Schwarzwald und mehr: Ferienregion Münstertal Staufen
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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Ralph-Raymond BraunOrientiert im SüdschwarzwaldDer Südschwarzwald ist …Kultur erlebenNatur erlebenDer Südschwarzwald mit KindernUnterwegs im SüdschwarzwaldFreiburgWas anschauen?Was unternehmen?Und was sonst?StadtgeschichteMünster und MünsterplatzBaugeschichteAusstattungMünsterplatzStadtrundgangVom Augustinerplatz zum MartinstorUniversitätsviertelVom Rathaus zum MünsterplatzSchlossbergDie großen MuseenWeitere Museen und AusstellungsräumeBreisgauWas anschauen?Was unternehmen?Der KaiserstuhlRiegelEndingenVogtsburgWandernPraktische InfosBreisach am RheinSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosUmgebung von BreisachEmmendingenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosDer KandelWaldkirchSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosGlottertalSt. PeterSt. MärgenSchauinslandSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosFahrradtourWandernGPS-Tour 1: Von Freiburg auf den SchauinslandMünstertalSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosStaufenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBad KrozingenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosHochschwarzwaldWas anschauen?Was unternehmen?HinterzartenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosGPS-Tour 2: Heimatpfad HochschwarzwaldTitisee-NeustadtSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosDer FeldbergSehens- und ErlebenswertesWandern und RadfahrenPraktische InfosGPS-Tour 3: Feldberg-SteigLenzkirchPraktische InfosUmgebung von LenzkirchDer SchluchseeSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosGrafenhausenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBaarWas anschauen?Was unternehmen?FurtwangenSehens- und ErlebenswertesWandern und RadfahrenPraktische InfosTribergSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosSt. GeorgenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosVillingen-SchwenningenVillingenSchwenningenBad DürrheimDonaueschingenSehens- und ErlebenswertesUmgebung von DonaueschingenPraktische InfosDie GauchachschluchtGPS-Tour 4: Durch die GauchachschluchtLöffingenSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBonndorfDie WutachschluchtGeologieTiere und PflanzenWandernGPS-Tour 5: Wutachoberlauf – vom Bahnhof Kappel-Gutachbrücke zur SchattenmühleGPS-Tour 6: Mittlere Wutach – von der Schattenmühle zur WutachmühleGPS-Tour 7: Wutachflühe – von der Wutachmühle nach GrimmelshofenBlumbergGeschichteSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosStühlingenGeschichteSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosUmgebung von StühlingenHochrhein, Hotzenwald und St. Blasier LandWas anschauen?Was unternehmen?Und was sonst?WaldshutSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosGörwihlWandernHöchenschwandSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosDachsbergSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosIbachWandernPraktische InfosGPS-Tour 8: Sieben-Moore-WegSt. BlasienGeschichteSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosMenzenschwandBernauSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosGPS-Tour 9: Auf dem Bernauer Panoramaweg zum HerzogenhornTodtmoosSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosMountainbiketrailGPS-Tour 10: Rundwanderung um den HochkopfGPS-Tour 11: Von Todtmoos über Hochkopf und Blößling ins Bernauer TalHerrischriedSehens- und ErlebenswertesWandern und RadfahrenPraktische InfosTour 12: MurgtalpfadRickenbachSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosLaufenburgGeschichteSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBad SäckingenStadtrundgangSchloss SchönauBergseeKavernenkraftwerkPraktische InfosWehrSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosWiesentalWas anschauen?Was unternehmen?SchopfheimSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosUmgebung von SchopfheimGersbachEichener SeeVogelpark SteinenBauernhausmuseum SchneiderhofDinkelbergHebelhaus in HausenWiesentäler Textilmuseum, ZellAlte Schmiede MambachSchönauKlopfsäge FröhndBergwerk FinstergrundWandern und RadfahrenPraktische InfosKleines WiesentalSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBelchenPraktische InfosTour 13: Vom Schauinsland zum Wiedener EckTour 14: Belchen-Runde ab dem Wiedener EckGPS-Tour 15: Vom Kleinen Wiesental zum BelchenGPS-Tour 16: Von Schönau zum BelchenTodtnauSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosGPS-Tour 17: Martin-Heidegger-WegMarkgräflerlandWas anschauen?Was unternehmen?HeitersheimSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosSulzburgSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosMüllheimSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosBadenweilerSehens- und ErlebenswertesPraktische InfosGPS-Tour 18: Von Badenweiler auf den BlauenBad BellingenKandernUmgebung von KandernPraktische InfosGPS-Tour 19: Von Kandern zur SausenburgLörrachSehens- und ErlebenswertesWandern und RadfahrenPraktische InfosGPS-Tour 20: Grenzschlängeln von Lörrach über St. Chrischona nach GrenzachWeil am RheinSehens- und ErlebenswertesWandernPraktische InfosBaselWas anschauen?Was unternehmen?StadtgeschichteSehens- und ErlebenswertesMünsterPfalz und Basler RivieraRathausTinguely-BrunnenZooNovartis CampusMuseen und AusstellungsräumeHistorisches Museum Basel (HMB)Antikenmuseum und Sammlung LudwigKunstmuseumFondation BeyelerKunst Raum RiehenMuseum der KulturenNaturhistorisches MuseumMuseum TinguelyBasler PapiermühleWeitere Museen und AusstellungsräumeAugusta RauricaNachlesen & NachschlagenGeologie: Eine Landschaft entstehtFlora und Fauna: Was kreucht und fleucht?Geschichte: Die Alemannen und der WaldReisepraktischesÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungSüdschwazwald ÜbersichtÜbersicht der WanderungenIndex
Alles im Kasten
Münstermarkt und Münsterwurst – mit oder ohne?Vom Ruländer zum GrauburgunderEuropapark RustGoethe in EmmendingenDie Apokalypse überleben – Geschichte im BergDie Sportlegende Georg ThomaBollenhut und KuckucksuhrRothaus – Erfolg mit dem Schwarzwaldmädelfurtwangen.orgDer letzte Weg – Richtstatt mit AussichtDie Schwarzwaldbahn – mit Doppelschleifen den Berg bezwingenStreit um die DonauquelleParadies mit VergangenheitDie SauschwänzlebahnWie der Bauernkrieg begannSalpetersiedereiWiderstand im Hotzenwald: Die SalpetererunruhenRadonbad Menzenschwand – Rheuma oder Lungenkrebs?Minusgrade im HochsommerKlinik Wehrawald – der Schwarzwälder „Zauberberg“Einsames WehratalWuhre – die Hohe Schule des WasserbausHotzenwald unter Strom – die Waldelektra und das Kraftwerk HottingenDie reiche Tante aus AmerikaDer Trompeter von SäckingenDer heilige FridolinJohann Peter Hebel: „’s Lebe freudig verbruche!“Die Stromrebellen von SchönauAlpenpflanzen am BelchenfelsenBadischer RegenwurmSki Heil – wie alles anfingWarme FüßeZu Fuß durchs Sonnensystem – der PlanetenwegGrenzgänge an der Eisernen HandRettung für den Buchswald?Die Inkas in ÖtlingenDie Basler und der BasiliskLummelbraten und Brunsli – die Basler KücheNaturpark SüdschwarzwaldAlamannen oder Alemannen? Oder doch alles Schwaben?Schiibefier und Morgestraich: Die andere Fasnacht
Kartenverzeichnis
FreiburgBreisgauTour 1 HochschwarzwaldTour 2 Tour 3 BaarVillingenDonaueschingenTour 4 Tour 5 Tour 6 Tour 7 Hochrhein, Hotzenwald und St. Blasier LandTour 8 Tour 9 Tour 10 und 11 Tour 12 WiesentalTour 13 Tour 14, 15 und 16 Tour 17 MarkgräflerlandTour 18 Tour 19 LörrachTour 20 Augusta RauricaBaselZeichenerklärungSüdschwazwald ÜbersichtÜbersicht der Wanderungen
Tourenverzeichnis
GPS-Tour 1: Von Freiburg auf den SchauinslandDer kürzeste Aufstieg von Freiburg folgt der Straßenbahn durchs Günterstal und dann in etwa der Seilbahntrasse.GPS-Tour 2: Heimatpfad HochschwarzwaldVor der Dampfmaschine und dem „Strom aus der Steckdose“ war die Wasserkraft der wichtigste Energieträger.GPS-Tour 3: Feldberg-SteigTipp: Im Haus der Natur kann man sich bereits vor der Wanderung einen ersten Eindruck vom Feldberg-Steig verschaffen.GPS-Tour 4: Durch die GauchachschluchtStrecke/Dauer: 12 km/4 Std. hin und zurück.GPS-Tour 5: Wutachoberlauf – vom Bahnhof Kappel-Gutachbrücke zur SchattenmühleDie Tour ist für Kinderwagen und Mountainbikes nicht geeignet, aber leichter als der mittlere Teil der Wutachschlucht .GPS-Tour 6: Mittlere Wutach – von der Schattenmühle zur WutachmühleDie Tour ist nicht ohne und deshalb für Kinderwagen, Kleinkinder und Mountainbikes nicht geeignet.GPS-Tour 7: Wutachflühe – von der Wutachmühle nach GrimmelshofenMit leichten Variationen ist die Strecke auch mit dem Rad passierbar.GPS-Tour 8: Sieben-Moore-WegDieser nur schlecht beschilderte Rundweg erschließt die Hochmoorlandschaft südlich von Ibach.GPS-Tour 9: Auf dem Bernauer Panoramaweg zum Herzogenhorn Das Herzogenhorn ist mit 1415 m der zweithöchste Gipfel des Schwarzwalds.GPS-Tour 10: Rundwanderung um den HochkopfDer Aussichtsturm auf dem Hochkopf.GPS-Tour 11: Von Todtmoos über Hochkopf und Blößling ins Bernauer TalKäme da nicht ab und an ein Auto vorbei, wäre das Wehratal zwischen Todtmoos-Au und Wehr die einsamste Landschaft des Schwarzwalds.Tour 12: MurgtalpfadDie Murg, so heißt es, verbinde Skandinavien mit dem Tessin.Tour 13: Vom Schauinsland zum Wiedener EckVon Freiburg her erwandert man den Belchen über den Schauinsland.Tour 14: Belchen-Runde ab dem Wiedener EckAm bequemsten ist die Route auf dem Westweg (rote Raute auf weißem Grund) ab dem Wiedener Eck via Krinne, da es hier nur einen Höhenunterschied von etwa 400 m zu überwinden gilt.GPS-Tour 15: Vom Kleinen Wiesental zum BelchenAm kürzesten und steilsten ist der Aufstieg vom Kleinen Wiesental her über den Südhang des Belchen.GPS-Tour 16: Von Schönau zum BelchenDer mit blauer oder gelber Raute markierte, 10 km lange Weg steigt mit streckenweise gutem Fernblick in 2½–3 Std. 850 m hoch auf den Belchen.GPS-Tour 17: Martin-Heidegger-WegNaturwald am Wasserfallsteig.GPS-Tour 18: Von Badenweiler auf den BlauenFolgen Sie vom Inhalatorium den Wegweisern die Moltkestraße bergauf zur Pfarrwaldpromenade und Sophienruhe .GPS-Tour 19: Von Kandern zur SausenburgAlternativ zur Wanderung bietet sich auch eine Radtour von Kandern nach Bürgeln und zur Sausenburg an.GPS-Tour 20: Grenzschlängeln von Lörrach über St. Chrischona nach GrenzachKeiner weiß so recht, woher dieser schmale Schlauch Schweizer Gebiets hinter dem Maienbühl seinen Namen hat.
