Stundenentwurf: Freiheit und Verantwortung - Was macht mich frei? - Stefan Prill - E-Book

Stundenentwurf: Freiheit und Verantwortung - Was macht mich frei? E-Book

Stefan Prill

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Beschreibung

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Theologische Fakultät (Praktisch-Theologisches Seminar)), Veranstaltung: Hauptseminar Religionspädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: „Bei der Freiheit handelt es sich […] um ein aktuelles und beziehungsreiches Thema. Die Verheißung der Freiheit zieht die Aufmerksamkeit auf sich; doch die Gefährdung der Freiheit steht genauso dringlich auf der Tagesordnung“, konstatiert Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD. Auch wenn Freiheit ein hohes Gut ist, ist sie keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Der Blick in Regionen der Erde, in denen die Freiheitsrechte der UN-Menschenrechtscharta nicht verwirklicht werden, macht dies deutlich. Doch auch wenn die Schüler meistens keine persönlichen Erfahrungen mit politischer Unfreiheit gemacht haben und das Gefühl der Freiheit eine wichtige und existentielle Erfahrung für sie darstellt, erleben besonders Jugendliche viele gesellschaftliche Zwänge als Bedrohung ihrer Freiheit. Oft sind diese Bedrohungen des eigenen Freiheitgefühls mit den Orten Schule und Elternhaus verknüpft, sodass viele Jugendliche eine Sehnsucht nach Freiheit als Unabhängigkeit entwickeln. Dieses Gefühl „Ich kann tun und lassen, was ich will“, manifestiert sich für sie oft in ihrer Freizeit, im Urlaub oder aber in dem Herbeiwünschen der Zeit nach dem Auszug aus dem Elternhaus bzw. nach dem Schulabschluss. Dass Freiheit jedoch weit mehr als Unabhängigkeit bedeutet, haben viele Schülerinnen und Schüler nicht im Blick. Durch die Beschäftigung mit der christlichen Freiheit, die in der Bibel sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament beschrieben wird und die in der Reformation neu entdeckt wurde, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit eine andere Konzeption von Freiheit kennenzulernen, das mehr bietet als äußere Freiheit und Unabhängigkeit. Im Alten Testament wird Freiheit als ein Geschenk beschrieben, welches Gott erst möglich macht. Im Neuen Testament liegt die christliche Freiheit im heilsgeschichtlichen Wirken Christi begründet.Für die Bibel ist die höchste Form des menschlichen Zusammenlebens die Nächstenliebe und so verwirklicht sich in der Nächstenliebe auch der richtige christliche Gebrauch der eigenen Freiheit. Die Schülerinnen und Schüler können für sich entscheiden, ob das christliche Freiheitsverständnis für sie etwas wäre, dass ihrem Leben Gewinn bringen könnte und dass sie selber erleben möchten, oder ob sie es begründet ablehnen wollen, aber zumindest erklären können, was Christen unter Freiheit und einem freiheitlichen Lebensstil, der in der Nächstenliebe gipfelt, verstehen.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Orientierung

1.1. Was will ich, dass meine Schüler lernen?

1.2. Bezug zum Bildungsplan

1.3. Vorläufiger Stoffverteilungsplan

2. Theologische Entfaltung

2.1. Freiheit im Alten Testament

2.2. Freiheit im Neuen Testament

3. Didaktischer Übergang

3.1. Worauf richtet sich mein Unterricht?

3.2. Lernschritte und Kompetenzerwerb

3.3. Stoffverteilungsplan

3.4. Konzeption einer Stunde aus dem Gesamtzusammenhang

3.5. Materialien, Medien, Texte

3.5.1. Kurzfilm „Eine Minute Freiheit“

3.5.2. Huber, W., Von der Freiheit, 98-105 (Auszüge)

3.5.3. Fragen zu „Huber, W., Von der Freiheit, 98-105 (Auszüge)“

3.5.4. Ernst Lange, Die zehn großen Freiheiten, 3-8

3.5.5. Kurzfilm „Wacht auf!“

3.5.6. Dietrich Bonhoeffer, Stationen der Freiheit

3.5.7. Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen (Auszüge)

4. Literaturverzeichnis

4.1. Abkürzungsverzeichnis

4.2. Textausgaben und Quellen

4.3. Hilfsmittel

4.4. Einleitungen, Theologien, Kommentare

4.5. Lexikonartikel

4.6. Monographien und Aufsätze

4.7. Sonstige Medien

 

1. Orientierung

 

1.1. Was will ich, dass meine Schüler lernen?

 

