Termine mit Gott 2024 -  - E-Book

Termine mit Gott 2024 E-Book

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Beschreibung

Mehr als 50 aktive Mitarbeiter aus dem CVJM und aus unterschiedlichen Kirchen und christlichen Werken machen die Termine zum unentbehrlichen Begleiter für die tägliche Zeit mit Gott. Die Auslegungen bringen den Text auf den Punkt und geben einen Impuls für den Alltag mit. Ergänzt werden sie durch einführende Texte zu den behandelten biblischen Büchern, durch die Wochen- und Monatssprüche sowie Gebete und Segenstexte. Seit Jahren sind die Termine mit Gott eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bibellesen auf dem deutschen Markt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 335

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2024

TERMINEMIT GOTT

366 Tage mit der Bibel

Herausgeber: Hansjörg Kopp, Generalsekretär CVJM Deutschland e. V.

Redaktion: Holger Noack, Jörg Kailus

Lektorat: Uwe Bertelmann

Erstellung des Bibelleseplans

Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen

Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin

Bibeltexte folgen, wenn nicht anders vermerkt, der Lutherbibel, revidiert 2017,

© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

2023 Brunnen Verlag Gießen und CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.

Umschlagfotos:

Tb: mauritius images / Mirko Costantini

HC: Adobe Stock

Fotos Innenteil: Adobe Stock

Umschlaggestaltung: Jonathan Maul

Gestaltung der Monatssprüche: Jonathan Maul

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Kartonierte Ausgabe

ISBN 978-3-7655-3074-6 (Brunnen)

ISBN 978-3-7615-6907-8 (Neukirchener)

Gebundene Ausgabe

ISBN 978-3-7655-0634-5 (Brunnen)

ISBN 978-3-7615-6908-5 (Neukirchener)

Elektronische Ausgaben:

ISBN 978-3-7655-3634-2 (E-Book)

Inhalt

Vorwort(Hansjörg Kopp)

Gedanken zur Jahreslosung

Ein Haus ohne Liebe?

Liebe in Serie

Was ist Liebe?

Nicht so einfach …

Einführungen in die biblischen Bücher

Das Markusevangelium

Erster und zweiter Timotheusbrief, Titusbrief

Das zweite Buch Mose (= Exodus)

Der erste Petrusbrief

Der erste Korintherbrief

Das Buch Jeremia

Die Klagelieder

Der zweite Korintherbrief

Der zweite Petrusbrief

Das Buch Jesaja (Teil III: Kapitel 56–66)

Hintergrund

Gerechter und Sünder zugleich

Sklaverei in der Bibel

Versöhnung und Sühne

Die Korintherbriefe – Teil einer wechselvollen Geschichte

Gebete, Meditationstexte und Segenszusprüche

Mitarbeiter „Termine mit Gott 2024“

Bibelstellenregister

Abkürzungen

Vorwort

Alles in Liebe

Liebe Leserin, lieber Leser,

alles Liebe, oder was? Ja, in der Tat: Alles, was ihr tut, geschehe in, mit, durch, umgeben von, geprägt von, durchdrungen von Liebe. Das ist eine wunderbare Jahreslosung. So einfach und so klar. So schön und eingängig. Die hängt man sich gerne an die eigene Haustür, die Kirchentür oder nutzt sie für Internetauftritte.

Ein einfacher Satz des Apostels Paulus aus 1 Kor 16, der zeigt, weshalb es so wichtig und hilfreich ist, in der Bibel zu lesen, um einen Blick für das Größere zu bekommen, Zusammenhänge zu verstehen. Und der zugleich zeigt: Was wir lesen, sagen, schreiben, muss ins Leben kommen. Sonst werden wir schnell zu einem „scheppernden Becken“ bzw. einem „tönenden Erz“, wie Paulus in 1. Korinther 13 über fehlende Liebe schreibt.

Beziehungsstatus „kompliziert“ könnte man über das Miteinander von Paulus und der christlichen Gemeinde in Korinth sagen: Grüppchenbildung, Eifersucht, Frömmeleien und hinterhältige Aussagen über Anwesende und vor allem Nichtanwesende.

