Star Adventure 4 - Matthias Behrens - E-Book

Star Adventure 4 E-Book

Matthias Behrens

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Beschreibung

Bei ihrem letzten Abenteuer suchten und fanden Corinna und ihre Crew die verschollene Otekah. Bei ihrer Rückkehr zur Erde wurden sie in die Zukunft geschleudert. Dabei stellten sie fest, dass die Erde inzwischen unbewohnbar ist und die Menschheit auswanderte. Auf der Suche nach der Menschheit landeten sie bei dem Planeten Elpis. Dabei stellten sie fest, das dort Chaos und Barbarei herrschte. Sie fanden auch heraus, dass in der Vergangenheit ein Ereignis stattfand, welches die Zukunft veränderte.

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„Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt.“

Zitat:

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. u. Z. bis 65 n. u. Z.), römischer Philosoph und Naturforscher

„Wenn es gut ist, dass die Welt besteht, so ist es nicht weniger gut, dass auch jede der unzähligen anderen Welten bestehen.“

Zitat:

Giordano Bruno(eigentlich Filippo Bruno, 1548 bis 1600)

italienischer Naturphilosoph, Priester, Dichter, Astronom

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1.

Kapitel 2.

Kapitel 3.

Kapitel 4

Kapitel 5.

Kapitel 6.

Kapitel 7.

Kapitel 8.

Kapitel 9.

Kapitel 10.

Kapitel 11.

Kapitel 12.

Kapitel 13.

Kapitel 14.

Kapitel 15.

Kapitel 16.

Kapitel 17.

Kapitel 18.

Kapitel 19.

Kapitel 20.

Kapitel 21.

Kapitel 22.

Kapitel 23.

Kapitel 24.

Kapitel 25.

Kapitel 26.

Kapitel 27.

Kapitel 28.

Kapitel 29.

Kapitel 30.

Kapitel 31.

Weitere Informationen

Prolog

Der Mensch träumte, so lange es ihn gibt, zu den Sternen zu fliegen. Der Wunsch, den Kosmos zu erobern, trieb ihn viele Jahrhunderte an. Die Gesamtheit von Zeit und Raum, von der Materie und Energie waren das Ziel seiner Forschung.

Seit den Anfängen im 20. Jahrhundert waren drei Jahrhunderte vergangen. Bei der ersten bemannten interstellaren Expedition zum Planeten Gaia wurde eine außerirdische Intelligenz gefunden. Corinna, eine im Kongo geborene Namibierin und Samantha, eine australische Aborigine nahmen mit einer internationalen Crew an dieser ersten Expedition teil.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Evolution und ein Wurmloch waren die herausragenden Ergebnisse dieser Reise. Bei einer zweiten unabsichtlichen Durchquerung dieses Wurmlochs wurde die Menschheit in eine interstellare Auseinandersetzung hineingezogen. Aber sie fanden auch Freunde im All. Sie mussten auch erkennen, dass bereits Menschen von der Erde schon Jahrtausende im Weltall siedelten. Die unfreiwillige Durchquerung des Wurmlochs war ein richtiger Irrflug ins Ungewisse. Nur durch Glück und durch die Hilfe von Freunden gelang damals die Rückkehr zur Erde. Man hoffte auch, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen im All beendet waren. Auf der Erde selbst waren durch Umweltzerstörung und Überbevölkerung enorme Probleme entstanden. Als Nebenfolge des Klimawandels kam es zu heftigen Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Durch das Abschmelzen des antarktischen Eispanzers hat sich der Bentleygraben um 2 Meter gehoben. Dies führte zu schweren seismologischen Veränderungen auf der Erde. Auch wurde die Erde direkt angegriffen und dabei eine Marsstation zerstört. Kurz vor diesem Angriff verschwand ein Raumschiff von der Erde spurlos. Es blieben Nachrichten von den zuvor gefundenen Freunden im All aus unerklärlichen Gründen plötzlich aus. Die Weltraumbehörde der Erde sandte daraufhin eine Expedition aus, um die Hintergründe zu klären. Sie fanden das Raumschiff, aber es flog führerlos im All. Es war wiederum durch dieses Wurmloch geflogen. Dieser Singularität konnte man sich wahrscheinlich gar nicht entziehen. Otekah, eine junge Indianerin aus Nordamerika, war an Bord dieses verschollenen Raumschiffes. Eine weitere Erkenntnis war, dass man bei einem Flug durch das Wurmloch nicht nur einen räumlichen Sprung machte, sondern auch einen zeitlichen Sprung. So kam es, dass sie drei Jahrhunderte in der Zukunft landeten. Sie mussten erleben, dass es im Universum viele unterschiedliche Intelligenzen gab. Manche waren friedlich, manche waren nicht friedlich und versklavten andere Völker. Den Angriff auf die Erde konnte man klären und man fand auch die Kommandantin Otekah des verschollenen Raumschiffes. Zu ihrem Unglück wurde ihnen der Rückflug in ihre Heimat versperrt. Sie hatten zwar ein weiteres Phänomen im Weltall gefunden, ein kaltes schwarzes Loch und ein weißes Loch, welche eine Verbindung hatten. Bei der Reise durch diese Verbindung kamen sie in der Nähe der Erde heraus, waren aber sieben Jahrhunderte in der Zukunft. Zu ihrem Unglück war die Erde nicht mehr das, was sie einst war. Durch die massiven Umweltzerstörungen war die Erde unbewohnbar geworden. Die Menschheit wanderte aus zum Stern HD 20782. Er wurde von der Menschheit auch Stella genannt. Dort soll der Planet Elpis liegen. Nun sind Corinna und Samantha zusammen mit Gabriel, Otekah und ihre Tochter Onatah und der Mandorianerin Saydala auf der Suche der ausgewanderten Menschheit.

