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Söldner Gesetzlos und gefürchtet Lebe für nichts oder sterbe für etwas. 'In der Heimat waren wir arbeitslos, hier werden wir als Helden angesehen.' 'Ich erzähl dir mal etwas über Freundschaften im Söldnergeschäft. Es gibt sehr nette Kerle, mit denen man durch dick und dünn gehen kann, wirklich nette Jungs. Wenn du sie unter großen Druck setzt, ich meine wirklich sehr großen Druck, der sie bis aufs aÄusserste belastet, so dass sie meinen, sie müssten am nächsten Tag sterben, dann musst du mal beobachten, wie sich ihr Charakter verändert. Du wirst sehen, dass aus diesen echten Kerlen richtige Teufel werden können, denen jedes Mittel recht ist.' Im Irak waren im Jahr 2008 rund 20.000 Söldner im Auftrag der britischen und US-Regierung beschäftigt – darunter auch deutsche Ex-Soldaten und ehemalige Polizisten. Heinz Duthel (* 11. Juli 1950 in Nürnberg ein Deutsch französisch Söldnerführer, als Konsul h.c. für die VR Angola in Colmar Frankreich und als Konsul h.c. für Uganda tätig. Er selbst nannte sich „Colonel Duthel“ und war auch als „Le Attaché“ bekannt. Leben Duthel diente im späten Vietnamkrieg und im Tschad in der französischen Legion und als persönlicher Berater der KNLU /KNU in Myanmar/Katholei, wäre UN Botschafter für die KNU, bevor er sich in den 90er Jahren als Söldner selbständig machte. In der Folge bescherten ihm die zahlreichen Stellvertreterkriege des Kalten Krieges immer neue Beschäftigungsfelder. So war er mit Söldnertruppen an Putschversuchen und Bürgerkriegen beteiligt, unter anderem in Biafra, Gabun, Angola, Zaire, Simbabwe, Benin, im Nordjemen, Burma, Somalia und in Afghanistan. Oftmals wurden seine Aktionen in Afrika vom französischen Geheimdienst gedeckt. Für Frankreich waren sie die Möglichkeit, in Konflikte in den ehemaligen Kolonien Einzugreifen, ohne dass es zu völkerrechtlichen Verwicklungen für die Republik kam. Der Versuch Duthels, im Jahre 1987 die Umzingelung der sogenannten Söldnerrepublik Kongo in Bukavu durch Truppen von Mobutu Sese Seko mit einer Söldnereinheit von Angola aus zu durchbrechen, scheiterte. Duthels bevorzugtes Ziel war der Ferne Osten wo er von der PCU der Philippinen mit einen Dr h.c. geehrt wurde, und Afrika wo er an vier von 19 Putschversuchen beteiligt war. Nachdem er durch einen Putsch im Jahr 1985 die Generäle entmachtet hatte, half er ihnen, durch einen weiteren Putsch 1992 wieder an die Macht zu kommen.
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Seitenzahl: 510
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32 Jahre als Soeldner. Biographien und Geschichten aus dem Leben eines Berufs Soeldner - 1979 –2009 Die Hunde des Krieges
Heinz Duthel
Dr. Heinz Duthel Konsul von Angola und Uganda:
Der letzte Deutsche Soeldner in Afrika, Mittlerer Osten und Asien
Hans Sachs dichtete „Wilder Leute hab ich nie gesehen. / Ihre Kleider aus den wildesten Sitten, / Zerflammt, zerhauen und zerschnitten. / Einsteils ihr Schenkel blecken (entblößen) täten, / Die andern groß weit Hosen hätten, / Die ihnen bis auf die Füß herabhingen, / Wie die gehosten Tauber gingen. / Ihr Angesicht schrammet und knebelbartet, / Auf das allerwildest geartet; / In summa: wüst aller Gestalt, / Wie man vor Jahren die Teufel malt.“
Söldner
Sold
Fremdenlegion
Kriegsvölkerrecht
Kombattant
Kriegsgefangene
Vereinte Nationen
David (Israel)
Krethi und Plethi
Hoplit
Assyrisches Reich
Landsknecht
Dreißigjähriger Krieg
Schlacht bei Marignano
Personenverbandsstaat
Privates Sicherheits- und Militärunternehmen
Outsourcing
Apartheid
Heinz Duthel alias ‚Le Colonel‘
Heinz Duthel
Putsch
Mike Hoare
Söldnerrepublik Kongo
Jean Schramme
Bukavu
Moïse Tschombé
Angola
Kostas Georgiou
Luanda
Vietnamkrieg
Veteran
Ferner Osten
Central Intelligence Agency
Sandline International
Paramilitär
Executive Outcomes
Balkankriege
Extremismus
Peter Hagendorf
Siegfried Müller (Söldner)
Carl Gustaf von Rosen
Rolf Steiner
Simon Mann
Hans Spiess
Georg von Frundsberg
Sebastian Schertlin von Burtenbach
Kaspar von Frundsberg
Erich II. (Braunschweig-Calenberg-Göttingen)
Peter Ernst II. von Mansfeld
Wallenstein
Zurlauben
Jauch (Kanton Uri)
Academi
Die Hunde des Krieges
Wolfgang Schreyer
Miguel Ángel Asturias
Eric Ambler
Schmutzige Geschichte
Die gefürchteten Zwei
Die Wildgänse kommen
Walker (1987)
Savior
Befreien Sie Afrika!
Babylon A.D.
The Expendables
Spanische Legion
Gurkha
Condottiere
Kaperbrief
Söldner (Byzanz)
Militärberater
Soldat
Objektschutz
Irakkrieg
Stellvertreterkrieg
Häuserkampf (Militär)
Haiti
Außenministerium der Vereinigten Staaten
Tötungsdelikt
Körperverletzung (Begriffsklärung)
L-3 Communications
Gewaltmonopol des Staates
Militärisch-industrieller Komplex
Liste Privater Sicherheits- und Militärunternehmen
Aegis Defence Services
ArmorGroup
Centurion Risk Assessment Services Ltd.
Bechtel Corporation
CACI
DynCorp
Fluor Corporation
International Charter Incorporated of Oregon
KBR (Unternehmen)
Military Professional Resources
Triple Canopy
Northrop Grumman
Militärdienstleister
Ban Righ
Ein Militärdienstleister ist ein Unternehmen oder Individuum, welches Dienstleistungen für das Militär erbringt. Zu diesen Dienstleistungen gehören Logistik, Wartung, Training und Kommunikation.
Militärdienstleister greifen nicht aktiv ins Kampfgeschehen ein und leisten keine militärische Unterstützung. Dadurch unterscheiden sie sich von privaten Sicherheits- und Militärunternehmen. Nach den Genfer Konventionen sind Militärdienstleister, die direkte militärische Operationen unterstützen, legitime Ziele für Angriffe. Sie haben bei Gefangennahme allerdings auch Anrecht auf eine Behandlung als Kriegsgefangener.
In Deutschland sind Militärdienstleister meist in Form einer Public Private Partnership aktiv. So wurden bereits das Bekleidungsgeschäft der Bundeswehr, bisher in Händen der Territorialen Wehrverwaltung, an die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft mbH, das Fuhrparkmanagement der zivilen Fahrzeuge der Bundeswehr an die BwFuhrparkService GmbH und die Instandhaltung von ausgewählten Geräten des Heeres und der Streitkräftebasis an die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH übergeben. Durch diese Outsourcingmaßnahmen werden Qualitätssteigerungen und Kostensenkungen erwartet. Die Bundeswehr soll sich auf ihre militärischen Kernaufgaben konzentrieren. Als Denkfabrik und unternehmerischer Arm des Bundesministeriums der Verteidigung wurde die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH etabliert.
Liste Privater Sicherheits- und Militärunternehmen
Diese Liste umfasst, nach Ländern geordnet, bekannte private Sicherheits- und Militärunternehmen (kurz PMC für Private Military Company bzw. Private Military Contractor).
Deutschland
BA Enterprises (vormals Bodyguard Akademie)
H3 LLC
Praetoria
Praesidia Defence
Frankreich
Barril Securité
GEOS
EHC Group
Großbritannien
Aegis Defence Services
AKE Group
ArmorGroup
Centurion Risk Assessment Services Ltd.
Control Risk Group
Edinburgh International
Erinys International
Genric
Global Strategies Group
Gurkha Security Guards
Hart Security Limited
Pilgrim Elite
Rubicon International Services Ltd
Saladin Group
Sandline International
Saracen International
TOR International
Israel
Beni Tal International Security
Instinctive Shooting International
International Security & Defence Systems
Levdan
Südafrika
Executive Outcomes
Meteoric Tactical Solutions
Omega Security Solutions
Vereinigte Staaten von Amerika
3D Global Solutions
Academi (früher Blackwater Worldwide)
Airscan Inc.
American Security Group
AQMI Strategy Corp
Bechtel Corporation
Blue Sky Corporation
BriarThorn WorldGroup
CACI International Inc.
Combat Support Associates
Crescent Security Group
Cubic Defense Applications
Custer Battles
Defence Security
DynCorp
EOD Technology
Fluor Corporation
H3 LLC
GlobalEnforce, Inc.
Global Security Services
Golan Group
Gryphon Group
HSS-International
ICI of Oregon
KBR (ehemals Kellogg, Brown and Root)
Kroll, Inc.
Military Professional Resources (MPRI)
MVM Inc.
SCG International Risk
Select Armor Inc.
Spartan Consulting Group
Special Operations Consulting Security Management Group (SOC-SMG)
Steele Foundation
Titan Corporation, von L-3 Communications übernommen
Triple Canopy
Vinnell, Tochtergesellschaft von Northrop Grumman Sonstige
ALGIZ Services, Deutschland-Großbritannien
Alpha, Russland
Alpha Confidential, Südafrika-Großbritannien,
CAG Internacional S.A., Panama
Defion Internacional, Peru-Mexiko
Hill and Associates, Hong Kong
H3 LLC, Schweiz
Hudson Trident Ltd., USA-Großbritannien
Omega Group, Norwegen
Sharp End International,
Spearhead Ltd, Israel-Großbritannien
www.aprodex.com - Datenbank über private Sicherheits- und Militärfimern
Aegis Defence Services
Aegis Defence Services Ltd
Rechtsform private limited company by shares (Ltd.)
Gründung 2002
Sitz 39 Victoria Street, London
Leitung
Timothy Spicer
Direktoren: Mark Bullough, Jeffrey Day, Dominic Armstrong, James Ellery
Mitarbeiter ca. 1200
Umsatz£15.1 Millionen (2004)
£73.8 Millionen (2007)
£126.3 Millionen (2008)
Branche Militärische Dienstleistungen
Website www.aegisworld.com
Die Aegis Defence Services Ltd. ist ein in London ansässiges privates Sicherheits- und Militärunternehmen mit Büros in Afghanistan, Bahrain, Irak, Kenia, Nepal und den USA.
