So ein Zugfall! - Ella Atzenhof - E-Book

So ein Zugfall! E-Book

Ella Atzenhof

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Beschreibung

Ein Schauspielschüler wittert die große Chance, mit berühmten Darstellern einen gemeinsamen Film drehen zu können. Dafür setzt er sich spontan mit seinem Freund in den Schnellzug nach Venedig. Was dann passiert, überrascht alle Beteiligten. Wird die Karriere in Schwung kommen? Die Dinge entwickeln sich anders, als geplant . Werden die Bretter, die die Welt bedeuten, schlussendlich erobert? Ja und nein... Eine unterhaltsame Story mit überraschendem Ausgang, flott und keck erzählt.

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Komödie in mehreren Aufzügen, aber nur einem Zug

Personen:

Lorenz Lyrheim, Student

Florian, sein Freund

Benny, sein Bruder

Michael Tauberhelli, Schauspieler und Regisseur

Peter Hack, Schauspieler

Heinrich Lang, Schauspieler

Oskar Schrank, Schauspieler

Ursi Beinhold, Schauspielerin

Eleonore Otto, Schauspielerin

Alexander Fritz, Schauspieler

Direktor Pistinger, Chef von Frivi-Fit

ein Betrunkener

Weiters:

zwei Frauen

ein älteres Ehepaar

ein Herr aus Asien

ein junges Pärchen

Gäste im Speisewagen

ein unehrlicher Finder

Bahnbedienstete (Schalterbeamte, Zugbegleiter,

Bordservice, Speisewagenkellner)

zwei Polizisten

Gäste bei der Vorstellung des Werbespots

Inhaltsverzeichnis

1. AKT

2. AKT

3. AKT

4. AKT

5. AKT

1. AKT

Ort: Bahnhofshalle

Links geht Florian mit einer Tasche, die über seiner Schulter hängt, wartend auf und ab, sieht sich gelangweilt die Fahrpläne an der Wand an; von rechts kommt Lorenz, gefolgt von seinem Bruder Benny.

BENNY [läuft hinter Lorenz her]: Ich habe kein Wort verstanden von dem, was Du mir in der letzten halben Stunde erzählt hast - kannst Du Dich bitte ETWAS KONKRETER ausdrücken?

LORENZ: Aber ich habe doch ganz deutlich ...

BENNY: Deutlich ...?

LORENZ: Ganz deutlich gesagt ...

BENNY: Gesagt hast Du etwas, das ist wahr, aber deutlich - nein, deutlich war es wirklich nicht! - Ich komme zu später, beziehungsweise schon wieder zu früher Stunde nach Hause, - nach einem anstrengenden Tag ...

LORENZ: Pah! Anstrengend! Tennis, Mittagessen, Schlafen, Golfspielen, Kaffeehaus, Disco - was soll daran so anstrengend sein?

BENNY: Gut! Ich komme also müde nach Hause, da wirst Du mir wohl zustimmen, da sehe ich einen Zettel mitten am Boden liegen: „Bitte weck´ mich um 05:00 Uhr. Lorenz“.

LORENZ: Du hast doch selbst einmal gesagt, ein guter Freund soll wie ein Bruder sein, warum soll nicht auch das Umgekehrte gelten?

BENNY: Mein Gott, man redet viel, wenn der Tag lang ist! [macht wegwerfende Geste]

LORENZ: Na, immerhin hast Du mich ja pünktlich geweckt.

BENNY: Dein Glück, dass ich gerade erst kurz nach Vier nach Hause gekommen bin. Auf eine Viertelstunde mehr oder weniger ist es mir da auch nicht mehr angekommen. [sieht auf seine Uhr] Ha, was sag ich - Viertelstunde! Weißt Du eigentlich, wie spät es ist?

LORENZ: Nein, aber Du wirst es mir vermutlich gleich sagen.

BENNY: Es ist schon ... [wendet sich ab und macht wegwerfende Handbewegung] Ach was! Hast Du wenigstens Deine Fahrkarte schon besorgt?

LORENZ: Sicher!

