So wird das Leben schöner - Fritz May - E-Book

So wird das Leben schöner E-Book

Fritz May

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Beschreibung

Wie kann man als Christ seine Lebensprobleme und Alltagsschwierigkeiten bewältigen und schöner, glücklicher und zufriedener leben? Dieses Buch gibt auf diese und eine Fülle anderer Fragen konkrete seelsorgliche und praktische Antworten. Mehr als 1000 Tipps und Anregungen, Regeln und Ratschläge sowie zahlreiche Tests und Aufgaben – in der Praxis bereits erfolgreich angewandt – zeigen Ihnen den Weg zu einem schöneren und glücklicheren Leben im Alltag und in der Christusnachfolge. »So wird das Leben schöner« ist ein Erste-Hilfe-Handbuch für Christen zur Alltagsbewältigung und Lebensgestaltung. Als praktischer Ratgeber für jung und alt schenkt es mehr Lebensmut, größere Lebensfreude und neue Glaubensgewissheit.

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So wird das Leben schöner

Tipps und Regeln zur Alltagsbewältigung und Lebensgestaltung

Mehr als 1000 praktische und seelsorgliche Tipps und Anregungen, Regeln und Ratschläge mit zahlreichen Tests, Aufgaben und Übungen

Fritz May

Impressum

© 2017 Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Fritz May

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-109-1

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Shop: www.ceBooks.de

 

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Autor

Dr. h.c. Fritz May, Pastor und Publizist, ist Leiter der Arbeitsgemeinschaft CHRISTEN FÜR ISRAEL.

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Autor

I. Teil Positiver und glücklicher leben

1. Sagen Sie ja zum Leben!

2. Sorgen Sie sich nicht!

3. Seien Sie dankbar!

4. Freuen Sie sich mehr!

5. Verschwenden Sie Liebe!

II. Teil: Aktiver und schöner leben

1. Zeit haben – Zeit nutzen!

2. Vom Sinn und Segen der Arbeit

3. Tipps für Freizeit und Erholung

4. Mäßig essen – länger leben!

5. Seelsorgliche Hilfen in Fragen der persönlichen Lebensführung

III. Teil: Bewältigung von körperlichen und seelischen Beschwerden

1. Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden …

2. Wenn Sie krank sind …

3. Wenn Sie seelisch leiden …

4. Wie Sie körperlich und seelisch gesund bleiben …

5. Wie Sie mit dem Leid fertigwerden …

IV. Teil: Los von unheilvollen Charaktereigenschaften

1. Ärgerlichsein

2. Geschwätzigkeit

3. Unzufriedenheit

4. Neid

5. Aggressivität

V. Teil: Frei von Süchten

1. Frei von der Sucht nach Geld

2. Frei von der Sucht nach der Zigarette

3. Frei von der Sucht nach Alkohol

4. Frei von der Sucht nach der Tablette

5. Frei von der Sucht nach Sexualgenuss

VI. Teil: Überwindung von Ängsten

bensangst – ichhafte Angst – krankhafte Angst – religiöse Angst

2. Keine Angst vor Menschen

3. Keine Angst vor dem Christuszeugnis

4. Keine Angst vor dem Älterwerden im Berufsleben

5. Keine Angst vor der Zukunft

VII. Teil: Im Engagement für den Nächsten

1. Wie Ihre Ehe glücklich wird und bleibt

2. Wie Sie Familienkrisen überwinden

3. Wie Sie Ihre alten Eltern »ehren« können

4. Was Sie zu einem guten Betriebs-und Arbeitsklima beitragen können

5. Was Sie für den Frieden in der Welt tun können

VIII. Teil: Aktiv im 3. Lebensabschnitt

Lebensmut und Lebensfreude auch im Alter

Unsere Empfehlungen

I. TeilPositiver und glücklicher leben

1. Sagen Sie ja zum Leben!

»Ach, wenn ich doch nie geboren wäre!« – Von Gott gewollt – von Gott erschaffen – Das faszinierendste Wunderwerk der Welt – Geschlecht, Gestalt und Lebensalter

Viele Menschen fragen nach dem Sinn ihres Daseins. Sie kommen sich überflüssig vor. Sie meinen, sie seien zu nichts nütze. Niemand liebe sie. Niemand brauche sie. Für manche ist das sicher keine Einbildung, sondern knallharte Wirklichkeit.

Denken Sie an die große Zahl der ungewollten Kinder, die geboren wurden und werden, ohne wirkliche Liebe der Eltern aufwachsen, in ihrer Erziehung vernachlässigt und von ihren Mitmenschen hin- und hergeschubst werden und vielleicht seufzen: »Ach, wenn ich doch nie geboren wäre!«

Denken Sie an sich selbst:

Vielleicht sind Sie schon seit langem verheiratet. Fühlen sich aber von Ihrem Ehepartner ungeliebt, gedemütigt, ausgenutzt, nicht mehr gewollt und sagen sich: »Hätte ich doch bloß nicht geheiratet!«

Vielleicht stehen Sie im Berufsleben. Sind schon jahrelang in einer Firma beschäftigt, für die Sie sich unermüdlich und aufopfernd eingesetzt haben. Aber der berufliche Aufstieg wurde Ihnen verwehrt. Plötzlich verdrängte Sie ein Jüngerer aus Ihrer Position in der Firma. Man gab Ihnen eine untergeordnete Stellung. Seitdem werden Sie den bitteren Geschmack nicht mehr los: »Ich werde nicht mehr gebraucht – nur noch geduldet!«

Vielleicht sind Sie schon aus dem Berufsleben ausgeschieden, sind pensioniert. Sie könnten noch arbeiten. Aber niemand will Sie. Sie haben Kinder, aber sie haben für Sie keine Zeit und keinen Platz: Sie suchen Gemeinschaft und Freundschaft mit anderen Menschen. Aber viele wenden sich von Ihnen ab. Resignierend müssen Sie feststellen: »Ich bin nicht gewollt!«

Nicht gewollt! Nicht gefragt! Nicht geduldet! Nicht geliebt! So steht es über dem Leben vieler Menschen. Vielleicht sogar über Ihrem Leben. Wäre dies aber für Sie die ganze Wahrheit, so wäre es schrecklich. Worte der Bibel sagen Ihnen jedoch etwas anderes. Sie sagen Ihnen: Sie sind gewollt! Im 1. Buch Mose 1, 27 lesen wir:

»Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.«

Was heißt das?

1. Gott ist Ihr Schöpfer!

Als noch kein Mensch an Sie dachte, dachte Gott schon an Sie und beschäftigte sich mit Ihnen. Noch bevor Sie gezeugt wurden, entstanden Sie bereits – um es bildhaft zu sagen – auf dem »Reißbrett« in der Werkstatt Gottes. Bevor sich Ihr Leib und Wesen zu gestalten begann, sah Gott Sie längst als formlosen Keim.

Damit wird nicht der Zeugungsvorgang Ihrer Eltern geleugnet, der dazu geführt hat, dass Sie Mensch wurden. Gott gebraucht eben menschliche Eltern, um Menschen zu schaffen. Er beteiligt und befähigt sie mit an seinem Schöpfungswerk. Jedes neugeborene Leben ist trotz menschlicher Mithilfe Gottes Werk. Es ist Leben auf ausdrücklichen Beschluss Gottes.

Das bedeutet für Sie, dass Sie ein von Gott gewollter Mensch sind, ob nun Ihre Eltern Sie gewollt haben oder nicht. Und das gilt Ihr ganzes Leben lang: Sie sind von Gott gewollt! Auch wenn Sie kein Mensch will, keiner liebt, keiner versteht und keiner braucht.

2. Da Gott der Schöpfer Ihres Lebens ist, ist er auch der Schöpfer Ihres Leibes!

Welch ein Wunderwerk ist Ihr Leib! Der bekannte Schriftsteller und Mediziner Professor Carl Ludwig Schleich (1859-1922) hat in einem seiner viel beachteten Vorträge einmal dieses Wunderwerk mit folgenden anschaulichen Vergleichen beschrieben:

»Eine unserer Magenzellen ist klüger als ein gelehrter Chemiker. Unser Gallensaft leistet mehr als die größten Analytiker der Chemie. Unser Auge ist das vollkommenste optische Gerät mit Dunkelkammer, Prismen, Linsen, fotografischen Platten, das es überhaupt gibt. Unser Ohr enthält eine Harfe mit 40 000 Saiten und dazu alles, woraus wir unsere Gesetze über Musik und Schall herleiten können. Unser Blut ist eine großartige Zentralheizung, die über das Pumpwerk Herz eine wahre Flut durch den ganzen Körper treibt und ihm eine beständige Wärme von 37 Grad verleiht, sei es am Nordpol oder am Äquator. Unser Mund, Magen und Darm gleichen einer mächtigen Fabrik, die Stärke in Zucker verwandelt, Säuren herstellt und Fett in Emulsionen auflöst. Unsere Stimmbänder geben uns das vorbildliche Organ einer Orgelpfeife. Unsere Gelenke, Arme und Beine verkörpern die Gesetze der Hebelwirkungen. Unsere Schilddrüsen und Nieren sind Laboratorien, in denen Jod und Harnsäure fabriziert werden. Der Bau unserer Knochen ist ein architektonisches Wunder und Fachwerk, schöner und kunstvoller als die größten und herrlichsten Bauten der Welt. Wir sind so erstaunlich wunderbar gemacht, dass unser Leib mit seinem Organismus an Geschicklichkeit, an Scharfsinn der Erfindung und an Zweckmäßigkeit nicht nur die kunstvolle Maschinerie übertrifft, sondern auch alles, was Menschengeist in seiner Phantasie ausdenken konnte.«

Aber damit sind nur die inneren Vorgänge unseres Leibes bildhaft beschrieben. Denken Sie auch daran, was Ihr Leib ist und was Sie mit ihm alles machen können:

Ihr Leib – das sind Ihre Hände, mit denen Sie arbeiten und anderen Menschen helfen können.

