Shadow - Alizé Siffleur - E-Book

Shadow E-Book

Alize Siffleur

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Beschreibung

Das Zauberwort heißt investigativer Journalismus. Um sich einen Namen zu machen, bewirbt sich die Journalistik Studentin Laura im teuersten und auch geheimnisvollsten BDSM Club der Stadt als Domina. Hier soll alles aus und ein gehen, was Rang und Namen hat. Schnell stellt sich heraus, dass Laura so gar nicht dominant ist. Im Gegenteil reagiert sie auf Mick, der Clubbesitzer unerwartet heftig. Doch Mick fordert bedingungslose Unterwerfung von ihr und macht sie mit einer Welt bekannt, in der Schmerz und Lust nah beieinander liegen. Shadow, verbotene Berührung, ein tabuloser Roman voller Erotik.

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Seitenzahl: 98

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Für Alan, meine zweite Hälfte,

meine Inspiration, meine grosse Liebe.

I feel wonderful because I see

The love light in your eyes

And the wonder of it all

Is that you just don't realize

how much I love you

Eric Clapton – Wonderful Tonight

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

*1*

„Jetzt bist du total übergeschnappt!“

Meine Schwester tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn. „Das kann nicht dein Ernst sein.“

„Doch, ist es. Das ist die Chance überhaupt für mich. Was meinst Du, wie es abgeht, wenn es mir wirklich gelingt, an Insiderwissen über den Club zu kommen. Wer weiß, wer sich alles dort auslebt! Semesterferien sind auch. Voilà, es passt alles “, versuchte ich Mara zu überzeugen, doch sie schüttelte den Kopf und sah mich leicht verzweifelt an.

„Wenn das in die Hose geht, dann kannst du dich warm anziehen. Überhaupt – wie denkst du dir das eigentlich. Meinst du sie warten dort nur auf dich?“

So und ähnlich ging es schon seit einer Weile zwischen uns ab. Genau genommen, nachdem ich meiner Schwester von meinen großartigen Plänen erzählt hatte. Die Idee dazu kam mir spontan, nachdem ich mich mit einer Kommilitonin, die keinen Hehl aus ihren Neigungen machte, unterhalten hatte. Sie half ab und zu im Shadow aus, dem exklusivsten und angesagtesten BDSM Clubs unserer Stadt - was sage ich – der ganzen Region. Hierbei verband sie das Angenehme mit dem Nützlich. Als devote Person bekam sie dort alles was sie brauchte, und zwar in einer mega noblen Umgebung. Zudem war die Bezahlung hervorragend.

Sie erzählte mir, dass im Shadow Dominas gesucht wurden, was so gar nicht ihr Ding war und was sie sehr bedauerte.

„Wenn ich die Gelegenheit bekommen würde, einen festen Job im Club zu ergattern, in den Inner Circle zu kommen, würde ich das Studium sofort an den Nagel hängen“, erklärte sie mir. „Journalismus, das klingt erst einmal super, aber was gibt es nach dem Studium schon für Chancen? Ich habe auf jeden Fall keine Lust , Artikel über das Treffen des Kleingärtnervereins ‚Tote Hose‘ zu machen oder so. Onlinejournalismus ist auch nicht so mein Ding.

Hinzu kommt, dass ich im Shadow in einer Woche mehr Kohle machen könnte, als ein durchschnittlicher Schreiber in einem halben Jahr verdient.“

Nun, mein Studium wollte ich auf jeden Fall abschließen, immerhin war ich im 6. Semester. Ich erwog sogar, nach dem Bachelor auch noch den Master zu machen. Niemals hätte ich mein Studium geschmissen, egal, wie viel Geld ich anderswo verdienen könnte.

Ich hatte eine ganz andere Idee. Das Zauberwort hieß investigativer Journalismus. Wenn es mir gelingen würde, in diesem BDSM Club Insiderwissen zu ergattern, dann würde ich ganz groß rauskommen. Nicht umsonst war das Shadow total abgeschottet. Es hieß, dass dort hochrangige Persönlichkeiten ein und aus gingen und ihren perversen Neigungen frönten. Wenn ich nun also als Domina freien Zutritt bekommen würde …

Na gut, den Pulitzerpreis würde ich nicht unbedingt gewinnen, aber ich würde schon einen Namen haben, bevor ich überhaupt das Studium abgeschlossen hätte. Das klang verdammt verführerisch.

Also hatte ich mich zunächst einmal schriftlich beworben, wobei ich gnadenlos geschwindelt und erklärt hatte, dass ich schon lange dominant wäre und einige Erfahrung als Domina hätte. Diese wären aber eher privater Natur. Tatsächlich bekam ich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch.

Nachdem das geschehen war, hatte ich meine Schwester und Mitbewohnerin Mara eingeweiht.

Nun saßen wir in unserem gemeinsamen Wohnzimmer und diskutierten. Wobei man eher sagen musste, dass Mara versuchte, mich von meinem Vorhaben abzubringen und ich auf meinen Plänen beharrte.

