Dark Soul - Alizé Siffleur - E-Book

Dark Soul E-Book

Alize Siffleur

0,0

Beschreibung

Katja hatte gedacht ihre beste Freundin Steffi gut zu kennen. Sie staunt nicht schlecht, als die ihr anvertraut, dass sie in einem BDSM-Forum einen Mann kennengelernt hat, in den sie sich verliebt hat. An Steffis Geburtstag lernt Katja Wotan kennen und kann ihn vom ersten Augenblick an nicht ausstehen. Ganz anders geht es ihr mit Alex, einem Bekannten von Wotan. Dieser Mann fasziniert sie auf eine Weise, wie sie es noch nie erlebt hat. Gleichzeitig verunsichert er sie. Bald macht er ihr ein unmoralisches Angebot: Sie soll sich ihm bedingungslos unterwerfen. Katja lässt sich schließlich darauf ein und entdeckt eine Welt unglaublicher Lust. Doch dann erklärt ihr Wotan, dass Alex sie bald an ihn weiterreichen wird. Dark Soul, ein Roman voller prickelnder Erotik.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 105

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für Alan, meine zweite Hälfte, meine Inspiration, meine große Liebe.

Du und ich - mehr geht nicht ...

Das Cover ist designed by Nensuria - Freepik.com vielen Dank dafür

In manche Situationen schlittert man einfach so hinein. Obwohl man es gar nicht will. Es passiert einem etwas Unvorhersehbares und wham - steckt man mittendrin. So jedenfalls kommt es mir vor, wenn ich an die Ereignisse von damals denke.

Eigentlich war Steffi an dem ganzen Schlamassel Schuld. Weil sie unzufrieden war.

Dann kommt Frau schon mal auf dumme Gedanken.

Oder besser gesagt auf ungewöhnliche Gedanken ...

***

„Was hältst du davon“, fragte meine beste Freundin und drehte ihren Laptop um.

„Whow“, antwortete ich verblüfft. Mehr fiel mir beim besten Willen nicht ein.

Steffi und ich waren beste Freundinnen mit allem Drum und Dran, denn schließlich kannten wir uns seit ewigen Zeiten.

Wir hatten die Schulzeit gemeinsam überstanden, den ersten Liebeskummer zusammen erlebt und uns bei so manchem Kater, sei es aus alkoholtechnischen Gründen oder weil eine Beziehung in die Brüche gegangen war, gegenseitig getröstet. Als Steffis Ehe zerbrach, war ich für sie da. Genauso, wie sie mich auffing, als mein Partner tödlich verunglückte.

Steffi, das war für mich eine Konstante. Selbst, wenn wir uns eine längere Zeit nicht sahen, waren wir uns doch immer vertraut. Heute Abend hatten wir uns bei ihr verabredet, um wieder einmal zu klönen.

Steffi hatte mir die Tür geöffnet. Dann war sie zu meiner Verblüffung direkt wieder in ihr Wohnzimmer gestürmt, wobei sie heftig gewinkt hatte.

Jetzt also starrte ich verblüfft auf ein Bild, eher ein Foto, das einen korrekt bekleideten, ernst und konzentriert blickenden Mann zeigte, der auf einem Stuhl saß. Auf, oder besser über seinem Schoß lag bäuchlings eine völlig unbekleidete Frau. Sie lächelte verklärt in die Kamera, während der Typ ihr scheinbar das Hinterteil versohlte. Jedenfalls vermutete ich das, denn er hatte die Hand eindeutig erhoben und ihr Po zeigte noch eindeutiger rote Flecken, die fatal an Handabdrücke erinnerten.

Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. „Whow“, wiederholte ich etwas blödsinnig.

„Geil, was“, grinste Steffi, die von meiner Schockstarre ziemlich amüsiert zu sein schien.

„Seit wann stehst du auf so etwas?“

Mit einem entschlossenen Ruck drehte ich das Notebook wieder in ihre Richtung.

„Meinst du, dass der ihr echt den Hintern versohlt und dass sie es gut findet?“, fügte ich nachdenklich hinzu. „Das glaube ich nie und nimmer. Es ist bestimmt ein Fake.“

„Ich weiß nicht. Das sieht ziemlich echt aus. Jedenfalls hat es etwas ... na ja ... Anregendes. Jedenfalls für mich“, stellte Steffi fest und klappte ihren Laptop zu.

