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Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll die Bedeutung des Rosch ha-Schana-Festes für das Judentum in Geschichte und Gegenwart sowie sein theologischer Bezug mit dem Bericht der „Bindung Isaaks“ erläutert und analysiert werden. Neuanfänge sind Teil des menschlichen Lebens. Kein Mensch kann sich ihnen entziehen, denn jeder steht fortwährend Verlusten und Geschenken des Alltags gegenüber. Doch diese Neuanfänge sind wichtig, denn sie bringen Veränderung mit sich und ermöglichen es häufig eine unbekannte Lebensrichtung einzuschlagen. In der jüdischen Tradition wird jährlich solch ein Neuanfang aktiv gestaltet. Das zweitägige Neujahrsfest Rosch ha-Schana, das zu Beginn des jüdischen Kalenderjahres gefeiert wird, eröffnet eine zehntägige Periode, die als Tage der Reue und Umkehr gilt. In dieser Zeit sollen sich Gläubige der Beziehung zu ihren Mitmenschen bewusst werden und die Bereitschaft entwickeln die gestörten Verhältnisse zu bereinigen. Es soll daran erinnert werden, dass Menschen mit einer Versöhnung nicht zu lange warten sollen, da sich zwischenmenschliche Türen möglicherweise verschließen können. Bis zum Jom Kippur, dem Versöhnungstag und gleichzeitig letzten Tag dieser Periode, sollen alle zwischenmenschlichen Differenzen geklärt sein, sodass dieser Tag der Versöhnung mit Gott gehört. Die zehn Tage gipfeln in einem zeremoniellen Gottesdienst und einem ausgiebigen Abendessen am Jom Kippur, welches die übergreifende Versöhnung und ein gelungenen Jahresbeginn feierlich abschließt. Das Rosch ha-Schana-Fest bildet den Auftakt dieser Bußzeit und trägt dementsprechend eine besonders wichtige Bedeutung. Es ist ein symbolgeladenes Fest, das den Menschen Hoffnung auf ein gutes neues Jahr und Mut für die Zukunft geben soll. Unabdingbarer Bestandteil der Gottesdienste ist dafür die Toralesung, die „für den ersten Tag des Neujahrsfestes von der Geburt Isaaks und [für den] zweiten Tag[ ] von der […] ‚Bindung Isaaks‘“ handelt. Besonders die Bindung Isaaks, das Kapitel 22 der Genesis, hat die Geschichte und das Denken der Juden stark geprägt, denn in ihr finden sich Erinnerung und Identität sowie Glauben und Zuversicht wieder.
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