Star Adventure - Matthias Behrens - E-Book

Star Adventure E-Book

Matthias Behrens

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Beschreibung

Die Erde im 23. Jahrhundert: Überbevölkerung, Umweltverschmutzung und schwindende Rohstoffe sind enorme Probleme vor denen die Menschheit steht. Das Raumschiff "Isaac Newton" wird zum Sonnensystem Gliese 581 ausgesandt, neue Rohstoffe zu finden und für die Menschheit nutzbar zu machen. Dabei machen sie unglaubliche Entdeckungen. Die Crew um Samantha Brown und Corinna Mumba müssen dabei gefährliche Abenteuer bestehen.

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„Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt.“

Zitat:

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. u. Z. bis 65 n. u. Z.), römischer Philosoph und Naturforscher

„Wenn es gut ist, dass die Welt besteht, so ist es nicht weniger gut, dass auch jede der unzähligen anderen Welten bestehen.“

Zitat:

Giordano Bruno(eigentlich Filippo Bruno, 1548 bis 1600)

italienischer Naturphilosoph, Priester, Dichter, Astronom

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

1..

Lautlos zog das Raumschiff „Isaac Newton“ seine Bahn. Es schien stillzustehen im unendlichen Raum. Seit 21 Jahren ist es unterwegs. Ziel dieses langen Fluges war der rote Zwerg Gliese 581. Verschiedene Mannschaften haben sich abgelöst. Während eine Crew 3 Jahre Dienst hatte, schliefen die drei anderen im Kälteschlaf. Drei Jahre waren eine harte Zeit. Oftmals lagen die Nerven blank. Es tat sich monatelang nichts. Immer der gleiche Trott. Tagaus, tagein die gleichen Messungen durchführen, die gleichen Notizen in das Logbuch schreiben, immer die gleichen Gesichter sehen. Die Kommandanten der einzelnen Mannschaften versuchten mit allerhand verschiedenen Spielen, etwa Skatturniere, Pokerturniere oder Schachmeisterschaften die Stimmung hochzuhalten. Es gelang nicht immer. Sehr oft endeten kleine Meinungsverschiedenheiten in einem handfesten Streit und der Kommandant musste schlichten. Zudem stammte die Crew aus 26 Ländern, welche in zehn politische Gemeinschaften vereinigt waren. Jede Crew hatte zwei Mal Dienst während des Fluges. Bevor das Raumschiff von der Erde in Richtung Gliese 581 aufbrach, wurden vier Sonden losgeschickt, um den Weg auszukundschaften. Drei kamen erfolgreich mit umfangreichem Datenmaterial zurück. Sonde Zwei sendete noch drei Jahre bis der Kontakt abbrach. Den Grund konnte man nie feststellen. Die Experimente dauerten über einhundert Jahre bis man sich im Jahre 2215 entschloss, ein bemanntes Schiff zu entsenden. Dieses Schiff war der Stolz der Internationalen Weltraumbehörde. Es war fünfhundert Meter lang und zweihundert Meter breit. Einhundert Meter war es hoch. Ganz hinten war der gigantische hohlspiegelartige Antrieb. Davor lagen die Treibstofftanks mit Wasserstoff und Antiwasserstoff. Es gab Gärten und Parks, Gemüse- und Obstanbauhallen. Außerdem gab es eine kleine Bibliothek, eine Cafeteria und ein Kino. Die Cafeteria hatte als einziger Raum ein Fenster mit direktem Blick nach Achtern. Jedes Besatzungsmitglied hatte eine eigene Kabine. Es gab große Recyclinganlagen, Anlagen zur Luft- und Wasserregenerierung.

Damit ein solcher Gigant ohne Zwischenfälle einen solchen langen Flug übersteht, war es aber absolut notwendig, so viele Flüge unbemannt durchzuführen. Schließlich konnte man während des Fluges nur unwesentliche Bahnkorrekturen durchführen. Auch das Abbremsen war nicht möglich. Ein Hindernis auf dem Weg würde zu einer Katastrophe führen. Erst nach der Oortschen Wolke flog man mit annähernder Lichtgeschwindigkeit. Nach einer Beschleunigungsphase von mehreren Wochen flogen alle Schiffe mit neunundneunzig Prozent Lichtgeschwindigkeit. Das Risiko einer Kollision mit einem Meteor war viel zu groß.

