Star Trek: Die Badlands 1 - Susan Wright - E-Book

Star Trek: Die Badlands 1 E-Book

Susan Wright

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Beschreibung

Gefährliche Mission

Die Badlands sind eine instabile Region nahe der cardassianischen Grenze. Als die Enterprise unter James T. Kirk in diesem Gebiet den Verkauf einer romulanischen Waffe an die Klingonen verhindern will, wird ein Großteil der Besatzung verstrahlt. Doch Kirk und seine Offiziere können nicht eindeutig klären, ob die Strahlung von einem Gegner gezielt eingesetzt wurde. Ein Jahrhundert später soll die Enterprise-D unter Jean-Luc Picard die Badlands erforschen. Ein Shuttle mit Commander Data und Will Riker an Bord gerät in die Hände der Cardassianer. Plötzlich zeigt Riker lebensgefährliche Krankheitssymptome. Haben die Cardassianer eine neue Geheimwaffe an ihm ausprobiert?

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Die Badlands sind eine instabile Region nahe der cardassianischen Grenze, in der gefährliche Plasmastürme toben. Als die erste Enterprise unter dem Kommando von James T. Kirk in diesem Sektor den illegalen Verkauf einer romulanischen Waffe an die Klingonen verhindern soll, wird sie extrem hoher radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Viele Besatzungsmitglieder erkranken an einer zu hohen Strahlendosis. Doch Captain Kirk und seine Crew können nicht eindeutig klären, ob einer ihrer Gegner die Strahlung gezielt eingesetzt hat.

Ein Jahrhundert später wird die Enterprise-D

SUSAN WRIGHT

Die Badlands I

Star Trek™

Die Badlands

Für Kelly Beaton,

meinem hilfreichen und liebevollen Ehemann.

Und noch einmal danke ich Willie Gonzales

für die Benutzung seiner

1. TEIL

Sternzeit 5650.1

Jahr 2268

Kapitel 1

Die Enterprise beendete den Warptransfer und setzte ihren Flug mit Impulsgeschwindigkeit fort. Aus den bunten Streifenmustern, die der Wandschirm bisher gezeigt hatte, wurden einzelne Sterne. Hinzu kam eine große Wolke, in der es rot und orangefarben glühte.

James T. Kirk, Captain des Föderationsschiffes Enterprise, beugte sich vor. Ein solches Phänomen sah er jetzt zum ersten Mal. Erstaunt beobachtete er das Wabern und Flackern in der riesigen Wolke.

»Was ist das, Mr. Spock?«, fragte Kirk.

»Leistungsfähigkeit der Sensoren wird verstärkt.« Spock beugte sich über den Sichtschlitz des Scanners, von dem grünliches Licht ausging. Es betonte die Blässe des Vulkaniers und seine geschwungenen Brauen. »Offenbar handelt es sich um einen Plasmasturm, Captain.«

»Einen so großen habe ich nie zuvor gesehen«, erwiderte Kirk.

»In unseren Datenbanken fehlen Informationen über ein derartiges Phänomen«, sagte Spock.

Das Bild wurde größer, und daraufhin ließen sich einzelne Farbbänder erkennen. Sie waren in ständiger Bewegung, schlangen sich umeinander. Ihr Glühen konnte nur eines bedeuten – Energie. Genug Energie, um das Warpfeld der Enterprise kollabieren zu lassen, wodurch die Geschwindigkeit von Warp sechs auf Warp drei und schließlich auf Warp eins gefallen war, als sich das Schiff den von Starfleet Command übermittelten Koordinaten näherte. Schon vor Tagen hatte die Enterprise das stellare Territorium der Föderation verlassen.

»Die Plasmamasse durchmisst etwa vierundachtzig Parsec.« Spocks Stimme klang gedämpft, während er die vom Scanner angezeigten Daten las. »Sie ist ungefähr kugelförmig und eine starke Gravitationskraft geht von ihr aus.«

»Ungefähr vierundachtzig Parsec …«, wiederholte Kirk beeindruckt.