Unterwegs mit
Ralph-Raymond Braun
1953 in der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens geboren, aufgewachsen dortselbst und im Frankenland mit AFN (= American Forces Network) und Radio Luxemburg. Schon als Schüler erste journalistische Versuche als Vereinsreporter für die Heimatzeitung. Studierte Politik, Geschichte, Deutsch und kam dann über eine Karriere als Hausmeister, Buchhalter, Lehrer und Reiseleiter zum Schreiben von inzwischen mehr als zwanzig Reisebüchern.
Lange machte ich einen Bogen um den Schwarzwald, obwohl er doch sozusagen vor meiner Haustür steht. Im Schwarzwald kurte meine Großmutter und pflegten andere Altvordere in Kniebundhosen zu wandern. Beides ließ für mich nur den Schluss zu, dass es sich um eine ziemlich uncoole Gegend handeln müsse.
Heute bin ich vom Schwarzwald rundweg begeistert. Mein Einstieg waren Fluchten in die Höhensonne, wenn unten mal wieder die feucht-klammen Nebel waberten. Ich begann, Panoramawege und Fahrradabfahrten zu schätzen, die gute Küche in der auch für Reisebuchautoren erschwinglichen Preisklasse, den vorzüglichen badischen Wein, und lernte so eine unerwartet vielseitige Ferienlandschaft kennen. Aus dieser will ich Ihnen nicht nur die bekannten Highlights und viel begangenen Pfade vorstellen, sondern auch individuelle Ziele und eher verborgene Schätze. Gedacht ist dieses Buch für Allrounder, die heute wandern, morgen ins Museum gehen, übermorgen schwimmen und abends in die Cocktailbar.
Bei der Recherche habe ich auf das Auto verzichtet und mich nur mit Bus und Bahn, zu Fuß oder per Rad bewegt. Der relativ gut ausgebaute öffentliche Verkehr erlaubte es mir, meine CO2-Bilanz aufzubessern. Wer im Schwarzwald übernachtet, bekommt mit der KONUS-Gästekarte sogar freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Ralph-Raymond Braun, Stichwort „Südschwarzwald“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert im Südschwarzwald
Die Region im Profil
Der Südschwarzwald ist ...
Deutschlands Südwesten ist breit aufgestellt, gilt als ebenso traditionsbewusst wie innovativ und zählt zu den Top-Destinationen im Land. Ob Wandertour oder Radrundfahrt, Genussurlaub oder Wintersport, Städtereise und Kulturtourismus - hier findet jeder das Seine.
♦ 1,5 Mio. Einwohner
♦ 5211 km² Fläche
♦ 13 Mio. Gästeübernachtungen
♦ Größte Stadt: Freiburg mit 230 Tsd. Einw.
♦ 70 km Nord-Süd-Ausdehnung, 75 km Ost-West-Ausdehnung
♦ Höchster Berg: Feldberg, 1493 m ü. d. M.
... mehr als ein Mittelgebirge
Wanderers Glück. Weitblicke von der Höhe über die sanft geschwungenen Waldberge bis zur zackigen Alpenkulisse, Einblicke in tief eingeschnittene Täler und Schluchten. Hier Spiegelbilder in einem verschwiegenen Waldsee, dort das tosende Rauschen eines über die Felsen stürzenden Wildbachs. Dazu immer wieder der Wechsel von dunklem Tann und lichtdurchflutetem Hochwald mit der offenen Landschaft sonniger Bergkuppen, blühender Streuobstwiesen und sattgrüner Weiden.
Dabei umfasst der Schwarzwald als Urlaubsregion mehr als Deutschlands höchstes Mittelgebirge. Wie der Rahmen zum Bild gehören auch die sanft gewellte Hochfläche der Baar und die Sonnenterrassen des Hotzenwalds in dieses Buch, der Hochrhein, das Oberrheintal mit Markgräflerland und Breisgau und damit auch die zugleich alte wie junge Universitätsstadt Freiburg sowie die Schweizer Kulturhauptstadt Basel mit ihren Museen und Kunstevents.
... jung und grün
Die Lage zwischen den Ferienregionen Elsass und Schwarzwald sowie seine Altstadt mit dem „schönsten Turm auf Erden“ machen die Studentenstadt Freiburg zu einem Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Sie gilt als Deutschlands Ökohauptstadt, was heißt: Die weltweiten Zerstörungsprozesse laufen hier etwas langsamer ab. Wirklich? Kritiker sehen die Stadt in einer Wohlfühlfalle.
... teuflisch schön
Das schon von den Kelten besiedelte Breisach gab dem Landstrich rund um Freiburg seinen Namen. Touristische Highlights sind die Weinbauregion Kaiserstuhl und Waldkirch, die Stadt der Orgelbauer, auch das Münstertal und Freiburgs Hausberg Schauinsland. In Staufen lassen die Mächte der Unterwelt die Erde beben. Was die Dörfer des Breisgaus außer Pendlern noch alles hervorbringen, kann man auf dem Freiburger Münstermarkt sehen und schmecken.
... Tannenrausch
Die vom „Schwarzwaldmädel“ und legendären Wintersportlern beworbene Waldlandschaft mit ihren Bergen und Seen gilt als eines der schönsten Feriengebiete Deutschlands. Doch keine Angst: Nur ein paar Schritte abseits der ausgetretenen Pfade findet sich selbst am Feldberg, dem Höhepunkt des Schwarzwalds, und an seinen zwei tiefblauen Augen Schluchsee und den Titisee tannenrauschige Einsamkeit.
... Wandern oder Volldampf
Sanfte Hügel und weite Horizonte, wogende Kornfelder und frühmorgens wabernde Nebelschwaden - das ist die Baar, Heimat der Uhrenbauer und Tüftler. Im Schlosspark von Donaueschingen, einem Mekka für Liebhaber des Jugendstils und der zeitgenössischen Kunst, entspringt die Donau. Am Rand der Baar laden die Schluchten von Gauchach und Wutach zum Wandern ein. Unter Volldampf kann man die Region dann mit der Sauschwänzlebahn verlassen.
... Hinterwälder im Föhn
Die noch als Geheimtipp gehandelte Sonnenterrasse auf der Südseite des Schwarzwalds beeindruckt mit Raum und Weite. Hinterwälder weiden auf sattgrünen Wiesen vor föhnigem Alpenpanorama, Bauernwirtschaften pflegen eine schnörkellos-bodenständige Küche. St. Blasien steht buchstäblich im Schatten des monumentalen Schwarzwälder Doms. Die Trompeterstadt Bad Säckingen überzeugt mit einem mittelalterlichen Stadtkern und ihren Thermalquellen, und in Laufenburg wird uns bewusst, wie die Launen der Weltgeschichte auseinanderreißen können, was zusammengehört.
... hidden Champion
„Wo de bisch, isch Nahrig und Lebe“, wusste Johann Peter Hebel über die Wiese, „des Feldbergs liebliche Tochter“. Spezialbetriebe für Messtechnik und seltene Maschinen sorgen als Weltmarktführer für Wohlstand im Wiesental. Für Urlauber interessant und bekannt sind Todtnau, sozusagen das Tor zum Feldberg, und der mystische Aussichtsberg Belchen.
... weinseeliges Bäderland
Des warmen Klimas, der lieblichen Landschaft und des Weins wegen wird das Markgräflerland auch gerne als „deutsche Toskana“ bezeichnet. Das an der Bruchlinie zwischen Oberrheingraben und Schwarzwald aufquellende Thermalwasser macht sie Gegend auch zu einer Bäderlandschaft.
Sightseeing und mehr
Kultur erleben
Die Kulturlandschaft zwischen Rhein und Neckar punktet mit prächtigen Kirchen und Klöstern, bedeutenden Museen, Savoir-vivre und gutem Wein. Echte wie erfundene Traditionen lassen sich hier ebenso erkunden wie moderne Kunst. Einfach die Neugier stillen und den Spaß nicht vergessen.
Der romanische Skulpturenschmuck eines Seitenportals gilt als künstlerisches Highlight des Basler Münsters. Auch am Münster von Freiburg treiben groteske Figuren aus Stein ihr Unwesen.
Von der Römervilla zur Doppelhelix
Auf Fans der Antike und Freunde alter Steine wartet bei Basel die Römerstadt Augusta Raurica. Am Rand von Heitersheim haben Archäologen die Villa eines römischen Landguts freigelegt, Badenweiler und Hüfingen können mit römischen Thermen aufwarten. Mit St. Cyriak (10. Jh.) hat das Städtchen Sulzburg die älteste noch vorromanische Kirche am Oberrhein. Spätgotische Schnitzkunst gibt’s mit Hans Loys Hochaltar im Breisacher Münster zu sehen. Am Übergang zur Renaissance (Anfang 16. Jh.) leisteten sich die Basler ihr Rathaus; in Freiburg sind etwa das Haus zum Walfisch oder das Historische Kaufhaus Zeugen dieser Zeit.
