Love Affair - Alizé Siffleur - E-Book

Love Affair E-Book

Alize Siffleur

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Beschreibung

Anne will sich in Zukunft die Männer vom Hals halten. Schließlich hat ihr Exfreund sie betrogen. Ihre Freundin Jenny hingegen vernascht einen Mann nach dem anderen. Als die Freundinnen in einer Bar den attraktiven Luca kennenlernen, geraten Annes gute Vorsätze ins Wanken. Obwohl dieser Mann sie mit seiner Dominanz und seiner arroganten Art zur Weißglut bringt, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Am nächsten Morgen wacht Anne mit einem Brummschädel auf. Sie ist nackt und kann sich daran erinnern, dass sie Luca mit zu sich nach Hause genommen hat. Heiße Küsse, seine Hände, seine Lippen auf ihrem Körper ... dann ein Filmriss. Bald stellt sich heraus, dass Luca der neue und wichtige Kunde für ihre Firma ist und gar nicht daran denkt, Anne über den Verlauf des Abends aufzuklären. Trotzdem allem lässt sie sich mit ihm ein und entdeckt eine Welt unglaublicher Lust. Frech, frivol und tabulos, so ist der neue Roman von Alizé Siffleur.

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Seitenzahl: 92

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Für Alan, meine zweite Hälfte, meine Inspiration, meine Liebe.

Bis ans Ende der Zeit ...

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

*1*

„Sind Sie fertig, Anne? Ich brauche die Unterlagen dringend, schließlich muss ich noch einiges vorbereiten!“

Marcus schielte über den oberen Rand seiner Brille, wie immer, wenn er in Hektik geriet.

Ich lächelte ihm begütigend zu. „Ja, sicher, alles geschafft.“

Insgeheim wunderte ich mich, denn mein Chef war sonst nicht aus der Ruhe zu bringen. Es musste schon ein ganz besonderer Kunde sein, den er erwartete. Ich reichte ihm die ausgedruckten Blätter über den Schreibtisch.

„Dieser Herr diSgarbi ist wohl ein schwieriger Kunde?“, fragte ich interessiert, denn schließlich sollte ich in Zukunft die Betreuung der Firma diSgarbi übernehmen.

Marcus zuckte mit den Schultern. „Ich habe bisher nur am Telefon mit ihm zu tun gehabt. Aber er klingt schon sehr ... sagen wir mal ... zielstrebig. Er will seine Produktion komplett umstellen und deshalb auf unsere Schalter umsteigen, wäre dann also unser größter Kunde. Sie wissen was das bedeutet. Kommt der Vertrag mit diSgarbi zustande, so müssen wir uns um die Zukunft unseres Unternehmens keine Sorgen mehr machen. Gleichzeitig könnten wir der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen. Wenn morgen alles so läuft, wie ich es mir gedacht habe, sind wir einen großen Schritt weiter.“ Tatsächlich kriselte es seit einiger Zeit bei der Firma Adler & Söhne. Der Markt war schwierig, unsere Produkte speziell. Zudem hatte sich ein Großkunde überraschend für einen unserer Wettbewerber entschieden. Doch jetzt strahlte Marcus über das ganze Gesicht, was ihn wieder gewohnt freundlich und sympathisch aussehen ließ. Er überflog die Unterlagen und trollte sich in sein Büro. Mit diesem Chef hatte ich wirklich Glück. Er war meistens gut gelaunt und hatte ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme seiner Mitarbeiter, was zuweilen gnadenlos ausgenutzt wurde.

Bei diesem Gedanken fiel mir Jenny wieder ein. Wir waren nicht nur beste Freundinnen, sondern auch Arbeitskolleginnen. Sie hatte es wirklich drauf, unseren Boss mit ein bisschen Wimpernklimpern um den Finger zu wickeln. Wie viele freie Nachmittage sie sich auf diese Art schon verschafft hatte, war nicht mehr zu schätzen. So auch heute. Ich tippte ihre Nummer und hatte sie sofort am Telefon.

„Hier ist Jennifer, die nymphomanische Sexgöttin, die gerade einen unglaublichen Hengst zwischen den Schenkeln hatte“, klang es etwas atemlos aus dem Hörer.

Ich grinste. „Sag mal, bist du bescheuert? Wenn jetzt deine Mutter am Telefon wäre? Dann kämst du ganz schön in Erklärungsnot.“

Jenny kicherte. „Ich hab’ doch deine Nummer gesehen, was meinst du denn. Ich kann dir sagen, Mädchen, der Typ ist gerade weg. Er hat’s mir richtig gut besorgt und ein Ding hat der ...“

Ich unterbrach sie rigoros. „Bitte keine Einzelheiten! Wirklich! Wenn man bedenkt, dass du heute eigentlich einen Zahnarzttermin hast - wenigstens in der offiziellen Version. Irgendwann wirst du böse auf die Nase fallen.“

