Tanzfokus - Kerstin Anne Bosker - E-Book

Tanzfokus E-Book

Kerstin Anne Bosker

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Beschreibung

Dieses Buch ist für dich, wenn du professionell tanzen möchtest. Lass dich führen oder - noch besser - übernimm selbst die Führung für dein Leben und deine Tanzkarriere und geh' die Schritte, die für dich und deinen aktuellen Stand die Richtigen sind. Welche das sind? Finde es heraus!

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Seitenzahl: 77

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Tanzfokus

Erfolgreich auf die Bühne

Kerstin Anne Bosker

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung

und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2020 Kerstin Bosker · DeinKörperTanzt.de

Co-Autor & Koordination: Bastian Steinbacher · BuchSchreiberei.de

Lektorat: Elisa Garrett

Umschlag & Satz: chaela · chaela.de

Illustrationen: Sandra Berger · sandra-berger-art.de

Verlag: tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg

1. Auflage (Juni 2020)

978-3-347-08675-3 (Paperback)

978-3-347-08677-7 (e-Book)

INHALTSVERZEICHNIS

TANZFOKUS – so erreichst du deinen Traum

Was ist Fokus?

Fokussieren – auf was?

Ordne deine Sterne neu

Glaub’ an dich!

Fang an! Was ist dein erstes Ziel?

Du hast Talent?

Große Träume lassen sich nur in der Gruppe erreichen

Hinfallen, aufstehen, weitertanzen

Willst du es wirklich?

Geh ins nächste Level und wachse!

Lass dich nicht ablenken!!

Fokus im Alltag

Offen für Neues

Entspann’ dich mal!

Lebe deinen TANZFOKUS!

Nachwort

KAPITEL 1

TANZFOKUS– so erreichst du deinen Traum

Leidenschaft ist schön. Leidenschaft ist notwendig.

Leidenschaft bringt dein Blut in Wallung.

Aber Leidenschaft ist nicht alles.

Aus dir wird vor allem dann ein guter Tänzer, wenn du es schaffst, die Kopf- mit der Körper-arbeit harmonisch zu kombinieren. Die Tanztechnik bildet mit der Körperisolation und der Bühnenpräsenz zwar eine wichtige Einheit, aber ohne entsprechendes „Kopftraining“ wirst du immer wieder an eine gläserne Decke stoßen. Als Tanzpädagogin habe ich schon häufig leidenschaftliche Tänzer erlebt, bei denen die Oberfläche stimmte, also die Schritte sauber einstudiert und die Tanzprobe perfekt vorbereitet waren. Dennoch sind es genau diese Tänzer gewesen, die ich nach vier oder fünf Monaten nie mehr wiedergesehen habe. Nicht etwa, weil ihnen das Talent gefehlt hätte, auch nicht, weil sie keine Disziplin gehabt hätten oder faul gewesen wären. Es ging um das wesentliche Element, um wirklich erfolgreich zu sein: FOKUS – die mentale Stärke, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren.

Kaum etwas in dir ist so mächtig wie die Kraft deiner Gedanken. Seit über 20 Jahren arbeite ich eng mit Psychologen und Psychiatern zusammen und begleite Menschen durch alle möglichen Lebenskrisen. Dabei wird immer wieder deutlich, dass sich die Betroffenen selbst im Weg stehen, da ihnen die richtige Einstellung fehlt. Sie lassen die Vorstellung eines für sie sinnvollen Lebens vermissen und drehen sich daher mit ihren Problemen im Kreis. Zwar gehen sie kleine Schritte nach vorne, kommen aber niemals so richtig an, weil sie kein „Handlungsmoment“ entwickeln. Ohne Glaube an sich selbst fehlt ihnen der Fokus – sie wissen schlichtweg nicht, worauf sie sich fokussieren sollen.

Auch bei Tänzern trifft das zu: Sie tanzen mit Herz, jedoch „de-fokussiert“. Ihnen fehlt die Vision ihres Traums, etwas, wofür sie brennen, eine große Idee, für die es sich aus deren Sicht lohnt, jede erdenkliche Energie freizusetzen und keine Kosten und Mühen zu scheuen.