»Ausgesprochen sonderbar.« Spock hob den Kopf und sah zum Wandschirm. Wie üblich blieb sein Gesicht ausdruckslos. »Es lassen sich keine genauen Daten über das Phänomen gewinnen. Die zahlreichen Entladungen im Bereich der Plasmastürme stören offenbar unsere Sondierungssignale.«

Kirk trat vom Befehlsstand herunter und näherte sich dem Wandschirm. Die Darstellungen des Projektionsfelds vermittelten nicht immer den richtigen Eindruck von der Realität. Vierundachtzig Parsec … Das entsprach einem Drittel des ganzen Raumsektors – ein gewaltige Region, mit heißem Plasma gefüllt.

Fähnrich Chekov nahm Spocks Worte zum Anlass, den Blick auf Lieutenant Sulu zu richten. Er zog die Schultern hoch, wie um sich auf das vorzubereiten, was vor ihnen lag. Das struppige Haar verbarg sein Gesicht vor Kirk, aber der Captain brauchte es auch gar nicht zu sehen, um zu wissen, dass der Navigator Unbehagen empfand.

»Geschwindigkeit auf halbe Impulskraft senken«, sagte Kirk. Das gab ihnen mehr Zeit, um das Phänomen zu untersuchen.

Der Pilot Sulu blieb gelassen und auf die Navigationsdaten konzentriert. »Aye, Sir.«

Kirk drehte sich um und bemerkte, dass Lieutenant Uhura zum Wandschirm sah. Die Hand mit dem Kom-Modul ruhte im Schoß, und das Gesicht der dunkelhäutigen Frau zeigte Staunen. Ihre ausdrucksstarken Augen glänzten.

Als sie Kirks Blick bemerkte, senkte sie verlegen den Kopf und wandte sich wieder ihrer Kommunikationsstation zu. »Es ist wunderschön«, sagte sie leise.

Der Captain sah erneut zum Wandschirm und beobachtete bunte Massen, die sich ständig verschoben. »Ja, das stimmt«, räumte er ein.

Uhura lächelte kurz, bevor sie das Kom-Modul wieder ans Ohr hob.

»Irgendwelche Nachrichten von Starfleet?«, fragte Kirk.

»Nein, Sir«, antwortete Uhura. »Aber ich empfange ein klares Signal vom Kommunikationsrelais.«

»Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte Kirk.

Die Enterprise hatte vor einigen Wochen den Befehl erhalten, zu diesem entfernten und unerforschten Raumbereich zu fliegen. Eine verschlüsselte Mitteilung von Admiral Komack forderte Kirk auf, die Mission geheim zu halten. An bestimmten Koordinatenpunkten sollten Subraum-Kommunikationsrelais zurückgelassen werden – jede ausgeschleuste Kom-Sonde empfing die Koordinaten für das nächste Relais.

Aber man hatte Kirk nicht darauf hingewiesen, dass er am Ziel der Reise eine riesige und sicher auch sehr gefährliche Ansammlung von Plasmastürmen vorfinden würde.

Die rote Tür des Turbolifts öffnete sich mit einem leisen Zischen, und Dr. McCoy betrat die Brücke. Kirk verbarg ein Lächeln; er glaubte zu wissen, warum der Bordarzt gekommen war.

»Bei allen Raumgeistern!«, entfuhr es McCoy. »Warum hat uns Starfleet hierher geschickt?«

Vermutlich hatte der Arzt die Unterbrechung des Warptransfers gespürt und den Kontrollraum aufgesucht, um einen unmittelbaren Eindruck von der Situation zu gewinnen.

McCoy wollte seinen Worten noch etwas hinzufügen, überlegte es sich aber anders, als er das Bild auf dem Wandschirm sah. Er trat einige Schritte näher, und sein Blick schien an den Darstellungen regelrecht festzukleben. Das Wabern der Plasmawolken fesselte ihn ebenso wie Uhura.

Kirk ging zu Spocks wissenschaftlicher Station und legte die eine Hand aufs Geländer, das den Kommandobereich der Brücke umgab. Der Vulkanier sah erneut in den Sichtschlitz des Scanners und betätigte gleichzeitig die Kontrollen des Computers.

