Star Wars™: Der Zorn des Admirals - Timothy Zahn - E-Book

Star Wars™: Der Zorn des Admirals E-Book

Timothy Zahn

3,7
7,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Können Luke, Leia und Han die drohende Katastrophe abwenden?

Die tödliche Schlinge, die die letzten Machthaber des zerfallenden Imperiums ausgelegt haben, zieht sich unerbittlich zusammen: Endlose Bürgerkriege drohen, die Neue Republik ins Chaos zu stürzen. Leia und ihre Verbündeten spielen auf Zeit, um Dokumente zu suchen, die die Situation entspannen könnten. Luke Skywalker und die ebenso schöne wie tödliche Mara Jade entdecken auf einem abgelegenen Planeten am Rande der Galaxis eine Reihe aufrüttelnder Geheimnisse, die vielleicht Rettung bringen könnten - falls es ihnen gelingt, diesen Planeten wieder lebend zu verlassen ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 566

Bewertungen
3,7 (16 Bewertungen)
6
4
1
5
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



TIMOTHYZAHN

DERZORNDESADMIRALS

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Ralf Schmitz

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

www.diezukunft.de

Die Hand von Thrawn

Was bisher geschah…

Zehn Jahre sind seit dem Tod des Großadmirals Thrawn vergangen; das Imperium, die ehemals grausamste Macht der Galaxis, ist auf wenige Systeme zusammengeschrumpft, die von korrupten Muftis regiert werden. Die Neue Republik indes gewinnt immer neue Verbündete; Coruscant ist zu einem Zentrum der Ordnung und des Friedens geworden. Doch die Ruhe täuscht. Während der Oberkommandierende der Imperialen Flotte, Admiral Pellaeon, einen Friedensvertrag mit der Neuen Republik propagiert, ziehen dunkle Wolken auf. Leia Organa Solo wird ein unvollständiges Dokument zugespielt, das auf eine direkte Beteiligung der Bothans an der Vernichtung der friedlichen Welt Caamas durch Palpatines Truppen vor vielen Jahren hinweist.

Diese Nachricht schlägt ein wie eine Bombe und es bilden sich zwei Lager, deren eines die Bestrafung der unbeliebten Pelzwesen verlangt, während das andere für die Bothans Partei ergreift. Als immer neue Kriegsschiffe der streitenden Fraktionen über der Zentralwelt der Bothans auftauchen, steht die Neue Republik vor dem Bürgerkrieg. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass diese Entwicklung das Ergebnis einer Intrige ist, deren Fäden der schärfste Gegner Pellaeons zieht: Mufti Disra, der Herrscher über Bastion, die geheime Hauptwelt des Imperiums, der vom erneuten Aufstieg des Imperiums träumt. Gemeinsam mit einem ehemaligen Elitesoldaten Palpatines plant er die Zerrüttung der inneren Ordnung der Neuen Republik. Ein Kommandoteam imperialer Provokateure bereitet inzwischen die Zerstörung des planetaren Schutzschirms über dem Heimatplaneten der Bothans vor, um so das Pulverfass zur Explosion zu bringen. Disras eigentlicher Trumpf jedoch ist der begabte Schwindler Flim, der den Resten des Imperiums als der zurückgekehrte Großadmiral Thrawn präsentiert werden soll.

Während Leia sowie die offiziellen Repräsentanten der Neuen Republik sich verzweifelt bemühen, eine unbeschädigte Kopie des Caamas-Dokuments aufzutreiben, um die Lage zu entschärfen, brechen Han Solo und Lando Calrissian zu einer lebensgefährlichen Mission nach Bastion auf, wo sie die Zentralarchive des Imperiums ausspionieren wollen. Da tauchen im Territorium der Neuen Republik Raumschiffe unbekannter Herkunft auf und Mara Jade, die rechte Hand des Schmugglers Talon Karrde, folgt der Spur der Fremden, die sie auf eine Welt am Rande der Galaxis führt, wo sie ein seltsames geflügeltes Volk und eine geheimnisvolle Festung entdeckt.

Eine Vision, die Mara in Lebensgefahr zeigt, ruft Luke Skywalker auf den Plan, der unverzüglich aufbricht, um seine Weggefährtin zu retten. Luke und Mara stoßen in Begleitung der Flügelwesen auf das Volk der Chiss und erfahren, dass Thrawn vor Jahren in den Unbekannten Regionen auf neue Bedrohungen für den galaktischen Frieden gestoßen ist, gegen die er gemeinsam mit imperialen Kräften die Hand von Thrawn erbaut hat– eben jene Festung, in deren Gewölben Mara und Luke zahlreiche Kämpfe bestehen müssen. Talon Karrde macht sich währenddessen gemeinsam mit der abtrünnigen Mistryl Shada D’ukal auf die Suche nach der verborgenen Welt Exocron, wo er den lange verschollenen Schmugglerboss Jori Car’das vermutet, der möglicherweise Informationen über die Zerstörung von Caamas besitzt.

