Sternenschweif, 22, Im Land der Einhörner - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 22, Im Land der Einhörner E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Arkadia – Land der Einhörner. Hierhin kehren die Einhörner zurück, die lange auf der Erde gelebt und sehr viel Gutes getan haben– so wie das Einhorn Silberregen. Laura ist Hüterin der Geheimnisse und muss Silberregen helfen, nach Arkadia zu gelangen. Doch dann würden sich Silberregen und seine Einhornfreundin Zoe nie wieder sehen. Laura steht vor einer schweren Aufgabe ... Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 63

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Linda Chapman

Sternenschweif

   Im Landder Einhörner

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Grundlayout: Ralph Paucke

Sternenschweif – Im Land der Einhörner, erzählt von Ina Brandt

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2009

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-14015-4

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Laura, bringst du mir bitte die Tulpen aus der Küche?“ Mrs Foster betrachtete prüfend die festlich gedeckte Tafel. Hier und da rückte sie ein Glas oder eine Serviette zurecht. Die Fosters erwarteten heute Gäste zum Abendessen. Es war die erste Party seit der Geburt von Lauras Schwester Sophie. Ihre Eltern hatten einfach Lust gehabt, mal wieder ein paar gute Freunde einzuladen.

Schon seit zwei Tagen waren die Vorbereitungen in vollem Gang. Laura und ihr Bruder Max hatten schwere Einkaufstaschen geschleppt, Gemüse geschnitten und Gläser poliert. Laura freute sich, wenn das Fest nun endlich losging und die Arbeit ein Ende hatte. Das Gute war, dass die Eltern ihrer Freundin Mel auch eingeladen waren. Sie hatten erlaubt, dass Mel mitkam und bei Laura übernachtete. Die Parkers hatten leider keine Zeit, sonst wäre Jessica die Dritte im Bunde gewesen. Normalerweise waren Laura, Mel und Jessica nämlich unzertrennlich.

Bevor die Gäste kamen, wollte Laura auf jeden Fall noch zu Sternenschweif. Sie hatte ihn in den vergangenen Tage kaum gesehen, weil die Schule und die vielen Hausaufgaben sie völlig in Beschlag genommen hatten.

„Kann ich noch kurz in den Stall?“, fragte sie ihre Mutter, während sie ihr den Strauß bunter Tulpen reichte.

„Nein, jetzt nicht“, antwortete Mrs Foster zerstreut und nahm Laura die Blumen ab. „Ich brauche dich noch. Du könntest zum Beispiel das Brot aufschneiden oder ein paar zusätzliche Kleiderbügel an die Garderobe hängen.“

Laura stöhnte innerlich. „Ich habe dir doch schon so viel geholfen“, wandte sie ein. „Den ganzen Tag verbringen wir nun mit den Vorbereitungen. Ich habe Sternenschweif nur heute Morgen kurz gesehen, als ich ihm sein Futter gebracht habe. Außerdem sind wir in den letzten beiden Tagen nicht einmal ausgeritten, weil in der Schule auch noch so viel los war. Kann dir denn nicht Max zur Hand gehen?“

„Nein, das kann er nicht“, erwiderte Mrs Foster bestimmt. „Max hat gestern und vorgestern wirklich viel gemacht. Jetzt räumt er gerade sein Zimmer auf, weil Jamie übers Wochenende zu Besuch kommt.“

Laura biss sich auf die Unterlippe. Aus Erfahrung wusste sie, dass es keinen Sinn hatte, mit ihrer Mutter weiter zu diskutieren. Dabei brannte sie förmlich darauf, bei Sternenschweif zu sein. Vielleicht könnten sie sogar noch eine Runde fliegen, bevor die Gäste kamen? Das wäre großartig! Für Laura und Sternenschweif gab es nämlich nichts Schöneres, als im Galopp durch die Luft zu jagen. Sie würde niemals vergessen, wie sie bei ihrem ersten Flug die Hände in seiner seidigen Mähne vergraben hatte und wie ihr der Wind ins Gesicht geweht war. Auch heute noch fiel es ihr manchmal schwer zu glauben, dass sie ihr graues, unscheinbares Pony mit einem Zauberspruch tatsächlich in ein strahlendes Einhorn verwandeln konnte.

Das Beste daran war jedoch, dass sie sich mit ihm unterhalten konnte, solange er ein Einhorn war. Sie konnte mit ihm reden wie mit einem Freund. Er verstand sie wie niemand sonst, ihm konnte sie alles anvertrauen.

Laura machte auf dem Absatz kehrt und begab sich mit einem tiefen Seufzer in die Küche. Dort schnitt sie das Brot auf und füllte es in Körbe. Anschließend brachte sie von oben aus dem Kleiderschrank ihrer Eltern ein paar Kleiderbügel zur Garderobe.

