Sternenschweif, 47, Traum der Sterne - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 47, Traum der Sterne E-Book

Linda Chapman

4,9
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Lauras Bruder Max hat schlimme Alpträume. Sternenschweifs Magie könnte helfen, aber dann würde Max das große Geheimnis erfahren. Der funkelnde Sternenhimmel bringt Laura auf eine Idee und ihr Pony verwandelt sich in einen Retter der Träume... Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 61

Bewertungen
4,9 (16 Bewertungen)
14
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Linda Chapman

Sternenschweif

Traum der Sterne

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Walter Typografie und Grafik GmbH, Würzburg

unter Verwendung einer Illustration von Josephine Llobet, Oldenburg

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Traum der Sterne, erzählt von Anne Scheller

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2015

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15041-2

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Gute Nacht, Kleines!“ Laura Foster winkte dem Eichhörnchen zu, das auf einem Ast direkt vor ihr hockte. Es war spät am Abend, stockdunkel und jetzt im Winter auch ziemlich kalt. Trotzdem fühlte Laura sich im Wald wohl – schließlich war Sternenschweif bei ihr!

Sternenschweif war Lauras Einhorn. Mit seinem schneeweiß schimmernden Fell und dem silbernen Horn sah er wunderschön aus, richtig magisch! Und magische Kräfte hatte er wirklich: Er konnte fliegen, sprechen, Wunden heilen und mit seinem Horn Mut und Wärme schenken. So wie heute Nacht. Das Eichhörnchen war durch eine dünne Eisschicht in eine Pfütze eingebrochen. Bevor es sich erkälten konnte, hatte Sternenschweif das Tier mit der Kraft seiner Magie gewärmt. Dann hatten er und Laura das kleine Waldtier zu seinem Kobel getragen.

„Pass beim nächsten Mal besser auf!“, riet Sternenschweif dem Eichhörnchen noch, dann galoppierte er an und hob ab Richtung Sternenhimmel.

Laura schmiegte sich eng an ihr Einhorn. Dass Sternenschweif fliegen konnte, war mit das Wundervollste an seiner Magie! Sie suchten häufig von der Luft aus Menschen oder Tiere, die Hilfe brauchten. Dabei konnte Laura nicht herunterfallen und ihr war immer warm. Und manchmal flogen sie einfach nur zum Spaß, weil es so schön im Bauch kribbelte.

Allerdings durfte Laura Sternenschweif nur heimlich in ein Einhorn verwandeln, am besten nur nachts, so wie jetzt. Denn dass es Einhörner auf Erden gab, durfte niemand wissen! Bei Tag war Sternenschweif daher ein ganz normales graues Pony. Für Laura gab es nichts Schöneres, als ihn zu putzen, mit ihm auszureiten – und Pläne für nächtliche Abenteuer zu schmieden! Als Sternenschweif sie jetzt mit großen Galoppsprüngen durch die Luft nach Hause trug, fühlte Laura sich wie der glücklichste Mensch auf Erden.

Zu Hause verwandelte Laura Sternenschweif in ein Pony zurück, brachte ihn in den warmen Stall und schlich über die Farm zum Haus. Laura sah die Hand vor Augen kaum, doch zum Glück kannte sie die Farm bei Licht und im Dunkeln gleich gut und so fand sie mit sicheren Schritten den Weg über den Hof, am Kuhstall und an der Scheune vorbei bis zur Hintertür. Kurze Zeit später lag Laura im Bett, dachte noch kurz an Sternenschweif und schlief schnell ein.

Urplötzlich schlug sie die Augen wieder auf. Einen Moment lag sie nur da und spürte, wie ihr Herz klopfte. Wovon war sie bloß so plötzlich hochgeschreckt?

Da hörte sie es wieder. Jemand rief. Das war Max! Ihr kleiner Bruder musste einen Albtraum gehabt haben. Das passierte in letzter Zeit häufiger. Laura hörte Schritte im Flur, anscheinend war Mum oder Dad bereits auf dem Weg zu ihm. Sie setzte sich im Bett auf und machte Licht. Es war kurz vor vier Uhr morgens, sie hatte schon einige Stunden geschlafen. Laura stand auf, ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt.

Auf dem Flur war es dunkel, aber die Tür zu Max’ Zimmer stand offen und ein Lichtstreifen fiel heraus. Ihre Mum saß im Bademantel und mit wirren Haaren auf Max‘ Bett. Lauras achtjähriger Bruder saß mit angezogenen Knien unter der Decke und blickte seine Mum mit großen, ängstlichen Augen an. Mrs Foster streichelte Max über den Kopf und sprach beruhigend auf ihn ein.