BENNY: Etwas freundlicher könntest Du schon sein, wenn ich Dich in aller Herrgottsfrühe zum Bahnhof chauffiere, meinst Du nicht?

LORENZ: [zuckersüß]: Selbstverständlich, herzallerliebstes Brüderchen. [knurrt:] Du weißt doch, ich bin immer blendender Laune, wenn ich mit den Hühnern aufstehen muss!

BENNY: Jaja, ist schon gut! Verrate mir aber jetzt lieber, wohin Du mit Florian fährst! – [sarkastisch:] Damit ich weiß, wohin ich Dir Geld schicken muss.

LORENZ [sauer]: Witzig! - Ich habe Dir doch bereits erklärt, [wird zunehmend ungeduldiger] dass in Italien, [stammelt:] genauer gesagt, in Venedig - ich weiß nicht - vielleicht durch Zufall - Florian kann mir möglicherweise helfen - weil, wenn nicht jetzt, dann ...

BENNY: Ich glaube, Dir ist gar nicht mehr zu helfen! Weder jetzt, noch später! [schüttelt den Kopf]

LORENZ: Du hast wieder einmal Kei-ne Ah-nung!

BENNY: Wie sollte ich auch?

Lorenz erblickt Florian bei den Fahrplänen und geht zu ihm.

LORENZ: Schau an, der Florian ist schon vor mir da! Es geschehen halt doch noch Zeichen und Wunder! Servus! [geht auf ihn zu, begrüßt ihn mit einer Umarmung]

FLORIAN: Hallo! Servus Benny!

BENNY: Guten Morgen!

[zu Lorenz] Tja, dann kann ich wohl gehen, ich bin nämlich [betont] tod-müde!

FLORIAN: [mit erhobenem Zeigefinger:] Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen! - Shakespeare.

BENNY: Ihr seid mir ein Paar! Der eine [deutet auf Lorenz] redet und redet, aber sagt nichts - der andere [deutet auf Florian] spricht wieder nur in Zitaten. [Im Weggehen zu Lorenz] Vielleicht erzählst Du mir einmal, was für eine Unternehmung Du hier gestartet hast ... irgendwann einmal, in ferner Zukunft, damit ich nicht allzu dumm sterbe.

LORENZ: Wenn ich wieder zurück bin, erzähle ich Dir alles von Anfang an. Eine kleine Zeit lang musst Du Dich also noch gedulden!

FLORIAN: Wie heißt es doch: Kommt Zeit, kommt Rat!

LORENZ: Mach´s gut, Bruderherz! [klopft ihm auf die Schulter]

BENNY: Ciao! Und grüßt mir mein „bella Italia“.

FLORIAN: Geht in Ordnung! Servus Benny!

[Benny geht rechts ab]

FLORIAN: [leise zu Lorenz:] Was ist eigentlich wirklich los? Ehrlich gesagt, ich bin genauso ahnungslos und uninformiert wie Dein Bruder!

LORENZ: Du hast doch alles so gemacht, wie ich es Dir gestern Abend gesagt habe, oder?

FLORIAN: Klar! [nickt dienstbeflissen]

LORENZ: In Ordnung! Dann warte jetzt hier - ich besorg mir nur rasch noch was zu lesen.

Lorenz geht nach rechts zum Kiosk und kauft sich nach längerem Suchen eine Zeitung, inzwischen geht Florian wieder vor den Fahrplänen auf und ab.

FLORIAN: [zu sich selbst gewandt:] Warten auf Godot, äh - Lorenz!

Florian studiert Fahrpläne an der Wand, Lorenz kommt von rechts, streift ihm die Tasche von der Schulter, als ob er ein Dieb wäre.

LORENZ: [greift die Tasche] Danke!

FLORIAN [erschreckt und schreit]: Waaaaaah! Diebstahl, Schurken! [sieht Lorenz, beruhigt sich] Ha-ha, sehr witzig!

LORENZ: [belehrend]: Man muss halt ständig auf all seine Sachen aufpassen! Nichts aus den Augen lassen!