Wieder kicherte meine Freundin albern. „Wer sagt denn, dass er kein Zahnarzt ist? Kommst du nachher noch vorbei? Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich bis dahin frisch geduscht bin und alles aufgeräumt ist. Du brauchst also keine Bedenken haben.“

Ich seufzte. „Darum möchte ich bitten. So cool möchte ich auch mal sein, meine Liebe. Oder lieber doch nicht, das ist wohl eine Frage des guten Geschmacks! Ich mache ungefähr in einer Stunde Feierabend. Auf dem Nachhauseweg lasse ich mich kurz bei dir blicken. Ich muss schließlich rauskriegen, was du genommen hast, so albern wie du klingst.“

„Ja gut, dann bis gleich“, Jenny klang plötzlich geschäftig. „Übrigens, ich habe bloß ein bisschen Gras geraucht, zur Entspannung.“

*2*

„Und er kann vielleicht lange ...“

Jenny ließ es sich nicht nehmen, mir trotz aller Widerstände in epischer Breite ihren Nachmittag zu schildern. Wobei sich herausstellte, dass es sich bei ihrer neuesten Eroberung tatsächlich um einen Zahnarzt handelte. Scheinbar grauste meiner Freundin vor gar nichts.

Ein Bild erschien vor meinem inneren Auge: Jenny, die beim Liebesspiel den Mund weit aufriss um extasisch zu schreien. Über ihr der Zahnarzt, der zwar redlich um Konzentration bemüht war, aber trotzdem mechanisch ihr Gebiss checkte.

„11 bis 15 in Ordnung, aber 16, da brauchst du eine neue Füllung, Baby“, stöhnte er. Wahrscheinlich konnte er gar nicht anders. Ob dieses Verhalten wohl als Berufskrankheit durchging?

Ein Schubs brachte mich in die Realität zurück. „Hey, du hörst mir gar nicht zu. Möchtest du noch einen ‚Sex on the Beach’?“

Meine Freundin hatte es tatsächlich geschafft, mich zu einer After Work Party zu schleifen, obwohl ich mich eigentlich auf meine Pantoffel und eine türkische Pizza gefreut hatte. Jetzt war mir der Hunger vergangen, denn die Mischung aus Wodka und Pfirsichlikör tat ihre Wirkung. Na gut, würde ich also heute auf mein Abendessen verzichten. Ich hatte sowieso vor ein oder zwei Kilo abzunehmen. Das wäre schon mal ein Anfang.

Ich nickte. „Okay. Fahren kann ich sowieso nicht mehr, also kann ich mir noch einen Cocktail genehmigen. Dann ist allerdings Schluss für mich.“

Jenny rollte mit den Augen. „Stell dich nicht so an. Jetzt wird es gerade spannend.“

Sie wies mit dem Kinn auf die Eingangstür, in der ein Neuankömmling stand, der sich interessiert umschaute.

„Der Typ da vorne sieht nicht schlecht aus, was“, grinste sie und musterte den Mann auffällig unauffällig.

„Na ja, wenn man auf die Sorte Mister Lover-Lover-Macho, ich-mach-dir’s, Baby steht, dann sieht er ganz gut aus. Er erinnert mich an Gerard Butler, irgendwie.“

Auch ich musterte den Typen von oben bis unten, wobei ich gedankenverloren auf dem Strohhalm meines geleerten Cocktails kaute.

Er schien unsere Blicke zu spüren, denn er wandte sich in unsere Richtung. Ein amüsierter Blick aus grau-blauen Augen brachte mich für einen Moment aus der Fassung. Schnell ließ ich den angekauten Strohhalm fahren und wandte mich demonstrativ ab.

„Hey, was ist mir dir los?“, wunderte sich Jenny. „Machst du jetzt auf schüchtern, oder was? Sei nicht albern. Der Typ sieht richtig gut aus und er scheint sich für uns zu interessieren, so wie der guckt.“

Sie strahlte Gerard durch den Raum an, dass es nur so glimmerte.

Ich zuckte betont uninteressiert mit den Schultern, drehte mich jedoch wieder um und beobachtete Gerard unauffällig. Schließlich wollte ich weder schüchtern noch albern wirken.

„Ich bin nicht schüchtern, er ist nur einfach nicht mein Typ, das ist alles. Ich stehe nicht auf die Macho Masche. Übrigens warst du vorhin erst mit dem standfesten Zahnarzt zusammen. Du solltest dich wirklich etwas zusammenreißen, sonst hast du gar keine Zeit mehr, um ins Büro zu kommen. Das merkt selbst Marcus irgendwann.“

„Hey, Marcus lass mal meine Sorge sein. Übrigens: wie kannst du den Typen da vorne beurteilen? Du kennst ihn doch gar nicht. Vielleicht ist er hypersensibel und super soft.“

Jenny überging meine Moralpredigt komplett. Sie strahlte und klimperte weiter in Richtung Gerard, was Wirkung zeigte. Er schlenderte in unsere Richtung, eine Hand leger in der Hosentasche eingehakt, mit der anderen seinen Drink balancierend.