Das Barock war im katholischen Schwarzwald die Blütezeit der Kirchen und Klöster. Baumeister Johann Caspar Bagnato (Altes Forsthaus, St. Blasien) und sein Sohn Franz Anton (Schloss Bürgeln) fanden in den Fürstäbten von St. Blasien spendable Auftraggeber, auch der Vorarlberger Peter Thumb setzte Maßstäbe (Klosterkirchen in Waldkirch; St. Trudpert und St. Peter; Bibliothekssaal St. Peter). Aus dem Rahmen fällt der „Schwarzwälder Dom“ in St. Blasien mit seiner klassizistischen Säulenvorhalle und der zur Bauzeit viertgrößten Kuppel Europas. Demgegenüber wirken die Gebäude von Friedrich Weinbrenner und seiner Karlsruher Bauschule (Rathaus Schopfheim, Synagoge Sulzburg) geradezu bescheiden.
Bedeutende Architektur des 20. Jh. und der Gegenwart steht im DreiLänderGartenund im Vitra Architekturpark in Weil am Rhein. Im benachbarten Basel wirkt das Büro Herzog & de Meuron. Seine Handschrift tragen so unterschiedliche Bauwerke wie das zentrale Stellwerk am Bahnhof SBB, das Fußballstadion St. Jakob oder der als höchstes Gebäude der Schweiz errichtete Büroturm des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche.
Ausstellungen und Kunstmuseen
Basel und noch mal Basel. Die Stadt überwältigt mit einem schieren Überangebot an Kunst und Kultur. Ganz der Kunst des Altertums widmet sich das Antikenmuseum. Die Kollektion des Kunstmuseums spannt einen weiten Bogen vom Mittelalter bis zur Moderne. Dem zeitgenössischen Kunstschaffen gehört das Museum für Gegenwartskunst. Im Museum Tinguely rattern und rotieren kinetische Apparaturen und Kunstmaschinen, draußen im Vorort Riehen zeigt die Fondation Beyeler Weltkunst der klassischen Moderne.
In der früheren Brauerei Riegel präsentiert die Kunsthalle Messmer in Wechselausstellungen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. In St. Georgen dienen auch leerstehende Ladenlokale als Ausstellungsräume für Gegenwartskunst. Der „Schwarzwaldmaler“ Hans Thoma hat in seinem Geburtsort Bernau ein eigenes Museum, Werke der Porträtisten und Brüder Winterhalter sind in Menzenschwand ausgestellt. Mit dem Schwarzwald verbundene Gemälde zeigt das Freiburger Augustinermuseum. Die Glasfenster des Freiburger Münsters sind eine Klasse für sich. Dass auch in neuerer Zeit beeindruckende Glaskunst entstand, beweisen die Kirchen von Rickenbach (Emil Wachter) und Bad Krozingen (Georg Meistermann).
Alltag im Schwarzwaldhaus
In den Museumsbauernhöfen (Klausenhof in Herrischried, Resenhof in Bernau, Schneiderhof bei Schopfheim, Schniederlihof am Schauinsland) kann man sich ein Bild vom harten Leben in vergangenen Zeiten machen. Allerdings: Das Schwarzwaldhaus entging der romantisierenden Verkitschung nicht. Beispielhaft sei das Grafenhauser Hüsli genannt, das zuletzt vom Schwarzwaldklinik-Professor Brinkmann bewohnt wurde. Vielerorts kann man die alten Schwarzwaldhäuser bei Ferien auf dem Bauernhof noch hautnah erleben.
Industriedenkmäler
Deutschlands schönste Museumsbahn schlängelt sich dampfend und keuchend 25 km lang durch eine Bilderbuchlandschaft. Tief in die Unterwelt geht es in den Museumsbergwerken Schauinsland, Hoffnungsstollen und Finstergrund. Alte Mühlen und Sägen findet man bei Blumberg, im Wiesental und am Heimatpfad Hochschwarzwald.
Zauberhafte Landschaft
Natur erleben
Wasserfälle, Schluchten, Seen, Wälder, Wildnis, Wiesen - die Naturlandschaft Schwarzwald ist von einzigartiger Fülle und Vielfalt, die immer wieder ins Staunen versetzt. Berge, Quellen, Aussichtstürme, Höhlen und Naturschutzgebiete wollen erkundet werden.
Manche Naturschönheit offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Hier plätschert ein junges Bächlein am Feldberg munter übers Gestein - und will mit offenen Sinnen entdeckt werden.
Naturpark Südschwarzwald
Der Naturpark Südschwarzwald reicht von Triberg im Norden bis nach Waldshut-Tiengen und Lörrach im Süden und umfasst etwa die Hälfte des Reisegebiets. Im Naturpark liegen mit Feldberg (1493 m), Herzogenhorn (1415 m) und Belchen (1414 m) die drei höchsten Gipfel des Schwarzwaldes.
Hauptaufgabe des Naturparks ist es, die einzigartige, historisch gewachsene Kulturlandschaft des Südschwarzwaldes zu erhalten und das harmonische Miteinander von Natur und Mensch zu fördern. Dazu werden zahlreiche Projekte aus Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Kultur oder Naturschutz gefördert, so etwa die „Käseroute im Naturpark Südschwarzwald“, den „Südschwarzwald-Radweg“ oder die Entwicklung hin zur „Bio-Energie-Region“.
Berge
Kandel: Seine Alleinlage inmitten tief eingeschnittener Täler lässt den zwischen Waldkirch und St. Peter aufragenden Kandel noch höher wirken, als er tatsächlich ist. Von den Hochweiden und Borstgraswiesen auf dem Gipfelplateau hat man eine herrliche Aussicht.
Feldberg: Als Spitze des Schwarzwalds ist der 1493 m hohe Feldberg zugleich sein beliebtestes Wander- und Skigebiet. Eine Kabinenbahn hilft auch im Sommer beim Aufstieg zum erhofften Alpenblick. Naturschutz und Freizeitspaß, hier versucht man den Spagat.
Belchen: Für Johann Peter Hebel war er „die erste Station von der Erde zum Himmel“. Unbestritten hat der Belchen von allen Schwarzwaldgipfeln den besten Panoramablick. Radler schwitzen und sausen auf der autofreien Bergstraße, winters dient sie als rasante Rodelbahn.
Täler und Schluchten
Lösshohlgassen am Kaiserstuhl: In den Weinbergen von Bickensohl überlebte das mediterrane Habitat der tief eingefurchten Lösshohlgassen die Flurbereinigung. Neben sonnenhungrigen Insekten und Echsen sichtet man in dieser einzigartigen Landschaft mit Glück auch die seltenen Bienenfresser.
Wutachschlucht: Der wildromantische „Grand Canyon“ des Schwarzwalds verspricht gleichermaßen sinnliche Naturerlebnisse wie einen Lehr-Gang durch die Erdgeschichte. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten haben hier einen geschützten Lebensraum gefunden.
Seen, Flüsse, Wasserfälle
Feldsee: Ein Uferweg umrundet das nährstoffarme Gewässer am Feldberg und erschließt reizvolle Uferpartien. Wenn es denn stimmt, stieg der Taucherpionier Jacques-Yves Cousteau hier ins Wasser und versuchte herauszufinden, wie tief der See ist.
Triberger Wasserfälle: Ein stetes Rauschen gehört zu Triberg einfach dazu. Denn am Ortsrand stürzt die Gutach in mehreren Kaskaden insgesamt 163 m abwärts - einer von Deutschlands höchsten Wasserfällen. Bis 22 Uhr werden die Wasserfälle beleuchtet, was eine ganz besondere Atmosphäre kreiert, und auch im Winter lohnt sich ein Besuch der dann bizarren Eiswelt.
Donauquelle: „Brigach und Breg, bringen die Donau zuweg“, heißt es im Geografieunterricht. Und doch ist die „Donauquelle“ gleich neben dem Fürstlich Fürstenbergischen Schloss die wohl größte touristische Attraktion Donaueschingens.
Todtnauer Wasserfall: Über mehrere Felsklippen stürzt sich der Stübenbach fast 100 m tief ins Wiesental. Besonders schön präsentiert sich der Wasserfall im Winter, wenn der Frost das Wasser zu Eiszapfen und anderen bizarren Skulpturen geformt hat.
Moore
Hinterzartener Moor: Auf einem Rundweg geht es durch das Hochmoor mit seiner Heidelandschaft. Über einem kleinen See blühen Wollgras und Fieberklee, wachsen Moosbeeren und der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau.
Schwenninger Moos: Hier sammelt sich das Wasser für den Neckar. Auch wenn sich die offizielle Neckarquelle im Stadtpark befindet, gilt doch das Hochmoor hinter der Eissporthalle als Ursprung des schwäbischsten aller Flüsse.
Sieben-Moore-Weg: Dieser erschließt die Hochmoorlandschaft südlich von Ibach, in der auch noch der überaus seltene und scheue Auerhahn zu Hause ist.
Familienurlaub
Der Südschwarzwald mit Kindern
Urlaubende Familien sind hier gerne gesehen. Dörfer und Weiler bieten die Gelegenheit zu Ferien auf dem Bauernhof, wo die Kinder mit Tieren umgehen können und genügend Auslauf haben, ohne durch übermäßigen Autoverkehr gefährdet zu sein. Auch an Freizeitparks und Spaßbädern mangelt es nicht.
„Wann kommen Sie mich besuchen? Ich wohne mit meiner Großfamilie in der Tatzmania gleich bei den Tigern und Löwen. Wir warten auf Sie!“
Und Action!
Europapark Rust: Deutschlands größter und beliebtester Freizeitpark. Über 5,5 Millionen Besucher kommen jede Saison, um sich von über einhundert Attraktionen und Shows begeistern zu lassen.
Steinwasen-Park in Oberried: Eine Kombination aus Tier- und Freizeitpark, mit Sommerrodelbahn, Fahrgeschäften, Flugsimulator und Streichelzoo.
