Stunde Null - Harry S. Dent - E-Book

Stunde Null E-Book

Harry S. Dent

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Beschreibung

Die populistische Welle, die das Brexit-Votum, die Wahl von Donald Trump und andere jüngste Schocks auf der ganzen Welt ausgelöst hat, ist nur eine von vielen alarmierenden Entwicklungen. Bestsellerautor Harry S. Dent hat diese Welle nicht nur kommen sehen, er präsentiert nun auch den ultimativen Leitfaden für alle, die Ihr Vermögen schützen und in diesen spannenden Zeiten erfolgreich sein wollen. In den nächsten Monaten treffen mehrere gigantische politische, wirtschaftliche und demographische Zyklen aufeinander, deren längster aus Ereignissen besteht, die nur alle 250 Jahre stattfinden. Dieses sehr seltene Ereignis wird dramatische Auswirkungen haben: Eine Finanzkrise oder ein Crash und globale Umwälzungen, die die Große Rezession der 2000er-Jahre - und vielleicht sogar die große Depression der 1930e-Jahre - in den Schatten stellen werden. Oder, um es mit Dent zu sagen, "Der ökonomische Winter kommt". Dent und sein Co-Autor Pancholi zeigen unter anderem: •Warum die am meisten gehypten Technologien der letzten Jahre (selbstfahrende Autos, künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, Blockchain) sich erst in den 2030er-Jahren auszahlen werden. •Warum China die größte Blase in der Weltwirtschaft sein könnte. •Warum Sie in die Gesundheits- und Pharmaindustrie investieren und Immobilien und Automobile aufgeben sollten. •Warum Gold eine schlechte Idee ist. Zero Hour bietet eine fundierte Analyse der Entwicklungen, die nun auf einen Höhepunkt zusteuern und liefert eine Reihe praktischer Strategien, um von den anstehenden Umwälzungen zu profitieren.

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HARRY S. DENT, JR.

MIT ANDREW PANCHOLI

STUNDENULL

So profitieren Sie von der größten politischen und finanziellen Umwälzung aller Zeiten

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

Zero Hour: Turn the Greatest Political and Financial

Upheaval in Modern History to Your Advantage

ISBN 978-0-52553-605-5

© Copyright der Originalausgabe 2017:

Copyright © 2017 by Harry S. Dent, Jr. with Andrew Pancholi

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.

This edition published by Portfolio/Penguin, an imprint of Penguin Random House LLC, 375 Hudson Street, New York, New York 10014.

Copyright der deutschen Ausgabe 2018:

© Börsenmedien AG, Kulmbach

Übersetzung und Lektorat: Egbert Neumüller

Covergestaltung: Johanna Wack

Gestaltung und Satz: Bernd Sabat, VBS-Verlagsservice

Herstellung: Martina Köhler

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-86470-578-6eISBN 978-3-86470-579-3

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Tel: 0 92 21-90 51-0 • Fax: 0 92 21-90 51-44 44

E-Mail: [email protected]

www.boersenbuchverlag.de

Für meine Frau Jean-ne, die Liebe meines Lebens und der Mensch, der durch all meine Prüfungen und Widrigkeiten hindurch am meisten zu mir gehalten hat.

Für meinen verstorbenen Vater Harry S. Dent, Sr., der ein tapferer und visionärer politischer Stratege war, der den Süden in den politischen Mainstream katapultierte, indem 1968 Nixon von den dortigen Wechselwählern gewählt wurde. Er wurde durch seine „Southern Strategy“ berühmt. Er ist der beste Politiker, den ich kenne, und ich habe viel von ihm gelernt. Er war das großartigste Vorbild, das man als Sohn haben kann.

– Harry Dent

Für meinen Vater Vijay, der nicht mehr unter uns weilt, und für meine Mutter Nila – die mich beide stets ermunterten, Wissen zu erwerben.

Für Karen, Chanteyhl und Jake für ihre nie endende Unterstützung.

– Andrew Pancholi

INHALT

VORWORT

Was die Politiker nicht wissen

PROLOG

Wieso wir in die entscheidendste Phase unseres Lebens eintreten von Andrew Pancholi

TEIL I

Die treibenden Kräfte der Revolution

KAPITEL 1

Die drei Vorboten der Revolution

KAPITEL 2

Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei?

KAPITEL 3

Erleben Sie den Höhepunkt der Globalisierung und des hundertjährigen Zyklus

KAPITEL 4

Eine Welt, die auf eine Revolution zurast

KAPITEL 5

Ein noch größerer Zyklus

KAPITEL 6

Die vier fundamentalen Zyklen, die unsere Welt gestalten

KAPITEL 7

Mitten im tiefsten Winter

KAPITEL 8

Was geschehen muss, damit es wieder Frühling wird

TEIL II

Die unsichtbare und doch himmelschreiende Blase

KAPITEL 9

Es ist keine Blase da?

KAPITEL 10

Das Modell, das Politiker und Anleger äußerst dringend brauchen

KAPITEL 11

Missing Links früherer Finanzkrisen

KAPITEL 12

Der heutige Vesuv am Immobilienmarkt

KAPITEL 13

Die sechs Blasentöter

KAPITEL 14

Wenn man es so sieht …

TEIL III

Wie man von der größten Revolution und Finanzkrise seit Ende des 18. Jahrhunderts profitiert

KAPITEL 15

Die beiden sicheren Winterhäfen

KAPITEL 16

Boomende Schwellenländer

KAPITEL 17

Die nächsten Stars unter den Rohstoffen

KAPITEL 18

Die Gewinner und die Bewahrer

EPILOG

Die Zyklen und Ihr Leben

DANKSAGUNG

ÜBER HARRY S. DENT, JR.

ÜBER ANDREW PANCHOLI

VORWORT

WAS DIE POLITIKER NICHT WISSEN

„Trump und der Brexit sind erst der Anfang einer Revolution in der Politik, in der Wirtschaft … in allem.“

– Harry Dent

Mag sein, dass keine Jakobiten mit Kilts, die auf behaarte Knie schlagen, durch die Straßen hasten und ihre Schwerter schwingen, während sie schreien wie die Wahnsinnigen …

Mag sein, dass keine königlichen Köpfe in blutdurchtränkte Körbe purzeln, während die Klinge der hoch emporragenden Guillotine im Licht der Sonne erglänzt …

Mag sein, dass keine Millionen hungernder, ausgemergelter russischer Protestierer rund um die Hauptstadt mit Polizisten zusammenprallen.

Doch merken Sie sich meine Worte: Wir sind jetzt Zeugen der größten Revolution seit dem Aufstieg der Demokratie Ende des 18. Jahrhunderts … dem Aufkommen des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft … und der industriellen Revolution.

Wie vielen Menschen sind Sie begegnet, die das von sich sagen können?

Zwar haben wir keine Jakobiten, keine toten königlichen Franzosen und keine verzweifelten Petersburger Arbeiter, aber das, was wir haben, ist genauso ernst und unberechenbar.

Demonstranten bringen ihre Anliegen auf den Straßen rund um die Welt zu Gehör. Terroristen sind eine unheilvollere Gefahr denn je. Seit 2001 treten sie immer häufiger und zahlreicher auf.

•    Black Lives Matter.

•    Brexit.

•    Die Proteste während des Präsidentschaftswahlkampfs im November 2016 in Chicago, Los Angeles und New York.

•    Der Marsch der Frauen in Washington (und rund um die Welt) nach der Amtseinführung von Präsident Donald Trump.

•    Proteste in Südafrika gegen Präsident Jacob Zuma und seine Kumpanen.

•    Proteste und offener Bürgerkrieg in Syrien.

•    Ägypten und der Arabische Frühling.

•    Mazedonien.

•    Äthiopien.

•    Brasilien.

•    Moldawien.

•    Der Kongo.

•    Südkorea.

•    Polen.

•    Venezuela.

