Sieben Säulen für eine menschliche Welt - Jens Heisterkamp - E-Book

Sieben Säulen für eine menschliche Welt E-Book

Jens Heisterkamp

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

„Für die Zukunft muss es um mehr gehen als den Glauben an das Gute im Menschen oder um äußere ethische Regeln, denen wir uns unterwerfen müssten. Hier soll stattdessen gezeigt werden, wie die ethischen Säulen einer im Entstehen begriffenen, einigen Menschheit tatsächlich einen realistischen Grund im Menschen selbst haben, wenn man nur richtig hinschaut.“ Vor dem Hintergrund einer im Wandel begriffenen, global verstandenen Menschheit und all den vielen, oft niederdrückenden Herausforderungen, die damit einhergehen, verweist der Autor mit dieser Schrift auf die in uns Menschen grundsätzlich angelegten aufbauenden Kräfte. Er plädiert dafür, neben notwendigen Schritten im Außen auch auf innere Entwicklungsziele zu schauen und möchte den Blick weiten für sieben im Menschen liegende Qualitäten: Weisheit, Wahrhaftigkeit, Güte, Demut, Gerechtigkeit, Liebe und Zuversicht. Diese wieder neu zu entdeckenden Tugenden werden hier nicht als bloße Forderungen dargestellt. Vielmehr verknüpft sie der Autor mit tiefen Gedanken über den Menschen und sein Verhältnis zur Mit- und Umwelt. Er deckt dabei Glaubenssätze auf, die der Entwicklung einer menschlichen Zukunft im Wege stehen. „Das Mehr an Menschlichkeit im hier gemeinten Sinne betrifft das Verständnis des Menschen selbst: die Möglichkeit einer Welt, die von der Überzeugung geprägt sein wird, dass der naturwissenschaftliche Materialismus und der ethische Utilitarismus nicht das letzte Wort haben; dass es vielmehr einen die Welt und den Menschen verbindenden Sinn gibt; dass dieser Sinn zwar im Bereich des Persönlichen aufscheint, aber mehr ist als nur ein privates Ideal. Und nicht zuletzt: dass sich die vielen Schritte dahin verbinden zu einem gemeinsamen, sich ergänzenden Projekt.“ Im Schlussteil deutet der Autor an, dass die beschriebenen sieben Säulen mehr sein könnten als nur ein Bild, nämlich die realen inneren Pfeiler eines Tempelbaus der Menschheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 83

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Jens Heisterkamp

Sieben Säulen für eine menschliche Welt

ISBN E-Book 978-3-95779-220-4

ISBN gedruckte Version 978-3-95779-219-8

Diesem E-Book liegt die erste Auflage 2025 der gedruckten Ausgabe zugrunde.

E-Book-Erstellung: CPI books GmbH, Leck

Erste Auflage 2025

© Info3 Verlagsgesellschaft Brüll & Heisterkamp KG

Frankfurt am Main, 2025

Lektorat: Katharina de Roos, Frankfurt am Main

Satz: Ulrich Schmid, de∙te∙pe, Aalen

Covergestaltung: Frank Schubert

Info3 Verlag

Kirchgartenstraße 1, 60439 Frankfurt am Main

Tel. 069 58 46 47, E-Mail: vertrieb@info3.de

www.info3.de

Über dieses Buch

In diesem Buch geht es um sieben zentrale menschliche Qualitäten, um sieben Tugenden, die es neu zu entdecken gilt – zum Beispiel Wahrhaftigkeit, Demut und Zuversicht. Sie sollen aber keine bloßen Forderungen sein. Vielmehr wird deutlich, wie sich diese förderlichen Haltungen aus einem richtigen Verständnis des Menschen und seiner Beziehung zur Welt ergeben. Insofern findet hier auch eine Auseinandersetzung mit heute vorherrschenden Glaubenssätzen statt, die einer menschlichen Zukunft im Wege stehen.

Im Schlussteil deutet der Autor an, dass die beschriebenen sieben Säulen mehr sein könnten als nur ein Bild, nämlich die realen inneren Pfeiler eines „Tempelbaus der Menschheit“.

Über den Autor

Dr. phil. Jens Heisterkamp studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Er ist als Redakteur und Verleger im Info3 Verlag in Frankfurt am Main tätig.

„Für die Zukunft muss es um mehr gehen als den Glauben an das Gute im Menschen oder um äußere ethische Regeln, denen wir uns unterwerfen müssten. Hier soll stattdessen gezeigt werden, wie die ethischen Säulen einer im Entstehen begriffenen, einigen Menschheit tatsächlich einen realistischen Grund im Menschen selbst haben, wenn man nur richtig hinschaut.“

Jens Heisterkamp

Inhalt

Zur Einleitung

1. Eine Besinnung auf die Einheit allen Seins

2. Zur Wirklichkeit befähigt

3. Der Mensch als Achse der Evolution

4. Freiheit ergreifen!

5. Gesellschaft und Schönheit

6. Eine Menschheit, eine Erde, eine Welt

7. Zuversicht

Der Tempelbau für die Menschheit

Zur Einleitung

Im Jahr 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen ein weitreichendes Programm für eine bessere Zukunft der Menschheit. Sie etablierten insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, angefangen von der Beendigung von Armut und Hunger bis hin zur Sicherung von Bildung und Gesundheit. Die Sustainable Developement Goals gelten heute als Eckpfeiler bis in die alltägliche Arbeit von Behörden und Unternehmen hinein.