Am Ende seines langen Briefes schreibt Paulus das den Verantwortlichen, letztlich der gesamten Gemeinde in Korinth ins Stammbuch: Alles (!) geschehe in Liebe. In dieser selbstlosen Liebe (Agape), von der in der Bibel so viel zu lesen ist.

Wenn man tiefer einsteigt in den 1. Korintherbrief – und das ist für dieses Jahr im ökumenischen Bibelleseplan, der Termine mit Gott zugrunde liegt, vorgesehen –, dann kann man nach und nach verstehen, weshalb Paulus so hartnäckig eine Selbstverständlichkeit einfordert. Vielleicht schmerzt es gerade deshalb so stark. Deutlich wird in diesen Worten nämlich nicht nur, wie wir leben sollen, sondern auch, was leider zu selten gelingt. Wir bekommen den Spiegel vorgehalten.

Paulus beschreibt im 1. Korintherbrief, wie wunderbar die Liebe ist, nämlich langmütig und freundlich und vieles mehr. Paulus hat seine Briefe meist diktiert. Diesen fulminanten 1. Korintherbrief beendet er mit einer persönlichen Unterschrift. Damit verstärkt er die Bedeutung des Geschriebenen nochmals. Zugleich zeigt dies die wunderbare Lebendigkeit und Einzigartigkeit der Bibel. Geschrieben meist in einer besonderen historischen Situation hat Gottes Geist z. B. die Briefe des Paulus zu einem Teil der Bibel, seinem Wort, gemacht. Weder die Korinther noch Paulus ahnten, dass wir dadurch heute noch inspiriert, ermutigt, herausgefordert werden. Und noch eines ist deutlich: Es ist nicht nur wichtig, dass wir in der Bibel lesen, sondern dass sie ins Leben kommt. Es würde niemandem helfen, wenn wir nur lesen würden, dass alles in Liebe geschehen soll. Denn auch Christinnen und Christen sind gefährdet: zu wissen, dass alles in Liebe geschehen soll, und es kommt nicht dazu. Damit ist nicht gemeint, dass es uns nicht immer gelingt, sondern wir es erst gar nicht tun, obwohl wir doch wissen … Deshalb: Liebt! Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe – auch das Lesen in der Bibel aus Liebe zu Gott und seinem Wort und zu Menschen. Wenn wir glauben, dass die Bibel Kraft hat, das Leben zu verändern, dann gilt das zuerst für das eigene. Die Frage, die unser Handeln und Reden, unser Tun und Lassen begleiten soll, ist: „Steckt Liebe drin“? Und wenn nicht, dann lohnt es sich, solche Gedanken, Gespräche etc. zu lassen. Nur Mut.

In diesem Sinne: Auch diese Ausgabe von „Termine mit Gott“ ist eine Hilfe, um den Liebesratgeber Gottes besser zu verstehen. Es lohnt sich, darin regelmäßig zu lesen. Ein herzlicher Dank gilt allen, die diese Ausgabe der Termine mit Gott möglich gemacht haben als Autorinnen und Autoren, Redakteure und im Verlag vor und hinter den Kulissen. Alle verbindet die Liebe zu Gott, seinem Wort und zu den Menschen. Möge der dreieinige Gott Ihnen beim Lesen der Bibel in diesem Jahr spezielle Momente schenken, Momente des Segens, der Hoffnung, der Ermutigung, der Herausforderung und des Trostes.

Herzlich Ihr

Hansjörg Kopp,

Generalsekretär des CVJM Deutschland

Neujahr, 1.

Ein Startschritt

Psalm 89,1-19

Singend in das neue Jahr gehen. Mit einem Lied von der Zuverlässigkeit Gottes. Gott ist kein wankelmütiger, unzuverlässiger Gott, der heute so und morgen anders handelt. Gott ist beständig und treu. Das kann der Beter sehen an der Schöpfung und am Weg durch die Geschichte. Für ewig steht die Gnade fest. Ja, das kann ich auch bezeugen, denn ich habe ja das Zeichen der ewigen Gnade Gottes vor Augen – das Kreuz des Herrn Jesus Christus. Am Kreuz hat Gott Frieden gemacht, am Kreuz hat Gott sich selbst auf Vergebung festgelegt. Das ist sicherer Grund im Himmel und auf Erden. Darum singen auch Himmel und Erde das Lied von der Treue Gottes. Darum ruft mich jeder neue Tag in den Dank, in das Lob dieses treuen Herrn. Gott ist treu – dieses Bekenntnis zu hören und mir vorzusprechen am Anfang des Jahres tut einfach gut.

