Tease Me - Stacey Kennedy - E-Book

Tease Me E-Book

Stacey Kennedy

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ex-Navy-Seal Hawke dachte nach seiner Zeit beim Militär hätte er auch die Tage ständiger Gefahr hinter sich gelassen. Doch als er einen Job bei der Security im Phoenix Club annimmt, wird er eines Besseren belehrt: Im Club wird eine Wanze entdeckt. Was Hawke jetzt braucht, ist ein Privatdetektiv. Da kommt Penny ins Spiel: scharfsinnig, furchtlos und absolut atemberaubend.

Als Penny den Auftrag annimmt, ahnt sie nicht, dass sie ausgerechnet mit dem attraktiven und geheimnisvollen Hawke zusammenarbeiten muss. Während sie gemeinsam nach der Wahrheit hinter dem Überwachungsgerät suchen, knistert es gewaltig zwischen ihnen und die Funken sprühen nur so.

Schnell nehmen ihre Ermittlungen Fahrt auf, und sie kommen den Tätern in die Quere. Sie haben nur eine Chance, die Bedrohung abzuwenden ... und zu versagen könnte sie alles kosten!

Der letzte und abschließende Band der heißen Phoenix-Reihe von Bestsellerautorin Stacey Kennedy.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 196

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

CoverGrußwort des VerlagsÜber dieses BuchTitelWidmung123456789101112131415EpilogÜber die AutorinWeitere Titel der AutorinImpressum

Liebe Leserin, lieber Leser,

herzlichen Dank, dass du dich für ein Buch von beHEARTBEAT entschieden hast. Die Bücher in unserem Programm haben wir mit viel Liebe ausgewählt und mit Leidenschaft lektoriert. Denn wir möchten, dass du bei jedem beHEARTBEAT-Buch dieses unbeschreibliche Herzklopfen verspürst.

Wir freuen uns, wenn du Teil der beHEARTBEAT-Community werden möchtest und deine Liebe fürs Lesen mit uns und anderen Leserinnen und Lesern teilst. Du findest uns unter be-heartbeat.de oder auf Instagram und Facebook.

Du möchtest nie wieder neue Bücher aus unserem Programm, Gewinnspiele und Preis-Aktionen verpassen? Dann melde dich für unseren kostenlosen Newsletter an: be-heartbeat.de/newsletter

Viel Freude beim Lesen und Verlieben!

Dein beHEARTBEAT-Team

Melde dich hier für unseren Newsletter an:

Über dieses Buch

Ex-Navy-Seal Hawke dachte nach seiner Zeit beim Militär hätte er auch die Tage ständiger Gefahr hinter sich gelassen. Doch als er einen Job bei der Security im Phoenix Club annimmt, wird er eines Besseren belehrt: Im Club wird eine Wanze entdeckt. Was Hawke jetzt braucht, ist ein Privatdetektiv. Da kommt Penny ins Spiel: scharfsinnig, furchtlos und absolut atemberaubend.

Als Penny den Auftrag annimmt, ahnt sie nicht, dass sie ausgerechnet mit dem attraktiven und geheimnisvollen Hawke zusammenarbeiten muss. Während sie gemeinsam nach der Wahrheit hinter dem Überwachungsgerät suchen, knistert es gewaltig zwischen ihnen und die Funken sprühen nur so.

Schnell nehmen ihre Ermittlungen Fahrt auf, und sie kommen den Tätern in die Quere. Sie haben nur eine Chance, die Bedrohung abzuwenden … und zu versagen könnte sie alles kosten!

Stacey Kennedy

TEASE

me

Aus dem amerikanischen Englisch von Silvi Heiderömer

Für alle, die mich auf der Phoenix-Reise begleitet haben.Danke!