Mir fallen nicht viele Länder (wenn überhaupt welche) ein, in denen es keine Erhebung der Bürger gegen das Establishment gegeben hat.

Der springende Punkt ist, dass all das unvermeidlich und vorhersehbar war. Natürlich nicht die spezifischen Details aller Aufstände, die wir erlebt haben und weiterhin erleben werden, bis diese Revolution des 21. Jahrhunderts sich abgespielt hat. Vielmehr war die Revolution an sich vorhersehbar.

Das liegt daran, dass Revolutionen zyklisch sind. Sie spielen sich nach einem ganz konkreten Zeitplan ab.

Aber das gilt ja für ALLES.

Jedoch entgehen die Revolutionen den Präsidenten und ihren Männern und Frauen jedes Mal, weil sie für Zyklen blind sind. (Ich könnte noch die ganzen anderen Dinge aufzählen, für die sie blind sind, aber damit dürfen Sie sich amüsieren, wenn Sie dieses Buch aus der Hand gelegt haben.)

Leider erstreckt sich diese Zyklusblindheit auf die meisten Menschen. Und deshalb habe ich dieses Buch geschrieben.

Ihr Leben könnte sehr viel leichter, glücklicher, gesünder und reicher sein, wenn Sie die machtvollen Zyklen begreifen würden, die alles beeinflussen, was Sie tun und anfassen. Wenn Sie, anstatt sie zu leugnen oder zu bekämpfen, die Zyklen in Ihr Leben und in die Welt einbeziehen würden, dann würden Sie mehr erreichen und wären weniger gestresst.

(Ihr Leben könnte auch dann sehr viel leichter, glücklicher, gesünder und reicher sein, wenn die Politiker und die Regierungen – Präsidenten und was zu ihnen gehört – die Zyklen würdigen und sie verstehen würden.)

Nehmen Sie zum Beispiel die Technologie.

Sie entwickelt sich stetig weiter, sie automatisiert alte Arbeitsplätze und Geschäftspraktiken. Doch obwohl sie unsere Lebensqualität stetig in einem geregelten Zyklus verbessert, wehren sich die Menschen trotzdem gegen den Fortschritt.

Mir ist klar, warum das so ist.

Wenn Menschen ihren Job an Industriemaschinen, an Computer oder an Roboter verlieren, tut das weh. Doch wenn man meint, die Automatisierung sei schlecht, denkt man zu kurzfristig. Auf lange Sicht schafft sie bessere Stellen und eine wohlhabendere Gesellschaft – jedes Mal.

Denken Sie einmal darüber nach. Ende des 19. Jahrhunderts bestand unsere Gesellschaft größtenteils aus Farmern. Heute produzieren nur 1,5 Prozent unserer Bevölkerung alle Nahrungsmittel, die wir brauchen (und noch ein bisschen mehr für den Export). Dies verschafft uns die Freiheit, Ärzte, Anwälte, Manager und Techniker zu werden.

Außerdem: Wenn mehr Menschen die Zyklen verstehen würden, wären sie nicht so besorgt, dass die Automatisierung ihre gering qualifizierten Arbeitsplätze vernichtet. Würden Sie lieber den ganzen Tag in der prallen Sonne landwirtschaftliche Knochenarbeit leisten oder in einer klimatisierten Fabrik oder einem klimatisierten Büro arbeiten und dabei kranken- und rentenversichert sein? Mein 45-jähriger Innovationszyklus zeigt, dass erst etwa in der Zeit von 2032–2033 bis 2055 eine allgemein eingeführte disruptive Technologie oder Innovation durch unsere Wirtschaft fegen wird.

Mit anderen Worten werden sich die angesagtesten und leistungsfähigsten neuen Technologien – beispielsweise Roboter, Biotechnologie, Nanotechnologie und 3D-Druck – erst in 16 Jahren auf breiter Front durchsetzen!

Viele neuere Innovationen wie beispielsweise Uber und Airbnb, selbstfahrende Autos und Künstliche Intelligenz, werden durchaus einige Arbeitsplätze ersetzen, aber sie werden noch keine kompletten neuen Branchen, Arbeits- und Lebensweisen (wie etwa die Vorstädte) schaffen! Sie sind nicht wie das Fließband, das ganz normale Arbeiter zehnmal so produktiv machte. Sie sind noch nicht disruptiv, weil sie auf Nischenmärkte beschränkt sind oder nur für kleinere Verbesserungen in reifen, bereits existierenden Branchen sorgen.

Die heutigen Innovationen reichen nur, um eine sterbende Wirtschaft ein bisschen effizienter zu machen. Sie schaffen keine neue Ökonomie, die eine neue Ära einläutet, wie es die aus dem Boden schießenden Dampfschiffe, Eisenbahnen, Autos und das Internet taten – im Abstand von jeweils 45 Jahren.

Indes ist die Künstliche Intelligenz auf dem Weg, zu einem Disruptor zu werden. Noch ist es zu früh, als dass sie das Spiel völlig verändern könnte, aber sie wird nach und nach fast die gesamte gehobene, mit der linken Gehirnhälfte zu erledigende Arbeit automatisieren und mehr Menschen für kreative Dinge frei machen, beispielsweise für die unternehmerische Schöpfung neuer, besserer Produkte und für einen besser auf die Kunden zugeschnittenen Service.

Das ist das moderne Pendant zum Fließband.

Das wird revolutionär sein.

Aber bevor wir an diesen Punkt gelangen, haben wir eine politische, kulturelle und soziale Revolution direkt vor der Tür stehen, und wie ich Ihnen auf den folgenden Seiten zeigen werde, war sie vorherbestimmt … und sie spielt sich exakt nach Zeitplan ab.

Wir erleben alle 250 Jahre eine massive Revolution, die das Leben verändert. Der letzte Zyklus brachte uns die Konvergenz von Demokratie und marktwirtschaftlichem Kapitalismus. Der Zyklus davor läutete in Europa die protestantische Reformation ein … und so weiter.

Jetzt setzt er die größte politische und gesellschaftliche Revolution seit dem Aufkommen der Demokratie durch.

Im Zuge der bevorstehenden Finanzkrise werden nicht wie in den 1930er-Jahren nur wieder die Schulden und die Finanzanlagen abgebaut.

Bei der politischen Krise, die sich rund um den Globus ausbreitet, geht es nicht nur um einen weiteren Regimewechsel oder um eine „populistische Revolution“ wie die von Hitler und Mussolini angeführten (die alle 84 Jahre stattfinden).

Hier geht es um die Zerstörung der alten Gewohnheiten – Top-down-Management, etablierte Politik, Social Engineering, Finanz- und Währungsmanipulation, wohlhabende Eliten – und das Aufkommen einer neuen Welt.

Diese Revolution, die durch eine anfängliche Gegenreaktion gegen die Globalisierung gekennzeichnet ist, wird Jahrzehnte brauchen, um sich zu entfalten. Sie wird die Welt, die wir kennen, wieder in ihre einzelnen Elemente aufbrechen und sich dabei auf die lokalen und regionalen kulturellen Wurzeln konzentrieren. Dann wird sie sich zu einer mächtigeren, geschlossenen Einheit re-formieren, die zum abschließenden Höhepunkt der Globalisierung aufsteigen wird (was übrigens innerhalb vorhersehbarer 100- und 500-jähriger Zyklen verläuft).

Eines meiner liebsten Wachstums- und Entwicklungsprinzipien lautet:

Technologien ändern sich schneller als Kulturen, und Kulturen ändern sich schneller als Gene.

Deshalb erzeugen alle ausgedehnten Perioden mit starkem Wachstum und Fortschritt Einkommens- und Werte-Divergenzen, die irgendwann untragbar werden.

Das Pro-Kopf-BIP eines typischen Industrielands ist sechsmal so hoch wie das eines typischen Entwicklungslands. In Extremfällen – etwa Norwegen im Vergleich zu Kenia – ist es 30-mal so hoch.

