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Gierig, gnadenlos und gefürchtet sind die Outlaws, die zwischen Cripple Creek und Golden City ihr Unwesen treiben. Wenn die maskierten Reiter wieder einmal eine Ranch oder Farm heimgesucht haben, bleiben nicht selten Tote zurück.
Der Marshal von Cripple Creek hat bislang weder von den Maskenreitern noch von ihrer Beute eine Spur. Als die Outlaws wieder eine Ranch überfallen haben, fasst er einen Entschluss: Chet Quade von der Skull-Ranch muss den Stern nehmen und kämpfen ...
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Seitenzahl: 134
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In besonderem Auftrag
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Impressum
In besonderemAuftrag
von Frank Callahan
Gierig, gnadenlos und gefürchtet sind die Outlaws, die zwischen Cripple Creek und Golden City ihr Unwesen treiben. Wenn die maskierten Reiter wieder einmal eine Ranch oder Farm heimgesucht haben, bleiben nicht selten Tote zurück.
Der Marshal von Cripple Creek hat bislang weder von den Maskenreitern noch von ihrer Beute eine Spur. Als die Outlaws wieder eine Ranch überfallen haben, fasst er einen Entschluss: Chet Quade von der Skull-Ranch muss den Stern nehmen und kämpfen...
Vom Taleingang klangen Hufschläge durch die Nacht, die sich langsam näherten. Es waren zehn Reiter, die zwischen den terrassenförmig ansteigenden Talwänden hervorritten und plötzlich ihre Pferde zügelten.
Dunkle Umhänge verhüllten die Körper der Männer. Schwarze Kapuzen bedeckten die Köpfe. Hinter den Maskenschlitzen funkelten hart blickende Augen.
»Da wären wir, Jungs«, sagte der Anführer der Maskenreiter. »Das ist die Benson-Ranch, der wir heute einen Besuch abstatten. Hier weiden ungefähr tausend Rinder, die schon bald uns gehören werden. Alles klar?«
Keiner der neun anderen Banditen antwortete. Sie zogen ihre Gewehre aus den Scabbards. Entschlossenheit lag in ihren Bewegungen. Sie waren ein eingespieltes Team, und das war nicht der erste Überfall in den letzten Wochen.
Seit Monaten terrorisierten die Maskenreiter die nähere Umgebung der kleinen Stadt Cripple Creek. Sie überfielen einsame Ranches, Farmen und sogar kleinere Ortschaften.
Sie schlugen blitzschnell zu, machten reiche Beute und schienen sich dann in Luft aufzulösen. Viele Menschen litten unter diesem Terror, und einige verloren nicht nur ihre Habe, sondern auch das Leben.
»Wir nehmen uns zuerst die Ranch vor, Leute. Wir haben es nur mit drei Menschen zu tun«, fuhr der Anführer der rauen Horde fort. »Mit Clark Benson, seinem Sohn Dick und seiner Frau Glenda. Wir brauchen kaum mit großer Gegenwehr zu rechnen.«
Der Mann in dem nachtschwarzen Umhang hob seine rechte Hand, ehe er sein Pferd angehen ließ. Die neun anderen Banditen folgten ihm.
Dumpf hämmerten die Hufschläge durch die Nacht.
Die kleine Ranch tauchte hinter einer Bodenerhebung auf. Es handelte sich um eine geräumige Blockhütte, einem Stall und einer Scheune. In einem Korral weideten Pferde.
Der Small-Rancher Clark Benson lebte noch nicht lange in diesem Tal. Schon mehr als einmal wollte er aufgeben. Sein Sohn Hank war vor ungefähr einem Jahr erschossen worden.
Später änderten gewissenlose Outlaws den Lauf des Baches, der dem Tal Leben spendete. Nur mit Hilfe der Skull-Ranch konnte Benson seine Herden vor dem Verdursten retten.
Und nun nahte ein gewissenloses Rudel, um der kleinen Ranch den Todesstoß zu geben.
Die Banditen feuerten ihre Pferde an, näherten sich nun rasch den Gebäuden.
Einige Pferdelängen vor der Ranch bogen die Maskenreiter ab und umritten schießend die Gebäude. Heißes Blei klatschte gegen die starken Holzbohlen. Geschosse durchschlugen die Fensterscheiben. Zwei Pferde im Korral brachen aufwiehernd zusammen.