1

Hawke Foster schritt durch das Labyrinth aus unterirdischen Tunneln in Midtown Manhattan, ein Ort, der früher für illegale Machenschaften während der Prohibition genutzt worden war. Als er die steingepflasterten Gänge in Richtung Phoenix hinunterging, eines exklusiven Sexclubs, der sich auf Voyeurismus spezialisiert hatte, konnte er nicht anders, als das Gewicht der Geheimnisse zu spüren, die hinter den dicken Mauern verborgen waren. Als er sich einer großen Metalltür zu seiner Linken näherte und den Wachmann an seinem Schreibtisch sitzen sah, lächelte er. Nur Mitglieder hatten Zugang zu dieser Tür, die in den Keller des Phoenix führte und einer von vier Eingängen war, die über die ganze Stadt verteilt waren.

Das Phoenix verfügte über strenge Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich Ausweiskontrollen und Überwachungskameras an allen Tunneleingängen. Ein Team von wachsamen Sicherheitskräften sorgte dafür, dass nur die Reichen und die Elite, die die teuren Mitgliedschaftsbedingungen erfüllten, Zutritt hatten. Am Ende der Tunnel befand sich ein Sicherheitssystem, das Hawkes Erfahrungen bei den Navy SEALs in nichts nachstand. Was nicht verwunderlich war, wenn man bedachte, dass das Sicherheitspersonal ausschließlich aus ehemaligen Mitgliedern des Militärs bestand.

»Guten Abend, Hawke«, sagte Rosalyn, eine brünette Frau, deren Lidschatten jeden Tag eine andere Farbe hatte. Seit er im Phoenix arbeitete, war sie für den Westtunnel zuständig. Also jetzt schon fast ein Jahr.

»Hey«, antwortete Hawke. »Wie sieht’s aus heute Abend?«

»Alles in bester Ordnung«, erwiderte Rosalyn.

»Perfekt!« Also genau so, wie er es mochte.

Nachdem sie ein bisschen geplaudert hatten, betrat er den Club und schritt den stillen Gang entlang. Über den Knopf in seinem Ohr konnte er die Kommunikation zwischen den Mitgliedern des Sicherheitsteams verfolgen. Als er an der Umkleidekabine der Frauen vorbeikam, hörte er gedämpfte Stimmen aus dem Inneren, was bedeutete, dass die Darsteller für die heutige Show eingetroffen waren und sich vorbereiteten. Die Stimmen wurden leiser, als er den nächsten Raum zu seiner Linken betrat.

Der Raum war ein Paradebeispiel für Spitzentechnologie, gefüllt mit Reihen von Monitoren und Überwachungsgeräten. Das weiche Licht der Bildschirme erhellte die Gesichter der vier Personen, die an ihren Kontrollstationen saßen und ihre Aufmerksamkeit unentwegt auf die Übertragungen richteten.

Hawkes Blick wanderte zu dem Mann am Ende des Tisches: Archer Westbrook, der Sicherheitschef, stand da mit seiner lässigen Autorität. Seine breiten Schultern und die kräftige Statur strahlten Zuversicht aus, während seine stechend blauen Augen fast raubtierhaft leuchteten. Archer war der Inbegriff eines ehemaligen Mitglieds der Special Forces der Army.

»Guten Abend, Hawke«, rief Archer und nickte in seine Richtung. »Alles in Ordnung?«

Archer war die rechte Hand des Eigentümers Rhys Harrington. Dasselbe war Hawke für Archer und arbeitete unter ihm als Leiter des Sicherheitsteams.

»Bis jetzt alles ruhig«, antwortete Hawke. »Ich habe alle vier Tunnel durchkämmt und mich beim Team gemeldet. Es gibt keine Probleme.«

»Gut zu hören«, sagte Archer mit einem Nicken. »Wir haben den Club noch einmal abgesucht und keine Wanzen gefunden.«

Die letzte Wanze, die sie vor drei Tagen entdeckt hatten, hatte das Sicherheitsteam in Aufruhr versetzt. Wie jemand eine Wanze trotz der Sicherheitschecks einschleusen konnte, war immer noch nicht geklärt. Auch derjenige, der sie dort platziert hatte, hatte noch nicht ermittelt werden können.