In den süd- und osteuropäischen Ländern ist das Pro-Kopf-BIP nur halb so hoch wie in Nord- und Westeuropa.

Die Globalisierung ist so gut gelungen, dass sie unvereinbare Kulturen, Religionen und Einkommensgruppen in einen Topf geworfen hat. Am besten ist das auf dem folgenden Schaubild von World Values Survey zu sehen:

Abbildung I-1: Die globale kulturelle/religiöse Kluft: Neun globale Kulturen, von World Values Survey

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von www.worldvaluessurvey.org; Anmerkungen von Dent Research.

Sie sehen hier, dass sich aus zwei Variablen neun unterschiedliche globale Kulturen ergeben. Auf der x-Achse sind auf das Überleben ausgerichtete (konformistische) gegen auf die Selbstverwirklichung ausgerichtete (individualistische) Werte abgetragen. Auf der y-Achse traditionelle (Glaube) gegen säkular-rationale (wissenschaftliche) Werte.

Von links unten nach rechts oben bewegt man sich von konservativ zu progressiv. Von links unten nach links oben bewegt man sich von eher traditionell zu sehr säkular-rational. Von links unten nach rechts unten bewegt man sich von einer überlebensorientierten Psychologie zu mehr Selbstverwirklichung (Abraham Maslows Bedürfnispyramide).

Die rationalste und am stärksten auf Selbstverwirklichung ausgerichtete Gruppe ist das protestantische Europa. Die englischsprachigen Länder sind zwar genauso selbstverwirklichend, aber ein bisschen weniger rational und wissenschaftlich. Die katholischen oder südlichen Länder Europas sind ein bisschen weniger wohlhabend, weniger selbstverwirklichend und etwas traditioneller.

Das konfuzianische Ostasien steht auf der rationalen Seite weit oben (versuchen Sie mit denen mal in den Naturwissenschaften zu konkurrieren!), ist aber weniger selbstverwirklichend und konformistischer.

Die orthodoxen osteuropäischen Länder und Russland stehen auf der rationalen Skala recht weit oben, sind aber viel weniger selbstverwirklichend.

Bezüglich beider Werte am wenigsten fortschrittlich ist die afrikanisch-islamische Gruppe – und deshalb fällt es diesen Menschen oft so schwer, sich in westliche Länder zu integrieren.

Und dann ist da noch Lateinamerika, das traditioneller, aber mehr auf Selbstverwirklichung ausgerichtet ist – können die tanzen oder was?*

So gesehen versteht man, weshalb die reicheren christlichen Kulturen Europas und der englischsprachigen Gruppen mit den afrikanisch-islamischen kollidieren. Sie stehen buchstäblich an den entgegengesetzten Enden beider Wertedimensionen.

Auch sieht man, wieso Russland und die orthodoxen osteuropäischen Länder nicht besonders gut mit Westeuropa und Nordamerika auskommen!

Die rasante Globalisierung und die Wanderungsbewegungen, vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg, haben alle diese verschiedenen Kulturen von Angesicht zu Angesicht miteinander konfrontiert. Ehrlich gesagt haben viele Menschen die Nase voll davon … vor allem diejenigen, die sich auf den unteren Stufen der Leiter wiederfinden.

Diese Aufschlüsselung der aktuellen Situation hilft uns zu erkennen, wie die Lage in den kommenden Jahren und Jahrzehnten aussehen könnte, in denen sich diese Revolution entfaltet.

Denken Sie an effektiveren Handel und politische Zonen.

Den Vereinigten Staaten scheint ein Zerbrechen in politisch gesehen rote (mehrheitlich republikanische) und blaue (mehrheitlich demokratische) Zonen bevorzustehen, die aber immer noch eine gemeinsame Handelszone teilen. Die eindeutig blauen Zonen sind der Nordosten, der nördliche Mittlere Westen und die Westküste. Der Rest des Landes ist größtenteils rot.

Europa könnte in einen ausgeprägten Norden (protestantisch) und Süden (katholisch) zerbrechen. Es könnte sogar zwei Euros geben und die ökonomischen Handelsungleichgewichte könnten korrigiert werden.

Wenn Großbritannien von der Europäischen Union befreit ist, warum sollte es da keine verstärkte Allianz zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Neuseeland geben? Schließlich sind diese Länder in hohem Maße kompatibel, sie teilen ein ähnliches kulturelles Erbe, ähnliche Religionen, Lebensstile und eine gemeinsame Sprache.

Japan und die Tigerstaaten – Südkorea, Taiwan, Singapur, Hongkong und die chinesische Küste – würden eine großartige Handelszone und Allianz abgeben. Den meisten Menschen ist nicht klar, wie sehr sich die höchst urbanen Küstenstädte Chinas von den Regionen im Inland unterscheiden, die immer noch sehr drittweltlich sind.

Südostasien könnte eine separate Zone sein und sich vielleicht mit Indien und dem inneren China zusammentun, was eine Handelszone und einen politischen Block ergäbe, der die weltweit größte Bevölkerung beheimaten würde.

Wladimir Putins Wunsch, die Bestandteile der ehemaligen Sowjetunion wieder zu vereinigen, könnte angesichts der nachlassenden Entschlossenheit Europas und der NATO, die östlichen Gebiete zu verteidigen, geschehen – und Präsident Trump stellt klar, dass die Vereinigten Staaten nicht da sein werden!

JEDOCH wäre bei dieser Revolution, die zunächst mehr vereinbare Souveränität erfordert, eine breitere russische und östliche Zone nur dann wahrscheinlich, wenn die orthodoxen Länder souverän und unabhängig bleiben und ein ähnliches Handelsbündnis wie die EU bilden würden. Wenn Putin versucht, sie zu erobern, scheitert er wahrscheinlich.

Die dominierenden sunnitischen Nationen der afrikanischislamischen Gruppe könnten eine bedeutende Allianz sein, wobei sich die kleineren vorwiegend schiitischen Länder oder Regionen um den Iran, Teile des Iraks, Syriens, des Libanons und Jemens zusammentun könnten.

Fast alle Bürgerkriege und alles Blutvergießen im Nahen Osten findet in Ländern statt, in denen Sunniten und Schiiten die gleiche politische Struktur besetzen. Eine Umordnung des Nahen Osten im Sinne einer klaren Teilung in Sunniten und Schiiten würde massive Konflikte lindern.

Und natürlich ergibt Lateinamerika wegen der gemeinsamen Religion und Sprache (auch wenn es dort verschiedene Versionen von Spanisch gibt*) als stärker integrierter politischer und Handelsblock einen Sinn. Und Lateinamerika verbündet sich großenteils dank einer gemeinsamen Religion gut mit den Vereinigten Staaten.

Sogar im aufstrebenden Indien könnte es zu einer Teilung zwischen Hindus und Muslimen sowie zwischen einem Norden und einem Süden mit unterschiedlicher Einkommens- und Bevölkerungsentwicklung kommen.

Das meine ich, wenn ich sage, dass wir uns in den Klauen einer Revolution befinden. Das Angesicht der Welt wird sich buchstäblich verändern, im großen und im kleinen Maßstab.

Wir werden eine Aufteilung in kohärentere Nationen und eine Umgestaltung von Ländern anhand ihrer Aufteilung nach progressiv/konservativ und religiös/kulturell erleben.

Wir werden es erleben, dass Landesgrenzen so neu gezogen und politische Programme so umgeschrieben werden, dass es in jeder souveränen Einheit mehr Einigkeit und Gemeinsamkeit gibt.

Erst wenn sich dieses ganze Chaos entfaltet hat – wenn der revolutionäre Geist beschwichtigt ist, wenn korrupte oder ineffektive Regierungen umgestürzt wurden –, wird es einen Wiederaufbau mit stärkerem Wachstum und wieder stärkerer globaler Integration geben, in deren Rahmen sich stärkere Teile zu einem größeren Ganzen formen und vernetzen können.