Ihr Leib – das ist Ihr Mund, mit dem Sie essen und atmen und vor allem sprechen können. Ihr Mund und Ihre Ohren sind die Brücke und der einzige Weg zur Gemeinschaft mit Gott und Ihren Mitmenschen.

Ihr Leib – nun, das ist Ihr ganzes Leben in dieser Welt. Sie haben es sich nicht selbst gegeben. Es ist Ihnen geschenkt worden.

Wenn Sie die Größe dieses Geschenkes recht bedenken, dann sollten Sie Tag für Tag ein ganzes Ja zu Ihrem Leib sagen und beten:

»Herr, ich danke dir dafür,dass ich wunderbar gemacht bin.Ich nehme mich und damit meinen Leib so an,wie du ihn gemacht hast.«

Dieser Dank zu Gott und dieses Ja zu Ihrem Leib sollten sich aber nicht nur im Gebet erschöpfen, sondern auch lebendige Tat werden:

Danken Sie Gott durch die erneute Übereignung Ihres Lebens an Jesus Christus. Indem Sie im Gebet Jesus Christus Leib und Leben weihen, danken Sie Gott, dass er Sie erschaffen hat.

Danken Sie Gott dadurch, dass Sie ihm das Wohn- und Verfügungsrecht über Leib und Leben einräumen. Gott hat Ihren Leib lieb, und er will, dass er ein Tempel des Heiligen Geistes werde, die Wohnung für seine Gegenwart. Wenn das Wirklichkeit werden soll, müssen in Ihrem Herzen, Denken und Tun Schmutz und Sünde, Unehrlichkeit und Ehrsucht das Feld räumen.

Danken Sie Gott auch dadurch, dass Sie Ihren Leib verantwortlich nutzen und einsetzen für die Aufgaben, die ihm gestellt sind. Ihr Leib ist Ihnen zu treuen Händen übereignet. Sollten Sie ihn missbrauchen, wird es sich rächen in Ihrem Leben durch Krankheit, Einsamkeit und Versagen. Setzen Sie Ihren Leib vielmehr ein zur Freude, zum Schaffen und Helfen für Ihren Nächsten und zum Dienst für Gott. Dadurch ehren Sie Gott durch Jesus Christus als den Herrn Ihres Lebens und danken ihm.

3. Da Gott der Schöpfer Ihres Lebens und Leibes ist, dürfen Sie sich auch annehmen, so wie Sie sind!

Sich annehmen heißt:

Sagen Sie ja zu Ihrem Geschlecht!

Vielleicht sind Sie oft unzufrieden darüber, dass Sie ein Mann oder eine Frau sind und denken an die Nachteile des eigenen Geschlechts und an die Vorteile des anderen. Vielleicht sagen Sie als Mann sogar: »Ach, wäre ich doch als Frau geboren« – und als Frau: »Wenn ich doch bloß ein Mann geworden wäre.« Doch Gott hat es so gewollt, was Sie sind: Mann oder Frau – und nicht Ihre Eltern. Darum sagen Sie ja zu Ihrem Geschlecht und nicht zu Ihren törichten Wünschen.

Sagen Sie ja zu Ihrer körperlichen Gestalt!

Viele sind mit ihrer Gestalt nicht zufrieden. Die körperlich Kleinen leiden oft an Minderwertigkeitskomplexen und möchten größer sein als sie sind. Die Langen werden oft verhänselt und möchten gern kleiner sein als sie sind. Die blonde Frau möchte dunkel und die schwarze hell sein. Der Dicke schlank und der Schlanke etwas kräftiger. Man kann die Reihe beliebig fortsetzen, wie Menschen mit ihrem Aussehen und mit ihrer Gestalt unzufrieden sind und Gott dafür verantwortlich machen, weil er sie ja so und nicht anders geschaffen habe.

Aber auch im Blick auf die eigene Körpergestalt gilt es, sich anzunehmen, weil Gott uns so angenommen hat.

Das heißt natürlich nicht, dass Sie nun auf Ihre Gestalt stolz oder über sie deprimiert sein sollen. Denn an manchem können und sollten Sie etwas ändern. Zwar können Sie Ihre Körpergröße nicht verändern, aber Sie können und dürfen beispielsweise durch eine entsprechende Ernährung als Dicker dünner werden. Sie können und dürfen auch mit Maßen Ihr körperliches Aussehen »verbessern« und Ihre persönliche Eigenständigkeit unterstreichen. Aber laufen Sie nicht umher wie ein verhindertes Wunschbild Ihrer selbst.

Sagen Sie ja zu Ihrem Lebensalter!

Wer jung ist, möchte gewöhnlich älter sein, und wer älter ist, noch gerne einmal 20. Für viele ältere Menschen wird ihr Geburtstag zum Schock. Sie sagen: Schon 35! Schon 50! Schon 60! Manche verschweigen ihr wirkliches Alter und fürchten den nächsten Geburtstag.

Andere stellen voller Schrecken fest, wie sie auch äußerlich altern. Die Haut wird faltiger, das Haar grauer. Sie versuchen nun, sich in vielerlei Weise auf »jung« zu trimmen.

Doch an Lebensjahren älter zu werden, ist kein Unglück. Denken Sie an die vielen, die das Vorrecht, alt zu werden, nicht haben.

Das Vergehen jugendlicher Schönheit ist auch keine Krankheit. Denken Sie daran: Das Gesicht eines älteren Menschen hat seine eigene Schönheit. Es spiegelt ein ganzes Leben mit seinen Erlebnissen wider.

Ob Sie nun jung oder alt, groß oder klein, hübsch oder weniger hübsch, Mann oder Frau sind: Sie sind von Gott gewollt! Von ihm geschaffen als sein Ebenbild! Nicht als sein körperliches Abbild. Denn Gott ist Geist. Aber als ein Mensch, der von Gott rückhaltlos angenommen ist und darum auch fähig ist, Gott als seinen Schöpfer anzunehmen. Und wenn Sie Gott bewusst als Ihren Schöpfer annehmen, werden Sie auch sich annehmen und nicht anders sein wollen in Ihrer Gestalt, in Ihrem Geschlecht, in Ihrem Aussehen und in Ihrem Alter – als Gott Sie haben will!

2. Sorgen Sie sich nicht!

Sind Sorgen unser alltägliches, menschliches Los? – Die zerstörerische Kraft der »dämonischen Prediger« – Das Misstrauensvotum gegen Gott – Wie Sie von quälenden Sorgen frei werden – Sorgen, die erlaubt sind

»Kein Tag vergeht aber auch ohne Sorgen«, waren die ersten Worte, die Hermann W. seiner Frau sagte, als er am Abend von der Arbeit nach Hause kam. »Weisst du, Lisa«, sagte er zu seiner Frau, »ich mache mir Sorgen um meinen Arbeitsplatz, um meine berufliche Zukunft. Da hat meine Firma vor kurzem einen Mitarbeiter eingestellt, der mein Konkurrent werden könnte. Alles deutet darauf hin. Er ist nämlich nicht nur jünger als ich, sondern voller Elan und Tatkraft. Der Chef setzt große Hoffnungen auf ihn. Du, Lisa, ich mache mir wirklich Sorgen um meine Zukunft.«

»Ach ja«, seufzt eine ältere Frau zu ihrer Begleitung, »die Sorgen hören aber auch gar nicht auf. Erst hat man gesorgt, bis die Kinder groß waren, jetzt macht man sich Sorgen um die Enkel.« – »Da haben Sie recht«, pflichtet die Begleiterin bei, »früher dachte man, die Sorgen hören auf, wenn der Lebensabend kommt. Statt dessen hat man im Alter nur noch Sorgen. Sorgen um die Gesundheit, um die Kinder und Enkel, um das Geld und um die neumodische Zeit. Na, wie das bloß weitergehen soll. Oft meine ich, in der Jugend hatte man es besser. Da machte man sich weniger Sorgen.«

Doch weder in jungen Jahren noch in früheren Zeiten gab es weniger Sorgen. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) schrieb einmal zu Recht:

»Weichet Sorgen von mir! –Doch ach, den sterblichen Menschenlasset die Sorge nicht los,eh ihn das Leben verlässt.«

Es sieht so aus, als seien Sorgen unser alltägliches, menschliches Los. Sobald nämlich ein Mensch bewusst anfängt zu leben, fängt er auch an, sich zu sorgen. Und je mehr er von seiner Umwelt wahrnimmt, desto vielfältiger werden die Dinge und Ereignisse, um die er sich sorgt.