Die Chiss drohen, die Hand von Thrawn der Gewalt des Imperiums zu überantworten; und während sich die Neue Republik in einem sinnlosen Bürgerkrieg selbst zu zerfleischen anschickt, formieren sich ihre Feinde, um den zurückgekehrten Großadmiral Thrawn, den gefährlichsten Gegner, dem sich die ehemaligen Rebellen jemals stellen mussten, auf seinem Weg zur Macht zu folgen. Ein Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen, dessen Ausgang unausweichlich scheint, ein tödliches Rennen, an dessen Ende möglicherweise der Untergang der Neuen Republik und der Triumph der Mächte des Bösen steht.

1

Während des ersten Navigationsstopps, den die Wild Karrde einlegte, nachdem sie Dayark verlassen hatten, lag vor ihnen nur leerer Raum. Leer, bis auf das sich drehende Glühen des Kathol-Spalts und die feurig erstarrten Schleier ionisierter Gase und Miniaturnebel, die aussahen, als habe man sie mit Gewalt aus den Gasresten gerissen. Das wiederholte sich beim zweiten und auch beim dritten Zwischenhalt, und Shada fragte sich allmählich, ob die legendäre Welt Exocron in Wahrheit nur ein Mythos war.

Aber beim fünften Stopp wurden sie fündig.

»Der Planet sieht recht erfreulich aus«, bemerkte 3-PO, der neben Shada stand, ein wenig skeptisch, als sie aus dem Aussichtsfenster der Wild Karrde auf die rasch näher kommende kleine Welt blickten. »Ich hoffe nur, dass man uns freundlich empfängt.«

»Darauf würde ich mich nicht verlassen«, warnte Shada ihn, deren Mund sich ungewohnt und unangenehm trocken anfühlte. Falls Jade und Calrissian Recht hatten, wartete irgendwo dort unten Jori Car’das auf sie.

Odonnl drehte sich auf seinem Platz vor der Steuerkonsole um. »Sollten wir nicht lieber die Turbolaser schussbereit machen?«, fragte er Karrde. »Bloß für den Fall, dass die da unten nicht glücklich darüber sind, wenn wir in ihre Privatsphäre eindringen.«

Shada sah Karrde an. Er verbarg seine Nervosität gut, aber es bereitete ihr keinerlei Mühe, sie trotzdem zu erkennen. »Wir sind hier, um zu reden, nicht um zu kämpfen«, erinnerte er Odonnl mit fester Stimme. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand da unten einen falschen Eindruck von uns bekommt.«

»Schon, aber nach Dayark…«

»Wir sind hier, um zu reden«, wiederholte Karrde. Sein Tonfall verbot jeden weiteren Streit. »H’sishi, haben wir irgendwelche Sensorsonden auf dem Schirm?«

[Bisher keine Sonden, Hauptmann], antwortete die Togorianerin. Ihr Fell, bemerkte Shada, hatte sich kaum merklich gesträubt. Anscheinend war ihr Karrdes Stimmung auch nicht entgangen.

»Und auch keine Spur von Übertragungen, Capt’n«, fügte Chin hinzu. »Vielleicht haben sie uns nicht kommen sehen.«

»Oh, und ob die uns sehen«, erwiderte Karrde, wobei ein Anflug von Verbissenheit in seiner Stimme mitschwang. »Die Frage ist nur…«

Er verstummte, als das Kom sich piepsend meldete. »Raumschiff im Anflug, hier spricht Admiral Trey David, Erster Offizier des Hochadmirals Horzao Darr von den Vereinten Luft- und Raumstreitkräfen des Planeten Exocron«, meldete sich eine höfliche, aber strenge Stimme zu Wort. »Bitte geben Sie sich zu erkennen.«

Chin streckte die Hand nach seiner Konsole aus. »Nein, ich mache das«, rief Karrde, der sich sichtlich zusammennahm, als er den Komschalter drückte. »Hier spricht Talon Karrde an Bord des Frachters Wild Karrde, Admiral David. Wir verfolgen friedliche Absichten und bitten um Landeerlaubnis.«

Es entstand eine lange Pause. Eine sehr lange Pause. Shada rieb sich sanft die Fingerknöchel und stellte sich vor, wie im Büro der Vereinten Flotte von Exocron ein hitziger Streit entbrannte…

»Wild Karrde, Admiral David hier«, kam die Stimme wieder. »Man sagte mir, Sie sind hier, um mit Jori Car’das zu sprechen. Können Sie das bestätigen?«

Shada ließ Karrde keinen Moment aus den Augen. Doch außer dem kurzen Zucken eines Mundwinkels erfolgte keine sichtbare Reaktion. »Ja, das kann ich«, antwortete er. Seine Stimme klang ein bisschen dumpf, aber beherrscht. »Ich muss dringend mit ihm über eine äußerst wichtige Angelegenheit diskutieren.«

»Ich verstehe.« Wieder gab es eine Pause. Kürzer diesmal. »Erwartet er Sie?«

Erneut zuckte es in Karrdes Gesicht. »Ich bin nicht sicher, ob erwarten das richtige Wort ist. Aber ich glaube, er weiß, dass ich komme.«

»So, glauben Sie das?«, murmelte David, dessen Stimme auf einmal ein wenig sonderbar klang. »Nun gut, Wild Karrde, Sie erhalten Freigabe für Zirkel 15 auf dem militärischen Landefeld von Rintatta City. Die Koordinaten werden Ihnen umgehend übermittelt.«

»Danke«, entgegnete Karrde.