»Bereiten Sie ein Kom-Relais vor«, sagte Kirk.

»Die nahen Plasmastürme könnten die Signalübertragung beeinträchtigen, Captain«, ließ sich Spock vernehmen. »Es gibt hier starke elektrische und magnetische Interferenzen. Dauernd entstehen Photonen und zerfallen wieder. Hochenergetische ionische Oszillationen finden statt.«

»Können wir die Sonde irgendwie abschirmen?«, fragte Kirk.

»Ich werde es versuchen, Sir«, sagte Spock. »Ich schlage vor, wir nähern uns dem Plasma, um genauere telemetrische Daten zu gewinnen.«

»Sie haben es gehört«, wandte sich Kirk an Chekov. Er kehrte zum Kommandosessel zurück, nahm Platz und strich sich mit der einen Hand übers Haar.

Dr. McCoy näherte sich dem Befehlsstand. »Starfleet hat uns also mitten ins Nirgendwo geschickt, damit wir uns hier ein natürliches Phänomen ansehen«, murmelte er.

Kirk verkniff sich einen Kommentar – Chekov hatte gute Ohren. Er schüttelte andeutungsweise den Kopf, gab dem Arzt damit zu verstehen, er möge unter den gegenwärtigen Umständen auf eine Erörterung dieses Themas verzichten.

»Was ist denn mit dem Wandschirm los?«, fragte McCoy gereizt.

Kirk hatte es bereits bemerkt: Je weiter sie sich den Plasmastürmen näherten, desto mehr Statik erschien auf dem Schirm.

»Die Entladungen im Plasma stören unsere Sensorsignale«, kam Spocks Erklärung von der wissenschaftlichen Station.

Während der nächsten Minuten waren auf der Brücke nur noch das Summen und leise Zirpen der elektronischen Systeme zu hören. Indikatoren blinkten auf Spocks Konsole, während er die Analysen fortsetzte.

Schließlich straffte der Vulkanier die Schultern. »Das wissenschaftliche Laboratorium hat eine Sonde der Klasse vier mit verstärkter Telemetrie- und Transponder-Kapazität vorbereitet. Sie sollte uns Daten liefern, während sie sich dem Bereich der Plasma-Aktivität nähert und in ihn hineinfliegt. Allerdings bleibt ungewiss, wie lange sie nach dem Kontakt mit dem Phänomen senden kann.«

Kirk nickte. »Ausgezeichnet, Mr. Spock. Starten Sie die Sonde.«

Spock betätigte eine Taste. »Sonde gestartet, Captain.«

Der Wandschirm zeigte, wie ein Lichtpunkt von der Enterprise fortflog, dem wogenden Plasma entgegen.

»Gravitation und ionisierte Strahlung nehmen exponentiell zu«, sagte Spock und blickte auf die Anzeigen der wissenschaftlichen Konsole. »Es wird sehr intensive Röntgenstrahlung registriert. Kiloelektronen-Spannung der achten Stufe. Zehntausendfache Varianz bei Frequenz und Stärke von optischen und Radio-Pulsationen.«

»Ein ziemlich unangenehmer Ort«, meinte Kirk.

McCoy nickte. »Ich hoffe, du willst dir dort kein Ferienhaus zulegen.«

»Die Sonde überträgt keine Signale mehr«, meldete Spock und fügte mit wissenschaftlicher Präzision hinzu: »Zwei Komma zwei Sekunden nach dem Eintritt ins Plasma brach der Kontakt ab.«

Chekov pfiff leise – und wurde sofort wieder still, als er sich seiner Reaktion bewusst wurde.

»Wie ein wütender Tornado«, sagte McCoy nicht ohne einen gewissen Respekt. »Du hast doch nicht vor, dort hineinzufliegen, oder?«

Kirk wusste nicht, was Starfleet plante, und das ärgerte ihn. Er war der Captain der Enterprise. Eigentlich sollte er über alle Dinge Bescheid wissen, die sein Schiff betrafen. Doch er durfte seinen Verdruss der Crew nicht zeigen.