FLORIAN [wird zunehmend aufgebrachter]: Glaub bloß nicht, ich hab´ nicht gesehen, dass „nur Du“ es gewesen bist, der mich beklauen wollte!

LORENZ: [spottend:] Ach, darum hast Du so langsam reagiert, das war aber nett von Dir!

FLORIAN: Natürlich, wenn Du ein echter Dieb gewesen wärst - dann gnade Dir Gott - ich kann nämlich Jiu-Jitsu! [macht Kampfbewegungen in der Luft]

LORENZ: Gesundheit!

FLORIAN: Lass Deine unterdurchschnittlich schlechten Scherze! Die vertrag´ ich nicht auf nüchternen Magen. Ha! [Er macht Jiu-Jitsu-Bewegungen, während diesen Bewegungen fällt sein Zugticket aus der Tasche, ein Herr - Marke Mafiosi - nähert sich schnellen Schrittes, hebt das Ticket auf und verschwindet rasch, Lorenz sieht währenddessen auf die Anzeigetafel und hat nichts bemerkt]

LORENZ: Wie, hast Du noch gar nicht gefrühstückt?

FLORIAN: Der Herr belieben zu scherzen? Es ist knapp sechs Uhr vorbei - mitten in der Nacht gewissermaßen. Wann hätte ich sollen? Ich bin froh, dass ich wenigstens so halbwegs pünktlich hierhergekommen bin.

LORENZ: Nun, mein Bester, Du wirst schon nicht verhungern. Wir haben schließlich auch einen Speisewagen bei unserem Zug. Und bis Italien werden wir dort ja wohl auch einmal ein freies Plätzchen finden.

FLORIAN: Was genau machen wir eigentlich in Venedig? [Pause, dann naiv:] Gondel fahren?

LORENZ: [belehrend:] Gondel fahren kannst Du im Winter am Arlberg.

FLORIAN: Was bitte machen wir dann in Venedig?

LORENZ: Na, Du bist vielleicht eine Nummer! Du hast mich doch gestern überhaupt erst auf die Idee gebracht!

FLORIAN: Wieso?

LORENZ: Was hast Du mir denn gestern erzählt?

FLORIAN [ihn nachäffend]: Was hab´ ich Dir denn gestern erzählt?

LORENZ: Denk nach!

FLORIAN: Ich habe Dir erzählt, dass ich am Wochenende im Schwimmbad war ...

LORENZ: Danach!

FLORIAN: Danach? Ach ja, nachher war ich noch kurz bei Minni, wegen der Geburtstagsfeier für ihren Bruder. Aber ich verstehe nicht ...

LORENZ: Ich wollte nicht wissen, was Du nach dem Schwimmen gemacht hast, sondern was Du mir danach erzählt hast - gestern.

FLORIAN: Ach so, Du meinst, dass ich im Parkhotel den, na, den ... den Tauberhelli, den berühmten Regisseur getroffen - oder sagen wir besser, gesehen habe und dass ich da gehört habe ...

LORENZ [ungeduldig]: Dass du gehört hast, ...

FLORIAN: ... dass ich gehört habe, wie er jemandem, offensichtlich einem Herrn von der Presse, erzählt hat, dass er morgen - also heute - nach Venedig fahren wird. Für ein neues, interessantes und spannendes Projekt, wie er gesagt hat. Ich glaube, er wird wohl einen Krimi oder so etwas gemeint haben.

LORENZ [schwärmerisch]: Das würde ich auch gerne ...

FLORIAN: Was? So etwas meinen?

LORENZ: Nein, Du Schnösel! Bei einem seiner Filme mitspielen, natürlich! [Lorenz erblickt rechts bei einem Zeitschriftenständer am Kiosk Otto] Du, ist das nicht ... [deutet nach rechts] ... Warte einen Moment! [Er geht zum Kiosk und beobachtet Otto „unauffällig“. Inzwischen sucht Florian vergeblich seinen Fahrschein, stülpt alle Taschen um]

FLORIAN [ärgerlich]: Ei, verdammt, wo hab´ ich denn bloß meine Fahrkarte? Das gibt´s doch nicht! Ich hab´ sie doch gerade noch gehabt. Aah! Wie heißt es doch: Lorenz am Morgen bringt Kummer und Sorgen! - Oder so! Verschwunden! Spurlos weg! [Er geht zum Fahrkartenschalter] Doppelt hält besser! Einmal Student nach Venedig!

