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Philip Roth in Gesprächen mit Primo Levi, Milan Kundera, Ivan Klima und anderen Schriftstellerkollegen. Intime intellektuelle Begegnungen, in denen es um den Stellenwert von Land, Politik und Geschichte in den einzelnen Werken der Dichter geht, aber auch darum, wie die höchst individuelle Kunst eines Schriftstellers durch die allgemeinen Lebensbedingungen geprägt wird.
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Seitenzahl: 238
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Hanser E-Book
Philip Roth
SHOP TALK
Ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben
Carl Hanser Verlag
Die amerikanische Originalausgabe erschien erstmals 2001
unter dem Titel Shop Talk.A Writer and His Colleagues
and Their Work bei Houghton Mifflin in New York.
Das Gespräch mit Primo Levi
übersetzte Meino Büning.
ISBN 978-3-446-25139-7
© Philip Roth 2001
Alle Rechte der deutschen Ausgabe:
© Carl Hanser Verlag München Wien 2004/2015
Umschlag: © Peter-Andreas Hassiepen
Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch
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Für meinen Freund C.H. Huvelle
1916–2000
Gespräch mit Primo Levi in Turin
Gespräch mit Aharon Appelfeld in Jerusalem
Gespräch mit Ivan Klíma in Prag
Gespräch mit Isaac Bashevis Singer über Bruno Schulz in New York
Gespräch mit Milan Kundera in London und Connecticut
Gespräch mit Edna O’Brien in London
Ein Briefwechsel mit Mary McCarthy
Bilder von Bernard Malamud
Bilder von Philip Guston
Saul Bellow – wiedergelesen
AN EINEM FREITAG im September 1986 kam ich in Turin an, um ein Gespräch mit Primo Levi wiederaufzunehmen, das wir in London im Frühling zuvor begonnen hatten. Ich bat ihn, mich durch die Farbenfabrik zu führen, in der er als Chemiker und später bis zu seiner Pensionierung als Betriebsleiter gearbeitet hatte. Insgesamt hat die Firma fünfzig Beschäftigte, hauptsächlich Chemiker, die in den Laboratorien arbeiten, und Facharbeiter im Erdgeschoß des Betriebs. Die Maschinen, die Reihe der Lagertanks, das Laborgebäude, die fertigen Produkte in mannshohen transportfertigen Containern, die Anlage zur Reinigung und Wiederverwendung der Abfälle – alles befindet sich auf einem Gelände von vier bis fünf Morgen, zehn Kilometer von Turin entfernt. Die Maschinen, die Harz trocknen, Farben mischen und Verunreinigungen abpumpen, sind niemals beunruhigend laut, der scharfe Geruch auf dem Fabrikhof – ein Geruch, wie Levi mir erzählte, der noch zwei Jahre nach seiner Pensionierung in seinen Kleidern hing – ist keineswegs ekelerregend, und der dreißig Meter lange Abfallbehälter mit den schwarzen schlammigen Rückständen des Reinigungsprozesses ist nicht übermäßig häßlich. Es ist wohl kaum das scheußlichste Fabrikgebäude der Welt, aber dennoch weit entfernt von jenen geistgetränkten Sätzen, die das Wesen von Levis autobiographischen Erzählungen ausmachen.
Andererseits ist dies, wenn auch weit vom Geist seiner Prosa entfernt, offensichtlich ein Ort, der ihm am Herzen liegt; während ich so viel wie möglich an Geräuschen, Gestank, dem Mosaik der Leitungen und Bottiche und Tanks und Meßinstrumente in mich aufnahm, erinnerte ich mich an einen Satz von Faussone, dem geschickten Mechaniker in dem Roman Der Ringschlüssel, den Levi als sein »zweites Ich« bezeichnete. »Ich muß Ihnen was sagen, auf einer Baustelle zu sein macht mir Spaß.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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