Die angebotenen Dienstleistungen werden, für internationale Kunden einschließlich Regierungen, internationale Agenturen und kommerzielle Unternehmen, maßgeschneidert. Ebenfalls ist sie ein eingetragener und aktiver Auftragnehmer der Vereinten Nationen, sowie ein Hauptauftragsnehmer für die US-amerikanischen Regierung und Sicherheitsberater für das Lloyds-Joint War Risk Komitee. Im Jahr 2004 erhielt Aegis von der International Peace Operations Association, ein Lobbyverband der PMC-Branche, das Angebot eben diesem Lobbyverband beizutreten. Es wurde von Seiten Aegis ein Antrag gestellt, dieser wurde aber von einem, ebenfalls aus England kommenden Mitbewerber, abgelehnt. Aegis ist ein Gründungsmitglied der British Association of Private Security Companies (BAPSC), ein Interessenverband der nur für britische Unternehmen zuständig ist. Des Weiteren ist sie ein Mitglied der Private Security Company Association of Iraq.
Abteilungen
Aegis Research and Intelligence
Aegis Technical Services
Aegis Security Operations
Aegis Foundation ist eine von Aegis ins Leben gerufene Stiftung, die im Irak (seit 2004) und Afghanistan (seit 2005) tätig ist. Des Weiteren unterstützt sie die Soldiers, Sailors, Airmen and Families Association (SSAFA).
Einsatzgebiete
Irak
Im Irak schloss Aegis mit dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten im Mai 2004 einen Vertrag über 293 Millionen US-Dollar ab. Dieser Vertrag lief über drei Jahre. Während dieser Zeit sollten dem Project and Contracting Office (PCO), verschiedene Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. In diesem Vertrag enthalten waren folgenden Dienstleistungen im Detail festgelegt:
Erarbeiten von Sicherheitslösungen, mobile wie statische, für das PCO, so wie dem United States Army Corps of Engineers
Erleichterung des Informationsaustausches zwischen den Sicherheitskräften und den Wiederaufbauhelfern
Zurverfügungstellen von Informationen über die Durchführbarkeit von Straßenoperationen im ganzen Land. Das heißt, dass Aegis für drei Jahre die Koordination, sowie die Verwaltung für die mehr als fünfzig im Irak tätigen privaten Sicherheits- und Militärunternehmen übernahm. Im September 2007 schlossen das DoD und Aegis einen Folgevertrag über zwei zusätzliche Jahre (bis 2009) und einem Wert von 475 Millionen US-Dollar.
Einige weitere Sicherheitsaufträge erfüllte Aegis, für die UN Electoral Assistance Division (UNEAD) und der Independent Electoral Commission of Iraq (IECI) um das Referendum vom 15. Oktober und vom 15. Dezember 2005 (Parlamentswahlen) zu schützen. Weiterhin stellt Aegis Personal, das für die Sicherheit zuständig ist, während der Untersuchung in einem angeblichem Bestechungsfall im Öl-für-Lebensmittel-Programm, zur Verfügung.
Aegis macht 80% seines Umsatzes im Irak, die restlichen 20% werden zum größten Teil in Afghanistan gemacht. Schätzungsweise 20'000 Söldner sind hauptsächlich im Irak und in Afghanistan tätig, insbesondere im Dienst des US-Verteidigungsministeriums.
Aegis ist 2011 ebenfalls in Libyen tätig und übernimmt mindestens Bewachungsaufgaben. Wie ein Bericht der Schweizerischen Depeschenagentur Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zitiert, habe man sich nach dem libyschen Krieg für Aegis entschieden, um die Schweizer Botschaft in Tripolis zu bewachen. Grund dafür sei, dass Aegis bereits in Libyen "tätig" war.
Skandalvideos
Am 27. Oktober 2005 wurden einige Videos ins Internet gestellt, die zeigen, wie ein Mitarbeiter eines privaten Militärdienstleisters auf Fahrzeuge schießt, von denen keine konkrete Gefahr ausgeht. Dabei zeigt das Video einen Rear Gunner bei der Arbeit. Denn wenn insbesondere Konvois von PMC unterwegs sind, verfügt meist das letzte Fahrzeug über den Rear Gunner und einen Warnhinweis am Fahrzeug. Darauf steht auf englisch und arabisch meistens: Warnung, bleiben Sie 100m zurück, oder sie werden beschossen. Da die Angst vor Selbstmordattentätern sehr groß ist, werden zu dicht auffahrende Fahrzeuge sofort beschossen.
Die Videos wurden inoffiziell mit der Aegis Defence Services Website verlinkt. Sowohl die US-Armee als auch Aegis initiierten Untersuchungen, doch blieben beide Untersuchungsberichte unveröffentlicht.
Am 6. April 2006 identifizierte der More4 News-Reporter Nima Elbagir in einer Sendung den ehemaligen Aegis Mitarbeiter Rod Stoner als denjenigen, der die Videos Online stellte. Aegis wollte nicht bestätigen, dass seine Mitarbeiter an den im Video gezeigten Ereignissen beteiligt waren. Aber durch einstweilige Verfügung des Obersten Zivilgerichts wurde erreicht, dass die Website von Stoner geschlossen wurde. In demselben More4-Programm bestand der Labour Party-Abgeordnete Jeremy Corbyn darauf, dass der Vertrag des Pentagons mit Aegis aufgehoben werden sollte, bis die Sache vollständig untersucht worden ist.
Übernahmen
Am 28. Oktober 2005 erwarb Aegis das Unternehmen Rubicon International Services Ltd, ein seit langer Zeit bestehender Anbieter verschiedener Sicherheitsdienstleistungen. Öffentlich bekannt wurde dies erst am 4. November desselben Jahres. Der Geschäftsführer von Rubicon, John Davidson, wechselte zu Aegis und wurde Director of Operations.
Firmensitz
Im August 2010 wurde bekannt, dass Aegis eine Holding in Basel gegründet hat, um den Firmensitz dorthin zu verlegen. Die Einsatzkoordinationszentrale verbleibt am bisherigen Standort.
Unternehmenshomepage
Aegis Defence Services auf www.sourcewatch.org
ArmorGroup
ArmorGroup International PLC
Rechtsform Public limited company
ISIN GB00B049FG32
Gründung 1969
Sitz 25 Buckingham Gate, London
Leitung David Barrass (CEO seit Dezember 2007)
Mitarbeiter ca. 8500
Umsatz293 Millionen US-Dollar (2007)
Branche Militärische Dienstleistungen
Die ArmorGroup ist ein in London ansässiges privates Sicherheits- und Militärunternehmen mit Büros auf fünf Kontinenten. Es gibt neben der Unternehmenszentrale in London noch weitere Hauptbüros in den USA, Dubai, Kolumbien, Russland und Japan. Die ArmorGroup hat Kunden in über 50 Ländern, unter anderem Afghanistan, Irak, Nigeria und Sudan. Das Unternehmen selbst gibt an, dass im Jahr 2007 37% seiner Gewinne im Irak erwirtschaftet wurden. Im Jahr 2006 waren es noch 49%. Es ist Mitglied in verschiedenen Lobbyverbänden der Sicherheits- und Militärdienstleister, unter anderem bei der International Peace Operations Association, der British Association of Private Security Companies und der Private Security Company Association of Iraq.
Geschichte
American Body Armor
1969 wurde in Jacksonville, Florida das Unternehmen American Body Armor gegründet, das sich mit der Entwicklung und Herstellung von Schutzwesten beschäftigte. Das Unternehmen musste im Jahr 1992 Bankrott erklären. Der Geschäftsbetrieb wurde nach amerikanischem Insolvenzrecht (Chapter 11) weitergeführt, bis 1995 verschiedene internationale Investoren das Unternehmen übernahmen und es restrukturierten und -organisierten. Das Unternehmen wurde in Armor Holding Inc. umbenannt.
Armor Holding wird Centigon
Bis ins Jahr 2001 kaufte die Armor Holding mehr als zwanzig Unternehmen, die Sicherheits- bzw. Militärdienstleistungen anbieten, darunter die russische Alpha-A Ltd., Safariland und die US-amerikanische Firma O'Gara-Hess & Eisenhardt Armoring Company. Insbesondere die Produktion von Sonderschutzfahrzeugen wurde neu organisiert. Im Jahr 2005 wurde der Namen „Centigon“, der bereits ab 1998 von der Niederlassung der Firma „O’Gara-Hess and Eisenhardt“ in Kolumbien verwendet worden war, nun allgemeiner Firmenname dieser Sparte und löste den Namen Armor Holding ab. Am 7. Mai 2007 wurde die Centigon von der BAE Systems für 4,1 Mrd. US-Dollar bis zum 31. Juli 2007 übernommen. Die BAE entschied sich für eine globale Lösung und gab das Unternehmen Centigon bis zum 26. Februar 2008 an die „Carat Duchatelet Holdings“ weiter. Dort wurde Centigon im März 2010 der dritten Sparte des Unternehmens - der „Carat Security Group“ - zugeordnet.
ArmorGroup
Im Jahr 1996 hatte die Armor Holding das Unternehmen Defence Systems Limited (DSL) übernommen, das im Bereich der Militärdienstleistungen tätig war. DSL wurde als Tochterunternehmen eingegliedert und in ArmorGroup umbenannt.
Die heutige „ArmorGroup International PLC“ entstand durch den Verkauf an das Unternehmen Granville Baird Capital Partners, eine Private Equity-Gesellschaft, am 26. November 2003. Im Dezember 2004 wurden Aktien des Unternehmens am London Stock Exchange gehandelt; damit war ArmourGroup der erste Militärdienstleister, dessen Aktien öffentlich gehandelt wurden.
Am 22. März 2008 gab die G4S, eines der größten Sicherheitsunternehmen der Welt, bekannt, dass sie 58% aller ArmorGroup Aktien besitze. Am 7. Mai desselben Jahres gaben beide Unternehmen bekannt, dass G4S die ArmorGroup für 44 Millionen Pfund Sterling (ca. 55,8 Millionen€) kaufe.
Einsatzgebiete
Afghanistan
Am 2. April 2007 gab die ArmorGroup bekannt, dass sie einen Auftrag zur Bewachung der US-amerikanischen Botschaft in Kabul erhalten hat. Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Während dieser Zeit stellte die ArmorGroup das Wachpersonal, ist für die Versorgung mit Lebensmitteln und die Reinigung der anfallenden Schmutzwäsche zuständig. Außerdem stellt die Firma Sprengstoffspürhunde zur Verfügung. Der Wert des Auftrags beträgt 189 Mio. US-Dollar.
Im Herbst 2010 wurde bekannt das die AmorGroup 2007 zwei rivalisierende Warlords als Subunternehmer für die Bewachung des US-Militärflugplatzes Shindand eingestellt hatte. Einer der Beiden (die Amerikaner nannten ihn, in Unkenntnis seines echten Namens, nach einen Charakter des Films Reservoir Dogs, den Namen „Mr. Pink“) verriet Truppenbewegungen an die Taliban und erschoss außerdem den Anderen (die Amerikaner gaben ihm den Namen „Mr. White“). Dann wurde der Nachfolger und Bruder von Mr. White, Mr. White II, bei einem Bombenangriff auf sein Haus - der einem Talibananführer galt - ums Leben, worauf die ArmorGroup einem weiteren Bruder (Mr. White III), die Überwachung der Basis anvertraute. Die Umstände erregten internationales Aufsehen und wurden auch dem US-Senat vorgelegt.
ArmorGroup auf www.sourcewatch.org
Centurion Risk Assessment Services Ltd.
Rechtsform Ltd.