Ich möchte dir helfen und dich begleiten, deine mentale Stärke zu entwickeln. Nutze mein Fachwissen aus Psychologie und Tanzpädagogik und schöpfe mit voller Energie dein Potenzial aus!

KOPFTRAINING? WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN!

Gewiss hast du schon mal was von Sigmund Freud gehört. Freud gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20 Jahrhunderts. Sein Lebensinhalt bestand darin, die Psyche des Menschen zu entschlüsseln, und bereits 1904 legte er den Einfluss der Gefühle auf die Empfindungen Zufriedenheit und Glück. Freud nannte es das „Energie-Konzept“.

Besonders spannend sind seine Studien über die Macht des Traums. Er fand heraus, dass sich Hungergefühle beschwichtigen lassen, wenn man sich vorstellt, man würde essen. Natürlich verschwindet der Hunger nur kurzfristig – doch er bewies damit den Einfluss der Gedanken auf den Körper.

Zur selben Zeit gründet Sigmund Freud die Mittwochs-Gesellschaft, einen Stammtisch, bei dem sich die großen Denker seiner Zeit austauschten. Einer davon war Carl Gustav Jung, ein Schweizer Psychiater, der sich mit Denken und Fühlen beschäftigte. Er sagte: „Wer denken will, kann keine Gefühle gebrauchen – und wer in die Gefühlswelt eintaucht, den stört das Denken.“

Wenn dir das zu abstrakt erscheint, erinnere dich an das improvisierte Tanzen. Wenn du noch nie auf der Bühne improvisiert hast, dann sicher zu Hause im Wohnzimmer.

Bei der Improvisation geht es darum, aktuelle Gefühle in Bewegung auszudrücken. Wenn du anfängst über Tanztechnik nachzudenken, sind die Gefühle nicht mehr authentisch. Ähnlich verhält es sich, wenn du an deiner Tanztechnik arbeitest: Ausdruck von Gefühlen würden dich dabei stören. Genau dieses Phänomen beschrieb Carl Gustav Jung im Jahr 1904.

Ein weiterer Stammtischkollege von Freud war der österreichische Arzt Alfred Adler. Er betonte bereits 1890 die Einmaligkeit jedes Menschen. In seinen Studien zeigte er, dass jeder die Fähigkeit des Wachstums in sich trägt, also sich in seiner Persönlichkeit zu entfalten und Schwächen zu überwinden. Adlers wichtigstes Konzept war das „Gemeinschaftsgefühl“; er sah den Sinn in der idealen Gesellschaft. Ist „Gemeinschaft“ für dich wichtig? Für mich ist das Tanzen in der Gruppe etwas ganz Besonderes. Sicher freust du dich jede Woche auf deinen Tanzkurs, wo zusammen gelernt und gelacht wird.

Viktor E. Frankl ist Teil der darauffolgenden Generation von Ärzten. Ihm waren die schlauen Köpfe der Mittwochs-Gesellschaft natürlich ein Begriff und er baute seine Erkenntnisse auf dem Wissen von Freud, Jung und Adler auf. 1946 schrieb Frankl in seinem Buch: „Der Mensch weiß nicht, was er will.“ Er erklärt darin, das Problem sei die Vergrößerung der Freizeit. Die Menschen wissen nicht, wofür sie leben können.

Ist das heute noch so? Was bedeutet das für dich als Tänzer? Wenn Frankl sagt, Menschen wissen nicht, wofür sie leben, könnte man sagen, Tänzer wissen nicht, wofür sie trainieren. Deine Leidenschaft ist der Tanz, du möchtest als Tänzer etwas erreichen – wofür trainierst du?

WAS BEDEUTET „ERFOLG“?

Erfolg haben ist ein inneres Hochgefühl, eine persönliche Bestätigung. Man ist stolz darauf, etwas geschaffen zu haben, weil du weißt, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Es tut gut, auf den Erfolg zurückzublicken. Bei dem Wort „Erfolg“ denken wir automatisch an etwas Großes und übersehen dabei, dass auch kleine Dinge in diese Schublade gehören. Erfolg hat viele Gesichter.