Bergwelt-Rolling am Schauinsland: Action und Abenteuer für Kinder ab 12 Jahren bei der rasanten Talfahrt auf dem Hightechroller.
Badeparadies in Tititsee: Gemeinsam austoben, Kinderaugen zum Strahlen bringen oder selbst wieder Kind sein. Im Rutschenuniversum des Spaßbads Galaxy versprechen Monster-Halfpipe, Galaxy Flash, Clearwater und weitere Röhren unbegrenzten Wasser-Spaß für Groß und Klein.
Coaster und Zauberweg am Hasenhorn: Für die Kleineren eine zauberhafte Bergwanderung mit Spielstationen und Märchenstunde; für die Größeren eine rasante Abfahrt auf der schienengebundenen Sommerrodelbahn.
Einfach tierisch
Schwarzwaldzoo in Waldkirch: Kleiner Waldtierpark mit rund 50 meist heimischen Tierarten. Im Streichelgehege werden die Kinder von zutraulichen Zwergziegen beschnuppert, nebenan lockt eine tolle Spielarena.
Tatzmania in Löffingen: In diesem Freizeitpark stehen die Tiere im Mittelpunkt. Löwen und Tiger leben in großzügigen Gehegen. Ein besonderes Erlebnis versprechen die Tierfütterungen.
Vogelpark Steinen: Der wohl schönste Vogelpark Deutschlands bietet rund tausend Vögeln ein Zuhause. Exoten tummeln sich im Tropenhaus, im Bruthaus können mit Glück schlüpfende Küken beobachtet werden. Highlights sind die Affenbande und die Greifvogelschau.
Zoo in Basel: Der „Zolli“, wie die Basler ihren Tierpark liebevoll nennen, ist nach dem Rheinfall die meistbesuchte Touristenattraktion der Schweiz. Hier kann man gut und gern einen ganzen Tag verbringen.
Sagenhafte Zeiten
Wichtelpfad am Feldberg: Wo steckt Anton Auerhahn? Postbote Ferdinand muss ihm einen Brief aushändigen und macht sich zusammen mit dem Feldbergwichtel auf die Suche.
Naturerlebnispfad Schlühüwana in Grafenhausen: Besonders um urlaubende Familien bemüht sich die kleine Gemeinde Grafenhausen. Hier warten etwa am Schlühüwana-Weg Stationen wie Waldxylofon oder Baumtelefon und die Tiersprunggrube auf neugierige Kinder. Hinter dem nächsten Baum lauern Hexe und Wurzelmann.
Burg Rötteln bei Lörrach: Mit mächtigen Mauern, Zinnen, Zugbrücke und Bergfried gibt es alle Zutaten, die man von einer Bilderbuchburg erwartet. Kinder spielen Ritter und Burgfräulein oder gruseln sich im Kerker. Wer hat Mut genug, um den Burggeist freizulassen?
Augusta Raurica: Die einstige Römerstadt vor den Toren von Basel ist heute die größte archäologische Freilichtanlage der Schweiz. Als besonderer Anziehungspunkt lockt immer Ende August das Römerfest.
Hoch hinaus
Action Forest in Titisee: In diesem Hochseilparcours zwischen den Baumwipfeln sind auch Familien und Einzelbesucher willkommen. Besondere Attraktion ist der Skifox, in dem man sich gut gesichert als Skiflieger fühlen darf.
Kletterwald Hochempor in Bad Säckingen: Hohe Sicherheit, knifflige Aufgaben und Nervenkitzel. Dazu ein kompetentes, liebenswürdiges Team.
Und bei Schlechtwetter?
Spielzeug Welten Museum in Basel: Etwaige, angesichts der Puppen, Kaufläden und entzückenden Teddys entstandene Begehrlichkeiten befriedigt der Museumsshop.
Schwarzwaldhaus der Sinne in Grafenhausen: Eine kindgerechte Erlebniswelt unter dem Motto „Gugge - mache - wunderfitze“, die den Spagat zwischen Tradition und Pop-Art versucht.
Unterwegs im Südschwarzwald
Freiburg
Die Lage zwischen den Ferienregionen Elsass und Schwarzwald sowie seine Altstadt mit dem „schönsten Turm auf Erden“ machen Freiburg zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Ihr Toskana-Flair mit lauen Nächten verdankt Deutschlands südlichste Großstadt föhnartigen Fallwinden aus den Schwarzwaldtälern.
Der Turm des Freiburger Münsters gilt als „schönster Turm der Christenheit“. Die Mühe des Aufstiegs über die schier endlose Wendeltreppe wird oben mit einem herrlichen Panoramablick über die Stadt belohnt.
Die behauptete Vergreisung Deutschlands ist auf den Straßen, Grünflächen und anderen Laufstegen der Universitätsstadt nicht zu spüren. Doch jung ist nicht gleichbedeutend mit hip. In Freiburg hat Funktionskleidung Vorrang vor Eleganz. Trends werden anderswo gesetzt und kommen an der Dreisam, wenn überhaupt, erst verzögert an. Provinz eben. Doch wer einmal in Freiburg war, kommt gerne wieder. Mancher langjährige Freiburgbewohner entwickelt eine Weltsicht, welche die Menschheit nur noch in die Gruppe derer einteilt, die schon in Freiburg wohnen, und jener, die noch hinwollen (der Höhenflug von Grundstückspreisen und Mieten spricht dafür, dass diese Sicht nicht ganz aus der Luft gegriffen ist). Kritiker sprechen dagegen von einer Wohlfühlfalle.
Pflichtprogramm für jeden Gast ist der Besuch des Münsterplatzes mit einer der prächtigsten mittelalterlichen Stadtkirchen Süddeutschlands. Der autofreien Altstadt merkt man kaum an, dass sie im Zweiten Weltkrieg großenteils zerstört und später weitgehend im alten Stil rekonstruiert wurde. Auch ohne die Stadtmauern ist der mittelalterliche Grundriss noch gut zu erkennen, ein Oval, durchschnitten von zwei sich nahezu rechtwinklig kreuzenden Hauptstraßen.
Beim Altstadtbummel stolpert man leicht über eine Freiburger Eigenart: die Bächle, welche durch beinahe jede Gasse plätschern und putzige Gemütlichkeit stiften. Das von einem Seitenkanal der Dreisam gespeiste Netz der offenen Wasserrinnen stammt ursprünglich aus dem Mittelalter und diente einst dazu, den Unrat fortzuschwemmen und bei einem Brand Löschwasser an Ort und Stelle zu bringen. Beim Wiederaufbau nach dem Krieg erinnerte man sich der längst zugeschütteten Rinnen und erneuerte sie. Dass, wer hineintritt, eine/n Freiburger/in heiraten muss, ist ein Gerücht. Dass mancher Trunkenbold sich hier schon den Knöchel verstauchte, trifft jedoch zu.
Was anschauen?
Freiburger Münster: Kunsthistoriker zählen das Freiburger Münster zu den architektonischen Meisterwerken der Gotik. Ein Wunder, dass es Kriege, Erdbeben und andere Widrigkeiten der Geschichte bis auf unsere Tage überstanden hat.
Augustinermuseum: Die hochkarätigen Beispiele sakraler Kunst der frühen Neuzeit stellen dieses Museum für die Kunst und Kultur des Oberrheingebiets auf Augenhöhe mit den Sammlungen in Colmar und Basel.
Museum für Neue Kunst: Kleine, doch feine Sammlung von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Vertreten sind regionale Künstler, aber auch deutsche und internationale Maler und Bildhauer.
Tierpark Mundenhof: Auf den weitläufigen Koppeln des größten Tiergeheges in Baden-Württemberg leben Haus- und Nutztierrassen aus aller Welt, auch Exoten wie Kamele und Affen. Freier Eintritt!
Was unternehmen?
Münstermarkt: Buntes Treiben herrscht wochentags am Vormittag auf dem großen Münstermarkt rund um Freiburgs Wahrzeichen. Frisches Obst, Gemüse und Blumen locken die Menschen genauso wie die „Lange Rote“, Freiburgs legendäre Bratwurst. „Mit oder ohne?“
Rad mit frelo: Über die ganze Stadt verstreut warten die rot-weißen Räder. Man kann sie nach Registrierung und Anmeldung mittels App an einer der Stationen ausleihen und an einer anderen wieder zurückgegeben.
Fußbad im Bächle: Man mag kaum glauben, dass diese attraktiven Wahrzeichen der Innenstadt bis in die 1960er Jahre allesamt in unterirdische Röhren gezwängt waren. Heute laden die Bächle an heißen Sommertagen Kinder, Barfußgänger und andere Mutige zum erfrischenden Fußbad.
Schlossberg: Ob mit der Bergbahn, dem Aufzug oder zu Fuß, die Aussicht ist den Aufstieg allemal wert. Am besten blickt man vom Schlossbergturm über die Stadt bis in die grünen Täler, die Weinberge und die Flüsse des Breisgau. Vor dem Abstieg dann Einkehr im Biergarten des Greiffenegg-Schlössle.
Markthalle: Frisch zubereitetes Essen aus aller Welt, tolle Konzerte und feine Weine - immer eine Probe wert.
Und was sonst?
Zeltmusikfestival: Das ZMF ist mit seiner Mischung aus Zeltstadt, Natur und Kultur eines der ältesten Zeltfestivals in Europa. Der Kulturmarathon aus über hundert Veranstaltungen bedient alle Generationen und Genres.
Stadtgeschichte
Freiburg ist eine Gründung der Zähringer. Diese stammten vom mittleren Neckar, waren vom 11. bis 13. Jh. neben den Staufern und den Welfen eine der führenden Adelsfamilien im heutigen Baden-Württemberg, brachten es mit dem Silberabbau im Schwarzwald zu beträchtlichem Vermögen und expandierten Richtung Rheintal und Schweiz. Seit 1091 hatten die Zähringer oben auf dem Freiburger Schlossberg eine Burg. Die gemeinhin recht zuverlässigen Annalen des Augustiner-Chorherrenstifts im elsässischen Marbach berichten, noch im gleichen Jahr habe Herzog Bertold II. die Stadt gegründet. Andere meinen, erst Bertolds Sohn Konrad sei es gewesen, der mit Zirkel und Lineal um die Kreuzung des Handelswegs von Basel nach Frankfurt mit der Ost-West-Achse von Breisach ins Höllental eine Stadt planen ließ und ihr 1120 das Markt- und Stadtrecht verlieh.