»Ich habe sie«, meldete Odonnl leise und studierte seine Navigationsanzeigen. »Sieht ziemlich unkompliziert aus.«

»Wir schicken Ihnen eine Eskorte«, fuhr David fort. »Ich muss Ihnen ja wohl nicht sagen, dass Sie kooperieren sollten.«

»Ich verstehe vollkommen«, sagte Karrde. »Werde ich Sie treffen?«

»Das bezweifle ich«, gab David zurück, und dieses Mal verfinsterte sich seine Stimme ohne jeden Zweifel. »Aber vielleicht haben wir ja Glück. Das weiß man nie. David Ende.«

Auf der Brücke blieb es einen Moment lang still. Shada blickte in die Runde und sah verkniffene Gesichter, angespannte Schultern und grimmige Mienen. Wenn sie bisher noch nicht gewusst hatten, worauf sie sich hier einließen, so wussten sie es jetzt ganz sicher.

Und doch erkannte sie kein Anzeichen, dass einer (oder eine) von ihnen auch nur daran dachte, sich zu drücken. Eine echt loyale, eng verbundene Mannschaft, die sich ihrem Boss zutiefst verpflichtet fühlte.

Ziemlich genau so, wie Shada sich einst den Idealen der Mistryl verpflichtet gefühlt hatte. Sogar dann noch, als die Mistryl selbst diese Ideale schon längst vergessen hatten.

Und auch im Angesicht der drohenden Gefahr, schmerzte sie die Erinnerung an ihren Verlust.

»Befehle, Captain?«, fragte Odonnl leise.

Karrde zögerte keinen Augenblick. »Bringen Sie uns runter«, sagte er.

Rintatta City war eine mittelgroße Anhäufung von militärisch anmutenden Gebäuden, zwischen denen ungefähr fünfzig Landeflächen unterschiedlicher Größe verstreut lagen. Auf vielen davon hatten bereits Raumschiffe aufgesetzt. Das Militärgebiet wiederum war von einem Ring aus Häusern ziviler Bauart sowie Geschäfts- und Gemeinschaftseinrichtungen umgeben. Das Ganze schmiegte sich an den Rand eines kurzen, schroffen Höhenzugs, während die Stadt auf der anderen Seite in einer grasbedeckten Ebene auslief.

Sie wurden hier nicht wie auf Pembric 2 gefilzt, und es gab, während die Wild Karrde sich der Planetenoberfläche näherte, auch keinerlei Befragung durch eine Zoll- oder Einreisebehörde. Die beiden betagten Schiffe der Systemüberwachung, die Admiral David ihnen geschickt hatte, eskortierten den Raumfrachter zu seinem vorgesehenen Landezirkel, beobachteten die Landung und stiegen anschließend kommentarlos wieder in den Himmel. Um die übrigen Raumschiffe wimmelten Hunderte Männer und Frauen sowie Dutzende von Fahrzeugen und verfolgten eilig ihre eigenen Angelegenheiten. Sie schenkten dem Außenweltschiff, das sich in ihrer Mitte niedergelassen hatte, absolut keine Beachtung. Allem Anschein nach, so dachte Karrde, während er mit den anderen die Landerampe hinunterging, tat ganz Exocron so, als würden die Besucher gar nicht existieren.

Mit einer bemerkenswerten Ausnahme.

»Guten Tag, Captain Karrde«, dröhnte vom Fuß der Rampe Enzwo Nees Stimme zu ihnen herauf. »Willkommen auf Exocron. Wie ich sehe, ist es Ihnen gelungen, auch ohne meine Hilfe zu uns zu finden. Hallo, Shada; hallo, 3PO.«

»Hallo, Master Enzwo Nee«, erwiderte 3PO, der sich unverkennbar erleichtert anhörte, weil er ein vertrautes Gesicht erblickte. »Ich gestehe, dass ich nicht damit gerechnet hatte, Sie hier zu treffen.«

»Was Sie alle angeht, war das auch eher fraglich«, verkündete Enzwo Nee gut gelaunt. »Als ich Sie zuletzt auf Dayark sah, schienen Sie Ärger mit Piraten zu haben.« Er trat einen Schritt näher an die Rampe heran und warf einen verstohlenen Blick in das Schiff. »Wird Ihre charmante Togorianerin sich uns nicht anschließen?«

»Nein, H’sishi bleibt im Schiff«, erklärte Karrde und betrachtete den kleinen Mann mit einiger Verwirrung. H’sishi war ein Mitglied seiner Crew, das für ihn immer wertvoller geworden war, doch charmant war nicht unbedingt das Wort, das einem im Zusammenhang mit ihr automatisch in den Sinn kam.