Als John York aufwachte, hatte er einen klebrigen Mund. Die Zunge war wie taub und sein Geschmack war fade. Er konnte sich kaum bewegen, obwohl die Muskeln jahrelang durch Stimulatoren vor dem totalen Erschlaffen bewahrt wurden. Er sehnte sich nun nach einem Bad und einem Steak. Neben ihm lag Samantha Brown. Er hatte sie beim Training in Cairns in Australien kennen gelernt. Er musste lächeln, als er sich an den letzten Abend erinnerte. Eigentlich war Nachtruhe angesagt, aber Samantha hatte es irgendwie in sein Zimmer geschafft. „Falls wir alle draufgehen, sollte es noch mal eine schöne Nacht geben.“, sagte sie. Jetzt, nachdem die einundzwanzig Jahre Flug erfolgreich vergangen waren, wurden alle schlafenden Mannschaften geweckt und Kapitän Johansson übernahm wieder das Kommando. Nach einem ausgiebigen Frühstück gab es die erste Besprechung der Führungsoffiziere in der Offiziersmesse.

„Dr. Khama, geben Sie uns einen kurzen Überblick über den Gesundheitszustand der Crew!“, sprach der Käpt`n.

„Bis auf ein paar kleine Beschwerden des Verdauungssystems gibt es im Moment keine Probleme. Die Crew ist wohlauf.“ Der Chefarzt stammt aus der Afrikanischen Union und hatte schon eine Krankenstation auf dem irdischen Mond geleitet.

„Wie geht es unserem Schiff, Herr Freitag?“, fragte der Käpt`n den Chefingenieur Alexander Freitag, einem Deutschen.

„Ausgezeichnet. Alle Systeme funktionieren einwandfrei. Das Bremsmanöver kann eingeleitet werden.“

„Herr O`Brian, wie ist unsere gegenwärtige Position und wann kann das Bremsen erfolgen?“ Der irische Chefpilot antwortete kurz und knapp:

„In 21 Stunden ist es soweit. Wir liegen genau auf Kurs, wie mir Frau Al-Dhabi versicherte.“ Die ägyptische Astronomin nickte mit dem Kopf und sprach: „Wir sind sieben Milliarden Kilometer vom Zentralgestirn entfernt. Wenn das Bremsmanöver genau erfolgt, werden wir in drei Tagen den Kometengürtel und die Umlaufbahn des letzten Planeten erreichen. Dieser befindet sich aber gegenwärtig auf der anderen Seite von Gliese 581.“

„Gut“, sprach Johansson, „bitte teilen Sie ihre Mitarbeiter in ein Schichtsystem ein. Frau Al-Dhabi, sie richten ihre Messinstrumente auf den zweiten Planeten. Wir brauchen schnellstens genaue Werte über Oberflächenbeschaffenheit, Atmosphäre und über seine zwei Monde. An die Arbeit!“

Jeder ging an seinen Arbeitsplatz. Der Käpt`n und der 1. Offizier O`Brian nahmen ihren Platz auf der Brücke ein. Am Steuerpult saß sie Russin Olga Komarova, die Kommunikationsanlage bediente Sahra Müller aus Deutschland. Die Geschwindigkeit des Raumschiffes betrug 295.000 Km/Sek. Stunden vergingen. Die Techniker waren noch mit den Vorbereitungen für das Bremsmanöver beschäftigt. Alle Triebwerke würden auf das Äußerste beansprucht werden. Genau wie beim Anfang der Reise die Beschleunigungsphase.

2.