1.

„Wir sind da!“ rief Samantha den Anderen zu.

„Triebwerke stoppen. Scanne das System!“ sprach Corinna.

Samantha tat was ihr geheißen. Sie waren jetzt drei Lichtjahre vom System Stella entfernt. Dieser Stern der Klasse G3V. Er war also der heimischen Sonne sehr ähnlich.

„Der Stern ist umgeben von einem Ring aus tausenden Asteroiden. Es gibt also auch hier so etwas wie den Kuipergürtel oder der Oortschen Wolke. Ich messe fünf Planeten. Darunter drei Gasriesen und zwei Gesteinsplaneten. Der äußerste Planet ist ein kleiner Planet. Er ist etwa so groß wie der Mars. Der Nächste ist ein Gasriese etwa so groß wie Saturn. Der Nächste ist ein Gasriese doppelt so groß wie Jupiter.

Der vierte Planet ist ein Gasplanet so groß wie Uranus und der fünfte Planet ist so groß wie die Venus. Die Gasplaneten haben sehr viele unterschiedlich große Monde. Der fünfte Planet hat zwei Monde. Einen großen mit etwa 1000 Kilometer Durchmesser und einen kleinen mit nur 45 Kilometer Durchmesser. Der große Mond hat eine Entfernung zum Planeten von 250.000 Kilometern im Durchschnitt.“

„Zeig uns alle Daten auf dem Schirm!“ sagte Corinna.

Auf dem großen Monitor erschien ein Modell das Sonnensystem mit den Daten der einzelnen Planeten.

„Gibt es Hinweise auf irgendwelche technischen Aktivitäten?“ wollte Corinna wissen.

„Nein. Ich kann nichts feststellen.“ antwortete Samantha.

„Gut. Fliegen wir näher ran. Wo beginnt der Asteroidengürtel?“ fragte Corinna.

„Ein Lichtjahr vom Zentralgestirn gibt es die ersten kleinen Brocken. Es scheint mehrere Ringe zu geben.

Bei durchschnittlichen 60 Astronomischen Einheiten endet der Gürtel. Vier Astronomische Einheiten nach dem Asteroidengürtel liegt dann der erste Planet. Er hat fünftausend Kilometer Durchmesser. Mehr kann ich jetzt aus dieser Entfernung nicht sagen.“ antwortete Samantha.