»Zu schade«, fand Enzwo Nee und richtete den Blick erneut auf Shada und 3PO. »Sind das alle? Wollen Sie sonst niemanden mitnehmen?«

Karrde spürte, wie trotz aller Bemühungen, sich zu entspannen, sich abermals seine Muskeln verkrampften. Natürlich wollte er mehr Leute mitnehmen: die gesamte Besatzung der Wild Karrde, dazu noch die Mannschaften der Starry Ice und der Etherway sowie General Bel Iblis’ komplette Eingreiftruppe der Neuen Republik, das Renegaten-Geschwader und ungefähr vier Clans Noghri-Krieger.

Doch selbst wenn er all diese Kräfte zur Verfügung gehabt hätte, wäre deren Beteiligung lediglich einer nutzlosen Geste gleichgekommen. Car’das erwartete ihn; und mehr Leute mitzunehmen, bedeutete bloß, mehr Leute einem hohen Risiko auszusetzen. Und deshalb war er nicht hier. »Ja«, antwortete er Enzwo Nee. »Das sind alle. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie gekommen sind, um uns zu Jori Car’das zu bringen?«

»Wenn Sie ihn sehen wollen«, sagte der kleine Mann und richtete einen nachdenklichen Blick auf Karrdes Gesicht. Und wieder schimmerte der wahre Enzwo Nee durch die sorgfältig aufrechterhaltene Fassade der Harmlosigkeit. »Nun, gehen wir?«

Er führte sie zu einem Landgleiter mit offenem Verdeck am Rand des Landezirkels– ein Gleiter, der trotz der vorgeblichen Überraschung Enzwo Nees angesichts der Größe der Gruppe nur über vier Sitze verfügte. Der kleine Mann schlängelte sich gekonnt durch den lebhaften Verkehr und hielt auf die Berge zu. »Was geht hier vor?«, erkundigte sich Shada und deutete auf die Umgebung, während Enzwo Nee um einen besonders langsam fliegenden Tanklastgleiter kurvte.

»Ich vermute, man bereitet sich auf irgendein Manöver vor«, erwiderte der andere. »Das Militär manövriert ständig in die eine oder andere Richtung.«

»Wie weit ist es, bis zu dem Ort, an dem wir Car’das treffen?«, fragte Karrde, der sich nicht sonderlich dafür interessierte, was an diesem Tag auf dem Plan der Vereinten Luft- und Raumflotte von Exocron stand.

»Nicht weit«, versicherte Enzwo Nee. »Sehen Sie das hellblaue Gebäude genau vor uns, ein kleines Stück den Berghang hinauf? Da ist er.«

Karrde schirmte die Augen vor dem hellen Sonnenlicht ab. Aus dieser Entfernung wirkte der Bau nicht sehr eindrucksvoll. Keine Festung, nicht einmal ein herrschaftliches Haus.

Als Enzwo Nee den militärischen Bereich verließ und den spärlicher befahrenen zivilen Sektor der Stadt durchfuhr, sah das hellblaue Gebäude vor ihnen mehr und mehr wie ein ganz einfaches, bescheidenes Wohnhaus aus.

Shadas Gedanken gingen offenbar in die gleiche Richtung. »Lebt Car’das dort, oder treffen wir ihn da bloß?«, wollte sie wissen.

Enzwo Nee schenkte ihr ein kurzes Lächeln. »Sie stellen immer nur Fragen, nicht wahr? So ein wacher, kritischer Verstand.«

»Fragen stellen gehört zu meinem Job«, konterte Shada. »Und Sie sind mir noch eine Antwort schuldig.«

»Fragen beantworten gehört nicht zu meinem Job«, sagte Enzwo Nee. »Kommen Sie, es gibt keinen Grund, ungeduldig zu sein– es ist nur noch ein kurzes Stück. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie die Reise.«

Das blaue Gebäude sah immer kleiner und unscheinbarer aus, je näher sie kamen. Kleiner, unscheinbarer, älter und um einiges schäbiger. »Wie Sie sehen können, wurde es direkt an den Abhang gebaut«, kommentierte Enzwo Nee, während sie die letzte Häusergruppe vor dem Ziel passierten und dann eine Grasfläche überquerten, durch deren Mitte ein munterer Bach plätscherte. »Ich glaube, der ursprüngliche Eigentümer dachte, sich auf diese Weise vor den Winterstürmen schützen zu können.«

»Was ist denn mit der linken Seite passiert?«, fragte Shada und deutete darauf. »Wurde einer der Flügel abgerissen?«

»Nein, er wurde niemals gebaut«, klärte Enzwo Nee sie auf. »Car’das hat zwar mal damit angefangen, das Haus auszubauen, aber… nun, Sie werden ja sehen.«

Ein unbehaglicher Schauer lief Karrde über den Rücken. »Was soll das heißen, wir werden sehen? Was hat ihn aufgehalten?«

Enzwo Nee antwortete nicht. Karrde warf Shada einen Blick zu und fand, dass sie ihn ihrerseits mit einem sonderbaren Gesichtsausdruck ansah.

