Soziale Arbeit für Dummies - Daniela Voigt - E-Book

Soziale Arbeit für Dummies E-Book

Daniela Voigt

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Beschreibung

Sozial — Alles, was Sozialarbeiter schon immer wissen wollten

Ein Buch für Studierende und Sozialarbeiter, das einen wunderbaren Überblick über das Thema gibt und dabei Theorie und Praxis verbindet. Sie lernen Hand-lungsfelder, Akteure und Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit kennen und gewinnen ein Grundverständnis von Methoden und Theorien. Zugleich erhalten Sie für Ihren Arbeitsalltag als Sozialarbeiter Survival Hacks und Überlebenstipps. Daniela Voigt erklärt verständlich und anhand vieler anschaulicher Beispiele, was Soziale Arbeit ausmacht und wie sie dazu beitragen kann, Menschen zu unterstützen, gesellschaftliche Probleme zu lösen und die Welt ein wenig sozialer und gerechter zu machen.

Sie erfahren

  • Was die Arbeit mit Menschen so speziell macht
  • Welche Methoden Ihnen helfen, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben
  • Was den idealtypischen Sozialarbeiter ausmacht
  • Wissenswertes über die Entstehung der Sozialen Arbeit

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 437

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Soziale Arbeit für Dummies

Schummelseite

EINFÜHLUNGSVERMÖGEN UND EMPATHIE

Zeigen Sie sensibles Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse Ihrer Klienten.Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie Mitgefühl.Respektieren Sie die emotionalen Herausforderungen Ihrer Klienten.Unterstützen Sie Ihre Klienten einfühlsam in schwierigen Lebenssituationen.Bauen Sie eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Klienten auf.

KOMMUNIKATIONS- UND BERATUNGSFÄHIGKEIT

Kommunizieren Sie klar und verständlich mit Ihren Klienten.Zeigen Sie Einfühlungsvermögen, wenn Sie komplexe Informationen erklären.Achten Sie auf nonverbale Signale und berücksichtigen Sie diese in Ihren Gesprächen.Finden Sie gemeinsam mit Ihren Klienten konstruktive Lösungen und bieten Sie Beratung.Stärken Sie Ihre Klienten, indem Sie unterstützende Gespräche führen.

SELBSTREFLEXION UND PROFESSIONALITÄT

Reflektieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Handeln und Verhalten.Beachten Sie persönliche Grenzen und ethische Prinzipien.Halten Sie sich konsequent an professionelle Standards und Verhaltensrichtlinien.Seien Sie offen für konstruktive Kritik und investieren Sie in Ihre Weiterbildung.Entwickeln Sie kontinuierlich Ihre Kompetenzen und fördern Sie Ihre berufliche Entwicklung.

EMPOWERMENT UND STÄRKUNG VON KLIENTEN

Unterstützen Sie Ihre Klienten dabei, ihre individuellen Stärken zu erkennen und zu nutzen.Ermächtigen Sie sie zur aktiven Teilhabe an ihrem eigenen Leben.Ermutigen Sie Selbsthilfe und Selbstverantwortung.Vermitteln Sie Bewältigungsstrategien und Ressourcen.Stärken Sie Ihre Klienten, damit sie eigenständig Veränderungen anstreben und sich persönlich weiterentwickeln können.

KRISENINTERVENTION UND LÖSUNGSORIENTIERUNG

Bieten Sie sofortige Hilfe und Unterstützung bei akuten Krisen und Notfällen.Sorgen Sie für die Sicherheit und emotionale Stabilität Ihrer Klienten.Identifizieren Sie individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen.Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Klienten realistische Interventionspläne zur Problemlösung.Koordinieren Sie mit anderen Fachkräften und Diensten, um umfassende Unterstützung zu gewährleisten.

KOOPERATION UND NETZWERKPFLEGE

Arbeiten Sie effektiv mit Kollegen und Fachexperten zusammen.Koordinieren Sie Unterstützungssysteme für Ihre Klienten.Bauen Sie Netzwerke auf und pflegen Sie diese, um weitere Ressourcen zu erschließen.Tauschen Sie Informationen aus und kooperieren Sie mit anderen Organisationen.Planen und setzen Sie Interventionsmaßnahmen gemeinsam um, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

BEDÜRFNISORIENTIERUNG UND INDIVIDUALITÄT

Orientieren Sie sich an den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen Ihrer Klienten.Berücksichtigen Sie die Vielfalt der Persönlichkeiten und Lebenssituationen.Entwickeln Sie maßgeschneiderte Unterstützungspläne für jeden Klienten.Fördern Sie die Selbstbestimmung Ihrer Klienten, indem Sie ihre Wünsche und Ziele respektieren.Unterstützen Sie Klienten dabei, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihr Leben aktiv zu gestalten.

PRÄVENTION UND FRÜHERKENNUNG

Führen Sie präventive Maßnahmen durch, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.Sensibilisieren Sie Klienten für mögliche Risiken und schulen Sie sie in Selbstfürsorge.Führen Sie Screeningverfahren und Assessments durch, um mögliche Herausforderungen zu identifizieren.Entwickeln Sie Frühwarnsysteme, um mögliche Krisen rechtzeitig zu erkennen und zu intervenieren.Bieten Sie präventive Unterstützung an, um die Resilienz und Bewältigungsfähigkeiten Ihrer Klienten zu stärken.

KLEINE SCHRITTE, GROSSE ERFOLGE

Feiern Sie jeden Fortschritt, egal wie klein er auch sein mag.Erinnern Sie sich daran, dass selbst scheinbar kleine Veränderungen große Auswirkungen haben können.Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Schritt zum Erfolg.Zeigen Sie Ihren Klienten, dass sie trotz Rückschlägen immer wieder aufstehen können.Realisieren Sie, wie Sie als Sozialarbeiter eine dauerhafte Wirkung auf das Leben Ihrer Klienten haben können.

Soziale Arbeit für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Print ISBN: 978-3-527-72139-9ePub ISBN: 978-3-527-84490-6

Coverfoto: pch.vector auf FreepikKorrektur: Frauke Wilkens, München

Über die Autorin

Dr. Daniela Voigt ist als Professorin für Soziale Arbeit, als Speaker, Berater und Potenzialentfaltungscoach tätig. Sie ist seit mehr als 25 Jahren Sozialarbeiterin aus Leidenschaft und beschäftigt sich mit den Themen Stress- und Resilienz, Beratung, soziale Innovation, Digitalisierung und professionelles Handeln in Sozial- und Gesundheitswesen. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Ausbildung und Weiterentwicklung von Sozialarbeitern und sozialen Institutionen. Ihr zentrales Anliegen ist, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen und tatsächliche soziale Innovationen zu begleiten. Als Science-Slammer begeistert sie Engagierte, Profis und auch fachfremdes Publikum für die Wissenschaft und vermittelt als Speaker nicht nur fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern teilt auch ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihrer langjährigen Praxis. Sie hat zahlreiche Bücher verfasst, die interessierten Lesern eine Fülle an Wissen und Erkenntnissen im Bereich der Sozialen Arbeit bieten. Ihre Bücher sind nicht nur für Fachexperten und Studierende der Sozialen Arbeit von Bedeutung, sondern auch für all diejenigen, die an einem tieferen Verständnis der sozialen Herausforderungen und der Entwicklung von Lösungsansätzen interessiert sind. Durch ihre Publikationen trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für soziale Fragestellungen zu stärken und einen positiven Einfluss auf die Praxis der Sozialen Arbeit auszuüben. Mehr Informationen über ihre Arbeit gibt es unter www.awehrness.de.

Danksagung

Herzlichen Dank an meine Lektorin Esther Neuendorf, Wiley-VCH, für die vielen Impulse und anregenden Diskussionen sowie die konstruktive Unterstützung und an meine Freundin Nina Hübner für die inspirierende Begleitung und hilfreichen Gespräche.

Ich möchte meinen aufrichtigen Dank auch an all die Studierenden und Fachleute richten, die ich auf ihrem Weg begleiten konnte und die mir die Möglichkeit gegeben haben, an ihren Erfahrungen und Herausforderungen teilzuhaben. Besonders möchte ich jenen danken, die Zweifel geäußert, Diskussionen geführt und ihre Fälle sowie Lösungsansätze geteilt haben. Nicht zuletzt gilt mein Dank all jenen, die niemals aufgegeben haben.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Danksagung

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Teil I: Grundlagen Sozialer Arbeit

Kapitel 1: Soziale Arbeit: Ein erster Überblick

Sozial – eine erste Begriffsbestimmung

Soziale Arbeit: Was ist das?

Beruf Sozialarbeiter

Soziale Probleme, soziale Ungleichheiten, Diversity, Inklusion und Menschenrechte

Kapitel 2: Wissenschaft und Soziale Arbeit

Die Bedeutung der Wissenschaft für die praktische Arbeit

Soziale Arbeit – der Teenager unter den Wissenschaften

Normative Praxiswissenschaft – Wir wissen wie es geht!

Bezugswissenschaften und ihr Nutzen für die praktische Arbeit

Kapitel 3: Praxisschock

Die erste Zeit als »frischgebackener« Sozialarbeiter

Theorie trifft auf Klienten

Kapitel 4: Ethik und Soziale Arbeit

Sitte/Sittlichkeit, Ethik und Moral

Nähe und Distanz

Teil II: Theorien in der Sozialen Arbeit

Kapitel 5: Paradigmen und Konzepte in der Sozialen Arbeit

Vier grundlegende Paradigmen der Sozialen Arbeit

Sieben praktische Konzepte

Perspektiven auf die Soziale Arbeit

Evaluation und Konzeption

Kapitel 6: Lebenswelt und Lebensweltbewältigung

Lebensweltorientierung: Das Daily Life der Klienten

Lebensbewältigung

Hilfe zur Selbsthilfe

Kapitel 7: Systemtheorie

Der Grundgedanke

Grenzen zwischen Systemen und ihrer Umwelt

Kapitel 8: Professionstheoretische Ansätze

Bedeutung von Professionalität

Der gesellschaftliche Wandel

Der Begriff der »neuen Profession«

Die Suche nach der perfekten Lösung – Mitdenken hilft

Kapitel 9: Handlungstheoretische Ansätze

Max Weber als »Vater« der Soziologie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit

Der Soll-Ist-Plan

Die Soziale Arbeit als »Weltretter«

Kapitel 10: Fähigkeiten als individuelle Kompetenzen: Der Capability Approach

Förderung und Stärkung von Fähigkeiten als Ziel von Sozialer Arbeit

Stereotype und Vorurteile vermeiden

Ich bin okay, du bist okay! Die Transaktionsanalyse

Capability Approach – Nussbaum und die Lebensflat

Teil III: Methoden der Sozialen Arbeit

Kapitel 11: Methoden: Der Werkzeugkasten des Sozialarbeiters

Klienten- oder organisationszentriert? Das ist hier die Frage

Die richtige Balance finden: Standardisierung und individuelle Besonderheit

Arbeitsformen in der Sozialen Arbeit

Kompetenzen vermitteln

Alles eine Frage der Technik

Vorprofessionelles Wissen

Interventionen und Maßnahmen

Die Persönlichkeit der Sozialarbeitenden als Werkzeug

Situative Methoden nutzen

Kapitel 12: Klientenzentrierung

Unterstützung vulnerabler Menschen

Selbstbestimmung des Klienten

Fallarbeit, Einzelfallhilfe

Case- und Caremanagement

Empowerment

Kapitel 13: Therapeutische Handlungsweisen

Therapeutische Ansätze, die in der Sozialen Arbeit Anwendung finden

Bio-psycho-sozial, ein fordernder Cocktail

Psychische Erkrankungen – Soziale Arbeit endet, wo die Therapie anfängt

Kapitel 14: Beratung

Nicht einfach »Schön, dass wir darüber geredet haben«

Nicht immer ganz freiwillig

Was Beratung ausmacht

Wirksamkeit von Beratung

Teil IV: Soziale Arbeit – gestern, heute und morgen

Kapitel 15: Die Ursprünge der sozialen Hilfe

Staatliche Hilfe in der Antike? Fehlanzeige

Das Mittelalter und die Rolle des Christentums

Dunkles Kapitel – die Neubewertung der Armut mit Strafe und Disziplinierung

Kapitel 16: Neuzeit und aktuelle Entwicklungen

Wohlfahrtsstaat – keiner muss hungern

Aktiver Sozialstaat – fordern und fördern

Kapitel 17: Diener dreier Herren

Manchmal ein Spagat: Das doppelte Mandat

Unterstützung und Kontrolle: Ein Spannungsfeld

Tripelmandat oder sind es doch mehr?

Vorurteile gegenüber der sozialen Arbeit

Kapitel 18: Rahmenbedingungen: Sozialpolitik und Sozialgesetze

Sind Gesetze sozial?

Sozialpolitik

Sozialgesetze

Kapitel 19: Akteure in der Sozialen Arbeit

Das Sozialversicherungssystem in Deutschland

Öffentliche Träger

Freie Träger und Sonderformen

Übergeordnete Rechtsverordnung für alle Akteure

Kapitel 20: Handlungsfelder

Drei große Handlungsfelder im Überblick

Unterstützend, ergänzend oder ersetzend?

Wissenschaftliche Systematik der Handlungsfelder

Kinder- und Jugendhilfe

Gesundheitswesen und Altenhilfe

Inklusion und Teilhabe

Kapitel 21: Sozial digital

Gesellschaftlicher Wandel durch fortschreitende Digitalisierung

Soziale Diagnostik

Beziehungsarbeit

Sozialarbeiter versus künstliche Intelligenz

Kapitel 22: Zukunftsnavigator

Migration und Flucht

Spaltung und Inklusion

Einsamkeit

New Work

Teil V: Survival-Hacks und Überlebenshilfen

Kapitel 23: Mensch und Psyche – Wie geht Mensch?

Dauersorgen: Wibbergibber

Stress: Der Hormo sapiens (kein Schreibfehler)

Dachschaden-TV: Zu viele zu negative Informationen

Kapitel 24: Profi bleiben

Von Grund auf gut, das Mantra der Menschenarbeiter

Berater haben (keine) Gefühle

Selbsterkenntnis und Selbstfürsorge

Kapitel 25: Psychohygiene

Belastungen, denen Berater ausgesetzt sind

Überlebenswerkzeug Reflexion

Ich packe meinen Koffer – Notfallgepäck

Kapitel 26: Krisen: Alles anders

Life is a Rollercoaster – das Krisenmodell nach Hurst/Shepard

Die Tit-for-Tat-Methode – Wie du mir, so ich dir

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 27: Zehn Dos für Sozialarbeiter

Zuhören

Empathie zeigen

Neutralität bewahren

Kompetenz entwickeln

Geheimhaltung wahren

Interkulturelle Kompetenz aufbauen

Lösungsorientiert arbeiten

Eine Unterstützungsbeziehung aufbauen

Netzwerkarbeit

Selbstfürsorge

Kapitel 28: Zehn Dont’s für Sozialarbeiter

Vorurteile zeigen

Menschen diskriminieren

Sich selbst überfordern

Grenzen überschreiten

Sich unprofessionell verhalten

Unangemessenen Rat geben

Menschen ungerecht behandeln

Unprofessionell auftreten

Klienten manipulieren

Klienten verlassen

Kapitel 29: Zehn Dinge, die den idealen Sozialarbeiter auszeichnen

Empathie

Respekt

Fachliche Kompetenz

Kommunikations- und Beratungsfähigkeiten

Einfühlungsvermögen

Teamarbeit

Kulturelle Sensibilität

Empowerment

Ethik und Integrität

Selbstreflexion und Weiterbildung

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 1

Tabelle 1.1: Korridor Soziale Arbeit

Tabelle 1.2: Auswahl Berufsfelder

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Theoretische Grundpositionen und Merkmale

Tabelle 5.2: Übersicht mögliche Forschungsebenen

Kapitel 11

Tabelle 11.1: Differenzierung Konzept, Methode und Technik

Kapitel 19

Tabelle 19.1: Schweigepflicht versus Offenbarungspflicht

Kapitel 24

Tabelle 24.1: Beispiele für Formulierungen

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 1

Abbildung 1.1: Übersicht Sozialwesen

Kapitel 4

Abbildung 4.1: Abgrenzung Ethik und Moral

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Okay-Geviert

Kapitel 11

Abbildung 11.1: Übersicht Drei-Ebenen-Modell

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Abgrenzung Case- und Caremanagement

Kapitel 13

Abbildung 13.1: Soziale Arbeit ist bio-psycho-sozial.

Kapitel 14

Abbildung 14.1: Erfolgskriterien in der Beratung

Kapitel 17

Abbildung 17.1: Tripelmandat

Abbildung 17.2: Erweiterte Ebenen des Tripelmandats

Kapitel 18

Abbildung 18.1: Wirkebenen der Sozialpolitik

Abbildung 18.2: Handlungsmatrix Menschenrechte

Kapitel 20

Abbildung 20.1: Prognose des Pflegebedarfs bis 2050 (Quelle der Zahlen: Statista)

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Fangen Sie an zu lesen

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einleitung

»Irgendwas mit Menschen« – so oder ähnlich haben die meisten Menschenarbeiter angefangen. Dieses Buch ist die richtige Entscheidung für alle, die mehr über das Thema Soziale Arbeit erfahren möchten oder einfach helfen wollen.

Kaum einer der Berufe mit Menschen bietet derart viele Einsatzmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder wie die Soziale Arbeit. Haben Sie Interesse an der Sozialen Arbeit? Wollen Sie mit Menschen arbeiten und überlegen noch, welcher Beruf der passende wäre? Vielleicht keine Lust mehr auf einen Nine-to-five-Job und/oder Sie suchen den direkten Kontakt mit Menschen? Wollen Sie etwas bewirken? Arbeiten Sie ehrenamtlich oder angestellt in einem helfenden Beruf und suchen nach Wissen, Tipps und Arbeitshilfen? Fragen Sie sich, wie Menschen funktionieren? Suchen Sie Methoden, die einem Burnout vorbeugen?

Dieses Buch bietet kompaktes Wissen zu all diesen Fragen und Themen. Rund um die Soziale Arbeit und das Helfen finden Sie Wissen, Informationen, Tipps und Beispiele. Das Besondere ist, Sie erhalten sofort anwendbares Wissen und keine reine Wiederholung irgendwelcher universitärer Lehrpläne.

Über dieses Buch

Dieses Buch ist kein Lehrbuch, sondern eine praktische Überlebens- und Arbeitshilfe für alle, die mit Menschen arbeiten und sich für Menschen interessieren. Natürlich finden Studierende ebenso das prüfungsrelevante Wissen prägnant erklärt.

Das Motto der Sozialen Arbeit ist »Hilfe zur Selbsthilfe«, so sind auch die Inhalte aufgebaut, Informationen und Anwendungen wechseln sich ab, also Wissen zur Selbsthilfe. Ihre Motivation und Ihr Interesse bestimmen den Weg und das Ziel.

Soziale Arbeit für Dummies ist vergleichbar mit einem Supermarkt der Sozialen Arbeit. Beginner, Newcomer, Profis und alte Hasen entscheiden gleichermaßen, was sie aus dem Regal nehmen und was sie liegen lassen. Letztlich finden Sie, was Sie brauchen, um über die Soziale Arbeit Bescheid zu wissen und in der helfenden Arbeit überleben zu können.

Soziale Arbeit für Dummies ist für Studierte, Studierende, Interessierte und Ehrenamtliche – alle die, die sich mit Menschen beschäftigen. Genauso können Sie das Buch auch zur Prüfungsvorbereitung nutzen.

Konventionen in diesem Buch

In einer sich fortwährend wandelnden Gesellschaft, in der Vielfalt und Diversität zentrale Merkmale sind, ist ein diskriminierungsfreier Umgang mit Sprache von immenser Bedeutung für Sozialarbeitende. Gleichzeitig ist das bewusste Gendern ein wichtiger Aspekt, um die Sichtbarkeit und Anerkennung aller Geschlechter und Identitäten zu fördern. Ein sensibler Umgang mit Sprache ermöglicht es, Respekt und Wertschätzung für die individuellen Lebensrealitäten jedes Einzelnen auszudrücken.

In diesem Buch haben wir uns dafür entschieden, der Verständlichkeit wegen bewusst auf das explizite Gendern zu verzichten. Trotz dieser Entscheidung ist es dennoch ein vorrangiges Ziel, stets alle Menschen anzusprechen und die Diversität zu respektieren. Es begegnet allen Lesern mit größtem Respekt für ihre unterschiedlichen Lebensformen und Identitäten. Jegliche Nuancen zwischen den Geschlechtern und darüber hinaus werden berücksichtigt und anerkannt.

Sozialarbeitende, die dieses Buch nutzen, werden ermutigt, ähnlich achtsam und differenziert mit Sprache umzugehen und zu erkennen, wann das Gendern angebracht ist und wann es möglicherweise als hinderlich empfunden werden kann. Ein ausgewogenes Verständnis von Sprache und deren Wirkung ist von zentraler Bedeutung, um eine inklusive und respektvolle Umgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen gleichermaßen gehört und wertgeschätzt fühlen. Nur durch einen solchen Umgang mit Sprache können Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter ihre Arbeit auf einer Basis der Offenheit und Akzeptanz leisten und somit einen positiven Beitrag zur Förderung von Gerechtigkeit und sozialer Gleichheit leisten.

Törichte Annahmen über den Leser

Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, dann gratuliere ich Ihnen zu Ihrem hervorragenden Geschmack in der Wahl der Lektüre! Da Sie das Buch wahrscheinlich nicht durch ein geheimes Losverfahren ausgewählt haben, gehe ich davon aus, dass mindestens einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:

Sie wollen Menschen helfen.

Sie müssen sich durch Schule, Beruf oder Studium mit dem Thema beschäftigen.

Sie könnten sich für die Arbeit mit Menschen und Gemeinschaften begeistern und wollen positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeiführen.

Egal ob Sie bereits ein Sozialarbeit-Profi sind oder gerade erst frisch in dieses aufregende Feld einsteigen, Sie haben eines gemeinsam: eine neugierige und wissbegierige Seite, die sich für mehr Wissen über gesellschaftliche Probleme, soziale Gerechtigkeit und die Welt der Sozialen Arbeit interessiert.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Helfende Arbeit kann doch nicht so kompliziert sein!? Ist sie auch nicht, allerdings ist der Unterschied zwischen Bauchgefühl, Wissen, Verstand, Methoden und eigenen Gefühlen manchmal kompliziert. Um dies alles differenzieren zu können sowie motiviert und professionell zu sein, bietet dieses Buch Leitplanken und ein Gerüst von Wissen und Methoden. Jeder Teil für sich informativ und effektiv.

Teil I: Grundlagen Sozialer Arbeit

»Soziale Arbeit ist doch irgendwas mit Menschen.« Wahrscheinlich haben Sie diese Erklärung auch schon mal gehört. In diesem Kapitel erfahren Sie, was Soziale Arbeit genau ist und was die Arbeit mit Menschen so speziell macht.

Teil II: Theorien in der Sozialen Arbeit

Gesunder Menschenverstand, Bauchgefühl und das Herz am rechten Fleck – ein guter Anfang für die Soziale Arbeit. Diese Grundvoraussetzungen sind aber erst der Start für die Soziale Arbeit, Newcomer, Interessierte und Profis lernen in diesem Kapitel ebenso die tragenden Theorien.

Teil III: Methoden der Sozialen Arbeit

Wer würde schon einen Nagel in die Wand schlagen ohne Werkzeug? So ähnlich ist es mit Wissen, wenn die Methoden fehlen. In diesem Kapitel erfahren Sie, mit welchen Methoden die Soziale Arbeit agiert und Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Außerdem finden Sie praxisnahe Arbeitshilfen.

Teil IV: Soziale Arbeit – gestern, heute und morgen

Politik und Gesellschaft geben der Sozialen Arbeit die Richtung vor, in der Folge ist die Soziale Arbeit stets am Puls der Zeit. Aktuelle Handlungsfelder, Rahmenbedingungen und Aufgaben finden Sie in diesem Kapitel.

Teil V: Survival-Hacks und Überlebenshilfen

Für Sozialarbeitende ist die Arbeit mit Menschen sowohl Bereicherung als auch Herausforderung. Wenig verwunderlich – Menschen in helfenden Berufen sind häufig von Burnout betroffen. Damit die Arbeit weiterhin Spaß macht, konzentriert sich dieses Kapitel auf Survival-Hacks sowie Überlebenshilfen und nimmt Sie mit auf eine Reise zum Thema Mensch.

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Für Schnellleser, die Top Ten der Dos and Dont’s für Sozialarbeiter. Außerdem habe ich hier für Sie die zehn Eigenschaften zusammengestellt, die den idealtypischen Sozialarbeiter auszeichnen.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Hier werden neue Begriffe für Sie definiert.

An dieser Stelle finden Sie anschauliche Beispiele.

Das sollten Sie sich merken. Oder es ist bemerkenswert.

Tipps und Tricks für Sie als Sozialarbeiter.

Praktische Übungen oder Denkanstöße sind mit diesem Symbol markiert.

Vorsicht! Aufgepasst! Vermeiden Sie diese Fettnäpfchen und Fehler.

Hier wird Ihnen ein Anekdötchen präsentiert oder Sie und ich werfen einen Blick in die Geschichte.

Teil I

Grundlagen Sozialer Arbeit

IN DIESEM TEIL …

Die Soziale Arbeit ist ein vielschichtiges und facettenreiches Berufsfeld, das sich mit den unterschiedlichsten Herausforderungen und Bedürfnissen von Menschen auseinandersetzt. Um das Verständnis für dieses wichtige Arbeitsfeld zu vertiefen, ist es essenziell, sich mit den Grundlagen der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. In diesem Teil werden wir uns auf zwei zentrale Aspekte konzentrieren: die Abgrenzung der Sozialen Arbeit zu anderen Berufsfeldern und die Klärung wichtiger Begriffe, die in der Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit eine bedeutende Rolle spielen. Indem Sie sich mit diesen Grundlagen beschäftigen, schaffen Sie einen soliden Ausgangspunkt, um die Kernprinzipien, Methoden und Herausforderungen der Sozialen Arbeit besser zu verstehen.

Kapitel 1

Soziale Arbeit: Ein erster Überblick

IN DIESEM KAPITEL

Grundwissen zur Sozialen ArbeitBeruf SozialarbeiterArbeits- und Handlungsfelder

Die Soziale Arbeit bildet die Grundlage für eine vielfältige und bedeutungsvolle berufliche Tätigkeit als Sozialarbeiter. Sie umfasst verschiedene Handlungsfelder und grenzt sich dabei von rein sozialen Tätigkeiten ab, indem sie einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und sich nicht nur auf materielle Unterstützung beschränkt, sondern auch soziale Beziehungen und psychosoziale Aspekte einbezieht.

Sozial – eine erste Begriffsbestimmung

Sozial – ein Wort, das jedem von uns leicht über die Lippen geht und dennoch für jeden etwas anderes bedeutet. Mit dem Begriff »sozial« beginnt die Verwirrung, es finden sich zahlreiche Beschreibungen, allesamt recht unspezifisch. Fest steht, das Wort »sozial« hat seinen Ursprung in dem französischen Begriff »social« und dem lateinischen »socialis«. Es beschreibt etwas, das mit der Gesellschaft verbunden ist, und hat zusätzlich eine erweiterte Bedeutung, die sich auf Gemeinnützigkeit, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit bezieht.

Alltagssprachlich meint »sozial«

Interaktionen zwischen einer Person und einer oder mehreren anderen Personen.

die Fähigkeit, Empathie zu zeigen und sich für andere zu interessieren.

Beistand und Unterstützung für andere, auch wenn es bedeutet, die eigenen Interessen hintanzustellen. Daraus sind zahlreiche soziale Berufe entstanden, unterschiedliche Studiengänge, ein weites Feld und eine Menge Grauzonen.

In diesem Sinne bezieht sich das Wort »sozial«

auf die Beziehungen, Interaktionen und Aktivitäten zwischen Menschen in einer Gesellschaft.

auf verschiedene Bereiche, einschließlich Sozialarbeit, Sozialpolitik, Soziologie, Sozialpsychologie und Sozialwissenschaften.

auf alle Arten von Verbindungen, Beziehungen und Interaktionen, die Menschen miteinander eingehen, einschließlich Familie, Freunde, Kollegen und Gemeinschaften.

über den Kontext von Interaktionen hinaus auf politische, wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen zwischen Menschen und Gesellschaften.

Ein soziales Netzwerk bezieht sich auf eine Gruppe von Menschen, die miteinander verbunden sind und Kontakt miteinander aufnehmen können, meist durch Onlineplattformen wie Facebook, X (vormals Twitter) und Instagram.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass »sozial« ein Begriff ist, der die Beziehungen und Interaktionen zwischen Menschen in einer Gesellschaft beschreibt und die Bedeutung von Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Kontakt betont.

Soziale Arbeit: Was ist das?

Der Begriff »Soziale Arbeit« wurde erstmals in Deutschland verwendet und bezeichnete die Hilfe für jegliche Formen von Not. Erst deutlich später erhielt dieser Begriff eine Wichtigkeit im Bereich der Sozialwissenschaften und wurde erweitert. Im Laufe der Jahre wurde die Soziale Arbeit zu einer Profession, die sich mit den Herausforderungen und Problemen beschäftigt, die Menschen in der Gesellschaft erfahren, und sich dafür einsetzt, ihnen zu helfen.

Im 19. Jahrhundert entstand der Begriff »Soziale Arbeit«, begründet darin, dass sich die moderne Sozialarbeit als Profession entwickelte. Soziale Arbeit war traditionell eher weiblich, die klassischen Caretaker für Bedürftige waren Frauen.

Heute umfasst die Soziale Arbeit ein breites Spektrum an Aktivitäten und Interventionen, einschließlich Beratung, Unterstützung und Förderung, um Menschen zu helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und ihr volles Potenzial zu entfalten.

Soziale Arbeit als normative Praxiswissenschaft

Soziale Arbeit gilt als normative Praxiswissenschaft. Auch wenn der Begriff sich gestelzt anhört, bedeutet dies vereinfacht, die Soziale Arbeit hat einen Auftrag und übersetzt, was gesellschaftlich richtig oder falsch ist.

Richtig oder falsch gelten als harte Worte, die besonders in der Sozialen Arbeit heftige Abwehrreaktionen hervorrufen. Ohne diese Worte kommt die Soziale Arbeit aber kaum aus, selbst das Bundesarbeitsgericht hat sich hierzu geäußert und 1995 zur Definition von Sozialarbeit folgendermaßen entschieden:

»… Die Tätigkeit eines Sozialarbeiters/Sozialpädagogen hat ihren Schwerpunkt in der Bekämpfung von Fehlentwicklungen durch Veränderung von Menschen, ihren Lebenslagen und Lebensqualität sowie der sie bedingenden gesellschaftlichen Strukturen. … Dazu gehört die Veränderung des Menschen, seiner Lebenslage und Lebensqualität und der sie bedingenden gesellschaftlichen Strukturen als Ziel des beruflichen Handelns.«

1997 entschied der vierte Senat des Bundesarbeitsgerichts:

»Knapp definiert besteht die Aufgabe des Sozialpädagogen in der Hilfe zur besseren Lebensbewältigung, was sich je nach der Problemsituation und Auslöser der Lebenslage als Entwicklungs-, Erziehungs-, Reifungs- oder Bildungshilfe verstehen lässt. Durch psychosoziale Mittel und Methoden sollen die als Bedürftigkeit, Abhängigkeit und Not bezeichneten Lebensumstände geändert werden.«

Sozialwesen: Hilfe zur Selbsthilfe

Soziale Arbeit begleitet und fördert den gesellschaftlichen Wandel, Selbstbestimmung und die soziale Entwicklung. Die Grundlagen der Sozialen Arbeit sind

soziale Gerechtigkeit,

Respekt und Würde,

Diversity und Vielfalt.

Soziale Arbeit will Menschen helfen, Herausforderungen zu bewältigen und das Leben aktiv zu gestalten. Das übergeordnete Motto:

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Sozialwesen umfasst alle Bereiche, die sich mit sozialen Themen befassen:

Soziale Arbeit

Sozialpädagogik

Sozialpolitik

Sozialversicherung und Sozialökonomie

Sozialwissenschaftler untersuchen die sozialen Probleme und Entwicklungen in der Gesellschaft und entwickeln Konzepte und Lösungen zur Bewältigung dieser Probleme.

Früher unterschied man zwischen Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik. Sie sind sich sehr ähnlich und es ging bei der Unterscheidung zwischen Sozialarbeitern und Sozialpädagogen mehr um den Fokus der Arbeit als um den Beruf an sich. Die zahlreichen Erklärungsversuche (besonders im Netz) versuchen weiterhin eine Trennung vorzunehmen, die schon längst nicht mehr existiert.

Die beiden Bereiche sind eng miteinander verbunden, aber es gibt Unterschiede zwischen den beiden.

Die

Soziale Arbeit

war ein breiteres Konzept, das eine Vielzahl von Berufen umfasste, die sich mit der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen befassen. Sozialarbeiter arbeiteten in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit wie der Jugendhilfe, der Familienhilfe, der Altenhilfe und der Behindertenhilfe. Aufsuchende Sozialarbeit, zum Beispiel das Aufsuchen von Obdachlosen, galt lange Zeit als Aufgabe von Sozialarbeitern.

Die

Sozialpädagogik

hingegen konzentrierte sich mehr auf die pädagogischen Aspekte der Sozialen Arbeit und bezog sich insbesondere auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sozialpädagogen arbeiten oft in der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und der Jugendarbeit.

Heute spricht man eher von Sozialwesen. Es ist ein übergeordneter Begriff, der alle Bereiche der Sozialen Arbeit und der Sozialwissenschaften umfasst, wie in Abbildung 1.1 zu sehen.

Abbildung 1.1: Übersicht Sozialwesen

Beruf Sozialarbeiter

Bleibt die Frage: Was machen nun Fachkräfte der Sozialen Arbeit? Zum Beispiel ein Handwerker würde in eigener Sache antworten: »Ich kann etwas gut reparieren, habe ein Händchen für den Garten, mich interessieren Autos …« Fachkräfte der Sozialen Arbeit antworten vielfältiger: »Ich kann gut mit Menschen, ich helfe gerne, mich interessieren Lebenswege, ich möchte etwas bewirken …« Antworten, die eher etwas unspezifisch sind. Zur Orientierung finden Sie in Tabelle 1.1 ein paar Gemeinsamkeiten, die Ihnen als Korridor in der Sozialen Arbeit dienen können.

Studieninhalte

Handlungsfelder

Arbeitsbereiche

Geschichte und Theorien

Beratung

Kinder und Jugendliche

Konzepte und Methoden

Bildung

Erwachsene

Ethik

Einzel- und Gruppenarbeit

ältere Menschen

Hilfswissenschaften

Rehabilitation

Menschen mit Erkrankungen

Sozialrecht

klinische Arbeit

Menschen mit Behinderungen

professionelles Handeln

soziale Hilfen

Menschen in Not- und Problemlagen

Tabelle 1.1: Korridor Soziale Arbeit

Fachkräfte der Sozialen Arbeit helfen Menschen, mit ihren Herausforderungen umzugehen und Probleme anzugehen, und begleiten, ermutigen und betreuen sie.

Top Ten der sozialen Berufe

Erzieher,Heilerziehungspfleger,Integrationshelfer,Lehrer,Pädagogen,Pfleger,Physiotherapeuten,Psychologen,Sozialarbeiter undTherapeuten.

Alle Berufe der Top Ten arbeiten mit Menschen jeden Alters und jeder Art.

Der Einsatz der Sozialarbeiter kann dabei in fast allen Bereichen erfolgen, aber auch ebenso auf politischer Ebene und/oder in der Verwaltung stattfinden. Die Arbeitsbereiche sind derart vielfältig, dass eher die Interessen der Sozialarbeiter entscheiden. Ebenso unterschiedlich sind die Arbeitszeiten und -formen, neben dem tradierten Nine-to-five-Job gibt es Saisonarbeit, flexible Arbeitszeiten oder Arbeiten nach dem Vertrauensprinzip. Ein paar Beispiele finden Sie in Tabelle 1.2.

Insgesamt bietet die Soziale Arbeit eine breite Palette von Arbeitsmöglichkeiten, die flexibel und vielseitig sind und Fachkräften eine lohnende und herausfordernde Karriere ermöglichen.

Ämter und Institutionen

Coaching

Migrationsberatung

Allgemeiner Sozialer Dienst

Erziehungshilfe und Familienberatung

Offene Kinder- und Jugendarbeit

Altenarbeit

Betreutes Wohnen

Opferarbeit

Asyl- und Flüchtlingshilfe

Hospizdienst

Prävention

Behindertenhilfe

Internationale Arbeit

Psychosoziale Beratung

Beratung

Jugendberufshilfe

Schuldnerberatung

Betriebliche Sozialarbeit

Klinische Sozialarbeit

Schulsozialarbeit

Berufsbetreuer

Konzeption

Sonderpädagogik

Bewährungshilfe

Management

Suchthilfe

Bildung

Medienpädagogik

Verwaltung

Tabelle 1.2: Auswahl Berufsfelder

Als Sozialarbeiterin erwartet Sie ein breites Tätigkeitsfeld mit Flexibilität. Die Soziale Arbeit bietet Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten, sie kann anspruchsvoll sein, erfordert aber auch eine Vielzahl von Fähigkeiten und Kompetenzen, die im Laufe der Zeit weiterentwickelt werden können. Fachkräfte können sich auf bestimmte Arbeitsbereiche oder Zielgruppen spezialisieren und sich kontinuierlich weiterbilden, um ihre Karriere voranzutreiben.

Augen auf bei der Berufswahl

Der Wunsch, Menschen zu helfen, ist ein erstes Indiz, dass für Sie ein Beruf in der Sozialen Arbeit infrage kommt.

Für Ihre Berufswahl sind Unterscheidungen hilfreich.

Möchten Sie mit Kindern, Senioren oder Menschen mit Behinderung arbeiten?Sehen Sie sich eher in einem medizinischen, pädagogischen oder therapeutischen Beruf?Wollen Sie Menschen helfen?

Beweggründe, um Sozialarbeiter zu werden

Sozialarbeiter haben viele verschiedene Beweggründe, warum sie sich für diese Berufung entscheiden. Zu den häufigsten gehören,

helfen wollen,

Mitgefühl,

Streben nach Gerechtigkeit,

Wille zur Veränderung und

die allgemeine Herausforderung.

Soziale Arbeit kann sehr befriedigend sein, denn:

Als Sozialarbeiter können Sie dazu beitragen, das Leben Ihrer Klienten zu verbessern und positive Veränderungen zu bewirken.

Sie können daran mitwirken, gesellschaftliche Probleme zu lösen und soziale Gerechtigkeit zu fördern.

Diese Arbeit kann zu einem hohen Maß an Wertschätzung und Anerkennung seitens der Klienten, ihrer Familien und der Gesellschaft insgesamt führen.

Die Betonung liegt dabei auf »kann«, die Kehrseite der Medaille ist, dass es auch andere Momente geben wird.

Soziale Arbeit bietet zahlreiche Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen. Als Fachkraft können Sie sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, Führungspositionen übernehmen oder in die Forschung und Lehre einsteigen.

Sie können auch als selbstständiger Berater oder Coach tätig werden und Ihre Karriere in eine völlig neue Richtung lenken.

Die höchsten Gehälter in der Sozialen Arbeit

Die Gehälter in der Sozialen Arbeit variieren je nach Land, Region und Arbeitgeber. Es gibt jedoch einige Positionen, die in der Regel höhere Gehälter bieten als andere. Hier einige Beispiele:

Leitende Positionen in gemeinnützigen Organisationen: Je nach Größe und Art der Organisation kann das Gehalt in diesen Positionen zwischen 60.000 und 100.000 Euro oder mehr liegen.Führungspositionen in der Regierung: In einigen Ländern können die Gehälter für diese Positionen 70.000 Euro oder mehr betragen.Private Praxis: Die Gehälter können zwischen 50.000 und 100.000 Euro oder mehr liegen, je nach Standort und Spezialisierung.

Das Gehalt sollte für Sie nicht der einzige Faktor für Ihre Entscheidung für eine Karriere in der Sozialen Arbeit sein. Viele Sozialarbeiter wählen diese Berufung wegen ihrer Leidenschaft für die Arbeit und dem Wunsch, anderen zu helfen, unabhängig von der Bezahlung.

Staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter oder nicht – 1.000 Euro mehr oder weniger

Nur wer die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter hat, verdient auch das Gehalt eines Sozialarbeiters/Sozialpädagogen. Und dafür sind Praxisphasen und Praktika während des Studiums unverzichtbar. Sollten Sie auf die Praxisphasen innerhalb des Studiums verzichten, müssen Sie nach Abschluss ein Praktikum für circa ein Jahr absolvieren. Die Entlohnung während des Praktikums entspricht mit circa 1.800 Euro der einer pädagogischen Hilfskraft. Für Fachkräfte der Sozialen Arbeit ist die Anerkennung unumgänglich, und ohne Praxisphase können Sie kein Masterstudium beginnen.

Bleibt die ewige Frage: Kann nicht jede(r) Sozialarbeiter?

Sind wir nicht alle ein bisschen sozial?!

Hoffentlich sind viele Menschen sozial, aber Sozialarbeiter sind sie deswegen sicherlich nicht.

Soziale Arbeit ist eine professionelle Tätigkeit, die von ausgebildeten Fachleuten ausgeübt wird.

Um Sozialarbeiter zu werden, wird ein Studium vorausgesetzt, um bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten zu erwerben, die für die Arbeit mit Menschen in Not erforderlich sind.

Jeder kann dazu beitragen, die Gesellschaft zu einem besseren Ort zu machen und anderen Menschen zu helfen. Soziale Verantwortung und Mitgefühl sind Eigenschaften, die jeder von uns entwickeln und zeigen kann, unabhängig davon, ob man Sozialarbeiter ist oder nicht.

Sozialarbeiter sind eine wichtige Ressource in unserer Gesellschaft, da sie sich um die Bedürfnisse und Probleme derjenigen kümmern, die Unterstützung benötigen. Hier einige der besten Eigenschaften, die einen hervorragenden Sozialarbeiter auszeichnen:

Empathie

:

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Sozialarbeiters ist die Fähigkeit, sich in die Lage anderer hineinversetzen zu können und deren Emotionen und Bedürfnisse zu verstehen.

Kommunikationsfähigkeiten

:

Ein professioneller Sozialarbeiter beherrscht Methoden, effektiv zu kommunizieren und gut zuzuhören, um die Bedürfnisse und Anliegen der Klienten zu verstehen.

Problemlösungsfähigkeiten:

Sozialarbeiter müssen in der Lage sein, komplexe Probleme zu analysieren und zu lösen, um ihren Klienten zu helfen.

Organisation:

Soziale Arbeit fordert emotional und zeitlich; damit die Aufgaben nicht über den Kopf wachsen, sollten Fachkräfte organisiert sein und Wege kennen, Prioritäten zu setzen, um sicherzustellen, dass sie die Bedürfnisse ihrer Klienten effektiv bewältigen können.

Integrität

:

Ein wichtiger Aspekt des Sozialarbeitsberufs ist die Integrität und die Verpflichtung, die Bedürfnisse und Interessen der Klienten zu schützen.

Kreativität:

Es gibt kaum ein Schema F; Sozialarbeiter sind kreativ, um Herausforderungen zu bewältigen und den Klienten zu helfen.

Professionalität:

Ein Sozialarbeiter sollte stets professionell bleiben und die Klienten mit Respekt und Würde behandeln, egal welche Herausforderungen er vorfindet.

Durchhaltevermögen:

Schwierige und mehrdimensionale Herausforderungen gehören zum Arbeitsalltag; Fachkräfte benötigen Durchhaltevermögen, um ihre Arbeit fortzusetzen und die Klienten in jeder Situation zu unterstützen.

Engagement:

Engagement und Motivation sind die tragenden Säulen, um die Bedürfnisse der Klienten zu erfüllen und ihnen zu helfen, ein besseres Leben zu führen.

Wissensdurst:

Die Gesellschaft befindet sich kontinuierlich im Wandel; in der Folge sollten die Sozialarbeiter neugierig bleiben und sich weiterbilden, ihren Horizont erweitern und die Blickwinkel wechseln.

Konfliktlösungsfähigkeit

:

Gemeint ist damit, Konflikte auf konstruktive Weise zu erkennen, anzugehen und zu bewältigen. Personen mit dieser Fähigkeit können effektive Lösungen finden, indem sie verschiedene Perspektiven berücksichtigen und eine offene Kommunikation fördern, um eine Win-win-Situation zu erreichen.

Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit:

Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit beinhaltet die Bereitschaft und Kompetenz, erfolgreich mit anderen zusammenzuarbeiten. Besonders die effektive Zusammenarbeit in Teams ist damit gemeint. Dazu gehört es, Ideen zu teilen, Konflikte zu überwinden und gemeinsam an gemeinsamen Zielen zu arbeiten, um positive Ergebnisse zu erzielen.

Zeitmanagement:

Zeitmanagement beschreibt einen effektiven Umgang mit Ressourcen, zum Beispiel Prioritäten zu setzen und Aufgaben angemessen zu planen und zu organisieren. Menschen mit dieser Fertigkeit können ihre Zeit optimal nutzen, Stress reduzieren und ihre Produktivität steigern.

Die Fähigkeit zur Selbstreflexion: Die Fähigkeit zur Selbstreflexion bedeutet, sich selbst kritisch zu betrachten, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen und bewusst an der persönlichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Personen mit dieser Eigenschaft sind offen für Feedback, lernen aus ihren Erfahrungen und nutzen sie, um sich kontinuierlich zu verbessern

Sozialarbeiter sind wichtige Fachkräfte, die dazu beitragen, dass Menschen in Not Unterstützung und Hilfe erfahren.

Sie arbeiten in einer Vielzahl von Einrichtungen, einschließlich Schulen, Krankenhäusern, gemeinnützigen Organisationen und Regierungsbehörden, um eine bessere Zukunft für die Menschen zu schaffen, die sie betreuen.

Menschenarbeiter

Sozialarbeiter werden oft auch als Menschenarbeiter bezeichnet.

Menschenarbeiter ist ein Begriff, der sich auf Personen bezieht, die in verschiedenen sozialen Berufen tätig sind, um anderen Menschen zu helfen und sie zu unterstützen. Dies können Berufe sein, die in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Beratung, Rehabilitation, Sozialarbeit oder in anderen sozialen Diensten ausgeübt werden.

Menschenarbeiter können Ärzte, Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Therapeuten, Lehrer, Erzieher, Pfleger und viele andere Berufe umfassen, die auf die Bedürfnisse und Probleme von Menschen eingehen. Letztlich arbeiten im weitesten Sinn fast alle Menschen mit Menschen. Menschenarbeiter in der Sozialen Arbeit arbeiten oft mit Menschen, die in schwierigen Lebenssituationen sind, wie zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, psychischen Erkrankungen, Obdachlosigkeit oder Armut.

Die Arbeit von Menschenarbeitern kann vielfältig sein und umfasst zahlreiche Tätigkeiten wie Beratung, Betreuung, Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen, Förderung von Fähigkeiten und Ressourcen sowie Koordination von Dienstleistungen und Unterstützungssystemen.

Das Ziel der Arbeit ist es, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen zu helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern, und ihnen zu ermöglichen, ein erfülltes Leben zu führen.

Die meisten Menschenarbeiter haben eine gemeinsame Hidden Agenda: Wir wollen nur noch kurz die Welt retten!

Helfersyndrom: Mal kurz die Welt retten

Mit dem Weltretten ist es nicht immer ganz so einfach. Das Helfersyndrom ist ein Phänomen, das oft bei Menschen auftritt, die in sozialen Berufen arbeiten, wie zum Beispiel in der Sozialen Arbeit. Es beschreibt das Verhalten von Menschen, die ein übermäßiges Bedürfnis haben, anderen zu helfen, und sich oft unproportional um das Wohlergehen anderer kümmern, manchmal auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit oder ihres eigenen Wohlbefindens.

Fachkräfte der Sozialen Arbeit setzen sich oft mit schwierigen und belastenden Situationen auseinander, wie zum Beispiel mit Menschen in Not, mit dramatischen Familienkonstellationen oder gesellschaftlichen Problemen. Diese Arbeit kann emotional anstrengend sein und es kann schwierig sein, eine existenziell gesunde Balance zwischen der Arbeit und dem eigenen Leben zu finden. Dem gegenüber steht das Helfersyndrom.

Eine ernüchternde Nachricht vorweg: Wir können nicht alle retten.

Und noch ernüchternder: Nicht alle wollen gerettet werden.

Ein ausgeprägtes Helfersyndrom kann dazu führen, dass Fachkräfte sich überfordert fühlen, ein Burnout-Syndrom entwickeln oder Schwierigkeiten haben, ihre Arbeit professionell zu bewältigen.

Es ist elementar, dass Sie als Fachkraft sich der Risiken des Helfersyndroms bewusst sind und Strategien entwickeln, um es zu vermeiden.

Zu den Strategien gehört, die eigenen Grenzen zu erkennen und einzuhalten, eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten, sich selbst zu pflegen und regelmäßig Supervision, Coaching oder kollegiale Fallbesprechungen in Anspruch zu nehmen, um mit den emotionalen Wirrungen umzugehen. Letztlich können die Fachkräfte mit Strategie ihre Arbeit effektiv und professionell bewältigen und gleichzeitig ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden erhalten.

Zehn Tipps, die helfen können, das Helfersyndrom zu vermeiden

Grenzensetzen

Eine elementare Trennung von Arbeit und Privatleben gehört zum Grenzensetzen. Versuchen Sie, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen, um sicherzustellen, dass Sie ausreichend Zeit haben, sich zu erholen und zu entspannen.

Frage: Wie trennen Sie Freizeit und Arbeit? Wann haben Sie das letzte Mal in Ihrer Freizeit mit einem Klienten gesprochen oder getextet? Um wie viel Uhr haben Sie die letzte Arbeitsmail oder den Dienstplan gelesen?

Selfcare

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und Ihre Bedürfnisse. Gehen Sie regelmäßig spazieren, treiben Sie Sport oder machen Sie andere Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten.

Frage: Wann haben Sie das letzte Mal etwas gemacht, das Ihnen Spaß macht und guttut? Und weiter: Wann und wie oft? Schreiben Sie eine kleine Bestandsaufnahme.

Kollegiale Beratung

Nutzen Sie Supervision, Coaching oder kollegiale Fallbesprechung, um mit den emotionalen Belastungen Ihrer Arbeit umzugehen. Sprechen Sie mit einem erfahrenen Kollegen oder einem professionellen Coach über Ihre Erfahrungen und Emotionen.

Frage: Wie oft nehmen Sie Gespräche auf, um über Ihre Arbeit oder emotionale Wirrungen zu sprechen? Wie lange erzählen Sie Ihren Freunden und Ihrem Partner über Ihre Arbeit?

Not to much / not to deep

Vermeiden Sie Überengagement, zum Beispiel sich zu sehr in die Probleme Ihrer Klienten zu vertiefen oder sich über ein professionelles Maß hinaus zu engagieren. Versuchen Sie, eine professionelle Distanz zu wahren, um Ihre eigene emotionale Gesundheit zu schützen.

Frage: Was sind Ihre letzten Gedanken vor dem Schlafen und welcher Gedanke ist der erste am Morgen? Haben Sie Angst um Ihre Klienten?

Support

Suchen Sie Unterstützung und Ressourcen, um Ihre Arbeit effektiver zu bewältigen. Wenden Sie sich an Kollegen oder Fachleute, um Hilfe und Anleitung zu erhalten. Verwenden Sie den Support als Ventil.

Frage: Mit wem reden Sie regelmäßig? Sprechen Sie über Ihre Ängste und Befürchtungen? Können Sie Fehlschläge zugeben?

Achtsamkeit

Üben Sie Achtsamkeit und Meditation, um sich zu zentrieren und Ihre Gedanken zu beruhigen. Diese Praktiken können helfen, Stress abzubauen und eine gesunde Einstellung zur Arbeit zu entwickeln.

Frage: Wie bauen Sie Stress ab? Welche Methoden wenden Sie regelmäßig an?

Zeitmanagement

Verwalten Sie Ihre Zeit effektiv, um sicherzustellen, dass Sie genügend Zeit haben, um sich um Ihre Klienten zu kümmern und gleichzeitig Ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Frage: Fühlen Sie sich gehetzt? Haben Sie ausreichend Zeit für Ihre Klienten? Erhalten die Klienten im Schnitt einigermaßen gleich viel Zeit?

Professionelle Entwicklung

Investieren Sie in Ihre professionelle Entwicklung, indem Sie Fortbildungen und Schulungen besuchen. Dies kann dazu beitragen, Ihre Fähigkeiten zu verbessern und Ihre Arbeit effektiver zu gestalten.

Frage: Wann haben Sie das letzte Mal eine Fortbildung besucht, die Sie wirklich interessiert hat? Wie oft arbeiten Sie an Ihren persönlichen Entwicklungszielen?

Netzwerke aufbauen

Bauen Sie Netzwerke mit anderen Fachleuten in Ihrer Branche auf, um sich über bewährte Methoden und Strategien auszutauschen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und lernen Sie von anderen. Haben ist besser als brauchen; treten Sie mit anderen in Kontakt, bevor ein Ernstfall eintritt.

Frage: Listen Sie Ihre Netzwerke und Beziehungen auf. Wie viele sind es und welche könnten Sie auch off-topic ansprechen?

Selbstreflexion

Reflektieren Sie regelmäßig über Ihre Arbeit und Erfahrungen, um die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Nehmen Sie sich Zeit, um zu lernen und zu wachsen und Ihre Arbeit effektiver und erfüllender zu gestalten.

Frage: Auch wenn der Terminplan eng ist, wie oft bewerten und hinterfragen Sie Ihr Vorgehen und die Ergebnisse? Gibt es ein regelmäßiges Format?

Strategien, wie Sie als Sozialarbeiter mit Belastung besser umgehen können, finden Sie in Teil V dieses Buches.

Gut gemeinte Hilfe

Es gibt einen großen Unterschied zwischen professioneller Sozialer Arbeit und gut gemeinter Hilfe.

Professionelle Soziale Arbeit

basiert auf einer fundierten Ausbildung und einem umfangreichen Wissen über die Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit. Professionelle Sozialarbeiter verfügen über spezifische Fähigkeiten und Kompetenzen, die ihnen helfen, die Bedürfnisse ihrer Klienten zu verstehen und ihnen effektiv zu helfen.

Gut gemeinteHilfe kann zwar auf guten Absichten beruhen, kann aber möglicherweise nicht ausreichend oder sogar schädlich sein, wenn sie nicht von fundiertem Wissen und Verständnis der Bedürfnisse der Klienten begleitet wird.

Ohne eine fundierte Ausbildung und ein tiefes Verständnis der Bedürfnisse und Probleme der Klienten können gut gemeinte Helfer möglicherweise keine angemessene Unterstützung bieten oder sogar unbeabsichtigt Schaden anrichten.

Ein zentraler Unterschied ist, dass professionelle Soziale Arbeit auf einem ethischen Rahmen und beruflichen Standards basiert, die sicherstellen sollen, dass die Bedürfnisse der Klienten respektiert und geschützt werden. Professionelle Sozialarbeiter müssen sich an einen ethischen Verhaltenskodex halten und sind verpflichtet, ihre Arbeit auf eine Weise auszuführen, die die Würde und Rechte der Klienten wahrt.

Professionelle Soziale Arbeit basiert also auf

einer umfassenden Ausbildung,

spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen,

ethischen Standards und Verhaltenskodizes sowie

Fachwissen über soziale Probleme, Ungleichheiten, Diversity, Inklusion und Menschenrechte.

Das Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle

Die Soziale Arbeit ist eine normative Wissenschaft, das heißt, Sozialarbeiter wissen, was andere wollen sollen, und setzen dies durch.

Mit dem normativen Anspruch entsteht ein Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle. Der Bundesgerichtshof definierte dieses Vorgehen noch strenger in seinen Erklärungen:

Soziale Arbeit dient der Bekämpfung und Verhütung von sozialen Problemlagen und steht dafür, diese Problemlagen beziehungsweise den Umgang damit als öffentliches Interesse zu verstehen. Weiterhin dient der Beruf dazu, nicht auszugrenzen und zu versorgen, sowie zur Absicherung der Funktionsfähigkeit einer Gesellschaft.

Störungen einer Gesellschaft werden von vielen Berufen mit Repressalien (Zwangsmaßnahmen) beantwortet; die Soziale Arbeit mit einem wertschätzenden Menschenbild – ohne Bevormundung oder Benachteiligung – vermittelt eine wertschätzende Meinung des Einzelnen durch die Gesellschaft.

Mit der Anerkennung durch die Gesellschaft gehen allerdings ebenso große Erwartungen an die Soziale Arbeit einher.

Fragen zum Mitdenken: Können alle Menschen gleichermaßen wieder zu funktionsfähigen und produktiven Mitgliedern der Gesellschaft geformt werden? Wollen das alle Menschen?

Um das Spannungsfeld in der Sozialen Arbeit in einem relativ erträglichen Rahmen zu halten, ist eine individuelle Entscheidung der Sozialarbeiter entscheidend. Fragen Sie sich: Für welchen Bereich bin ich geeignet und welche Normen kann ich mittragen?

Das Glück der Klienten als das Warum des Sozialarbeiters

Die treibende Kraft für die meisten Sozialarbeiter ist Engagement. Fachkräfte in der Sozialen Arbeit wählen ihren Beruf häufig aus dem Ansinnen, etwas bewirken zu wollen.

Soziale Arbeit steht meist unter der Hidden Agenda, dass das Glück der Klienten auch das Warum des Sozialarbeiters ist.

Für Sozialarbeiter gibt es viele glückliche Momente, die sie in ihrer Arbeit erleben können, zum Beispiel

Erfolge bei der Unterstützung,

Wertschätzung der Klienten,

Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten,

Aufbau von Beziehungen und

Anerkennung durch Kollegen.

Soziale Probleme, soziale Ungleichheiten, Diversity, Inklusion und Menschenrechte

Themen, die eng miteinander verbunden sind und in der Sozialen Arbeit eine wichtige Rolle spielen, sind:

soziale Probleme,

soziale Ungleichheiten,

Diversity,

Inklusion und

Menschenrechte.

Diese Themen sind Querschnittthemen, die sich faktisch durch die gesamte Praxisarbeit ziehen. Auch wenn der Fokus sich situativ verschiebt.

Probleme über Probleme …

Als normative Praxiswissenschaft ist die Soziale Arbeit nicht isoliert, sie und ihre Handlungen sind stets ein aktuelles Produkt von Politik, Gesellschaft und Gesetzen. Dadurch sind Aktionsräume und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit meistens abhängig von den aktuellen Entscheidungen und Moden dieser drei Bestimmer. Die Begründung hierfür ist simpel, fast alle Träger und letztlich auch die Sozialarbeiter werden von der öffentlichen Hand getragen.

Soziale Probleme

Soziale Probleme beziehen sich auf Situationen, in denen bestimmte Gruppen von Menschen von Problemen betroffen sind, die sie daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen.

Beispiele für soziale Probleme sind Armut, Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Rassismus, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung, mangelnde Zugänglichkeit zu Gesundheitsdiensten und Bildungschancen.

Soziale Problemesind Phänomene, die von einer Gesellschaft oder Gemeinschaft als negativ bewertet werden und die das Wohlbefinden und die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft beeinträchtigen können. Dabei handelt es sich um Situationen, die als ungerecht, ungleich, unzumutbar oder bedrohlich empfunden werden und von verschiedenen Gruppen innerhalb der Gesellschaft unterschiedlich wahrgenommen werden können.

Soziale Problemlagenbeschreiben die strukturellen, ökonomischen, politischen und kulturellen Bedingungen, die die Entstehung und Fortdauer sozialer Probleme begünstigen. Es handelt sich um komplexe Zusammenhänge zwischen individuellen Handlungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die dazu führen können, dass bestimmte Gruppen oder Individuen benachteiligt werden und soziale Probleme entstehen. Soziale Problemlagen umfassen auch die institutionellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Strukturen, die Einfluss auf die Entstehung und Bewältigung sozialer Probleme haben.

Doch wie kommt es zu diesen sozialen Problemen? Der Soziologe Ulrich Beck hat sich in seinem 1984 erschienen Klassiker Risikogesellschaft damit ausführlich beschäftigt. Beck bezeichnet die Gesellschaft vor allem als unübersichtlich, in ihr herrschen Ambivalenzen und Unsicherheiten. Für ihn resultieren die Herausforderungen aus folgenden Feldern:

Grenzen des Sozialstaates (zum Beispiel fördern und fordern)

Häufung fiskalischer und wirtschaftlicher Krisen (zum Beispiel Kriege, Flüchtlingswellen und Energie)

Massenarbeitslosigkeit in Teilen Europas

Überforderung des Staates durch Mehrdimensionalität, insbesondere wo es zu Anspruchsinflation durch die Bürger kommt (zum Beispiel die Umstellung auf Bürgergeld und erweiterte Wohngeldrichtlinien)

Unregierbarkeit und Politikmüdigkeit

Fehlen von arbeitsgesellschaftlichen Utopien (höher, schneller und weiter)

zu wenig Angebote für die Integration von Minderheiten (zum Beispiel mangelnde Angebote an Sprachkursen)

steigender gesellschaftlicher Problemdruck (Krisenzeiten)

Flüchtlingsströme und langfristige Migrationsbewegungen

Wilhelm Heitmeyer: Desintegrative Tendenzen in Konfliktgesellschaften

Wilhelm Heitmeyer hat den Gedanken der sozialen Probleme weitergeführt und gefragt, was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie auseinandertreibt.

Für ihn bilden sich in der Moderne Konfliktgesellschaften, mit denen allesamt eine eher desintegrative Haltung einhergeht. Getreu dem Motto »Du kommst hier nicht rein!«. Das Ausgrenzen von Minderheiten sieht er als beispielhaft für solche Entwicklungen. Um leichter ausgrenzen zu können, schwächt eine Gesellschaft ihre Werte und Normen, anders gesagt, werden Rechtfertigungen gefunden. Er nennt dies desintegrative Tendenzen, zum Beispiel Spaltung sozialer Gruppen, Ausgrenzung von materiellen und kulturellen Gütern und Rückzug von gesellschaftlichen Basisinstitutionen (zum Beispiel Ehe, Familie, Vereine). Mit einem solchen Vorgehen entstehen oder verstetigen sich soziale Ungleichheiten.

Soziale Ungleichheiten

Individuelle Unterschiede, gruppenbezogene Benachteiligungen bis hin zu strukturellen Ungleichheiten auf gesellschaftlicher Ebene können soziale Ungleichheiten sein. Sie entstehen oft durch eine Kombination von individuellen Entscheidungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie politischen Entscheidungen, wirtschaftlichen Entwicklungen oder kulturellen Normen und Werten.

Soziale Ungleichheiten beschreiben Unterschiede zwischen Individuen, Gruppen oder sozialen Klassen in Bezug auf den Zugang zu Ressourcen, Macht und Status in einer Gesellschaft. Dabei können unterschiedliche Dimensionen der Ungleichheit eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Einkommen, Bildung, Gesundheit, Beruf, Wohnort, Geschlecht, Ethnizität oder Alter.

Soziale Ungleichheiten haben oft negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Chancengleichheit von Individuen und Gruppen und können dazu führen, dass bestimmte Gruppen benachteiligt werden und sich soziale Probleme manifestieren.

Soziale Ungleichheiten beschreiben die Unterschiede in Ressourcen, Macht und Status zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb einer Gesellschaft. Diese Unterschiede können sich auf unterschiedliche Bereiche wie Bildung, Einkommen, Beschäftigung, Gesundheit, Wohnen, politische Teilhabe und vieles mehr beziehen.

Chancengerechtigkeit

Chancengerechtigkeit bezieht sich auf die faire Verteilung von Chancen und Möglichkeiten, unabhängig von individuellen Merkmalen wie Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, sozialer Herkunft oder anderer Faktoren, die keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Individuums haben sollten.

Soziale Ungleichheiten können Chancengerechtigkeit behindern, weil bestimmte Gruppen aufgrund von diskriminierenden Strukturen und Praktiken weniger Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten haben. Dies kann dazu führen, dass diese Gruppen im Vergleich zu anderen Gruppen benachteiligt werden und weniger Chancen haben, ihre Fähigkeiten und Talente zu entfalten.

Eine gerechte Gesellschaft sollte bestrebt sein, soziale Ungleichheiten zu reduzieren und Chancengerechtigkeit für alle Individuen zu gewährleisten.

Dies erfordert jedoch oft weitreichende Veränderungen in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen, um diskriminierende Praktiken und Institutionen abzubauen und die Voraussetzungen für eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Chancengleichheit

Alltagssprachlich werden oftmals die Begriffe Chancengleichheit, Chancengerechtigkeit und Diversity synonym verwendet oder wenig voneinander abgegrenzt. Doch anders als Chancengerechtigkeit zielt Chancengleichheit auf gerechte Zugangsmöglichkeiten ab, nicht auf das Ergebnis, also ein legitimes Gefüge sozialer Ungleichheiten.

Chancengleichheitsoll für alle Menschen gleiche Chancen in allen Bereichen ermöglichen, frei von jeglichen persönlichen Ressourcen und Merkmalen.

Chancengleichheit basiert auf der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit. Soziale Gerechtigkeit meint aber nicht, dass Unterschiede vollständig negiert werden sollen, sondern ist eng mit dem Begriff Gerechtigkeit verbunden. Unterschiede können akzeptabel sein, wenn sie mit gleichen Chancen für alle verbunden sind.

Ungleichheiten werden von Menschen akzeptiert, wenn die Wahrnehmung vorherrscht, dass die Besserstellung in einem fairen Wettbewerb erlangt wurde. In der Praxis ist es also nachvollziehbar, wenn mehrere Menschen sich auf die gleiche Position bewerben und sich ein Bewerber ehrenhaft durchsetzt.

Der Ansatz der Chancengleichheit ist aus dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit entstanden. Die Chancengleichheit strebt einen völligen Ausgleich von persönlichen Merkmalen an, zum Beispiel soziale Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und Glauben. In der Praxis folgt daraus, dass die Sozialpolitik Chancengerechtigkeit herstellen will.

Diversity: Vielfalt in der Gesellschaft

Zahlreiche Ansätze der Chancengleichheit sind mittlerweile in den Diversity-Ansatz eingegangen. Anfangs basierte das Diversity-Konzept auf einer Unterscheidung nach den gängigen Kategorien: Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft, Hautfarbe, körperliche und mentale Fähigkeiten, Religion oder Weltanschauung und sexuelle Orientierung. Die Adressaten waren zumeist Minderheiten.

Vermehrt entwickelte sich die Erkenntnis, dass eine Unterscheidung und Kategorisierung von Menschen nach eindeutigen Kriterien nicht die gesellschaftliche Realität abbildet und die betreffenden Personen(kreise) immer noch auf subtile Art und Weise diskriminiert werden.