„Wir fliegen bis zum äußersten Rand des Gürtels.“ sprach Corinna.

„Eye, eye!“ Samantha startete die Triebwerke.

„Kommt jemand mit in die Kombüse? Ich habe Hunger!“ sprach Corinna. Saydala und Gabriel meldeten sich.

In der Kombüse waren nur noch Notrationen. Alle anderen Vorräte waren verbraucht. Die Auswahl war nicht sehr groß. Corinna nahm sich Kekse und eine Tasse Kaffee, Gabriel wollte das Gleiche und Saydala nahm sich nur eine Tasse Pfefferminztee. Sie hatten die Rationen sich so eingeteilt, dass für jeden drei Rationen am Tag ausreichend waren. Nun waren sie fast aufgebraucht. Nur noch für vier Wochen würden diese Rationen reichen. Kaffee, Tee und Orangensaftkonzentrat würden noch für sechs Wochen reichen. Trinkwasser gab es noch für sieben Wochen. Sie mussten also bald ihre ausgewanderten Brüder und Schwestern finden. Sie hatten zwar immer noch die Möglichkeit im Labor Lebensmittelkonzentrate aus vorhandenen Konzentraten zu züchten, aber darauf wollten sie nicht unbedingt zurückgreifen. Erstens schmeckte es nach gar nichts und zweitens war es nicht sehr nahrhaft. An Bord der Aminata gab es nicht die Möglichkeit durch Cloning bessere Lebensmittel herzustellen. Aber sie waren sehr zuversichtlich, dass sie bald auf Menschen treffen werden.

„Ich bin sehr gespannt auf die Menschen hier.“ sprach Gabriel.

„Das bin ich auch. Ich hoffe nur, dass sie uns gut aufnehmen.“ sagte Corinna.

„Warum sollten sie nicht?“ fragte Saydala.

„Na, ich hatte bei der Erde nicht gerade den Eindruck, dass die Menschheit gesellschaftlich fortgeschritten war. Diese Raumstation der Regierung sah mehr wie ein Lustschloss aus. Und dann waren es nur Frauen in der Regierung. Gleichberechtigung sieht auch anders aus.“ meinte Corinna.

„Ich hoffe nur, dass sie mich gut aufnehmen!“ sagte etwas bedrückt Saydala.

„Warum sollten sie nicht? Du bist mit mir zusammen.

Da kann dir nichts passieren.“ sagte Gabriel und legte seine Hand auf ihren Arm. Saydala sah ihn an und lächelte.

„Ich lasse euch zwei Turteltäubchen jetzt mal allein.

Ich gehe auf die Brücke. Also bis dann!“ Corinna stand auf und zog sich diskret zurück.

„Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut.“ sprach Gabriel zu Saydala.

„Corinna hat Recht. Auf der Raumstation bei der Erde sah es so aus, als hätten die Ratsfrauen dort ein Lustschiff. Da kamen Erinnerungen wieder auf.“ meinte Saydala etwas ängstlich.

„Alles wird gut“, wiederholte Gabriel, „ich bin bei dir.

Wir bleiben für immer zusammen. Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch. Von ganzem Herzen. Wir werden aber nie eine richtige Familie sein können, so wie du es von der Erde kennst. Ich glaube nicht, dass wir zusammen ein Kind zeugen können. Die biologischen Unterschiede werden zu groß sein.“ Saydala sah Gabriel aus ihren schönen grünen Augen etwas traurig an.

„Das macht nichts. Hauptsache wir lieben uns. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen.“

sprach Gabriel und sah Saydala an. Dann gab er ihr einen langen innigen Kuss.

Samantha, Otekah und Onatah saßen auf der Brücke und überwachten den Flug. Sie flogen für Warpverhältnisse sehr langsam. Normalerweise würden sie für die kurze Strecke nur zwanzig Minuten benötigen. Aber jetzt brauchten sie eine Stunde.

Als Corinna eintrat, waren Otekah und Onatah allein.

Corinna fragte: „Wo ist Samantha?“

„Für kleine Mädchen!“ antwortete Otekah.

„Wie sieht es aus?“ wollte Corinna nun wissen.