Laura trat näher. „Hattest du wieder einen Albtraum?“, fragte sie.

Max nickte schwach. „Da war dieser Schatten“, erzählte er. „Wie eine dunkle Wolke sieht er aus, nur viel näher. Der Schatten macht Geräusche, er lacht gemein, er ärgert mich. Und er kommt immer näher! Zum Glück wache ich dann immer auf. Das ist so gruselig!“ Max verzog das Gesicht und fing leise an zu weinen.

„Es war nur ein Traum, Max“, sagte Laura mitfühlend und Mrs Foster nahm ihren Sohn in den Arm.

„Sch“, machte sie. „Ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung, das war nicht echt.“

Max hickste, wischte sich die Tränen ab und legte sich wieder hin. Er griff nach Eselchen, seinem uralten Stofftier, und drückte es an sich. „Ich weiß. Ich bin so müde, Mum, kann ich jetzt weiterschlafen?“

„Natürlich, mein Schatz“, antwortete Mrs Foster liebevoll.

Max sah seine Mutter an. „Können wir das Licht anlassen? Dann kommt der Schatten bestimmt nicht wieder.“

Mrs Foster nickte und gab ihrem Sohn einen Gutenachtkuss.

„Schlaf schön, Max“, sagte Laura. „Wenn du willst, lasse ich meine Zimmertür offen, dann höre ich, wenn bei dir etwas nicht in Ordnung ist.“

Max nickte und Laura schlüpfte wieder ins Bett, ließ aber wie versprochen ihre Tür offen. Falls ihr Bruder wieder Albträume hatte, würde sie ihn gleich hören.

Es wurde still im Haus. Max und ihre Mum waren wohl eingeschlafen, überlegte Laura. Ihre kleine Schwester Sophie, sie war zwei, schlief sowieso meist wie ein Murmeltier. Lauras Dad musste als Farmer am nächsten Tag früh raus, um seine Kühe und Schafe zu versorgen. Sicher hatte Mum ihn deshalb nicht geweckt.

Laura drehte sich auf die andere Seite. Sie fühlte sich hellwach und hatte gar keine Lust zu schlafen. Noch ein paarmal drehte sie sich hin und her, dann setzte sie sich mit einem Ruck im Bett auf. Wenn sie sowieso nicht einschlafen konnte, konnte sie genauso gut noch einmal zu Sternenschweif gehen!

Lauras Pony schnaubte überrascht, als sie hereinkam. Sie hörte, wie es im Dunkeln auf sie zutrat, dann fühlte sie ein warmes Pusten im Gesicht.

„Hallo, Kleiner! Da staunst du, dass ich heute Nacht noch einmal komme, nicht wahr?“ Laura schlang Sternenschweif die Arme um den Hals. „Lass uns nach draußen gehen, dann verwandle ich dich.“

Laura führte Sternenschweif auf seine Koppel. Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass sie die dichten Büsche und Bäume am anderen Ende deutlich erkannte. Sie schirmten Laura und Sternenschweif zum Haus hin ab. Sollte doch mal jemand aus Lauras Familie wach werden und nach draußen sehen, konnte er sie nicht entdecken.

Laura räusperte sich und sagte den Zauberspruch:

„Silberstern, Silberstern,

hoch am Himmel, bist so fern.

Funkelst hell und voller Macht,

brichst den Bann noch heute Nacht.

Lass dies Pony grau und klein

endlich doch ein Einhorn sein.“

Als sie die letzten Worte gesprochen hatte, leuchtete violettes Licht auf und erhellte den magischen Nebel, der Sternenschweif verbarg. Doch im nächsten Moment verzog er sich und Sternenschweif stand als Einhorn vor Laura.

„Warum kommst du denn noch einmal?“, fragte Sternenschweif.

„Max hatte wieder einen Albtraum“, erzählte Laura. „Der Arme, er hatte solche Angst. Ich wünschte, ich könnte ihm helfen!“

Sternenschweif schnaubte mitfühlend. „Das wäre wirklich schön. Aber ich fürchte, die Träume können wir selbst mit meiner Magie nicht ändern.“

Nachdenklich schwiegen die beiden. Laura blickte nach oben zu den Sternen und atmete ein paarmal tief ein und aus. Wenn sie bei Sternenschweif war, fühlte sie sich immer viel zuversichtlicher. Bestimmt würde ihnen beiden zusammen etwas einfallen, wie sie Max aufheitern konnten. Wenn nicht heute Nacht, dann vielleicht ein andermal.

2