Freiburg, Stadt zwischen Schwarzwald und Vogesen (im Hintergrund)
1218 starb die Zähringer Hauptlinie aus. Freiburg ging an die Grafen von Urach, die sich später Grafen von Freiburg nannten. Doch Freiburger Bürger und Freiburger Grafen verstanden sich schlecht. Meist ging der Streit ums Geld und darum, wer denn nun das Sagen hatte. Um die ungeliebten Herren loszuwerden, zerstörten die Bürger schließlich die Burg, kauften sich 1368 vom Haus Freiburg frei und unterstellten sich sogleich dem Schutz der Habsburger. Für die nächsten Jahrhunderte bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches (1806) gehörte Freiburg damit zu Vorderösterreich. Das hatte Folgen.
Auf der Habenseite steht die Gründung der Universität (1457) durch Erzherzog Albrecht VI. Nach der Rudolphina in Wien war es die zweite Uni in den habsburgischen Landen. Dank der Landesherren blieb Freiburg auch in den Wirren der Reformation der katholischen Sache treu, und die später den Jesuiten übergebene Universität wurde ein Bollwerk des Katholizismus, während die Konkurrenz in Tübingen, Heidelberg und Basel die protestantische Lehre pflegte.
Weniger erfreulich für die Freiburger war, dass sie mit der Zugehörigkeit zu den Habsburgern auch in deren Kriegshändel verwickelt wurden. Im Dreißigjährigen Krieg sank die Bevölkerungszahl nach mehrmals wechselnder Besatzung und den damit verbundenen Plagen von 14.000 auf 2000 Seelen. Danach wurde die Stadt Zankapfel zwischen den Habsburgern und den über den Rhein drängenden Franzosen und gehörte mal den einen, mal den anderen. Mit Napoleons Flurbereinigung kam Freiburg dann zu Baden und wurde bald auch Sitz eines Erzbistums. 1827 konnte der vormalige Münsterpfarrer Bernhard Boll als erster Erzbischof ins Münster einziehen.
Machen wir einen Sprung in die jüngste Vergangenheit. In den 1970er-Jahren wurde die Universitätsstadt im Zuge der Auseinandersetzungen um das bei Wyhl geplante Atomkraftwerk zu einem Zentrum der Alternativkultur und Umweltbewegung. Heute sind diese Kräfte in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Was dem Stuttgarter die Kehrwoche, ist dem Freiburger die Mülltrennung. Mit Dieter Salomon bekam Freiburg als erste deutsche Großstadt ein bündnisgrünes Stadtoberhaupt. Der neue Stadtteil Vauban mit seiner energie- und flächensparenden Bauweise gilt als Vorzeigeprojekt, in der Solarbundesliga steht die Breisgaumetropole in der Spitzengruppe. Als problematisch gelten dagegen Freiburgs öffentliche Finanzen. Wenig Industrie, viele Studierende und viele schlecht bezahlte Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sorgen für geringe Steuereinnahmen und eine fürs Musterländle außergewöhnlich hohe Verschuldung, welche die Stadtspitze auch mit Verzweiflungstaten wie dem Verkauf der städtischen Wohnungen und der Schließung von Museen in den Griff zu bekommen versuchte.
Münster und Münsterplatz
Freiburgs kompakte Altstadt entdeckt man bequem zu Fuß. Zwar beginnen die meisten Stadtführungen am Rathaus, doch wir begeben uns gleich mitten hinein ins Zentrum der Stadt, zum Münster Unserer Lieben Frau, dessen 116 m hoher Turm noch immer die gesamte Stadt überragt. Es kommt einem Wunder gleich, dass dieser schon im Mittelalter vollendete Turm die Wirren der Zeiten und damit auch die Bomben von 1944/45 überstanden hat.
Baugeschichte
Schon in den frühen Jahren der Stadt stifteten die Zähringer an der Stelle des heutigen Münsters ein Gotteshaus. Anhand des im Boden gefundenen Grundrisses und einzelner noch erhaltener Skulpturen, z. B. eines jetzt im Augustinermuseum ausgestellten Löwen oder des Tympanons im Südportal, wird dieses Münster I noch ins 11. Jh. datiert. Der letzte Zähringerherzog Bertold V. (reg. 1186-1218) ließ diese Kirche nach dem Vorbild des Basler Münsters erneuern und vergrößern. Bis zu Bertolds Tod waren das bis heute erhaltene spätromanische Querschiff mit der Vierungskuppel sowie ein Chor fertiggestellt. Die neuen Stadtherren, die Grafen von Urach, brachten auch einen neuen Stil. Statt nach Basel blickte man nun nach Straßburg und übernahm von dort die Formensprache der
französischen Gotik. Dieser gemäß entstanden Langhaus und Turm. Der bekam 1258 mit der drei Tonnen schweren „Hosanna“ seine erste Glocke, die seit eh und je freitags um elf geläutet wird und deshalb auch „Knöpfleglocke“ heißt, denn dann stellt die gute Hausfrau das Wasser für die Knöpfle auf den Herd. Die fünfzehn anderen Glocken des heutigen Münstergeläuts wurden erst 1959 geweiht.
Während viele große Kirchen des Mittelalters erst Jahrhunderte später vollendet wurden, war das Freiburger Münster mitsamt dem üppigen Skulpturenschmuck der Fassade und den prächtigen Wasserspeiern bereits um die Mitte des 13. Jh. fertig. Besonders bewunderten die Zeitgenossen den Turm mit seinem filigranen Maßwerk. Der Basler Kunsthistoriker Carl Jakob Burckhardt (1818-1897) nannte ihn gar den „schönsten Turm auf Erden“. Gut getarnte Bleianker halten die Konstruktion zusammen. Die Bürgerschaft, die inzwischen vom Landesherrn die Verantwortung für das Gotteshaus übernommen hatte, hätte es nun dabei bewenden lassen und sich ihres Meisterwerks erfreuen können. Doch da war noch der spätromanisch antiquierte Chor. Größer, schöner und moderner sollte er werden, und so engagierte der Rat den Baumeister Johannes von Gmünd aus der Architektendynastie der Parler für einen Neubau mit Chorumgang. Nach einem frühen Modell von VIP-Logen konnten die reichen Familien der Stadt die Fenster und die Kapellen im Chor stiften und sich damit hier einen privaten Andachtsraum mit Grablege sichern. Aus Geldmangel schleppte sich das ambitionierte Projekt dahin. Erst 1513 konnte der neue Chor geweiht werden. Vom Turm aus sieht man, dass seine Achse ein paar Grad von der des Langschiffs abweicht. Mit einer Renaissance-Vorhalle (1620) am Südportal wurde der Bau im Wesentlichen abgeschlossen.
Ausstattung
Schon das Hauptportal und die Vorhalle überwältigen mit der Fülle und Farbenpracht ihrer Figuren. Hauptthemen des Tympanons sind das Leben Christi und das Weltgericht. In der Mitte der unteren Reihe greift bei der Seelenwaage ein Teufelchen nach der für zu leicht befundenen Seele. Darüber frohlocken links vom Gekreuzigten die Erlösten und werden rechts die Verdammten in Ketten dem Höllenschlund zugeführt. Auch die Seitenwände der Vorhalle mahnen die Kirchgänger zu einem frommen Leben: so das dankbare, weil leicht zu erkennende „Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen“, wobei die fünf klugen mit ihren erhobenen Lampen zur Linken stehen und die nachlässigen gegenüber. An der Nordwestwand reicht der „Fürst der Welt“, also Luzifer, in Gestalt eines galanten Verführers (über dessen Rücken freilich das Gewürm kriecht) seinem weiblichen Pendant „Frau Begierde“ eine Rose. Ein Bocksfell signalisiert das teuflische Wesen der Dame.
Münsterchor mit Hochaltar
Hier schlägt der Stadt die Stunde
Wie verteilt man Christus und die zwölf Apostel auf die vierzehn Pfeiler von Langschiff und Vierung? Mit Paulus als Lückenfüller. Gemeinsam tragen sie die Kirche. Viele Fenster sind noch mittelalterliche Originale. Im Langhaus wurden die meisten von den Zünften gestiftet und sind anhand von Symbolen leicht zuzuordnen: die Brezel am Fenster der Bäcker, die Schere an jenem der Schneider usw. Aus der Reihe fallen an der Südwand die Fenster der schwerreichen Familie Tulenhaupt (mit Bergbaumotiven) und, links daneben, das Märtyrerfenster mit schauderlichen Folter- und Hinrichtungsszenen.
Prunkstück des Münsters ist der zentrale Flügelaltar (gemalt 1512-1516) aus der Werkstatt des Dürer-Schülers Hans Baldung, gen. Grien. Geöffnet zeigt er die „Krönung Mariens“, die vier Weihnachtstafeln des geschlossenen Altars erzählen mit „Mariä Verkündigung“, „Heimsuchung“, „Geburt Christi“ und „Flucht nach Ägypten“ die Menschwerdung Gottes. Auf der Rückseite ist die „Kreuzigung Christi“ dargestellt. Auch der Flügelaltar der Universitätskapelle (auf der Südseite des Chorumgangs) kann sich sehen lassen: Seine Bildtafeln werden Hans Holbein d. J. zugeschrieben.
Werfen Sie beim Verlassen des Münsters durch das Hauptportal noch einen Blick auf den rechten Strebepfeiler des Turms. Hier sind die Freiburger Elle, das Kornmaß und die rechte Brotgröße eingemeißelt. Letztere schwankte allerdings mit den Jahren. Wie man sieht, ging es der Stadt anno 1317 eher schlecht: Da wurden besonders kleine Brötchen gebacken.
Münster: Außerhalb der Gottesdienste Mo-Sa 10-17 Uhr, So 13-18 Uhr. Termine der Führungen (8 €), auch von speziellen Kinderführungen, erfährt man unter www.c-punkt-freiburg.de. Chor (2 €): Ostern bis Anfang Nov. Mo-Sa 10-11.30 und tägl. 13-16 Uhr (Sa nur bis 15.30 Uhr); im Winter nur Sa-Mo. Turm (5 €): Mo-Sa 11-16 Uhr, So ab 13 Uhr. Aktuelle Zeiten unter www.freiburgermuenster.info.