»Spock?«, fragte Kirk. »Könnte die Enterprise den Belastungen standhalten?«

»Geben Sie mir ein wenig Zeit, um die Daten zu analysieren, Captain.«

McCoy beugte sich zum Kommandosessel vor und senkte die Stimme. »Es ergibt durchaus einen Sinn, dass Starfleet dieses Phänomen untersuchen möchte. Aber warum die Geheimhaltung? Die Admiralität kann wohl kaum verhindern, dass auch andere Leute ein so großes Etwas finden.«

»Nun, es befindet sich ein ganzes Stück abseits der normalen Schifffahrtslinien«, erwiderte Kirk nachdenklich. Er fügte nicht hinzu, dass sie sich in relativer Nähe zum Romulanischen Reich im benachbarten Beta-Quadranten befanden. Das mochte der Grund dafür sein, warum alles geheim bleiben sollte.

Der übliche Kontaktbereich zwischen den Romulanern und der Föderation erstreckte sich viele Lichtjahre entfernt entlang der Neutralen Zone. Kirks Begegnung mit den Romulanern war seit über hundert Jahren der erste offizielle Kontakt zwischen der Föderation und ihrem alten Feind gewesen. Kirk hatte bei jener Gelegenheit den Sieg errungen – wenn man von einem Sieg sprechen konnte. Den Namen des romulanischen Commanders kannte er nicht, aber sein Einfallsreichtum, sein menschliches Wesen und die absolute Rücksichtslosigkeit, mit der er das eigene Schiff zerstörte, was den Tod für alle Besatzungsmitglieder bedeutete … Noch Jahre später wurde Kirk von den Erinnerungsbildern gequält.

Spock näherte sich dem Kommandosessel. Kirk stellte fest, dass der Blick des Vulkaniers auf ihn gerichtet blieb, ohne McCoy zur Kenntnis zu nehmen. Zwar hatte Spock nie direkte Kritik geübt, aber Kirk wusste, welchen Standpunkt der wissenschaftliche Offizier vertrat: Seiner Ansicht nach wurde der Bordarzt zu sehr an Kommando-Entscheidungen beteiligt. Der Captain spürte, wie sich McCoy noch etwas weiter vorbeugte, um Spocks Bericht zu hören.

»Captain, in dieser Region des Alls findet ein ständiger energetischer Fluss statt. Im Innern des Phänomens scheint es Hunderte von einzelnen Plasmastürmen zu geben.«

Kirk erinnerte sich an ihren letzten Aufenthalt in Starbase 4, nach der Begegnung mit einem Plasmasturm. Die Rejustierung der Antimateriefluss-Regulatoren hatte Wochen in Anspruch genommen.

»Ich würde nicht empfehlen, in den Bereich der Plasma-Aktivität hineinzufliegen«, fuhr Spock fort und wölbte eine Braue, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Falls sich das nicht vermeiden lässt, muss das Warptriebwerk deaktiviert sein. Andernfalls könnte unser eigener Plasmaausstoß eine explosive Kettenreaktion bewirken.«

»Ich verstehe.« Kirk ballte eine Hand zur Faust. Sie würden sich von jenem Ort fern halten, solange sie keine anders lautenden Befehle bekamen.

Spock kehrte zur wissenschaftlichen Station zurück und setzte die Analyse der Plasmastürme fort.

»Wir nähern uns den angegebenen Rendezvous-Koordinaten«, meldete Sulu.

»Es gibt hier starke Gravitationsfelder«, warnte der Vulkanier.

»Captain!«, rief Uhura und zögerte.

»Ja, Lieutenant?«, fragte Kirk. »Empfangen Sie eine Nachricht?«

»Negativ. Aber die energetischen Emissionen der Plasmastürme wirken sich störend auf die Kom-Verbindung mit der Relais-Sonde aus.« Uhura betätigte die Kontrollen und versuchte, den Empfang zu verbessern. Ohne Erfolg. »Ich bekomme kein klares Signal. Die Plasmastürme scheinen eine Art Schatten zu projizieren, den die Telemetrie nicht durchdringen kann.«

»Auf die Scanner haben sie einen ähnlichen Effekt«, fügte Spock hinzu.

