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Survive vermittelt Menschen in der Wirtschaft, aber auch in der Politik, den Medien und Organisationen jene konkreten Fähigkeiten und besonderen Strategien, die spätestens seit der Lehman-Pleite, der Fukushima-Katastrophe und der Eurokrise als Survival Skills immer mehr an Bedeutung gewinnen und sich in einem Begriff zusammenfassen lassen: Zukunftskompetenz. Den Mangel an dieser Kompetenz erleben wir jeden Tag aufs Neue. Fehlentscheidungen, Vorsorgelücke, Pflegenotstand, Burnout, Karriereabstürze – vieles davon wäre mit den richtigen Tools vermeidbar gewesen. Das Buch beschreibt keine erwünschten, wahrscheinlichen, hochgerechneten oder mehr oder minder utopischen Zukunftsszenarien. Es bringt vielmehr den Lesern bei, ihre angestrebte Zukunft mit wissenschaftlich fundierten Methoden, einer Future-Tool-Box und anhand vieler Praxisbeispiele selbst zu gestalten. Entscheidend ist es, die eigene Zukunft in einer immer schnelllebigeren Welt aktiv in die Hand zu nehmen.
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Seitenzahl: 289
www.redline-verlag.de
»Wer sich mit der Zukunft beschäftigt, wird eine gute haben.«
Laotse
»Flugzeuge sind interessante Spielzeuge, aber ohne jeden militärischen Wert.«
Marschall Foch, 1911
Was machen wir, wenn der Spritpreis auf 3,50 Euro steigt? Verschrotten wir unsere Autos? Gehen wir zu Fuß zur Arbeit? Unvorstellbar.
Noch unvorstellbarer: Wir laufen dann alle halbnackt herum. Weil es keine Jeans mehr gibt. Die bleiben nämlich in Chinas Nähsälen liegen, wenn der Spritpreis in die Stratosphäre schießt. Was ziehen wir dann an? Das sind Sorgen. Kleine Sorgen.
Denn im dann wohl angebrochenen Zeitalter der Großen Deglobalisierung wird die größte Sorge unser wie ein wütender Rottweiler dauerknurrender Magen sein: 95 Prozent aller Waren in den Supermärkten und Discountern werden unter Einsatz von Öl hergestellt; das gilt selbst für Lebensmittel. Kein Öl – nix zu beißen.
Der Traktor, der das Feld pflügt, fährt mit Öl. Der Dünger und die Pestizide, mit denen der Bauer die Saat sprießen lässt, werden unter Einsatz von Erdöl hergestellt. Das Plastikschälchen der knallroten, erntefrischen Erdbeeren im Supermarktregal wird mit Erdöl produziert. Und das Logistiknetz, das unser täglich Brot bringt, ist ohne Öl schlicht nicht existent. 90 Prozent aller Transportmittel, ob zu Lande, Luft oder Wasser, werden mit Erdöl angetrieben. Also, was essen wir, wenn das Öl knapp wird? Was transportiert der Logistiker, wenn der Güterstrom versiegt? Was kauft der Einkäufer ein, wenn es keinen Transport mehr für seine Einkäufe gibt? Gibt es diese Berufe und ihre Unternehmen dann überhaupt noch? Und wann wird das sein? In 30, in 20 oder angesichts horrender Benzinpreise bereits in fünf Jahren?
Fragen, die buchstäblich über das Schicksal der Menschheit entscheiden. Warum bleiben wir davon so seltsam unberührt? Das ist das wahrscheinlich Erstaunlichste am erstaunlichsten Thema, das die Menschheit kennt: Wir haben keine Furcht vor der Zukunft. Nicht einmal, wenn die Welt, wie wir sie kennen, drauf und dran ist, unterzugehen. Wenn die Deglobalisierung droht. Wenn das Öl, die Milch und der Stahl knapp werden. Wenn Südeuropa wegen der Erderwärmung unbewohnbar wird. Das alles macht uns keine Angst. Nicht, weil wir so mutig, unerschrocken, furchtlos und tapfer wären. Sondern weil wir ein Problem mit der Zukunft haben. Wir sind die Saurier der Neuzeit.
Niemand weiß sicher, warum unsere Saurier-Vorfahren vor Jahrmillionen ausgestorben sind. Die Wissenschaft ist sich nur in einem einig: Sie schafften es irgendwie nicht, sich rechtzeitig an wohl radikal veränderte Lebensbedingungen anzupassen. Dieses Sauriersterben begann vor Millionen Jahren. Heute wiederholt es sich. In unseren Städten und Einkaufszentren. Zum Beispiel die Videothek an der Ecke: Wo ist sie hin? Ausgestorben. Opfer von Video-on-Demand. Dito: der CD-Laden. Auf bestem Weg zum Aussterben: die Musikindustrie. Überrollt vom Internet. Als Nächstes sind die Buchverlage und die kleine Buchhandlung an der Ecke dran: Plattgemacht von Google, Kindle und dem E-Book. Die Saurier damals konnten es nicht formulieren. Wir können es (zumindest das haben wir ihnen voraus):
Wer die Zukunft verschläft, hat bald keine mehr.
Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, müssen wir zu allem Überfluss auch noch entdecken: Aussterben ist kein demokratischer Prozess. Er wird eben nicht die ganze Menschheit, alle Unternehmer, Politiker und Wissenschaftler hinwegraffen wie die Saurier. Nein, die Zukunft ist ein zutiefst undemokratisches, unfaires, launenhaftes, zickiges, divenhaftes, branchenverschlingendes, chancenreiches, umverteilendes, arbeitsplatzvernichtendes, wohlstandverheißendes Phänomen: Sie bestraft die Mehrheit und belohnt die Minderheit. Zum Beispiel Madonna. Oder die Rolling Stones.
Während Zehntausende ehemaliger Popstars heute am Hungertuch nagen, Häuser verkaufen oder ehrbaren Zivilberufen nachgehen, sind diese beiden Acts inzwischen nicht nur bei Plattenfirmen unter Vertrag, sondern jetzt auch bei Konzertveranstaltern. Mit diesem Schritt haben sie das Sauriersterben nicht nur überlebt. Nein, sie scheffeln wie zum Hohn für ihre aussterbenden, darbenden, klagenden Artgenossen auch noch Millionen. Der Grund dafür ist simpel: Die CD ist zwar tot – doch Events laufen wie Softeis in der Sahara.
Die Frage ist nicht: Warum sterben die Saurier aus? Die Frage ist: Wie schaffen es die Madonna- und die Stones-Saurier, nicht nur dem drohenden Aussterben von der Schippe zu springen, sondern wie zum Spott für die aussterbenden Artgenossen auch noch glänzende Geschäfte zu machen?
Die Antwort kommt mit einem einzigen Wort aus: Zukunftskompetenz. Manche Popstars, Manager, Unternehmer, Ehefrauen und Großväter hören das sprichwörtliche Gras wachsen. Sie können »in die Zukunft sehen«. Sie können sich ausrechnen, was die Zukunft bringt, lange bevor die Zukunft beginnt. Das hat nichts mit Kaffeesatzlesen zu tun. Denn Kaffee ist, wie umfangreiche wissenschaftliche Studien bewiesen haben, nur ein äußerst unzuverlässiges Prognostikum.
»Die Zukunft kann niemand vorhersagen«, sagen die Leute. Das steht auf dem Grabstein jedes ausgestorbenen Sauriers. Die Wahrheit ist: Wer überlebt, wer auch in der Zukunft noch glänzende Geschäfte macht, kann offensichtlich bis zu einem gewissen, erfolgsentscheidenden Grad in die Zukunft schauen. Zukunftskompetenz ist die Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert. Außerdem: Wenn es Madonna kann, dann kann es jede(r) im Business. Und im Privatleben. Wie das geht? Genau das erleben Sie auf den folgenden Seiten.
Damit nicht die Zukunft Sie überrascht, sondern damit Sie Ihren Mitbewerber überraschen. Damit Sie nicht nur morgen, sondern auch noch in fünf, zehn, zwanzig Jahren glänzende Geschäfte machen.
Damit Sie fit für die Zukunft werden.
»Das Glück bevorzugt den vorbereiteten Geist.«
Louis Pasteur
»Das Radio hat keine Zukunft.«
Lord Kelvin, englischer Mathematiker und Physiker, 1897
Dann wären Sie nächste Woche Millionär(in). Wäre das nicht wunderbar? Wäre es nicht schön, so scharfsichtig in die Zukunft blicken zu können, dass sich Ihnen selbst die Lottozahlen offenbaren?
Aber das geht doch nicht! Das kann doch keiner, denkt sich Lieschen Müller und nimmt das als Vorwand, sich generell nicht/wenig mit ihrer eigenen Zukunft zu beschäftigen: Sie hält sie für so unvorhersehbar wie die Lottozahlen von nächster Woche. Hier irrt Lieschen: Zwar lassen sich die Lottozahlen nicht vorhersagen. Doch ich verrate Ihnen das größte Geheimnis der Zukunftsforschung: Das Leben ist kein Glücksspiel.
Im Gegensatz zu Lotto und Roulette werden Leben und Business nicht ausschließlich oder auch nur überwiegend vom blinden Glück oder vom Zeitgenossen Zufall bestimmt. Das Gegenteil ist der Fall:
Im Business ist es tatsächlich möglich, die Lottozahlen vorherzusehen.