Münsterladen: Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Information zu den Münsterführungen, Verkauf von Literatur, Postkarten, CDs, ja sogar von demontierten Steinen der Münsterfassade. In der Alten Münsterbauhütte, Herrnstr. 30 (hinter dem Chor), www.muensterladen-freiburg.de.
Die NeueMünsterbauhütte (Schoferstraße) und ihr Lapidarium sind nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Sa 12 Uhr, Treffpunkt Münsterladen, www.muensterbauverein-freiburg.de.
Buchtipp: Adolf Wangart: Das Freiburger Münster im Rechten Maß. Im Münsterladen erhältlich.
Münsterplatz
Beginnen wir die Runde links vom Münsterladen. Wo in der Alten Stadtwache, heute das „Haus der badischen Weine“, mancher Rausch seinen Anfang nimmt, war früher die vorderösterreichische Ordnungsmacht zu Hause. Arkaden schützten die Wachsoldaten vor Wind und Wetter. Mancher hat an den benachbarten Strebepfeilern des Münsterchors sein Graffiti hinterlassen. Bessere Möglichkeiten, sich selbst zu verewigen, hatte der Bauherr des Hauses zum Schönen Eck:Johann Christian Wentzinger, vielleicht der bedeutendste Freiburger Künstler des 18. Jh., blickt als Büste vom Balkongeländer. Im Haus residiert nun das Museum für Stadtgeschichte.
Das Historische Kaufhaus wurde 1520-1532 unter dem Münsterbaumeister Lienhart Müller für die Stadt als Handels- und Stapelhaus mit Festsaal erbaut. Mit fast lebensgroßen Statuen (von links) des Kaisers Maximilian, Philipps des Schönen, Karls V. und von dessen Bruder und Nachfolger Ferdinand ehrte die Stadt die damals führenden Habsburger - ein Loyalitätsbekenntnis in den aufsässigen Zeiten von Bauernkrieg und Reformation. 1814, nach dem ungeliebten Übergang an Baden, wurde die Fassade zusätzlich mit Bildern und Inschriften zum Habsburgerdenkmal gemacht. Doch den Wiener Kongress beeindruckte diese Geste wenig, und er beließ Freiburg beim Großherzogtum Baden.
Im 1953 wiederaufgebauten Haus zum Ritter feierte und tagte einst die Breisgauer Ritterschaft. Im 19. Jh. wurde es die erste repräsentative Residenz der Freiburger Erzbischöfe, heute ist hier die Domsingschule untergebracht. Die Nordwestecke des Platzes wird vom missratenen Bau des Kaufhauses Breuninger und von der immerhin unauffälligen Rückseite des Basler Hofs beherrscht, der im Krieg bis auf die Grundmauern ausgebrannt war.
Anders als seine Nachbarn blickt das 1970 rekonstruierte Kornhaus mit der Giebelfront zum Münsterplatz. Sein Original war als Kongresszentrum und Fürstenherberge für den Freiburger Reichstag (1498) geplant, wurde aber erst fertig, als der Reichstag schon vorbei war - der Kaiser soll sich über seine Ersatzunterkunft bitter beklagt haben. Außer für repräsentative Empfänge diente das Kornhaus gleichzeitig als städtischer Kornspeicher und sogar Schlachthaus. So war bei Festen immer für Nachschub gesorgt. 1770 wurde das Kornhaus zum ersten Theater Freiburgs.
Münstermarkt und Münsterwurst - mit oder ohne?
Im Mittelalter diente der weitläufige Platz um das Münster als Friedhof, heute findet hier der Münstermarkt statt. Dabei stehen auf der Nordseite des Platzes traditionell die Bauern und andere Erzeuger aus der Region. Auf der Südseite werden die Non-Food-Angebote präsentiert. Und auf beiden Seiten gibt es die „lange Rote“, eine etwa 35 cm lange Variante der im gesamten schwäbisch-südbadischen Raum verbreiteten roten Bratwurst, die in Freiburg Kultstatus genießt und neben dem Münsterturm zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Wofür wohl gleichermaßen die Tourismusbranche und kochfaule Studenten der noch pizza- und burgerlosen Wirtschaftswunderjahre verantwortlich sind. Als Erfinder der „langen Roten“ gilt Bäckermeister Föhrenbach, dessen Nachkommen heute Meier’s Wurststand betreiben. Er beantragte 1949 die Erweiterung seines Marktsortiments um heiße Würste, die anfangs noch „kurze Rote“ waren und gebrüht wurden. Heute bieten fünf Stände die in ein Brötchen eingeklemmte Münstermarktwurst, wobei die Anbieter auf der Nordseite jeden Monat die Plätze wechseln, damit jeder einmal an die umsatzstärkste Poleposition nahe beim Münsterportal kommt. Die Verkäuferfrage „Mit oder ohne?“ gilt der Garnierung mit glasig geschmorten Zwiebelringen. Wer „a Brüni“ (eine Braune) verlangt, gibt sich als Landei aus der näheren Umgebung zu erkennen und bekommt doch eine Rote. Die auf dem Markt gar nicht so seltene Schweizer Kundschaft bestellt das Ding als „Cervelat“, auch die oberschwäbisch-allgäuerische Titulierung als „Schübling“ wird an den Wurstständen verstanden. Womit nicht behauptet werden soll, an den Münstermarktwurstbuden gebe es Rote und nur Rote. Wer die partout nicht abkann, bekommt auf ausdrückliches Verlangen auch eine Weiße. Mit oder ohne.
Stadtrundgang
Verlassen wir nun den Münsterplatz am Durchlass neben dem Münsterladen, der übrigens in Freiburgs einzigem mittelalterlichen Altstadthaus mit sichtbarem Fachwerk eingerichtet ist. Unter der kleinen Grünfläche am Eck zur Herrenstraße starben im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Menschen, als eine Sprengbombe ihren Kellerschutzraum einstürzen ließ. Hinter den Kastanien und der Büste des Theologen und Volksschriftstellers Alban Stolz steht die Konviktskirche. Sie gehört zum Collegium Borromaeum, dem Priesterseminar der Diözese. Gegenüber an der Schoferstraße waltet das Erzbischöfliche Ordinariat hinter einer neoromanisch garnierten Natursteinfassade.
Die Konviktstraße mit ihren Bistros und Edelboutiquen gilt als gelungenes Beispiel der Altstadtsanierung. Sie mündet auf das Schwabentor, das seine Gestalt im Stil norddeutscher Stadttürme erst zu Beginn des 20. Jh. bekam. „Dörfer haben Dächer, Städte haben Türme“, so der Leitspruch des ehemaligen Oberbürgermeisters (1888-1913) Otto Winterer, der früh das touristische Potenzial Freiburgs erkannte und seine Stadt gern zum alldeutschen „Pensionopolis“ vermögender Privatiers gemacht hätte. Über dem Schlussstein des Torborgens zieht sich das Dornenmännle einen Dorn aus dem Fuß und ermahnt so, auf dem rechten Weg zu bleiben. Darüber das Bild eines schwäbischen Salzkaufmanns. Schon vor der Stadtgründung wurde hier auf einem alten Handelsweg Salz transportiert. Wir folgen den Straßenbahnschienen stadteinwärts auf den Platz Oberlinden mit einer barocken Brunnenstatue im Schatten einer alten Linde. Der Rote Bär beansprucht, Deutschlands ältestes Gasthaus zu sein, und legt zum Beweis seine lückenlos bis ins 14. Jh. Zurückreichende Wirteliste vor.
Vom Augustinerplatz zum Martinstor
Am ockergelben Augustinermuseum geht es links auf den sanft abfallenden Augustinerplatz, dessen große Freitreppe sich nach der Sanierung zu einem Treffpunkt der Jungen und Junggebliebenen entwickelt hat. An lauen Sommerabenden, von denen es hier ja reichlich gibt, unterhalten Pantomimen, Feuerschlucker, Gitarristen, Bongospieler und andere mehr oder minder kunstfertige Kleinkünstler und Sich-zur-Schau-Steller ein Publikum. So ist der Platz auch eine Schaubühne Freiburger Toleranz. Punks samt ihren Tölen finden hier ebenso ihre Nische wie jene abendlichen Treppenhocker, die weder Fast Food noch ein Tannenzäpfle zur Hand haben.
Am Feierling-Biergarten vorbei geht es hinunter zum Gewerbekanal, einem Seitenarm der Dreisam, und auf die Insel. Neben der Brücke lugt tatsächlich ein Krokodil aus dem Wasser. Doch keine Angst, es ist aus Schwarzwaldgranit und somit ungefährlich. „Mit breitem Maul, doch nicht vom Nil ... Sieht euch und uns und denkt sich viel“, erläutert die Tafel. Wir sind nun in der Schneckenvorstadt, einem mittelalterlichen Gewerbegebiet außerhalb der Stadtmauern, wo die brandgefährlichen Schmiede, die stinkenden Abdecker, Gerber, Färber und dergleichen zugange waren. Sie hätten sich wohl nicht vorstellen können, dass aus ihrem Arme-Leute-Viertel mal ein Klein-Venedig-Idyll würde, das Besucher in schwärmendes Staunen versetzt und zu Schnappschüssen veranlasst. In die alte Ölmühle ist ein Goldschmied eingezogen, die Sichelschmiede wurde zur gastronomischen Touristenfalle. Sahnehäubchen des Adelhauser Neuklosters (→ Naturmuseum) ist ein beschaulicher Platz mit Kastanien, Brunnen und Kirchlein. In den vormals bescheidenen Häuschen der Fischerau haben sich nun Galerien, Antiquariate und Ethnoläden niedergelassen.
Wie das Schwabentor wurde auch das um 1202 gebaute Martinstor bei der wilhelminischen Stadtverschönerung aufgestockt und ragt nun bis zur Spitze des Dachreiters stolze 63 m empor. Überraschender als das Bild des heiligen Martin ist die McDonald’s-Werbung am Tor: Ganz anders als die üblichen Schriftzüge der Fast-Food-Kette prangen hier nur schlichte, einfarbig schwarze Lettern, wohl so zur Schonung des Stadtbildes verordnet.