»Verstanden. Zurück, Mr. Sulu. Erhöhen Sie den Abstand zwischen uns und den Plasmastürmen.« Kirk blickte auf das in die Armlehne des Kommandosessels integrierte Display und nannte Koordinaten. Die Plasmastürme sollten zwischen der Enterprise und dem stellaren Territorium des Romulanischen Reiches bleiben.

McCoy schien sich auf eine längere Wartezeit vorzubereiten. »Hübsch«, sagte er und meinte das bunte Wabern. »Wie ein besonders spektakulärer Sonnenuntergang.«

»Mhm … ja«, erwiderte Kirk geistesabwesend. Er hörte sich noch einmal die Aufzeichnung von Admiral Komacks Einsatzorder an, um festzustellen, ob diese angesichts der jüngsten Entdeckungen mehr Sinn ergab. Doch die flackernden Entladungen in der enormen Plasmawolke lenkten ihn ab. »Das Phänomen erinnert mich an die Badlands.«

»Wie bitte?«, fragte McCoy.

Spock wandte sich halb von der wissenschaftlichen Station ab. »Die Badlands sind eine Region auf der Erde, bekannt für ihre speziellen, durch Erosion entstandenen Formationen.« Fast im Plauderton fügte er hinzu: »Allerdings kann ich keinen Zusammenhang zwischen Plasmastürmen und einer geophysikalischen Struktur erkennen, Captain.«

»Die Badlands befinden sich in Süddakota, nicht weit von dem Ort in Iowa entfernt, an dem ich aufgewachsen bin«, sagte Kirk. »Die Erosion hat dort seltsame Gebilde geschaffen: Türme, abgeflachte Wälle und tiefe Schluchten, in deren Wänden sich ganz deutlich die einzelnen Gesteinsschichten abzeichnen. Das Gebiet ist immens und isoliert, so wie diese Stürme. Und es hat eine ganz besondere Schönheit.«

»Ja«, sagte Uhura und erstaunte alle. »Das trifft es genau. Etwas Geheimnisvolles und Imposantes.«

»Die Badlands«, wiederholte McCoy und schien dem Klang des Namens zu lauschen. »Meinetwegen. Aber ich möchte mir sie nicht von innen ansehen.«

McCoys Vorrat an Geduld ging allmählich zur Neige, und er fragte sich, ob er zur Krankenstation zurückkehren sollte. Seit einer Stunde befand er sich auf der Brücke, und noch immer war keine Nachricht von Starfleet eingetroffen. Sollten sie vielleicht tagelang mitten im Nichts auf die Übermittlung neuer Order warten?

Er seufzte und ärgerte sich über Kirks amüsierten Blick. Nun, der Captain saß wenigstens. McCoy seufzte erneut und hielt den Zeitpunkt für gekommen, einen strategischen Rückzug anzutreten. »Gib mir Bescheid, wenn …«, begann er.

»Sir!«, erklang die Stimme von Lieutenant Uhura. »Ich empfange eine Nachricht von Starfleet. Sie ist verschlüsselt.«

Kirk drehte den Kommandosessel zur Kommunikationsstation und beugte sich erwartungsvoll vor. McCoy nahm die Reaktion des Captains mit Interesse zur Kenntnis. Kirks Erscheinungsbild hatte einen entspannten Zustand vorgetäuscht: im Sessel zurückgelehnt, die Beine gestreckt, als gäbe es für ihn wirklich nichts Besseres zu tun als auf Anweisungen von Starfleet Command zu warten. Doch McCoy hatte seinen alten Freund durchschaut und beobachtet, wie Jims Blick immer wieder zwischen Wandschirm und Spocks wissenschaftlicher Station hin und her glitt.

»Die Nachricht wird entschlüsselt, Sir«, teilte Uhura dem Captain mit. »Sie stammt von Admiral Komack und ist nicht als vertraulich gekennzeichnet.«

»Auf den Schirm«, sagte Kirk.