Immer wieder jagten die maskierten Banditen um die Blockhütte und feuerten, was ihre Gewehre hergaben. Hin und wieder blitzte es aus einem Fenster auf.
Einer der Outlaws sank auf den Pferdehals und hielt sich nur noch mit letzter Kraft am Sattelhorn fest. Das Gewehr war vorher seinen Händen entglitten.
Die Maskenreiter jagten davon. Die Schüsse verstummten. Die Outlaws hielten auf die Herde zu, die unruhig muhte und längst nervös in Bewegung geraten war.
Die Banditen verstanden ihr schmutziges Handwerk.
Schon bald trieben sie eine Herde von annähernd tausend Tieren davon. Das Muhen der Tiere klang durch das Tal. Mehr als viertausend Hufe brachten den Boden zum Erbeben.
Eine halbe Stunde später hatten die Maskenreiter das Valley mit der Herde verlassen. Wieder einmal hatten sie gnadenlos zugeschlagen. So, wie schon oft in den vergangenen Wochen und Monaten.
»Was ist mit dir, Clark?«
Die angsterfüllte Stimme von Glenda Benson klang schrill durch das Zimmer, in dem sich Pulverdampf zu einer Wolke geballt hatte. Hustend beugte sich die Ranchersfrau über ihren Mann, der am Boden lag und sich nicht bewegte.
Angst lag in den braunen Augen von Glenda Benson. Das dunkle Haar hing ihr wirr in die Stirn.
Sie packte den Regungslosen an der Schulter und wälzte ihn auf den Rücken. Clark Benson stöhnte und öffnete die Augen.
Er japste nach Luft, ehe er mit der linken Hand an seine rechte Schulter griff. Blut färbte seine Finger rot. Der Rancher stöhnte erneut, ehe er seinen Oberkörper hochwuchtete.
»Es geht schon, Liebes«, stammelte er. »Sind diese, verdammten Hundesöhne weg?«
Glenda Benson nickte. Ihre Lippen pressten sich hart aufeinander.
»Die Reiter sind verschwunden«, antwortete Glenda. »Sie haben die Herde gestohlen. Dick ist ihnen gefolgt.«
»Das hättest du nicht zulassen dürfen, Glenda. Diese Kerle gehen über Leichen. Dicks Leben schwebt in Gefahr.«
Glenda Benson lächelte bitter.
»Du vergisst, Clark, dass dein Junge den gleichen Dickschädel hat wie du. Natürlich wollte ich ihn zurückhalten. Es ist mir aber nicht gelungen.«
Glenda kniete sich neben ihrem Mann nieder.
»Lass mich nach deiner Verletzung sehen. Sie muss verbunden werden. Es wäre bestimmt sinnvoller gewesen, wenn Dick nach Cripple Creek zum Doc geritten wäre.«
Clark Benson schüttelte mit verzerrtem Gesicht den Kopf. Nur mit Mühe unterdrückte er ein Stöhnen.
»Der Kratzer bringt mich nicht um, Glenda. Verbinde die Wunde. Es ist ein glatter Durchschuss. Ich habe schon öfter heißes Blei eingefangen.«
Glenda erhob sich. Sie blickte sich im Wohnzimmer um. Die Bleisaat der Outlaws hatte ein heilloses Durcheinander angerichtet.
Glenda verließ das Zimmer und eilte in ihre kleine Küche, um Wasser aufzusetzen. Einige Minuten danach säuberte sie die Schusswunde ihres Mannes und legte ihm einen straffen Verband an.
»Trink einen Schluck, Clark«, sagte sie und reichte dem Verwundeten ein Glas Whisky. »Der Drink wird dir guttun. Anschließend solltest du dich ins Bett legen.«
Clark Benson wuchtete seinen untersetzten Körper auf die Beine. Er schwankte leicht. Wieder grub sich Schmerz in sein Gesicht, ließ es noch älter erscheinen.
»Ich muss nach Dick sehen«, murmelte er mit flacher Stimme. »Hoffentlich riskiert er nichts und folgt diesen Bastarden nur in ausreichendem Abstand.«
»Das hoffe ich auch, Clark. Du darfst nicht reiten, sonst wird deine Wunde wieder zu bluten anfangen. Du kannst nichts ausrichten. Dick wird vernünftig sein und nur herausfinden wollen, wohin die Halunken die Herde treiben.«
Clark Benson schwankte plötzlich. Er taumelte zum Sofa hinüber und ließ sich schwer darauf fallen.