Schon ein Kleinkind kann sich sorgen, wenn die Mutter nicht da ist.

Im Kindes- und Jugendalter kommt es zu vielfältigen Sorgen: Der junge Mensch sorgt sich um seine Schularbeit, um die rechte Wahl des Berufes und des Ehegefährten. Der erwachsene Mensch sorgt sich um seinen Beruf, um die Sicherheit seines Arbeitsplatzes. Er sorgt sich um seine Ehe und Familie, um seine Ersparnisse und um seine Zukunft. Der ältere Mensch sorgt sich um seine Kinder und Enkel, um das Abnehmen seiner körperlichen und geistigen Kräfte und vieles andere mehr.

Hinzu kommt, dass viele nicht nur sogenannte »berechtigte Sorgen« haben, sondern sich auch Sorgen machen, die aus ihrem Eigenwillen hervorgehen. Sie sorgen sich oft in unnötiger Weise um Menschen und Dinge. Weil nicht alle so wollen, wie sie es wollen. Und nicht alles so geht, wie sie es sich gedacht haben. Ihre Sorgen sind letztlich nichts anderes als Sorgen um ihr dickes Ich.

Alle diese Sorgen bezeichnet Jesus als die »Sorgen der Welt« (Matthäus 13, 22), die mit unserer menschlichen Existenz zu tun haben und die Eigenschaft haben, dass sie uns zur Grübelei veranlassen, uns quälen und umfassend schädigen.

»Die Sorgen machen mich noch fertig«, sagte mir ein Mann, als er mir von seinen familiären und beruflichen Schwierigkeiten erzählte.

In der Tat: Von ihren Sorgen werden viele Menschen buchstäblich fertiggemacht.

1. Sorgen machen seelisch und körperlich krank

In dem alttestamentlichen Buch der Sprüche heißt es:

»Sorge im Herzen bedrückt den Menschen« (12, 25).

Das heißt, Sorge schadet dem Menschen in seiner Gesundheit. Sie drückt ihn nieder. Nimmt ihm den Mut. Macht herz- und nervenkrank. Viele der seelischen und körperlichen Erkrankungen in unserer Zeit sind darauf zurückzuführen, dass Menschen sich Sorgen gemacht haben und davon seelisch und körperlich fertiggemacht wurden.

2. Sorgen rauben den Schlaf

In dem Apokryphenbuch Sirach, einer jüdischen Schrift, die um 150 v. Chr. entstand und in manchen älteren Bibelausgaben enthalten ist, heißt es:

»Sorgen bereiten schlaflose Nächte. Denn wenn einer liegt und sich sorgt, so wacht er immer auf« (31, 1. 2).

Das entscheidende Merkmal der Sorge ist das dauernde grüblerische Darandenken – auch in der Nacht. Viele Menschen legen sich mit ihren Sorgen zu Bett und kommen gedanklich davon nicht los. Sie grübeln und planen und quälen sich ab und können doch nicht abschalten. Ihre Sorgen sind wie »dämonische Prediger«, die auch nachts nicht schweigen. Und ohne dass die Sorgen sie losgelassen haben, stehen dann viele morgens unausgeruht und zerschlagen auf und nehmen die Belastungen des Vortages mit hinein in den vor ihnen liegenden Tag, der wahrscheinlich weitere neue Belastungen für sie bringen wird.

3. Sorgen machen auch alt

In dem Apokryphenbuch Sirach heißt es:

»Sorgen machen alt vor der Zeit« (30, 26).

Die Haare mancher Menschen werden über Nacht buchstäblich grau. Oft als Folge schwerer Sorgen, Schwierigkeiten und Nöte. Auf ihren Gesichtern zeichnen sich Furchen von Sorgen ab, und manche altern durch Sorgen schneller als durch ihre Lebensjahre.

Was bringt also das ängstliche und quälerische Sorgen ein? Nichts Gutes! Es zermürbt die Kräfte des Menschen. Es verdunkelt sein Gemüt und macht das Leben grau und trübsinnig. Es lähmt jede Freude und macht die Zukunft zur Qual.

Angesichts der negativen Auswirkungen auf unser gesamtes Leben fordert der Apostel Paulus uns auf:

»Sorgt euch um nichts!« (Philipper 4, 6).

Kann man aber ohne Sorgen leben? Paulus meint: Ja, man kann ohne Sorgen leben! Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man in der Nachfolge Jesu Christi steht. Das heißt, Christen können ohne belastende Sorgen leben, weil sie einen Herrn haben, dem sie vertrauen und der für sie sorgt. Und nur an sie wendet sich Paulus mit der Aufforderung: »Sorgt euch um nichts!« Für jede andere Gruppe von Menschen wäre nämlich ein solcher Rat eine billige Phrase, eine unerträgliche Banalität.

Wenn nun Paulus die Christen auffordert, sich um nichts zu sorgen, dann geht er von der Voraussetzung aus, dass auch Christen Sorgen haben und sich Sorgen machen. Die Sorgen, die sich Christen machen, sind zumeist die gleichen wie die der Nichtchristen. Es sind »Sorgen dieser Welt.: Irdische Sorgen, Sorgen um Essen und Trinken, um Familie und Arbeitsplatz und um die Zukunft.

Nun wird den Christen gesagt: »Sorgt euch um nichts!« Warum nicht? Der Apostel Petrus schreibt in seinem 1. Brief 5, 7: »… denn er sorgt für euch.« Gott will uns versorgen mit allem, was wir zum Leben brauchen. Aber in der Realität des täglichen Lebens sorgen wir uns als Christen zumeist dennoch um diese Dinge, um die sich auch die Menschen ohne Gott sorgen.

Woran liegt das?

Unser Sorgen um »irdische Dinge« kommt aus dem Zweifeln an Gottes Wort und seinen Verheißungen. Wir vertrauen nicht so ganz Gottes Zusagen. Wir zweifeln an seiner Führung und Fürsorge in unserem Leben: »Wird Gott wirklich immer für mich sorgen? Und kann er denn alle meine Sorgen beheben? Muss ich nicht selbst für die Lösung meiner Probleme sorgen?« Wir trauen es also Gott nicht zu, dass er in allen Lagen unseres Lebens für uns sorgen kann, will und wird. Dadurch bringen wir zum Ausdruck, dass auf Gott kein rechter Verlass sei. Wir bezweifeln, dass er wirklich alles kann.

Unser Sorgen ist also letztlich ein Misstrauensvotum gegen Gott. Es ist Unglaube. Jesus nennt darum in der Bergpredigt dieses irdische Sorgen »heidnisch« (Matthäus 6, 32). Menschen ohne Gott – die sorgen sich. Sie können nicht anders. Wenn aber Christen sich mit Sorgen abquälen, dann ist ihr Vertrauensverhältnis zu Gott getrübt. Dann handeln sie nicht christlich, sondern heidnisch und gottlos. Dann handeln sie nicht aus dem Glauben heraus, sondern aus dem Unglauben.

Wenn wir als Christen das erkennen, dann ist damit die Voraussetzung geschaffen, von unseren Sorgen frei zu werden und ein Leben ohne Sorgen zu führen. Denn wenn wir erkennen, worauf letztlich unser Sorgen zurückzuführen ist, dann werden wir auch erkennen, was zu einem Leben ohne Sorgen führt, nämlich die vertrauensvolle Hinwendung zu dem, der für uns sorgt. Es ist der lebendige Gott, der durch Jesus Christus unser Vater geworden ist. Paulus schreibt deshalb:

»Sorgt euch um nichts, sondern lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kommen!« (Philipper 4, 6).

Damit zeigt Paulus auch Ihnen als Christ den Weg zu einem Leben ohne Sorgen:

1. Sie werden frei von Sorgen durch Gebet

Manche Christen versuchen aus einem gestörten Vertrauensverhältnis zu Gott mit ihren Sorgen selbst fertigzuwerden, indem sie entweder resignieren oder versuchen, die Sorgen leicht zu nehmen. Oder aber, indem sie aus eigener Kraft sich bemühen, von ihren Sorgen loszukommen. Aber sie schaffen es nicht. Jeder weiß das, der es versucht hat. Darum bietet Paulus eine andere Lösung dieses Problems an – die einzige, die Sie von belastenden Sorgen befreit: Die Abkehr von den Sorgen und die Hinkehr zu Gott im Gebet.

Wenn Sie mit Ihren Sorgen im Gebet zu Gott kommen, vertrauen Sie ihm nämlich, dass er helfen kann und helfen wird.

Bringen Sie deshalb alle Ihre grüblerischen, quälerischen und ängstlichen Sorgen im Gebet zu Gott. Beten Sie zu ihm:

»Himmlischer Vater,sieh an, wie Sorgen mein Herz umklammern,dass ich oft keine Ruhe und keinen Schlaf finde.

Lass mich doch nicht erliegen.Komm mir zur Hilfe,dass ich bald wieder aufatmen kann.

Du weisst ja, wie es am besten ist.So übergebe ich dir jetzt meine Sorgen.Nimm sie an und führe alles zum guten Ende.«

Nennen Sie nun Ihre Sorgen möglichst mit Namen und geben Sie sie ihm ab. Wenn Sie dies im Gebet tun, wird die Sorgenlast von Ihnen weichen.

Seien Sie aber nicht so töricht, sich alsbald den ganzen Packen an Sorgen wieder aufzuladen und sich damit abzuschleppen. Dadurch würden Sie nur erneut zum Ausdruck bringen, dass Sie heidnisch und gottlos handeln und nicht aus dem Vertrauen zu Gott, der Ihnen in Jesus Christus die Last Ihrer Sorgen abnehmen will.

Wenn Sie nun alle Ihre Sorgen Gott im Gebet gesagt und an ihn abgegeben haben, dann heißt das nicht, dass die Sorgen des Lebens Ihnen für alle Zeiten nichts mehr anhaben können. Der Teufel, der Widersacher Gottes, ist daran interessiert, Sie wieder zum Sklaven der Sorgen zu machen. Was dann? Hier gibt es nur einen Rat: Anhalten im Gebet! Anhalten in Bitte und Danksagung!

Bitten Sie Gott, dass er Ihnen nicht nur die Sorgen nehme, sondern Sie auch vor neuen Sorgen bewahre. Und danken Sie ihm, dass er für Sie sorgen wird. Viele haben das getan und dabei wunderbare Erfahrungen gemacht. Der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli (1484-1531) sagte einmal:

»Die Sorge treibt mich ins Gebet,und das Gebet treibt die Sorge wieder aus.«

Versuchen Sie es auch! Es hilft! Wenn Sie es lernen, täglich in der Haltung des Gebets alle Ihre Anliegen, Ihre Aufgaben und Pläne, Ihre Befürchtungen und Gefährdungen mit Gott zu besprechen, werden Sie von belastenden Sorgen frei werden und bleiben. Und der Friede Gottes wird Sie umgeben und bewahren.

2. Sie werden frei von Sorgen durch eine heilige Sorglosigkeit

Wenn Paulus schreibt: »Sorgt euch um nichts!«, dann redet er damit nicht der sündigen Sorglosigkeit das Wort, die darin besteht, dass man leichtsinnig durchs Leben geht und andere für sich sorgen lässt. Er meint mit seinem Aufruf zur Sorglosigkeit auch nicht das sündlose Sorgen, das sich im Arbeiten, Vorbereiten, Überschlagen der Kosten und in der Fürsorge für andere Menschen erstreckt und zur Haushalterschaft, zur Verantwortung des Christen gehört. Wogegen Paulus sich vielmehr wendet ist das sündhafte Sorgen, das Sich-zergrämen um die Existenzsicherung unseres Lebens, das Leib und Geist ruiniert.

Also: Sie sollen wohl fürsorgen für sich und die Ihnen anbefohlenen Menschen. Sie sollen sich aber nicht grüblerisch absorgen und ängstigen, ob wohl alles gut wird. Sie sollen wohl für morgen vorsorgen und planen, damit nicht morgen die Küche leer und das Bankkonto überzogen ist. Sie sollen sich aber nicht sorgen und ängstigen, ob Sie morgen noch etwas zu essen haben werden, ob nicht Ihr Bankkonto durch die Inflation zusammengeschrumpft sein könnte, ob Sie überhaupt noch arbeiten können und nicht schon krank sind. Wenn Sie wissen, dass Ihr Leben in Gottes Hand liegt, dann wissen Sie auch, dass Gott für Sie sorgt. Das entbindet Sie allerdings nicht von einer gewissenhaften Für- und Vorsorge. Es macht Sie aber frei von allem im Irdischen und Sündigen hängenden Sorgen. Es macht Sie frei von dem Sie bedrängenden und beherrschenden Sorgengeist. Der dunkle Druck der Sorgen hört auf. Sie sind gegenüber Menschen und Verhältnissen unbeschwert. Die noch verbleibende Vor- und Fürsorge kann Sie nicht zur Verzweiflung bringen. Sie sind innerlich ruhig und besonnen, weil Sie sich im Frieden Gottes geborgen wissen. Und das ist heilige Sorglosigkeit.

Aus dieser inneren Haltung heraus werden Sie in einer merkwürdigen Freiheit und Unbefangenheit gegenüber Menschen und Verhältnissen sorglos, froh und dankbar durch den Alltag und zuversichtlich in die Zukunft gehen können. Denn was auch immer kommen mag: Gott sorgt für Sie!

»Lass den sorgen, der auch morgenHerr ist über Freud und Leid.«

Darum:

Fürsorgen: Ja!

Vorsorgen: Ja!

Versorgen: Ja!

aber Zersorgen: Nein!

3. Seien Sie dankbar!

Undankbarkeit macht mürrisch und das Leben zur Qual – Erinnern Sie sich an die Wohltaten Gottes in Ihrem Leben – Zum täglichen Brot gehört mehr als Essen und Trinken – Dankbarkeit, die sich in tätiger Dankarbeit äußert

Manche Menschen sagen:

»Ich habe nichts erlebt, das mich dankbar stimmen könnte.«

»Ich habe nichts erreicht, das mich jubilieren ließe.«

»Ich habe nichts erworben, das mich zufrieden machen könnte.«

Ja, vielleicht sagt jemand:

»Ich bin noch immer arbeitslos, obwohl ich mich schon seit Monaten intensiv um eine neue Arbeitsstelle bemühe, aber immer wieder bekomme ich einen abschlägigen Bescheid. Warum soll ich überhaupt noch dankbar sein und wofür?«

Vielleicht sagt jemand anders:

»Ich verdiene immer noch nicht soviel Geld, dass ich mit meiner Familie gut über die Runden komme. Ich sehe nicht ein, warum ich dann besonders dankbar sein sollte.«

Vielleicht sagt ein anderer:

»Alles, was ich habe, habe ich mir sauer verdient. Warum noch irgend jemand dafür danken?«

Wie ist es aber mit den Nachfolgern Jesu? Sind sie dankbare Menschen? Man sollte es eigentlich von ihnen erwarten. Aber die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus. Auch bei Ihnen?

Vielleicht fragen Sie: »Wie finde ich aus meiner akuten oder sogar schon chronisch gewordenen Undankbarkeit heraus?« Die Antwort lautet: Durch Denken, Danken und Dienen.

I. Der erste Schritt zu einem dankbaren und zufriedenen Leben ist das Denken, oder genauer gesagt, das Bedenken, das Nachdenken, das Erinnern an die Wohltaten Gottes in Ihrem Leben

Aus dem Mund Davids, des großen König Israels, kamen einst die Worte:

»Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat« (Psalm 103, 2).

»Lobe den Herrn, meine Seele …« Loben – das schließt zugleich den Dank gegen Gott ein. Gott Lob und Dank zu sagen, dazu ruft sich David gleichsam selbst auf. Vielleicht musste er sich dazu einen inneren Ruck geben, weil er es schon lange unterlassen hatte, Gott zu loben und zu danken. Vielleicht hat er so viel Negatives erlebt. Vielleicht war er enttäuscht worden von Menschen und Umständen. Vielleicht hat er nicht erreicht, was er erreichen wollte. Dadurch sah er auch Gottes Wirken in seinem Leben nicht mehr. Seine Wohltaten schwanden aus seinem Blickfeld. Das Negative hatte das Positive überdeckt. Er sah nur noch sich und seine Schwierigkeiten und vergaß darüber Gott und seine Wohltaten. Dadurch wurde das Loben und Danken für ihn immer schwerer. Und je schwerer es wurde und je mehr er es unterließ, um so unzufriedener mag er vielleicht geworden sein. Bis er plötzlich in einer stillen Stunde beim Nachdenken über seine Situation erkannte, dass ja gar nicht alles so negativ in seinem Leben war. Dass es da auch viel Positives gab:

Gott hatte ihm so viel Gutes getan (Vers 2).

Er hatte ihm seine Sünden vergeben (Vers 3),

ihm Barmherzigkeit geschenkt (Vers 8),

seine Krankheiten geheilt (Vers 3),

ihm Freude und jugendlichen Schwung geschenkt (Vers 5),

ihm Recht verschafft (Vers 6)

und ihn vor Anfeindungen böser Menschen bewahrt (Vers 6).

Eine Fülle unverdienter Wohltaten Gottes!

Fiel ihm erst das Loben und Danken schwer, weil er mürrisch und unzufrieden war und immer nur auf seine Schwierigkeiten starrte, fing er nun an, Gott aus tiefstem Herzen zu loben und zu danken. Das war die Folge des Nachdenkens über Gottes Güte in seinem Leben.

Vielleicht haben Sie angesichts der Schwierigkeiten in Ihrem Leben das Loben und Danken auch vergessen, verlernt oder bewusst unterlassen. Vielleicht ist Ihnen durch mancherlei Rückschläge in Ihrem Leben das Loben und Danken immer schwerer geworden. Vielleicht ging Ihnen im menschlichen Miteinander die Höflichkeitsformel »Danke« noch verhältnismäßig leicht über die Lippen. Aber dann kam nach und nach das Murren schneller über die Lippen als das Danken, das Stöhnen leichter als das Loben.

David weiß, woran das liegt: Es liegt daran, dass wir zu wenig bewusst daran denken, wie gut Gott zu uns ist und darüber vergessenwas er uns alles an materiellen, ideellen und geistlichen Gaben geschenkt hat und täglich neu gibt. Darum sagt David auch: »Vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat!«

Das ist zunächst eine Aufforderung, die er an sich selbst richtet. Darüber hinaus ist es aber auch eine Aufforderung an uns heute. Darum ist es gut, wenn auch wir uns daran erinnern, was wir an guten Gaben Gottes geschenkt bekommen haben und täglich neu erhalten.

Zunächst wäre zu nennen unser tägliches Brot.Zum täglichen Brot gehört Essenund Trinken.

Unsere Kaufhäuser und Selbstbedienungsläden sind übervoll mit Waren. Was steht uns doch für ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot allein an Lebensmitteln zur Verfügung, die zum Schlemmen verführen. Viele essen deshalb nicht nur übermäßig, sondern leisten sich auch die auserlesensten Speisen – und sind doch mürrisch und undankbar.

Das Nachdenken über die guten Gaben Gottes erinnert uns daran, dass wir keinen Mangel an Essen und Trinken haben. Wir haben genug, ja überreichlich. Nicht nur das tägliche Brot, sondern weit darüber hinaus, was wir gar nicht alles verzehren können. Und das in einer Zeit, wo zwei Drittel der Menschen unterernährt sind und jede Sekunde irgendwo in den Ländern der Dritten Welt ein Mensch an Hunger oder an den Folgeerscheinungen des Hungers stirbt. Vergessen wir deshalb nicht, dass wir in den westlichen Wohlstandsländern keinen Anspruch darauf haben, ausgerechnet zu dem Teil der Menschheit zu gehören, der reichlich zu essen hat.

Zum täglichen Brot gehört aber noch mehr als Essen und Trinken. Was das ist, hat einmal treffend Martin Luther (1483-1546) gesagt:

»Alles, was zur Leibesnahrung und Notdurft gehört, wie Essen und Trinken, Kleider, Schuhe, Haus, Hof, Vieh, Geld, Gut, fromm Gemahl, fromme Kinder, treue Oberherren, gut Regiment, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, gute Freunde, treue Nachbarn und dergleichen.«

Zum täglichen Brot gehört also auch unsere Kleidung.

Haben wir daran Mangel? Nein. Wir können uns schöne und modische Kleidung leisten, während zum Beispiel Millionen indischer Kinder einen Stofffetzen von ihrer Mutter um den Leib gewickelt bekommen, den sie jahrelang tragen, weil die Eltern weder für sich noch für ihre Kinder die nötigste Kleidung kaufen können.

Zum täglichen Brot gehört auch Geld und Besitz.

Den meisten Menschen in Westeuropa geht es heute gut, ja, teilweise sogar sehr gut. Trotz wirtschaftlicher Rezession ist zum Beispiel die Bundesrepublik Deutschland noch immer die drittreichste Nation der Welt. Trotz Verringerung des wirtschaftlichen Wachstums wird immer noch recht gut verdient. Trotz Arbeitslosigkeit haben viele davon Betroffenen durch die Arbeitslosenversicherung immer noch ein relativ gutes Einkommen im Vergleich zu Millionen von Menschen, die in anderen Ländern arbeiten. Viele haben beträchtliche Summen auf ihren Bankkonten gespart und können sich noch immer ein Auto und viele andere Annehmlichkeiten des Lebens leisten. Die meisten haben eine modern eingerichtete Wohnung, manche sogar ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung.

Zum täglichen Brot gehört auch all unser Schaffen, unsere Arbeit und unser Erfolg.

Denken Sie darüber nach: Unsere Leistung und unser Erfolg, der Ertrag unserer geistigen Arbeit und die durch unser handwerkliches Können hergestellten Dinge, sind nicht nur das Ergebnis eigener Fähigkeiten, sondern die Folge der guten Fürsorge des himmlischen Vaters und seines über uns ausgeschütteten Segens.

Zum täglichen Brot gehört auch Kraft und Gesundheit.

Hat Gott uns in der Vergangenheit nicht immer wieder Kraft und Gesundheit zum Leben und zur Arbeit gegeben? Wir hätten sie uns nicht selber geben können. Denken Sie daran, dass viele, die gern arbeiten würden, es durch Krankheit oder Nachlassen ihrer Kräfte im Alter nicht mehr können oder nur noch sehr bedingt.

Darüber hinaus gibt es ungezählte andere gute Gaben Gottes in unserem Leben, an die wir uns erinnern sollten, wie zum Beispiel Sonnenschein, Urlaub, Freude über Blumen, Telefon, Gesang der Vögel, der Brief, der kam, das anregende Gespräch, das fröhliche Lachen der Kinder, Genesung nach einer schweren Krankheit und anderes.

Schließlich haben wir auch an eine Vielzahl geistlicher Wohltaten zu denken, wie beispielsweise Bewahrung auf der Fahrt zur Arbeitsstätte, Gewissheit der Vergebung, Freude über die Gotteskindschaft, wegweisende Predigt, frohmachende Erlebnisse in der Gemeinschaft mit anderen Brüdern und Schwestern in der Gemeinde und anderes.

Ich möchte Ihnen das weitere Nachdenken nicht abnehmen. Denken Sie einmal selbst darüber nach, was Gott Ihnen alles Gutes getan hat, und wie auch das, was Ihnen erst nicht gefiel, dennoch für Sie zum Segen wurde.

Wenn Sie einmal angefangen haben, zu überlegen, wofür Sie Gott danken können, dann werden Sie eins nach dem andern finden.

Schreiben Sie deshalb am Schluss dieses Kapitels stichwortartig all das Gute auf, das Gott Ihnen schenkte. Wahrscheinlich wird dazu der Platz nicht ausreichen, um alle Stichworte zu notieren, die Ihnen einfallen. Nehmen Sie deshalb ein weiteres Blatt Papier hinzu. Sie werden staunen, was Sie alles aufzuschreiben haben.

II. Wer nicht vergisst, was Gott ihm Gutes getan hat, wird auch das Danken nicht vergessen. Denn Denken und Danken gehören zusammen

Durch die Erinnerung an die Wohltaten Gottes in seinem Leben kam es bei David zum Lob und Dank gegenüber Gott: »Lobe den Herrn, meine Seele.« Er erinnerte sich nicht nur dankbar der Gaben, sondern er sah dahinter Gott, den Geber aller guten Gaben.

Dementsprechend werden wir auch in Psalm 106, 1 aufgerufen zum Dank gegen Gott:

»Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewig.«

Gott ist der Schöpfer der Welt und der Erhalter des Lebens. Er kann, was wir Menschen nicht können, auch wenn wir viel erreicht haben. Dafür nur zwei Beispiele: Wir Menschen können nicht mit all unserer maschinellen Technik ein einziges Saatkorn schaffen, das die Kraft hätte zu keimen, zu sprossen und Frucht zu bringen. Wir können auch mit allen synthetischen Stoffen der heutigen Chemie kein einziges Brotkorn erzeugen, das unseren Leib zu ernähren vermag. Es bleibt trotz vieler menschlicher Errungenschaften unumstößliche Wahrheit, was wir in einem Lied singen:

»Was sind wir doch, was haben wirauf dieser ganzen Erd,das uns, o Vater, nicht von dirallein gegeben werd.«

Unser Dank gilt darum nicht in erster Linie den Gaben, sondern dem Geber aller Gaben: Gott!

Unser Dank gilt deshalb auch nicht dem Bauern, wie sehr wir seine Arbeit schätzen. Auch nicht der chemischen Industrie mit ihren Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Unser Dank gilt dem lebendigen Gott, der Wachstum und Gedeihen gibt.

Unser Dank gilt auch nicht in erster Linie der Europäischen Gemeinschaft oder den Importfirmen, die uns mit den nötigen Einfuhren versorgen. Unser Dank gilt vor allem Gott, der uns über Bitten und Verstehen reichlich versorgt.

Dank an Gott – das ist unser aller Aufgabe heute und an jedem Tag neu. Denn Gott hat Hände, die sich uns öffnen und uns geben, mehr als wir nötig haben.

Wie können wir nun Gott danken? Danken für all den Segen an materiellen und geistlichen Gaben? Eine Zeile aus einem bekannten Lied will uns dabei helfen. Sie lautet:

»Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen …«

1. Danken Sie Gott durch das Bekenntnis Ihres Mundes

Ist es aber damit getan, wenn Sie mit bloßen Worten danken? Mit einem mehr oder weniger gedankenlosen »Gott sei Dank«? Ist es allein mit einem Dankgebet getan? Nun – das ist nicht unwichtig, aber nicht alles. Zum rechten Dank mit Worten gehört, dass Sie zunächst demütig vor Gott hintreten mit der Bitte:

»Vergib!

Vergib, dass ich oft über die Gaben, die du mir schenktest, so unzufrieden und undankbar war.

Vergib, dass ich oft selbstsüchtig nach den Gaben mehr verlangt habe als nach dir.

Vergib, dass ich dich als Geber aller Gaben oft vergessen habe. Vergib, dass ich deine Gaben selbstsüchtig für mich behalten habe, die ich eigentlich an andere hätte weitergeben sollen.«

Wenn Sie dies vor Gott aussprechen, werden Sie nur noch beschämt danken können. Beschämter Dank – das ist der Dank, der uns vor Gott recht ansteht!

2. Danken Sie Gott durch die Neuhingabe Ihres Lebens an ihn

Echter Dank zu Gott muss Ihr ganzes Leben durchziehen. Echt gedankt wird deshalb dann, wenn Sie als Beschenkter wieder schenken. Wenn Sie sich erneut selbst schenken an Gott.

Vielleicht sagen Sie: »Mein Leben gehört ihm schon!« Und doch ist es wichtig, dass Sie für alle materiellen und geistlichen Wohltaten immer wieder erneut ihm Ihr Leben schenken, um damit zum Ausdruck zu bringen, wie sehr Sie ihm dankbar sind und ihn lieben. Ähnlich ist es ja auch in der Ehe. Es genügt nicht, sich einmal für ein Leben mit dem andern Partner zu entscheiden, sondern dazu gehört auch, dass man immer wieder durch Zeichen der Dankbarkeit und der Liebe zum Ausdruck bringt: Wir gehören zusammen! Übertragen auf Ihr Glaubensverhältnis zu Gott heißt das, dass Sie Gott durch die Verbindung mit Jesus Christus immer wieder neu rückhaltlos Ihr Leben anvertrauen und ihm in Treue nachfolgen aus Dankbarkeit für geistlichen und materiellen Segen.

3. Danken Sie Gott durch das Öffnen Ihrer Hand

Zum echten Dank für Gottes Wohltaten in Ihrem Leben gehört auch Ihr finanzielles Opfer für Gottes Werk auf Erden. Gott sagt:

»Bringt den Zehnten eures Einkommens in mein Vorratshaus« (Maleachi 3, 10).

Zwar hat Gott unser Geld nicht nötig, und doch erwartet er es von uns als kleinen Dank für das, was er uns gab. Was könnte nicht alles zur Ausbreitung des Evangeliums und zur Rettung von Menschen getan werden, wenn wir als Christen entsprechend den Segnungen Gottes, die wir empfangen haben, geben würden.

Aber hier drängt sich eine Frage auf, die von großer Bedeutung ist. Ist es mit regelmäßigen Kollekten, kirchlichen Beiträgen und wohltätigen Spenden getan, die man nach Jahresschluss auch noch von der Steuer absetzen kann? Ich glaube nicht, dass es damit allein getan ist. Denn bei unserer Dankbarkeit spielt immer auch das Motiv eine bedeutsame Rolle. Es ist ein Unterschied, ob wir mit einer großzügigen Geldspende unsere Dankbarkeit »abzahlen« wollen, oder ob unsere Dankbarkeit ein wirkliches Opfer ist, mit dem wir Gott aus dankbarem Herzen heraus preisen.

In einem Psalmwort werden wir aufgerufen zum Opfer für Gott: »Wer Dank opfert, der preist mich« (Psalm 50, 23).

Dank opfern, das ist mehr als eine finanzielle Spende, selbst wenn sie noch so hoch ist.

Dank opfern, das ist mehr als Worte des Dankes sagen.

Dank opfern, das ist mehr als ein bisschen gefühlsbedingte Dankbarkeit.

III. Dankopfer für Gott erfordern von uns Opfer an Zeit, Kraft, Liebe und Geld. Das Dankopfer ist deshalb eine Dankbarkeit, die sich ganz praktisch in tätiger Dankarbeit äußert und Dienst am Nächsten ist

Nicht nur Dankbarkeit hat mit Nachdenken zu tun, sondern auch Dankarbeit. Darum sollten Sie überlegen, wie sich Ihr Dankopfer in die Tat, in tätige Dankarbeit, umsetzen lässt. Wenn Sie sich klarmachen, dass Dankarbeit Dienst für Gott an anderen Menschen ist, dann kann es sein, dass Sie vielleicht das eine oder andere Gott geloben und in die Tat umsetzen:

»Herr, du hast mir gesunde Glieder geschenkt, darum will ich dir dafür danken, indem ich sie einsetze zur Hilfe körperbehinderter Menschen.«

»Du hast mich von schwerer Krankheit genesen lassen, darum will ich dir dafür danken, indem ich mich besonders um einen kranken Menschen kümmere, ihn besuche, für ihn Besorgungen mache, ihm Essen koche und ihn pflege.«

»Du hast mir eine gute seelische Gesundheit gegeben, darum will ich dir dafür danken, indem ich mich um einen Schwermütigen oder um einen Süchtigen kümmere und ihn betreue.«

»Du hast mir eine schöne und bequeme Wohnung geschenkt, darum möchte ich dir etwas von meiner Bequemlichkeit opfern und in meiner Wohnung einen Hausbibelkreis einrichten, zu dem ich Nachbarn und Bekannte einlade, um sie mit dir und deinem Wort bekanntzumachen.«

»Du hast mir meine Schuld vergeben, darum will ich dir dafür danken, indem ich auch denen vergebe, die an mir schuldig geworden sind.«

»Du hast mich zu deinem Kind erwählt, darum will ich dir dafür danken, indem ich anderen Menschen davon erzähle, was ich mit dir erlebt habe und was du mir bedeutest.«

»Du hast mir so viel Liebe geschenkt, darum will ich dir dafür danken, indem ich heute einem Menschen etwas Liebes tue.«

Durch Dankbarkeit, die zur tätigen Dankarbeit, zum Dienst für Gott an anderen Menschen wird, werden Sie frei von Murren und Undankbarkeit in Ihrem Leben. Gleichzeitig finden Sie ein neues Verhältnis zu Gott, indem Sie ihn preisen. Sie finden auch ein neues Verhältnis zu Ihrem Nächsten, dem Sie Gehilfe zur Freude und zum Heil werden.

Allerdings schaffen Sie Opfer aus Dankbarkeit nicht aus eigener Kraft. Sie werden letztlich dazu nur fähig durch den, der das größte Opfer für uns Menschen vollbracht hat: Jesus Christus. Dadurch, dass er sein Leben auch für Sie opferte und Sie durch den Glauben an ihn Vergebung Ihrer Sünden haben, können auch Sie durch praktische Dankarbeit Opfer bringen für Gott und andere Menschen. Denn Opfer werden groß durch Dankbarkeit für viel empfangene Vergebung. Dadurch rühmen Sie die Heilstat Jesu am Kreuz, preisen zugleich Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, und geben Ihrem Mitmenschen durchgreifende Hilfe.

Wollen Sie nicht heute bewusst anfangen, Gott durch tätige Dankarbeit zu ehren? Aus Dankbarkeit, weil Gott so gut zu Ihnen ist? Möglichkeiten dazu haben Sie genug.

Denken Sie über die folgenden Fragen nach und beantworten Sie sie in Stichworten:

Wofür habe ich zu danken?

Wie kann ich meine Dankbarkeit in tätiger Dankarbeit ausdrücken?

Welche Dankarbeit will ich als erste verrichten?

Wann will ich diese Dankarbeit verwirklichen? (sofort, noch heute, morgen [möglichst nicht länger aufschieben!])

4. Freuen Sie sich mehr!

»Die Freude ist das Licht des Lebens« – Worüber Sie sich freuen können – Auch im Leid kann man sich freuen! – Wie sich Freude äußert

In einem Lied heißt es:

»Die Freude ist das Licht des Lebens,ein Sonnenstrahl von Gott;erhellt alle dunklen Stundenund wendet jede Not.«

In der Tat, die Freude ist wie die Sonne. Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf Erden. Wenn wir eine schöne, blühende Topfblume in einen dunklen Keller stellen würden, würde sie mit Sicherheit bald eingehen.

Auch wir Menschen leben von der Freude, wie die Blumen von der Sonne. Niemand kann auf die Dauer ohne Freude leben. Es gibt wohl im Leben nichts Größeres, wonach der Mensch verlangt, als nach ihr. Darum ist auch jeder unterwegs, sie zu suchen: Die Freude – oder das, was viele »Freude« nennen.

Doch wer die Freude sucht, muss wissen, was sie ist. Was ist Freude?

Nicht nur das Wort Freude, sondern auch das Freude-Erleben ist vielfach missverstanden, missdeutet und missbraucht worden. Das zeigen zum Beispiel die folgenden Wortverbindungen wie Freudentaumel, Freudentanz, Freudenfest, Freudenhaus. Dahinter verstecken sich jedoch zumeist Freuden, die nicht erfreuen.

Was ist aber denn Freude? Ein Gefühl? Eine Glücksstimmung? Eine Funktion, die das Gehirn auslöst? Nun – echte Freude ist weder mit Gefühl, Stimmung, Genuss oder Vergnügen zu verwechseln. Sie ist mehr als Augenblicksfreude. Sie ist anders als Oberflächenfreude. Man kann sie nicht kaufen. Man kann sie nicht machen. Denn sie kommt letztlich aus Gott und von Gott und strahlt über Zeiten und Verhältnisse hinaus.

Der Schriftsteller Paul Roth schreibt in einer Meditation über die Freude als einer, der ihr eigentliches Wesen erfasst hat:

»Vater, du wolltest,dass Freude mehr ist als Genuss und Vergnügen,die nur für Augenblicke unsere Sinne beschäftigen.

Freude geht tiefer,strahlt weit über den Augenblick hinaus.

Sie ist das Glück über Gutes, Schönes, Vollkommenes.

Ist das Sehen des Guten in den Dingen.Ist das Erkennen, dass unser Dasein einen Sinn hat,solange wir darauf stoßen.

Ist letzten Endesdas Wiederfinden deiner Spuren im Gesicht eines Menschen,in den Zeilen einer Zeitung,im Bogen eines Bauwerkes.

Ist die Freude an Gott.Ohne dich gäbe es keine echte Freude,ohne die Tat deines Sohnes keine Frohe Botschaft.«

Weil Gott will, dass der Mensch sich freue, sandte er Jesus Christus, seinen Sohn, auf die Erde zu uns Menschen. Er ist der Urgrund der Freude, wie wir es im Lied singen: »Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude …« Er ist aber auch die Quelle der Freude. In einem Leben mit ihm fließt uns die echte Freude in ihrer Ursprünglichkeit und Reinheit als Gabe Gottes zu. Jesus sagte zu seinen Jüngern:

»Meine Freude soll in euch bleiben, und eure Freude soll vollkommen werden« (Johannes 15, 11).

Die Freude, die Jesus schenkt, führt im Leben der Nachfolger Jesu zur vollkommenen Freude, die sowohl den Bereich des Glaubens als auch den Bereich des Lebens und der Umwelt miteinschließt. Es ist die Freude über alles, was unser Leben erst lebenswert macht, es bereichert, verschönt und erleichtert. Zu dieser vollkommenen, gottgewollten, von Jesus seinen Nachfolgern geschenkten Freude gehört eine »Fülle von Freuden«:

Die Freude über die Gotteskindschaft. Sie ist die Freude über die Erlösung von der Macht der Sünde und ihren lebens- und freudezerstörerischen Wirkungen. Sie ist die Freude über die Vergebung der Schuld. Die Freude über die Freiheit eines Lebens mit Christus. Die Freude über die Gewissheit des ewigen Lebens. Werden Sie sich doch dieser Freude wieder erneut bewusst!

Die Freude am Leben. Die Freude, sehen, hören, sprechen, fühlen, denken und sich bewegen zu können. Oder wie jemand es einmal ausdrückte: »Ich freue mich, dass ich bin!« Dass Sie leben, dass Sie da sind – das wäre auch ein Grund für Sie, sich zu freuen!

Die Freude an der Arbeit. Die Freude über eine gelungene handwerkliche oder geistige Tätigkeit. Die Freude über einen Erfolg.

Die Freude über die Gesundheit. Auch in kranken Tagen kann man sich freuen, aber in gesunden noch viel mehr. Und wenn man sich nur daran freut, dass man gesund ist. Denn Gesundheit macht froh!

Die Freude über eine Gehalts- oder Rentenerhöhung, über einen günstigen Einkauf, über einen Blumenstrauß, über ein geschenktes Buch.

Die Freude über andere Menschen, über den Ehepartner, den man liebt, über die Kinder, deren geistigen Fortschritt und körperliches Wachstum man miterlebt, über Freunde, auf die man sich verlassen kann, über Brüder und Schwestern, mit denen man im Glauben und Dienst verbunden ist.

Die Freude über die Schönheit der Natur, über einen gepflegten Park, über eine See- oder Berglandschaft. Wie erfreut es, wenn das Auge auf eine Blüte, einen Schmetterling oder auf ein rassiges Reitpferd fällt. Wie schön ist es, dem Wind zu lauschen, der über die Bäume streicht, oder dem Wildbach, dem Quaken der Frösche, dem Gesang der Vögel zuzuhören. Wie herrlich ist es, die prächtigen Farben eines Waldes im Herbst zu betrachten oder im Winter durch die schneebedeckte Landschaft zu stapfen.

Freude über Freude schenkt uns das Leben, wenn wir es auf dem Hintergrund der Schöpfung Gottes betrachten und dahinter den Schöpfer, Gott, erkennen, von dem der Psalmist bekennt:

»Eine Fülle von Freude ist vor deinem Angesicht, und Segensgaben liegen in deiner Rechten bereit« (Psalm 16, 11).

Dabei muss diese Freude gar nicht immer am Neuen oder am Ungewöhnlichen entstehen. Zumeist sind es die kleinen und längst bekannten Dinge des Lebens, die, wenn wir lernen, sie neu zu entdecken, große Freude auslösen. Wenn wir die Augen aufmachen, um das Schöne zu sehen, wenn wir die Ohren und die anderen Sinnesorgane zu gebrauchen verstehen, wenn wir den kleinen Dingen mehr Beachtung schenken und uns bemühen, wieder Menschen nach Gottes Willen zu sein, werden wir eine Fülle von Freuden entdecken. Dazu macht uns der Arbeiterdichter Fritz Woike (1890-1962) Mut:

»Ein klein wenig Freude blinkt doch überall,und wär's nur ein winziger Sonnenstrahl.Im ärmsten Winkel ist's immer noch schönfür den, der nur Augen hat, Schönes zu sehn.«

Wir kennen im täglichen Leben aber nicht nur vielfältige Anlässe zum Freuen, sondern auch zahlreiche Einflüsse, die uns traurig statt froh machen, und die zumeist keine Freude aufkommen lassen. Die Feinde der Freude, wie übermächtige Ansprüche und Belastungen des Alltags, Angst und Sorge, Schmerzen und Leiden mannigfacher Art, sind uns auf den Fersen, um uns die Freude zu verderben oder um sie zu verhindern. Die Feinde der Freude begegnen uns auch in Gestalt von Menschen, die lieblos zu uns sind, die uns schlechtmachen oder uns durch ihr Verhalten einfach traurig stimmen. Das lähmt oft unseren Lebensmut, unsere Schaffenskraft, unseren Glauben. Gott aber will, dass wir uns freuen. Durch den Apostel Paulus lässt er uns sagen:

»Freut euch im Herrn allezeit, und noch einmal sage ich euch: Freut euch!« (Philipper 4, 4).

Im Blick auf dieses Wort könnte man denken, dass der Apostel gerade seinen Sommerurlaub bei Christen auf einer herrlichen Mittelmeerinsel verbringt. Man könnte meinen, er säße unter strahlend blauem Himmel am Strand, sein Blick schweife über das Meer, und an die Christen in Philippi denkend, schreibe er ihnen auf einer Papyrusrolle, sich nun endlich zu freuen. Doch nichts von alledem! Der Mann, der sie zur Freude aufruft, sitzt mit Ketten an Händen und Füßen in einem muffigen und fast dunklen Gefängnis. Dem Hungertode preisgegeben, wenn nicht Christen für ihn sorgen, schreibt er ihnen keinen Klagebrief mit der Bitte um Vorsprache bei der Obrigkeit, sondern einen Brief der Freude. Selbst des Trostes und der Hilfe bedürftig, ermuntert er die Christen zur Freude im Herrn. So kann nur einer schreiben, der die vollkommene Freude in Jesus Christus kennengelernt hat. Sein Aufruf zur Freude macht deutlich: Auch im Leid kann man sich freuen!

Ich muss an einen Mann denken, neben dem ich in der Eisenbahn saß. Schweigend sah er zum Fenster hinaus. Seine Augen musterten jeden Strauch, jede Wolke, die Formen der vorüberfliegenden Häuser, die Gesichter der Kinder, die zu uns heraufsahen. »Schön, diese Landschaft«, bemerkte ich ihm gegenüber. »Ja«, erwiderte er und schwieg eine Weile. Dann lächelte er und wies auf einen Heuwagen, der gerade vorbeikam. »Schauen Sie, das Heu wird eingefahren. « Er sagte es in einem Ton, als wäre eine Ladung Heu auf dem Weg zur Scheune die wichtigste Sache von der Welt. Die unausgesprochene Frage in meinem Gesicht entging ihm nicht. »Sie finden es komisch«, fuhr er fort, »dass ein ganz gewöhnlicher Heuwagen so schön aussieht? Aber sehen Sie, letzte Woche hat mir mein Arzt eröffnet, dass ich Krebs habe und nur noch wenige Monate leben werde. Seitdem erscheint mir alles so schön und so bedeutungsvoll. Ich komme mir vor, als hätte ich mein ganzes bisheriges Leben geschlafen und wäre erst jetzt aufgewacht, mich zu freuen.«

Ich dachte, wenn sich dieser im Schatten des Todes lebende Mann über einen gewöhnlichen Heuwagen freuen kann, dann will ich mich, der ich gesund bin, viel mehr freuen und auch meine Freude äußern.

Beim Nachdenken darüber, wie sich Freude äußern kann und sollte, kam ich zu frohmachenden Ergebnissen:

Freude äußert sich im Mitteilen

Echte Freude – im Glück oder im Leid – muss sich äußern. Sie kann und darf nicht in sich gekehrt sein und verborgen bleiben. Echte Freude muss sich mitteilen, muss hörbar, sichtbar, für andere erleb-bar werden. Sie führt in die Gemeinschaft. Wenn Sie sich freuen, dann teilen Sie diese Freude anderen mit. Mitgeteilte Freude ist doppelte Freude!

Freude äußert sich auch im Lachen

Jemand sagte einmal:

»Wahres Lachen ist der Freude liebstes Kind.«

Wenn sich ein Christ freut, wird er auch von Herzen lachen können. Es gibt in der ganzen Bibel nicht einen einzigen Hinweis dafür, dass ein Christ nur ein feierliches, ernstes Gesicht haben muss und nicht auch lachen darf. Christen dürfen lachen aus der Freude heraus.

Freude äußert sich im Singen

In der Bibel finden wir viele Beispiele dafür, wie Freude im Leben des Volkes Gottes ihren Ausdruck im Singen fand. Auch die Freude des Christen soll sich im Singen äußern. Nicht allein nur im Singen von Glaubensliedern, sondern in Liedern und Musik schlechthin.

Freude äußert sich im Freudebereiten

Wer sich als Christ freut, wird nicht anders können, als Freude anderen zu schenken. Er verlässt gleichsam eine einsame Insel und kommt auf das bewohnte Festland, um als Botschafter der Freude, Hoffnung und Mut zu bringen und Menschenherzen für die Freude zu öffnen.

Wieviel Freude können Sie schenken, wenn Sie sich um einen Alten, Kranken oder Einsamen kümmern?

Wieviel Freude können Sie schenken, wenn Sie Ihren Nachbarn zum Kaffeetrinken einladen, mit einem Kind spielen, einem Bekannten einen Geburtstagsgruß oder aufmunternden Brief schreiben.

Freude, die aus dem Herzen kommt, muss ein Herz für andere haben. Nur dann bringt sie Licht und Wärme ins Leben anderer. Nur dann wird sie zur Botschafterin der Freude in freudloser und unbarmherziger Umwelt.

Wenn Jesus Christus Sie mit viel Freude beschenkt hat, dann bitten Sie ihn:

»Herr, zeige mir heute einen Menschen, dem ich ein Helfer zur Freude werde.«

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute einem Menschen Freude bereiten und dabei selbst viel Freude haben.

»Der hat sein Leben am besten verbracht,der die meisten Menschen hat froh gemacht.«

Das gilt auch heute noch als eine unumstößliche Tatsache!

Bemühen Sie sich deshalb um mehr Freude in Ihrem Leben und im Leben anderer. Und verhindern Sie alles, was Ihre Freude dämpft und Sie davon abhält, anderen Freude zu bereiten.

5. Verschwenden Sie Liebe!

Leser beantworten die »schönste aller Fragen« – Was echte Liebe von Sex und Erotik unterscheidet – Wozu echte Liebe fähig ist – Nächstenliebe – Bruderliebe – Feindesliebe

»Liebe ist wie Luft. Ohne Luft kann man nicht leben. Ohne Liebe auch nicht!«

Diese Worte schrieb kürzlich eine Frau in einem Leserbrief an eine Zeitschrift. Wir können dies nur bejahen. Denn aus Erfahrung wissen wir, wie arm und freudlos, ja wie unerträglich das Leben ohne Liebe wird. Viele müssen diese bittere Erfahrung in unserer gefühlsarmen und rationalistisch geprägten Zeit machen, in der zwar viel von Liebe geredet, gesungen und geschrieben wird, in der aber doch weithin Ichhaftigkeit, Konkurrenzkampf und Unbarmherzigkeit das Leben vieler Menschen bestimmen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn von überall her der Ruf nach Liebe an unser Ohr dringt und der Schrei nach Verstehen und Hilfe immer lauter wird. Vieles deutet darauf hin, dass letztlich heute nichts mehr gefragt ist als Liebe. Liebe, die zur Tat wird!

Doch wer kann schon sagen, was Liebe ist?

Deutschlands größte Rundfunk- und Fernsehzeitschrift »Hörzu« fragte ihre Leser: »Was ist Liebe?« Auf die »schönste aller Fragen« – so die Redaktion – ging eine Flut von Briefen ein. Hier einige besonders bemerkenswerte Briefauszüge:

Frau: »Ich verstehe unter dem Wort Liebe Verständnis, Treue, echte Kameradschaft, Fehler machen und gestehen, Sehnsucht, Zärtlichkeit, Geheimnisse anvertrauen, Geben und Nehmen.«

Mann: »Liebe ist, sein eigenes Ego an die zweite Stelle zu setzen.«

Frau: »Liebe ist die Summe des Guten im Verhältnis der Menschen zueinander.«

Mann: »Liebe ist ein uralter, ständig von der rauen Wirklichkeit zerstörter Menschheitstraum von Innigkeit und Harmonie.«

Frau: »Liebe ist, wenn man seinem Mann einen Seitensprung verzeiht.«

Wenn man die Antworten auf die Frage »Was ist Liebe?« sorgfältig liest, wird deutlich, dass jeder unter »Liebe« etwas anderes versteht und sie deshalb auf seine Weise sieht und deutet. Dies war schon seit allen Zeiten so und hat dazu geführt, dass die Liebe in Wort und Praxis vielfach gründlich missverstanden wurde.

Was aber das besonders Bedrückende an einer Vielzahl von Antworten ist, dass sie eine tiefe Ratlosigkeit und Resignation ausdrücken:

Mann: »Was Liebe ist? Wenn ich alt bin und einsam, werde ich es vielleicht wissen …«

Frau: »Liebe ist was fürs Herz. Liebe reimt sich auf Triebe und Herz auf Schmerz. Da haben wir die ganze Kalamität …«

Mann: »Keine Liebe ohne Enttäuschung. Darum reden wir lieber nicht mehr davon …«

Mann: »Ich will nicht mehr wissen, was Liebe ist. Nicht mehr daran denken. Nicht mehr darauf hoffen. Nicht mehr davon träumen. Wer ohne Liebe lebt, lebt kälter – aber sicherer.«

Frau: »Wüssten wir Menschen wirklich, was die echte Liebe ist, würden wir danach leben und handeln – wir hätten den Himmel auf Erden.«

Wenn unter Liebe auch jeder etwas anderes versteht und viele im Blick auf echte Liebe ratlos sind und resignieren, so müssen wir doch über »die schönste aller Fragen« Klarheit haben. Wir müssen wissen, was echte Liebe ist, wie sie aussieht und auf wen sie sich bezieht.

Die Antworten darauf finden wir allerdings nicht in philosophischen Betrachtungen oder in einem Wörterbuch, sondern in der Heiligen Schrift. Die Bibel gibt uns darüber Aufschluss und zeigt uns zugleich, wozu echte Liebe fähig ist.

Die erste und grundlegende Frage ist nicht, was Liebe ist, sondern wer Liebe ist. Dazu sagt die Bibel: »Gott ist Liebe« (1. Johannes 4, 8 b). Das heißt, Liebe ist nicht nur eine von vielen Eigenschaften Gottes, vielmehr ist sein ganzes Wesen Liebe. Und weil sein ganzes Wesen Liebe ist, weil er das Urbild und die Quelle der Liebe ist, hat sie auch in seinem Denken, in seinem Reden und Handeln ihren Ausdruck gefunden. Dass Gott Liebe ist, hat er in einzigartiger und einmaliger Weise unter Beweis gestellt: In der Sendung seines Sohnes Jesus Christus zu uns Menschen. In Jesus Christus ist die Liebe aller Liebe erschienen. In ihm ist Gottes Herz voller Liebe sichtbar und erlebbar geworden, das alle Menschen rückhaltlos und bedingungslos liebt. Auch Sie! Verdient haben wir dies nicht. Dennoch liebt Gott uns in Jesus Christus.

Wie diese Liebe aussieht, ist deutlich geworden im Leben und Sterben Jesu Christi: Jesus nahm die Gestalt von Fleisch und Blut an, um uns Menschen verstehen zu können. Er nahm sich aller Menschen an, weil sie alle ohne Ausnahme krank sind an Geist, Seele und Leib. Er suchte nicht sein Glück und Wohlergehen, sondern das der Notleidenden. Er nahm die leibliche, seelische und soziale Not der Menschen ernst. Er sah sie nicht nur, und er litt auch nicht nur darunter, sondern erbarmte sich ihrer. Er heilte Kranke, speiste Hungernde und tröstete die Leidtragenden. Er vergab Sünden und brachte Frieden, Freude und Hoffnung in das Leben vieler, denen er half. Er hatte Zeit für jeden, der seine Hilfe brauchte. Er half und beschenkte, wo immer er konnte. Selbstlos. Bedingungslos.

Schließlich gab er sein Leben als Opfer in den Tod für die Sünden aller Menschen und versprach denen ewiges Leben, die an ihn glauben.

Jesu Worte und Handeln sind Vorbild und Maßstab dessen, was Liebe ist: nämlich Gottes Liebe. Der entscheidende Ausdruck hierfür, den wir im Neuen Testament finden, lautet »Agape«. Es ist die Liebe, die in Gott ihre Quelle hat, in Jesus Christus erfahrbar ist und die markanten Merkmale wie Selbstlosigkeit, Bedingungslosigkeit, Opfer und Hingabe trägt.

Diese Liebe unterscheidet sich grundsätzlich und grundlegend von dem, was man landläufig unter Liebe versteht. Denn »Agape«, die göttliche Liebe, hat nichts mit Sex oder Erotik zu tun, die im triebhaften oder seelischen Bereich ihren Ausdruck findet und zumeist egoistisch und besitzergreifend ist, die in erster Linie nehmen und nicht geben will, die nur liebt, um wiedergeliebt zu werden.