„Alles ist ruhig.“ war Otekah ihre Antwort.

„In zwanzig Minuten erreichen wir den äußeren Rand des Gürtels.“ sprach Onatah.

Samantha trat herein und als sie Corinna sah, sprach sie: „Corinna, du bist zurück? Ich bin erstaunt. Das Essen ist hier nicht so nach deinem Geschmack?“

„Nicht wirklich. Aber ich wollte unsere zwei Verliebten mal etwas ungestört lassen.“ antwortete Corinna.

Als Samantha sich setzte, ertönte plötzlich ein leises Quäken. Samantha setzte sich sogleich an ihr Pult und meldete: „Ich registriere ein metallische Objekt. Für ein Raumschiff ist es zu klein. Es könnte ein Satellit sein.“

„Alle Triebwerke stopp. Das schauen wir uns mal an!“ rief Corinna.

Alle wurden trotz der künstlichen Schwerkraft etwas in die Sessel gedrückt. Die Kombination aus verschiedenen Supraleitern ermöglicht es, ein künstliches Schwerefeld aufzubauen. Beim abrupten Sprung aus dem Warpantrieb kommt aber dieses Schwerefeld an seine Grenzen. Dieser Stopp des Raumschiffes ist natürlich auch nur relativ. Natürlich bewegt man sich immer noch im interstellaren Raum mit der Bewegung der Sterne in der Milchstraße.

Der Satellit war kugelrund und hatte einen Durchmesser von zwei Metern.

„Merkwürdiger Satellit. Man sieht keine Antennen oder irgendetwas Ähnliches. Absolut nichts. Was sagen unsere Instrumente?“ wollte Corinna wissen.

„Absolute Stille. Die Oberfläche des Satelliten besteht aus fast reinem Tantal. Ein solcher Supraleiter schirmt natürlich auch gut ab. Es gibt nur ein paar kleine Stellen, welche aus anderen Materialien bestehen.

Könnten physikalische und chemische Detektoren sein.“ sprach Samantha.

„Zeig uns die Daten auf dem Bildschirm!“ sagte Corinna.

Am linken Rand des Monitors erschienen die verschiedenen Daten.

„Nicht sehr viel. Sie müssen eine sehr ergiebige Mine haben. Tantal in einer solchen Größenordnung und in dieser Reinheit ist schon beachtlich. Bei uns im Sonnensystem ist Tantal eines der seltensten Elemente. Alle Achtung.“ meinte Otekah.

Plötzlich schlug eine der Anzeigen aus. „Was war das?“ wollte Corinna wissen.

„Ein Tachyonenstrahl. Es werden Daten übermittelt.

Das Ziel ist ein Punkt beim innersten Planeten.“ sprach Samantha.

„Man hat uns also bemerkt. Na gut. Schauen wir mal was passiert.“ sagte Corinna.

2.

Auf der Brücke saßen alle und warteten gespannt auf irgendeine Reaktion. Otekah untersuchte inzwischen den Tachyonenstrahl, welcher von dem Satelliten gesendet wurde.

„Ich glaube, ich habe es. Moment...“ Otekah schaute noch mal auf ihre Anzeigen, „so, folgendes. Es war eine einfache Meldung. Sie lautet: Fremdes Raumschiff im Sonnensystem. Und dann noch eine Kennung, wahrscheinlich die des Satelliten. So das war’s!“

„Gut. Sam, nimm Kurs auf den innersten Planeten.

Ein Drittel Lichtgeschwindigkeit.“ ordnete Corinna an.

„Okay.“ war Samantha ihre Antwort.

„So. Wir teilen die Schichten ein. Es ist jetzt 12.00

Uhr. Die erste Wache machen Samantha, Otekah und Onatah bis 24.00 Uhr, Sie werden abgelöst von Saydala, Gabriel und von mir. Also jeweils 12 Stunden Dienst mit einer kurzen Übergabe natürlich. Alles klar?“ Corinna schaute in die Runde. Niemand hatte etwas einzuwenden. Saydala, Gabriel und Corinna erhoben sich und gingen in ihre Kabinen.