Hawke nickte, denn er wusste, dass die Sicherheit des Clubs in Gefahr war. Phoenix war ein geheimer Club, in den nur geladene Gäste eingelassen wurden. Und genau dieses Gefühl der Verschwiegenheit und der Versuchung war es, was die Leute hierherlockte. Jedes Mitglied trug eine Maske, aber nicht jeder konnte seine wahre Identität verbergen. Letzte Woche hatte Hawke einen A-Promi und einen milliardenschweren CEO erkannt.

Die beiden Hightech-Wanzen im Raum für die Sex-Shows und in der Umkleidekabine brachten die Sicherheit der Mitglieder in Gefahr. Keiner aus dem Sicherheitsteam nahm das auf die leichte Schulter.

Hawke war stolz auf seine Rolle im Phoenix, nachdem er gezwungen gewesen war, die Navy SEALs zu verlassen, als ein Sprengsatz sein rechtes Bein zerstörte. Jetzt trug er eine Beinprothese und war fest entschlossen, den hohen Standard aufrechtzuerhalten, der ihm den Respekt und das Vertrauen seiner SEAL-Kameraden eingebracht hatte. Scheitern war keine Option.

»Da wir gerade über die Wanzen sprechen«, fuhr Archer mit gesenkter Stimme fort, »arbeitest du den Rest der Nacht mit Penny zusammen?«

Damit war Penny, die Hackerin, gemeint, die Rhys angeheuert hatte, um das Sicherheitsleck zu untersuchen und den Maulwurf zu finden.

»Wenn ich dafür freigestellt werde.«

»Das wirst du«, sagte Archer schlicht. »Lass uns die Sache so schnell es geht lösen.«

»Verstanden, Boss«, erwiderte Hawke.

Archer nickte in eine Ecke des Raums, und als Hawke ihm folgte, sagte er: »Das bleibt unter uns, aber während du mit Penny arbeitest, überprüf sie. Finde heraus, wer genau sie ist.«

Hawke hob die Brauen. »Du willst, dass ich die Freundin deiner Frau durchleuchte?«

Archers verzog den Mund, verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Elise traut ihr. Mein Gefühl sagt mir, dass ich ihr vertrauen soll. Aber gleichzeitig wissen wir nichts über sie. Elise ist sehr verschlossen, wenn es um Penny geht.«

Als Hacker hatte Penny es drauf. Nach dem, was Archer ihm erzählte, hinterließ die Frau keinen digitalen Fingerabdruck. Sie war wie ein Geist ohne Vergangenheit.

»Ich werde mehr über sie rausfinden.«

Archer schnaubte. »Das ist vielleicht nicht so einfach, wie du denkst.«

Hawke grinste herausfordernd. »Wahrscheinlich nicht.«

Aber das war es, was er an Penny mochte. Er hatte sie ursprünglich durch Elise kennengelernt, die ihre beste Freundin war. Erst als sie die Wanzen entdeckten, hatte er herausgefunden, dass sie eine geschickte Hackerin war, die mit Elise in ihrer Detektivfirma zusammenarbeitete.

»Ausgezeichnet«, sagte Archer. »Halt mich auf dem Laufenden.«

Nach einem letzten Nicken blickte Hawke Archer nach, als er aus dem Raum ging. Sein Blick schweifte durch das Zimmer und über die Mitglieder seines Teams.

»Alles gut soweit?«, fragte er das Team.

Die Anwesenden nickten ihm zu, und so verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zum Hauptbereich. Eine tägliche Routine, mit der er dafür sorgen wollte, dass die Gäste entspannt waren. Er war sich bewusst, dass seine Präsenz gepaart mit seiner komplett schwarzen Uniform das Gefühl von Sicherheit noch verstärkte. Das ermöglichte den Mitgliedern, ihre Sorgen völlig loszulassen, ohne Angst vor Verurteilung oder Entblößung.