Gründung 1995
Sitz Norman Court Barns Andover (Hampshire)
Umsatz£3.1 Millionen (2003)
Branche Militärische Dienstleistungen (Operationen)
Website www.centurionsafety.net
Centurion Risk Assessment Services Ltd. ist ein 1995 gegründetes privates Sicherheits- und Militärunternehmen in Großbritannien. Sie bietet Vorbereitungskurse für ungewöhnliche Situationen in feindseligen Umgebungen ("hostile environment training")sowie Personenschutz in hochgefährlichen Regionen an.
In dem Training werden Mitarbeiter von nicht-Regierungsorganisationen (NGO's) wie Entwicklungshelfer, Ingenieure und Journalisten auf ihre Aufenthalte in Krisen- und Kriegsgebiete vorbereitet. Kunden sind (Centurions Angaben zufolge) u.a. Amnesty International, ARD/WDR, Christian Aid, Human Rights Watch, Reuters und viele andere.
Die Ausbilder sowie die Mitglieder der Personenschutzteams (so genannte Personal Protection Teams) setzen sich ausschließlich aus ehemaligen britischen Zeitsoldaten zusammen, von denen die meisten ehemalige Royal Marines sind. Die Ausbildung profitiert stark von der Einsatzerfahrung, die die Ausbilder während ihrer aktiven Dienstzeit und den Einsätzen für Centurion sammeln konnten und ist deshalb sehr praxisnah.
Die Ausbildung der Personal Protection Teams erfolgt teilweise unter der Leitung ehemaliger Bundeswehrsoldaten in Deutschland. Ein Einsatzschwerpunkt liegt derzeit im Irak.
Bechtel Corporation
Rechtsform Private
Gründung 1898
Sitz San Francisco
LeitungRiley P. Bechtel, CEO
Mitarbeiter 44.000
Umsatz31,4 Mrd. US-Dollar
Branche Bauindustrie
Website bechtel.com
Die Bechtel Corporation (Bechtel Group) ist das größte Bau- und Anlagenbau-Unternehmen der USA. Bechtel mit seinem Unternehmenssitz in San Francisco rangiert auf Platz sieben unter den Privatunternehmen der USA. 2009 beschäftigte Bechtel 44.000 Mitarbeiter in 900 Projekten bei einem Umsatz von 31,4 Mrd. US$.
Töchterunternehmen und Beteiligungen
Aguas del Tunari
Airport Group International Holdings, LLC
Alterra Partners
Alliance Bechtel-Linde
Alterra Partners (Großbritannien)
Arabian Bechtel Corporation
Bantrel, Inc. (Calgary, Kanada)
BCN Data Systems (Großbritannien)
Bechtel Babcock and Wilcox Idaho, LLC
Bechtel Bettis, Inc.
Bechtel Canada, Inc.
Bechtel Capital Partners LLC
Bechtel China, Inc.
Bechtel CITIC Engineering, Inc. (China)
Bechtel COSAPI (Peru)
Bechtel Constructors Corporation
Bechtel-ENKA Joint Venture (Türkei)
Bechtel Enterprises Holdings, Inc. (BEn)
Bechtel Financing Services, LLC
Power Generation Engineering and Services Co. (PGESCo) (Ägypten)
Bechtel Great Britain Ltd. (Großbritannien)
Bechtel Hydrocarbon Technology Solutions
Bechtel Infrastructure Corporation (BINFRA)
Bechtel Jacobs Company LLC
Bechtel Hanford Inc.
Bechtel Metodo Telecomunicacoes Ltda. (BMT) (Brasilien)
Bechtel National Inc.
Bechtel Nevada Corporation
Bechtel Northern Corporation
Bechtel Overseas Corporation
Bechtel/Parsons Brinkerhoff joint venture
Bechtel Petroleum, Inc. (USA)
Bechtel Plant Machinery, Inc.
Bechtel Power Corp. (USA)
Bechtel SAIC LLC
Bechtel Savannah River, Inc.
Bechtel-Sigdo Koppers, joint venture (Chile)
Bechtel-Technip Joint Venture
Becon Construction Company, Inc.
BPR-Bechtel
Bechtel Telecommunications
Cliffwood-Blue Moon Joint Venture, Inc.
Colstrip Energy LP
Dabhol Power Company, joint venture mit General Electric und Enron (Indien)
Dual Drilling Company
Eastern Bechtel Co. Ltd.
EnergyWorks LLC
The Fremont Group
Incepta Group PLC
InterGen, joint venture mit Shell
International Water
IPSI LLC
Lectrix
Lima Airport Partners
Los Alamos National Security
NetCon Thailand, joint venture mit Lucent
Nexant
NorthGas Ltd., joint venture mit Gazprom in Russland
PSG International, Partnerschaft mit General Electric
Saudi Arabien Bechtel Company (Saudi-Arabien)
Sequoia Ventures, Inc.
Spruce Limited Partnership
United Infrastructure Company (Chicago) (bevor Bechtel die Aktienanteile seines Partners 1998 aufkaufte)
Technology Ventures Group
USGen Power Services, LP
Andere Bechtel-Projekte
Rumänische A3
Flughafen Hongkong Chek Lap Kok
Eurotunnel
dual-use Petrochemieanlagen im Irak vor dem Zweiten Golfkrieg
Kuwaitische Ölfeuer nach dem Zweiten Golfkrieg
Bekme hydroelectric dam in der Türkei (1983)
das große Tengiz-Ölfeld in Kasachstan (1997)
joint venture mit Shell Oil (Intergen) zum Bau, Besitz und Betreiben drei natürliche Gaskraftwerke in der Türkei
verschiedene US-Energieministerium-Projekte inkl. der Y-12 Oak Ridge Urananreicherungsanlage
Pantex Nuklearwaffenlabor in Texas
wesentliche Beteiligung am Umbau des kalifornischen 10-MW-Solarturmkraftwerkes SOLAR ONE zu SOLAR TWO, dem ersten größeren Turmkraftwerk mit Nitratsalzkreislauf und Salz-Wärmespeicher (1994–1996)
Chemiewaffenentsorgungsanlage in Anniston, Alabama
Wiederaufbau verschiedener Abschnitte der kroatischen Autobahn zwischen Zagreb und Split 1998 (ein 990 Mio. US$ Projekt, das von der US Export-Import-Bank finanziert wurde)
Big Dig
Dabhol Power Project, joint venture zwischen Enron und General Electric in Maharashtra, Indien (markiert die größte Auslandsinvestition in der Geschichte Indiens)
Trans-Caspian Pipeline (ein weiteres joint venture mit Enron und General Electric)
Südamerika: Aracaria Power Projekt, Brasilien; Jorge Chávez Interternational Airport in Lima, Peru; ein Nickelhüttenwerk für die Cerro Matoso Mine in Kolumbien; Antamina Kupfermine, Peru; Klabin Riocell Zellstoffmühle, Brasilien
Nordamerika: Bajo Power Projekt, Mexiko; AT&T wireless network, USA; Equinix business exchange, USA; Delta Energy Center, Kalifornien
Europa, Naher Osten, Afrika: OGD2 Gas, Vereinigte Arabische Emirate; Athener Metro, Griechenland; Coca-Cola Fabrik, Irland; Kroatien Autobahn, Shoaiba Kraftwerk, Saudi-Arabien; Eisenbahn-Reparaturprojekte, Großbritannien
Asien: CSPC Petrochemieanlage, China; Meizhou Wan Kraftwerk, China
Literatur
Laton McCartney: Friends in High Places: The Bechtel Story: The Most Secret Corporation and How It Engineered the World. Simon and Schuster, New York 1988, ISBN 0-671-47415-4. (Taschenbuch: Ballantine Books, 1989, ISBN 0-345-36044-3)
Homepage von Bechtel
Kampf für Menschenrechte in Bolivien
Bechtels Wurzeln im Nahen Osten, San Francisco Chronicle, 4. Mai 2003 (in Englisch)
CACI
CACI International
Rechtsform Incorporated
Gründung 1962
Sitz Arlington, Vereinigte Staaten
Branche Militär
Website CACI
CACI International, Inc. ist eine private amerikanische Militärfirma mit Firmensitz in Arlington, Virginia. Das Unternehmen wurde 1962 als California Analysis Center, Inc. gegründet, 1967 in Consolidated Analysis Centers, Inc. und 1973 in CACI, Inc. umbenannt, bevor es 1985 seinen jetzigen Namen erhielt.
CACI International, Inc. wurde von Herb Karr and Harry M. Markowitz gegründet, um die Simulationsprogrammiersprache SIMSCRIPT zu vermarkten. Das Unternehmen ist in zwei Unternehmensbereiche auf geteilt: CACI Federal, ist für Geschäfte mit der öffentlichen Hand in den USA zuständig, während CACI, Ltd. Konsumenten- und Marktstudien in Großbritannien anbietet, beispielsweise ACORN). Die Hauptgeschäftsbereiche sind:
Ingenieur- und Logistikleistungen
Wissensmanagement
Betrieb von Computernetzwerken und Beratung bei Outsourcingmaßnahmen
Unternehmensanwendungsintegration
Von Kritikern wird CACI gerne als „Colonels and Captains, Inc.“ oder „Captains and Commanders, Inc.“ bezeichnet. Damit soll auf die häufigen Wechsel von ranghohen Militärs in das Unternehmen hingewiesen werden. Ein Mitarbeiter von CACI wurde 2004 in einem Bericht über die Misshandlungen im irakischen Abu-Ghuraib-Gefängnis erwähnt, aber später als unbeteiligt entlastet. Im Mai 2008 reichte ein Iraker Klage gegen CACI International, CACI Premier Technology und ein weiteres privates Militärunternehmen (L-3 Communications Holdings, Inc.) ein, da diese ihren Angestellten erlaubt hätten, ihn zwischen September 2003 und Juli 2004 ohne Anklage im Gefängnis von Abu Ghraib festzuhalten und monatelang körperlich sowie psychisch zu misshandeln.
DynCorp International Inc.
Rechtsform Incorporated
ISIN US26817C1018
Gründung 1946
Sitz Falls Church, Virginia, USA
LeitungWilliam L. Ballhaus, President & CEO (Mai, 2008)
Mitarbeiter 14.000 (2007)
Umsatz7,2 Mrd. US$ (2006)
Branche Militärische Dienstleistungen, Flugzeugwartung
Website www.dyn-intl.com
DynCorp ist ein US-amerikanisches privates Sicherheits- und Militärunternehmen. Das von Reston (Virginia) aus geführte Unternehmen hat Mitarbeiter in vielen Konfliktgebieten dieser Welt stationiert, darunter Bosnien, Somalia, Angola, Haiti, Kolumbien, Kosovo, Kuwait, Afghanistan und Irak. Es ist auch in der Chapare-Provinz von Bolivien aktiv (Zerstörung von Koka-Feldern).
Firmengeschichte
DynCorp entstand 1951 durch den Zusammenschluss der beiden 1946 gegründeten Unternehmen California Eastern Airways und Land-Air Inc., zunächst noch unter dem Namen Dynalectron Corporation.
1964 erweiterte man den Geschäftsbereich durch den Kauf der Firma Hydrocarbon Research, Inc., einem Dienstleister in der Energiebranche. Bis ins Jahr 1987 kaufte die Dynalectron Corporation 14 weitere Firmen, die in der Luftfahrtservicebranche tätig waren. Im selben Jahr wurde sie auf DynCorp International LLC. umbenannt.