John York machte gerade eine Computeranalyse der Triebwerke. Sie hatten immerhin beim Bremsen die meiste Arbeit zu leisten. Als er fast fertig war, betrat Samantha den Maschinenraum. „Ich habe hier etwas Süßes für meinen Süßen. Stig hat es mir eben gegeben. Ich glaube, dass er in mich verliebt ist.“

„Ah, ein Stück Schokolade. Wenn das alles ist, womit er dich begeistern will, muss ich mir ja keine Sorgen machen. Stig soll lieber aufpassen, dass er nicht noch dicker wird. Sonst kann beim Bremsmanöver nicht mehr laufen und muss einen Rollstuhl anfordern, wenn er von einem Topf zum anderen will.“ Stig Olsen war der norwegische Koch an Bord.

Am nächsten Morgen sollte gegen sieben Uhr das Bremsmanöver beginnen. Das Raumschiff musste dazu um einhundertachtzig Grad gedreht werden. Bei dieser hohen Geschwindigkeit ein sehr schwieriges Unterfangen. Enorme Kraftfelder mussten das Schiff im Gleichgewicht halten. Der Kapitän Johansson, der 1. Offizier O`Brian und die französische Steuerfrau Jaqueline Millet waren auf der Brücke. An der Kommunikationsanlage saß wieder Sahra Müller.

„Frau Müller, bitte geben Sie durch, dass wir in zwei Minuten mit dem Bremsen anfangen“, sagte der Kapitän.

Wenn Jaqueline Millet ihre Stimme über die Lautsprecher kam, waren alle, besonders die Männer, besonders erfreut. Ihre sehr angenehme weiche Stimme war für alle Balsam für die Ohren. „Achtung! Die gesamte Crew bitte auf ihre Plätze, wir beginnen bei Ertönen des Warnsignals mit der Bremsung.“ Kaum ausgesprochen ertönte auch schon das ohrenbetäubende Hupen der Warnanlage. Alle presste es in die Sessel. Mit einem Schlag war die Schwerkraft wieder da. Nach jahrelanger Schwerelosigkeit wurde dem Körper nun wieder einiges abverlangt. Trotz modernster Medizintechnik und Medizinpräparate, ist es nicht für jeden leicht, damit zurechtzukommen. Täglich mehrere Stunden Fitnesstraining und medizinische Aufbaumittel für die Muskelbildung und gegen Calciummangel können die natürliche Schwerkraft nicht ganz ersetzen. Jeder wog nun wieder das Doppelte seines Normalgewichtes. Planmäßig passierten sie den Meteoritengürtel, welcher das System umgibt. Es war ein sehr gefährliches Unterfangen. Es dauerte einen ganzen Tag bis das Raumschiff durch war. Der Kurs brachte sie in die Nähe des inneren der beiden Gasriesen. Das Vorhandensein solcher Gasriesen ist für das Entstehen von Leben auf einem der inneren Planeten von großer Bedeutung. Ähnlich wie im heimischen Planetensystem schützen die Gasriesen die inneren Planeten vor Kometeneinschlägen. Wie gigantische Magneten ziehen sie diese an. Sie können Einschläge nicht verhindern, aber erheblich reduzieren. Bereits Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts hat man die größeren Planeten gefunden. Den kleinen zweiten Planeten fand man erst in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Einer dieser Gasriesen hatte 8 Monde. Alle waren kleiner als der irdische Mond. Scans zeigten, dass die Oberfläche der Monde sehr zerklüftet und von vielen Einschlägen gezeichnet war.

„Eine zweite Expedition wird die äußeren Planeten untersuchen. Wir haben nur die Aufgabe, den zweiten Planeten zu erforschen.“, sprach der Kapitän. Er sah die Blicke der Anderen. Alle wollten so schnell wie möglich wieder festen Boden unter den Füßen haben. Und wenn es nur ein eiskalter kleiner Mond war.

„Frau Millet, wann werden wir genau beim zweiten Planeten ankommen?“, fragte der Käpt`n.

„Beim jetzigen Kurs und der negativen Beschleunigung in vierzehn Wochen.“

„Sehr gut. Herr O`Brian, sie haben die Brücke. Ich bin in der Messe.“

Es war gerade zwölf Uhr Bordzeit. In der Messe befanden sich nun viele Crewmitglieder zum Essen. Der Koch Ruben Gomez, einer Mexikaner, war ein erfahrener „Weltraumkoch“. Er und Olsen hatten abwechselnd Schicht. Auf der Mondstation Luna fünf hatte Gomez mehrere Jahre für das leibliche Wohl der Besatzung gesorgt. Kapitän Johansson war zur selben Zeit stellvertretender Kommandant auf der Mondstation. Daher kannten sie sich.

„Na Ruben, was hast du heute in deiner Kombüse zusammengebraut?“

„Pfeffersteak mit Kartoffelspalten in einer Paprikasauce. Ich hoffe, es ist dir nicht zu scharf. Nicht das du vor lauter Brennen im Hals falsche Befehle gibst und wir auf dem falschen Planeten landen.“

„Tja, dann wirst du künftig für kleine grüne Männchen kochen müssen.“

„Vielleicht mäkeln die weniger an meinem Essen herum.“

„Du würdest was vermissen. Ohne meinen kritischen Gaumen, kannst du doch gar nicht arbeiten.“ Der Kapitän nahm am Offizierstisch Platz und ließ sich das Steak schmecken.

3.

Die Wochen vergingen. Jeder tat seine Arbeit. Es fiel allerdings anfangs sehr schwer, mit dem Gewicht klarzukommen. Allmählich gewöhnte man sich aber daran. Man sah, dass Gliese 581 immer heller wurde. Das Ziel der Reise war also nicht mehr fern.

John lag auf Samanthas Bett. Sie zog sich gerade an.

„Mein Dienst fängt gleich an.“ sprach Samantha,

„Du kannst ja noch ein bisschen bleiben. Frag doch mal Herrn Freitag, ob er dich nicht anders einteilen kann. Es wäre schön, wenn wir zur gleichen Zeit Dienst hätten. Unsere gemeinsamen Stunden sind doch arg begrenzt. Du bist zwar im Moment ein sehr schwerer Brocken, aber ich würde mich trotzdem freuen.“ Sie ging zu ihm und gab ihm einen flüchtigen Kuss und verließ das Zimmer. Nur ein Gang weiter war ihr Arbeitsraum. Sie war verantwortlich für das Recycling aller Abfälle an Bord und für die Regenerierung der Atemluft und des Trinkwassers. Neben ihrem Raum befand sich der „Garten“. Dort hatten die Biologen und Chemiker das Sagen. Aus den Biolabors stammten die meisten Nahrungsmittel. Eine Besatzung von 38 Menschen über Jahre zu versorgen, brauchte enorme biotechnische Anlagen. Alle Nahrungsmittel kamen aus der Retorte und mussten genauso gesund und schmackhaft sein, wie natürliche Lebensmittel. Auf der Erde lebten dreizehn Milliarden Menschen. Die Ernährung einer solchen Anzahl von Menschen war ohne Biochemie nicht möglich. Trotzdem war die Erde ziemlich

„verbraucht“. Es gab nur noch rudimentäre Reste von Wäldern, welche militärisch geschützt werden mussten. Nun schickte sich die Menschheit an, das Weltall zu erobern. Im heimatlichen Sonnensystem gab es etliche Außenposten auf den anderen Planeten. Es gab riesige Bergwerksanlagen auf dem Mond, dem Mars und den Monden der großen Gasplaneten. Das größte Rohstoffproblem waren die organischen Rohstoffe. Erdöl, Erdgas und Kohle gab es nur noch unter dem Meeresboden. Diese auch nur noch in einer Tiefe unter dreitausend Meter. Alle anderen Quellen waren bereits erschöpft. Auch in der Antarktis gab es nichts mehr zu holen. Durch die vielen Untertagebaue im Eispanzer war das Ökosystem der Antarktis völlig zerstört.

Die Expedition zum Gliese 581 diente auch dem Zweck, neue Rohstoffquellen zu finden. Die Messergebnisse der unbemannten Sonden zeigten, dass auf dem zweiten Planeten organisches Leben existierte. Nun musste genau geklärt werden, ob dies so war und wenn ja, wie weit entwickelt war dieses Leben? Da die Sonden keine Technologie im Sonnensystem feststellen konnten, ging man