Als Saydala und Gabriel in ihrer Kabine waren, setzten sie sich zusammen auf die kleine Couch an der Seite.

Saydala lehnte ihren Kopf an Gabriels Schulter. Dann küssten sie sich. Aus dem Kuss wurde tiefes Verlangen und Leidenschaft.

Langsam setzte sich das Raumschiff in Bewegung.

Corinna war ziemlich nachdenklich. Sie wusste, dass alle sehr gespannt waren. Denn schließlich hofften sie endlich wieder Menschen zu treffen. Auch gingen ihre Vorräte langsam zur Neige. Die Reise zum innersten Planeten würde bei der Geschwindigkeit ein paar Wochen dauern. Aber sie mussten auch vorsichtig sein. Sie waren in einem fremden Sonnensystem. Sie wurden zwar von Menschen erwartet, aber sie wussten nicht wie sie empfangen wurden. Die Erfahrungen bei der unbewohnten Erde mit der eigenartigen Raumstation lehrten sie, dass sie vorsichtig sein mussten. Diese Raumstation wurde nur von Ratsmitgliederinnen bewohnt. Männer gab es im Regierungsrat nicht. Und diese Raumstation war wie eine Luststation eingerichtet. Die Ratsfrauen hatten oftmals zur Befriedigung ihrer Gelüste männlichen und weiblichen Besuch. Laut Datenbank dieser Station konnte man diese Besucherinnen und Besucher schon fast als Sklaven bezeichnen. Corinna hoffte, dass dieser Eindruck falsch war. Aber sicher konnte man nicht sein. Corinna überlegte, wie sie sich etwas ablenken konnte. Es gab nicht viele Möglichkeiten auf diesem kleinen Raumschiff, sich zu entspannen und zu erholen. Es gab einen kleinen Fitnessraum und die Datenbank enthielt ein paar Spiele, Theaterstücke und alte Filme. Corinna entschied sich, einen alten Film anzusehen über das Leben im antiken Rom. Er handelte von einem Sklavenaufstand und seinem Anführer Spartacus.

Plötzlich ertönte ein kurzes Signal und es meldete sich Samantha: „Entschuldige, dass ich dich störe. Wir haben ein Raumschiff ausgemacht. Es fliegt genau auf unserem Kurs. Wir treffen es in etwa sieben Stunden.“

„Wissen wir, wie groß das Schiff ist?“ fragte Corinna.

„Dazu ist es noch zu weit weg. Es bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit. Mehr kann ich jetzt nicht sagen.“ antwortete Samantha.

„Okay. Ich lege mich jetzt sechs Stunden aufs Ohr.

Verringere unsere Geschwindigkeit auf ein Viertel Lichtgeschwindigkeit.“

„Eye, eye!“ Nach sechs Stunden stand Corinna auf. Als sie aufgestanden war schaute sie in den Spiegel.

„Corinna, du siehst zerknittert aus. Wirst langsam alt.

Ich werde erst einmal eine Dusche nehmen.“ sprach sie zu sich selbst. Sie zog ihren Pyjama aus und ging unter die Dusche. Die anschließende warme Luft trocknete ihre Haut. Die Wärme tat ihr gut. In dem großen Spiegel betrachtete sie sich ausgiebig. Sie war mit sich so einigermaßen zufrieden. Danach zog sie ihre Uniform an und ging auf die Brücke.

Sie kam herein und sah auf den großen Bildschirm.

Auf dem Monitor wurden ständig die Daten des sich nähernden Schiffes gezeigt.

Corinna setzte sich auf ihren Platz. „Wie sieht es aus?“ fragte sie.

„Nichts Neues. Wie du siehst, sind wir jetzt etwa drei Stunden auseinander. Die Größe des fremden Schiffes können wir nun bestimmen. Es ist viel größer als unser Schiff. Etwa einhundert Meter lang und hat einen Durchmesser von zehn Metern. Es ist torpedoförmig.“ sprach Samantha.

Zu Otekah gewandt sprach Corinna: „Otekah, lade unsere Laserkanonen!“ „Okay!“ Die Aminata verfügte über vier bewegliche Laserkanonen. „Kanonen geladen!“, meldete Otekah.

