SONG OF LOVE - Was ich von dir träumte - Jessa Holbrook - E-Book

SONG OF LOVE - Was ich von dir träumte E-Book

Jessa Holbrook

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Beschreibung

Betrügen? Nie hätte Sarah gedacht, dass ihr das mit Dave passieren würde - Dave, der Sunnyboy, ihr musikalisches alter Ego, mit dem sie so glücklich ist. Und doch. Als sie in einer heißen Sommernacht Will begegnet, flammt etwas in ihr auf, das sich ihrer Kontrolle entzieht. Von Leidenschaft getrieben, beginnen Sarah und Will ein Versteckspiel, das beiden bald nicht mehr genug ist. Sie wollen nur noch füreinander da sein. Doch der Sommer währt nicht ewig. Als Will sich aufmacht, um aufs College zu gehen, schwört er Sarah Treue. Nur: Was bedeutet Treue für jemanden, der selbst schon einmal betrogen hat? Sarah beginnt zu zweifeln. Vor allem, als sie Dave wiedertrifft ...

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Seitenzahl: 67

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DIE AUTORIN

Jessa Holbrook ist ein Pseudonym. Jessa stammt aus einer sehr kleinen Stadt, die aber eine sehr große Bibliothek besaß. Mit sechs Jahren entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern und beschloss, sich einmal komplett durch alle Regale zu lesen. Daran arbeitet sie heute noch. Ihre Leidenschaft hat sie zum Beruf gemacht und gesteht, dass sie die Bücher, die sie im Schlafzimmer liest, mit dem Roman betrügt, der im Erdgeschoss liegt. Und die beiden ahnen nichts von ihrer heimlichen Affäre mit der Schwarte, die sie im Küchenschrank versteckt hat.

Jessa Holbrook

SONG

OF LOVE

Teil 3:

Was ich von dir

träumte

Aus dem Englischen

von Michaela Link

Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House

1. Auflage 2015

Copyright © 2013 by Jessa Holbrook

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »While You’re Away 3 – When Your’e Confusing«

bei Razorbill

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

This edition published by arrangement with Razorbill, a division of Penguin Young Readers Group, a member of Penguin Group (US) LLC,

A Penguin Random House Company

© 2015 für die deutschsprachige Ausgabe

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

München

Alle Rechte für die deutschsprachige Ausgabe vorbehalten

Aus dem Englischen von Michaela Link

Lektorat: Roman Stadler

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins,

unter Verwendung eines Fotos von

© Shutterstock (Aleshyn Andrei, Zheltyshev)

TP · Herstellung: kw

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN: 978-3-641-15230-7

www.cbt-buecher.de

TEIL 3

Was ich von dir träumte

Kapitel 13

An diesem Abend saß ich auf dem Badewannenrand und ließ Wasser ein, so heiß ich es aushalten konnte. Mit aufgekrempelter Pyjamahose und eingehüllt in Dampfschwaden ließ ich langsam die Füße in die Wanne.

Ich zog die Luft durch die Zähne ein und wartete darauf, dass ich mich an die Hitze gewöhnte, und dann entspannte ich mich langsam. Ein Fußbad nahm ich normalerweise mit Ellie zusammen. Sie war diejenige, die damit angefangen hatte. Nach grausamen Tanzstunden liebte sie es, sich im heißen Wasser den Schmerz wegzubrennen. Doch heute Abend hatte sie eine Zusatzvorstellung und ich brauchte ein wenig Ruhe.

Ich ließ die Finger über das Display meines Telefons wandern und zögerte, bevor ich das Nachrichtensymbol berührte. Mit wild klopfendem Herzen tippte ich langsam meine Nachricht ein. Und dann dachte ich lange und gründlich darüber nach, ob ich sie abschicken wollte. Ich hatte das Gefühl, als stünde Jane dicht hinter mir, mit vor der Brust verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen. Deutlich konnte ich ihre Stimme hören, die mich daran erinnerte, dass ich mich selbst glücklich machen müsse. Also, was wollte ich? Was wollte ich wirklich?

Es war, als stünde ich am Rand eines Abgrunds. Ich konnte von der Kante zurücktreten. Mich mit Dave versöhnen. Wenn er sich entschuldigte, konnte ich das auch.

Alles würde wieder so normal sein wie immer. Ich konnte mich in der Wärme und Geborgenheit seiner Arme verstecken und nie wieder herauskommen.

Nein, sagte ich mir. Konnte ich nicht.

Ich konnte hier ganz allein stehen. Oder ich konnte beschließen, dass es an der Zeit war zu springen. Also drückte ich auf Senden.

Tick. Du bist.

Nein, letzter Stand war, dass du deine Situation klären musst, antwortete Will.

Letzte Chance. Letzte Chance, die berauschende, beängstigende Möglichkeit, die Will Spencer war, sausen zu lassen. Meine Finger flogen und drückten ohne Scham auf Senden. Ich weiß. Und ich habs getan. Hab heute Morgen mit Dave Schluss gemacht.

Wirklich?

Ich würde darüber nicht lügen. Also, Tick, du bist.