Das wird der große Trend der kommenden Jahre sein. Und er wird das Fundament für einen weiteren mega-globalen Boom im späteren Verlauf dieses Jahrhunderts legen! Zwar gab es nach der Amerikanischen Revolution große Fortschritte, aber die größten Erfolge kamen Jahrzehnte später, als sich dank der Dampfschiffe und der Eisenbahn erstmals die Globalisierung beschleunigte.

Und ALL dass war (und ist) vollkommen vorhersehbar … dank der Macht der Zyklen.

Darum geht es in diesem Buch: die größte politische, gesellschaftliche und kulturelle Umwälzung seit der Amerikanischen Revolution vor 250 Jahren und der Reformation, wiederum 250 Jahre zuvor.

Und darum, dass uns Zyklen im Voraus warnen.

Deshalb veröffentlichen wir täglich den kostenlosen E-Newsletter Economy & Markets und ich fordere Sie dringend auf, ihn unter economyandmarkets.com zu abonnieren. Und wenn Sie schon mal dabei sind, holen Sie sich auf dentresources.com einen kostenlosen Report ab, der Ihnen hilft, sich durch das Chaos der Zyklen zu manövrieren.

Eigentlich denken die Menschen aus naheliegenden Gründen gerne über Zyklen nach: Auf eine schwierige Phase folgt immer eine gute. Deshalb erledigen Andy und ich das für Sie, damit wir Sie warnen können, wenn große Veränderungen – gute und schwierige – bevorstehen, und Sie brauchen sich nicht andauernd Gedanken über Zyklen zu machen.

Nur wenn man die entscheidenden Zyklen versteht, die das Wirtschaftswachstum, die Innovationstätigkeit und den Fortschritt vorantreiben, wird man in die Lage versetzt zu verstehen, WARUM große Veränderungen wie die Große Depression und große Aufschwungphasen wie die Goldenen Zwanziger und die „Roaring 2000s“ (1983 bis 2007) stattfinden … WANN sie stattfinden … und WIE Sie davon profitieren können.

Täuschen Sie sich nicht: Die derzeitige weltweite Gegenreaktion gegen Globalisierung und Einwanderung ist nicht nur eine vorübergehende Phase oder ein unbedeutendes Ereignis.

Das ist bedeutender als der Brexit oder Trump und es wird ganz anders enden, als es angefangen hat.

Es wird einen großen Finanzcrash und eine deflationäre Wirtschaftskrise geben, wie wir sie zuletzt in den 1930er-Jahren erlebt haben.

Das ändert alles, was mit Geldanlage und unternehmerischer Tätigkeit zu tun hat … alles!

Es wird Unternehmen zwingen, sich ein neues Netzwerkmodell der Geschäftstätigkeit und der Organisation zu eigen zu machen, gegen das sich Top-down-Manager und Regierungen wehren.

Es könnte sein, dass neue Digitalwährungen nach dem Bottom-up-Prinzip, die nicht von Notenbanken manipuliert werden können, in viel größerem und effizienterem Maßstab aufkommen werden.

Die Torheit der Notenbankmaßnahmen wird sehr klar werden, wenn die größte Blase der neueren Geschichte schließlich zwischen Ende 2017 und Ende 2022 platzt.

Dies wird in den kommenden Jahrzehnten alles verändern und eine ganz andere ökonomische Landschaft schaffen, als wir sie während des letzten Booms erlebt haben.

Eine Landschaft, in der Entwicklungs- und Schwellenländer aufblühen, während Industrieländer vor sich hin dümpeln oder sterben werden (Japan ade). Die Industrieländer werden passend zur viel längeren Lebenserwartung zwangsweise das Rentenalter erhöhen müssen, andernfalls werden die eindeutigen demografischen Entwicklungen zu einer Überalterung und einer inakzeptablen Verlangsamung führen.

Eine Landschaft, in der mit dem Altern verbundene Branchen wie das Gesundheitswesen und Altenheime florieren werden, während der Immobiliensektor bröckelt und Autos bergab auf den Schrottplatz rollen.

Aber vor allen Dingen werden in der neuen Welt in Form von Netzwerken gestaltete Unternehmen, die nach dem Bottom-up-Prinzip operieren, die seit der industriellen Revolution vorherrschenden Top-down-Hierarchien ausstechen.

Mein Motto lautet: Jeder Kunde ein Markt, jeder Mitarbeiter ein Unternehmen.

Es ist unmöglich, „America great again“ zu machen, indem man zu den mechanischen Fließbandjobs der Vergangenheit zurückkehrt.

In nicht allzu ferner Zukunft werden wir dezentral und sofort Zugang zu Informationstechnologien haben, die eine egalitärere, demokratischere, inklusivere und produktivere Wirtschaft und Kultur zulassen.

Ironischerweise wird dies das Gegenteil dessen sein, womit diese Revolution begonnen hat – mit nationalistischen und rassistischen Maßnahmen, die darauf abzielen, sich gegen die Extreme der Globalisierung zu schützen.

Die Geschichte des wirtschaftlichen und menschlichen Fortschritts ist kristallklar: Zwar findet ein stetiges Wechselspiel zwischen gegensätzlichen liberalen und konservativen Werten statt, aber der Trend verläuft zugunsten des progressiven Geistes.

Das Ende der Sklaverei … das Aufkommen der Frauenrechte … die Rechte der Lesben und Schwulen … Transgender-Rechte …

Von landwirtschaftlichen Jobs zu Fabrikjobs … von Bürojobs zu Unternehmern.

Die Geschichte schreitet eindeutig in Richtung mehr Wohlstand, mehr individueller Freiheit, mehr Wissen, tief greifenderer Individualität und umfassenderer Selbstverwirklichung voran. Was ist eine größere Selbstverwirklichung und bringt mehr Gewinn, als wenn man sein eigenes Unternehmen hat, das zur größten persönlichen Leidenschaft passt – sei es als wirklich eigenes Unternehmen oder in Form eines Kleinunternehmens innerhalb eines größeren?

Deshalb ist das erste Schaubild, das ich Ihnen gezeigt habe, so aufschlussreich!

Eher traditionelle und konformistische Werte weichen irgendwann progressiveren Werten. Kulturen, die sich gegen den Fortschritt wenden, schreiten zurück oder scheitern (ähem … Japan).

Es ist konstruktiv, dass Konservative die neuen liberalen Technologien und Werte infrage stellen. Auf diese Weise überprüfen wir diese Dinge und trennen das Produktive und Akzeptable von dem, was unproduktiv und inakzeptabel ist.

Darin zeigt sich das ultimative Prinzip der Zyklen und des Fortschritts: das Wechselspiel der Gegensätze.

Ebenso wie männlich und weiblich sind Aufschwung und Niedergang, Inflation und Deflation, liberal und konservativ weder richtig noch falsch. Sie sind Yin und Yang. Untrennbar. Gemeinsam erzeugen sie die Energie und die Innovationen, die nötig sind, damit das wirkliche Leben funktioniert und sich weiterentwickelt, genauso wie die entgegengesetzten Pole einer Batterie Energie erzeugen.

Diese Dynamik hat die Unterschiede und die verhältnismäßigen Vorteile unserer heutigen globalen Kultur geschaffen … genau die, gegen die die Bürger der Welt aufbegehren. Und während diese Revolution ihren Lauf nimmt, werden wir uns am Ende wieder in Richtung Globalisierung bewegen … zu unserem beiderseitigen Vorteil und Leid.

Die Gegenreaktion gegen die Globalisierung ist an diesem extremen Punkt notwendig und es wird Jahrzehnte dauern, bis das durch ist.

Aber das ist nicht das Endergebnis.

Das ist nur die erfrischende Pause.

Die Gegenreaktion gegen die Einwanderung ist auch nicht das Endergebnis, aber sie wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sehr real sein – zunächst zu unserem Schaden.

Wenn in diesem ökonomischen Winter keine monumentale Revolution stattfindet, können wir nicht zu einem neuen ökonomischen Frühling voranschreiten, der Wachstum verheißt.

Und nur wenn man die wichtigsten Zyklen klar versteht, die sich über die gesamte Geschichte wiederholen – den 250-jährigen Revolutionszyklus, den hundertjährigen Zyklus, den 84-jährigen Zyklus der populistischen Bewegungen und viele andere –, kann man erkennen, dass diese Finanzkrise anders ist und dass auch der darauf folgende Aufschwung anders sein wird.

Während des Aufschwungs von 1933 bis 2017 hätte es jeder Anleger und jedes Unternehmen zu etwas bringen können. Während des Aufschwungs von 1983 bis 2017 hätten sie es schlicht dadurch zu noch mehr bringen können, dass sie mit Darts nach einer Liste von Unternehmen, Aktien, Immobilien oder Rohstoffen geworfen hätten.

Das wird bei dem weltweiten Aufschwung, der auf den größten Crash und die größte Finanzkrise zu unseren Lebzeiten folgen wird, NICHT so sein.

Auch wird der nächste Mega-Boom in den meisten Industrieländern nicht die gleichen Höhen wie der letzte erreichen.

Es wird auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr passieren, dass die vier fundamentalen Zyklen, von denen die Industrieländer (und zunehmend auch die Entwicklungs- und Schwellenländer) angetrieben werden, in der Weise zusammenfallen, wie sie es von 1988 bis 2000 taten! Dieses Zusammenfallen ist das, was die Aufschwünge und Niedergänge mit Raketentreibstoff versorgt.

Wenn man als Anleger oder als Unternehmen (oder als Regierung) im nächsten Boom erfolgreich sein will, muss man klüger sein.

Das fängt damit an, dass man den größten Crash und Neubeginn unseres Lebens erst mal überleben muss.

Dieses Buch führt Sie durch die bedrohlichen und chancenreichen Zeiten, die vor uns liegen, vor allem durch die schlimmsten Zyklen, die Ende 2017 zuschlagen und bis Anfang 2020 dauern werden. Wir setzen die Unterhaltung auf dentresources.com fort, wo Sie als Dank dafür, dass Sie dieses Buch lesen, einen kostenlosen Report bekommen. Außerdem ermuntere ich Sie, unter economyandmarkets.com unseren kostenlosen täglichen E-Newsletter zu abonnieren.

Wenn Sie Ihre finanziellen Gewinne jetzt schützen, können Sie bald vom Schlussverkauf Ihres Lebens profitieren. Allerdings werden die Gewinne aus ganz anderen Sektoren als früher stammen. Genaueres dazu werde ich Ihnen auf diesen Seiten mitteilen.

Bevor wir uns hineinstürzen, möchte ich mich wiederholen: Das alles ist dank der Macht der Zyklen vorhersehbar.

Das erste Buch, das ich geschrieben habe, hieß „Our Power to Predict“. Seine Botschaft ist heute noch so wahr wie 1989. Nur habe ich jetzt, nachdem ich mich 30 Jahre lang in dieses Gebiet vertieft habe, bessere und stärker integrierte Zyklen.

Zyklen sind mein Beruf und der von Andrew Pancholi. Es ist an der Zeit, dass Sie auf Experten wie uns hören, die nicht so tun, als könnte die Wirtschaft einfach immer weiter wachsen, ohne Rezessionen und disruptive Technologien … und Revolutionen!

Was hat Janet Yellen am 27. Juni 2017 noch einmal gesagt? Dass wir „zu unseren Lebzeiten“ keine weitere Finanzkrise mehr erleben werden. Klingt wie Irving Fisher unmittelbar vor dem Crash 1929: „Die Aktienkurse haben offenbar ein dauerhaft hohes Plateau erreicht.“

Andy ist ein guter Freund von mir und genauso ein Zyklusnarr wie ich. Von ihm stammt The Market Timing Report und er ist Teilhaber und Portfoliomanager von Fidelis Capital Management. Und auch er hat Ihnen auf den Seiten dieses Buches einige Erkenntnisse mitzuteilen.

Bevor wir loslegen und Sie sich auf die größte Revolution seit dem Aufstieg der Demokratie vorbereiten, noch ein Wort von Andy …

*    Anmerkung des Übersetzers: Der hier im Gegensatz zu Maslows „self-actualization“ verwendete Begriff für „Selbstverwirklichung“ ist „self-expression“ mit der Grundbedeutung „Selbstdarstellung“, was die unerwartete Assoziation mit dem Tanzen erklärt. Sie erklärt jedoch nicht, weshalb beispielsweise die afrikanischen und die orientalischen Tanzkulturen unter den Tisch fallen.

*    Anmerkung des Übersetzers: Abgesehen von den fast 40 Prozent der Lateinamerikaner, die brasilianisches Portugiesisch sprechen.

PROLOG

WIESO WIR IN DIE ENTSCHEIDENDSTE PHASE UNSERES LEBENS EINTRETEN

Andrew Pancholi

„Je länger man zurückblicken kann, desto weiter kann man nach vorn blicken.“

– Winston Churchill

Wie Harry gerade sagte: In den kommenden Jahren werden wir eine vollständige Transformation aller Aspekte unseres Lebens erleben.

Wie Sie wissen, wiederholt sich die Geschichte.

Die meisten Menschen sind dumm genug, dieses Konzept zu ignorieren. Das tun sie auf eigene Gefahr.

Wir erleben einen großen gesellschaftlichen, kulturellen und finanziellen (Geldanlage etc.) Wandel, der daraus resultiert, dass einige der größten Zyklen zusammentreffen. Im Prinzip wiederholt sich die Geschichte.

Das ist kein weiterer Fall von Schuldenabbau und Deflation. Es reicht weitaus tiefer.

Nehmen wir an, wir würden regelmäßig in ein bestimmtes Café gehen.

Ich trinke dort jeden Tag Tee.

Einmal die Woche kommt auch Harry.

Alle zwei Wochen stößt George dazu.

Sie – der Leser – schließen sich uns einmal im Monat an.

Irgendwann sitzen wir alle am gleichen Tag in dem Café. Das ist unvermeidlich. Und wenn wir alle zusammen sind, feiern wir.

Exakt genauso ist es mit den Zyklen.

Es gibt eine breite Palette von Zyklen, von den Super-Makro-Zyklen, über die Sie in diesem Buch etwas erfahren werden, bis hinunter zu den allerkleinsten, die ein paar Tage oder gar nur Sekunden dauern können.

Der Trick besteht nun darin, diejenigen Zeitfenster zu finden, in denen sie alle zusammentreffen. Dann gibt es ein Feuerwerk. Je mehr Zyklen zur Feier kommen, umso wilder geht es zu!

Winston Churchill, der größte britische Staatsmann, der je gelebt hat, sagte einmal: „Je länger man zurückblicken kann, desto weiter kann man nach vorn blicken.“

Er war nicht dumm!

Das ist die Natur von Vorhersagen anhand von Zyklen.

Die längeren Zyklen, die die Menschen entweder vergessen oder von denen sie nichts wissen, erzeugen die großen „unerwarteten“ Ereignisse. Manche Menschen bezeichnen sie als „schwarze Schwäne“.

Allerdings gibt es keine schwarzen Schwäne.

Das ist bloß ein praktisches Etikett, das man auf etwas kleben kann, das irgendein Experte nicht kommen sah, weil er einen Zyklus nicht verstanden hatte – oder grundsätzlich die Zyklen nicht verstanden hat. Das ist seine Karte „Du kommst aus dem Gefängnis frei …“!

Diese Dinge entgehen den Experten, weil sie nicht weit genug zurückblicken, um das vorherzusagen, was hinter der nächsten Ecke liegt. Genau so ein Ereignis war der Brexit. Sie werden in diesem Buch noch erfahren, wie auch Sie ihn hätten vorhersagen können.

