SONG OF LOVE - Wie ich mich zurückzog - Jessa Holbrook - E-Book

SONG OF LOVE - Wie ich mich zurückzog E-Book

Jessa Holbrook

0,0
1,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Betrügen? Nie hätte Sarah gedacht, dass ihr das mit Dave passieren würde - Dave, der Sunnyboy, ihr musikalisches alter Ego, mit dem sie so glücklich ist. Und doch. Als sie in einer heißen Sommernacht Will begegnet, flammt etwas in ihr auf, das sich ihrer Kontrolle entzieht. Von Leidenschaft getrieben, beginnen Sarah und Will ein Versteckspiel, das beiden bald nicht mehr genug ist. Sie wollen nur noch füreinander da sein. Doch der Sommer währt nicht ewig. Als Will sich aufmacht, um aufs College zu gehen, schwört er Sarah Treue. Nur: Was bedeutet Treue für jemanden, der selbst schon einmal betrogen hat? Sarah beginnt zu zweifeln. Vor allem, als sie Dave wiedertrifft ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 80

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DIE AUTORIN

Jessa Holbrook ist ein Pseudonym. Jessa stammt aus einer sehr kleinen Stadt, die aber eine sehr große Bibliothek besaß. Mit sechs Jahren entdeckte sie ihre Liebe zu Büchern und beschloss, sich einmal komplett durch alle Regale zu lesen. Daran arbeitet sie heute noch. Ihre Leidenschaft hat sie zum Beruf gemacht und gesteht, dass sie die Bücher, die sie im Schlafzimmer liest, mit dem Roman betrügt, der im Erdgeschoss liegt. Und die beiden ahnen nichts von ihrer heimlichen Affäre mit der Schwarte, die sie im Küchenschrank versteckt hat.

Jessa Holbrook

SONG

OF LOVE

Teil 2:

Wie ich mich

zurückzog

Aus dem Englischen

von Michaela Link

Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House

1. Auflage 2015

Copyright © 2013 by Jessa Holbrook

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »While You’re Away 2 – When I Retreat«

bei Razorbill

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

This edition published by arrangement with Razorbill, a division of Penguin Young Readers Group, a member of Penguin Group (US) LLC,

A Penguin Random House Company

© 2015 für die deutschsprachige Ausgabe

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

München

Alle Rechte für die deutschsprachige Ausgabe vorbehalten

Aus dem Englischen von Michaela Link

Lektorat: Roman Stadler

Umschlaggestaltung: Carolin Liepins,

unter Verwendung eines Fotos von

© Shutterstock (Aleshyn Andrei, Zheltyshev)

TP · Herstellung: kw

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN: 978-3-641-15229-1

www.cbt-buecher.de

TEIL 2

Wie ich mich zurückzog

Kapitel 7

Ich saß Rücken an Rücken mit Will und lehnte meinen Kopf an seinen. Das war die einzige Möglichkeit, wie wir miteinander reden konnten, ohne übereinander herzufallen.

Wir sagten nichts, hielten uns nur an den Händen. Unsere Finger drehten und neckten sich. Schlossen sich zusammen und gingen dann wieder auseinander und flüsterten Liebkosungen. Es war, als würden unsere Hände weiter all das tun, was wir nicht konnten. Denn egal, was wir sonst wollten, wir mussten wirklich reden.

Wenn ich zu viel sagte, wenn ich das Falsche sagte, würde er dann gehen? Mein Herz sagte Nein, aber wie konnte ich mir da sicher sein? Eine andere Art von Anspannung kroch mir unter die Haut. Sie wurde immer stärker und schnürte mir die Luft ab, während mein Puls raste.

So zu tun, als seien die Dinge nicht kompliziert, vereinfachte sie nicht wirklich. Aufgewühlt und durcheinander öffnete ich den Mund, um es auszusprechen.

»Du hast eine Freundin«, stellte ich fest. Ich sprach bewusst leise. Seit das Tauchtraining beendet war, hatte der dunkle Flur eine unheimliche Stille angenommen. Ich wollte nicht, dass all meine geheimen Gedanken und Gefühle weitergetragen wurden. Niemand sollte wissen, was ich fühlte – niemand außer Will. Ich schaute mich um, aber wir waren allein. Dafür war ich dankbar, denn seine Reaktion überrumpelte mich.

