»So unterschiedlich lebt sich’s, obwohl es die gleiche Zeit war…« - Peter Teibenbacher - E-Book

»So unterschiedlich lebt sich’s, obwohl es die gleiche Zeit war…« E-Book

Peter Teibenbacher

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Beschreibung

Trümmerjahre, Wirtschaftswunder, Staatsvertrag, Kalter Krieg … Es sind nicht nur die ›großen‹ politischen Ereignisse und Entwicklungen, die wir mit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts verbinden, sondern auch viele ›Dinge‹ des täglichen Lebens: Kühlschrank, Waschmaschine, Comics, Vespa, Halbstarke, Petticoat, Rock ’n’ Roll … Einiges gibt es heute noch, anderes nicht mehr. Die Jahrhundertmitte ist von der Gegenwart her gesehen nah und – vor allem für jüngere Menschen – sehr fern zugleich. Es war die Zeit, in der ihre Großeltern oder Urgroßeltern selbst einmal jung waren.

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Marcus Ludescher / Peter Teibenbacher(Hg.)

»So unterschiedlich lebt sich’s,obwohl es die gleiche Zeit war …«

Die Fünfzigerjahre des 20. Jahrhundertsin der persönlichen Erinnerung

Vita activa Lebensbilder

© Uni-Press Graz Verlag GmbH, Graz 2023

Schubertstraße 6, 8010 Graz, Österreich, www.unipress-graz.com

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes darfin irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlagesreproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systemeverarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlagabbildungen: Österreichische Nationalbibliothek / Wien,CE 159/1, Jugendliche vor einem Moped; Privatarchiv Albin Linner,handschriftliche Erstfassung des Textes »Einkaufen«Lektorat: Andrea Waxenegger, Christine BenischkeGestaltung: Wolfgang Gosch

ISBN 978-3-903484-01-6

Inhalt

Einleitung: Vom forscherischen Blick auf das eigene Leben in den Fünfzigerjahren in Österreich

Marcus Ludescher und Peter Teibenbacher

»So fein war dieses Jahrzehnt gar nicht …«

Wiltraut Wolf

Überlebensstrategien einer Familie

Hildegard Jöller

Zwischen Kirchturm und Fabrikschlot: Lebenswelten am Land

Heidelinde Pollerus

Wie ich Kultur in meiner Jugend erlebte

Traute Ziegelmeyer-Makovec

Wunderbare Jahre

Ingrid Filzwieser

Zwischen Not und Aufbruch – bäuerliches Leben in meiner Kindheit

Maria Weixler

»Das waren noch Zeiten …« Eine Kindheit in Graz-Geidorf

Heinrich Klingenberg

Rock ’n’ Roll und Petticoat

Maria Mesicek

Einkaufen

Albin Linner

Der ›wundersame Wolf‹, der uns all die Jahre begleitete und uns zu vielen Genüssen verhalf

Hildegard Jöller

1. September 1959 – mein erster Arbeitstag

Maria Mesicek

Glossar

Autoren und Autorinnen

Menschenmenge vor dem Belvedere anlässlichder Unterzeichnung des Staatsvertrags am 15. Mai 1955

Foto: Österreichische Nationalbibliothek / Wien H 10203/3/2

Marcus Ludescher und Peter Teibenbacher

Einleitung Vom forscherischen Blick auf das eigene Leben in den Fünfzigerjahren in Österreich

Trümmerjahre, Wirtschaftswunder, Staatsvertrag, Kalter Krieg, Suezkrise, Sputnik-Schock … Es sind nicht nur die wirtschaftlichen und (welt-)politischen Ereignisse und Entwicklungen, die wir mit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts verbinden, sondern auch viele ›Dinge‹ und Wörter des täglichen Lebens: Kühlschrank, Waschmaschine, Comics, Vespa, Halbstarke, Hula-Hoop, Petticoat, Jukebox, Rock ’n’ Roll, Heimatfilm, »Goggomobil«, Straßenkreuzer, Toast Hawaii, Nierentisch etc. Einiges davon ist heute noch Teil unseres Alltags, und einiges davon gibt es heute nicht mehr und mutet uns fremd an. Wer weiß noch, was ein »Stachel« ist, ein »Sparherd«, ein »Schiff«, ein »Wurlitzer« oder eine »Repassieranstalt«? Die Welt der Jahrhundertmitte ist von der Gegenwart her gesehen nah und – vor allem für jüngere Menschen – sehr fern zugleich. Es war die Zeit, in der ihre Großeltern oder Urgroßeltern selbst einmal jung waren.

Was kennzeichnet diese Periode der österreichischen Zeitgeschichte?