„Erwartest du einen Angriff?“ wollte Samantha wissen.

„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Man kann nie vorsichtig genug sein.“ antwortete Corinna.

„Warum sollte sie uns feindlich gesinnt sein!“ meinte Onatah.

„Man kann nie vorsichtig genug sein.“ wiederholte daraufhin Corinna. „Wie sieht es mit unserer Energie aus?“ wollte Corinna nun von Samantha wissen.

„Nicht gut. Die Laserkanonen verbrachen ziemlich viel.“ war die Antwort.

„Gut. Dann alle Triebwerke stoppen. Position halten.

Wir warten hier auf sie!“ Das Raumschiff Aminata stoppte und hielt die Position zur Stella.

„Wann wird das Schiff hier sein?“ wollte Corinna nun wissen.

„In etwa vier Stunden!“ kam von Samantha die Antwort.

Es tat sich jetzt drei Stunden gar nichts. Die Zeit tropfte dahin. Samantha, Otekah und Onatah wurden nun auch abgelöst durch Saydala und Gabriel. Das Schiff näherte sich weiter mit Lichtgeschwindigkeit.

Gabriel meldete plötzlich eine Veränderung: „Das fremde Schiff reduziert jetzt seine Geschwindigkeit.

Es fliegt nun mit ein Drittel Lichtgeschwindigkeit. Es wird jetzt in drei Stunden bei uns sein bei dieser Geschwindigkeit.“

„Gut. Ich bin in der Kombüse. Ich muss was essen.“ sprach Corinna.

Als Corinna in der Kombüse ankam, saß da noch Samantha und nahm ihre Mahlzeit ein. Corinna nahm ihre Notration und setzte sich zu ihr.

„Was hast du gegessen?“ fragte Corinna.

„Nur einen Salat und eine Tasse Pfefferminztee.“ antwortete Samantha.

„Ich habe hier eine Scheibe Weißbrot und ein gekochtes Ei und eine Scheibe Edamer. Naja, nicht sehr aufregend. Ich hole mir noch eine Tasse Kaffee.“

Nachdem Corinna sich die Tasse Kaffee geholt hatte setzte sie sich wieder. Samantha sah sie an und sprach: „Du siehst müde aus!“ stellte sie fest.

„Ich habe sehr unruhig geschlafen. Es geht einem so vieles durch den Kopf.“ sprach Corinna.

„Hast du Angst, dass man uns schlecht aufnimmt?“ wollte Samantha wissen.

„Etwas schon. Was wir auf dieser Station gesehen haben, gibt mir schon sehr zu denken. Ich verstehe nicht, wie es zu einer solchen Entwicklung auf der Erde kommen konnte. Wir hatten doch die Umwelt wieder ganz gut im Griff. Die Überbevölkerung konnte gestoppt werde. Es gab umfangreiche Aufforstungen in Sibirien, in Afrika und am Amazonas. An den Polargebieten nahm die Eisfläche wieder zu. Mit den seismologischen Problemen kamen wir auch zurecht. Wie also konnte es dazu kommen, dass die Erde unbewohnbar wurde? Wir hatten durch das weiße Loch einen Zeitsprung von siebenhundert Jahren gemacht. Und was fanden wir vor? Eine kaputte, verlassene Erde auf der wahrscheinlich eine Art der Sklaverei herrschte.

Unvorstellbar, oder?“ Corinna konnte es immer noch nicht glauben.

„Mach dich jetzt nicht verrückt. Wir werden es erfahren.“ Wollte Samantha beruhigen.

Corinna nickte dazu. Plötzlich kamen ihr die Tränen.

„Was ist?“ fragte Samantha.

„Fred, ich vermisse Fred.“ seufze Corinna.

„Ich vermisse John auch. Sehr sogar. Seit wir von unserer Erde fortgeflogen sind, muss ich sehr oft an ihn denken.“ Auch Samantha kämpfte nun mit den Tränen.