»Ja. Tricia ist toll.«

Eifersucht stieg in mir hoch, ohne dass ich ein Recht dazu gehabt hätte. Aber ich wollte nicht, dass Will sie toll fand. Ich wollte, dass er dachte, ich sei besser. Ich wollte hören, wie er zugab, dass er mir gehörte, damit ich zugeben konnte, dass ich ihm gehörte. Wie sonst sollten wir je zusammen sein?

Ich warf einen Blick über meine Schulter und sagte: »An dem Abend neulich – du hast mich gefragt, ob es nur mir so ging.«

»Es klingt irgendwie falsch«, sagte Will. Seine Schultern stießen an meine. Er fasste kräftiger nach meiner Hand. Seine Finger glitten über die Unterseite meines Handgelenks. Meine Haut dort war empfindlich, und seine Fingerspitzen rau. »Oder vielleicht klingt es wie Bullshit, ich weiß nicht. Aber mit dir ist es anders.«

Ein Schauer lief durch mich hindurch. »Wie denn? Ist es nur, du weißt schon … körperlich?«

»Nein.«

»Bist du sicher?«

Er lachte und ich spürte die Vibrationen in seinem Körper. »Wenn es das wäre, hätte das Bootshaus ausgereicht.«

»Okay, jetzt kommt ein verrücktes Geständnis«, sagte ich. Ich drückte seine Hand und drehte mich zu ihm. Alles, was ich wollte, war ein Blick in sein Gesicht. Im Schatten sah ich die Umrisse seines Kopfes, halb versteckt in der Dunkelheit. Das Licht fing sich in seinen Augen und ließ sie unnatürlich blau wirken. Hell wie das Wasser des Schwimmbeckens über uns und genauso glitzernd.

»Ja?«, ermunterte er mich.

»Bevor irgendwas passiert ist, hatte ich das Gefühl, als würde ich dich schon kennen.«

»Ich dachte, du hättest mich durchschaut«, antwortete er. Mit einem schiefen kleinen Lächeln lehnte er sich wieder gegen mich. »Diese Athene ist einfach zu klug. Sie hat sofort hinter die Partydeppen-Fassade geblickt und mein wahres Wesen erkannt.«

Ich wollte ihn in den Arm nehmen. Ihn vor dem Rest der Welt beschützen, der nicht hinter die Fassade blicken konnte. Ich war traurig, dass er bis jetzt keine Chance gehabt hatte, einfach nur er zu sein. Schon sein ganzes Leben in eine Form gepresst, die ihm nicht passte … es war, als sei ich die Einzige, die begriff, dass Pinocchio ein echter Junge war.

Wir flochten unsere Unterarme umeinander und ich hob unsere ineinander verschlossenen Hände. Dann ließ ich die Finger über unsere Schultern wandern, drehte mich um und hauchte einen Kuss auf seine Fingerspitzen. »Da bist du, Will«

Er erwiderte heiser: »Hier bin ich.«

Die Wirklichkeit strömte auf mich ein. Ich schloss die Augen und war gezwungen, zuzugeben, dass die Dinge wahnsinnig kompliziert waren. Wir konnten nicht einfach in ein Cabrio steigen und zusammen gen Sonnenuntergang fahren. Er war schon seit einer ganzen Weile mit Tricia zusammen. Sie waren König und Königin des großen Ehemaligentreffens, und würden sicher auch auf dem Abschlussball das Königspaar sein. Und Dave? Dave war nicht nur mein Freund. Er war mein Partner. Wir hatten eine jahrelange gemeinsame Geschichte und das war mir wichtig.

»Ich warte auf das ›Aber‹«, sagte Will.

Was für eine Art zu beweisen, dass er mich tatsächlich kannte, auf eine grundsätzliche, elementare Art. Schon jetzt verstand er das, was ich nicht sagte.

»Dave ist nicht nur mein Freund«, entgegnete ich. »Wir sind Partner.«

»Die Band«, sagte Will.