Jetzt erwartete McCoy eine Antwort auf die Frage, was es mit dieser geheimnisvollen Angelegenheit auf sich hatte. Vermutlich war die Nachricht des Admirals deshalb nicht als vertraulich oder geheim klassifiziert, weil sich niemand sonst in der Nähe befand. Wem hätte die Crew etwas verraten können?

Alle Brückenoffiziere sahen zum Wandschirm. McCoy konnte es ihnen nicht verdenken. Normalerweise wurden sie vor dem Beginn einer Mission informiert, doch diesmal hatten sie wochenlang auf Informationen verzichten müssen. Der Arzt nahm an, dass auch die Geduld der anderen allmählich zur Neige ging. Die in Chekovs Haltung zum Ausdruck kommende Anspannung bot ebenso einen Hinweis darauf wie der Umstand, dass Scotty bis zur Kante seines Sessels rutschte und sich vorbeugte.

Sie alle erhofften sich Klarheit. Nur Kirk ließ sich nichts anmerken. Und das galt natürlich auch für Spock. Der Vulkanier verhielt sich so, als sei sein Scanner interessanter als alles andere.

»Sind Sie nicht neugierig darauf zu erfahren, was uns hierher gebracht hat, Spock?«, fragte McCoy. Er konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen.

»Ganz im Gegenteil«, erwiderte der Vulkanier mit einer Ruhe, die McCoy noch mehr ärgerte.

»Seien Sie nur nicht zu aufgeregt«, brummte er.

Admiral Komack erschien auf dem Wandschirm, ein älterer Mensch, der früher als Captain Forschungsexpeditionen in die Tiefen des Alls geleitet hatte. »Captain Kirk, ich beglückwünsche Sie dazu, den Rendezvouspunkt erreicht zu haben. Es tut mir Leid, dass wir Sie mit dieser Mission beauftragen mussten, ohne Sie über alle Einzelheiten zu informieren, aber das werden Sie gleich verstehen. Nur die Enterprise kam für diesen Einsatz in Frage.« Der Admiral lächelte kurz, wurde dann wieder ernst. »Wir haben erfahren, dass ein Schmuggler einen Transporter unweit Ihrer gegenwärtigen Position erreichen möchte. Wir wissen nicht, wer die Informationen des Schmugglers kaufen möchte, und deshalb sollten Sie auf der Hut sein. Sie werden hiermit angewiesen, den Schmuggler abzufangen und aufzubringen, bevor er seine Informationen weitergeben kann.« Die Brauen des Admirals schoben sich zusammen. »Wir glauben, dass es dabei auch um technische Daten über die romulanische Plasmaenergie-Waffe geht. Mit dieser Waffe wurden vor zwei Jahren vier irdische Außenposten entlang der Neutralen Zone zerstört.«

Jener Angriff hatte viele Menschen das Leben gekostet, erinnerte sich McCoy. Während des Kampfes gegen das hinterhältige romulanische Schiff, das angesichts seiner Tarnvorrichtung über einen unfairen Vorteil verfügte, starb Spezialist Robert Tomlinson. Er hatte gerade erst Angela Martine geheiratet, als Außenposten Vier überfallen wurde. Die Enterprise war damals nicht imstande gewesen, die Vernichtung der Kolonie durch die romulanische Plasmaenergie-Waffe zu verhindern.

Kirks Schiff überstand die Konfrontation nur knapp, und die Moral der Crew erlitt einen schwerer Schlag. Manche Leute hielten es für unmöglich, eine Familie an Bord der Enterprise zu haben und gleichzeitig die eigene Karriere weiter zu verfolgen. Viele der jüngeren Besatzungsmitglieder waren zutiefst erschüttert. Sie hatten sich Abenteuer erhofft und zum ersten Mal gesehen, wie der Tod zahllose Opfer verlangte.

Im Vergleich mit ihnen kam sich McCoy uralt vor. Seiner Ansicht nach sollte man die jungen Offiziere mit den Milchgesichtern zur Akademie zurückschicken, damit sie dort Gelegenheit bekamen, ein wenig an Reife hinzuzugewinnen, bevor man sie einer weiteren Feuerprobe aussetzte.