„Du bist doch aber gar nicht dominant, oder ist mir etwas entgangen“, Mara musterte mich misstrauisch.

Jetzt war es an mir, den Kopf zu schütteln. „Nö, bin ich nicht. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Sex ist nett, aber ich kann auch drauf verzichten. Also … ich brauche nicht wild in der Gegend herumzumachen … meine ich. Jemanden geschlagen habe ich auch noch nie … beim Sex, meine ich jetzt.“

Obwohl Mara nicht nur meine Schwester, sondern auch meine beste Freundin war, brachte sie mich aus dem Konzept.

Trotzdem fuhr ich tapfer fort: „Ich habe mir überlegt, dass ich als Domina die besseren Karten habe. Obwohl ich es noch nicht ausprobiert habe, ist es mir lieber, jemanden zu verhauen als anders herum. Geschlagen werden will ich auf keinen Fall! Wahrscheinlich muss ich auch gar keinen richtigen Sex haben … also so normalen … wenn du weißt, was ich meine …“ „Oh Herr, lass Hirn regnen! Wie naiv kann man sein“, rief meine Schwester aus. „So stellst du dir das also vor? So viel Ahnung habe ich ja jetzt auch nicht davon, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du keinen Sex mit deinen Kunden haben wirst. Was machst du, wenn dich einer unbedingt vögeln will? Der Kunde ist doch wohl gerade im Shadow König. Überhaupt: weißt du denn, wie man richtig zuschlägt? Eine gewisse Technik gehört wahrscheinlich dazu. Stell dir bloß mal vor, du fügst jemandem einen bleibenden Schaden zu, weil du eigentlich keine Ahnung hast!“

„Natürlich habe ich erstmal recherchiert. Schlagtechniken habe ich mir im Internet angeschaut, das ist alles gar nicht so schwierig. Geübt habe ich auch schon reichlich!“

Mara musterte mich interessiert. „Sag bloß, du hast Peitschen gekauft oder einen Rohrstock! Lass mal sehen!“

„Du hast ja keine Ahnung, was das Zeug kostet. Das kann ich mir nicht leisten. Aber es gibt Alternativen.“

„Alternativen???“

„Yep!!!“

„Jetzt rück schon raus, Girl. Womit hast du geübt?“ Plötzlich schien Mara ganz Ohr zu sein.

Ich grinste sie an. „Also: erst habe ich es mit dem Kochlöffel versucht. Aber das ist nicht gut. Pfannenwender habe ich auch ausprobiert, weil der irgendwie an ein Paddle erinnert.“

„Kochlöffel … Pfannenwender?“, kicherte meine Schwester. „Du bist sowas von durchgeknallt. Jetzt weiß ich auch, warum neuerdings die kleine Scheibengardine in der Küche nicht mehr vor dem Fenster hängt. Du hast die Gardinenstange missbraucht.“

„Yep“, nickte ich.

„Echt? Und – bringt’s die Stange?“, fragte Mara verblüfft, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrach, in das ich einstimmte. „Du wirst es nicht glauben, aber üben mit der Stange ist super. Sie ist ein bisschen elastisch und trotzdem fest“, keuchte ich und wischte mir die Lachtränen aus den Augen. „Erst hatte ich erwogen, heimlich einen Golfschläger von Papa zu nehmen. Aber das hätte er nachher bemerkt. Ein Golfschläger ist ja auch nicht so flexibel wie ein Rohrstock … oder eine Gardinenstange.“

Mara hielt sich den Bauch vor Lachen. „Das stelle ich mir gerade vor: Papa fragt, wo sein 6er Eisen geblieben ist und du erklärst ihm, dass du das Ding brauchst, um Schlagtechniken für einen BDSM Club zu trainieren, weil du dort als Domina anfängst.“

„Siehst du, jetzt bist du gar nicht mehr so skeptisch, Schwesterherz. Sieh es mal sportlich. Erst einmal kommt das Vorstellungsgespräch, dann werde ich weitersehen. Vielleicht kann ich den Personalchef gar nicht überzeugen, dann hast du dich ganz umsonst aufgeregt. Aber falls das doch der Fall ist, werden sie dort schon nicht merken, dass ich gar keine richtige Domina bin. Ich habe nämlich ein großes schauspielerisches Talent.“

Meine Schwester seufzte. „Ja sicher. Ich erinnere mich. Du hast in der Grundschule mal eine Erbsenschote gespielt. Und du meinst ernsthaft, dass dieses schauspielerische Talent ausreichen wird?“

*2*

Heute war der große Tag!

Mein Vorstellungsgespräch im Shadow stand an. Für den Termin hatte ich mir ein schwarzes Outfit zugelegt, obwohl das eigentlich nicht meine Farbe war. Aber ich dachte, dass hautenge schwarze Klamotten irgendwie passend wären. Dazu hatte ich meine Augen mit einem schwarzen Kajalstift stark betont und die Lippen knallrot geschminkt. Auch das war nicht meine Art. Normalerweise schminkte ich mich eher dezent. Ein bisschen komisch kam ich mir schon vor, aber es ging ja um meine Karriere und dafür musste ich halt Opfer bringen.