Eine Minute später waren sie da. Enzwo Nee brachte den Landgleiter vor einer ehemals weißen Tür, deren Farbe infolge des Alters und der Verwahrlosung abgeblättert war, sanft zum Stehen. »Sie gehen vor«, wandte sich Shada an Enzwo Nee und drängte sich dann mit Nachdruck zwischen Karrde und das Haus. »Ich bin hinter Ihnen– und Karrde geht hinter mir.«

»Oh nein, so wird das nicht ablaufen«, widersprach Enzwo Nee. Er schüttelte mit einer knappen, nervös wirkenden Bewegung den Kopf. »Nur Captain Karrde und ich werden dort hineingehen.«

Shadas Augen wurden schmal. »Lassen Sie es mich anders ausdrücken…«

»Nein, ist schon gut, Shada«, sagte Karrde, ging um sie herum und machte einen Schritt auf die Tür zu. Derart getrennt vom Rest der kleinen Gruppe und mit nichts zwischen ihm selbst und den leeren Fensterhöhlen, fühlte er sich schmerzlich bloßgestellt. »Wenn Car’das mich allein sehen will, dann wird das wohl so ablaufen müssen.«

»Vergessen Sie es«, gab Shada kategorisch zurück, ergriff Karrdes Arm und zog ihn zurück. »Enzwo Nee, entweder gehe ich mit ihm, oder er geht überhaupt nicht da hinein.«

»Shada, das bringt doch nichts«, grollte Karrde und starrte sie finster an. Wollte sie, dass sie alle miteinander über den Haufen geschossen wurden, ehe er die Chance bekam, als Bittsteller der Neuen Republik aufzutreten? »Wenn er mich tot sehen wollte, hätte er das auf dem Hinweg schon hundert Mal haben können. Oder er könnte mich auch gleich hier umbringen.«

»Das weiß ich«, schoss Shada zurück. »Aber das spielt keine Rolle. Ich bin als Ihre Leibwächterin mitgekommen, und genau das werde ich auch sein.«

Karrde sah sie unverwandt an, und plötzlich beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Damals, während des Treffens mit Solo, Leia und Calrissian im Orowood Tower hatte Shada sich lediglich dazu bereit erklärt, sie auf dieser Reise zu begleiten, und ihre Hilfe angeboten. Wann während der zurückliegenden zweieinhalb Wochen war aus dieser widerwillig getroffenen Übereinkunft die viel weiter reichende Verpflichtung als Leibwächterin geworden? »Shada, ich weiß Ihre Sorge zu schätzen«, sagte er ebenso ruhig wie entschieden, und legte seine Hand sanft auf die ihre, die sie noch immer seinen Arm umklammert hielt. »Aber Sie müssen sich das ganze Bild ins Gedächtnis rufen: Hier kommt es nicht in erster Linie auf mein Leben an und auf das, was damit geschieht.«

»Ich bin Ihre Leibwächterin«, erwiderte Shada nicht weniger ruhig und entschieden. »Für mich kommt es nur darauf an.«

»Bitte«, ergriff Enzwo Nee das Wort. »Bitte. Ich glaube, sie verstehen nicht. Captain Karrde und ich müssen zuerst hineingehen, aber sie dürfen selbstverständlich direkt nach uns eintreten. Es ist bloß so, dass… nun, sie werden ja sehen.«

Shada sah immer noch nicht glücklich aus, doch sie nickte widerspenstig. »Also gut, schön«, sagte sie. »Aber denken Sie daran: Falls etwas geschieht, befinden Sie sich unmittelbar in meiner Schusslinie. Sie beide zuerst, dann ich, dann 3PO.«

»Wirklich, Mistress Shada, es ist bestimmt nicht notwendig, dass ich mit Ihnen dort hineingehe«, versicherte der Droide ihr eilfertig und wich einen schlurfenden Schritt zurück. »Vielleicht sollte ich lieber hier warten und den Gleiter bewachen…«

»Er könnte vielleicht ganz nützlich sein«, meinte Enzwo Nee und lächelte ermutigend. »Komm, 3PO. Es ist alles in Ordnung.«

»Ja, Master Enzwo Nee«, entgegnete 3PO resignierend. Er jammerte kaum hörbar vor sich hin und trippelte bis auf einen halben Meter an Shada heran. »Aber ich muss sagen, ich habe ein schlechtes Gefühl…«

»Gut«, rief Enzwo Nee entzückt. Nachdem der ernste Augenblick verstrichen war, strahlte er wieder seine gewöhnliche Harmlosigkeit aus. »Gehen wir?«

Die Tür war nicht verschlossen. Karrde folgte dem kleinen Mann ins Innere des Hauses und fühlte sich verwundbarer denn je, als sie aus dem Sonnenlicht in einen muffigen, düsteren Raum traten.

Ein Raum, der zu seiner Überraschung bereits seit einiger Zeit offenbar nicht mehr benutzt worden war. Die paar Möbelstücke, die darin verteilt waren, sahen alt und verstaubt aus und wiesen die gleichen Anzeichen der Vernachlässigung auf, die sie bereits an der Außenseite des Hauses bemerkt hatten. Die drei Fenster, die von draußen so dunkel und bedrohlich ausgesehen hatten, erwiesen sich von innen nur noch als unvorstellbar dreckig. Dazu kam der leichte Milchglaseffekt, der darauf zurückzuführen war, dass der Wind über lange Jahre Staub oder Sand gegen die Fenster getrieben hatte. In den Streifen aus trübem Sonnenlicht, denen es gelang, den Schmutz zu durchdringen, waren lange Spinnweben zu erkennen, die von einigen der Sitzgelegenheiten bis zur Decke reichten.

