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Im Sommer 2006 durfte die Bundesrepublik Deutschland die FIFA-Fußballweltmeisterschaft ausrichten. Unter dem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" kamen zahlreiche Nationalmannschaften zusammen mit ihren begeisterten Anhängern nach Deutschland. Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft wurden in den Stadien genauso wie vor zahlreichen Großbildschirmen zu euphorischen Fußballfeiern. Die Deutschen identifizierten sich mit der Fußballmannschaft und selten wurden so viele Deutschland-Fahnen und andere schwarz-rot-gelbe Accessoires verkauft und gezeigt wie während der Fußball-WM. Die Bevölkerung feierte ihre Mannschaft mit einem "weltoffenen Patriotismus", der vorher in dieser Form noch nicht zum Ausdruck gekommen war. Doch wie war diese plötzliche und für alle überraschende Offenheit zu erklären? Was ermöglichte die unverkrampfte, natürliche Identifikation der Deutschen mit ihrem eigenen Land? Hat sich während des "Sommermärchens 2006" ein neues, unverkrampftes Selbstverständnis gezeigt? In dem Buch gibt der Autor einen Überblick zu Geschichte, Entwicklung und Problematik deutscher Identität. Von der Gründung der Bundesrepublik bis zur Gegenwart werden facettenreich die historisch und politisch relevanten Phasen einer Annäherung der Deutschen an ihre Nation herausgestellt. Die Wiedervereinigung, der Beginn der "Berliner Republik" sowie die symbolische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit werden als notwendige Entwicklung dargestellt, die einen natürlichen Umgang mit der eigenen Geschichte und politischer Symbolik ermöglichten. Die ausgelassene Euphorie während der Fußball-WM erscheint somit als die Spitze einer Wirkungsgeschichte, an der nicht nur Jürgen Klinsmann und Franz Beckenbauer einen Anteil haben.
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