Als Hawke die Bar betrat, nahm er sich einen Moment Zeit, um die einzigartige Atmosphäre in den Tiefen des Phoenix aufzusaugen.

Die Exklusivität des Clubs zog hochkarätige Gäste an und in der Luft lag das leise Geflüster derer, die unbedingt verbotene Lustspiele bewundern wollten. Denn im Club gab es nur eine Regel: anschauen, nicht anfassen. Um Zutritt zu erhalten, brauchte man nicht nur einen dicken Geldbeutel, sondern wurde auch bis ins Kleinste überprüft. Und selbst dann gab es keine Garantie für eine Mitgliedschaft.

Hawke schlenderte an dem geschäftigen Barpersonal vorbei und nickte einigen zu oder plauderte kurz mit ihnen.

»Wie geht’s?«, rief er zu Marco, einem der Barkeeper.

Marco zwinkerte ihm zu und zeigte mit dem Daumen nach oben. »Soweit alles in Ordnung.«

»Gut. Genieß den Abend«, erwiderte Hawke, während er seinen Rundgang fortsetzte.

Als Hawke durch den kreisrunden Hauptraum, der für die Sexshows vorgesehen war, ging, tanzten die Lichtreflexe der Kronleuchter an den Steinwänden, während Stoffbahnen in Scharlachrot und Goldtönen von oben herabhingen und ein Gefühl von Luxus verströmten. Die Luft war erfüllt von einer berauschenden Mischung aus warmen Sandelholzdüften, die eine sinnliche Atmosphäre schufen, der man nur schwer widerstehen konnte.

Er trat zurück in den Flur, seine Stiefel hallten dumpf vom Boden wider, als er Rhys’ Büro betrat. Sein Puls beschleunigte sich vor freudiger Erwartung, und sein Blick blieb auf der Person hinter dem Schreibtisch hängen – Penny Larson.

Ihr Ruf eilte ihr voraus: eine beeindruckende Hackerin mit unübertroffener Hartnäckigkeit und Cleverness. Aber es waren nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten, die seine Aufmerksamkeit erregten. Es waren auch ihre feuerroten Haare, die ihren Charakter nach außen hin widerzuspiegeln schienen, und ihre stechend grünen Augen, die endlose Geheimnisse in sich trugen. Er konnte nicht anders, als sich zu ihr hingezogen zu fühlen, obwohl er wusste, wie gefährlich es war, jemandem zu nahe zu kommen, der für die Welt im Grunde unsichtbar war.

Aber sie rührte etwas in ihm an, weckte in ihm ein lange vergessen geglaubtes Verlangen nach etwas anderem als Lust – etwas Tieferem. Seine Vergangenheit war von kurzlebigen Affären und Distanz geprägt gewesen, denn als SEAL war eine Beziehung nahezu unmöglich.

Als sein Blick auf sie fiel, wie sie hinter dem großen Kirschholzschreibtisch saß, spürte er eine Enge in seiner Brust. Da saß sie, konzentriert und entschlossen brütete sie über Daten. Seit dem Tag, an dem er sie kennengelernt hatte, wusste Hawke, dass seine Faszination für sie über bloße körperliche Anziehungskraft hinausging. Ihre unerschütterliche Hingabe und ihr Durchhaltevermögen hatten etwas, das ihn im Innersten ansprach.

Er hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, bis er ihr begegnet war.

Reiß dich zusammen, Foster, schalt er sich innerlich und spannte seinen Kiefer an, als er gegen das Verlangen ankämpfte, das ihn zu überwältigen drohte. Er hatte einen Job zu erledigen, und er konnte es sich nicht leisten, sich von irgendetwas abhalten zu lassen – nicht einmal von der fesselnden Verlockung, die sie ausstrahlte.

Sie blickte auf, erschrocken über seine plötzliche Anwesenheit. Ihr Blick traf seinen, und einen Moment lang hatte Hawke das Gefühl, in den Tiefen dieser smaragdgrünen Augen zu ertrinken. Trotzdem konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er ihr T-Shirt sah, auf dem stand: DASISTEINEFURCHTBAREIDEE. WANNSOLLICHDASEIN?

»Irgendwas Neues?«, fragte er schließlich.

»Vielleicht«, antwortete sie. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden … oder besser jemanden.«

»Zeig her.« Als er sich neben sie schob, berührten sich ihre Arme und sandten Schockwellen durch seinen Körper. Hawke presste seinen Kiefer erneut zusammen und kämpfte darum, seine Fassung zu bewahren.

»Wer ist das?«, fragte sie und deutete auf eine große Brünette in Unterwäsche, die die Umkleidekabine verließ.

»Julia Castillo«, murmelte Hawke.

»Mitglied?«

»Teilnehmerin«, antwortete er. »Sie macht jetzt seit etwa sechs Monaten bei den Shows mit.«

Penny hob eine Augenbraue. »Wurde sie durchleuchtet?«

»Niemand kommt ohne Backgroundcheck hier rein.«

»Ich sage es dir nur ungern«, sagte Penny und deutete auf den Bildschirm, »doch euer Backgroundcheck ist grottig, denn das ist die Person, die die Wanzen platziert hat.«

Hawke hatte keinen Grund, an Penny zu zweifeln, fragte aber trotzdem: »Du hast gesehen, wie sie es getan hat?«

Penny schüttelte den Kopf. »Nein, allerdings bin ich mir sicher, dass sie dahintersteckt.«

Er seufzte und betrachtete Penny, die seinem Blick mit funkelnden Augen standhielt. »Komm schon, wir müssen es Rhys sagen.«

Sie blinzelte ihn überrascht an. »Das war’s? Keine Fragen? Keine Nachforschungen, um zu sehen, ob ich auf der richtigen Spur bin?«

Er beobachtete sie wieder genau und zuckte dann mit den Schultern. »Ich dachte, du würdest es vielleicht zu schätzen wissen, wenn du nicht alles wiederholen musst, was du zu sagen hast.«

Solange er denken konnte, traf er genauestens durchkalkulierte Entscheidungen. Das hatte ihn das Militär gelehrt. Aber dieses Mal folgte er seinem Bauchgefühl und hob eine Augenbraue. »Soll ich dich anzweifeln oder dir vertrauen, Red?«

Sie verengte ihre Augen zu Schlitzen, wie sie es immer tat, wenn er sie mit seinem Spitznamen ansprach. Er war überzeugt, dass das Feuer in ihr ihm zum Verhängnis werden konnte. Ein kurzer Moment verging. Sie hielt seinem Blick stand, genau wie er es erwartet hatte. Konzentriert. Entschlossen.

»Das können nicht meine einzigen Möglichkeiten sein. Und mein Name ist Penny.«

Er hob die Braue noch etwas höher. »Was ist dann die andere Möglichkeit, Red?«

Sie stand auf, schnaubte und schüttelte den Kopf. »Folg mir.«

Er grinste und sah ihr nach, als sie auf die Tür zuging. Diese verdammt kluge Frau hatte ihn bei den Eiern, und er war sich sicher, dass er ihr überallhin folgen würde.

***

Penny wollte nur zwei Dinge im Leben. Erstens: einen hervorragenden Job machen. Und zweitens: unabhängig bleiben. Der umwerfende, anziehende Mann hinter ihr, dessen Blick in ihrem Rücken brannte, kam ihr bei beiden Dingen in die Quere. Er war dabei, ihre mühsam aufgebauten Mauern zu durchbrechen. Und das machte sie langsam wirklich wütend.

Der Duft von schwerem Tabak und Leder umhüllte sie, als sie die schwach beleuchtete Cigar Lounge über dem Phoenix Club betraten.

Hawke ging voran, als sie Rhys erblickte, der an einem Tisch saß. Bei ihm waren Kieran und Hazel, die verheiratet waren, und Elise, Archers Frau und Pennys engste Freundin.

Penny konnte mit diesem ganzen Liebeskram nichts anfangen. Sie hatte in der Vergangenheit Beziehungen gehabt, einige ernsthaft, andere nicht, aber sie konnte sich nicht vorstellen, sich für immer an jemanden zu binden.

Es lag nicht daran, dass sie früher traumatische Erfahrungen gemacht oder Bindungsprobleme hatte. Es war ihr Job, der ihr in die Quere kam. Als Hackerin sah sie wie mit einem Mikroskop in das Leben der Menschen. Und Menschen waren schrecklich und selten das, was sie vorgaben. Die Kopfschmerzen, die eine Beziehung mit sich brachte, wollte sie einfach nicht. So dringend brauchte sie nun auch keinen Sex.

Elises hellblaue Augen richteten sich auf Penny, und sie sprang auf. Ihr langes, dunkelbraunes Haar schwang über ihre Schultern, als sie Penny in eine Umarmung zog.

»Hey, Süße!«

»Hey«, sagte Penny und erwiderte die warme Umarmung.

Elise war der Grund dafür, dass Penny mit dieser Gruppe von Freunden zu tun hatte. Sie hatten sich bei einem Job kennengelernt – Elise war Privatdetektivin –, und die Freundschaft war bestehengeblieben. Außerdem arbeitete Penny seither für Elises Privatdetektei und damit mittlerweile nur noch legal als Hackerin. Elise war die einzige Person, von der Penny wusste, dass sie authentisch war, und die einzige Person, der sie vertraute, abgesehen von ihrer Großmutter.

Als Penny sich von Elise löste, nickte Kieran ihr zu, der Blick aus seinen grünen Augen so fest wie immer. »Penny.«

»Hi.« Sie lächelte ihn an, dann grüßte sie Hazel, aber sie machte es kurz.

Die Einzige an diesem Tisch, die sie gut kannte, war Elise, und mittlerweile auch ihr Mann Archer, seit er und Elise verheiratet waren. Aber all diese Leute waren Mitglieder eines voyeuristischen Sexclubs, und sie war nicht daran interessiert, Mitglied in diesem Club zu werden. Was konnte sie schon mit irgendwem von ihnen gemeinsam haben?

Ausschließlich ihr Vibrator brachte sie zum Höhepunkt. Die meisten Männer benötigten eine Gebrauchsanweisung für ihre Klitoris.

»Und, wie läuft’s?«, fragte Elise. Aber sie meinte: »Hast du die Person gefunden, die die Wanzen platziert hat?«

»Es geht nur langsam voran.« Penny lächelte als Antwort.

»Verdammt«, brummte Elise. Penny bezweifelte nicht, dass Archers Stimmung gedrückt war, seit die Wanzen unter seiner Aufsicht eingeschleust worden waren.

»Ich nehme an, du hast etwas für mich?«, fragte Rhys an Hawke gewandt. Sein markantes Gesicht und kantiges Kinn wurden von tiefschwarzem Haar umrahmt, das einen auffälligen Kontrast zu seinen grauen Augen bildete. Der Mann roch nach Macht.

Hawke verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust. Sein kurz geschnittenes dunkles Haar und seine markanten Gesichtszüge verstärkten die bedrohliche Ausstrahlung, die ihm wie eine zweite Haut anhaftete. »Es ist dein Bericht«, sagte er zu ihr.

Penny hasste es wirklich, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, wenn er sie mit seinen eisblauen Augen ansah.

»Ich habe etwas für dich«, sagte sie zu Rhys.

Nicht, dass sie Hawke nicht wollte, das tat sie. Aber sie hatte miterlebt, wie ihre Mutter alles für einen Mann aufgegeben hatte, der sie wie einen Fußabtreter behandelte. Als Penny versucht hatte, ihre Mutter zu überreden, ihren Stiefvater zu verlassen, hatte der den Kontakt zwischen ihnen unterbunden, und ihre Mutter hatte ihn gewähren lassen. Penny wollte niemals von jemandem so abhängig sein.