»Hier entlang«, sagte Enzwo Nee leise. Seine Stimme wirkte wie ein Eindringling in der unheimlichen Stille, als er sie quer durch den Raum zu einer verschlossenen Tür führte. »Er ist da drin, Captain Karrde. Machen Sie sich bereit.«

Karrde atmete tief durch. Hinter sich vernahm er ein leises Kratzgeräusch, als Shadas Blaster aus dem Holster glitt. »Ich bin bereit«, sagte er. »Bringen wir es hinter uns.«

»Wirklich?«, Enzwo Nee langte an ihm vorbei und berührte die Türkontrolle. Die Tür öffnete sich mit einem verhaltenen Quietschen.

Der Gestank traf Karrde zuerst. Der Geruch des Alters und ferner Erinnerungen und verlorener Hoffnung. Und der Geruch von Krankheit und Erschöpfung.

Der Geruch des Todes.

Der Raum war klein, viel kleiner, als Karrde es erwartet hätte. Auf beiden Seiten bedeckten Einbauregale die Wände, die mit einem seltsamen Sortiment kleiner Kunstgegenstände, nutzlos anmutenden Schnickschnacks sowie mit Arzneifläschchen und medizinischen Gerätschaften voll gestopft waren. Ein riesiges Bett beanspruchte den größten Teil des übrigen Platzes, dessen Fußende bis auf einen Meter an den Eingang heranreichte und das nur gerade so viel Raum ließ, dass zwei Humanoide darin stehen konnten.

Und in diesem Bett lag unter einem Stapel Decken ein alter Mann, der still vor sich hin summte, während er an die Decke starrte.

»Jori?«, rief Enzwo Nee leise, als er durch die Tür trat. Das Summen hörte auf, doch der Blick des Alten wich nicht von der Zimmerdecke. »Jori? Hier ist jemand, der Sie sprechen möchte.«

Karrde trat neben ihm ein und drückte sich in den verbliebenen Zwischenraum. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Nein. Dies konnte unmöglich Jori Car’das sein– der energische, hitzköpfige, ehrgeizige Mann, der beinahe im Alleingang eine der größten Schmuggelorganisationen aller Zeiten aufgebaut hatte. »Jori«, rief er ihn zaghaft an.

Das runzlige Gesicht zeigte einen misstrauischen Ausdruck, und der Alte hob den Kopf. »Mertan?«, fragte eine zitternde Stimme. »Mertan? Bist du das?«

Karrde ließ mit einem kraftlosen Seufzer die angehaltene Luft entweichen. Die Stimme. Und die Augen. Ja, er war es wirklich. »Nein, Jori«, sagte er sanft. »Nicht Mertan. Ich bin es. Karrde. Talon Karrde. Erinnerst du dich?«

Die Augen des alten Mannes blinzelten mehrmals. »Karrde?«, sagte er mit derselben unsicheren Stimme. »Bist du das?«

»Ja, Jori, ich bin es«, versicherte Karrde. »Erinnerst du dich noch an mich?«

Auf dem Gesicht des alten Mannes erschien zögernd ein Lächeln, das sogleich wieder verging, als wären die Muskeln zu alt oder zu erschöpft, um es länger zu halten. »Ja«, antwortete er. »Nein. Wer bist du noch gleich?«

»Talon Karrde«, sagte der Captain noch einmal, der den bitteren Geschmack von Versagen und Enttäuschung und endgültiger Ermüdung im Mund spürte. Sie waren den ganzen Weg hierher gekommen, um Jori Car’das zu begegnen und ihn um Hilfe zu bitten. All die Ängste, die Karrde vor dieser Begegnung ausgestanden hatte– seine Ängste, seine Reue, seine Schuldgefühle–, waren vergebens gewesen. Der Jori Car’das, vor dem er all die Jahre Angst gehabt hatte, existierte schon lange nicht mehr.

An seiner Stelle sah er eine leere Hülle.

Nur entfernt fühlte er durch den finsteren Strudel seiner Gedanken eine Hand, die sich auf seine Schulter legte. »Kommen Sie, Karrde«, sagte Shada leise. »Es gibt hier nichts mehr für Sie zu tun.«

»Das war Karrde, nicht?«, fragte da der alte Mann. Ein dünner Arm kam unter den Decken hervor, und die Hand verlor sich einen Augenblick, bevor es ihr gelang, die Kissen im Rücken des Alten aufzuschütteln. »Tarron Karrde?«

»Er heißt Talon Karrde, Jori«, verbesserte Enzwo Nee mit der Stimme eines geduldigen Vaters, der sein kleines Kind zurechtweist. »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«

Car’das runzelte die Stirn; er bettete den Kopf auf die Kissen, während sein Blick abermals zu einem unbestimmten Punkt an der Decke abschweifte. »Shem-mebal ostorran se’mmitas Mertan anial?«, murmelte er mit fast unhörbarer Stimme. »Karmida David shumidas kree?«

»Altes Tarmidianisch«, flüsterte Enzwo Nee. »Die Sprache seiner Kindheit. In letzter Zeit verliert er sich mehr und mehr darin.«

»3PO?«, soufflierte Shada.