Ich ließ die Füße im Wasser kreisen und beobachtete in gespannter Erwartung den Bildschirm. Und wenn das alles für ihn nur ein Spiel gewesen war? Das er auch mit anderen Mädchen gespielt hatte? Mein Herz schwor, dass es nicht so war. Ich wollte es glauben, aber jetzt brauchte ich einen Beweis.

Die Hitze des Wassers kroch durch mich hindurch. Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn und unter meinem Shirt.

Die Sekunden verrannen und mein Gemurmel hallte im Badezimmer wieder. Ich betete nicht, nicht direkt. Es war mehr wie eine Beschwörung. Bitte, bitte, mach, dass ich mich nicht irre. Bitte.

Ein Klingeln kündigte Wills Antwort an. Ich rede mit Trish.

Wann?, fragte ich.

Bald, schrieb er. Sehr bald.

Als ich am Montagmorgen in die Schule kam, sahen Will und Trish immer noch stark nach Pärchen aus.

Ich verbot mir, Tricia zu hassen, denn sie war immer noch die unschuldigste Partei von uns allen. Das hieß nicht, dass es sich nicht wie ein großer Schluck Säure anfühlte, zu sehen, wie sie Will den Kopf auf die Schulter legte. Mit anzusehen, wie sie sich vor seinem Schließfach eng an ihn schmiegte, war wie ein Messerstich direkt ins Herz. Sie hatte genau das, was ich wollte. Und sie schien beinahe so perfekt mit ihm zusammenzupassen wie ich.

Ich drehte mich immer wieder um und sah dann, wie Will mich beobachtete. Weil ich nicht glauben wollte, dass nur ich jetzt auf volles Risiko spielte, redete ich mir ein, dass er nicht glücklich wirkte. Und tatsächlich sah er irgendwie aus, als verhungere er – große Augen und einen verletzten Gesichtsausdruck, den ich nicht aus dem Kopf bekam, auch wenn ich es versuchte.

Ich hatte über den Rand des Abgrunds geblickt und war gesprungen. Aber jetzt hatte ich das Gefühl, im freien Fall zu sein, unsicher, ob jemand da sein würde, der mich auffing. Und ich glaubte weniger und weniger daran, dass Will das tatsächlich tun würde. Also verdiente er es, unglücklich zu sein. Ich versuchte, mich mit einem dunklen Siegesgefühl zu trösten. Will war nie der Typ gewesen, der schmachtete, der zweimal über ein Mädchen nachdachte. Ich musste darüber hinwegkommen. Mich selbst an die erste Stelle setzen, wie angeordnet.

Ich entfernte mich so weit wie möglich von Will und Tricia. Schließlich fand ich eine nette, stille Ecke neben der Holzwerkstatt, wo ich in Ruhe essen konnte. Es war der letzte Ort, an dem mich jemand suchen würde. Ich begann, den intensiven Geruch von Sägespänen und Maschinen zu genießen. Wenn ich Will nicht sah, brauchte ich auch nicht zu leiden.

Und wie ich Will aus dem Weg ging, so ging ich auch Dave aus dem Weg. Und es schien, dass er seinerseits mir aus dem Weg ging. An unseren alten Treffpunkten war von unserer Beziehung nichts mehr zu spüren. Wir waren einfach weg.

Das einzig Gute, das aus diesem Elend erwuchs, war das Songschreiben. »Rührei« wurde zu einer Ballade mit dem Titel Alles. Sie wurde dichter und bekam Substanz. Wenn ich mich in den Song versenkte, war das die perfekte Flucht. Zum ersten Mal fühlte ich mich, als sei ich in meinen Texten vollkommen nackt. Ich ließ darin alles raus, so schonungslos ehrlich, dass mich allein das Singen der Ballade zum Anpassen der Tonart wieder zum Weinen bringen konnte.

Der Frühling erblühte in voller Pracht. Binnen Tagen wurden aus kleinen grünen Trieben Narzissen und Tulpen. Die Vögel kehrten zurück. Ich saß draußen und genoss den Sonnenschein und die Einsamkeit, als mein Telefon endlich mal wieder klingelte. Daves Klingelton, ein Takt aus einem seiner Lieblingssongs von Dasa, ließ mich aufschrecken. Mir graute. Er wollte seine Sachen zurückhaben. Wir mussten die Auflösung der Band organisieren. All die Dinge, die er vielleicht sagen würde, rasten mir durch den Kopf.

»Hey, Dave.« Ich tat mein Bestes, locker zu klingen.

»Hallo, Sarah«, antwortete er. Seine Stimme war sanft. Zaghaft, wie bei unserer ersten Begegnung. »Ich hoffe, ich störe nicht.«

Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und lehnte mich weit zurück. Dann schaute ich in die hellgrünen Blätter, die über mir gerade zu sprießen begannen. Sie waren immer noch so zart, dass das Licht durch sie hindurchschien. Ihre zierlichen, verletzlichen Adern zeichneten sich als zarte Schatten ab. »Nein, nein, ich habe gerade an ein paar Sachen gearbeitet. Nichts Weltbewegendes. Was gibt’s?«

Es wurde still in der Leitung. Dann räusperte Dave sich. »Ich habe mich gefragt, ob du dieses Wochenende in die Garage kommen willst.«

Überrascht und auf der Hut richtete ich mich auf. »Ich … hatte es nicht vor. Brauchst du mich?«