Corinna holte tief Luft und sprach: „Wir werden sie wahrscheinlich nie wieder sehen. Ich glaube nicht, dass wir in unsere Zeit zurückkehren. Ich kann mich aber nicht an diesen Gedanken gewöhnen.“

„Ich habe oft das Verlangen nach John seinen Händen, wie er mich berührt. Ich wache nachts auf und dachte, dass er mich geküsst hat. Und dann ist die Enttäuschung umso größer.“ sprach Samantha.

Corinna nickte mit dem Kopf und sprach: „Das geht mir genauso. Ich kann mich auch nicht an den Gedanken gewöhnen, mir vielleicht einen anderen Partner zu suchen. Ich bin erst siebenundfünfzig.

Auch ich brauche noch Liebe und auch Sex.“

„Was soll ich sagen. Ich bin sechsunddreißig! Mir fällt es auch schwer. Und wenn ich Gabriel und Saydala sehe, da wird es mir noch mehr bewusst, wie sehr ich John vermisse.“ sagte Samantha.

Corinna holte erneut tief Luft und sagte dann: „Auch wenn’s schwer fällt. Wir werden es schaffen.

Vielleicht finden wir doch einen Weg nach Hause?“

Samantha nickte zustimmend: „Ja hoffentlich.“

„Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“, Corinna stand auf, „ich muss wieder auf die Brücke. Na dann, schlaf gut.“

„Ich geh erst noch in den Fitnessraum für eine Stunde und gehe dann schlafen!“ sprach Samantha.

Corinna nickte ihr kurz zu und ging auf die Brücke.

Dort angekommen sagte sie zu Saydala und Gabriel: „So ihr zwei Hübschen. Ihr könnt auch erst einmal was essen gehen.“

Gabriel und Saydala gingen in die Kombüse. Während die beiden frühstückten, ging Corinna noch einmal alle Daten durch, welche sie von dem fremden Schiff hatten. Sie bemerkte, dass das Schiff jetzt wieder die Geschwindigkeit drosselte. ` Was haben die vor? ´ fragte sich Corinna. Bis zum Rendezvous sind es jetzt noch ungefähr vier Stunden.

3.

Der Planet Elpis ist fast so groß wie die Erde. Für eine Umrundung der Stella, des Zentralgestirns dieses Systems, braucht der Planet zweihundertsechsundvierzig Tage. Er war ziemlich erdähnlich. Er hatte die gleichen Klimazonen. Die vier Kontinente waren wie große Inseln durch Ozeane voneinander getrennt. Die Neigung der Achse des Planeten betrug siebundzwanzig Prozent. Ein Tag dauerte einundzwanzig Stunden.

Im Regierungsgebäude in der Hauptstadt New Earth des Zentralkontinents war der Regierungsrat zusammengekommen. Es waren neun Frauen. Sie übten die Regierungsgeschäfte auf Elpis aus. Jede war zuständig für einen Bezirk auf Elpis. Die Vorsitzende des Rates wurde für zwei Jahre aus den Reihen der Ratsfrauen gewählt. Das Regierungsgebäude war nicht sehr groß. Es war rund, hatte einen Hauptraum mit neun bequemen Sesseln, welche in einem Kreis standen. In der Mitte des Kreises stand ein Tisch von etwa drei Metern Durchmesser. Weiter waren in dem Gebäude ein Aufenthaltsraum mit neun Plätzen zum Entspannen, eine Sauna, eine Toilette und neun Schlafgemächer. Dort übernachteten die Ratsfrauen wenn größere Zusammenkünfte notwendig waren.

Heute war so ein Tag. Alle Ratsfrauen waren zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen gerufen worden.

„My Ladies, guten Morgen“, sprach die Vorsitzende Lydia Peroni. „Etwas Außergewöhnliches, vielleicht sogar Bedrohliches ist passiert. Ein fremdes Raumschiff ist in unser System eingedrungen!“ Die anderen Ratsfrauen sahen sich erstaunt an. Einige waren unruhig und nervös.

„Was ist das für ein Raumschiff?“, wollte Soraya Schiras wissen.

„Wir wissen es nicht genau.“ antwortete Peroni.