»Selbst das lässt es einfacher klingen, als es ist. Wir haben da tatsächlich etwas zusammen, musikmäßig. Ich glaube nicht an Musen oder so was. Aber wenn wir uns hinsetzen und zusammen einen Song schreiben … es ist wirklich, als sei dort draußen eine Macht, die Musik und Texte in uns hineinfließen lässt.«

»Ich habe eure Website gesehen«, sagte Will.

Es berührte mich, dass er sie sich angeschaut hatte. Und es machte das, was ich noch sagen musste, noch schwerer. Ich wollte, dass er verstand, dass es bei Dasa weniger um mich und Dave als Pärchen ging. Es ging um uns als Musiker.

Mit einem Stirnrunzeln sah Will mich wieder an. »Weißt du, ich habe dich auch ohne ihn spielen hören. Du bist wirklich gut.«

»Mit ihm bin ich besser.« Ich seufzte. Es war ein Schlamassel und ich machte es noch schlimmer.

Will drehte sich zu mir. Ich schätzte, er dachte, ich müsse ihn sehen, wenn er es sagte. Er nahm sachte mein Kinn und schaute mir forschend ins Gesicht. Dann blickte er mir ohne zu blinzeln in die Augen. »Ich will dir das nicht wegnehmen.«

Nervös nickte ich. Ich wusste die Geste zu schätzen, aber irgendwie wollte ich, dass er protestierte, dass er der einzige Mann in meinem Leben sein wollte. Während ich seine Hand mit meiner bedeckte, fragte ich mich, ob jetzt der Teil käme, wo wir vereinbarten, uns in fünf Jahren wiederzutreffen und zu schauen, ob wir es dann hinbekämen. Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals. Er schnürte mir die Kehle zu, weil ich bei dem Gedanken, ihn aufzugeben, am liebsten geweint hätte.

Sein Gesicht wurde ganz weich. Urplötzlich kam ein fragender Ausdruck in seine Augen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und ihm stand mein Schmerz ins Gesicht geschrieben. Tröstend strich er mir über die Wange, streifte mit den Fingerknöcheln mein Kinn. »Hey. Pst. Alles in Ordnung. Wir kriegen das hin.«

»Wie denn?«

Er umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und küsste mich. Dann presste er seine Stirn gegen meine. Als er die Augen öffnete, schaute er direkt in mich hinein, und ich schaute zurück. Ich legte die Finger um seine Handgelenke und tastete nach seinem Puls. Ich wollte, dass er im selben Rhythmus schlug wie meiner. Wenn ich atmete, wollte ich, dass er ebenfalls atmete.

Er flüsterte: »Triff dich mit mir, wenn du mich treffen kannst. Du brauchst nicht aufzuhören, mit Dave rumzuhängen. Ich bin immer noch mit Trish zusammen. Fürs Erste. Bis du die Dinge für dich auf die Reihe bekommst. Wir bleiben in Kontakt. Das wird schon. Wir kriegen das hin.«

Ich glaubte ihm. Wenn er es so sagte, ergab es absolut Sinn. Ich brauchte mich nicht aufzuarbeiten, um entweder meinen Traum festzuhalten oder Will. Ich hatte die Zeit, eine Lösung zu finden. So vernünftig das klang, es zerrte an meinen Nerven. Alles zwischen uns fühlte sich an, als sei es Futur; Ich wollte nicht diejenige sein, die etwas von sich zurückhielt. Aber ich wagte es auch nicht, als Erste loszuspringen. Es stand zu viel auf dem Spiel.

In dem verzweifelten Wunsch, an irgendetwas festzuhalten, beeilte ich mich, den Abstand zwischen uns mit einem Kuss zu überwinden.

Will war bereits da.

Am nächsten Morgen fuhr ich bei Jane vor und hupte einmal. Ihre ruhige Wohngegend war deutlich abgefahrener als unsere. Ältere Bungalows, deren Bewohner in ihrem Garten nicht bei einem Gartenzwerg haltmachten, wenn doch fünfhundert davon locker unter ihre alten Eichen passten. Das Haus von Janes Eltern hatte eine niedliche, altmodische Veranda und war in – es ließ sich nicht anders sagen – Puffrot gestrichen.