Achtung: Schwarzwaldkrokodil!
Im Kontrast zum historisierten Turm wurden nur wenige Jahre später in der Nachbarschaft des Martinstors ein paar schöne Jugendstilhäuser gebaut. An der Ecke Löwen-/Niemensstraße stützt ein Flöte spielender Pan zwischen entblößten Schönen den Balkon. Das kolossale Opelhaus (Kaiser-Joseph-Straße/Ecke Holzmarkt) prunkt mit Erkern, Türmen und von steinernen Locken umflossenen Giebeln.
Universitätsviertel
Auch die Universität bekam in der boomenden Gründerzeit neue Gebäude. „Die Wahrheit wird euch frei machen“, heißt es in goldenen Lettern auf dem roten Sandstein der Westfassade des Kollegiengebäudes I (KG I). In dieser ersten Adresse der deutschen Philosophie ging Edmund Husserl dem Wesen der Dinge auf den Grund und dozierte Martin Heidegger in alemannischer Mundart über die Sprache als Haus des Seins. Am Eingang grüßen Bronzefiguren von Homer und Aristoteles, hoch oben über der Tür lesen wir, farblos zwar, doch als Relief deutlich sichtbar, „Dem ewigen Deutschtum“. Auf der Ostseite und in krassem Kontrast wurde dem KG I ein im Unijargon KG III abgekürzter Stahlbetonbau angeklotzt, dessen Eingangsbereich die ehemalige Außenwand des KG I integriert. Vor dieser Wand und unter der Treppe kauert und trauert eine Gruppe schwarz gewandeter Frauen, Flüchtlinge könnten es sein, barfuss und müde haben sie hier Unterschlupf gefunden. Die von der Schweizer Bildhauerin Bettina Eichin geschaffenen „Neun Musen“ gewannen 1978 einen von der Stadt ausgelobten Wettbewerb, waren dann aber für die geplante Installation im Straßenraum nicht mehr genehm. Nach einer langen Irrfahrt fanden die Skulpturen als Dauerleihgabe im Foyer des KG III Asyl.
Der nach den studentischen Widerständlern Weiße Rose benannte Platz auf der Rückseite des KG III ist das Herz des Campus. Viel Waschbeton, etwas Rasen und ein paar Plastikstühle. Auf der Nordostseite des Platzes duckt sich der nach den Kriegsschäden neu aufgebaute Peterhof, der den Brüdern des Klosters St. Peter als Stadtresidenz und später als Studentenwohnheim diente. Am Peterhof und den Studentencafés vorbei findet man auf der anderen Seite der Bertoldstraße die barocke, nach dem Krieg rekonstruierte Universitätskirche und die einst als Jesuitenkolleg gebaute Alte Universität. Gegen den Widerstand von Stadt und Universität holte Erzherzog Leopold V. im Zuge der Gegenreformation 1620 die Gesellschaft Jesu (Jesuiten) nach Freiburg.
Vom Rathaus zum Münsterplatz
Freiburgs Oberbürgermeister und der Gemeinderat arbeiten im Neuen Rathaus. Dieses besteht aus zwei miteinander verbundenen Renaissancehäusern, die 1896-1901 völlig umgekrempelt und mit größeren Fenstern, Balkonen sowie Erkern und neuem Innenausbau ausgestattet wurden. Bei Staatsanlässen wie der Fasnet zeigt sich der Bürgermeister auf dem Balkon, über dem jeden Tag Schlag zwölf ein Glockenspiel erklingt. In farbenfrohem Rot präsentiert sich das ebenfalls aus mehreren alten Häusern zusammengefügte Alte Rathaus, in dem Bürgerbüro und Tourist-Information zu Hause sind. Durch die Gasse zwischen beiden Rathäusern kommt man zur Gerichtslaube, dem ältesten Profangebäude Freiburgs. Um 1300 gebaut, wurde es zunächst als Ratsgebäude von Stadtrat und Stadtgericht für ihre Sitzungen genutzt, dann aber 1498 vom Kaiser als Tagungsort des Reichstags in Beschlag genommen - sehr zum Ärger des Rats, der in andere Gebäude ausweichen musste; und zum Ärger der Delegierten und Potentaten aus dem Reich, für deren Treffen das Haus viel zu klein war. Erst Mitte des 16. Jh. Wurde es aufgestockt und bekam seinen charakteristischen Staffelgiebel.
Homer und Aristoteles bewachen die Freiburger Uni
Zurück zum Rathausplatz. Auf der Ostseite steht die Martinskirche des ehemaligen Franziskanerklosters, auch Abschnitte des Kreuzgangs blieben erhalten. Als Brunnenstatue wacht Klosterbruder Bertold Schwarz über den Platz. Ihm wird die Erfindung des Schießpulvers zugeschrieben. In der Franziskanergasse lohnt sich ein Blick auf zwei schmucke Häuser im ansonsten neugotischen Gebäudekomplex der Sparkasse. Das 1531 erbaute und 1778 komplett renovierte Haus zum Pilgerstab mit einem kunstvoll geschmiedeten Tor diente einst als Lehrgebäude und Wohnheim für arme Theologiestudenten. Nach 1845 beherbergte es ein Wohnstift für alleinstehende Adelsdamen. Das dunkelrote, vom kaiserlichen Schatzmeister Jakob Villinger 1514-1516 gebaute Haus zum Walfisch war als Alterssitz für Kaiser Maximilian im Gespräch, der aber, vermutlich an Darmkrebs, unerwartet früh starb. Statt des Kaisers wohnte 1529-1531 der aus Basel vertriebene Erasmus von Rotterdam im Haus. Blickfang ist der elegante Erker mit seinen Wasserspeiern.
Auf dem Rückweg zum Münsterplatz überqueren wir die vom Martinstor kommende Kajo, wie die Freiburger ihre Kaiser-Joseph-Straße nennen. Die heimeligen und regensicheren Arkaden sind kein mittelalterliches Relikt, sondern eine heute sehr populäre Erfindung des Baudirektors Josef Schlippe, der nach 1945 den Wiederaufbau der Innenstadt im Stil konservativer Bürgerlichkeit gegen Bauhaus und die Modernisierer der Karlsruher Schule durchsetzte und verteidigte. An der zentralen Kreuzung steht der Stadtgründer Bertold auf einem an den Schlot eines Ozeandampfers erinnernden Kalksteinsockel. Das Kunstwerk von Nikolaus Röslmeier ersetzt den alten, im Krieg zertrümmerten Bertoldsbrunnen. Der Volksmund hat dem ziemlich abstrakt gehaltenen Bronzeritter den grenzwertigen Beinamen „Contergan-Bertold“ verpasst. In die andere Richtung, also nordwärts, passiert die Kajo den Basler Hof, in dem der Regierungspräsident von Südbaden seines Amtes waltet. Das nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Stadtpalais geht auf Konrad Stürtzel (1435-1509) zurück, der es bis zum österreichischen Hofkanzler brachte. Der Name „Basler Hof“ erinnert an jene Zeit, als in dem Haus das von den Reformatoren aus Basel vertriebene Domkapitel residierte. Daher stammen auch die an der Fassade angebrachten Basler Stadtheiligen.
Schlossberg
Als stadtnahes Ausflugsziel lädt der 456 m hohe Schlossberg zu einem Spaziergang oder auch zu einer ausgedehnten Wanderung ein. Den Aufstieg vom Schwabentor erleichtert der Aufzug zum Restaurant Greiffenegg-Schlössle, doch natürlich geht es auch zu Fuß. Oben wartet vom Biergarten oder vom Großen Kanonenplatz die Aussicht auf die Altstadt. Auf dem Großen Kanonenplatz standen früher Geschütze, denn der gesamte Schlossberg wurde im 17./18. Jh. vor allem von den Franzosen zur Festung ausgebaut - und 1745, vor der Rückgabe Freiburgs ans Reich, wieder zertrümmert, denn der Feind sollte keinen Nutzen davon haben. Auf Höhe der Kanonenplätze umrundet der Burghaldenring als gut ausgebaute Promenade den Berg. Er erschließt auch mehrere Nordic-Walking-Strecken sowie die Wanderwege nach St. Ottilien (Waldrestaurant, Kapelle mit mittelalterlichen Fresken) und zum Rosskopf. Über dem Großen Kanonenplatz gibt es mit der Ludwigshöhe einen weiteren Aussichtspunkt. Dahinter erspäht man, etwas in den Bäumen versteckt, die über einem Gewölbe der alten Festung errichtete Bismarcksäule, auf deren Plattform einst mit Petroleum getränkte Pechkränze fackelten. Am Sandsteinsockel des Denkmals haben angehende Bildhauer ihr Handwerk geübt. Viele Wege führen zum Schlossbergturm. Er ist nicht auf dem höchsten Punkt des Bergs, doch in bester Aussichtslage an der Stelle des Adlerforts der alten Festung. Vom Turmplatz kann man über eine Treppe direttissima zum Kleinen Kanonenplatz und weiter durch den Wald zur Dreisam absteigen.
Freiburgs Schlossberg, von der Sonne verwöhnt
Die großen Museen
Augustinermuseum: Vor allem die hochkarätigen Beispiele sakraler Kunst der frühen Neuzeit stellen dieses Museum für die Kunst und Kultur des Oberrheingebiets auf Augenhöhe mit den Sammlungen in Colmar und Basel. Die Gemälde und Plastiken von Meistern wie Matthias Grünewald und Lukas Cranach, dazu steinerne Statuen und Wasserspeier des Freiburger Münsters werden in der früheren Klosterkirche der Augustiner-Eremiten gezeigt. Auf zwei Ebenen leuchten Glasmalereien, die sich einst als Fenster am Münster befanden. Im barocken Dachstuhl sind Gemälde der „Schwarzwaldmaler“ des 19. Jh. ausgestellt. Auch die Architektur der vom Frankfurter Architekten Christoph Mäckler umgebauten Kirche mit ihren überraschenden Einblicken, Durchblicken und Ausblicken, mit Balkonen, Nischen und Fenstern kann sich sehen lassen. Die Graphische Sammlung präsentiert Highlights vom 16. Jh. (beispielhaft Hans Baldung Grien) bis in die Gegenwart (Susanne Kühn). Noch nicht wieder eröffnet ist das ehemalige Konventsgebäude. Hier wird künftig die Stadt- und Kulturgeschichte ihren Platz finden, Schwerpunkt soll das Alltagsleben früherer Zeiten sein. In den Kellergewölben des Konvents wird die Schatzkammer des Museums eingerichtet.