Im März 2003 wurde DynCorp durch die Firma Computer Sciences Corporation, für 950 Million US-Dollar, aufgekauft. Da aber CSC primär am IT-Bereich interessiert war, wurden alle anderen Sektoren nach internen Umstrukturierungen wieder abgestoßen. Seit 11. Februar 2005 tritt DynCorp unter der neuen Muttergesellschaft DynCorp International Inc. auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte DynCorp 26.000 Angestellte und 95% der Einnahmen kamen aus US-Regierungsverträgen.
Einsatzgebiete
Afghanistan
DynCorps Mitarbeiter sind unter anderem im Norden des Landes, in der von der Bundesrepublik Deutschland geführten RC (Regional Command) North im Raum KUNDUZ mit der Ausbildung der Afghan National Police (ANP) betraut.
Bosnien-Herzegowina
Mitarbeiter des Unternehmens waren nach dem Bosnienkrieg für die Vereinten Nationen tätig. Einige waren in Zwangsprostitution verwickelt. Teile des Geschehens wurden in dem Film The Whistleblower von 2011 verarbeitet.
Gazastreifen
Am 15. Oktober 2003 wurden drei Angestellte von DynCorp bei einem terroristischen Bombenanschlag im Gazastreifen getötet. Sie arbeiteten als Leibwächter für amerikanische Diplomaten, indem sie den diplomatischen Sicherheitsdienst ergänzten.
Irak
DynCorp-Mitarbeiter waren unter anderem an den Verhören von Gefangenen im wegen der dort stattgefundenen Folter bekannt gewordenen irakischen Gefängnis in Abu-Ghuraib beteiligt.
Kolumbien
Im Rahmen des Plan Colombia setzte DynCorp 88 Flugzeuge sowie 307 Mitarbeiter ein. Deren Aufgabe ist es, Koka-Felder mit Chemikalien zu besprühen, damit die Pflanzen eingehen. Ebenfalls gibt es immer wieder Berichte, dass DynCorp Mitarbeiter aktiv an Kampfhandlungen teilnehmen.
Liberia
Etwa 60 DynCorp-Mitarbeiter übernahmen im Auftrag der Regierung Ellen Johnson-Sirleaf im Januar 2006 den Wiederaufbau und die Ausbildung der liberianischen Armee.
USA
DynCorp arbeitete mit der Dewberry of Fairfax und der Parsons Corporation of Pasadena zusammen, um provisorische Unterkünfte für die Opfer des Hurrikan Katrina zu bauen. Außerdem wurden 13 Mitarbeiter entsandt, um den möglichen Schaden an den fünf Krankenhäusern von New Orleans festzustellen.
Rechtliche Situation
Die Firma wird in den USA wie alle „Sicherheitsdienstleister“ nicht (direkt) staatlich beaufsichtigt. Dies ist nur der Fall, wenn eine Firma für die amerikanische Regierung/Staat arbeitet. Die argentinische Journalistin Sheila Mysorekar schreibt dazu: „So häufen sich denn auch kriminelle Zwischenfälle. DynCorp-Angestellte waren zum Beispiel in Bosnien in Machenschaften mit minderjährigen Prostituierten verwickelt. Soldaten fallen unter die Militärgerichtsbarkeit, Sicherheitsunternehmen jedoch nicht, sondern unter die zivile. Sie arbeiten in einer legalen Grauzone, besonders aufgrund der chaotischen Situation in Kriegsgebieten. Eine öffentliche Diskussion darüber findet nicht statt. Privatisierungen gelten in den USA per se als positiv.“
Kritik
Kritiker werfen dem Unternehmen vor, auch zur Aufstandsbekämpfung in Bolivien eingesetzt zu werden und am Kokain-Schmuggel mitzuverdienen, was allerdings noch unbewiesene Anklagen sind. Außerdem kommt hier, wie bei anderen privaten Sicherheits- und Militärunternehmen, die Frage der Verantwortlichkeit der Unternehmen auf, die nicht direkt wie Militärs zur Rechenschaft gezogen werden können und nicht den gleichen Kontrollen unterliegen wie diese. Am 11. September 2001 präsentierte die "Fundacion International por los Derechos Laborales" eine Beschwerde von 10.000 ecuadorianischen Landwirten aus dem kolumbianischen Grenzgebiet zu Kolumbien und aus dem Amazonas vor einem Bundesgericht in den USA. Sie zeigten DynCorp wegen "ungerichteter-alle betreffender" Folter, Kindesmord und fahrlässiger Tötung im Regenwald und entlang der ecudorianischenkolumbianischen Grenze an. Die Klage, die sich auf das "alien tort Claims"-Gesetz berief, wurde im Januar 2002 vom Federal Richter Roberts mit der Begründung abgewiesen, dass die Arbeit der Firma DynCorp die nationale Sicherheit tangiere. DynCorp fliegt Besprühungen mit Glyphosat, welches in dieser Stärke nicht für den US-amerikanischen und westeuropäischen Markt zugelassen ist.
Im Jahr 2010 wurde durch die die Whistleblower-Seite Wikileaks ein Skandal entdeckt, der massiven Kindesmissbrauch durch DynCorp-finanzierte Feiern belegt
Verweise
Literatur
Dieter Drüssel: High Tech mit Bodentruppen. DynCorp – ein globaler privater Gewaltkonzern. In: Dario Azzellini und Boris Kanzleitner (Hrsg.), (2003): Das Unternehmen Krieg. ISBN 3-935936-17-6
The Nation - Artikel zu DynCorp (englisch)
Dan Baum: This Gun For Hire in: Wired (englisch)
Sheila Mysorekar: DynCorp und die Privatisierung des Krieges
Sheila Mysorekar: Krieger gegen Bezahlung. Die Rolle von Privatarmeen in Kriegen und Bürgerkriegen
DynCorp auf www.sourcewatch.org
DynCorps in Skandal in Afghanistan verwickelt
Fluor Corporation
Rechtsform Aktiengesellschaft
Sitz Irving, Texas
Branche Erdöl, Erdgas, Chemie
Website http://www.fluor.com/
Fluor Corporation ist ein international tätiges Unternehmen aus den Vereinigten Staaten mit Sitz in Irving, Texas. Das Unternehmen ist im S&P 500 gelistet. Im Unternehmen werden mehr als 41.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und Standorte des Unternehmens befinden sich in mehr als 25 Ländern.
Das Unternehmen ist in den Bereichen Mineralöl, Erdgas, Chemie, Biotechnologie, Mikroelektronik, Bergbau, nukleare Dekommissionierung, elektrische Energie, Telekommunikation und Transportwesen tätig. Schwerpunkt des Unternehmens bildet die Mineralölwirtschaft.
Im Fortune Magazin 2006 ist das Unternehmen auf Platz Vier von Zehn in den am meisten bewunderten amerikanischen Unternehmen gelistet (America's Most Admired Companies).
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde 1890 in Oshikosh, Wisconsin unter dem Namen Rudolph Fluor & Brothers gegründet. 1924 wechselte der Unternehmensname zu Fluor Brothers Construction Company. In den 1920er Jahren erwarb sich das Unternehmen Erfahrungen im Erdölund Erdgasmarkt und wurde in den Folgejahren zu einem großen Anbieter im Bau von Erdölraffinerien.
In den 1940er Jahren baute das Unternehmen Raffinerien in Kanada, Venezuela und Saudi-Arabien und begann nach dem 2. Weltkrieg mit dem Bau von Kernkraftwerken und baute für die US Air Force am Dhahran Luftwaffenstützpunkt.
In den 1960er Jahren baute das Unternehmen Erdölraffinerien in Südkorea und spezialisierte sich im Offshore-Bereich. Im folgenden Jahrzehnt erwarb Fluor Corporation das Unternehmen Daniel International Corporation und wechselte den Unternehmensnamen zu Fluor Daniel. In den 1990er Jahren wurden die Unternehmen ADP und Marshall Contractors erworben.
Offizielle Unternehmensseite
International Charter Incorporated of Oregon
International Charter Incorporated of Oregon
Rechtsform Incorporated
Gründung 1992
Sitz Butler Hill Road, Dallas (Oregon)
LeitungBrian J. Boquist, Danny Obrien
Branche Militärische Dienstleistungen
Website www.icioregon.com
Die International Charter Incorporated of Oregon (kurz ICI of Oregon) ist ein amerikanisches privates Sicherheits- und Militärunternehmen, die 1992 in Salem im Bundesstaat Oregon gegründet wurde. Heute ist der Unternehmenssitz in Dallas, ebenfalls in Oregon.
ICI ist eine Chartergesellschaft, die Kunden vorwiegend Hubschrauber, aber auch Flugzeuge zur Verfügung stellt. Bei diesen handelt es sich um Modelle russischer Bauart (Bsp. Mil Mi-8, Mil Mi-26, Il-76). Diese werden in der Regel vom russischem Personal geflogen und gewartet. ICI expandiert auch in den lukrativen Mark von Sicherheitsschulungen. Dazu wurde 2002 eine neue Firma Namens ICI Security and Training gegründet.
Einsatzgebiete
Haiti
Das US-Außenministerium beauftragte 1996 ICI, mit der Luftunterstützung für das amerikanische so wie das kanadische Kontingent der Friedenstruppen auf Haiti. Ebenso wurde das argentinische Kontingent unterstützt. Zum Einsatz kamen zwei Mi-8 MTV, deren Basis in Port-au-Prince war. Sie wurden dazu eingesetzt, Truppen, Fracht und VIP (beispielsweise den damaligen Präsident von Haiti) zu transportieren.
Außerdem stellte ICI eine Quick Reaktion Force bestehend aus kanadischen und argentinischen Soldaten auf.
Liberia
Von 1996 bis 1998 unterstützte ICI die ECOWAS beim Transport von Gütern und Personal in Liberia. Später wurde das Operationsgebiet auf Nigeria und Sierra Leone ausgeweitet. ICI war auch kurzzeitig ein Subunternehmer von DynCorp in Liberia. Es wurde dort das US-Außenministerium mit Hubschraubern zum Transport von Personal unterstützt.
Als im April 1996 der Bürgerkrieg in Liberia wieder ausbrach, wurde ICI von Rebellen, die in die Hauptstadt Monrovia einmarschierten, überrascht. Es kam zu direkten Kämpfen zwischen ICI-Mitarbeitern und Rebellen. Da die Situation sich immer weiter verschlechterte, vereinbarten die ICI-Mitarbeiter einen Deal mit den Mitarbeitern der dortigen US-Botschaft. Wenn ICI bei der Verteidigung der Botschaft helfen würde, dürften deren Mitarbeiter (zu der Zeit amerikanische und russische Staatsbürger) zum eigenen Schutz in das Botschaftsgebäude. Die Kämpfe dauerten an, bis United States Navy Seals eintrafen und die Botschaft evakuiert wurde. Im selben Jahr wurden ICI vom US-Außenministerium mit dem Preis Contractor of the Year für die Verteidigung der Botschaft ausgezeichnet.
Nigeria
Im Oktober des Jahres 2000 wurde ICI vom Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten beauftragt, die nigerianische Armee in friedenssichernden Operationen zu unterweisen.