Die Fünfzigerjahre in Österreich im Überblick

Das Jahrzehnt der 1950er-Jahre in Österreich kann als eine Übergangszeit, als »Sattelzeit« verstanden werden.1 Und zwar von der unmittelbaren Nachkriegszeit2, der Not und dem Wiederaufbau hinein in die beginnende Zeit der Wohlstandsgesellschaft der 1960er-Jahre.

Es sind die Jahre des »Wirtschaftswunders«3, es ist das Jahrzehnt des Abschlusses des Staatsvertrages (1955), das Jahrzehnt der Vollbeschäftigung, der Einführung des ASVG (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz) usw. All diese Entwicklungen und Ereignisse bescherten materiellen Aufstieg, soziale und staatliche Sicherheit.

Gleichzeitig sind die 1950er-Jahre aber auch die ersten der Generationenkonflikte, auch hier eine Übergangszeit zur Jugend-Protestkultur der 1960er-Jahre. Die Elterngeneration war noch erzogen worden zu Gehorsam und Disziplin, war noch sozialisiert im Geiste autoritärer Strukturen, die Jugendlichen – geboren etwa ab Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939) – wollten schon anders leben. Schließlich hatte diese Jugend auch bereits den Lebensstil des Westens, vor allem der USA und Großbritanniens, ›geschnuppert‹. Das Transistorradio mit lauter Rock ’n’ Roll-Musik, das »heiße Eisen« (das kleine Motorrad) und die nicht so diszipliniert geschnittene Haartracht waren die Markenzeichen dieser Jugendlichen. Aber selbst wenn man nicht zu den »Wilden«4 gehörte, so war sicherlich eine Atmosphäre der ›Aufmüpfigkeit‹ weit verbreitet, auch in der altehrwürdigen Tanzschule tanzte man nun auch den Twist und nicht nur den Walzer.

Denn nicht nur die Elterngeneration, sondern auch die erste Heiratsgeneration der seit etwa 1930 Geborenen war ebenfalls noch in einem autoritären gesellschaftlichen und familialen Umfeld aufgewachsen. Und hier wieder war es der Widerspruch zwischen fortschrittlichen, Wohlstand und Sicherheit fördernden Entwicklungen einerseits und sehr konservativen Wertvorstellungen andererseits: Das Rollenbild der Frau war eindeutig konservativ. Die Frau war Mutter und Hausfrau, der mithilfe neuer Technologien wie Waschmaschine, E-Herd etc. die Hausarbeit erleichtert werden sollte, der Mann war Familienoberhaupt5, hatte Arbeit, verdiente das Geld, und gemeinsam mit den Kindern konnte man aufgrund günstiger Sozial- und Arbeitsgesetze die ersten Sommerurlaube an den österreichischen Seen oder schon in Caorle, Jesolo oder Bibione genießen.

Mitte der 1950er-Jahre begann auch der sogenannte »Babyboom«. Die Fruchtbarkeitsrate – Lebendgeburten je Frau im fertilen Alter, 14 bis 44 Jahre alt – stieg zwischen 1955 und 1963 von etwa zwei auf fast drei Kinder an. Das mittlere Erstheiratsalter der Frau sank auf 22 Jahre, jenes des Mannes auf 25 Jahre, ein historisch niedriger Stand. Dieser Babyboom und das niedrige Erstheiratsalter waren einerseits Ergebnis der besseren Lebensumstände und andererseits dem konservativen Frauen- und Familienbild geschuldet und fanden sich praktisch in allen westeuropäischen Ländern. Von etwa 1964 bis 1974 sank die Fruchtbarkeitsrate wieder stark, und sie tut es bis heute beständig: Seit längerem beträgt sie etwa 1,5, also nur mehr rund die Hälfte. Dieser Rückgang ist – paradoxerweise – auch dem steigenden Wohlstand geschuldet, bei allerdings stark veränderten Rollen der Frau und steigenden Kosten für die Kinder, denen man ja ›das Beste‹ zukommen lassen möchte.6

Außenpolitisch gesehen bedeuten die 1950er-Jahre die Neutralität Österreichs und seine Integration in die Weltgemeinschaft durch die Aufnahme in die UNO (Vereinte Nationen) im Jahre 1955. Überschattet wird diese Entwicklung durch den »Südtirolstreit«, in dem sich Österreich als Fürsprecher der deutschsprachigen Südtiroler Bevölkerung und einer Autonomie der Provinz Bozen positionierte und mit Italien ›in Clinch‹ geriet. Innenpolitisch waren es die Zeiten der Großen Koalition aus ÖVP (Österreichische Volkspartei) und SPÖ (Sozialistische Partei Österreichs), ohne jede Chance für andere Parteien bei den Nationalratswahlen (Zwei-Parteien-System). Der Proporz blühte und die Sozialpartnerschaft als System der Kommunikation und Absprache zwischen Vertretern und Vertreterinnen der Wirtschaft (Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer) und Arbeiterschaft (Arbeiterkammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Landarbeiterkammer), also wieder zwischen ÖVP und SPÖ, agierte praktisch als Schattenregierung zum durchaus erfolgreichen Zwecke des Interessensausgleiches, etwa in Fragen der Löhne und Preise.