Der Club war komplett von einem hohen Zaun umgeben, so dass es von außen unmöglich war, einen Blick auf das Gebäude zu erhaschen.

Ein muskelbepackter Typ kam auf mein Klingeln zum Tor. „Sie wünschen?“, fragte er mürrisch.

„Ich bin Laura, Laura Möller. Ich habe einen Termin für ein Vorstellungsgespräch“, klärte ich auf.

„Alles klar“, nach einem kurzen Blick auf eine Liste ließ mich der Wachmann das Tor passieren.

Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, blieb ich einen Augenblick stehen und holte tief Luft. Ich war früh genug losgefahren, hatte also bis zum Termin noch etwas Zeit.

‚Ganz schön nervös, Laura! Komm runter‘, dachte ich.

Was hatte ich schon zu verlieren? Im schlimmsten Fall würde ich ausgelacht werden, weil das Training mit der Gardinenstange nichts gebracht hatte oder man mir sofort anmerkte, dass ich gar nicht dominant war. Jedenfalls meines Wissens nach. Aber wer kann schon wirklich sagen, was für verborgene Talente er hat.

Entschlossen straffte ich die Schultern und versuchte möglichst grimmig dreinzuschauen. Dominamäßig eben. Dann stellte ich mir vor, ich würde eine Peitsche schwingen und machte probehalber ein Paar Übungshiebe.

„Ups, das war knapp!“, hörte ich eine amüsierte Stimme hinter mir.

Erschrocken drehte ich mich um. Verflixt, vorhin war ich noch allein auf dem Parkplatz gewesen. Jetzt blickte ich in ein Paar funkelnde, graue Augen, die zu einem gutaussehenden Mann Mitte 30 gehörten. Bestimmt hatte der Typ mich beim Peitschentraining beobachtet. Wie peinlich!

‚Laura, bleib cool‘, sagte ich mir. ‚Das ist vielleicht ein Kunde, den du irgendwann verprügeln musst.‘

Also beschloss ich, gleich die Domina raushängen zu lassen. „Hey“, sagte ich deshalb mit meiner tiefsten Stimme. „Komm mir lieber nicht in die Quere.“

Der Mann hob grinsend die Hände. „Never mind. Ich gehe ja schon. Aber vielleicht solltest du dich erst umschauen, wenn du so merkwürdig in der Luft herumfuchtelst. Du könntest jemanden verletzten.“ Damit ließ er mich stehen und strebte dem Gebäude zu, in dem der Club untergebracht war.

„Ist ja gut. War nur das letzte Training“, murmelte ich und folgte ihm in gebührendem Abstand.

Das Gebäude faszinierte mich. Irgendwie hatte ich einen völlig überladenen Bau erwartet, der Säulen und Erker und allen möglichen Schnickschnack hatte. Doch dieses Gebäude war modern und völlig schnörkellos. Es wirkte wie eine riesige Villa aus Glas und Stahl.

Ich holte noch einmal tief Luft und betrat die Lobby. Hier war die Einrichtung hell, geschmackvoll und überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Eine freundliche Rezeptionistin lächelte mir entgegen.

Verstohlen sah ich mich um. Ein Glück, der Typ vom Parkplatz war nicht zu sehen.

„Hallo, ich bin Crissy, was kann ich für Sie tun?“ Erwartungsvoll sah Crissy mich an.

„Hallo, ich habe einen Termin. Mein Name ist Laura Möller.“

Crissy schaute in ihre Unterlagen. „Ja, genau, hier steht es. Sie haben ein Vorstellungsgespräch bei Mister Bain. Ich sage sofort Bescheid. Bitte nehmen Sie Platz. Die Assistentin von Mister Bain holt Sie dann hier ab.“ Sie wies auf eine der Sitzgruppen, die locker im Raum verteilt waren. „Dort vielleicht?“

„Danke. Aber sagen Sie doch einfach Laura“, antwortete ich spontan. Crissy war mir auf den ersten Blick sympathisch.

Jetzt lächelte sie. „Gern, Laura. Übrigens: Sie müssen nicht aufgeregt sein. Mister Bain ist wirklich nett und sehr fair.“

Oh je, sah man es mir also an, dass sich mein Pulsschlag inzwischen verdoppelt hatte? Ich nickte Crissy zu und versank in einem der bequemen Sessel.

Wenig später stöckelte eine gutgebaute Blondine auf mich zu. „Laura Möller? Hallo, ich bin Denise, die Assistentin von Mick Bain. Bitte folgen Sie mir. Mister Bain hat jetzt Zeit.“

Während sie auf den Fahrstuhl zusteuerte, sprach sie weiter, ohne sich überhaupt zu