„So, ich habe alles erledigt. Kann ich jetzt vielleicht doch noch kurz zu Sternenschweif?“, fragte sie ihre Mutter.

Mrs Foster warf einen Blick auf die Uhr. „Nur noch eine Stunde, bis die Gäste kommen. Umziehen musst du dich auch noch. Wenn du also unbedingt willst, dann wirklich nur kurz.“

„In Ordnung“, antwortete Laura rasch, schnappte sich ihre Jacke und schlug die Tür hinter sich zu, bevor ihre Mutter es sich anders überlegte.

Mit großen Schritten lief sie den Weg zu Sternenschweifs Stall hinunter. Er stand in der Nähe der Bäume, die sich am Rand der Koppel befanden. Als er sie kommen hörte, spitzte er die Ohren und drehte den Kopf zu ihr. Laura schlüpfte durch die Balken des Koppelzauns und lief zu ihm hinüber.

„Hallo, mein Freund“, flüsterte sie und schlang die Arme um seinen Hals. Sternenschweif rieb seinen Kopf an ihr und schnaubte sanft.

„Hast du schon gedacht, ich käme gar nicht mehr?“, fragte Laura. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel ich meiner Mutter wegen dieser Party helfen musste. Ich dachte schon, das nimmt gar kein Ende mehr. Sie hat mir auch nur erlaubt, ganz kurz bei dir vorbeizuschauen, weil die Gäste bald kommen. Aber ich wollte unbedingt zu dir, nachdem ich die letzten Tage sowieso so wenig Zeit hatte.“

Sternenschweif nickte heftig. Auch er schien zu bedauern, dass sie sich nicht häufiger gesehen hatten.

„Komm noch ein bisschen weiter unter die Bäume“, bat Laura. „Dann sind wir besser vor fremden Blicken geschützt.“

Sie begab sich mit Sternenschweif in den Schutz der Zweige und murmelte die magischen Verse des Verwandlungszaubers:

Silberstern, Silberstern,

hoch am Himmel, bist so fern.

Funkelst hell und voller Macht,

brichst den Bann noch heute Nacht.

Lass dies Pony grau und klein

endlich doch ein Einhorn sein.

Kaum war das letzte Wort verklungen, zuckte ein violetter Blitz durch die Dämmerung und aus Sternenschweif war ein strahlend schönes Einhorn geworden. Sein silbernes Horn leuchtete und sein seidiges Fell glänzte wie der Abendstern, der funkelnd am Himmel aufging.

„Hallo, Laura“, sagte Sternenschweif und legte zur Begrüßung seine samtweichen Nüstern an ihre Wange. „Wie schön, dass du noch kommst.“

„Du kannst mir glauben, dass ich tausendmal lieber meine Zeit mit dir verbracht hätte, als mit meiner Mutter den Tisch zu decken oder stundenlang Salat zu putzen.“

„Das klingt richtig nach Arbeit“, meinte Sternenschweif mitfühlend. „Mir scheint, ein bisschen Abwechslung würde dir guttun. Wie wäre es mit einer kleinen Runde in der Luft? Es ist schon fast dunkel.“

Laura war hin und her gerissen. „Du weißt, dass es für mich nichts Schöneres gibt, aber ich müsste eigentlich bald schon wieder im Haus sein.“

„Ach komm, nur eine kleine Runde“, bettelte Sternenschweif. „Du wirst sicher noch rechtzeitig kommen.“

Laura zögerte und warf einen Blick auf die Uhr. In einer Viertelstunde sollte sie spätestens zurück sein. Aber immerhin wäre eine Viertelstunde besser als nichts.

„Also gut“, stimmte sie kurzerhand zu. „Wir haben zwar nicht viel Zeit, aber dafür werden wir jede Minute genießen.“

„Worauf du wetten kannst“, antwortete Sternenschweif und Laura konnte das Lächeln in seiner Stimme hören.

Sie schwang sich auf seinen Rücken und Sternenschweif drückte sich mit den Hinterbeinen kräftig ab. Mit weit ausholenden Sprüngen galoppierte er zwischen den Bäumen hinauf Richtung Himmel. Er hielt sich dicht über den Baumspitzen, damit sie nicht entdeckt wurden, denn ein Einhorn durfte sich nur Einhornfreunden in seiner wahren Gestalt zeigen.

Sternenschweif galoppierte im Slalom durch die Bäume und nahm die Kurven immer enger. Schließlich drehte er ab und sprang mit ein paar Riesensätzen auf die große Eiche zu, die alle anderen Bäume überragte. Er nahm Anlauf, wurde schneller und schneller und setzte schließlich mit einem gewaltigen Sprung darüber hinweg. Laura beugte sich weit nach vorn, umschlang Sternenschweifs Hals und jauchzte. Sie spürte die Wärme seines Körpers unter sich, während über ihr glitzernd die Sterne aufgingen – was konnte es Schöneres geben?