In den 1950er-Jahren gab es noch keine Personal Computer und keine Social Media via Internet. Aber das Fernsehen kam auf. Der ORF (Österreichischer Rundfunk) startete mit seinen Versuchssendungen regional in der Mitte des Jahrzehnts, im Jahre 1958 mit einem regulären Programm. Die Besitzer:innen von Fernsehgeräten waren aber dünn gesät, die meisten Österreicher:innen trafen sich im Extrastüberl des Gasthauses/der Restauration oder einfach vor dem Schaufenster eines Elektrogeschäftes, ausgestattet mit eigener Jause. Jedenfalls waren auf diese Art die Wahrnehmungen sicherlich kollektiver als in den eigenen vier Wänden. So geschah es auch mit den berühmten Worten des Außenministers Leopold Figl anlässlich der Verkündung des Abschlusses des Staatsvertrages am 15. Mai 1955: »Österreich ist frei«. Nach allgemeiner Erinnerung sagte er diese auf dem Balkon des Schlosses Belvedere in Wien zu der unten wartenden Menschenmenge. Doch dies war nicht der Fall. Auf dem Balkon präsentierte Figl nur das Vertragswerk, sagte aber kein Wort, die berühmten Worte hatte er kurz zuvor im Marmorsaal des Schlosses Belvedere als Abschluss eines längeren Schachtelsatzes zu den versammelten Außenministern, Delegierten und Journalisten gesagt. Die Aufnahme der Austria Wochenschau, die in den Kinos gezeigt wurde, war so knapp geschnitten, dass eben der Eindruck entstehen musste, Figl hätte die Worte auf dem Balkon gesagt. Außerdem brachten die Zeitungen auf den Titelseiten das Foto mit Figl und den anderen Personen auf dem Balkon unter der Schlagzeile »Österreich ist frei«. Den Menschen blieb unter diesen Bedingungen gar nichts anderes übrig, als zu glauben, Figl hätte diese Worte auf dem Balkon zur jubelnden Menge gesagt.7

Der Abschluss des Staatsvertrages fiel in eine Phase des »Tauwetters« zwischen den USA und ihren Verbündeten einerseits und der Sowjetunion und ihren Verbündeten andererseits. Im Jahre 1953 war Josef Stalin gestorben, unter seinem Nachfolger Nikita Chruschtschow als ›Chef‹ im Kreml fand eine Annäherung zwischen West und Ost statt, die aber Anfang der 1960er-Jahre in eine neue Phase des Kalten Krieges mündete (1961 Bau der Berliner Mauer, 1962 Kubakrise).

Die hier angesprochenen Themen finden sich in der einen oder anderen Form in den in diesem Buch versammelten elf autobiographischen Texten direkt oder indirekt wieder. In welchem Kontext sind diese Texte entstanden und wie wurde gearbeitet?

Zum Entstehungszusammenhang der Beiträge

Seit 2009/10 werden am Zentrum für Weiterbildung der Universität Graz im Rahmen des Bildungsprogramms »Vita activa – Lernen verbindet Generationen« Arbeitskreise zum Themenfeld autobiographisches Schreiben und Zeitgeschichte durchgeführt. Vita activa ist ein Bildungsprogramm der wissenschaftlichen Allgemeinbildung, das sich an Erwachsene aller Altersstufen richtet, wobei die Lernbedürfnisse von Menschen in der zweiten Lebenshälfte besondere Berücksichtigung finden.8 Es werden Vorträge, Vortragsreihen, Führungen, Workshops, Arbeitskreise etc. zu einer großen Bandbreite an Themen angeboten, die die Vielfalt des universitären Forschens und Lernens widerspiegeln. Eine wichtige Zielsetzung ist neben der bestmöglichen Förderung des individuellen und gemeinsamen Lernens auch die Stärkung der Fähigkeit zur gesellschaftlichen Mitgestaltung. Zwei in den Studienjahren 2013/14 und 2014/15 unter dem Titel »Wie schreibe ich es auf?« angebotene Arbeitskreise beschäftigten sich schwerpunktmäßig mit den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts. Zu beiden Arbeitskreisen meldeten sich an diesem Thema interessierte Personen an, die, wie es in der Ausschreibung hieß, »ihre eigenen Lebenserfahrungen und Erinnerungen in Form von (kurzen) Texten aufarbeiten und eventuell der Forschung zur Verfügung stellen«9 wollten.