SCHALTERBEAMTE: Nur einfach?

FLORIAN: Ja, nur hin! [zu sich] Vielleicht findet sich mein altes Ticket ja doch noch irgendwo! [Er steckt die Karte ein und geht wieder zu Fahrplänen zurück] Durch mich werden die ÖBB noch einmal aus den roten Zahlen kommen. Aber - was hätte ich machen sollen? Quid faceram? - wie der alte Römer zu sagen pflegte. [Er sieht zu Lorenz. Otto sucht etwas in ihrer Handtasche, sieht dann auf die Uhr und verlässt schnell die Bahnhofshalle, Lorenz geht zurück zu Florian]

LORENZ: Und? Hast Du Dir inzwischen etwas gekauft? - Zum Essen, meine ich?

FLORIAN: Gekauft - ja! Essen - nein!

LORENZ [abwesend]: Schon gut! Hast Du übrigens die rothaarige Frau - was sag´ ich, Frau! - diese DAME dort drüben gesehen?

FLORIAN: Die Alte bei den Zeitungen, die Du umkreist hast wie der Sputnik zu seinen besten Zeiten die Erde?

LORENZ [entrüstet]: Die Alte!? Du bist wieder einmal so etwas von unwissend! Diese Dame, in den besten Jahren übrigens - also durchaus keine Alte - ist Wiens wohl bekannteste Schauspielerin, Otto, DIE Otto.

FLORIAN: Was Du nicht sagst!

LORENZ: Sag bloß, Du hast sie noch nie gesehen?

FLORIAN: Ich weiß nicht, vielleicht ist sie mir einmal auf der Kärntner Straße begegnet. Möglich!

LORENZ: Doch nicht auf der Kärntner Straße, sondern in der Josefstadt!

FLORIAN: Wieso? Wohnt sie dort?

LORENZ: Banause! Dort spielt sie natürlich!

FLORIAN: Natürlich! - Und was? Canasta, Tarock, Schwarzer Peter?

LORENZ: Theater! Aber sag´ einmal, wie alt bist Du eigentlich?

FLORIAN: Vierundzwanzig, aber das weißt Du doch, wieso fragst Du?

LORENZ: Ich wollte nur wissen, wie lange ein Mensch ohne Hirn leben kann. - Du hast Deinen Kopf ja auch nur, um kleine Kinder zu erschrecken!

FLORIAN: Zu komisch, Du - Du Westentaschen-Hamlet Du!

LORENZ: Ja, ja! Mach Dich nur lustig über mich. Du wirst sehen, wer ...

FLORIAN: ... wer zuletzt lacht, lacht am .... ja, ja. Das kenn´ ich.

LORENZ: Das ist auch so etwas, was ich nicht an Dir verstehe. Im Ernst, Du liest, ja verschlingst regelrecht einen Klassiker nach dem anderen, kennst alle modernen Werke, sämtliche bedeutenden Zitate, aber Du gehst so gut wie nie ins Theater.

FLORIAN: Als Zuseher ins Theater? Nein, da fürchte ich mich immer so!

LORENZ: Im Theater?

FLORIAN: Ja, wenn es dann immer so dunkel wird ...

LORENZ: Armes kleines Bubi. Fürchtet sich im Finstern! - So ein Blödsinn!

FLORIAN: Quatsch! Nur - ich habe ja wirklich schon fast alles gelesen, was es so in den letzten paar Jahrhunderten fürs Theater gegeben hat und deshalb weiß ich natürlich immer schon, wie das Stück ausgeht, und das ist auf die Dauer sooooo fad.

LORENZ: Na, na, na! Du glaubst ja wirklich, Du weißt alles. Aber es gibt doch immer neue Inszenierungen, neue Interpretationen von ein und demselben Stück.