»Du hast recht, Glenda«, stammelte er. »Ich habe das Gefühl, Pudding in den Knien zu haben. Ich muss mich ausruhen. Die Schussverletzung schafft mich wirklich mehr, als ich angenommen habe.«
»Leg dich flach, Clark. Das ist nun nicht zu ändern.«
Einige Minuten später sagte der Small-Rancher: »Ich habe schon lange darauf gewartet, dass diese verdammten Maskenreiter auch über uns herfallen. Sie haben kaum einen unserer Nachbarn verschont. Wir können froh sein, dass wir alle überlebt haben. Warum gelingt es nur Marshal Carradine nicht, diesen Höllenhunden das Handwerk zu legen?«
Glenda Benson zuckte mit den Schultern. Eine Kerosinlampe warf flackernden Lichtschein, der bizarre Schatten auf die Wände gaukelte. Die Frau setzte sich auf einen Stuhl und stützte den Kopf in beide Hände.
Verloren starrte sie auf den mit Glas- und Holzsplittern übersäten Fußboden.
»Wenn wir die Herde nicht zurückholen, sind wir pleite«, ließ sich der Rancher mit gepresst klingender Stimme vernehmen. »Dann können wir unsere Schulden auf der Bank nicht mehr zurückzahlen. Man wird die Ranch und das Tal versteigern. Wir sind wieder einmal am Ende, Glenda. Und ich habe einfach nicht mehr die Kraft, nochmals von vorn zu beginnen.«
Clark Benson schwieg. Resignation breitete sich über den beiden Menschen aus, die wussten, dass einige Jahre harter Arbeit nun völlig sinnlos geworden waren.
Glenda trat zu ihrem Mann und griff nach seiner Hand. Der feste Händedruck sollte dem Verwundeten neuen Mut geben.
»Es sind tausend Rinder, Clark. Die Tiere können sich nicht in Luft auflösen. Die Fährte ist auch noch nach Tagen gut zu verfolgen. Wir benötigen Hilfe. Dick muss zu Marshal Carradine nach Cripple Creek reiten. Er wird...«
Der Kleinrancher schüttelte müde den Kopf.
»Carradine wird es nicht schaffen, obwohl ich an seinen Fähigkeiten nicht zweifeln möchte. Er tut in den letzten Wochen und Monaten alles, was in seinen Kräften steht, konnte aber bisher keinerlei Erfolge gegen die Maskenreiter erzielen. Niemand weiß, wer sich hinter den schwarzen Kapuzen verbirgt. Diese Bastarde schlagen immer blitzschnell zu und verschwinden wieder irgendwo in den Bergen. Sie kennen sich hier in der Gegend gut aus. Bestimmt haben sie schon einen Abnehmer für unsere Herde gefunden. In den Goldgräbercamps in den Rocky Mountains benötigt man Fleisch. Die Digger haben keine Zeit, um auf Jagd zu gehen. Man wird unsere Herde aufteilen und in kleinen Rudeln zu den Goldgräberstädten treiben. Ehrlich gesagt, Glenda, unsere Chancen sind nicht sehr groß, die Rinder vor den Kochtöpfen der Goldgräber zu bewahren. So sehe ich es.«
Clark Benson schwieg erschöpft. Die lange Rede hatte ihn angestrengt. Er schloss die Augen. Seine Frau strich ihm sanft über die schweißbedeckte Stirn.
»Wir werden eine Lösung finden, Clark. Wir standen schon so oft vor dem Ruin und haben es immer wieder geschafft. Wir dürfen uns nur nicht selbst aufgeben.«
Nach diesen Worten verließ Glenda Benson das kleine Ranchhaus. Ein leichter Wind spielte mit ihren dunklen Haaren. Sie zog die kühle Nachtluft in ihre Lungen.
Dann blickte sie in die Richtung, in die man die Longhornherde davongetrieben hatte. Längst hatte sich die Staubwolke gesenkt. Und Glenda Benson fragte sich, wo sich ihr Sohn befinden mochte.