Ein entsprechend didaktisch geplantes und wissenschaftlich begleitetes Setting bildete den Rahmen für das Entstehen der lebensgeschichtlichen Erzählungen.10 Im ersten Studienjahr fanden zehn, im zweiten Studienjahr sieben zweistündige Arbeitskreistreffen statt. Die ersten Treffen dienten dazu, die Teilnehmenden dabei zu unterstützen, sich zu überlegen, welche Geschichte sie gerne zu Papier bringen möchten und ihre Schreibprojekte genauer zu definieren. Zum Einstieg in die Thematik wurden die Teilnehmenden beispielsweise gebeten, sich in Kleingruppen über Gegenstände, Worte, Sprüche, Bilder, Ereignisse, Personen etc. auszutauschen, an die sie sich im Zusammenhang mit den »langen« Fünfzigerjahren erinnerten.11 Die Ergebnisse wurden schriftlich festgehalten und im Plenum besprochen. Die Teilnehmenden erhielten in Form von Kurzvorträgen Denkanstöße z.B. zu Grundprinzipien geschichtswissenschaftlichen Arbeitens und zur Quellenkritik12, zum lebensgeschichtlichen Schreiben oder zur demographischen Entwicklung im 20. Jahrhundert.13 Zusätzlich wurde einschlägige Fachliteratur ausgegeben. Die Teilnehmenden wurden auch dazu ermutigt, selbst kleine Recherchen (Zeitungen, Bildarchive etc.) durchzuführen. Die Textentwürfe wurden in Diskussionsrunden gemeinsam besprochen und kritisch reflektiert. Eine große Herausforderung waren die sehr unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmenden mit ›dem Schreiben‹ – einige waren aufgrund von Ausbildung und Beruf oder durch den Besuch von Schreibrunden geübt(er) im Abfassen schriftlicher Texte, andere waren ›Neulinge‹. Bei den Treffen wurde dies thematisiert und Beratung und Hilfestellung angeboten.

Biographisches Lernen ist ein wichtiger Ansatz in der Bildungsarbeit mit älteren Menschen.14 Einerseits kann das spätere Leben nicht losgelöst von früheren Lebensphasen betrachtet werden, die großen Unterschiede zwischen Menschen gleichen Alters lassen sich nur verstehen, wenn auch das Individuum mit seiner/ihrer Lebensgeschichte in den Blick genommen wird. Andererseits betrifft die Individualisierung von Lebenslagen, von Milieus und Lebensverläufen (Verschwinden einer »Normalbiographie«) auch das Alter: Daher braucht es biographisch-reflexive Arbeit, um Ordnung und Sinn, Kontinuität und Kohärenz herzustellen. Im Fokus stehen daher primär Fragen der Identitätsbildung, der Standortsuche und -bestimmung (welche Lern- und Lebensziele sollen im Alter verwirklicht werden?), d. h. die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte bildet eher den »Hintergrund« oder auch das »Lernfeld« von Bildungsprozessen.15

Lebensgeschichten können jedoch auch in der historisch-politischen Bildungsarbeit als »Lerngegenstand« genutzt werden. Sie haben erstens ein großes Potential für historisches und biographisches Lernen insofern, als sie dazu beitragen können, historische Prozesse zu veranschaulichen und ein besseres Verständnis der alltäglichen Dimension von Geschichte zu entwickeln: Wie greifen die vielen ›kleinen‹ Geschichten und individuellen Lebensschicksale und die ›große‹ Weltgeschichte (in der oft nur von Kaisern, Generälen, Kriegen oder Revolutionen die Rede ist) ineinander? Und sie können zweitens auch dazu verwendet werden, sich über »Divergenzerfahrungen« mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen und auf diese Weise in einem intergenerationellen Setting die Kluft zwischen den sich rasch und permanent wandelnden Lebenswelten der Generationen zu überbrücken.16 Abgesehen davon können ältere Menschen im Sinne des »forschenden Lernens«17 durch ihre erinnerten und erzählten Geschichten selbst Wissen generieren und so einen Beitrag zur Forschung liefern: Lebensgeschichtliche Zeugnisse (Briefe, Tagebücher, autobiographische Dokumente etc.), sogenannte »Ego-Dokumente«, sind wichtige Quellen für die geschichtswissenschaftliche Forschung, vor allem für bestimmte soziale Gruppen (ländliche Unterschichten, ›kleine Leute‹ etc.), wo die Quellenlage sehr dünn ist.