Während sie uns ein Glas Wein einschenkte, machte ich es mir in Steffis Kuschelsessel gemütlich.

„Sag schon, wie bist du auf die abgefahrene Idee gekommen, dir so etwas anzuschauen?“, fragte ich, während ich an meinem Weinglas nippte.

„Na ja, ich habe jemanden kennengelernt. Der hat mir das Bild geschickt. Wotan heißt er.“

Ich bekam einen spontanen Hustenanfall, denn ich hatte mich heftig verschluckt. „Wie heißt der?“, murmelte ich nach Luft schnappend.

„Wotan. Ich weiß, das ist ein ungewöhnlicher Name, aber dazu kann er schließlich nichts. Jetzt hör schon auf zu grinsen.“ Meine Freundin musterte mich missbilligend.

Vergeblich bemühte ich mich um eine ernste Miene. Das Hau-den-Popo Foto und der Name Wotan passten wie die ominöse Faust auf das Auge.

„Und ist das Wotan?“, fragte ich amüsiert.

Steffi schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Das soll nur ein Beispiel sein oder eine Anregung.“

„So, so, eine Anregung?“

„Meine liebe Katja, du bist ja heute drauf! Eben, eine Anregung. Er ist anders als andere Typen und er ist richtig heiß. Übrigens sieht er super aus.“ An dieser Stelle wurde Steffi tatsächlich etwas rot, was mich verwunderte, denn gerade sie war eine gestanden Frau, die so leicht nichts und niemand aus der Fassung brachte. Hatte ich jedenfalls gedacht. Dieser Wotan schien wirklich einen Nerv bei ihr zu treffen.

„Ist ja gut. Es tut mir leid, wenn ich dir auf dem Schlips getreten bin“, beeilte ich mich zu versichern. „Ich bin nur etwas erstaunt. War der letzte Stand der Dinge nicht, dass du mit Dominik zusammen bist? Mehr oder weniger.“

Tatsächlich waren Steffi und Dominik schon seit gut zwei Jahren ein Paar. Wobei es sich mehr um eine On/Off Beziehung handelte, als um ein wirkliches Zusammensein. Die beiden stritten, trennten, versöhnten sich in regelmäßigen Abständen.

„Ach, Dominik“, seufzte Steffi. „Das ist endgültig vorbei. So richtig hat es ja nie funktioniert. Ich glaube, dass wir von Anfang an nicht zueinander gepasst haben. Aber das wollten wir uns nicht eingestehen. Jedenfalls hat er schon seit einiger Zeit was nebenbei laufen. Vermute ich mal, weil er extrem komisch ist. Es ist gut, dass wir nie zusammengezogen sind. So brauche wir jetzt nicht um Möbel und Hausrat streiten.“

Ich runzelte die Augenbrauen. „Das sagst du mir erst jetzt? Warum hast du dich nicht sofort gemeldet? Freunde sind für einander da, weißt du. Er hat also eine Andere und hat sich deshalb von dir getrennt, der Mistkerl!“

„Nein, so ist das nicht. Ich habe mich von ihm getrennt“, unterbrach mich Steffi. „Es hat sich so ergeben. Es war in der letzten Zeit noch schwieriger mit ihm als sonst. Er war ständig allein unterwegs, hatte nie wirklich Zeit. Ich sag’s dir, er hat bestimmt schon länger eine Freundin. Na ja, da habe ich mich auch umgeschaut. An einem Abend, an dem er kurzfristig einen wichtigen Termin hatte, habe ich am Laptop herumgedaddelt. Bin zufällig bei so einem Forum gelandet, eigentlich nur aus Langeweile und ein bisschen aus Neugierde. Dort bin ich dann auf Wotan gestoßen. Er klang super nett, total witzig und gleichzeitig ziemlich aufregend. Es hat gleich gut gepasst, zumal er in unserem Alter ist. Wir haben gechattet, keine Ahnung wie lange und wir haben Fotos ausgetauscht. Also, ganz normale Fotos, nichts unanständiges.“ An dieser Stelle verstummte meine Freundin.