Dick Benson zügelte seinen grauen Wallach hinter einem Haselnussstrauch. Der ungefähr zwanzigjährige junge Mann blickte zwischen den Zweigen hindurch.
Staub hing in der Luft, der von den viertausend Rinderhufen aufgewirbelt worden war. Die Herde glich einer dunklen Masse, die sich nun zwischen zwei Hügeln hindurchschob.
Der junge Ranchersohn presste die Lippen hart aufeinander. Er hatte das dunkle Haar und die braunen Augen seiner Mutter. Seine Hände, die sich um die Zügel krallten, verrieten, dass er es gewohnt war, tüchtig zuzupacken.
Dick Benson war schon immer ein Bursche, der bedächtig, aber mit großer Ausdauer an eine Sache heranging. Das hatte er von seinem Vater geerbt.
Ich werde umkehren, dachte Dick. Nun habe ich die Herde einige Meilen lang verfolgt. Allein habe ich keine Chance gegen diese verdammten Rustlers. Ich muss Marshal Carradine benachrichtigen. Mit ihm und der Hilfe eines Aufgebots wird es uns gelingen, den Maskenreitern eine Falle zu stellen.
Der Ranchersohn zupfte an den Zügeln und ließ den grauen Wallach angehen. Er duckte sich, um einem tiefhängenden Ast auszuweichen. Diese Bewegung rettete dem jungen Mann das Leben.
Die ihm zugedachte Kugel fuhr über ihn hinweg und surrte in das Geäst einer Eiche. Dumpf wehte die Schussexplosion an die Ohren von Dick Benson, der im ersten Moment wie erstarrt im Sattel saß, sich dann aber vom Pferderücken schnellte.
So verfehlte ihn auch die zweite Kugel.
Dick landete am Boden, rollte sich zur Seite und gelangte in eine Bodenmulde, die ihn vor den heranzischenden Geschossen schützte.
Der Ranchersohn zog seinen Revolver und dachte mit Bedauern daran, dass sein Gewehr im Sattelschuh steckte und unerreichbar für ihn war. Der graue Wallach war davongejagt und verhielt eine Steinwurfweite entfernt mit bebenden Flanken.
Der hinterhältige Schütze, der zweifellos zu den Maskenreitern gehörte und bestimmt den Rückzug der Outlaws absichern sollte, stellte das Gewehrfeuer ein.
Dick Benson wischte sich mit dem Handrücken einige Schweißperlen von der Stirn. Längst hatte er erkannt, wo sich sein Gegner verborgen hielt. Er starrte zu seinem Pferd hinüber und überlegte, ob er es ungefährdet erreichen konnte.
Es gab nur wenige Deckungsmöglichkeiten auf dieser Distanz. Außerdem erhellte bleicher Mondschein das Gelände. Die Chancen standen nicht gut für Dick Benson, gesund auf den Pferderücken zu gelangen und die Flucht zu ergreifen.
Trotz verdrängte die hilflose Wut, die durch den Körper des jungen Mannes pulsierte. Er griff seinen Revolver fester und schlich vorsichtig auf das Dickicht zu, in dem sich einer der Maskenreiter verborgen hielt.
Obwohl der Ranchersohn es geschickt anstellte, wurde er kurze Zeit darauf von dem Banditen entdeckt. Nun wehte wieder eine höllische Bleisaat zu ihm herüber, zwang ihn, in Deckung zu gehen.
Dick Benson wünschte in diesen Sekunden, sich in ein Mauseloch verkriechen zu können.
Die Entfernung bis zu seinem Gegner betrug noch immer mehr als fünfzig Yards. Noch war die Distanz für einen sicheren Schuss aus dem Colt zu groß.
Dick Benson kroch weiter.
Die Schüsse verstummten. Der Outlaw musste den jungen Mann aus den Augen verloren haben.
Dick schlug einen Bogen und wollte sich dem Gegner von der Seite nähern. Langsam kroch er auf das Dickicht zu, in dem sich nun nichts mehr rührte.
Als Dick die sich schnell entfernenden Hufschläge vernahm, wusste er, dass der Maskenreiter sich abgesetzt hatte, um einem Kampf Mann gegen Mann aus dem Weg zu gehen.
Dick Benson wartete noch einige Sekunden. Erst als er den Reiter einige hundert Yards entfernt entdeckte, erhob er sich. Drohend schwang er seine Faust hinter dem Banditen her, der aber bald in der Dunkelheit untergetaucht war.