Die Art und Weise, wie Hawke sie beobachtete und mit ihr umging und ihr sogar einen Spitznamen gab, zeugte nicht nur von Begehren. Es vermittelte etwas ganz anderes, etwas, das in ihr den Drang weckte, wegzulaufen und sich zu verstecken.

»Bitte entschuldigt mich einen Moment«, sagte Rhys zu seinen Freunden, und Elise winkte Penny nach, als diese ihm zu einem Tisch in der Ecke folgte, weit weg von Mithörern. Rhys zog sein Handy aus der Tasche, schrieb eine Nachricht und wartete darauf, dass Penny sich setzte, bevor er sich zu ihr an den Tisch gesellte. Hawke nahm den Platz ihr gegenüber.

Rhys faltete die Hände auf der Tischplatte. »Was hast du herausgefunden?«

»Ich habe eine eurer Teilnehmerinnen in Verdacht, Julia Castillo«, erklärte Penny. »Ich habe mir das Überwachungsmaterial angesehen, und etwas an ihr macht mich stutzig.«

»Okay, und weiter«, sagte Rhys und beugte sich interessiert vor.

»Sie scheint sich der Überwachungskameras nur allzu bewusst zu sein, und sie verströmt stetige Nervosität. Es ist, als wüsste sie, dass sie beobachtet wird, und das gefällt ihr nicht.« Penny hielt inne und suchte in den Gesichtern der beiden Männer nach einem Anzeichen von Überraschung. Hawkes disziplinierter Gesichtsausdruck blieb unverändert, aber sie konnte sehen, wie sich die Zahnräder in seinem Kopf zu drehen begannen.

Rhys hingegen hob eine Augenbraue, seine Neugierde war geweckt. »Warum glaubst du, dass sie von den Kameras weiß?«, hakte Rhys nach.

»Sie ist das einzige Mitglied, die einzige Teilnehmerin, die einzige Mitarbeiterin, die auf die Kameras schaut, und sie tut es jedes Mal«, antwortete Penny.

»Verstehe«, sagte Rhys nachdenklich. »Ich vertraue auf deinen Instinkt, Penny. Wenn du glaubst, dass es Grund zur Besorgnis gibt, musst du tiefer graben.«

Penny warf einen Blick zu Hawke, der zustimmend nickte. Die stille Stärke, die er ausstrahlte, vermittelte ihr ein Gefühl der Geborgenheit, an das sie nicht gewohnt war – und das war es, was sie verunsicherte. Ihre Reaktion auf ihn war beunruhigend und etwas, das sie in Ordnung bringen musste. Und zwar pronto.

Rhys seufzte und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. »Nachdem wir das geklärt haben, hast du irgendeine Ahnung, worauf Julia es abgesehen haben könnte?«, fragte er.

»Noch nicht«, antwortete sie und hielt seinem Blick stand. »Aber ich werde es herausfinden.«

Rhys lehnte sich im Stuhl zurück und sah nachdenklich aus. »Was ist dein nächster Schritt?«

Penny holte tief Luft und überlegte. »Ich denke, der beste Weg, meinen Verdacht zu bestätigen, ist, näher an sie heranzukommen. Ich muss sie unter Beobachtung stellen. Also brauche ich vollen Zugang zum Club.«

Rhys blickte zu Hawke. Der nickte zustimmend. »Ich denke, das ist unsere beste Chance. Wir müssen sichergehen, ob sie diejenige ist, die die Wanzen platziert hat.«

»Was habe ich verpasst?«, unterbrach eine tiefe Stimme ihr Gespräch. Archer trat an den Tisch heran mit einer respekteinflößenden Autorität.

»Archer«, begrüßte Rhys ihn mit einem Nicken und bedeutete ihm, sich zu ihnen zu setzen. »Penny hat einige Bedenken wegen Julia Castillo geäußert. Sie glaubt, sie könnte unser Maulwurf sein.«

»Wie sicher bist du?«, fragte Archer, ohne lange zu überlegen, und nahm neben Rhys Platz.