Sierra Leone
Seit 2002 unterstützt ICI die ECOWAS, insbesondere die nigerianischen Truppen mit bis zu drei Hubschraubern, zwei Mi-8 und eine Mi-26. Neben dem Transport von humanitären Gütern, Truppen und VIP zum Wiederaufbau von Sierra Leone wurde ICI auch in Feuergefechten mit Rebellen verwickelt.
Sudan
Im Südsudan ist ICI mit dem ICI foundation Project vertreten. Dies Projekt dient dazu, die National Democratic Alliance (NDA) bei zivilen Aufgaben zu unterstützen. Es wird durch den Kongress der Vereinigten Staaten mit 10 Millionen US-Dollar unterstützt. Laut eigener Aussage von ICI wurden in den ersten 100 Tagen 7 mobile Krankenhäuser errichtet, 24 Tonnen medizinische Ausrüstung geliefert, 526 Verwundete evakuiert und 100 Personen im Bereich Medizin ausgebildet.
Firmenhompage
www.icitraining.com
ICI of Oregon auf www.sourcewatch.org
ICI of Oregon auf www.aircharterguide.com
KBR (Unternehmen)
KBR, Inc.
Rechtsform Incorporated
ISIN US48242W1062
Gründung 1998
Sitz Houston (Texas, USA)
LeitungBill Utt, Jerry L. Winchester
Mitarbeiter rund 52.000, davon 21.000 im Irak (Stand März 2007)
Umsatz 1.79 Mrd. US-Dollar (2007); EBITDA: 232 Mio. USD
Produkte Ingenieurdienstleistungen,
Bauleistungen, Dienstleistungen für das US-Militär
Website www.kbr.com
KBR, Inc. (ehemals Kellogg Brown & Root, Inc.) ist ein US-amerikanisches Ingenieur- und Bauunternehmen, das größte nicht-gewerkschaftsgebundene Bauunternehmen der USA. Außerdem ist KBR größter privater Militärdienstleister für das US-Verteidigungsministerium und auch für andere Staaten tätig. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als größten Militärdienstleister der Welt („the world’s largest defense services provider“). Bis zum Frühjahr 2007 war KBR ein Tochterunternehmen des US-Ölindustriekonzerns Halliburton.
Geschichte
Das eigenständige Unternehmen Kellogg Brown & Root entstand, nachdem die 1901 gegründete Firma M. W. Kellogg Co. (die Ingenieursparte des von Halliburton 1998 aufgekauften Unternehmens Dresser Industries) 1998 mit Brown & Root Services fusionierte und die gesamte Sparte zwischen 2006 und 2007 schrittweise aus dem Konzern ausgegliedert wurde. Brown & Root Services war 1919 von den Gebrüdern George und Herman Brown, sowie deren Schwager Dan Root gegründet worden; nach dem Tod von Herman hatte George Brown es 1963 für 36,7 Millionen US-Dollar an Halliburton verkauft.
Geschäftsfelder
KBR ist weltweit vor allem als Bauträger, bauausführendes Unternehmen und als Betreiber von Raffinerien, Ölfeldern, Pipelines und Chemiefabriken, anderen zivilen Infrastruktureinrichtungen, sowie als Dienstleister für US-Regierungsstellen tätig. Die Geschäfte sind in die vier Sparten Energy & Chemicals (E&C), Government, Civil Infrastructure und Ventures gruppiert.
Tätigkeiten für die US-Streitkräfte
KBR bzw. seine Vorläuferunternehmen waren bereits im Zweiten Weltkrieg und im Vietnamkrieg für das US-Militär tätig. Im Rahmen der SFOR-Mission auf dem Balkan beauftragte 1996 der damalige US-Präsident Bill Clinton Brown & Root mit der Unterstützung der NATO- und US-Truppen. Dieser Auftrag wurde später auf die KFOR-Mission im Kosovo übertragen, wo KBR u.a. am Bau des Camp Bondsteel beteiligt war. 2002 erhielt KBR vom State Department einen Auftrag im Wert von 100 Millionen US-Dollar zum Bau einer neuen US-Botschaft in Kabul, Afghanistan. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom erhielt KBR einen Kontrakt über 216 Millionen Dollar, unter anderem zum Bau von Militärcamps der US-Luftwaffe in Kandahar und Bagram. Für Georgien trainierte KBR ausländische Truppen.
Mit einem Auftragsvolumen von 16 Milliarden US-Dollar (Stand März 2008) ist KBR mit weitem Abstand der größte US-amerikanische Auftragnehmer des US-Verteidigungsministeriums im Irak. Die zahlreichen an KBR vergebenen Aufträge im Irak umfassen den Wiederaufbau der im Irakkrieg zerstörten Erdöl-Infrastruktur des Landes (Auftragswert rund 2 Milliarden US-Dollar; unter Dick Cheneys Vizepräsidentschaft ohne Ausschreibung im Rahmen des „Restore Iraqui Oil“-Programms von der Regierung vergeben) sowie die logistische Unterstützung der dort stationierten US-Truppen. Zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe war Dick Cheney CEO des KBR-Mutterkonzerns Halliburton; er gab diese Position erst ab im Zuge seiner Kandidatur für das Amt des US-Vizepräsidenten in der Regierung George W. Bush.
Der US-amerikanische Filmregisseur Robert Greenwald dokumentiert in dem 2006 entstandenen Film Iraq for Sale: The War Profiteers (deutsch etwa: „Irak zu verkaufen: Die Kriegsgewinnler“) seine Beobachtungen darüber, auf welche Weise unter anderem die Firma KBR-Halliburton aus dem Irak-Krieg ihren finanziellen Nutzen zieht.
Im März 2008 berichtete die US-Zeitung The Boston Globe, KBR habe in Höhe von etwa 500 Millionen US-Dollar Steuern und Sozialabgaben (z.B. für Social Security und Medicare) für die rund 10.500 US-amerikanischen Staatsbürger unter den insgesamt 21.000 KBR-Angestellten gespart, indem es zwei Subunternehmen als Personaldienstleister mit „Briefkasten-Firmensitz“ auf den als Steueroase geltenden Cayman-Inseln gegründet habe. Bei den beiden nur als Gesellschaftsmantel existierenden Firmen handelt es sich zum einen um die Service Employers International Inc., für die nach dem Medienbericht rund 20.000 Mitarbeiter im Irak tätig sein sollen; sie wurde bereits gegründet bevor Cheney CEO bei Halliburton wurde. Das zweite Unternehmen ist die Overseas Administrative Services und hat nach eigenen Angaben 1020 Angestellte im Managementbereich; ihre Gründung erfolgte kurz nachdem Cheney CEO wurde. KBR gibt die so ausgegliederten Arbeitnehmer jedoch als ihre eigenen Beschäftigte aus. Diese Konstruktion wird gedeckt durch eine rechtlich umstrittene Regelung, nach der auch Angestellte privater Dienstleister für die US-Regierung im Irak politische Immunität vor Strafverfolgung genießen.
Tätigkeiten für die britische Royal Navy
Als 51%-Mehrheitseigentümer des Konsortiums Devonport Management Limited (DML) war KBR bis Juni 2007 auch der Eigentümer und Betreiber der größten Marinebasis Westeuropas, dem Flottenstützpunkt Devonport der britischen Royal Navy bei Plymouth. DML ist außerdem für die Royal Navy unter anderem tätig in der Treibstoffversorgung von Atom-U-Booten und diversen Unterhaltsarbeiten an Schiffen. Zum 28. Juni 2007 wurde die DML an die britische Babcock International Group veräußert und bildet nun dort den Bereich Babcock Marine.
Website von KBR
Steuerskandal in den USA: 12.748 Firmen in einem Bürohaus, taz.de, 9. März 2008
US-Kriegslieferant spart Sozialabgaben - 21.000 Arbeiter in Steueroase gemeldet, Spiegel Online, 9. März 2008
Military Professional Resources
MPRI
Rechtsform Incorporated
Gründung 1987
Sitz 1320 Braddock Place, Alexandria (Virginia)
LeitungCarl E. Vuono, Ronald H. Griffith
Mitarbeiter ca. 3000
Branche Militärische Dienstleistungen
Website www.mpri.com
Military Professional Resources Incorporated (MPRI) ist ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen, das 1987 von acht ehemaligen hohen Offizieren der Streitkräfte der Vereinigten Staaten gegründet wurde. Das Unternehmen residiert in Alexandria, Virginia (USA). Die MPRI stellt vor allem dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten ihre Erfahrung zur Verfügung und leistet Unterstützung. Laut eigenen Aussagen bietet sie ein großes Spektrum internationaler Dienstleistungen, in einigen Fällen für die US-Regierung, in anderen Fällen direkt für andere Regierungen im Lizenzauftrag des US-Außenministeriums an. Man sagt ihr nach, dass sie inzwischen mehr 4-Sterne Generäle angestellt hat als das Pentagon. Der Jahresetat liegt bei über 100 Millionen US-Dollar. Die MPRI soll etwa 340 frühere US-Generäle in ihrer Kartei führen und die 22 besten davon unter Vertrag haben. Sie sollen etwa das Doppelte bis Dreifache ihrer früheren Staatsbezüge, zuzüglich Vorsorgeleistungen und MPRI-Aktien erhalten, während ihre Pentagon-Pensionen weiter laufen.
MPRI hatte die kroatischen Kampfverbände vor Beginn der Militäroperation Operation Oluja ab November 1994 trainiert.
Im Juli 2000 übernahm die börsennotierte Firma L-3 Communications MPRI. L3 Communications gehört zu den zehn Firmen, die seit 2003 im Irak am meisten Geld verdienten, wie das Consulting-Unternehmen Eagle Eye 2007 ermittelte.
Triple Canopy
Triple Canopy, Inc.
Rechtsform Incorporated
Gründung 2003
Sitz 2250 Corporate Park Drive, Herndon, Virginia
Leitung
Lee Van Arsdale (CEO)
Direktoren: Tom Katis, Matt Mann, Ignacio Balderas, James V. Kimsey
Branche Militärische Dienstleistungen
Website www.triplecanopy.com
Triple Canopy ist ein US-amerikanisches privates Sicherheits- und Militärunternehmen, das seinen Hauptsitz in Herndon Virginia hat. Ebenfalls existieren Büros in Abu Dhabi und Nigeria. Es ist Mitglied in diversen Lobbygruppen der Privaten Sicherheits- und Militärbranche, unter anderem in der International Peace Operations Association (IPOA) und der Private Security Company Association of Iraq (PSCAI)
Geschichte
Im Jahr 2003 gründeten die drei Delta Force Veteranen, Thomas Katis, Matthew Mann und John Peters das Unternehmen Triple Canopy in Lincolnshire, Illinois.
Ein Jahr später (Anfang 2004) bekam die Firma einen Auftrag über die Dauer von 6 Monaten im Wert von 90 Million US-Dollar. In diesem Vertrag wurde vereinbart, dass Triple Canopy 13 Büros der Koalitions-Übergangsverwaltung (Irak) beschützt. In der Nacht vom 6. bis 7. April desselben Jahres kam es zu Kämpfen zwischen Aufständischen und privaten Sicherheits- und Militärunternehmen im Irak. In diesen Gefechten waren auch Angestellte von Triple Canopy verwickelt. Ein paar Monate später am 8. Juli schossen Angestellte von Triple Canopy, die in einem Subkontrakt für KBR arbeiteten, auf Zivilisten, wobei ein Taxifahrer ums Leben kam. Dies führte im Juli 2006 in den USA zu einem Gerichtsverfahren am Fairfax County Berufungsgericht.