Es geht aber nicht nur darum, so weit zurückzublicken, wie man kann. Man muss auch wissen, wo man hinschauen muss. Und das wissen Harry und ich am besten!

Während sich diese Revolution entfaltet, spüren wir die Auswirkungen von Zyklen, die welterschütternde Ereignisse verursachten, als sie zum letzten Mal ihre Höhepunkte erreichten. Mehr Einzelheiten dazu werde ich Ihnen in diesem Buch mitteilen, aber schauen wir uns zunächst die folgenden Ereignisse an:

•    Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an, es folgt die größte religiöse Rebellion seiner Zeit.

•    Die Mayflower sticht in England in See.

•    Die Südseeblase und die Mississippi-Blase 1720

•    Die Amerikanische Revolution

•    Die Französische Revolution

•    Die Revolutionen 1848–1850 in Europa

•    Den amerikanischen Bürgerkrieg

•    Den Ersten Weltkrieg

•    Den Crash 1929

•    Den Aufstieg Hitlers

•    Den Zweiten Weltkrieg

•    Die Atombombe

•    Die Ölkrise

•    Den Rücktritt Richard Nixons

•    Den Beginn des Devisenhandels mit frei schwankenden Wechselkursen

•    Den Crash 1987

•    Die globale Finanzkrise 2007–2008

Ja!

Ich meine es ziemlich buchstäblich, dass die Zyklen, die zu diesen Ereignissen führten, jetzt wieder zusammentreffen – jetzt und in den kommenden Jahren!

Wir leben in aufregenden Zeiten!

Wir wollen Ihnen durch diese Zeiten helfen (sehen Sie unter markettimingreport.com nach).

TEIL I

DIE TREIBENDEN KRÄFTE DER REVOLUTION

KAPITEL 1

DIE DREI VORBOTEN DER REVOLUTION

„Zyklen sind die dunkle Materie unserer Welt.

Wir können sie nicht sehen, aber sie wirken sich auf alles aus, was wir tun.“

– Harry Dent

Neil deGrasse Tyson spricht davon, dass das Universum zu 85 Prozent aus dunkler Materie besteht. Wir können sie nicht sehen. Wir wissen nicht, was sie ist. Wir wissen nur, dass unsere Gleichungen zur Beschreibung des Universums ohne sie nicht funktionieren. Aber sie besitzt Gravitation und deshalb können wir sie detektieren und ihre Wirkung messen.

Genauso ist es mit dem Leben, nur dass unsere „dunkle Materie“ die Zyklen sind. Wir können sie nicht sehen, wir können sie nicht anfassen und es gibt mehr davon, als man sich vorstellen kann, aber jeder einzelne Zyklus wirkt sich zu vielen Zeitpunkten unseres Lebens zu einem gewissen Grad auf uns aus.

Sie sind die unsichtbaren Unterströmungen, die uns antreiben.

Während dieses Jahrzehnt an uns vorbei rollt, werden wir von einer Armada von ökonomischen, politischen, finanziellen, gesellschaftlichen und geopolitischen Zyklen erfasst, die das Antlitz unserer Welt verändern.

Wir stehen im Begriff, uns noch viel tiefer in die intensivste Phase des ökonomischen Winters im Rahmen meines 80-jährigen Wirtschaftszyklus (mehr dazu später) zu bewegen. Damit geht ein „Reset“ der Schulden- und der Finanzblase einher, wie man ihn nur einmal erlebt, und das Aufkommen einer ganz neuen Ökonomie, wie es auch in den 1930er-Jahren geschah. Stellen Sie sich vor, welche Vorteile es gehabt hätte, wenn Sie damals diesen großen Neustart hätten kommen sehen – einen Ausverkauf von Finanzanlagen, wie man ihn damals nur einmal erlebte!

Außerdem stecken wir in dem zusammenfließenden Niedergang der vier Fundamentalzyklen – vier Schlüsselzyklen, die von entscheidender Bedeutung für die Performance von Aktienmärkten, für das Überleben von Volkswirtschaften und für die Sicherheit der Bürger rund um den Globus sind (auch dazu werde ich später noch mehr sagen).

Alle vier befinden sich seit Anfang 2014 auf einer gemeinsamen negativen Flugbahn.

Dieses Zusammentreffen kommt nicht häufig vor. Am ehesten mit dem jetzigen vergleichbar ist dasjenige, das von Ende 1929 bis 1934 stattfand und uns die schlimmsten Jahre der Großen Depression bescherte. Das einzige weitere derartige Ereignis des vergangenen Jahrhunderts resultierte in der massiven Inflation der 1970er-Jahre. Dieser Zyklus wird sich bis Anfang 2020 noch vertiefen und die Nachbeben werden mindestens bis in das Jahr 2022 hineinreichen.

Was aber dieses Jahrhundert wirklich von den anderen abhebt, ist das Hinzukommen der drei Vorboten der Revolution!

Zum letzten Mal erlebten wir den turbulentesten dieser drei Zyklen – den 250-jährigen Revolutionszyklus – während der Amerikanischen Revolution und der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts.

Auch der 84-jährige Zyklus der populistischen Bewegungen ist wieder da. Das letzte Mal, als dieser Zyklus durchrollte, mussten wir die Schrecken von Hitler und Mussolini erdulden.

Zudem hängt der 28-jährige Zyklus der Finanzkrisen wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen.

(Auf den 84-jährigen und den 28-jährigen Zyklus machte mich Andy aufmerksam. Den 250-jährigen Zyklus verwende ich schon seit Jahrzehnten und ich habe einen 80-jährigen Zyklus, der seinem 84-jährigen sehr nahekommt.)

Das wird lustig! Schauen wir uns jeden dieser Vorboten an, damit wir besser einschätzen können, wie sie unsere Welt revolutionieren werden.

VORBOTE NUMMER 1: DER 250-JÄHRIGE REVOLUTIONSZYKLUS

Die aktuelle Revolution begann Mitte/Ende 2016 mit dem Brexit-Votum und dann Trump, und sie könnte ein oder zwei Jahrzehnte dauern, womöglich bis 2033.

Die letzte begann in den 1760er-Jahren mit der Rebellion der 13 Kolonien gegen den Sugar Act aus dem Jahr 1764 und den Stamp Act von 1765. Zu ihrem Höhepunkt gelangte sie mit der Boston Tea Party im Jahr 1773. Dann wurde 1775 der Erste Kontinentalkongress gegründet und 1776 folgte die Unabhängigkeitserklärung. Der Revolutionskrieg währte von 1775 bis 1783.

Dieser Zeitraum von 1765 bis 1783 war die Geburt der Demokratie. Das war eine große Sache und sie breitet sich immer noch durch die weniger entwickelte Welt aus.

Von 1776 bis 1789 gab Adam Smith fünf Auflagen seines bahnbrechenden Buches „Wohlstand der Nationen“ heraus. Er gilt als Begründer der klassischen Ökonomie und formulierte als Erster die dynamischen Kräfte der kapitalistischen freien Marktwirtschaft – die er bekanntlich als „unsichtbare Hand“ bezeichnete. Klingt nach dunkler Materie, oder?

Außerdem markierte diese Ära in der Praxis den Beginn der industriellen Revolution im Zusammenhang mit der bahnbrechenden Neuerung der Dampfmaschine.

Ich nenne das „Harry und Sally“.

Zwei gegensätzliche Prinzipien trafen zusammen und brachten den wohl größten Anstieg des Lebensstandards der gesamten Neuzeit hervor.

Der Kapitalismus belohnt den Beitrag des Einzelnen und das Eingehen von Risiken. Die Demokratie ist inklusiv und verleiht allen über das Wahlrecht ein Mitspracherecht. Das bringt die Soldaten mit den Generälen in Einklang.

Der 250-jährige Revolutionszyklus vor „Harry und Sally“ brachte die Reformation mit sich, die damit begann, dass Martin Luther 1517 seine 95 Thesen bekannt gab. Dies rief eine Spaltung der katholischen Kirche hervor und spielte der Macht der 1455 erfundenen Druckpresse* in die Hände.