Benson lief zu seinem Pferd. Unschlüssig saß er lange Sekunden im Sattel, ehe er in Richtung der heimatlichen Ranch losritt. Er war vernünftig genug, um einzusehen, dass er allein gegen die raue Horde der Maskenreiter nichts ausrichten konnte.
Heiß brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel, als sich Dick Benson einige Stunden später der kleinen Stadt Cripple Creek näherte. Auf der Mainstreet herrschte kaum Betrieb.
Vor dem zweistöckigen Gebäude, in dem das Marshal's Office und das Gerichtsgebäude untergebracht waren, sprang Dick Benson aus dem Sattel.
Cripple Creek war vor einigen Jahren noch eine wilde Goldgräberstadt gewesen. Irgendwann fand man kein Gold mehr. Die Digger zogen ab, doch es blieben so viele Siedler zurück, um Cripple Creek nicht zu einer Geisterstadt werden zu lassen.
Terence Carradine verließ sein Office und blieb stehen, als er Dick erkannte.
»Hallo, Marshal, ich muss Sie sprechen.«
Carradine blieb stehen. Eine tiefe Falte grub sich über der Nasenwurzel in seine Stirn.
Er nickte. »In Ordnung, mein Junge.«
Terence Carradine, der Marshal von Cripple Creek, war groß und schlank. Er trug einen eisgrauen Schnurrbart, der seinem gebräunten Gesicht einen verwegenen Ausdruck gab.
Und der Gesetzeshüter nahm seit Jahren seinen Job sehr ernst, erinnerte in dieser Beziehung an seinen Kollegen George Rockwell, den Marshal von Golden City.
Bald saßen sich die beiden Männer im Office gegenüber. Dick Benson berichtete aufgeregt, was sich in der vergangenen Nacht auf der Ranch ereignet hatte.
Dick endete mit den Worten: »Wir benötigen Ihre Hilfe, Marshal. Natürlich wissen wir, dass Sie an und für sich nur für die Belange der Stadt zuständig sind. Wir wissen aber auch, dass Sie das alles nicht so eng sehen.«
Terence Carradine nickte mehrmals.
»Gewiss, mein Junge. Ich kümmere mich auch darum, was sich außerhalb der Stadtgrenzen tut. Und diese verdammten Maskenreiter liegen mir schwer im Magen. Ehrlich gesagt, ich weiß mir kaum noch zu helfen. Die Höllenhunde schlagen zu überraschend zu. Das Land ist zu groß. Ich bin froh, dass dein Vater noch am Leben ist. Wenigstens hat es diesmal keine Toten gegeben.«
Dick Benson lächelte bitter.
»Viel hat nicht gefehlt, Marshal. Können Sie ein Aufgebot zusammenstellen? Wenn wir die Herde verlieren, dann ist es mit der Benson-Ranch aus und vorbei. Die Longhorns waren unser einziges Kapital. Ohne die Tiere werden wir nicht über die Runden kommen.«
»Ich will versuchen, einige Leute aufzutreiben. Einfach wird es nicht werden. Es hat zu viele Tote gegeben in den letzten Wochen. Warte hier auf mich. Ich will sehen, ob ich einige der Bürger in die Sättel bekomme.«
Carradine erhob sich. Ehe er sein Office verlassen konnte, holten ihn Dick Bensons Worte ein.
»Was halten Sie davon, einen Reiter zur Skull-Ranch zu schicken, Marshal? Chet Quade, der Vormann, ist doch US-Marshal für besondere Aufgaben. Und er ist ein Bursche, der weder Tod noch Teufel fürchtet. Wäre er nicht der richtige Mann, um diesen verfluchten Maskenreitern in die Suppe zu spucken?«
Carradine strich sich über seinen Schnurrbart. Nachdenklich blickte er Dick Benson an.
»Sie denken wohl daran, dass Quade und einige Jungs aus der Skull-Mannschaft schon einmal großes Unheil von der Benson-Ranch abgewendet haben?«
»Ohne die Skull-Leute würde es unsere Ranch nicht mehr geben, Marshal. Meine Frage soll natürlich nicht bedeuten, dass ich kein Vertrauen zu Ihnen habe.«
Terence Carradine winkte ab.