»Er fragt, ob Mertan heute schon hier gewesen ist«, übersetzte der Droide; und dieses eine Mal wies er nicht darauf hin, wie viele Kommunikationsformen er fließend beherrschte. »Oder dieser liebenswürdige Admiral David.«

»Nein, keiner von beiden«, sagte Enzwo Nee zu der Gestalt im Bett, während er Karrde bedeutete, den Raum zu verlassen. »Ich komme später wieder, Jori. Versuchen Sie, ein wenig zu schlafen, ja?«

Er folgte Karrde nach draußen und griff nach der Türkontrolle. »Schlafen?«, schnaubte der alte Mann schwach und ließ ein meckerndes Lachen hören. »Ich kann doch jetzt nicht schlafen, Mertan. Es gibt zu viel zu tun. Viel zu viel zu tun…«

Die Tür schloss sich und schnitt den Rest gnädig ab. »Nun wissen Sie, wie es steht«, sagte Enzwo Nee leise.

Karrde nickte. Er hatte einen Geschmack nach Asche im Mund. So viele Jahre… »Wie lange geht das schon so?«

»Und vor allem, warum haben Sie sich eigentlich damit abgegeben, uns hierher zu bringen?«, wollte Shada wissen.

»Was soll ich sagen?«, entgegnete Enzwo Nee. »Es ist das Alter– ein sehr hohes Alter–, einschließlich der zahlreichen Gebrechen, die ein so hohes Alter häufig mit sich bringt.« Seine hellen Augen wanderten weiter zu Shada. »Und weshalb ich Sie hergebracht habe? Nun, Sie wollten doch unbedingt kommen.«

»Wir wollten Jori Car’das treffen«, gab Shada bissig zurück. »Das Wesen, das da drin liegt, hatten wir dabei eigentlich nicht im Sinn.«

»Schon gut, Shada«, warf Karrde ein. So viele Jahre… »Es ist mein Fehler, nicht der von Enzwo Nee. Ich hätte schon vor Jahren herkommen sollen.«

Er blinzelte plötzlich aufsteigende Tränen aus den Augen. »Ich schätze, nun bleibt nur noch eine Frage zu stellen. Enzwo Nee, Car’das besaß früher einmal ein riesiges Datenkartenarchiv. Haben Sie eine Ahnung, wo es heute sein könnte?«

Enzwo Nee zuckte die Achseln. »Was immer er damit gemacht hat, geschah, lange bevor ich in seinen Dienst getreten bin.«

Karrde nickte. Damit verging auch ihre letzte Hoffnung, hier eine intakte Kopie des Caamas-Dokuments zu finden. Vergebliche Ängste, und nun auch eine vergebliche Reise. Er fühlte sich mit einem Mal sehr alt. »Danke«, sagte er, zog sein Komlink hervor und aktivierte es. »Dankin?«

»Zur Stelle, Boss«, drang prompt Dankins leicht angespannt klingende Stimme aus dem Gerät. »Wie sieht es aus?«

»Ganz gut, danke«, erwiderte Karrde, indem er den Bereitschaftskode benutzte. »Die Mission ist abgeschlossen. Machen Sie das Schiff startklar; wir starten, sobald wir wieder an Bord sind.«

»Tja, das dürfte wohl ein bisschen knifflig werden«, gab Dankin düster zurück. »Hier draußen tut sich nämlich was, Boss. Etwas Großes. Sämtliche Raumschiffe auf dem Landefeld rüsten sich zum Kampf.«

Karrde zog die Stirn kraus. »Sind Sie sicher?«

»Ganz sicher«, antwortete Dankin. »Die bringen Raketenträger an Bord, Vakuumschutzanzüge für Bordschützen und den ganzen übrigen Kram. Außerdem scheinen sie eine Menge ziviler Raumschiffe zu bewaffnen.«

»Es geht um Rei’Kas und seine Piraten«, ließ sich Enzwo Nee neben Karrde leise vernehmen. »So wie es aussieht, ist Ihnen einer von denen hierher gefolgt.«

Karrde verzog das Gesicht. Ein weiteres Detail des Bildes, das er sich in Gedanken so sorgfältig ausgemalt hatte, wurde soeben ausradiert. Er war sich so sicher gewesen, dass Rei’Kas von Car’das angeworben und hierher gebracht worden war. »Uns kann eigentlich niemand gefolgt sein«, teilte er Enzwo Nee mit. »Wir achten immer sehr genau darauf, was hinter uns passiert.«

Enzwo Nee hob abermals die Schultern. »Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben. Ich weiß bloß, dass sie es getan haben. Laut Admiral David hat ihre gesamte Flotte die geheime Basis verlassen und ist auf dem Weg nach Exocron.«

»Sie wussten schon davon, noch bevor wir gelandet waren?«, wollte Shada wissen. »Warum haben Sie nichts gesagt?«