Die Themen der Beiträge im Überblick

Zwei Männer und sieben Frauen, die die Vita activa Arbeitskreise »Wie schreibe ich es auf?« besucht haben, sind mit insgesamt elf lebensgeschichtlichen Erzählungen in diesem Band als Autoren und Autorinnen vertreten. Sie sind zwischen 1939 und 1956 geboren. Das erklärt, warum Kindheit und Jugend im Zentrum der Erinnerungen stehen. Die Erzählungen sind schwerpunktmäßig in der Steiermark angesiedelt, wobei ›das Land‹ etwas stärker vorkommt als ›die Stadt‹. Die Erzählungen kreisen um Erlebnisse aus der frühen Kindheit (z.B. Weihnachtsabend, Kinderspiele, Spielzeug), beschreiben Verrichtungen im Haushalt (Einkaufen, Essen), berichten über Schule und Schulweg, schildern Freizeitbeschäftigungen wie Radiohören, Opern- oder Kinobesuche oder erste Berufserfahrungen. Es finden sich eindrucksvolle minutiöse Beschreibungen von einzelnen Personen und sozialen Milieus oder Gegenständen. Es gibt gemeinsame und sehr ähnliche Erinnerungen. Um einige herauszugreifen: Die arbeits- und zeitintensiven Waschtage (die meisten Haushalte hatten noch keine Waschmaschine) kommen gleich in mehreren Beiträgen vor; ebenso ist die Erinnerung an kalte, unbeheizte Zimmer (es gab noch keine Zentralheizung) ein in den Erzählungen wiederkehrendes Motiv. In einer Welt, in der Knappheit an Gütern herrscht, ist Sparsamkeit angesagt: Da werden Einkaufsentscheidungen nicht spontan getroffen, Dinge nicht einfach weggeworfen, sondern wiederverwendet (z.B. alte Zeitungen als Schuheinlage oder Toilettenpapier; die Kleidung der älteren Geschwister wird »nachgetragen«). Trotz aller Ähnlichkeiten und Parallelen in den Erinnerungen sind es aber doch ganz individuelle, einmalige und einzigartige Lebensgeschichten. Oder wie es im titelgebenden Zitat dieses Buchs heißt: »So unterschiedlich lebt sich’s, obwohl es die gleiche Zeit war …«18

Editorische Notizen

Bei der Herausgabe der Manuskripte wurde darauf geachtet, den ›Originalton‹ zu erhalten und so wenig wie möglich in den Text einzugreifen. Hie und da mussten der besseren Lesbarkeit wegen – und in Rücksprache mit den Autoren und Autorinnen – kleine orthographische und sprachliche Anpassungen vorgenommen werden. Nicht im »Österreichischen Wörterbuch« oder im »Duden« erfasste Wörter, mundartliche oder nicht mehr geläufige Ausdrücke werden im Glossar kurz erklärt. Ausgewählte historische Ereignisse, Sachverhalte, Personen oder Begriffe, die in den Texten erwähnt werden, werden in den Anmerkungen am Ende des jeweiligen Beitrags erläutert bzw. wird auf weiterführende Literatur verwiesen. Kurzbiographien der Autoren und Autorinnen finden sich am Ende dieses Buchs. Was die Anordnung der Beiträge anlangt, so sind jene Beiträge an den Anfang gestellt, die einen sehr ›weiten Bogen‹ spannen, d. h. es sind Beiträge, in denen die erzählte Zeit von der Kindheit über Schule und Ausbildung bis hin zum Einstieg ins Berufsleben reicht; dann folgen Texte, die sich stärker auf einzelne Erlebnisse, Themen oder die Beschreibung von Gegenständen konzentrieren.

Anmerkungen

1 Der Historiker Reinhart Koselleck bezeichnete in den 1970er-Jahren das 18. Jahrhundert als »Sattelzeit«, als Übergangszeit zwischen Vormoderne/Früher Neuzeit und Moderne/Neuzeit.

2 So schildert der 1954 geborene Schriftsteller Karl-Markus Gauß seine Kindheit als eine Zeit, die noch stark geprägt war von der Gegenwart des vergangenen Krieges (Vermisstenmeldungen im Radio, Kriegsversehrte auf der Straße) sowie von Flucht und Vertreibung (der heimatlos gewordene donauschwäbische Großvater): Karl-Markus Gauß, Das Erste, was ich sah, Wien 2013.

3 Tatsächlich wuchs das reale BIP (Bruttoinlandsprodukt) in diesem Jahrzehnt im Durchschnitt um sieben Prozent pro Jahr, etwa doppelt so stark als in den letzten Jahrzehnten. Man muss diese Zahl aber relativieren, denn das BIP war damals noch viel niedriger als heute, da ist ein stärkeres prozentuelles Wachstum rein statistisch möglich.