„Nicht unanständig?“, grinste ich. „Ja klar, davon bin ich ausgegangen. Eine Flirt Line? Warum nicht. Obwohl ich gar nicht gedacht hätte, dass du auf die Idee kommst. Dir laufen die Typen doch auch so nach. Aber okay, es scheint jedenfalls sehr anregend gewesen zu sein“, half ich auf die Sprünge. „Ihr habt also gechattet und es hat euch gefallen. Oder besser gesagt, ihr habt euch gefallen.“

„Das war nicht so ein normales Forum zum Daten“, druckste Steffi herum. „Flirten kann man dort auch, aber auch Informationen und Tipps bekommen zum Thema ...“, hier stockte sie schon wieder.

„Steffi!!!“

„Na ja, also, zum Thema BDSM.“

„Nein!“

„Doch!“

Vor lauter Verblüffung wusste ich einen Moment nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte gedacht meine beste Freundin zu kennen und jetzt kam sie damit um die Ecke.

„Wie du guckst! Jetzt bist du geschockt, was“, sagte Steffi auch prompt. „Sei bloß nicht so spießig. Das ist ein ganz normales Forum wie viel andere. Es ist auch nicht so eine Schmuddel Plattform, wie du dir das vielleicht vorstellst. Im Gegenteil ist das ganz niveauvoll.“

„Echt?“

„Ja, ehrlich. Du kennst mich lange genug.“

Irgendwie konnte ich mir meine Freundin trotz ihrer Beteuerungen nicht in einem solchen Forum vorstellen.

Bilder von dunklen Kellern und vermummten Gestalten, die sich unter Schmerzen wandten, während andere Vermummte sie auf alle möglichen Arten verprügelten geisterten durch meinen Kopf. Das hatte für mich nichts mit Lust zu tun. Ich schüttelte verwirrt den Kopf.

„Ich war also durch Zufall dort gelandet und weil ich’s interessant fand, bin ich in den Chat gegangen. Dort bin ich auf Wotan gestoßen oder er auf mich, wie man’s nimmt. Wie gesagt, haben wir uns super unterhalten. Er hat mir erzählt, dass er dominant ist. Also in sexueller Hinsicht. Aber manchmal kann er auch devot sein.“

Jetzt schien Steffi in Fahrt gekommen zu sein, denn sie redete immer schneller.

„Was er so geschrieben hat, hat mich ganz schön angemacht. Ich hatte schon fast vergessen, wie das ist, wenn einen ein Kerl richtig anmacht. Und das per Internet. Na ja, wir haben ein Date ausgemacht. Wotan will mir eine Menge beibringen. Er scheint viel Erfahrung zu haben. Ich bin immer noch ganz hin und weg.“

An dieser Stelle musste sie Luft holen.

„Und du hast direkt mit Dominik Schluss gemacht“, stellte ich verblüfft fest. „Hast du dich denn inzwischen mit dem Superman getroffen?“

„Noch nicht, aber es wird bald so weit sein. Was Dominik anbetrifft, so war das alles nichts mehr mit uns, das weißt du ganz genau. Ich glaube, ich hätte sowieso einen Schlussstrich gezogen. Es ist mir leichter gefallen, weil ich Wotan kennengelernt habe.“

„So richtig kennengelernt hast du ihn noch nicht. Es ist etwas anderes ob du mit einem Mann chattest oder ihn live und in Farbe erlebst. Wenn du dich da nicht vertust. Vor allem: wer weiß, ob du tatsächlich schon beim ersten Date Sex mit ihm haben möchtest und er erwartet das von dir. Vielleicht kannst du ihn überhaupt nicht ausstehen, egal, was er dir im Chat geschrieben hat“, versuchte ich meiner Freundin ins Gewissen zu reden. „Sei bloß vorsichtig! Wer weiß, was das für ein verkorkster Typ ist. Vielleicht ist er sogar ein Perverser, der dir etwas antut.“

Steffi seufzte. „Ich sehe schon, du hältst mich für übergeschnappt und traust der ganzen Sache nicht, du olle Unke. Aber ich habe ein gutes Gefühl, ehrlich.“

Ich zuckte mit den Schultern. „Du musst wissen was du tust, Mädel. Trotzdem habe ich ein total ungutes Gefühl, im Gegensatz zu dir. Aber von mir lässt du dir das Date sowieso nicht ausreden.“

„Eben“, grinste meine Freundin und schenkte uns Rotwein nach. „Und jetzt reden wir über etwas anderes.“

***

Obwohl ich genug um die Ohren hatte, ging mir Steffis Wotan - Geschichte nicht aus dem Kopf.