„Schau dir bloß mal an wie der rumläuft“, zischte ich. „Keine Kinderstube, wirklich. Nicht mal die Hand nimmt er aus der Tasche.“ Ich verstummte abrupt, denn er war bei uns angekommen.

„Hallo, Ladies“, säuselte er. „Ich verkneife mir jetzt alle Anmachsprüche. Darin bin ich sowieso nicht gut. Aber vielleicht kann ich euch zu einem Drink einladen?“

Jenny nickte heftig mit dem Kopf, während sie ihm tief in die Augen schaute.

„Gerne, das ist total nett von dir. Wir wollten sowieso gerade einen neuen Cocktail bestellen.“ Sie wies auf unsere leeren Gläser, stieß mir gleichzeitig leicht in die Rippen und nickte mir zu. „Nicht wahr, Anne.“

Gerard lächelte mich an, wobei ich zugeben musste, dass dieses Lächeln ihn ein wenig sympathischer machte. „Also du bist Anne, ja? Und du heißt ...“

„Jenny“, strahlte meine treulose Freundin. „Ich bin Jenny und ich freue mich dich kennenzulernen. Endlich ist mal ein interessanter Mann in dieser öden Location. Wir haben uns überlegt, dass wir noch einen Drink nehmen und dann das Lokal wechseln, wenn sich hier nicht bald was tut. Selbst die Bedienung ist heute irgendwie überfordert. Aber jetzt bleiben wir erst einmal.“

„Uff.“ So viel Schleimerei auf einmal verschlug mir die Sprache. Gerard schien ja ausgesprochen gut in Jennys Beuteschema zu passen, so wie sie Gas gab.

Auch ihm schien das aufgefallen zu sein, denn er grinste fast verlegen.

„Es freut mich, dass ihr noch bleibt. Ich besorge erst einmal die Drinks, noch einmal das Gleiche?“ Er nahm schwungvoll unsere Gläser. „Nicht weglaufen, ich bin gleich zurück. Ich heiße übrigens Luca.“

„Du hast es heute aber wirklich nötig, was? Oder warum schleimst du den komischen Typen so an?“, maßregelte ich meine Freundin, währen sich Gerard – Luca entfernte.

„Du meine Güte, was bist du heute zickig“, zischte Jenny zurück. „Seit deiner Trennung von Tobias bist du manchmal nicht mehr zu ertragen. Das ist inzwischen fast ein Jahr her. Du solltest wirklich darüber weg sein, dass er die Hände nicht bei sich behalten konnte, von anderen Körperteilen ganz abgesehen. Ich glaube du solltest mal mit einem Kerl ins Bett steigen, der es dir ordentlich besorgt. Hinterher bist du viel ausgeglichener, glaub mir. Du brauchst ja gar keine Beziehung eingehen. Ein bisschen unverbindlicher Sex hat noch niemandem geschadet.“

Jenny hatte gut reden. Sie mit ihren ständigen Bettgeschichten konnte scheinbar sehr gut zwischen Liebe und Sex unterscheiden. Für mich war das nicht so einfach. Ich hatte mich ganz auf Tobias eingelassen und wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen ihn zu betrügen. Das hatte er wohl anders gesehen. Wie so oft in solchen Fällen war ich die Letzte, die erfuhr, dass er auf alles scharf war, was nicht schnell genug auf die Bäume kam. Einzig meine beste Freundin Jenny hatte er nicht angemacht, wie mir schien. Ich war vor fast einem Jahr aus allen Wolken gefallen, als er mir ‚beichtete’, dass er Vater werden würde. Zu allem Überfluss war die Glückliche unsere Nachbarin aus dem Hochparterre, mit der er schon länger ein Verhältnis hatte. Es war ja auch praktisch für ihn auf dem Weg in den zweiten Stock eben mal einen Abstecher bei oder zu ihr zu machen.

Erst war ich wie vor den Kopf geschlagen, anschließend brach ich in Tränen aus. Danach warf ich Tobias kurzerhand aus der Wohnung, die eigentlich die meine war. Er hatte es ja nicht weit. Er zog tatsächlich zunächst einmal bei der schwangeren Nachbarin ein.

Inzwischen lebte das Pärchen in einem anderen Viertel, falls es noch zusammen war. Obwohl Tobias und ich keinen Kontakt hatten, war ich noch immer nicht ganz über die Geschichte hinweg gekommen und ließ keinen Mann an mich heran.

Ich ließ den Kopf hängen.

„Freundschaft, Schatzi! Du hast ja Recht. Ich verspreche dir, dass ich jetzt damit aufhöre, herumzunölen und dir nicht die Tour vermassele. Schließlich bist du alt genug um zu wissen, was du tust“, an dieser Stelle stupste ich meine Freundin sanft an. „Bist du das? Alt genug, meine ich.“

Jenny lachte laut auf. „Nö, wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich werde ich nie richtig