Stimmen der Stille - Paul-Bernhard Berghorn - E-Book

Stimmen der Stille E-Book

Paul-Bernhard Berghorn

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Beschreibung

Wie der Titel besagt, setzt der Autor sich mit der Stille, präziser, mit der zunehmenden Abwesenheit von Stille auseinander. Das Innehalten, der stille Augenblick, wird in diesen Gedichten zum poetischen Moment. Diese Gedichte zeigen, wie notwendig dies Innehalten, das Hören der Stimmen der Stille ist und wird. Diese verhaltene Poetik ist so ein Kontrapunkt zu einer lärmenden, auf Effizienz dressierten Welt. Und doch sind diese Verse eben nicht weltabgewandt, sondern, in ihnen erhalten auch jene Gehör, die im lauten, grellen Mainstream zur Sprachlosigkeit verurteilt sind. Dies macht diese leise, fast flüsternde Lyrik so intensiv und berührend, so, wenn z.B. von einer alten Frau am stillen Fluss in der lichtzuckenden Stadt gesprochen wird.

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Seitenzahl: 16

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Paul - Bernhard Berghorn, Zürich 1990

Für die Stille

Zu diesem Buch

Lyrik schreiben – heute! – in Zeiten von Genmanipulation, der globalen Vernetzung, in der sich verschärfenden Divergenz zwischen Überfluss und vegetierenden Lebensexistenz, dem gedanklichen Auseinanderdriften…–

Ist Lyrik da nicht ein abseitiger Anachronismus, eine Paradoxie, reine l'art pour l'art?

Soll in einer solchen Welt der poetische Kontrapunkt verstummen, ja, darf er in Sprachlosigkeit verfallen, aus Resignation heraus, nichts bewirken zu können, verurteilt dazu, Lichtjahre von der realen Macht entfernt zu sein?

Ist Poesie, Literatur, Kunst überhaupt, nicht das drängende Bestreben, sensibel jene Saiten anzuspielen, die ansonsten erstickt werden, und hebt dieses Bestreben nicht das menschliche Wesen aus dem Schubladendenken der Wissenschaft und aus den ökonomischen Zielgruppen heraus?

Literatur emanzipiert den Menschen, verleiht ihm die unverwechselbare Individualität, ein künstlerisches Grundmotiv, das in allen Kulturen existent ist. In der gegenwärtigen Entwicklungsphase, wo die Dimension ohne Vision unkontrolliert ausufert – ist es da nicht zwingend, auf die Stimme der Stille zu hören und innezuhalten?

Paul- Bernhard Berghorn, Zürich 1990 / 2022

Der Autor

Paul-Bernhard Berghorn, (1957, D), wuchs in einer Komponistenfamilie auf. Musik und Stille, dies ist für den Lyriker kein Widerspruch, sind im Lebensinhalt. –

Berghorn ist freier Mitarbeiter bei Literatur- und Kulturzeitschriften in Deutschland, Kanada und der Schweiz. Er war auch Präsident der Schweizerischen Lyrischen Gesellschaft PRO LYRICA. Wichtige lyrische Veröffentlichungen sind u.a. Der Tod ist ein Don Juan / Licht getragen von Säulen / Wenn Orpheus verstummt / Die Kunst des Sinns /Das Wohltemperierte Wort. – Darüber hinaus ist er als scharfzüngiger Aphoristiker, Wort-Wolken-Inflation und als nachdenklich-engagierter Essayist hervorgetreten, Zwischenruf / Fragmentarische Gedanken zur Kunst/ Das Schweigen. – Seine erzählende Prosa ist dem magisches Realismus verwandt Wie die Musik in die Welt kam / Der Sprachhygieniker / Der Nazarener und sein Analytiker. Auch Humor und Ironie sind ihm eigen, etwa in