Sie konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Vor nicht allzu langer Zeit hätte Archer ihr nicht getraut. Denn sie war die Hackerin, die sich nicht an das Gesetz gehalten und sich einmal in das Sicherheitssystem des Clubs gehackt hatte. »Ich kann es nicht mit absoluter Sicherheit sagen, bis ich meine Vermutungen bestätigt habe«, antwortete sie. »Aber ich würde mein Geld drauf setzen.«

Archer drehte sich zu Hawke um, sein Blick war fest. »Bleib in der Nähe von Penny, wenn ihr draußen im Einsatz seid. Elise würde mir nie verzeihen, dass ich sie in diese Sache hineingezogen habe, wenn ihr etwas zustoßen würde.«

Penny setzte zu einer Erwiderung an, aber Hawke kam ihr zuvor, sein Kiefer verspannte sich. »Verstanden. Ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas zustößt.«

Archer nickte zustimmend. Penny ärgerte es, dass sie glaubten, sie bräuchte Schutz, aber sie spürte auch, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief, als sich ihr Blick mit dem von Hawke kreuzte und die Intensität seines Versprechens ein Feuer in ihr entfachte, die sie zu verzehren drohte. Eine gefährliche Sache war das …

Die Atmosphäre im Raum knisterte vor Spannung, als Rhys sich gegen den Tisch lehnte. Seine Augen wanderten von Penny, über Hawke zu Archer. Eine Wolke aus Zigarrenrauch hing schwer in der Luft, ihr berauschender Duft vermischte sich mit den Gerüchen von Eau de Cologne und Leder.

»Also gut«, begann Rhys mit leiser Stimme. »Wir müssen Julia unter Beobachtung stellen – diskret, versteht sich. Wir können nicht riskieren, dass sie von unserem Verdacht erfährt.« Er sah Penny eindringlich an, die zustimmend nickte. »Und so sehr es mir auch missfällt – immerhin bist du weder Phoenix-Mitglied noch Teilnehmerin an den Shows –, kannst du vollen Zugang zum Club haben.«

»Gut«, entgegnete Penny. »Ich werde damit beginnen, ihr Leben genauer zu durchleuchten.«

Hawke erhob sich, sein muskulöser Körper gespannt wie eine Bogensehne. »Ich bleibe in Pennys Nähe«, sagte er, und seine tiefe Stimme klang voller Überzeugung. »Und behalte sie im Auge, während sie arbeitet.«

Penny spürte, wie sich ihr Puls bei dem Gedanken, Hawke so nah bei sich zu haben, beschleunigte, doch sie verdrängte diese Gefühle und konzentrierte sich stattdessen auf die anstehende Aufgabe.

»Ich weiß das zu schätzen, aber ich brauche keinen Babysitter.«

Alle drei Männer ignorierten sie, als hätte sie nichts gesagt. Rhys nickte knapp.

»Dann ist es abgemacht. Halt mich über deine Fortschritte auf dem Laufenden und denk dran – Diskretion ist das A und O.«

Als die Gruppe sich zerstreute, schnaubte Penny. »Hat mich denn niemand gehört? Ich will keinen Babysitter?«

Hawkes Blick zuckte zu ihr. Er verringerte den Abstand mit zwei großen Schritten und ließ keinen Platz mehr zwischen ihnen. Pennys Herz raste, ihr Atem blieb ihr im Hals stecken, als sie seinen Anblick in sich aufnahm – die gemeißelten Linien seines Gesichts, die rohe Kraft, die sich in jeder seiner Bewegungen zeigte. Hitze zog ihren Magen zusammen.

»Nenn mich noch einmal deinen Babysitter, Red«, sagte er, und seine Augen funkelten. »Und ich werde dir zeigen, was ich mit dir anstellen kann.«

Sie war klug genug, den Mund zu halten.

2