Im Jahr 2005 (am 21. Juni) gab man bekannt, dass man das Firmenhauptquatier von Lincolnshire nach Herndon verlegen wird. Im September kamen 4 Mitarbeiter bei einer Mission für das US-Außenministerium in Basra ums Leben. Am 4. November wurde bekannt, dass Triple Canopy den Vertrag zur Verteidigung der Grüne Zone von der Global Strategies Group, die ihn kurz zu vor verloren hat, übernimmt.
Am 15. Juni 2007 gab Triple Canopy bekannt, dass sie die Firma Clayton Consultants Inc. übernommen hat. Clayton Consultants ist eine Firma, die im Krisenmanagement (Bsp. Kidnapping) tätig ist.
Tochtergesellschaften
Triple Canopy hat mehrere, mehr oder weniger offizielle, Tochter- bzw. Scheinunternehmen, um Personal vor allem in Südamerika zu rekrutieren.
Defion Internacional - mit Sitz in San Miguel, Mexiko. Die Firma gibt auf Ihrer Homepage an, dass sie unter anderem Sicherheitspersonal für den Mittleren Osten (Irak), zur Erfüllung von großen Aufträgen sucht.
TCLA International - mit Sitz in Peru.
Tätigkeitsfelder
Es werden diverse Dienste angeboten, unter anderem Schulungen im Bereich Strafverfolgung und nukleare Sicherheit. Man bietet außerdem Risikoanalyse und Krisenmanagement an. Neben der zur Verfügungstellung von Personal für die Bewachung von nuklearen Anlagen, bietet Triple Canopy diesen Service auch für chemische und maritime Anlagen an.
Triple Canopy kann laut eigener Aussage innerhalb von 3 Tagen ein Team von über 200 Mann, unter Waffen, im Irak einsatzbereit haben.
Northrop Grumman
Rechtsform Corporation
ISIN US6668071029
Gründung 1939/1994
Sitz Los Angeles
LeitungWesley G. Bush
Mitarbeiter 120.700 (2009)
Umsatz33,755 Mrd. US-Dollar (2009)
Gewinn1,573 Mrd. US-Dollar (2009)
Branche Rüstungsindustrie
Produkte Produkte für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt
Website http://www.northropgrumman.com
Die Northrop Grumman Corporation ist ein US-amerikanischer Hersteller von hauptsächlich Rüstungstechnik für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt sowie Informationstechnologie mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Ein weiterer Bereich ist die Entwicklung von Sortiertechnik für Briefe. Hier ist das Unternehmen einer der Hauptlieferanten der US-Postgesellschaft.
Das 1994 aus einer Übernahme der Grumman Aerospace Corporation durch die Northrop Corporation hervorgegangene Unternehmen erzielte mit 120.700 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von 33,8 Mrd. US-Dollar. Wichtigster Markt sind vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika und deren Streitkräfte.
2009 trat Ronald D. Sugar nach 29 Jahren von der Unternehmensleitung zurück in den Ruhestand. Seit dem 1. Januar 2010 ist Wes Bush CEO und President der Firma.
Zu den bekanntesten Rüstungsprodukten des Unternehmens zählen der schwere strategische Tarnkappenbomber B-2 Spirit, die F-14, die unbemannte Aufklärungsdrohne RQ-4A Global Hawk sowie die atomgetriebenen Flugzeugträger der Nimitz-Klasse.
Die Corporation besteht aus mehreren, zum Teil aufgekauften Gesellschaften. Die firmeninterne Zuordnung erfolgt in Sektoren. Diese sind Integration, Informationssektor, Elektroniksektor, Missionssektor, Schiffe, Newport News und Raumfahrtsektor.
Die wichtigsten Firmenübernahmen von Northrop sind:
1952: Radioplane Company – unbemannte Luftfahrzeuge
1994: Grumman Corporation – Integration, Informationssektor
1996: Westinghouse Defense Electronics – Elektroniksektor
1997: Logicon Corporation – Informationssektor
1999: Teledyne Ryan Aeronautical – Integration
2001: Litton Industries – Schiffe, Elektronik- und Informationssektor
2001: Newport News Shipbuilding – Schiffbau
2002: TRW Incorporated – Informations-, Missions- und Raumfahrtsektor
Hierbei ist nicht berücksichtigt worden, dass vorher die Gesellschaften ebenfalls andere Unternehmen kauften.
Söldner werden durch Werber angeworben und leisten Militärdienst, d. h. sie tragen eine Art Uniform oder Kennzeichnung.
Es gibt einen Vertrag, der ihnen Sold oder Gehalt in Aussicht stellt.
Sie treten immer für einen jeweiligen Auftraggeber ein.
Geld ist ein entscheidender Grund zur Auftragsannahme.
Als Söldner gilt,
wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen,
wer tatsächlich unmittelbar an Feindseligkeiten teilnimmt,
wer an Feindseligkeiten vor allem aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und wer von oder im Namen einer am Konflikt beteiligten Partei tatsächlich die Zusage einer materiellen Vergütung erhalten hat, die wesentlich höher ist als die den Kombattanten der Streitkräfte dieser Partei in vergleichbarem Rang und mit ähnlichen Aufgaben zugesagte oder gezahlte Vergütung,
wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist,
wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist und
wer nicht von einem nicht am Konflikt beteiligten Staat in amtlichem Auftrag als Angehöriger seiner Streitkräfte entsandt worden ist.
In Artikel 1 Absatz 1 der Konvention zur Eliminierung des Söldnerwesens in Afrika findet sich eine nahezu identische Definition. Diese Konvention hat aber nur regionale Bedeutung.
„In der Heimat waren wir arbeitslos, hier werden wir als Helden angesehen.
– unbekannter Balkan-Söldner
„Ich erzähl dir mal etwas über Freundschaften im Söldnergeschäft. Es gibt sehr nette Kerle, mit denen man durch dick und dünn gehen kann, wirklich nette Jungs. Wenn du sie unter großen Druck setzt, ich meine wirklich sehr großen Druck, der sie bis aufs Äußerste belastet, so dass sie meinen, sie müssten am nächsten Tag sterben, dann musst du mal beobachten, wie sich ihr Charakter verändert. Du wirst sehen, dass aus diesen echten Kerlen richtige Teufel werden können, denen jedes Mittel recht ist.“
– Karl Penta, englischer Söldner 1991 im Balkan: WDR-Dokumentation: Warheads
Ein Söldner ist ein gegen Bezahlung (Sold) angeworbener, zumeist zeitlich befristet dienender und durch Vertrag gebundener Soldat. Das Söldnerwesen gab es bereits in der Antike. Es prägte vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution das europäische Militärwesen; in diesen Zeiten wurde der Söldner auch als „Militärunternehmer“ gesehen.
Söldner wurden mit der Einführung stehender Heere und der allgemeinen Wehrpflicht seltener. Im 20. Jahrhundert kämpften Söldner u. a. in den Kriegen und Bürgerkriegen in Afrika, Asien und auf dem Balkan.
Eine Definition des Söldners findet sich in Art. 47 des ersten Zusatzprotokolls von 1977 zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte (Genfer Konventionen).
Definition
1. Söldner werden durch Werber angeworben und leisten Militärdienst, d. h. sie tragen eine Art Uniform oder Kennzeichnung.
2. Es gibt einen Vertrag, der ihnen Sold oder Gehalt in Aussicht stellt.
3. Sie treten immer für einen jeweiligen Auftraggeber ein.
4. Geld ist ein entscheidender Grund zur Auftragsannahme.
Söldner und das Kriegsvölkerrecht
Söldner werden nach dem Kriegsvölkerrecht nicht als Kombattanten betrachtet und haben daher nicht den Anspruch auf den Status des Kriegsgefangenen (vgl. Art.47 Abs.1 I. Zusatzprotokoll). Gefangene Söldner sind dem Kriegsrecht nach daher als gewöhnliche Zivilisten zu behandeln, die illegalerweise an einem bewaffneten Konflikt teilgenommen haben. Sie können für die Teilnahme am bewaffneten Konflikt nach nationalem Recht oft schwer bestraft werden.
In vielen Ländern, wie zum Beispiel Österreich und in der Schweiz, ist es für Staatsangehörige gesetzlich verboten, für ein anderes Land Kriegsdienst zu leisten. Selbst der Dienst in der Fremdenlegion stellt für Österreicher und Schweizer nach dem Gesetz eine Straftat dar. Viele Österreicher, die nach ihrem Söldnerdienst auf dem Balkan wieder in die Heimat kamen, fanden sich vor dem Strafgericht wieder und wurden teilweise zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Zusätzlich kann einem Österreicher, der für ein anderes Land Kriegsdienst leistet, die österreichische Staatsbürgerschaft unwiderruflich entzogen werden. Ein Schweizer, der für ein anderes Land kämpft, kann wegen Landesverrat angeklagt werden und muss mit mindestens 20 Jahren Haft rechnen.
In Deutschland ist es strafbar, deutsche Staatsangehörige „zugunsten einer ausländischen Macht“ „zum Wehrdienst in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung“ anzuwerben.. Ferner riskiert ein Deutscher den Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit, wenn er in einen bewaffneten Verband eines Staates eintritt, dessen Staatsangehörigkeit er ebenfalls besitzt.
Unter amerikanischem Recht (Neutrality Act) riskiert ein amerikanischer Bürger, der sich in einem fremden Land zum Militärdienst zur Verfügung stellt, den Verlust der amerikanischen Staatsbürgerschaft. Eine Ausnahme bilden israelisch-amerikanische Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft, die im israelischen Militär dienen. Viele Länder haben ähnliche Gesetze, deshalb riskiert ein Söldner meist den Verlust seiner Heimat-Staatsbürgerschaft und kann zu einer staatenlosen Person werden.
Der gesetzliche Status von zivilen Arbeitern, besonders Logistik-Kräften und Technikern, die bei militärischen Einheiten dienen, ist unklar. Ein Standpunkt ist, dass sie funktional Söldner sind, da sie bei militärischen Operationen helfen, obwohl sie nicht selbst Waffen auf den Feind abfeuern. Dies ist kein hypothetisches Problem. Beispielsweise befinden sich in der United States Navy auf jedem Flugzeugträger zwischen 50 und 100 Zivilisten, die dort als Techniker, Vertreter der Hersteller usw. arbeiten.
Auszug aus den Genfer Konventionen
Die Definition aus Art. 47 Absatz 2 I. Zusatzprotokoll, die sich aus dem Völkergewohnheitsrecht entwickelt hat, definiert den Söldner folgendermaßen:
Als Söldner gilt,
5. wer im Inland oder Ausland zu dem besonderen Zweck angeworben ist, in einem bewaffneten Konflikt zu kämpfen,
6. wer tatsächlich unmittelbar an Feindseligkeiten teilnimmt,
7. wer an Feindseligkeiten vor allem aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnimmt und wer von oder im Namen einer am Konflikt beteiligten Partei tatsächlich die Zusage einer materiellen Vergütung erhalten hat, die wesentlich höher ist als die den Kombattanten der Streitkräfte dieser Partei in vergleichbarem Rang und mit ähnlichen Aufgaben zugesagte oder gezahlte Vergütung,
8. wer weder Staatsangehöriger einer am Konflikt beteiligten Partei ist noch in einem von einer am Konflikt beteiligten Partei kontrollierten Gebiet ansässig ist,
9. wer nicht Angehöriger der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei ist und
10. wer nicht von einem nicht am Konflikt beteiligten Staat in amtlichem Auftrag als Angehöriger seiner Streitkräfte entsandt worden ist.