In dieser Zeit trat auch einer der größten Innovatoren der Geschichte hervor – Leonardo da Vinci. In der Spätphase der Renaissance, etwa von 1517 bis 1532, fand eindeutig eine intellektuelle Revolution statt.

So sieht dieser Zyklus aus:

Abbildung 1-1: Der 250-jährige Revolutionszyklus

Quelle: Dent Research

Der gegenwärtige 250-jährige Revolutionszyklus entspricht dem ökonomischen Winter gemäß meinem 80-/84-jährigen Wirtschaftszyklus der vier Jahreszeiten und Andys 84-jährigem Zyklus der populistischen Bewegungen. Ich denke mir immer mehr, dass diese Zyklen ein und derselbe sind und dass der 84-jährige Zeitrahmen besser zutrifft.

Andy ist ein guter Freund von mir und womöglich der einzige Mensch, der es manchmal schafft, mich in puncto Zyklen zu übertreffen.

Auf dem von mir veranstalteten Irrational Economic Summit in Palm Springs 2016 führten wir mit vielen ähnlichen Zyklen ein Duell, etwa dem 10-jährigen, dem 30-jährigen, dem 45-jährigen, dem 60-jährigen, dem 80-/84-jährigen und dem 500-jährigen Zyklus. Aber dann zog Andy noch meinen 100-jährigen, meinen 144-jährigen und meinen 180-jährigen Zyklus aus dem Halfter, die in diesem Zeitraum zusammenfallen.

Mit einigen dieser längerfristigen Zyklen schoss er im Grunde besser als ich, und das ist nicht leicht.

Damals beschloss ich, dass wir unsere Zykluskompetenzen zusammenlegen sollten, und daraus wurde dieses Buch geboren.

Ich habe mich im Laufe der Jahre immer öfter um Hilfe bei der Feinabstimmung meiner Prognosen an ihn gewandt, weil er die kurzfristigen Sachen so ausgezeichnet beherrscht. Er beherrscht die Kunst der Zyklusanalyse, indem er Signale entwickelt, die ihm mögliche Wendepunkte und eine ganze Batterie sonstiger verfügbarer Informationen aufzeigen.

VORBOTE NUMMER 2: DER 84-JÄHRIGE ZYKLUS DER POPULISTISCHEN BEWEGUNGEN

Dieser konkrete Zyklus ist in der heutigen Welt besser zu sehen, weil wir fast täglich Zeugen zahlloser Proteste und Aufstände werden.

Angefangen hat es mit einer tiefen Unzufriedenheit unter Arbeitern und Angehörigen der Mittelschicht, als im Jahr 2008 die US-Wirtschaft in Stücke brach. Sie hatten schon seit 2000 sinkende Löhne erduldet und waren daher reif für die Revolte.

Diese Menschen waren von einer geplatzten Blase nach der anderen zugrunde gerichtet worden und hatten dabei zusehen müssen, wie sich das reichste eine Prozent mit 50 Prozent des Geldes davonmachte. Genauso geschah es anlässlich des langfristigen Börsenhochs 1929 und des ökonomischen Herbstes nach der Blase – ja genau, vor rund 84 Jahren.

Noch schlimmer: In den Vereinigten Staaten waren die Menschen von der „asiatischen Deflation“ der Gehälter der Mittelschicht betroffen – aufgrund der Konkurrenz durch legale und illegale Einwanderer, die vorwiegend aus Mexiko und dem restlichen Lateinamerika kamen.

In Europa wurde dieser Lohndruck durch die Flüchtlingskrise verstärkt, in deren Rahmen im Jahr 2015 mehr als eine Million Menschen auf den Kontinent strömten.

Weitere Funken waren die Griechenlandpleite und die Bedrohung des Euro 2010–2011. In den Ländern Südeuropas steht die Arbeitslosigkeit immer noch fast auf Rekordhochs. Dort blüht der Schwarzmarkt.

Inzwischen sind wir in das echte Stadium eingetreten, eine populistische Revolte gegen Globalisierung, Einwanderung und die Finanztricksereien der Wall Street.

Entgegen den Umfragen stimmten die Briten für den Brexit.

In den Vereinigten Staaten setzte sich entgegen den Umfragen Trump durch.

Noch mehr unerwartete Disruptionen werden folgen.

In den Niederlanden scheiterte der EU-feindliche Premierminister-Kandidat Geert Wilders zwar, aber das Ergebnis war knapp … UND er und die rechtsextremen Bewegungen, die Europa überziehen, werden so bald nicht verschwinden.

Die Wahl in Frankreich war ein hitziger Wettbewerb zwischen der populistischen, EU-feindlichen Rechtsaußen-Kandidatin Marine Le Pen und dem liberaleren Emmanuel Macron. Zwar verlor auch Le Pen, aber auch sie und ihr Front National werden bleiben.

Zum letzten Mal hatten wir eine solche populistische Bewegung Anfang der 1930er-Jahre unter der Führung von Hitler und Mussolini in Europa. Der Reiz, den Hitler ausübte, bestand nur in dem Versprechen, Deutschland „great again“ zu machen!

Der Januar 1933, als Hitler deutscher Reichskanzler wurde, und der Januar 2017, als Trump US-Präsident wurde, liegen genau 84 Jahre auseinander. (Weder bezeichne ich Trump als neuen Hitler noch vergleiche ich die beiden! Ich führe lediglich diesen Zyklus vor und zeige, wie präzise er solche populistischen Bewegungen definiert.)

Abbildung 1-2: Der 84-jährige Zyklus der populistischen Bewegungen

Quelle: Dent Research

Wenn wir diesen 84-jährigen Zyklus zurückverfolgen, kommen wir zu der populistischen Bewegung, die von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs reichte.

Davor gab es die Revolutionen in Europa, die etwa 1848 begannen.

Die Menschen bekamen Angst, sie könnten ihr vermeintliches Geburtsrecht verlieren.

Die Massen hatten die Nase voll davon, von den herrschenden Klassen unterdrückt zu werden. Ihnen fehlte allerdings ein einigender Katalysator.

Jedenfalls bis Karl Marx und seine Prinzipien ein Fanal der Hoffnung brachten. Die brodelnde Unzufriedenheit legte an Tempo zu und plötzlich fand unter den Massen Europas eine Einigung statt. Der Kommunismus war geboren!

Der Kontinent war wie ein Kartenhaus. Schon die kleinste Kleinigkeit brachte es zum Einsturz.

In den Jahren 1848 bis 1850 erlebten alle europäischen Nationen Aufstände und Revolutionen.

Das passierte schnell.

Das Volk hatte genug.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Fünf Jahre vorher hätte das niemand erwartet.

Damals die industrielle Revolution, heute das Internet und der Technologieboom. Damals die rücksichtslose, repressive Herrschaft des Adels, heute ineffektive Regierungen.

Die Geschichte wiederholt sich.

Der Zyklus kehrt wieder.

Davor hatten wir 1774 in den Vereinigten Staaten den Ersten Kontinentalkongress und 1776 die Unabhängigkeitserklärung … die mich wieder auf den 250-jährigen Revolutionszyklus zurückbringt.

Schließlich summieren sich drei 84-jährige Zyklen ja auf 252 Jahre!

Sehen Sie sich den nächsten Chart an. Sehen Sie sich an, wie diese Zyklen in der gemeinsamen Darstellung aussehen.

Andy wird Ihnen in Kapitel 2 weitere Details zu diesem Vorboten liefern.

Zu sehen, wie sich diese Zyklen zusammenfügen, und ihre Auswirkungen zu erkennen ist vielleicht das Schönste, was ich im Leben je gesehen habe (mit Ausnahme meiner reizenden Frau Jean-ne).