„Ich will singen dem Herrn, ich will singen, will spielen dem Herrn, dem Gott Israels.“

Richter 5,3

Das Markusevangelium: drei Wege durch das Evangelium

Das Markusevangelium ist wie eine theologische Schatzsuche, bei der die Leser und Leserinnen immer ein wenig mehr wissen als die Beteiligten, aber der Schatz erst am Ende gefunden wird. Das Markusevangelium lässt sich dreifach gliedern, wobei jede Gliederung unterschiedliche Schwerpunkte setzt und so eine unterschiedliche Dynamik der Gesamterzählung bewirkt.

1.Die geografische Gliederung

Markus, das wohl älteste der vier biblischen Evangelien, ordnet das Wirken Jesu drei unterschiedlichen Gegenden zu:

Markus 1–9 erzählt, wie Jesus in Galiläa wirkt. Er sammelt seine Jünger und gerät in erste Auseinandersetzungen mit seinen Gegnern, die sogar zu einem ersten Todesbeschluss führen (3,6). Er vollbringt Wunder, heilt Menschen, treibt Dämonen aus. Er spricht in Gleichnissen, die nur die verstehen, die ihm nachfolgen (4,11). Er schult seine Jünger, sodass Petrus bekennt: „Du bist der Christus“ (8,29).

Markus 10 berichtet von der Reise Jesu nach Jerusalem, auf der er seinen Jüngern das Wesen der Nachfolge noch einmal vertiefend erklärt und die mit der Heilung des Bartimäus (10,46-52) endet.

Markus 11–16 schildert Jesu letzte Woche in Jerusalem. Sein triumphaler Einzug, die Streitgespräche mit seinen Gegnern, die Endzeitrede (Kap 13). Jesu letztes Abendmahl mit seinen Jüngern, seine Gefangennahme und Verurteilung. Seine Kreuzigung und seinen Tod. Und schließlich: das Auffinden des leeren Grabes, die Botschaft des Engels und das rätselhafte Schweigen der Frauen (16,1-8).

2.Die „Sohn Gottes“-Gliederung

An vier Stellen wird Jesus ausdrücklich als Sohn Gottes bezeichnet. Dabei weitet sich der Kreis derer aus, die diese Wahrheit über Jesus hören.

In 1,11 wird Jesus bei seiner Taufe von einer Himmelsstimme zugesprochen: „Du bist mein lieber Sohn.“

In 9,7 wird den Jüngern, die Jesus bei seiner Verklärung begleiten, durch eine Himmelsstimme die Wahrheit über ihn verkündet: „Das ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören!“

Bei dem Verhör vor dem Hohen Rat wird Jesus gefragt: „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“ (14,61). Worauf Jesus antwortet: „Ich bin’s“. (14,62)

Nach dem Tod Jesu bekennt der römische Hauptmann, der die Kreuzigung beaufsichtigt hat: „Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen!“ (15,39).

Diese fortschreitende Offenbarung Jesu als Sohn Gottes verdeutlicht zum einen die unbedingte Autorität, in der Jesus redet und wirkt, aber zugleich auch den unbedingten Gehorsam Jesu gegenüber Gott, seinem Vater.

3.Die „Christus“-Gliederung

Von 1,1 leitet sich eine zweite Gliederung ab, die das Evangelium in zwei Teile teilt.

Vom Anfang bis zum Christusbekenntnis von Petrus (8,26). Hier werden vor allem die Wunder Jesu berichtet, die Jesus als den von Gott gesandten Christus ausweisen sollen (vgl. Jes 35, 5-6). Die Menschen außerhalb des Jüngerkreises sehen Jesus höchstens als Vorbereiter des Christus an, Petrus spricht es dann stellvertretend für die Jünger aus: Jesus selbst ist der Christus.

Vom Christusbekenntnis von Petrus (8,26) bis zur Kreuzigung Jesu (15,39). Auch wenn die Jünger verstanden haben, dass Jesus der Christus ist, müssen sie jetzt unter großen Mühen begreifen, was das bedeutet. In drei Leidensankündigungen (8,31; 9,31; 10,32-34) versucht Jesus seinen Jüngern zu erklären, dass er leiden, sterben und auferstehen muss. Erst bei der Kreuzigung scheinen sie dieses Messias-Verständnis verinnerlicht zu haben. Nachfolge Jesu Christi bedeutet: nicht zu herrschen, sondern zu dienen, indem man sein Kreuz auf sich nimmt und dem Gekreuzigten nachfolgt.

Die drei Wege

Drei Gliederungen – drei Wege durch das Markusevangelium. Drei unterschiedliche Spannungsbögen, die an der Kreuzigung Jesu zusammenlaufen und in der Erkenntnis münden, dass der gekreuzigte Jesus in der Vollmacht Gottes gesprochen und gehandelt hat. Der Bericht vom leeren Grab (16,1-8) ergänzt: Die Geschichte Jesu, des Sohnes Gottes und des Christus, endet nicht am Kreuz, sondern geht weiter … (HN)

Dienstag, 2.

Die Ankündigung

Markus 1,1-8

Die Menschen machen sich auf den Weg und gehen in die Wüste, weil sie Vergebung für ihre Sünden suchen. Sie begegnen dem geringen Johannes, wie er sich selbst bezeichnet. Er predigt, tauft und kündigt einen viel Stärkeren an. Warum tut er das? Haben die Menschen nicht bereits das gefunden, wonach sie gesucht haben? Sie tun Buße und lassen sich taufen – mit Wasser, wohl bemerkt. Später soll es eine Taufe mit dem Heiligen Geist geben. Der Advent mit seiner Bedeutung der Ankunft liegt noch nicht lange hinter uns. Die Ankunft Jesu, seine Geburt, haben wir vor wenigen Tagen gefeiert. Sind wir Jesus begegnet, den Johannes angekündigt hat? Die Gelegenheit ist da: Wir stehen am Anfang des neuen Jahres und könnten uns auf den Weg machen, ihm zu begegnen. Das könnte auch bedeuten, durch eine „Wüste“ zu gehen, um uns auf ihn vorzubereiten.

„Und er predigte und sprach: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich.“

Markus 1,7

Mittwoch, 3.

Die Begegnung

Markus 1,9-13

Welche der vielen Begegnungen in diesem Text ist wohl die interessanteste? Ist es die, als Johannes Jesus trifft und ihn tauft? Oder die Begegnung mit dem Heiligen Geist? Zweifelsfrei sind die Begegnungen mit dem Satan, den wilden Tieren und den Engeln ebenso interessant und besonders. Aber ich entscheide mich für die Begegnung mit der Stimme Gottes. Weil Gott selbst bezeugt, wer Jesus ist, nämlich sein geliebter Sohn. Wer ist Jesus für mich? Gottes Sohn kam für uns Menschen in diese Welt, damit wir ihm und durch ihn dem himmlischen Vater begegnen. Ich will heute Jesus begegnen – erfahren, wer er ist. In meinen Anfechtungen und Zweifeln, zu Hause und am Arbeitsplatz will ich staunen über die Liebe Gottes zu mir und erleben, wie stark Gott ist. Bin ich bereit dafür?

„Wer mich sieht, der sieht den Vater.“

Johannes 14,9

Donnerstag, 4.

Die Berufung

Markus 1,14-20

In jeder Berufung steckt ein Ruf. Jesus ruft die ersten Jünger in seine Nachfolge. Gleichermaßen ruft er sie heraus aus ihrem Alltag, ihrem Beruf und ihrer Familie. Die Gerufenen lassen Besitz und Vaterhaus zurück. Offenbar lohnt es sich, alles für die Nachfolge Jesu aufzugeben und sich nach ihm auszurichten! Die Nachfolge beinhaltet eine neue Aufgabe. Jesus will sie zu Menschenfischern machen. Das meint, andere Menschen für die Nachfolge Jesu zu gewinnen. Er gibt ihrem Leben den Fokus auf das Reich Gottes. Jesus will auch unseren Fokus verändern, auch an unserem Arbeitsplatz. Was dient dem Reich Gottes? Der Blick für meinen Arbeitskollegen und ein stilles oder gemeinsames Gebet. Die Nachfolge mit einem Fokus auf dem Reich Gottes prägt unser Verhalten, etwa unsere Ehrlichkeit, gegenüber anderen.

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“

Matthäus 6,33

Freitag, 5.

Der starke Befreier

Markus 1,21-28

Wie hätten wir wohl in dieser Situation in der Synagoge reagiert? Die Menschen hören eine vollmächtige Predigt. Die muss es schon in sich gehabt haben, dass selbst die bösen (unreinen) Geister die Macht und Stärke Jesu spüren. Unbekannt ist Jesus ihnen nicht. Selbst die bösen Mächte bezeugen vor aller Ohren, wer Jesus ist und welche Macht er hat. Trauen wir Jesus zu, dass er auch in unseren Lebenssituationen seine Macht zeigt und uns von bösen Einflüssen und Mächten befreit? Auch heute ist die Vollmacht Jesu zu erleben. Was damals gilt, ist heute ebenso aktuell: Jesus ist stärker und will auch uns befreien. Welchen Einflüssen von Menschen und Situationen sind wir heute ausgesetzt, die Macht über uns ausüben wollen? Wer sich Jesus heute anvertraut, kann seine Macht erfahren. Welches Zeugnis könnten wir dann über ihn weitergeben!

„Er gebietet auch den unreinen Geistern, und sie gehorchen ihm!“

Markus 1,27

Samstag, 6.

Predigen und Beten

Markus 1,29-39

Die Hauptaufgabe eines Predigers ist es, Gottes Wort weiterzugeben. Und so beschreibt es Jesus in V. 38 seinen Jüngern: „Meine Aufgabe ist es, zu predigen und Gottes Gedanken und Ziele weiterzusagen. Nicht nur zu heilen oder Dämonen auszutreiben, sondern in der Einheit mit meinem Vater und in seiner Kraft den Menschen Gott nahezubringen.“ Der Grund für Jesu Aussage liegt in V. 35: Er ging in die Einsamkeit zu seinem Vater und sprach mit ihm. Er betete. Und so soll es auch im Leben der Christen sein. Zeit mit Gott verbringen, ihm das Herz ausschütten und hören, was er sagt. Immer wieder zu ihm zu kommen und auf sein Reden und Handeln zu warten. Das ist nicht immer einfach und braucht Zeit.

Ob als Prediger oder als Nachfolger Jesu: Geben wir täglich Raum für Gottes Gegenwart!

„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“

Psalm 66,20

Wochenspruch

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Römer 8,14

Sonntag, 7.

Auf Gott ist Verlass

Psalm 89,20-53

Gott sagt seine Treue zu – über die Sünde hinweg. Sünde ist mehr als ein harmloser Betriebsunfall, mehr als eine Störung des Entwicklungsgangs der Welt. Sie ist Verlassen des Weges Gottes und darin Misstrauenserklärung gegen Gott. Sie ist Bruch der Beziehung, ist Auflösung des Bundes von der Seite des Menschen her. Aber obwohl Gott damit rechnen muss – er kennt uns ja so viel besser als wir uns selbst kennen! –, hält Gott an diesem Bund fest. Obwohl er diese Misstrauenserklärung kommen sieht, bleibt er dabei: Ich will nicht von meiner Gnade lassen. Gott macht nicht auf halbem Weg mit der Welt halt, sondern er geht seinen Weg ganz. Er geht ihn mit seinem „Modellvolk“ Israel, er geht ihn auch mit seinem Volk der Christenheit. Eines kann die Welt sehen: dass Gottes Treue unsere Untreue trägt, Gottes Geduld allen Schaden unseres Lebens überwindet.

„Halte fest an Liebe und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!“

Hosea 12,7

Montag, 8.

Das tiefe Mitleid Jesu

Markus 1,40-45

Den nicht mehr sehr gebräuchlichen Ausdruck „es jammerte ihn“ finden wir am Anfang des V. 41. Das Wort „jammern“ hat im Laufe der Zeit eine eher negative Bedeutung entwickelt. Aber hier geht es um etwas anderes: Jesus war von tiefem Mitleid ergriffen, so drückt es die Neue Genfer Übersetzung aus. Und er rührte den aussätzigen Mann auch noch an. Was für eine barmherzige Liebe Jesu, die zur Heilung des Kranken führte und dem Priester wohl nicht gefallen hat. Dieses aktive Mitleid und das helfende Handeln als Christ haben wir vielleicht auch in der aktuellen Situation des Erdbebens in der Türkei und in Syrien im Frühjahr 2023 miterlebt. Lassen wir uns nicht beirren, wenn es um Not geht und wir ein tiefes Mitleid zu Menschen erleben und helfen wollen. Jesus hat es uns vorgelebt!

„Und es jammerte ihn, und er streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach zu ihm: Ich will’s tun; sei rein!“

Markus 1,41

Dienstag, 9.

„Wir haben solches noch nie gesehen“

Markus 2,1-12

Das würde auch unserer Gemeinde sehr gefallen: dass wir etwas von Jesus sehen und über sein Handeln staunen könnten! Zunächst die Vergebung der Sünden des gelähmten Mannes, dann die beginnende Auseinandersetzung mit den Schriftgelehrten und zum Schluss die Heilung des Kranken – Jesus greift ein.

Haben wir vielleicht auch eine Situation erlebt, in der Gott eingegriffen und unser weiteres Leben verändert hat? Auf ein Gebet ganz persönlich geantwortet oder im Leben anderer Menschen Veränderungen geschenkt hat, für die wir gebetet haben? Gott ist ein liebevoller und gewaltiger Gott, und sein Sohn Jesus Christus greift ein und verändert uns und unser Umfeld. Er handelt, und wir können immer wieder nur staunen. Ist das nicht toll?

„Da wurde auch Simon gläubig und ließ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und mächtigen Taten sah, die geschahen, geriet er außer sich vor Staunen.“

Apostelgeschichte 8,13

Mittwoch, 10.

Jesus liebt Sünder

Markus 2,13-17

„Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder“ (V. 17). Das ist die Aufgabe, mit der Jesus sein eigenes Leben beschreibt. Menschen, die von Gott getrennt sind, in Verbindung mit ihm zu bringen und sie von ihren Sünden zu befreien. Und das geschieht auch hier im Leben von Levi, einem Zöllner, der alles liegen lässt, aufsteht und Jesus folgt. Ganz konsequent, nüchtern und ohne viele Worte.

Wie ist es bei uns mit der Nachfolge Jesu? Vielleicht haben wir noch nicht so viel von dem kennengelernt, was es bedeutet, Jesus nachzulaufen. Oder wir sind gestandene Christen, wissen ganz viel und merken in manchen Bereichen, dass wir müde geworden sind in der Nachfolge Jesu. Er ist gekommen für Sünder, für alle Fehler und Schuld, alle Müdigkeit und Verzagtheit. Reden wir heute mit ihm – er ist da!

„Siehe, dem Gerechten wird vergolten auf Erden, wie viel mehr dem Gottlosen und Sünder!“

Sprüche 11,31

Donnerstag, 11.

Fast(en) geschafft!

Markus 2,18-22

Juden betreiben strenges Bußfasten. Bis heute. Doch Jesus und seine Jünger tanzen aus der Reihe. Die Empörung ist groß: Erst mit Zöllnern und Sündern essen (Mt 11,19), dann aber das Fasten unterlassen? Jesus kontert: Fastet man während einer Hochzeit? Das wäre eine Beleidigung des Bräutigams. Jüdische Vorschriften sind streng. Aber eine Hochzeit ist pure Freude: sieben Tage ausgelassene Party.

Jesus macht klar: Mit seiner Person endet das Bußfasten. Er selbst ist das wirksamste Mittel gegen Schuld (Mk 2,10.11). Fasten können die Jünger, wenn sie auf Jesu Wiederkunft warten. Und indem sie das Leid ertragen, das ihnen begegnet, weil sie an ihn glauben. Warten wir auf Jesus? Sehnen wir die bevorstehende Himmelshochzeit mit ihm herbei? Wir haben es fast geschafft. Darauf sollte unser Fokus liegen. Nicht auf dem Fasten.

„Freuet euch im Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“

Philipper 4,4

Freitag, 12.

Gesetzlich oder barmherzig?

Markus 2,23-28

Kleinkariert und gesetzlich – so kann man das Verhalten der Pharisäer bezeichnen. Es ist in der Torah nicht verboten, am Sabbat Ähren auszurupfen. Nur die jüdische Tradition untersagt das. Notwendige Dinge wie Essen waren am Sabbat erlaubt.

Auch David musste essen, als er auf der Flucht vor Saul war. Seine Gefolgsleute und er waren wahrscheinlich in Gottes Auftrag unterwegs. Das Essen der Schaubrote war den Priestern vorbehalten. Trotzdem wird David nicht verurteilt, als er davon isst. Das Gesetz ist für den Menschen da. Lebendiger Glaube erfährt Gottes Barmherzigkeit. Das sollten die Pharisäer lernen. Und zwar vom Messias, auf den sie eigentlich warteten. Und schon David hat prophetisch auf ihn hingedeutet. Gebrauchst du den erhobenen Zeigefinger? Oder zeigst du auf Jesus?

„Denn Christus ist des Gesetzes Ende; zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“

Römer 10,4

Samstag, 13.

Hartherzig oder einsichtig?

Markus 3,1-6

Lieblos und hinterhältig – so muss man das Vorhaben der Pharisäer hier verurteilen.

Jesus tut ein Wunder, um Glauben zu wecken. Die Pharisäer wollen es sehen, um ihn anzuklagen. Ihr Vorwand: Es geschieht am Sabbat. Dabei brachen damals viele das Sabbatgebot, ohne verurteilt zu werden. Jesus demonstriert durch die Heilung seine göttliche Autorität. Das passt ihnen nicht. Deshalb machen sie dicht und beschließen seine Hinrichtung.

Was ist unsere Reaktion, wenn wir von Gottes Wort überführt werden? Vielleicht sogar durch Dritte? Ist es demütige Anbetung, Buße oder „Verhärtung“? Die Pharisäer schlagen sich auf die Seite des Feindes, der Nachkommen von Kindermörder-Herodes, der Marionetten Roms. Lasst uns heute nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen. Denn mit Gott können wir über Mauern springen. Und somit auch über den eigenen Schatten.

„Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“

Psalm 118,22

Wochenspruch

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Johannes 1,16

Sonntag, 14.

Gott oder Zufall?

Psalm 148

Wer von uns wird nicht gerne gelobt? Wertschätzung belebt den Alltag. Oft setzen wir dafür gewisse Leistungen voraus. Von nichts kommt nichts. Zumindest der gute Wille sollte erkennbar sein. Gott wird als Welt-Erfinder gelobt, der natürlichen Welt und der übernatürlichen. Der Mensch bildet den Höhepunkt, sein erwähltes Volk das Ziel seines Schaffens. Die Artenvielfalt ist ein Grund zum Loben. Wer Gott als Schöpfer ablehnt, muss sich fragen: „Wen soll ich alternativ loben, den Zufall?“ Interessant ist, dass viele für das Leid der Welt meist nicht den Zufall, sondern Gott verantwortlich machen.

Sind bei mir Loben und Klagen Gott gegenüber im rechten Verhältnis? Die ganze Schöpfung lobt ihn. Da sollte uns, als seinem Ebenbild, das Loben nicht nur zufällig über die Lippen kommen.