♦ Augustinerplatz 1-3. Di-So 10-17 Uhr, Fr bis19 Uhr. Eintritt 7 € (gilt als Tageskarte für alle städtischen Museen).
Sakrale Kunst im Augustinermuseum
Museum Natur und Mensch: Dieses Städtische Museum, damals noch für Natur- und Völkerkunde, wurde 1895 gegründet - einmal mehr war Oberbürgermeister Otto Winterer die treibende Kraft - und zog 1928 in das ehemalige Dominikanerinnenkloster Adelhausen ein. Bei der umfassenden Sanierung zur Jahrtausendwende wanderte die ethnologische Sammlung ins Magazin, ausgewählte Stücke werden nur noch in Sonderausstellungen präsentiert. Herz der Dauerausstellung ist nun die unter dem Motto Zeitraum gut aufbereitete Fossiliensammlung. Unterhalb der Decke zeigt ein Zeitstrahl die Entwicklung der Erde von den Anfängen des Planeten bis in die Epoche des Homo sapiens. Nebenan gibt die Präsentation Steinreich Einblick in die Geologie der Region. Im Obergeschoss geht es kindgerecht um die Erlebnisräume Wald, Wasser und Wiese.
♦ Gerberau 32. Di-So 10-17 Uhr. Eintritt 5 €.
Das Colombischlössle - gestern Staatskanzlei, heute Museum
Museum für Stadtgeschichte: Das Museum im Wentzingerhaus präsentiert die Geschichte Freiburgs von den Anfängen um 1100 bis in die Barockzeit. Modelle der Stadt um 1600 und 1700, Ansichten und Pläne zeigen die bauliche Entwicklung Freiburgs bis in die Gegenwart. Sehenswert ist auch das Gebäude selbst mit dem monumentalen Deckengemälde im Treppensaal und den von Johann Christian Wentzinger (1710-1797) geschaffenen Steinskulpturen im Innenhof. Zu den Höhepunkten zählt das große Münstermodell, das die Bautechnik der Gotik erklärt.
♦ Münsterplatz 30. Di-So 10-17 Uhr. Eintritt 3 €.
Archäologisches Museum Colombischlössle: Das Colombischlössle wurde 1859-1861 im Stil der englischen Neogotik vom Freiburger Architekten und Gewerbeschulhauptlehrer Georg Jakob Schneider für die Gräfin Maria Gertrudis Antonieta Clementina de Colombi y de Bode gebaut. (Ein toller Name, nicht?) Doch die Bauherrin starb schon bald nach dem Einzug, ebenso ihre gerade mal 25 Jahre alte Tochter Maria Christina, woraufhin die verbleibenden Kinder und Erben das Unglückshaus verkauften. Über Zwischenstationen kam es an die Stadt und war 1947-1952 Sitz der Staatskanzlei des kurzlebigen Bundeslandes Baden unter Leo Wohleb. Seit 1983 ist das Archäologische Museum in der Villa untergebracht, und man kann den Freiburgern nur wünschen, dass sie dieses Schmuckstück in Zeiten knapper Kassen nicht kurzsichtig verscherbeln. Die Sammlung bietet Funde von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter. Höhepunkte sind ein römisches Wandgemälde mit mythischen Kampfszenen aus einer Villa am Hochrhein und Grabbeigaben der Alamannenzeit, darunter eine wunderschöne blaue Amphore. Der englische Landschaftspark um die Villa herum eignet sich zumindest bei Dunkelheit nicht zum unbedarften Flanieren, ist er doch Cruising Area der örtlichen Schwulenszene und Treffpunkt von Drogenabhängigen.
♦ Rotteckring 5. Di-So 10-17 Uhr. Eintritt 7 €.
Museum für Neue Kunst: In den hohen, lichtdurchfluteten Räumen der früheren Mädchenschule Adelshausen findet man, chronologisch und nach Gruppen geordnet, die südwestdeutsche Moderne und Gegenwart vom Expressionismus über die Neue Sachlichkeit und die abstrakte Malerei bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Um auch die Schätze aus den Depots ans Licht zu bringen, werden die weniger bekannten Bilder etwa einmal jährlich ausgetauscht. Von August Macke sehen wir die in Kandern entstandene „Dorfstraße mit Kirche“, von Otto Dix mehrere ausdrucksstarke Porträts aus den frühen 20er-Jahren, die Künstlervereinigung „Badische Secession“ ist mit figurativen Werken von Karl Hofer vertreten. Dazu gibt’s immer wieder interessante Sonderaustellungen.
♦ Marienstr. 10a. Di-So 10-17 Uhr. Eintritt 7 €.
Ein Tagesticket für die oben beschriebenen städtischen Museen kostet 7 €.
Uniseum: „Wir wollten nicht nur aufgeschlagene Bücher zeigen“, erklärt Dieter Speck, der Leiter des Uniseums. Dafür haben er und seine Mitarbeiter die Magazine, Keller und Speicher der Universität durchsucht und dabei Erstaunliches zutage gebracht: Napoleons Totenmaske etwa, Wachsmodelle zur Entwicklung des Froschs oder altägyptische Mumienköpfe. Doch die im „Kabinett des Staunens“ versammelten Kuriosa sind nur ein Aspekt des Uniseums, das die Besucher anschaulich, bunt und lebendig durch 550 Jahre Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte führen will. Dabei werden uns auch herausragende Wissenschaftler wie der Chemiker Hermann Staudinger oder der Ökonom Walter Eucken vorgestellt. Und Martin Heidegger natürlich, samt seiner berühmt-berüchtigten Antrittsrede von 1933, in der er die Uni auf nationalsozialistischen Kurs zu bringen versprach. Im Keller geht es dann um studentische Lebenswelten verschiedener Epochen. Auf allen Ebenen endet der Rundgang bei den Studentenunruhen 1968 - womit sich die Universität eine kritische Auseinandersetzung mit ihrem Hier und Heute erspart.
♦ Bertoldstr. 17, www.uniseum.uni-freiburg.de. Do-Sa 14-18 Uhr. Eintritt frei.
Weitere Museen und Ausstellungsräume
Fasnetmuseum: Wer die Narretei mit dem nötigen Ernst betreibt, lernt hier die Narrentypen der Breisgauer Narrenzunft kennen. Womit nicht die leibhaftigen Narren, sondern ihre Masken und Verkleidungen gemeint sind, die hier lebensgroße Puppen bekleiden.
♦ Sa 10-14 Uhr. Eintritt frei. Turmstr. 14, www.breisgauer-narrenzunft.de.
Zinnfigurenklause: In 21 Vitrinen stellen mehrere Tausend winzige Zinnfiguren meist kriegerische Szenen der Regionalgeschichte nach - vom Bauernkrieg über die Badische Revolution bis zum Überfall auf Martin Luther.
♦ Ende Mai bis Ende Sept. Di-Fr 14.30-17 Uhr, Sa/So 12-14 Uhr. Geringer Eintritt. Im Schwabentor, www.zinnfigurenklause-freiburg.de.
Kunsthaus L6: Hier hat mit Werkstätten, Ateliers und Proberäumen Freiburgs kreative Szene ein Zuhause. In der Halle präsentieren Künstler aus der Region in wechselnden Ausstellungen ihre Werke.
♦ Do/Fr 16-19 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr (nur während laufender Ausstellungen). Eintritt frei. Lameystr. 6, www.freiburg.de/kunsthausl6.
Kunstverein: Zeitgenössische Kunst in einem früheren Hallenbad. Die Galerie erlaubt ungewöhnliche Perspektiven.
♦ Di-So 12-18 Uhr, Mi bis 20 Uhr. Geringer Eintritt. Marienbad, Dreisamstr. 21, www.kunstvereinreiburg.de.
Morat-Institut für Kunst und Wissenschaft: Wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Dauerpräsentation der Sammlung des Kunsthistorikers, Mäzens und Erben Franz Armin Morat.
♦ Sa 11-18 Uhr oder nach Vereinbarung (Tel. 0761/4765916). Eintritt frei. Lörracher Str. 31, www.morat-institut.de.
Information
InformationTourist-Information, im alten Rathaus, Rathausplatz 2-4, 79098 Freiburg, Tel. 0761/3881880. Mo-Fr 8-18 Uhr (Juni-Sept. bis 20 Uhr), Sa 9.30-14.30 Uhr (Juni-Sept. bis 17 Uhr), So 10-12 Uhr (Juni-Sept. bis 15.30 Uhr).
Freiburg im Internetwww.visitfreiburg.de und www.fwtm.freiburg.de führen zum Tourismusportal der Stadt.
www.fudder.de: Wie lief das Russisch-Abitur? Warum wurden die Altglascontainer nicht geleert? Und was ist los in Freiburg? Konsequent multimedial und interaktiv richtet sich „Fudder“ mit lokalen News an die Jugend der Stadt. Für ihre „gelungene Kombination von “‚vor Ort‘ und ‚tagesaktuell‘“ bekam die Website den Online Award des renommierten Adolf-Grimme-Instituts.
Schwere Last im Freiburger Münster
Unterwegs in Freiburg
Mit dem Auto Das Autosollte man lieber abstellen. Wer über die A 5 kommt, verlässt die Autobahn bei der Ausfahrt Freiburg-Mitte und steuert einen der P+R-PlätzePaduaallee oder Bissierstraße an, wo man auf die Straßenbahn ins Zentrum umsteigen kann. Vom Schwarzwald auf der B 31 kommend kann man in Littenweiler auf dem Gelände der PH für wenig Geld parken. Im Stadtzentrum hat beispielsweise die Schlossberggarage rund um die Uhr geöffnet, andere Parkhäuser