Abbildung 1-3: Der 250-jährige Revolutionszyklus und der 84-jährige Zyklus der populistischen Bewegungen. Im Jahr 2017 fallen die beiden Zyklen zusammen.

Quelle: Dent Research

VORBOTE NUMMER 3: DER 28-JÄHRIGE ZYKLUS DER FINANZKRISEN

Andy hat außerdem einen 28-jährigen Zyklus, der mit Finanzkrisen in Beziehung steht. Er ähnelt meinem seit Langem bestehenden 30-jährigen Zyklus der Rohstoffpreise.

Dieser Zyklus durchschritt 1933 eine Talsohle. Damals erlebten die Vereinigten Staaten die höchste Arbeitslosigkeit ihrer Geschichte und die Weltwirtschaftskrise erreichte ihren Tiefpunkt.

Die nächste Talsohle kam 1961 mit der Zwillingsrezession 1960 und 1962, der Kubakrise und der Ermordung von Präsident Kennedy.

Dann kamen 1990–1991 die Rezession und die Sparkassenkrise (kurz nach dem Boden 1989).

Die nächste schwere Finanzkrise war natürlich die der Jahre 2008 und 2009, und sie fiel auf meinen 80-jährigen (oder wahrscheinlich eher 84-jährigen) Zyklus der ökonomischen Jahreszeiten, der zwei Auf- und Abschwünge des generationsbedingten Ausgabenzyklus überspannt: den Höhepunkt des massiven Ausgabenzyklus der Babyboom-Generation und das Heraufdämmern des gefürchteten ökonomischen Winters.

Abbildung 1-4: Der 28-jährige Zyklus der Finanzkrisen

Quelle: Dent Research

Und nun bekommen wir das, was Andy und ich als den nächsten wahrscheinlich massiven Crash betrachten, vom zweiten Halbjahr 2017 bis mindestens Ende 2019 oder Anfang 2020.

Das bringt uns auf den 84-jährigen Zyklus zurück, eine große separatistische Bewegung und eine Gegenreaktion gegen die Globalisierung … und was für ein massiver Zyklus sich da abzeichnet!

Dreimal 28 ist … ?

84.

Weitere Beispiele für diesen Zyklus sind unter anderem:

•    1793: Frankreich stolperte durch das Dickicht der Französischen Revolution.

•    1821: Nach jahrhundertelanger Herrschaft verlor das Osmanische Reich die Kontrolle über Griechenland. Panama und Peru brachen aus der spanischen Kolonisierung aus. Und Faraday erfand den Elektromotor.

Abbildung 1-5: Der 84-jährige Zyklus der populistischen Bewegungen und der 28-jährige Zyklus der Finanzkrisen. Die beiden Zyklen fallen im Jahr 2017 zusammen.

Quelle: Dent Research

•    1877: Russland erklärte dem Osmanischen Reich den Krieg. Großbritannien annektierte die südafrikanische Provinz Transvaal.

•    1905: Russland rutschte in eine Krise. Es gab eine große Hungersnot und viele gewalttätige Aufstände. Die Japaner vernichteten die russische Marine.

•    1961: Die Invasion in der Schweinebucht schlug fehl. Die Berliner Mauer wurde hochgezogen. Die Sowjetunion gewann den anfänglichen Wettlauf im Weltraum und Juri Gagarin schrieb Geschichte.

•    1989: Die Berliner Mauer fiel. Das chinesische Militär massakrierte auf dem Platz des Himmlischen Friedens Studenten.

Wie ich schon sagte, der Zyklus wendet.

Und der nächste dürfte noch in diesem Jahr beginnen!

Wenn diese drei Vorboten der Revolution zusammentreffen, ist auf lokaler und globaler Ebene mit bedeutenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen zu rechnen. Und sie treffen Ende 2017 sehr präzise zusammen.

Das Schöne daran: Wenn man diese Zyklen kennt, kann man problemlos Schritte unternehmen, damit man überlebt und gedeiht, wenn die „dunkle Materie“ über uns hinwegrollt. Wir teilen diese Details täglich in unserem kostenlosen E-Newsletter mit unseren Lesern. Abonnieren Sie economyandmarkets.com. Und vergessen Sie nicht, sich unter dentresources.com Ihren kostenlosen Bericht als Dankeschön dafür abzuholen, dass Sie dieses Buch lesen.

Abbildung 1-6: Die drei Vorboten der Revolution. Im Jahr 2017 fallen alle Zyklen zusammen.

Quelle: Dent Research

Bei den Zyklen ist es allerdings so, dass man umso mehr auf das vertraut, was die Zukunft bereithält, je mehr Bestätigung man bekommt.

Zwar sind die drei Vorboten der Revolution für sich genommen signifikante Zyklen und sie stellen eine mächtige Kraft dar, wenn sie zusammenfallen, aber es gibt noch einen weiteren großen Zyklus, der zu dieser Feier stößt.

*    Anmerkung des Übersetzers: Die Gutenberg-Bibel wurde bereits 1452–1454 nach dem neuen Verfahren mit beweglichen Lettern gedruckt.

KAPITEL 2

WAS WAR ZUERST DA? DIE HENNE ODER DAS EI?

„Sehen Sie Parallelen zwischen damals und heute?“

– Andrew Pancholi

Als sich das Vereinigte Königreich von der Europäischen Union lossagte und Donald Trump 2016 die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten gewann, war klar, dass ein Wendepunkt gekommen war. Und 2017 würde ein ein interessantes Jahr werden. (Wie auch der Rest des Jahrzehnts!)

Viele würden sagen, Trump sei ein Mann der Tat. Sein Wort haltend ordnete er am Mittwoch, dem 25. Januar, also am sechsten Tag seiner Amtszeit, den Bau einer Mauer zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten an. Aber er hat vor, wie Harry sagen würde, eine Mauer für niemand zu bauen. Unsere in Mexiko geborene Einwandererpopulation, vor allem die Illegalen, geht seit 2007 zurück und wird dies im Zuge des bevorstehenden noch tieferen Abschwungs wahrscheinlich weiterhin tun.

Aber wussten Sie, dass die bislang berühmteste geopolitische und sozioökonomische Mauer, nämlich die Berliner Mauer, 1961 gebaut wurde?

Sie wurde gebaut, um die kommunistischen Ostdeutschen daran zu hindern, dass sie in das wohlhabendere kapitalistische Westberlin flüchteten. Das funktionierte 28 Jahre lang, bevor sie 1989 fiel.

Zählt man 28 Jahre zu 1989 hinzu, landet man im Jahr 2017.

Genau hier, genau jetzt!

Das zeigt die Geometrie der Zyklen.

Bevor wir weitermachen, muss ich eine Sache klarstellen: Ich schreibe dies, um Ihnen zu zeigen, wie sich Zyklen in den Bereichen Geopolitik und Finanzwesen abspielen. Sonst nichts. Ich fälle keine Urteile. Ich kritisiere nicht. Ich beobachte lediglich!

Nun ist wieder ein geopolitisch und sozioökonomisch teilendes Bauwerk angesagt, als absolut perfekte Wiederholung der ablaufenden Zyklen.

Das bedeutet, dass das Jahr 2045 eine Landmarke der Spaltung und der Finanzkrise sein wird, und zwar nicht nur, weil es bis dahin weitere 28 Jahre sind, sondern auch weil es 100 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegt.

Es werden Paradigmenwechsel stattfinden.

Am Freitag, dem 27. Januar, unterzeichnete Präsident Trump eine separate Verfügung, die gegen gewisse Gruppen Einwanderungsund Reisebeschränkungen verhängte. Das wurde zwar gerichtlich angefochten, doch er weigerte sich nachzugeben.

Sicher stellte seine Verfügung Menschen aus gewissen Herkunftsländern unter Verdacht, egal ob sie gute oder schlechte Menschen waren. Aber frühere Regierungen – die nicht so unschuldig waren, wie sie einen immer glauben machten – betrieben ähnlich diskriminierende Maßnahmen.