4 Diese Bezeichnung ist wohl eine Zuschreibung der Elterngeneration, welche die Jugendlichen, ihren Habitus und ihre Musik als von der vorherrschenden Norm abweichend, als »wild«, wahrnahm. Im Jahre 1985 fand auf der Schallaburg die Ausstellung »Die ›wilden‹ fünfziger Jahre« statt. Vgl. Gerhard Jagschitz und Klaus-Dieter Mulley (Hg.), Die »wilden« fünfziger Jahre. Gesellschaft, Formen und Gefühle eines Jahrzehnts in Österreich (Band zur Ausstellung auf Schloss Schallaburg 1985), St. Pölten/Wien 1985. Vgl. darin auch den Beitrag von Marina Fischer-Kowalski/ Elisabeth Wiesbauer, »Früchterln« und was sie fruchten. Gedanken und Notizen zur Jugendkultur in den fünfziger Jahren, 64–79.

5 Bis zur Reform des Familienrechts unter dem sozialdemokratischen Justizminister Christian Broda war es bis zum Ende des Jahres 1974 der Ehefrau untersagt, ohne Zustimmung ihres Ehemannes arbeiten zu gehen. Ideal und soziale Wirklichkeit sind jedoch zwei verschiedene Dinge: Viele Frauen schieden nach der Heirat nicht endgültig aus dem Erwerbsleben aus, sondern nahmen einen Teilzeitjob an (wobei die Familienpflichten natürlich nicht vernachlässigt werden durften). Dieser Zuverdienst bedeutete eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit für die Frauen, und viele Ehemänner waren wahrscheinlich auch froh, wenn dadurch das Familieneinkommen aufgebessert wurde, etwa durch einen abgesicherten Job im öffentlichen Dienst wie z.B. als Lehrerin. Junge Frauen aus der Arbeiterschicht mussten aber auch aus ökonomischen Gründen heiraten, weil sie zu wenig verdienten. Oft wurde die Heirat als eine Möglichkeit gesehen, der unattraktiven Erwerbsarbeit zu entfliehen und sich mehr um Haushalt und Kinder kümmern zu können. Das Gros dieser Frauen musste nach der Heirat aber wieder arbeiten gehen, weil das Einkommen des Mannes zu gering war. Vgl. Jessica Richter/ Brigitte Semanek, Die unbemerkte Vielfalt. Lebensgeschichtliche Darstellungen von Frauenarbeit in den 1950er bis 1980er Jahren in Österreich, in: Verein »Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen« (Hg.), Kinder – Küche – Karriere. Acht Frauen erzählen (Damit es nicht verloren geht … Bd. 67), Wien/Köln/ Weimar 2013, 319–346 und Karin M. Schmidlechner, Zur Sozialisation von Mädchen in der Nachkriegszeit, in: Karin M. Schmidlechner/Heimo Halbrainer (Hg.), Aus dem Blickfeld. Eine biographische Annäherung an ambivalente Lebensszenarien steirischer Frauen in der Kriegs- und Nachkriegszeit (1939–1955) (Grazer Gender Studies, Bd. 11), Graz 2008, 124–133.

6 Michael Mitterauer, ehemaliger Wiener Ordinarius für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, wird der Spruch nachgesagt: »Das postmoderne Kind hat zwei Kinderzimmer und acht Großeltern.« Ersteres wird den wachsenden Ansprüchen der Eltern – und dann auch der Kinder – zugerechnet, Letzteres der steigenden Lebenserwartung. In beiden Fällen handelt es sich natürlich um bewusst gemeinte Übertreibungen. In anderen Ländern begann der Babyboom früher, die verspätete Rückkehr von Kriegsgefangenen nach Österreich dürfte hier einen Einfluss auf einen späteren Beginn gehabt haben. Vgl. Bernhard von Becker, Babyboomer: Die Generation der Vielen, Frankfurt/M. 2014 und Peter Teibenbacher, Der Baby-Boom in Österreich. Eine Spätfolge der großen Krise der 1930er Jahre, in: Gerald Schöpfer/ Barbara Stelzl-Marx (Hg.), Wirtschaft. Macht. Geschichte. Brüche und Kontinuitäten im 20. Jahrhundert, Graz 2012, 173–182.

7 Vgl. Peter Teibenbacher, Das erinnerte Erlebnis Staatsvertrag, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, Bd. 34/35, Graz 2005, 33-48 und Österreich ist frei! Der Staatsvertrag vom 15. Mai 1955, Video, Youtube, https://www.youtube.com/watch?v=dW32y2qViJw (19.8.2023).