FLORIAN: Aber der Inhalt ändert sich selten!

LORENZ: Du glaubst also, Du weißt über ALLE Stücke Bescheid?

FLORIAN: Nun, allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewusst. Goethe, Faust.

LORENZ [wendet sich mit Grauen ab]: Heute, gleich nach dem Aufstehen hab´ ich noch gehofft, Du würdest mich wenigstens am frühen Morgen mit Deinen geschwollenen Floskeln und großen Dichterworten verschonen, aber die Hoffnung war, wie man sieht, oder besser gesagt, hört, leider ganz und gar vergebens. Warum kannst Du nicht einfach so reden, wie DIR der Schnabel gewachsen ist? Also, mir geht das ewige Deklamieren schon etwas auf den Geist!

FLORIAN: Mich stört das nicht! Im Gegenteil, es zeugt doch von einer ungeheuren Belesenheit!

LORENZ: Uff! Ächz! Ha, hi-hi! Bumm! ... Grr! Stöhn-Dong!

FLORIAN [unterbricht]: Was hast Du denn jetzt wieder?

LORENZ: Ich demonstriere Dir nur MEINE Belesenheit!

FLORIAN: Ach?

LORENZ: Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, gell? Sag bloß, DU weißt nicht, woraus ich eben zitiert habe. [Florian zuckt mit den Schultern] Das weiß doch wirklich jedes Kind: Micky Maus, Heft 14, 1987. Seite acht oder neun, da bin ich mir jetzt nicht mehr so ganz sicher!

FLORIAN: Mach Dich nur lustig über mich! Aber, in gewisser Weise schneidest Du Dir damit ja ins eigene Fleisch. Du wolltest doch einmal Schauspieler werden, da würdest Du auch die Worte großer Schriftsteller in den Mund nehmen müssen, oder hättest Du nur stumme Rollen gespielt?

LORENZ: Ich kann jede Rolle spielen!

FLORIAN: Auch Nackenrollen?

LORENZ [tadelnd]: Tz-tz! Nein, Zitate hin, Zitate her, ich weiß eben Beruf und Privatleben streng zu trennen. Du weißt, wie wichtig das ist.

FLORIAN: Ja, es soll schon einen Arzt gegeben haben, der ist nach Hause gekommen und hat zu seiner Frau gesagt: „Schwester, kochen Sie mir einen starken Kaffee, ich habe nur noch eine kleine Operation vor mir.“ - Dann ist er in die Küche gegangen und hat den Truthahn tranchiert.

LORENZ: [lacht gekünstelt] Ha-ha! Und nochmals: Ha!

FLORIAN: Pst!

Ansage über den Lautsprecher:

„Intercity 514 Romulus von Wien Südbahnhof Rom über Bruck an der Mur, Villach, Udine, Venedig nach Rom fährt in Kürze von Bahnsteig acht ab, bitte einsteigen, Türen schließen automatisch.“

FLORIAN: Das ist unserer! Los komm!

LORENZ: Aber Tauberhelli ist noch nicht da, und auch sonst kein Schauspieler!

FLORIAN: Na, ist diese Frau Lotto denn niemand?

LORENZ: Otto!

FLORIAN: Wo? Den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, was macht der am Bahnhof?

LORENZ: Otto heißt die Dame von vorhin!

FLORIAN: Ist das nicht eher ein Name für einen Mann? Ich finde, in manchen Bereichen geht die Emanzipation wohl etwas zu weit.

LORENZ: Sie heißt ja auch nur mit Nachnamen - oder mit ihrem Künstlernamen, was weiß´ ich - Otto. Sie heißt Eleonore Otto.

FLORIAN: Der alte Geheimrat Goethe hat schon gewusst: Namen sind doch nur Schall und Rauch.

LORENZ: Wer weiß, vielleicht haben wir die alle übersehen und sie sitzen bereits im Zug. Komm, jetzt heißt es, die Beine in die Hand nehmen.

FLORIAN: Also los!