„Bei der Freiheit handelt es sich […] um ein aktuelles und beziehungsreiches Thema. Die Verheißung der Freiheit zieht die Aufmerksamkeit auf sich; doch die Gefährdung der Freiheit steht genauso dringlich auf der Tagesordnung“,[1] konstatiert Wolfgang Huber, der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD. Auch wenn Freiheit ein hohes Gut ist, ist sie keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Der Blick in Regionen der Erde, in denen die Freiheitsrechte der UN-Menschenrechtscharta nicht verwirklicht werden, macht dies deutlich. Aktuelle Medienberichte zu Einschränkungen von Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit zeigen, dass die Freiheiten, mit denen Schülerinnen und Schüler in Deutschland aufwachsen, nicht von allen Menschen genossen werden können. Die Berichterstattung zur Zensur des Internets in der Türkei und in Nordkorea oder der Fall der zum Tode verurteilten Christin im Sudan, sind sicherlich auch einigen Schülern der Oberstufe noch im Gedächtnis. Doch auch wenn die Schüler meistens keine persönlichen Erfahrungen mit politischer Unfreiheit gemacht haben und das Gefühl der Freiheit eine wichtige und existentielle Erfahrung für sie darstellt, erleben besonders Jugendliche viele gesellschaftliche Zwänge als Bedrohung ihrer Freiheit.[2] Schönheitsideale, Markenkleidung und die Anmeldung in diversen sozialen Netzwerken sind nur einige soziale Zwänge, an denen viele Jugendliche meinen nicht vorbeizukommen, wenn sie in ihrem Freundeskreis als „cool“ und beliebt gelten wollen. Der Leistungswahn mit denen viele Kinder und Jugendliche auch angesichts der gymnasialen Schulzeitverkürzung in vielen Bundesländern konfrontiert werden und die Notwendigkeit sich angesichts unzähliger Möglichkeiten immer wieder neu entscheiden zu müssen, beispielsweise für einen Beruf, tun ihr übriges. Oft sind diese Bedrohungen des eigenen Freiheitgefühls mit den Orten Schule und Elternhaus verknüpft, sodass viele Jugendliche eine Sehnsucht nach Freiheit als Unabhängigkeit entwickeln. Dieses Gefühl „Ich kann tun und lassen, was ich will“,[3] manifestiert sich für sie oft in ihrer Freizeit, im Urlaub oder aber in dem Herbeiwünschen der Zeit nach dem Auszug aus dem Elternhaus bzw. nach dem Schulabschluss. Dass Freiheit jedoch weit mehr als Unabhängigkeit bedeutet, haben viele Schülerinnen und Schüler nicht im Blick. Durch die Beschäftigung mit der christlichen Freiheit, die in der Bibel sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament beschrieben wird und die in der Reformation neu entdeckt wurde, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit eine andere Konzeption von Freiheit kennenzulernen, das mehr bietet als äußere Freiheit und Unabhängigkeit.

 

Im Alten Testament wird Freiheit als ein Geschenk beschrieben, welches Gott erst möglich macht. Anhand der Befreiung Israels aus Ägypten, die im Buch Exodus beschrieben wird, können die Schüler von Gottes rettendem Wirken lesen und Gott als Befreier aus menschlichen Nöten kennenlernen. Der Dekalog bettet die Freiheit in ein System von Gerechtigkeit ein und markiert die Grenzen der eigenen Freiheit an der Freiheit der Mitmenschen. Zugleich bieten die zehn Gebote aber auch einen sicheren Schutz und Rahmen, innerhalb dessen sich die eigene Freiheit verwirklichen lässt. Die Schüler können hier lernen, dass sich die eigene Freiheit nur schützen lässt, wenn man auch die Freiheit von anderen respektiert und sich dafür einsetzt. Hier wären auch ggf. Anknüpfungspunkte zum deutschen Engagement in der Ukraine oder im Irak und in Syrien zu sehen. Die Schöpfungserzählungen, insbesondere der Schöpfungsauftrag im Alten Testament, führen diese Gedanken weiter und machen deutlich, dass Freiheit auch immer eine gewisse Verantwortung in sich birgt. Der Mensch muss sich entscheiden, wie er seine Freiheit gebraucht und verantwortlich mit der ihm anvertrauten Schöpfung umgeht. Dass ein falscher Gebrauch von Freiheit auch negative Konsequenzen haben kann, kann den Schülern z.B. an aktuellen Diskussionen zum Klimawandel oder an Beispielen von Kriegen und Hungersnöten nahe gebracht werden.