8 Marcus Ludescher/Andrea Waxenegger, Wissenschaftliche Weiterbildung in der nachberuflichen Lebensphase: Das Bildungsmodell »Vita activa«, in: Franz Kolland/ Anita Brünner/Julia Müllegger u. a. (Hg.), Bildung in der nachberuflichen Lebensphase. Ein Handbuch, Stuttgart 2023, 248–262.

9 Die Einzelausschreibungen sowie die Vita-activa-Gesamtprogramme dieser Studienjahre sind nicht mehr online verfügbar, sondern sind als gedruckte Belegexemplare am Zentrum für Weiterbildung der Universität Graz archiviert.

10 Die Verschriftlichung von Lebenserinnerungen kann auch durch Aufrufe in Rundfunksendungen und Zeitschriften initiiert werden wie bei der von Michael Mitterauer 1983 begründeten Buchreihe »Damit es nicht verlorengeht …«: Günter Müller, Damit es nicht verlorengeht. Eigene Lebenserinnerungen zur Sprache bringen, https://wirtschaftsgeschichte.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/i_wirtschaftsgeschichte/Aktuelles/ 2023/Mueller-Guenter_Damit_es_nicht_verlorengeht_2007.pdf (16.8.2023).

11 Der Historiker Ernst Hanisch lässt die 1950er-Jahre 1947 (Währungsreform, erstes Lohn- und Preisabkommen) beginnen und Anfang der 1960er-Jahre enden – daher die Bezeichnung »lange« Fünfzigerjahre: Ders., Der lange Schatten des Staates. Österreichische Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert (Österreichische Geschichte 1890–1990), Wien 1994, 426ff.

12 Es sollte ein grundlegendes Verständnis dafür erzeugt werden, dass ein wissenschaftlicher Zugang zur Zeitgeschichte – im Unterschied zu »Primärerfahrung« und »Erinnerungskultur« – etwas ist, das von den heute Lebenden in vielen kleinen und mühsamen Schritten erst hergestellt, rekonstruiert werden muss. Vgl. Hans Günter Hockerts, Zugänge zur Zeitgeschichte. Primärerfahrung, Erinnerungskultur, Geschichtswissenschaft, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 28/2001, 15–30, https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/26154/zugaenge-zur-zeitgeschichteprimaererfahrung-erinnerungskultur-geschichtswissenschaft (10.8.2023).

13 Es gab folgende Rollenteilung: Eduard G. Staudinger und Peter Teibenbacher fungierten als Referenten und fachwissenschaftliche Berater, Marcus Ludescher war für die Konzeption des Bildungsangebots, Didaktik und Moderation verantwortlich.

14 Elisabeth Bubolz-Lutz/Eva Gösken/Cornelia Kricheldorff u. a., Geragogik. Bildung und Lernen im Prozess des Alterns. Das Lehrbuch, Stuttgart 2010, 83ff. und 161ff. Sylvia Kade, Altern und Bildung. Eine Einführung, 2. Aufl., Bielefeld 2009, 68ff.

15 Vgl. Bettina Dausien, »Biographisches Lernen« und »Biographizität«. Überlegungen zu einer pädagogischen Idee und Praxis in der Erwachsenenbildung, in: Hessische Blätter für Volksbildung (2011) 2, 110–125.

16 Vgl. Günter Müller, »Vielleicht interessiert sich mal jemand …« Lebensgeschichtliches Schreiben als Medium familiärer und gesellschaftlicher Überlieferung, in: Peter Eigner/ Christa Hämmerle/Günter Müller (Hg.), Briefe, Tagebücher, Autobiografien. Studien und Quellen für den Unterricht, Innsbruck/Wien/Bozen 2006, 76–94.

17 Forschendes Lernen ist eine Form des selbstgesteuerten Lernens und steht in inhaltlicher Nähe zu Begriffen wie z.B. »entdeckendes Lernen« oder »problemorientiertes Lernen«. Im Unterschied zum rezeptiven Lernen ist dieser Lernansatz dadurch gekennzeichnet, dass Lernende aktiv, selbstbestimmt und selbstverantwortlich ihre Lernziele und -wege festsetzen, diese erproben und reflektieren. Der Nutzen für die Forschung ist, dass bisher vom Wissenschaftsbetrieb vernachlässigte und brachliegende Forschungsthemen aufgegriffen und bearbeitet werden können. Vgl. Carmen Stadelhofer, »Forschendes Lernen« im dritten Lebensalter, in: Susanne Becker/Ludger Veelken/ Klaus Peter Wallraven (Hg.), Handbuch Altenbildung. Theorien und Konzepte für Gegenwart und Zukunft, Opladen 2000, 304–310.