Admiral Komack nannte die Konfigurationsdaten des Schmugglerschiffes. »Ich brauche Sie bestimmt nicht darauf hinzuweisen, wie wichtig dies für die Föderation ist, Captain. Viel Glück.«

Der Admiral verschwand vom Wandschirm, und das Symbol der Föderation nahm seinen Platz ein. Dann erschienen wieder die Sterne und das Wogen der Badlands.

»Die Plasma-Aktivität hat er nicht erwähnt«, sagte Kirk nachdenklich.

»Zweifellos weiß er nichts von dem Phänomen«, verkündete Spock gelassen.

»Nun, wir können die Plasmastürme zu unserem Vorteil nutzen.« Kirk beugte sich vor. »Mr. Sulu, bringen Sie uns bis auf zweihunderttausend Kilometer an die Badlands heran.«

»Aye, Sir!«, bestätigte der Pilot sofort.

»Gute Idee«, sagte McCoy. »Wenn die Stürme unsere Sondierungssignale stören, so beeinträchtigen sie auch die des Schmugglers.«

»Genau.« Kirk senkte den Kopf und lächelte. »Wir warten im Sensorschatten und schnappen ihn uns, wenn er erscheint.«

»Hoffentlich erwischen wir ihn, bevor er die Informationen weitergibt«, sagte Chekov.

»Wir kriegen ihn bestimmt«, meinte Sulu.

Kirk wirkte weitaus reservierter als die Brückenoffiziere. »An alle Decks, Lieutenant Uhura.«

»Interner Kom-Kanal geöffnet, Sir.«

»Hier spricht der Captain«, sagte Kirk und zögerte kurz, um ganz sicher zu sein, dass er die volle Aufmerksamkeit der Crew hatte. »Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass wir unsere aktuelle Mission erfolgreich durchführen. Sie alle wissen, dass wir den Auftrag erhielten, das stellare Territorium der Föderation zu verlassen und zu diesem fernen Ort zu fliegen. Was Sie bisher nicht wussten, ist folgendes: Wir sollen Waffen-Daten abfangen, die aus dem Romulanischen Reich geschmuggelt werden.« Er legte eine kurze Pause ein, um seinen Worten dadurch zusätzliche Bedeutung zu verleihen. »Halten Sie sich in Bereitschaft. Alarmstufe Gelb. Kirk Ende.«

Die Stimmung wurde ernster, und gleichzeitig wuchs die allgemeine Entschlossenheit, den Erfolg der Mission zu gewährleisten. Schmuggler waren aufregender als irgendwelche natürlichen galaktischen Phänomene. Selbst McCoy musste zugeben: Es erleichterte ihn sehr, dass sie nicht den Auftrag erhalten hatten, in die Badlands zu fliegen.

Er ging zum Turbolift, um zur Krankenstation zurückzukehren. Als er die Tür erreichte, drehte er sich um und blickte noch einmal zum Wandschirm, der die wogenden Plasmawolken zeigte. Inzwischen füllten sie fast das ganze Projektionsfeld; nur unten zeigte sich noch ein dünner Streifen schwarzes All. Die statischen Störungen nahmen immer mehr zu.

Sicher, der Anblick war recht hübsch, aber er erfüllte McCoy auch mit Unbehagen. Und wenn man so lange Arzt war wie er, hatte man gelernt, dem eigenen Instinkt zu vertrauen.

Kapitel 2

Spock brauchte nicht auf die Tasten der wissenschaftlichen Station zu sehen, während er dem Computer Anweisungen übermittelte. Stattdessen behielt er die Anzeigen im Auge. Die Konsole war nicht nur mit dem Computerkern der Enterprise verbunden, sondern auch mit ihren Sensoren. Er schob ein Datenmodul in den Abtaster und übermittelte die Ergebnisse seiner ersten Analysen dem wissenschaftlichen Laboratorium auf Deck 2, direkt unter der Brücke.

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