Dieses Bemühen um die Verbesserung der äußeren zivilisatorischen Verhältnisse hat vor einiger Zeit eine Ergänzung erfahren. Die Initiative Inner Developements Goals stellte in einem Programm eine Reihe von weiteren Entwicklungszielen auf. Zu den insgesamt 23 Themen gehören bestimmte seelisch-geistige Fähigkeiten, die sich auf die innere Entwicklung beziehen. Sie sind auf ganz andere Weise als die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu lernen. Und zu pflegen. Dahinter steht die Annahme, dass erst durch die Berücksichtigung der Innenseite des Menschen eine wirksame und nachhaltige Entwicklung möglich wird.

Ganz im Sinne dieser Annahme setzt auch diese Schrift im Bemühen um eine menschliche Welt auf die Entwicklung innerer Haltungen. Sie werden hier bildhaft auch „Säulen“ genannt, gemeint sind damit ethische Einstellungen, man könnte auch von Tugenden sprechen. Die Rede von Tugenden, mit denen man gemeinhin moralisch positive Charaktereigenschaften verbindet, hat eine lange Tradition, aber leider auch eine Schwachstelle: Wer an Tugenden gemahnt, gerät leicht in Gefahr, zum Prediger zu werden, der nur leere Worte verbreitet. Hier soll es aber um mehr als nur um persönliche Tugendhaftigkeit gehen, an die appelliert werden könnte. Denn bei jeder der im Folgenden vorgestellten Positionen gilt es, sich mit festverwurzelten Überzeugungen auseinanderzusetzen, die ihnen entgegenstehen. Es sind bestimmte Grundannahmen unserer Epoche über den Menschen, die vielen selbstverständlich scheinen, aber einem Mehr an Menschlichkeit hinderlich sind. Es handelt sich um verschiedene, dem Menschen zugeschriebene, Eigenschaften der Vereinzelung und der inneren Unfreiheit. Und solange diese – nennen wir sie: retardierenden Positionen als wissenschaftlich beziehungsweise philosophisch „gesetzt“ gelten, erscheinen ethische Appelle wenig aussichtsreich.

Für die Zukunft muss es um mehr gehen als den Glauben an das Gute im Menschen oder gar um äußere ethische Regeln, denen wir uns unterwerfen müssten. In dieser kleinen Schrift soll stattdessen gezeigt werden, wie die ethischen Säulen einer im Entstehen begriffenen, einigen Menschheit tatsächlich einen realistischen Grund im Menschen selbst haben, wenn man nur richtig hinschaut. Die konstruktiven Haltungen ergeben sich, so soll gezeigt werden, aus einem unbefangenen Nachdenken über den Menschen und sein Verhältnis zur Welt. Es geht also nicht darum, dass der Mensch etwas soll, was ihm äußerlich auferlegt wird, sondern darum, dass er die beste Version seiner selbst werden kann und auch will, wenn er sie erkennt.

Das entscheidende ideelle Gerüst für das hier vorgestellte Nachdenken über eine menschliche Welt bildet die Anthroposophie Rudolf Steiners. Der Bezug zur Anthro posophie versteht sich dabei allerdings nicht als Werbung für eine Weltanschauung. Auch soll deren Gültig keit nicht einfach vorausgesetzt werden. Vielmehr bringt diese kleine Schrift zentrale Ideen Rudolf Steiners mit wichtigen Gegenwartsimpulsen ins Gespräch. Im Sinne einer so verstandenen dialogischen Anthroposophie möchte das hier vorgelegte Büchlein auf seine eigene Weise auch ein Beitrag zum 100. Todestag Rudolf Steiners sein.

1. Eine Besinnung auf die Einheit allen Seins

„Menschen waren zu allen Zeiten und in allen Kulturen hungrig danach, als Mikrokosmos mit einer größeren Ordnung verbunden zu sein, um daraus geistige und spirituelle Nahrung zu ziehen“, sagt der zeitgenössische Philosoph Charles Taylor. Entscheidend für alle hier folgenden Gedanken ist der Ausgangspunkt, dass es diese Verbindung und die verlorene Einheit zwischen uns und der Welt wiederzufinden gilt. „Diese Sehnsucht gilt nicht einfach einer bewussten Wahrnehmung der Umwelt, sondern einer besonderen Verbundenheit, in der Freude, Inspiration und Bedeutung spürbar werden“, schreibt Taylor weiter.1

Ich denke, dass sich tatsächlich fast alle von uns nach einer solchen Verbundenheit in Einheit sehnen. Für die meisten Menschen ist dieses Bedürfnis allerdings etwas, das tief verschüttet in ihnen liegt und an das wir nicht so leicht durch allein verstandesmäßige Überlegungen herankommen (wenn auch, wie sich zeigen wird, Einheit und Verbundenheit tatsächlich denkbar sind). Wie lässt sich ein erster Zugang finden?