Wertvolle Ziele zu haben und ins Handeln zu kommen – ist ein Erfolg. Die Bereitschaft zur Weiterentwicklung – ist ein Erfolg. Ein Vorbild zu sein – ist ein Erfolg.

Erfolg ist immer eine Folge von Denken und Handeln. In dem Wort steckt „etwas verfolgen“; es handelt sich also um eine Folge von etwas, das man tut, eine Folge verschiedener kleiner Schritte. Erfolg ist ein Prozess – und außerdem immer wertfrei. Es gibt keinen „Misserfolg“ – entweder du gewinnst, oder du lernst.

Wenn das erwünschte Ergebnis nicht eingetreten ist, betrachte es als Lernhilfe. Beim nächsten Mal wirst du es anders und besser machen.

Lies die Kapitel aufmerksam in der vorgegebenen Reihenfolge durch. Nimm dir Zeit, um über dich als Tänzer nachzudenken und dadurch den größtmöglichen Nutzen aus diesem Buch zu ziehen.

Herzliche Grüße

KAPITEL 2

WAS IST FOKUS?

»Ritter aus Leidenschaft« ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2001,

in dem der Oscar-Gewinner Heath Ledger die Hauptrolle spielt.

Das moderne Filmmärchen zeigt eindrucksvoll auf,

was es heißt, fokussiert zu leben.

Da ich die Geschichte des Films für das perfekte Rollenmodell halte, möchte ich auf den kommenden Seiten immer wieder Bezug auf sie nehmen. Sie soll herhalten, um dir möglichst konkret aufzuzeigen, was deine Erfolgsschritte sind, mit denen du zu einem erfolgreichen Tänzer werden kannst.

Versetz dich in das Jahr 1360. Wir sind in England, wo der junge William Thatcher seit seiner Kindheit davon träumte, ein Ritter zu werden. Sein Vater gab ihn in die Obhut von Sir Hector, einem Turnierkämpfer, der von den Gewinnen aus Wettkämpfen lebte. »Tjost« nannte sich das, ein Zweikampfspiel, an dem nur edle Ritter teilnehmen durften.

Eines Tages traf Sir Hector mit voller Wucht die lange Lanze seines Gegenspielers und dieser fiel wie ein nasser Sack vom Pferd. Seine drei Bauernjungen standen ihm seit vielen Jahren treu zur Seite und kümmerten sich sofort um ihn, auch wenn sie ihn nicht mehr retten konnten; er starb noch an Ort und Stelle.

Diese scheinbare Niederlage kam einer Katastrophe gleich; ein Sieg hätte die Taschen gefüllt und den Hunger gestillt, die zuschauenden Menschenmassen warteten. »The show must go on«; es war nicht der Moment, alles abzublasen. Also schlüpfte William in Hectors Position, stieg in seine Rüstung und beendete den Kampf. Es stand 3: 0 für ihn, er musste also lediglich auf dem Pferd bleiben.

Es war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass der Sohn eines Londoner Dachdeckers an so einem Turnier teilnahm; nur Adeligen war dies vorbehalten. Er aber tat es trotzdem, »undercover« sozusagen, und entgegen der Warnung seiner beiden Freunde. Unter der Rüstung war er nicht zu erkennen und alle glaubten, es wäre weiterhin Sir Hector gewesen. Aus der Not heraus wurde plötzlich sein Kindheitstraum wahr und ohne Erfahrung stellte er sich seiner neuen Aufgabe. Er schaffte es gerade noch, die Lanze unter seinen Arm zu klemmen, da traf ihn bereits mit unerwarteter Wucht die Lanze des Gegners. Wie ein Wunder konnte er sich gerade so auf dem Pferd halten und gewann das Turnier.

***

Das ist aber nicht die Pointe. Es geht weiter; die Geschichte läuft noch fort und es ist wichtig, auch den Rest zu verstehen. Die drei Freunde verkauften nämlich direkt nach dem Sieg die goldene Feder, die William