„Welchen Kurs hält dieses Schiff?“ fragte Selina Scott.

„Bis jetzt gezielt zu uns.“ war die Antwort.

„Zerstören, wir sollten es einfach zerstören!“ sprach Julia Garcia.

„Das ist wieder typisch!“ erwiderte Laura Rossi. Sie war mit 24 Jahren die jüngste Ratsfrau.

„Was wollen Sie damit sagen?“ fragte Julia Garcia etwas unbeherrscht.

„Sie denken doch nur an Ihr Vergnügen. Immer wenn es ernst wird, kneifen Sie. Ihnen sind andere Dinge wichtiger. Wartet wieder eine junge Sklavin in Ihrem Gemach?“ Laura Rossi sah Julia Garcia herausfordernd an.

„Und Sie? Sie wollen sich wieder einmal nur wichtig tun. Sie sind erst seit einem Jahr Ratsfrau. Ihre Mutter hat diesen Posten für Sie gekauft. Ich bleibe dabei, dass wir dieses fremde Schiff einfach zerstören sollten. Dann kann es keinen Ärger mehr machen!“ sprach Julia Garcia.

„Nein, wir sollten die Fremden, wenn es welche gibt, gefangen nehmen und versklaven und nicht einfach töten.“ sprach Laura Rossi.

„Meine Damen, meine Damen, beruhigen Sie sich! Es bringt nichts, wenn wir hier uns streiten. Wir müssen einen Konsens finden. Also, gibt es noch weitere Vorschläge?“ rief die Vorsitzende Peroni und schaute in die Runde.

„Wir sollten ein Schiff entsenden. Vor Ort werden wir dann entscheiden, was wir mit den Fremden machen.

Wenn es überhaupt bemannt ist!“ meinte Luna Korhonen.

„Ich stimme dem zu. Untersuchen wir das Schiff und dann sehen wir weiter. Wenn es bemannt ist, können wir die Crew festnehmen, verhören und dann versklaven oder wir töten sie einfach.“ sprach Diana Taylor.

„Wir sollten sie nicht am Leben lassen. Wer ein Raumschiff besitzt, ist nicht so dumm wie die Einheimischen hier! Und denken Sie auch an die Resistenza!“ sagte Verena Smirnow.

„Resistenza? Was haben die damit zu tun? Unsinn! Wir sollten sie gefangennehmen und versklaven. Wir brauchen auch immer Ingenieure und geschickte Handwerker. Nicht alles können diese einfältigen Eingeborenen machen.“ sprach Rubina Fernandez.

Lydia Peroni schaute noch einmal in die Runde, nachdem alle Ratsfrauen ihre Meinung kundgetan haben. Dann sprach sie: „Gut. Also, es kristallisieren sich zwei Hauptmeinungen bei Ihnen heraus.

Entweder wir zerstören das Schiff oder wir erkunden es und entscheiden vor Ort! Stimmen wir also ab.

Wer ist für sofortige Zerstörung?“, nur Julia Garcia hob die Hand.

„Wer ist für Erkunden?“ Die anderen Ratsfrauen hoben nun ihre Hände.

„Meine Damen, das Ergebnis ist eindeutig. Ich fasse zusammen. Wir entsenden ein Raumschiff, um das fremde Schiff zu erkunden. Vor Ort und nur mit unserer Absprache entscheiden wir, was mit den Fremden passiert. Jemand von uns sollte im Offiziersrang des Tenente unser Schiff führen.“ Lydia Peroni schaute jede Ratsfrau einzeln an. Die meisten hatten keine Lust auf irgendwelche Einsätze. Sie hatten meistens private Interessen. Sie gingen lieber ihren Vergnügungen nach. Alle hatten ein paar sehr junge Sklavinnen und Sklaven. Nur Laura Rossi, Luna Korhonen und Soraya Schiras bildeten eine Ausnahme. Sie beschäftigten sich auch mit Wissenschaften. So war es logisch, dass alle Drei sich meldeten.

Lydia Peroni sah die drei Frauen an und sprach: „Soraya, Sie haben die meiste Erfahrung. Stellen Sie