In einer seiner Wahrspruch-Dichtungen2 formuliert Rudolf Steiner die Aussage: „Meine Seele und die Welt sind eines nur.“ Versuchen wir, uns dem Sinn dieser Worte in einem denkenden Erleben zu nähern. Ein Erstes, das sofort auffällt: Es geht hier nicht um Alltägliches, nicht um etwas Gewohntes. Wenn wir den Satz auf uns wirken lassen, fühlen wir uns unmittelbar über die gewöhnlichen Inhalte des Tagesgeschehens hinausversetzt. Der Satz erzeugt eine besondere Stimmung. Sie ist dem Klang einer feinen, hellen Glocke vergleichbar, die wir plötzlich hören, die aber nicht ans äußere Ohr dringt, sondern in unserem Inneren vernehmbar wird. Wir fühlen uns in einer Weise angesprochen, die das gewöhnliche Denken so nicht kennt.

Schauen wir uns einmal die einzelnen Begriffe näher an: Es geht um die Seele, genauer: um meineSeele – ich habe also, ich bin vielleicht sogar eine Seele? Dieses heute vom Aussterben bedrohte Wort, weitgehend ersetzt von der mehr wissenschaftlich klingenden Psyche, könnte in der Gegenwart zunächst sogar leicht sentimental wirken, es besitzt aber immer noch die Kraft, etwas tief in uns Lebendes anzusprechen. – Und die Welt? Ein Wort, das die eigentlich unerreichbar weit entfernt liegende, von uns getrennt existierende Wirklichkeit meint. Diese Welt und meine Seele sollen also einesnur sein! Keine Trennung zwischen mir und der Welt, zwischen Seele und dem Außen. „Meine Seele und die Welt sind eines nur“ – dieser Satz repräsentiert die ganze Anthroposophie in sich, mit allem, was Rudolf Steiner in unsere Zeit bringen wollte, als Gewissheit ebenso wie als Verheißung. Und dieser Satz führt gleichzeitig auch über die Anthroposophie hinaus, weil diese ja kein Selbstzweck ist, sondern weil sie etwas auf die ihr eigene Weise erschließt, was auch in anderen Weltanschauungen, Religionen und geistigen Richtungen gesucht wird: die Einheit von Welt und Mensch.

Eins zu sein mit der Welt ist ein fundamentaler Inhalt, der in vielen Weisheitstraditionen lebt, aber in großem Widerspruch zur naturwissenschaftlichen Denkweise steht. Je mehr diese über die Welt herausgefunden hat, desto fremder sind sich Welt und Mensch geworden.

Dabei können viele Krisensymptome unserer Zeit auch als beängstigende Weckrufe gelesen werden, diese Getrenntheit zu überwinden und uns auf das zu besinnen, was uns verbindet: So ist ja beispielsweise das wirtschaftliche und politische Geschehen in der globalisierten Gegenwart inzwischen so miteinander verwoben, dass sich weder Individuen noch Nationen noch Kontinente weiterhin isoliert voneinander verstehen ließen. Im Blick auf Erde und Menschheit gilt schon im Äußeren, dass sich nichts mehr getrennt voneinander betrachten lässt. Flüchtlingsbewegungen, ökologische Katastrophen, die Krise der Erderwärmung und noch vor kurzem die Corona-Pandemie mit ihren vielfältigen Einschränkungen sind weltumspannende Herausforderungen. Die brennenden Probleme unserer Zeit haben einen verbindenden Subtext. Ihre unterschwellige Botschaft lautet: Es ist alles eins! Wir sind eins! In den verschmutzten Meeren, den schmelzenden Gletschern und im Artensterben kommen wir uns in den Folgen unseres Verhaltens selbst entgegen.

Obwohl wir diese Botschaft sogar schon an vielen Stellen verstehen, ist es offensichtlich schwer, die Konsequenzen daraus mehr als nur intellektuell zu ziehen. Dass die Globalisierung keine Grenzen kennt und dass die ökologischen Probleme nicht national gelöst werden können, ist schnell gesagt. Aber was bedeuten Einssein und Einheit wirklich? Ein echtes Denken der Einheit allen Seins – jener Einheit, die im Denken selbst schon enthalten ist – muss uns in der Tiefe berühren und nicht zuletzt auch begeistern, erst dann werden das Erkennen und Erfühlen der Einheit unsere Empathie aufwecken und unseren Willen befeuern. Nach welchen Denkfiguren, nach welchen Formen und zuletzt auch nach welchem gemeinsamen Haus des Lebens drängt ein wachsendes Bewusstsein von Einheit?

Erfahrung von Einssein



Tausende von E-Books und Hörbücher

Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.