18 Es stammt von Albin Linner, der bei einem Arbeitskreistreffen einen vorgelesenen Text spontan mit diesen Worten kommentierte.

Ein Mädchen an der Tafel bei den Vorbereitungenzum »Tag der Fahne« in der Krones-Volksschule in Graz 1959

Foto: Multimediale Sammlungen, Universalmuseum Joanneum

Wiltraut Wolf

»So fein war dieses Jahrzehnt gar nicht …«

Manchmal scheint mir, als würden diese Fünfzigerjahre in einem verklärenden Licht gesehen. Aber so fein war dieses Jahrzehnt gar nicht, obwohl es für viele Menschen ein Jahrzehnt des Aufbruchs war. Für mich war es die Zeit meiner Pubertät mit allen ihren unangenehmen Seiten, es war auch eine Zeit, in der man abgelegte Kleider und Schuhe aus der Verwandtschaft »austragen« musste, was mitunter zu Protesten und Tränenausbrüchen führte.

Auch war es die Zeit der Beendigung der Pflichtschule. Ich war Schülerin der Krones-Volks- und Hauptschule in Graz, einer wunderbaren Schule mit erstklassigen Lehrerinnen, denen ich und meine Mitschülerinnen auch heute noch sehr dankbar sind für alles, was sie uns beigebracht haben. Wir waren manchmal über 40 Schülerinnen in der Klasse, aber das hat damals keinen gestört. Die Hauptschule war in einen ersten und in einen zweiten Klassenzug eingeteilt; je nachdem, wie gut oder wie weniger gut man lernte, konnte man auf- oder abgestuft werden. Das österreichische Schulsystem war damals zu Recht hochgelobt und anerkannt, was auch oft von Bekannten aus dem Ausland bestätigt wurde.

Anschließend besuchte ich dann die »Entenschule«. Vielleicht wissen heute nicht mehr viele, was das war. Die Schule hieß nicht etwa »Entenschule«, weil dort Enten in die Schule gingen, sondern weil sich die Schule am Entenplatz am rechten Murufer befand. Es war die Höhere Lehranstalt für Frauenberufe, die heutige Schrödinger-Schule. Warum mich meine Eltern in diese Schule schickten, weiß ich nicht mehr so ganz genau, eine andere Schule wäre für mich wahrscheinlich besser gewesen, aber damals hieß es: »Du heiratest eh amoal und da brauchst du die Schule«. Das Wort der Eltern war Gesetz und wahrscheinlich wusste ich selbst auch nicht, was ich wollte.

Meine Erinnerungen an diese Schulzeit sind nicht sehr nette, ich hatte keine besondere Neigung zum Nähen und für die Hauswirtschaft schon gar nicht. Die Schulzeit im Gebäude am Entenplatz dauerte nur ein Jahr, dann stellte sich heraus, dass im Haus der »Hausschwamm« war. Während der Ferien stürzte eine Zwischendecke ein, sodass das Gebäude unbrauchbar für den Unterricht war. Der theoretische Unterricht wurde dann im Oeversee-Gymnasium, die hauswirtschaftlichen Fächer wie etwa Kochen in den niedrigen Nebengebäuden am Entenplatz abgehalten, Nähunterricht am Ortweinplatz, in der damaligen Ortweinschule. Putzen und Wäsche waschen mussten wir u. a. im Taubstummeninstitut oder in diversen Schülerheimen. Das war oft grauslich und förderte nicht meine Zuneigung zu dieser Schule oder zur Hausarbeit überhaupt.

Trotzdem wäre es nicht richtig von mir zu behaupten, diese Schule hätte mir nichts mit auf den Lebensweg gegeben. Insbesondere in den Fächern, die mir besonders lagen, wie z.B. Deutsch, Englisch, Geschichte und Geographie, habe ich sehr viel gelernt; ich war auch keine schlechte Schülerin, nur in den Fächern Mathematik und Französisch hatte ich im Abschlusszeugnis der zweiten Klasse einen Vierer, sodass mir der Aufstieg in die »Vierjährige«, die damals mit der Matura abgeschlossen hätte, verwehrt wurde. Ich konnte also nur die »Dreijährige« weiter besuchen – aus heutiger Sicht eine mehr als fragwürdige ›Verfügung‹, insbesondere da ich in allen anderen Fächern gute Noten hatte. Na, es war eben so.

Einen Gegenstand mochte ich eigentlich besonders gern: Stenografie oder Kurzschrift. Ich bin mir gar nicht sicher, ob »Steno« wie man kurz sagte, heute überhaupt noch unterrichtet wird. Es wurde aber damals sehr viel Wert auf