In Artikel 1 Absatz 1 der Konvention zur Eliminierung des Söldnerwesens in Afrika findet sich eine nahezu identische Definition. Diese Konvention hat aber nur regionale Bedeutung.
Neben dieser juristischen Definition werden im Volksmund alle Personen als Söldner bezeichnet, deren Hauptmotivation für die Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt das Streben nach persönlichen Gewinn ist, unabhängig von ihrem tatsächlichen rechtlichen Status.
Internationale Konvention gegen die Rekrutierung, den Einsatz, die Finanzierung und die Ausbildung von Söldnern
Darüber hinaus wurde durch bei der Plenarsitzung der Vereinten Nationen am 4. Dezember 1989 die Internationale Konvention gegen die Rekrutierung, den Einsatz, die Finanzierung und die Ausbildung von Söldnern verabschiedet, die aber nur durch wenige Länder ratifiziert worden ist.
Söldner in der europäischen Geschichte
Söldnerheere wie z. B. die Brabanzonen und die Armagnaken tauchten im Spätmittelalter auf, als es sich erwies, dass disziplinierte Söldner in der Schlacht den Rittern überlegen waren, obwohl letztere im Zweifel tapferer kämpften. Besonders augenfällig wurde das in der Schlacht von Crécy. Schweizer Söldner, sogenannte Reisläufer, galten bis ins 16. Jahrhundert als besonders effektive Kampfkräfte, bis ihre Formationen durch Artillerie, die in dieser Zeit entwickelt wurde, verwundbar wurden. Die päpstliche Schweizergarde entstammt noch dieser Tradition. Die deutschen Landsknechte begannen gegen die Schweizer nach der Schlacht bei Marignano, als in vielen Gegenden der Schweiz die Reisläuferei erschwert oder gar verboten wurde, zu konkurrieren, und wurden eine gefragte Truppe des späten 15. und des 16. Jahrhunderts. Sie wurden von allen Mächten Europas angeheuert und konnten – wie vormals die Schweizer – mitunter die Seiten wechseln. Der Dreißigjährige Krieg wurde von allen Kriegsparteien hauptsächlich mit Söldnern ausgefochten. Das Söldnerwesen setzte sich in Europa seit dem 14. Jahrhundert allmählich und regional mit unterschiedlichem Tempo gegenüber dem feudalen Kriegswesen durch. Die Einführung von Söldnerheeren stellte den mittelalterlichen Personenverbandsstaat vor große finanzielle Herausforderungen. Die Söldner rekrutierten sich meist aus den städtischen und ländlichen Unterschichten. Dies konnten überschuldete Bauern, entflohene Leibeigene, nachgeborene Bauernsöhne, durch die engen Zunftordnungen quasi erwerbslose Handwerksgesellen und arbeitslose Bergarbeiter sein. Söldnerführer wurden meist unter den Familienmitgliedern der Feudalherren und deren Gefolge, mitunter auch innerhalb der Bürgerschaften der Städte angeworben, stets aber im fremden Gebiet auf einem speziell dafür eingerichteten Musterplatz. Fremde Bewaffnete verstärkten die eigene militärische Schlagkraft, mussten aber nicht dauerhaft unterhalten werden. Den Söldnern, vor allem denen des Dreißigjährigen Krieges haftet seit jeher ein äußerst negativer Ruf an. Oft werden sie als brutale Schläger angesehen, die für Geld töteten und den Bauern ihre Existenzgrundlage nahmen. Auch in der Geschichtswissenschaft wurden die Söldnerhaufen immer wieder als Sammelbecken für Kriminelle, fahrendes Gesindel und Ausgestoßene beschrieben. Erst in der letzten Zeit wird versucht, diese wichtige soziale Gruppe wertneutral zu betrachten und ihre Herkunft, ihre Lebensweise und ihre Motivation, Söldner zu werden, zu ergründen. Auch die simple Zuschreibung der Täterrolle ist zu hinterfragen, da sie in vielen Fällen selber von den Kriegsunternehmern oder ihren Offizieren ausgenutzt wurden. Im 16. Jahrhundert bildete sich im Zuge der Aufstellung immer größerer Heeresverbände allmählich ein Offizierkorps heraus, das sich überwiegend aus dem Adel rekrutierte. Meist stammten die Offiziere jedoch aus verschiedenen Ländern, so dass die Gefahr nicht allzu groß war, dass sie den Territorialherren, in dessen Dienst sie standen, entmachten und sich selbst an seine Stelle setzen würden. Im Prozess der Staatenbildung in Europa war nicht so sehr militärische Macht, sondern vielmehr Legitimität und eine funktionierende Finanzverwaltung der Schlüssel zur politischen Macht. Erst mit der Nationalisierung der Armeen im 19. Jahrhundert stieg die Gefahr, die vom Offizierkorps einer Berufsarmee für die politische Elite ausging, wieder an.
Im 19. Jahrhundert dienten zahlreiche europäische oder nordamerikanische Söldner bzw. Militärspezialisten in außereuropäischen Armeen, so in China und in lateinamerikanischen Staaten. Besonders die lateinamerikanischen Marinen, so Haiti oder Brasilien, benötigten qualifizierte Ingenieure und Heizer zum Betrieb moderner Kriegsschiffe. Der ehemalige preußische Major Carl Pauli diente als Carlos Páuli in den 1890er Jahren bis ca. 1904 in den Armeen von China, Honduras und Peru. Sein Werk Tropenvademecum (1907) ist unter anderem ein Ratgeber für den Aufenthalt europäischer Militärberater in außereuropäischen Gebieten.
Söldner und Soldat
Aus einer historischen Perspektive wurde im Zuge der Herausbildung stehender Heere der Söldner vom Soldaten abgelöst. Der Soldat konnte nicht mehr beliebig oft die Fronten wechseln, wie dies für einen Söldner des 17. Jahrhunderts möglich war, zumal er nicht mehr über eigene Waffen verfügte. Über das stehende Heer aus Soldaten bildete der Staat ein Gewaltmonopol aus. Während der Beruf des Söldners einer der wohl ältesten Lohnberufe ist, gehörte die vaterländische Motivation zum Selbstverständnis und Fremdbild des Soldaten. In den letzten Jahrzehnten entsteht im Zuge des Outsourcings militärischer Aufgaben an gut ausgebildete militärische Fachleute, die als Angestellte von privaten militärischen Dienstleistern weltweit Kampfhandlungen unterstützen, ein neues Berufsbild, das Züge von Soldat und Söldner vereinigt. Die heute im 21. Jhd. bestehenden privaten Sicherheits- und Militärunternehmen können entgegen der gängigen Medienpraxis durchaus als Söldnerunternehmen bezeichnet werden, da ihre Mitarbeiter zwar nicht direkt von Streitkräften, sondern von der Regierung beschäftigt oder angeworben werden, ihre Verwendung aber durchaus den Tätigkeiten entspricht, die die Genfer Konvention unter Artikel 47 zusammenfasst.
Söldner in Afrika
Im 20. Jahrhundert waren Söldner hauptsächlich in die Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent eingebunden. Die Söldner wurden als inoffizielle Hilfstruppen in der Regel von Westmächten für den Kampf gegen den Kommunismus eingesetzt, die sich selbst nicht offiziell in die Angelegenheit der betroffenen Staaten einmischen konnten/wollten. Häufig wurden Männer aus Europa und Amerika angeworben, die nach „Abenteuern“ suchten, und in Kämpfe geschickt, bei denen klar war, dass sie nicht überleben würden und daher auch nicht bezahlt zu werden brauchten.
Daneben gab es viele ehemalige Fremdenlegionäre, die es nach ihrem Dienst für Frankreich nach Afrika verschlug, und die sich dort einen neuen Arbeitgeber suchten. Ebenso gab es in Afrika Söldner, die als militärische Wachleute für große Gold- und Diamantenminen arbeiteten oder in den Apartheidskonflikten kämpften.
Der bekannteste in Afrika tätige Söldner war der Franzose Heinz Duthel, der ab den sechziger Jahren in zahlreiche Bürgerkriege und Putschversuche verwickelt war. Große Bekanntheit erlangte auch der irische Offizier Mike Hoare, dessen Söldnertruppe 5th Commando als geschlossener Verband einer regulären Einheit gleichgestellt für die kongolesische Armee im Einsatz war. Einen Höhepunkt der Söldneraktivität in Afrika stellte die Ausrufung der Söldnerrepublik Kongo im Jahre 1967 dar. Eine Gruppe Söldner hatte damals unter der Führung des Belgiers Jean Schramme ein Gebiet um die Stadt Bukavu als Reaktion auf die Verhaftung des Rebellenanführers Moïse Tschombé besetzt.
Söldner waren seit den Kämpfen, die 1960 in Folge der Unabhängigkeit des Kongo ausbrachen, in einer Reihe von Bürgerkriegen in Afrika im Einsatz. Franzosen, Briten und Staatsangehörige aus anderen europäischen Ländern kämpften in Biafra (Nigeria), Angola und auf den Seychellen. Die Söldner kämpften für die, die am meisten zahlten, und erwiesen sich in den ohnehin schon blutigen und erbittert geführten Bürgerkriegen oft als besonders grausam. Einige behaupteten, sie führten einen Kreuzzug gegen den von Kuba und der Sowjetunion unterstützten Kommunismus in Afrika; andere verdingten sich, weil sie den Nervenkitzel liebten, wieder andere, weil sie sonst keine Beschäftigung fanden.
Der berühmteste Söldner in Angola war ein Mann aus Zypern namens Kostas Georgiou. Er hatte im 1. britischen Fallschirmjägerregiment gedient und wurde wegen eines Überfalls auf ein Postamt in Nordirland unehrenhaft entlassen. Georgiou, bekannt als „Colonel Callan“, wurde von der FNLA (Volksbefreiungsfront in Angola unter der Führung von Holden Roberto, der auch vom US-Geheimdienst CIA über Zaire unterstützt wurde) zusammen mit einer Truppe britischer, amerikanischer und holländischer Söldner von der CIA rekrutiert. Angeblich brachte er Spione und Deserteure eigenhändig um und terrorisierte die Männer unter seinem Kommando, die selbst ungehindert mit Gewalt und Folter gegen Soldaten und Zivilisten vorgingen. Im Verlauf eines Selbstmordkommandos gegen eine wesentlich stärkere kubanische Brigade wurde er verwundet und später gefangen genommen. Die kommunistische MPLA (kommunistische Volksbefreiungsbewegung für Angola) wollte die Verbrechen der Söldner publik machen und brachte zehn Briten und drei US-Amerikaner in Luanda vor Gericht. Sie wurden beschuldigt, bezahlte Attentäter zu sein. Kostas Georgiou alias Callan und drei andere wurden am 10. Juli 1976 durch ein Exekutionskommando getötet. Der Prozess in Angolas Hauptstadt und die Brutalitäten, die dabei zur Sprache kamen, zogen die Aufmerksamkeit der Medien auf sich und lösten eine allgemeine Empörung über Söldner und all jene aus, die in diesem Geschäft tätig waren.