Natürlich machte ich mir Sorgen um meine Freundin. Immer wieder las und hörte man schließlich Geschichten über Dates, die mithilfe des Internets zustande gekommen waren und, gerade für die Frauen, übel ausgegangen waren. Trotzdem schien Steffi wild entschlossen zu sein, sich mit ihrer Neueroberung zu treffen.

Sie hatte mir inzwischen ein Foto von Wunder - Wotan gezeigt. Ich musste zugeben, dass er tatsächlich gut aussah und dazu ganz normal und harmlos, aber das musste ja nichts heißen.

Wenigstens versprach sie mir, mich zu informieren, wo und wann sie sich mit ihm treffen würde und sich sofort nach dem Date bei mir zu melden.

Daran hielt sie sich tatsächlich. Der Anruf, den ich am späten Abend von ihr bekam zerstreute meine Bedenken fürs Erste. Steffi schien glücklich zu sein.

Mit atemloser Begeisterung schwärmte sie von dem Treffen und von Wotan. Noch schlimmer: Sie schien sich Hals über Kopf in ihn verliebt zu haben.

„... was soll ich sagen. Er ist unheimlich zärtlich und trotzdem dominant. Jedenfalls war er das heute, aber er sagt, dass ich auch die Peitsche benutzen darf. Er steht darauf. Ich werde mich mal nach ein paar Latex Klamotten umsehen, darauf steht er nämlich auch“, säuselte es mir aus dem Handy entgegen.

„Ist ja gut. Du hast es also wirklich gleich beim ersten Date mit ihm getrieben“, stellte ich genervt fest. „Das hätte ich nicht gedacht, aber gut. Du wirst schon wissen, worauf du dich einlässt.“

„Sei nicht so spießig, Katja“, kam es munter zurück. „Warum sollte ich ihn lange hinhalten. Schließlich gefällt er mir und nötig hatte ich es auch mal wieder. Du glaubst nicht, wie es sich anfühlt, wenn er mir die Arme festbindet und mich ...“

Ich unterbrach meine Freundin, bevor sie ins Detail gehen konnte.

„Keine Einzelheiten über Fesselspielchen und Peitschensessions, bitte. Inzwischen habe ich mir das berühmt - berüchtigte Buch mit den fünfzig Farbnuancen zu Gemüte geführt. Das ist zwar sehr informativ und stellenweise ganz schön anregend, hat mich aber nicht wirklich überzeugt. Übrigens verlässt sie ihn, jedenfalls am Ende des ersten Teils. Das ist ein gutes Ende, wie ich meine. Die Fortsetzungen werde ich mir sparen.

Ich bin froh, dass alles in Ordnung ist und dass es dir gut geht. Du klingst glücklich, was die Hauptsache ist. Lerne ich den Wunderknaben gelegentlich kennen oder hältst du ihn unter Verschluss?“

Zugegebenermaßen war ich neugierig geworden.

Steffi kicherte albern. „Da schau her. Kennenlernen möchtest du ihn schon? Obwohl du doch so skeptisch bist? Mal sehen. Wie du weißt, wollte ich in diesem Jahr meinen Geburtstag groß feiern, schließlich wird Frau nur einmal dreißig. Das wäre doch eine nette, ungezwungene Gelegenheit.“

***

„Glaub mir, du siehst heiß aus und wunderschön. Du strahlst nämlich.“

Ich war schon am Mittag bei Steffi aufgelaufen, um ihr bei den letzten Vorbereitungen für ihre Geburtstagsfeier zu helfen.

Alles war perfekt. Wir hatten uns aufgebrezelt und warteten auf die ersten Gäste. Meine Freundin gab sich mega nervös, was sich darin äußerte, dass sie mich zum gefühlt millionsten Mal nach ihrem Aussehen fragte.

Ich nahm sie in den Arm. „Alles gut, Süße.