»Was hätte ich denn sagen sollen?«, konterte Enzwo Nee. »Der Schaden war ja bereits angerichtet. Sie hatten Exocron gefunden.« Er deutete nach oben. »Das war der Grund, weshalb ich Sie selbst von Dayark hierher bringen wollte, Captain Karrde. Mein Schiff hätten sie nicht verfolgen können.«

Karrde verzog das Gesicht. Als würde er an seiner Schuld nicht schon schwer genug tragen. Und jetzt das. »Wie lange noch, bis sie den Planeten erreichen?«

»Verzeihung«, ergriff 3PO das Wort, ehe Enzwo Nee antworten konnte. »Aber sollten wir uns, wenn Piraten auf dem Weg hierher sind, nicht um unsere Abreise kümmern?«

»Er hat Recht«, pflichtete Enzwo Nee ihm bei. »Trotzdem besteht für Sie kein Grund zu besonderer Eile. Sie werden frühestens in acht Stunden hier sein. Möglicherweise später.«

»Was ist mit Ihnen?«, fragte Shada.

Enzwo Nees Lippen bebten. »Ich bin sicher, uns wird nichts geschehen. Man sagte mir, die Vereinte Luft- und Raumflotte sei recht gut.«

»Vielleicht gegen gewöhnliche Schmuggler oder Wegelagerer«, entgegnete Shada düster. »Aber wir reden hier über Rei’Kas.«

»Das ist unser Problem, nicht Ihres«, gab Enzwo Nee entschlossen zurück. »Sie bereiten sich besser auf den Abflug vor.«

Karrde stellte plötzlich fest, dass sein Komlink noch immer aktiv war. »Dankin?«, rief er. »Haben Sie mitgehört?«

»Alles angekommen, Boss«, bekräftigte Dankin. »Wollen Sie immer noch, dass ich das Schiff startklar mache?«

Karrde blickte an Enzwo Nee vorbei durch die dunklen Fensterhöhlen auf die Stadt. Dort lebten Wesen, die er, ob gewollt oder nicht, durch seine Handlungsweise in tödliche Gefahr gebracht hatte.

Was bedeutete, dass er hier nur eine Entscheidung treffen konnte. »Ja, machen Sie das Schiff bereit«, teilte er Dankin mit. »Bereit zum Gefecht.«

Dann sah er wieder Enzwo-Nee an. »Wir werden bleiben und kämpfen.«

2

Das Chaos an Bord der Errant Venture, dachte Booster Terrik, war noch nie so groß gewesen wie jetzt. Und da es um die Errant Venture ging, sollte das schon etwas heißen.

Sie waren überall: Ingenieure und Arbeiter und Offizierstypen der Neuen Republik, zu Tausenden schlichen sie um jede Ecke seines Sternzerstörers. Sie reparierten Dinge, fügten Dinge hinzu, bauten Dinge aus, erneuerten Dinge und stellten bei jeder Gelegenheit alles auf den Kopf, bloß weil es ihnen Spaß machte. Seine eigenen Leute waren einfach übertölpelt, zur Seite gestoßen, ersetzt oder schlicht über den Haufen gerannt worden, als dieser übermächtige Rancor, der sich Umbaumannschaft nannte, sein Schiff verstopfte.

Und mitten in dem ganzen Durcheinander bewegte sich General Bel Iblis– wie das stille Auge eines Wirbelsturms.

»Letzte Nacht sind fünf weitere Kriegsschiffe im System eingetroffen«, meldete ein abgekämpft wirkender Adjutant, der mit Bel Iblis mitzuhalten versuchte, während der General mit beherzten großen Schritten durch den Gang Steuerbord 16 zu den dort angesiedelten Geschützstellungen marschierte. Booster hatte mit seinen längeren Beinen in dieser Hinsicht weniger Probleme. Gleichwohl besaß Bel Iblis seiner Meinung nach weit mehr Energie als irgendjemand, der so früh am Morgen schon auf den Beinen war. »Die Furor der Freiheit, Geist von Mindor, Starline Warrior, Stellar Sentinel und die Wellings Rache.«

»Gut«, erwiderte Bel Iblis und blieb an einer Überwachungskonsole für Turbolaser stehen. »Was ist mit der Garfin und der Beledeen II?«

»Noch keine Nachricht«, antwortete der Adjutant und blickte prüfend auf seinen Datenblock. »Ich habe Gerüchte gehört, das auch die Webley hier sei, aber bis jetzt hat sie sich noch nicht gemeldet.«

»Sie ist hier«, ergriff Booster das Wort. »Captain Winger ist… nun, ihre mechanischen Finger hinterlassen ziemlich unverkennbare Spuren auf Alebüchsen aus Metall.«

Die Augen des Adjutanten verdunkelten sich. »Alle eintreffenden Raumschiffe sollen unverzüglich Meldung machen…«

»Schon gut«, beruhigte Bel Iblis ihn. »Keine Sorge, sie wird schon früh genug auftauchen. Alex wollte ihrer Mannschaft bestimmt nur ein wenig Ruhe gönnen, ehe die Befehle rausgingen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!