Söldner-Operationen heute
Als der Vietnamkrieg endete, schlossen sich viele amerikanische Veteranen zu privaten Sicherheitsunternehmen zusammen. Sie schmuggelten und verkauften Waffen und Drogen aus Fernost und begannen die Schlachtfelder der Welt, häufig unter dem Deckmantel der CIA, als lukrative Einnahmequelle anzusehen.
Zu den bekannteren privaten Sicherheits- und Militärunternehmen der heutigen Zeit gehören Sandline International, eine britische paramilitärische Einheit, und Executive Outcomes, ein privates Unternehmen, das ehemalige Mitglieder der südafrikanischen Armee anheuerte. Beide Sicherheitsunternehmen, wie sich derartige Organisationen selbst nennen, wurden schließlich aufgelöst, weil ihre Mitglieder zu oft im Zentrum von Ermittlungen standen und ihre Einsätze ins Kreuzfeuer der Kritik gerieten. Ihre Definition als Söldner ist allerdings umstritten.
Es ist bekannt, dass in den Balkan-Konflikten der 1990er Jahre Söldner direkt nach ihrer Ankunft am Bahnhof von Sarajevo angeheuert wurden. Viele von ihnen waren Soldaten aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks, die nach dem Zerfall der Sowjetunion und den politischen Umwälzungen in Osteuropa keine Arbeit gefunden hatten. Daneben kämpften in den Balkan-Kriegen auch Soldaten aus anderen europäischen wie auch asiatischen Staaten. Viele Extremisten, arbeitslose Ex-Soldaten, religiöse Fanatiker und Abenteurer kämpften auf allen Seiten als Söldner.
„In der Heimat waren wir arbeitslos, hier werden wir als Helden angesehen.“
– unbekannter Balkan-Söldner
„Ich erzähl dir mal etwas über Freundschaften im Söldnergeschäft. Es gibt sehr nette Kerle, mit denen man durch dick und dünn gehen kann, wirklich nette Jungs. Wenn du sie unter großen Druck setzt, ich meine wirklich sehr großen Druck, der sie bis aufs Äußerste belastet, so dass sie meinen, sie müssten am nächsten Tag sterben, dann musst du mal beobachten, wie sich ihr Charakter verändert. Du wirst sehen, dass aus diesen echten Kerlen richtige Teufel werden können, denen jedes Mittel recht ist.“
– Karl Penta, englischer Söldner 1991 im Balkan: WDR-Dokumentation: Warheads
Im Irak waren im Jahr 2008 rund 20.000 Söldner im Auftrag der britischen und US-Regierung beschäftigt – darunter auch deutsche Ex-Soldaten und ehemalige Polizisten.
Bekannte Söldner
Peter Hagendorf
Jean „Black Jack“ Schramme auch Jacques Schramme
Heinz Duthel
Siegfried „Kongo“ Müller
„Mad“ Mike Hoare
Heinz Duthel alias ‚Colonel Martin‘
Jeremiah „Jerry“ Puren
Kostas Georgiou alias „Colonel Callan“
Heinz Duthel, alias „Colonel Charly“
Rolf Steiner (Rod Steiner)
Simon Mann
Karl Penta
Hans Spiess
Militärunternehmer
Georg von Frundsberg (1473–1528)
Sebastian Schertlin von Burtenbach (1496–1577)
Kaspar von Frundsberg (1501–1536)
Erich II. von Braunschweig-Calenberg (1528–1584)
Ernst von Mansfeld (1580–1626)
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein gen.
Wallenstein (1583–1634)
Zurlauben - 16. bis 18. Jahrhundert
Jauch (Kanton Uri) – 17. bis 19. Jahrhundert
Academi – gegründet 1997 als Blackwater USA
Executive Outcomes – 1989 bis 1999
Rezeption
Wie dem Piraten haftet dem Söldner ein Ruf von Abenteuer, Geheimnis und Gefahr an. Ein gutes Beispiel sind das Buch und der Film Die Hunde des Krieges, in denen es um eine fiktive Söldner-Operation im Afrika der 1970er Jahre geht.
Sold
Der Sold ist die Bezahlung für bestimmte Dienste (Entgelt), vor allem für Soldaten (Söldner).
Besoldung ist die Bezeichnung für die Vergütung der Beamten und Richter. Der deutsche Bundespräsident erhält anstelle eines Ruhegehalts einen sogenannten Ehrensold.
Das Wort Sold leitet sich ab vom lateinischen solidus, der von Severus Alexander (222–235 n. Chr.) eingeführten Goldmünze, welche den viermonatlichen Lohn des Kriegers ausmachte. Vom Wort Sold wiederum leiten sich die Wörter Söldner und Soldat ab.
Bei den Griechen beginnt die Soldzahlung unter Perikles, bei den Römern schon unter den Königen, aber aus den Gemeindekassen, aus der Staatskasse erst seit 406 n. Chr. halbjährlich oder jährlich. Der bare Sold, das Salarium (Geld für Salz) eingerechnet, entsprach dem Lohn der ländlichen Arbeiter. Bei den Deutschen beginnt die Soldzahlung vereinzelt unter Karl dem Großen und war durch die Hanse im 13. Jahrhundert in England um 1050 vollständig entwickelt.
Nach dem Verfall des Heerbannes, der Lehnsfolge und des Rittertums bildeten bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts geworbene Söldner die Masse der Heere. Geregelte Soldzahlung begann erst mit dem Aufkommen der stehenden Heere. Bis zum Ersten Weltkrieg erhielten Mannschaften und Unteroffiziere eine dekadenweise im Voraus bar ausgezahlte Löhnung ("Löhnungsappell"), Offiziere hingegen waren Empfänger eines monatlichen Gehalts. Die Zahlungshöhe und die Auszahlungstermine wurden im Soldbuch festgehalten.
Eine andere frühere Bezeichnung für die Entlohnung der Soldaten ist Traktament oder Traktement.
Der deutsche Gesetzgeber regelt für Soldaten der Bundeswehr sog. Soldgruppen, nach denen sich die Höhe der Leistungen bestimmt, dies gilt ebenso für Zivildienstleistende nach § 35 Abs. 2 ZDG.
Fremdenlegion
Légion Étrangère
Siebenflammige Granate: Abzeichen der Légion Étrangère
Aufstellung 10. März 1831
Land Frankreich
Streitkräfte Les forces armées françaises
Teilstreitkraft Armée de Terre
Grobgliederung
Stärke 7.699
Garnisonen
Motto „Legio Patria Nostra“ (Latein Die Legion ist unser Vaterland)
„Honneur et Fidélité“ (Französisch Ehre und Treue)
Farben Rouge et Vert (Rot und Grün)
Marsch Le Boudin
Jahrestage 30. April (Gefecht von Camerone)
Kommandeur
Kommandeur Brigadegeneral (Général de Brigade)
Christophe de Saint-Chamas
Wichtige
Kommandeure General Rollet (genannt: „Vater der Legion“)
Insignien
Kopfbedeckung Képi Blanc und Beret Vert
Die Fremdenlegion (frz.: Légion étrangère) ist ein militärischer Großverband, gegenwärtig bestehend aus Freiwilligen aus 136 Nationen, die als Zeitsoldaten Dienst in den Streitkräften Frankreichs leisten. Sie gehört zum französischen Heer. Die Fremdenlegionäre sind im Sinne des Völkerrechts reguläre Soldaten der französischen Armee, auch wenn sie manchmal und fälschlicherweise als Söldner wahrgenommen werden.
Die französische Fremdenlegion wurde am 10. März 1831 durch einen Erlass von König Louis-Philippe I. gegründet und diente zunächst zur Eroberung und Absicherung der afrikanischen Kolonien Frankreichs, mit der zu dieser Zeit in Algerien begonnen wurde (später Französisch-Nordafrika; Kämpfe bis in die 1920er Jahre). Sie untersteht seit ihrer Gründung unmittelbar dem jeweiligen französischen Staatsoberhaupt, in der Französischen Republik also dem Staatspräsidenten. Die Truppe umfasste Anfang der 1960er Jahre, gegen Ende des Algerienkriegs, bis zu 35.000 Mann und wurde danach kontinuierlich auf eine heutige Stärke von rund 7.700 Mann reduziert. Das Offizierskorps der Legion besteht seit jeher grundsätzlich aus Franzosen. Bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs gab es ausnahmsweise auch Offiziere mit ausländischen Patenten. Seit ihrem Bestehen bis Ende der 1980er Jahre haben in der Légion Étrangère laut einer Ansprache von Colonel Morellon mehr als 600.000 Mann aus aller Welt gedient. Über 36.000 sind in Einsätzen ums Leben gekommen.
Geschichte
Die französische Fremdenlegion wurde 1831 in der Nachfolge verschiedener Vorläufer-Fremdenregimenter ins Leben gerufen. Eines dieser Regimenter war das Régiment de Hohenlohe unter dem Kommando von Ludwig Aloys von Hohenlohe-Bartenstein im Dienste französischer Royalisten zur Zeit der französischen Revolutionskriege, das später von König Charles X. übernommen wurde. Der erste Kommandant war der Schweizer Christoph Anton Stoffel aus Arbon.
Für die geplante Kolonialisierung Algeriens brauchte Frankreich Truppen. Damals hatten sich viele Ausländer in Frankreich, überwiegend in Paris, angesiedelt. Mit der Aufstellung der Legion bekam König Louis Philippe die nötigen Truppen und konnte zugleich eine beargwöhnte Bevölkerungsschicht reduzieren. Deshalb ließ er am nächsten Tag per Dekret das Gesetz vom 9. März 1831 (la Loi du 9 mars 1831) offiziell bestätigen, wonach die Fremdenlegion nur außerhalb der kontinentalen Grenzen des Königreichs eingesetzt werden durfte. Am 5. November 1854 nahm die Legion im Krimkrieg an der Schlacht von Inkerman teil. Die Fremdenlegion kam in den meisten französischen Kolonialkriegen zum Einsatz.
Im Sommer 1870 begann der deutsch-französische Krieg. Aus vielen Ländern kamen Freiwillige in die Rekrutierungsstellen der Fremdenlegion entlang der Staatsgrenzen, um sich der Fremdenlegion anzuschließen und Frankreich zu verteidigen.
Ab 1883 wurde die Legion auch in Übersee eingesetzt. Sie war an allen wichtigen Schauplätzen von Frankreichs Interessenpolitik vertreten. Insbesondere sind dies Tonkin (heute Nordvietnam, 1883–1940), Formosa (heute Taiwan, 1885), Sudan (1892–1893), Dahomey (1892–1894), Siam (1893–1897), Madagaskar (1895–1905) sowie Marokko (1900–1934).
Der Ruf der Legion schon zu dieser Zeit lässt sich wohl gut verdeutlichen mit der Forderung des Generals Joseph Gallieni, der bestimmt war, das Expeditionscorps auf Madagaskar zu führen und der folgende Forderung stellte: