Stadt der Finsternis - Fluch der Magie - Ilona Andrews - E-Book

Stadt der Finsternis - Fluch der Magie E-Book

Ilona Andrews

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Beschreibung

Die Wertigerin Dali Harimau ist geschockt, als sie Jim Shrapshire, Werjaguar und Alpha des Katzenclans, völlig geschwächt vorfindet. Eine dunkle Macht scheint ihn seiner Kräfte beraubt zu haben, und nur sie kann ihm jetzt noch helfen. Denn die unscheinbare Dali, die schon immer lieber ihren Verstand als ihre Muskeln einsetzt und bereits seit Langem heimlich für Jim schwärmt, hat ein besonderes Gespür für Magie. Nun liegt es allein an ihr, einer übernatürlichen und übermächtigen Kraft entgegenzutreten und den Mann, den sie liebt, zu retten. (ca. 100 Seiten)

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Anfang

Die Autorin

Die Romane von Ilona Andrews bei LYX

Impressum

ILONA ANDREWS

Stadt der Finsternis

Fluch der Magie

Ins Deutsche übertragen von

Bernhard Kempen

Zu diesem Buch

Die Wertigerin Dali Harimau ist geschockt, als sie Jim Shrapshire, Werjaguar und Alpha des Katzenclans, völlig geschwächt auffindet. Eine dunkle Macht scheint ihn seiner Kräfte beraubt zu haben, und nur sie kann ihm jetzt noch helfen. Denn die unscheinbare Dali, die bereits seit Langem heimlich für Jim schwärmt, hat ein besonderes Gespür für Magie. Nun liegt es allein an ihr, einer übernatürlichen und übermächtigen Kraft entgegenzutreten und den Mann, den sie liebt, zu retten.

Ich spähte durch die Windschutzscheibe meines 93er Mustang. Vor mir erstreckte sich der Buzzard Highway als schmaler Streifen aus zerbröckelndem Asphalt und verlor sich irgendwo in der Abenddämmerung. Darunter lagen die Scratches, ein verworrenes Labyrinth enger Schluchten, die vor drei Jahrzehnten, als die Welt, wie wir sie kannten, zu Ende ging, durch die Magie herausgemeißelt worden waren. Die alte Straße führte über den oberen Rand der Schluchten und erstreckte sich weit in die Ferne, wo die untergehende Sonne golden, rot und schließlich türkis glühte. Irgendetwas stimmte an diesem Bild nicht, aber ich konnte nicht sagen, was es war.

Der Buzzard Highway war eine ziemliche Herausforderung. Gab man zu viel Gas, drehte man das Lenkrad einen Zentimeter zu weit, schon machte es Bumm! Wumm! Böser Absturz! Und dann ging es hinunter in die Schlucht. Hier fuhren nur die Besten und Verrücktesten von Atlanta ihre Rennen.

Deshalb gefiel es mir. Eine junge Frau, die klatschnass hundert Pfund wog, mit einer Brille, die dicker als die Lupe von Sherlock Holmes war, über die sich alle lustig machten, weil sie Vegetarierin war und sich beim Anblick von Blut übergab, musste irgendetwas machen, um zu beweisen, dass sie kein Weichei war. Das wilde, ohrenbetäubende Chaos der Buzzard-Rennen am Freitagabend war ein Spaß, bei dem Weicheier absolut nicht zugelassen waren.

Jetzt war es noch friedlich. Völlig ruhig. Nur der Mustang und ich, den ich auf den Namen Rambo getauft hatte. Ein toller Wagen, der nur zu dem Zweck gebaut worden war, schnell zu fahren. Wir verstanden uns, Rambo und ich. Rambo war der absolute Wahnsinn, und ich sorgte dafür, dass er seine Qualitäten ausspielen konnte.

Mein Körper war so leicht. Es war ein seltsames Gefühl, als würde ich durch eine Federwolke schwimmen oder schweben.

Auf der Windschutzscheibe erschien ein vertrautes Gesicht: blasse Haut, dunkle Augen und das lange Tattoo eines Drachen, der sich von tief unter dem blauen Muskel-Shirt über den Hals hinaufschlängelte. Kasen. Für eine Werratte war er ganz in Ordnung. Er hatte einen Abschleppwagen und lungerte während der Rennen gerne auf dem Buzzard Highway herum, um seinem Geschäft auf die Sprünge zu helfen.

Kasens Lippen bewegten sich, doch es war kein Ton zu hören. Es sah schon komisch aus, wie er so schräg da hing und stumm die Lippen bewegte. Was willst du, Blödmann?

Kasen hing schräg da.

Auch der Sonnenuntergang hinter ihm war schräg, der Highway führte nach links zum Horizont.

Verdammter Mist!

Mist, Mist, Mist!

Die imaginäre Watte in meinen Ohren verschwand, und die Welt der Töne explodierte förmlich: in der Ferne das Dröhnen von Automotoren, das Scheppern von Metall und Kasens Stimme.

»Dali? Alles in Ordnung, Baby?«

Ich versuchte etwas zu sagen, und mein Mund gehorchte mir sogar: »Ich bin die Ruhe selbst.«

Er grinste. »Du kennst ja das Prozedere. Warte, ich richte dich wieder auf.«

Ich hielt mich an den Rändern meines Sitzes fest.

Kasen war nicht mehr zu sehen, aber ich hörte sein Ächzen, als er die Stoßstange packte, hochstemmte und drehte. Rambo quietschte. Metall klirrte. Ich zuckte zusammen. Rambo! Mein armes Baby!

Der Sonnenuntergang drehte sich und fiel bebend in die richtige Position. Rambos Reifen trafen auf den Boden und federten einmal ab. Das linke Glas meiner Brille fiel aus dem Gestell und landete in meinem Schoß. Ich wischte es von meiner Jeans, drückte mein linkes Auge zu und stieg aus dem Wagen.

»Ich habe mich überschlagen!«

»Du hast dich überschlagen.«

Verdammter Mist! Rambos Vorderseite sah aus wie eine zerdrückte Cola-Dose. Wasser war auf den Asphalt gelaufen, sickerte aus der Motorhaube – der Zauberwassertank, der den Wagen während Magiewogen am Laufen hielt, hatte ein Loch. Ich hatte die Kurve zu schnell genommen.

Ein warmer Wind wehte mir entgegen. Eigentlich war es Mitte Januar, aber nach zweieinhalb Monaten mit klirrendem Frost und Schneefall spielte das Wetter jetzt verrückt. Seit der letzten Woche war es über fünfundzwanzig Grad warm gewesen, der Schnee war geschmolzen, und ich hatte meinen dicken Wintermantel gegen Jeans und T-Shirt getauscht. Es kam mir vor wie im Mai. Die Magie machte seltsame Dinge mit dem Klima. Heute war es warm. Wenn wir morgen aufwachten, lagen vielleicht dreißig Zentimeter Schnee.

Kasen starrte mich an. »Warum ist dein Auge zu? Hast du dir wehgetan?«

»Nein, ich mache es zu, weil meine Brille kaputt ist, und wenn ich nur durch eine Linse sehe, wird mir schwindelig.«

»Die Lage ist wie immer: Alles im Arsch!« Kasen kratzte sich am Hinterkopf.

Danke, du Schlaumeier. »So schlimm ist es nun auch wieder nicht!«

»Soll ich Rambo wie üblich abschleppen?«

»Ja.« Meine Rennen müssten einen Monat lang ausfallen. Verdammter Mist!

Kasen zeigte auf den Mustang. »Das ist dein zweiter Unfall in drei Wochen.«

»Ach ja?«

»Hat dir Jim nicht verboten, Rennen zu fahren?«

Jim war mein Alpha. Das Gestaltwandlerrudel war nach Tierfamilien in sieben Clans unterteilt, und Jim führte mit seiner riesigen Jaguarpranke, in der scharfe Krallen verborgen waren, die Familie der Katzen. Er war intelligent, stark und ungemein attraktiv. Aber Jim nahm meine Existenz nur wahr, wenn ich mich entweder absolut danebenbenahm oder wenn er eine Expertin für die alten Kulturen des Fernen Ostens brauchte. Ansonsten hätte ich genauso gut unsichtbar sein können.

Ich hob den Kopf, um Kasen zu zeigen, dass ich es ernst meinte. »Jim ist nicht mein Boss.«

»Oh doch, das ist er.«

Wie gut, dass ich kein Werstachelschwein war, sonst wäre sein Mund jetzt voller Stacheln. »Willst du mich etwa verpfeifen?«

»Kommt drauf an. Bekomme ich deinen Wagen, wenn du stirbst,?«

»Nein.«

Kasen seufzte. »Ich muss es dir mal sagen. Ich verfolge diese Rennen nun schon seit sechs Jahren, und ich habe noch niemanden gesehen, der so viele Unfälle gebaut hat wie du. Du bist meine beste Kundin. Du siehst kaum etwas, Dali, und du gehst idiotische Risiken ein. Nichts für ungut.«

Nichts für ungut, klar. »Nichts für ungut« hieß so viel wie »Ich werde dich beleidigen, aber du darfst mir nicht böse sein.« Ich fletschte die Zähne. Wenn es darauf ankam, war er eine Ratte, und ich war eine Tigerin.

Kasen hob die Hände. »Schon gut. Vergiss, was ich gerade gesagt habe.«

Die Welt blinzelte. Die Farben wurden etwas heller, die Gerüche stärker, als hätte jemand die Bildauflösung erhöht. Eine willkommene Wärme durchströmte meinen Körper – eine Woge der Magie hatte die Welt durchflutet. Das ferne Getöse der Benzinmotoren wurde leiser und erstarb dann ganz. Nun wären fünfzehn Minuten Singsang vonnöten, um die Zauberwassermotoren anzuwerfen. Das Rennen war gestorben.

»Darf ich dich zum Essen einladen?«, fragte Kasen. »Ich kenne ein sehr nettes Lokal unten an der Manticore … «

Werratten kannten immer irgendwo ein nettes Restaurant. Wenn sie nicht ständig etwas mampften, wurden sie reizbar, weil sie unterzuckert waren: kalter Schweiß, Kopfschmerzen und Krämpfe, begleitet von Nervosität und plötzlicher Aggressivität. Damit war nicht zu spaßen.

Ich zwinkerte Kasen mit dem geöffneten Auge zu. Es gab keinen Grund, warum er mich zum Essen einladen sollte. Höchstwahrscheinlich wollte er sich nur bei mir einschleimen, damit er nach meinem Dahinscheiden Rambo haben konnte. Pech gehabt! Ich war zwar weder die stärkste noch die blutrünstigste Wertigerin, aber mein Stammbaum reichte sehr weit zurück. Das Gestaltwandler-Virus Lyc-V und meine Familie hatten ein gutes Verhältnis; der Virusspiegel in meinem Körper war viel höher als bei den meisten Gestaltwandlern. Je höher die Konzentration des Virus war, umso schneller die Regeneration. Normalerweise deutete ein höherer Lyc-V-Spiegel auch auf ein erhöhtes Risiko hin, den Verstand zu verlieren und sich in einen durchgeknallten Killer-Loup zu verwandeln, aber bisher hatte ich mir deswegen keine Sorgen machen müssen.

Ich war kaum totzukriegen. Höchstens ein feuriger Crash mit einer gewaltigen Explosion am Ende könnte mich ins Jenseits befördern. Und wenn Kasen hoffte, meinen Wagen zu erben, würde er für seine Mühen nicht mehr als ein rauchendes Wrack bekommen.

Ich rümpfte die Nase und sagte zu Kasen: »Danke, aber danke, nein. Ich muss nach Hause.« Damit ich meine Ersatzbrille aus Pookis Handschuhfach holen konnte.

Er stieß einen Seufzer aus. »Vielleicht nächstes Mal.«

»Klar. Vielleicht nächstes Mal.«

*

Ich fuhr mit heruntergelassenen Fenstern durch die verworrenen Straßen Atlantas. Der Wind wirbelte viele Gerüche durcheinander: ein Hauch von Holzfeuer, ein Hund, der sein Revier markierte, ein, zwei, drei, vier Pferde, etwas Herbes und Würziges … Die Straßen waren verlassen. Die meisten Menschen versteckten sich in der Nacht. Wenn es dunkel war, kamen die Monster zum Spielen heraus. Auch nette Monster wie ich. Grrr!

Die Magie war in vollem Schwange, und Pooki, mein Plymouth Prowler, machte genug Krach, um die Götter in ihrem himmlischen Palast aufzurütteln. Ich hatte den Wagen umgerüstet, damit er in der Technikphase mit Benzin lief, und mit Zauberwasser, wenn die Magie herrschte. Pooki fuhr während der Magiewogen nicht sehr schnell und war so laut, dass ich sogar mit Ohrenstöpseln zusammenzuckte, doch mehr war nicht aus ihm herauszuholen.

Vor etwa drei Jahrzehnten war Atlanta noch eine angesagte Stadt im Süden gewesen: voller Hochhäuser, In-Restaurants und mit einer modernen Infrastruktur. Unmengen Geld und Menschen zirkulierten durch die Stadt. Dann schlug die erste Woge der Magie zu. Die Magie erschütterte die ganze Welt. Drei Tage lang tobte sie sich aus und ließ komplizierte Wunderwerke der Technik versagen. Flugzeuge fielen vom Himmel. Satelliten stürzten zu Boden. Schusswaffen ließen sich nicht mehr benutzen. Die Elektrizität fiel aus, und in den Städten wurde es Nacht. Drei Tage später funktionierte die Technik wieder, aber die Welt war danach nicht mehr dieselbe.

Die Leute sagten, die Magie wäre aus dem Nichts gekommen, aber meine Großmutter erzählte mir, dass sie schon seit Jahren gespürt hatte, wie sie allmählich zunahm. Das leuchtete ein, wenn man den historischen Ablauf der ersten Wende bedachte, die sich im Altertum verloren hatte. Vor ungefähr sechstausend Jahren hatte der Homo sapiens, nur auf der Magie basierend, eine große Zivilisation aufgebaut. Sie erzeugte so viel Magie, dass das Gleichgewicht zwischen Technik und Magie nachhaltig gestört wurde. Um das Missverhältnis zu kompensieren, schlug das Pendel weit auf die Seite der Technik zurück. Die antike Zivilisation erlebte eine Apokalypse, und die Menschen mussten mit dem Wiederaufbau beginnen, diesmal auf dem Fundament der Technik. Natürlich erschufen sie eine technologisch so hoch entwickelte Zivilisation, dass die Welt wieder aus dem Gleichgewicht geriet. Die Magie kehrte zurück und vermasselte die Party. Jetzt überflutete sie die Welt in Wogen, fraß Hochhäuser, belebte Zauberdinge in all ihren Erscheinungsformen, um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Eine Apokalypse in Zeitlupe.

Das war mal wieder typisch. Egal, wie toll der Nagel ist, den man der Menschheit gibt, wir schaffen es, ihn verbogen in die Wand zu schlagen. Wir sind Versager. Es liegt in der Natur unserer Spezies.

Mein Haus stand ganz für sich allein auf einem großen baumreichen Grundstück. Nach links führte die Straße zu einem zerstörten Wohnblock, der jetzt eigentlich nur noch ein Schutthaufen war, und die Nachbarn hinter mir waren schon vor langer Zeit aus der Stadt geflüchtet. Vorher hatte ich ihnen das Land für tausend Dollar abgekauft, das Haus gesprengt und Arbeiter engagiert, die mir einen extra hohen Sichtschutzzaun bauten, sodass ich da hinter jetzt einen fantastischen Garten hatte. Mit den Bäumen und dem Zaun konnte ich mich sogar in meiner natürlichen Gestalt hinauswagen, mich im Gras wälzen und ein Nickerchen in der Sonne machen, ohne dass jemand auf mich zeigte und schrie: »Da, ein weißer Tiger!«

Ich steuerte Pooki in meine Auffahrt, stieg aus, hob das Garagentor hoch und manövrierte das Auto vorsichtig hinein. Von allen Autos, die ich jemals besessen hatte, mochte ich den Prowler am meisten. Ich liebte die Räder im Indie-Style. Deshalb fuhr ich damit keine Rennen. So ungern ich es zugab, Kasen hatte recht – ich fuhr alles zu Schrott. Und wie!

Ich ließ das Garagentor nach unten und ging in meine Küche. Der Luftzug trug mir einen Duft zu. Ich atmete ihn ein und erstarrte. Es roch nach Sandelholz und Bernstein, gewürzt mit einer Spur von strengem Schweiß und männlichem Moschus. Es lief mir eiskalt über den Rücken, und meine Nerven waren in höchster Alarmbereitschaft.

Jim.

Der maskuline Duft erfüllte mein Haus und schrie: »Partnerin!« So laut, dass es mir einen Moment lang den Atem verschlug.

Jim war hier, wartete auf mich. In meinen kühnsten Träumen würde ich den Raum betreten, und er würde mich küssen. Das Bild in meinem Kopf war so lebendig, dass ich zitterte. Es würde niemals geschehen. Komm, du hässliches blindes Mädchen, reiß dich zusammen! Mach dich nicht lächerlich. Jim war hier, weil Kasen mich verpfiffen hatte, oder weil ich irgendeine mysteriöse Schriftrolle entziffern sollte. Er war nicht hier, um mir meine kleinen, erbärmlichen Träume zu erfüllen.

Ich marschierte in mein Wohnzimmer. »Jim?«

Keine Antwort.

Der Duft war heiß und lebendig. Er musste noch da sein oder war gerade erst gegangen.

»Jim? Das ist nicht witzig.«

Nichts.

Gut. Ich folgte dem Duft, leise, auf Zehenspitzen. Wohnzimmer, Flur, Bad, Schlafzimmer. Hier versprühte sich der Duft förmlich. Er war in meinem Schlafzimmer.

Oh, Götter! Was wäre, wenn ich hineinginge und er läge nackt auf meinem Bett?

Ich würde total durchdrehen. Ich würde auf der Stelle durchdrehen und mich nie mehr einkriegen.

Reiß dich zusammen, reiß dich zusammen! Ich tapste ins Schlafzimmer.

Jim saß an die Wand gelehnt auf dem Boden. Er hatte die Augen geschlossen. Er trug schwarze Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover, noch dunkler als seine Haut. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten. Seine Lederjacke lag hingeworfen auf dem Boden. Er schlief.

Ich ging auf Zehenspitzen ins Zimmer und hockte mich neben ihn.

Hier sah er so friedlich aus. Jim blickte meistens finster drein, damit die Leute nicht vergaßen, dass er ernst zu nehmen und wichtig war und einem notfalls einen Tritt in den Arsch verpassen würde. Doch in diesem Moment mit dem zurückgeneigten Kopf und dem entspannten Gesicht sah er einfach wunderbar aus. Ich hätte mich so gern neben ihn auf den Boden gesetzt und mich in seine Armbeuge gekuschelt. Sie schien wie für mich geschaffen. Stattdessen seufzte ich und berührte mit dem Finger seine Stirn. »He, du. Wach auf!«

Er rührte sich nicht.