„Danket dem HERRN mit der Harfe; […] Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.“

Psalm 33,2.4

Erster und zweiter Timotheusbrief, Titusbrief

Heute hätte Paulus vermutlich eine monatliche Zoom-Konferenz vereinbart. Er hatte Mitarbeiter eingesetzt und will ihnen nun mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er schreibt ihnen persönliche Briefe: zwei an Timotheus und einen an Titus – die sog. Hirten- oder Pastoralbriefe. In Sprache, wichtigen Gedankengängen und Zielsetzung sind sie einander sehr ähnlich. Da sie sich mit dem Bericht aus der Apg nur schwer verbinden lassen, liegt die Vermutung nahe, dass sie nach den dort berichteten Ereignissen geschrieben wurden.

Es geht um Ermutigungen und Ermahnungen an die Leitungspersonen. Nach vielen Gemeindeneugründungen im Missionsgebiet des Paulus schafft das verstärkte Auftreten von Irrlehrern erhebliche Unruhe. Viele sind offen für alles Neue, können aber nur begrenzt zwischen Irrtum und Wahrheit unterscheiden. Wie kann in Zukunft das Evangelium in seiner ursprünglichen Kraft bewahrt bleiben? Wie können Gemeinden in veränderten Zeiten und angesichts Verfolgungen wachsen? Wie können die Person und das Amt des Gemeindeleiters gestärkt werden? Viele Ratschläge, die Paulus hier gibt, haben überpersönliche und zeitlose Bedeutung. So finden wir im 1. Timotheusbrief und im Titusbrief die wohl älteste Gemeindeordnung der jungen Christengemeinschaft.

Timotheus: Paulus hatte Timotheus während einer Missionsreise in der griechischen Stadt Ephesus zurückgelassen, um der dortigen Gemeinde weiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Der Sohn einer jüdischen Mutter und eines griechischen Vaters ist wahrscheinlich auf der ersten Missionsreise des Paulus während dessen Predigten in Lystra Christ geworden. Paulus nimmt den gerade Zwanzigjährigen in seinen Mitarbeiterstab auf. Timotheus wird zu einem wichtigen und ständigen Begleiter des Apostels. Verschiedene Irrlehrer (Gnostiker und Judaisten) verwirren die Gemeinden. Die einen reklamieren für sich „höhere Erkenntnisse“ (Gnosis), andere verstricken die Gemeindeglieder in fruchtlose Diskussionen über das Gesetz (1 Tim 6,20). Paulus gibt in dieser Situation dem Timotheus seelsorgerliche Hilfestellungen und empfiehlt ihm neue Richtlinien für den Gottesdienst und für die Gemeindeleitung und die Diakone (1 Tim 3,1-13). Den zweiten Brief schreibt Paulus aus seiner Gefängnishaft in Rom. Er rechnet mit seinem Todesurteil – der Brief wird daher zu einer Art Testament, in dem Paulus seinen treuen Mitarbeiter auffordert, trotz der Schwierigkeiten an dem, was er von Paulus gelernt hat, festzuhalten.

Titus: Titus war ein weiterer Mitarbeiter des Paulus, der ihn auf den Missionsreisen begleitete (Gal. 2,1). Über Titus selbst ist nicht viel bekannt. Er scheint administrative Fähigkeiten besessen zu haben und ist von Paulus auf vielen Positionen eingesetzt worden. Ähnliche Irrlehrer wie im 1. Timotheusbrief treiben ihr Unwesen. Paulus stellt deshalb nochmals heraus, wie das geistliche Leben eines Christen aussehen soll – vor allem, wenn er Leitungsaufgaben in der Gemeinde wahrnimmt. Wie sehr das alles von Gottes Gnade abhängt, wird in Titus 2,11-15 ausgeführt. (UB)

Montag, 15.

Das Gesetz

1. Timotheus 1,1-11

Was ist eigentlich das Gesetz? Schränkt mich das nicht in meiner Freiheit ein, wenn ich mich an so strenge Vorgaben halten muss? Was Paulus hier an Timotheus schreibt, zeigt uns: Das Gesetz meint es nicht böse mit uns und will uns auch nicht einschränken. Es ist gut und hilfreich, sein Ziel ist vor allem Liebe aus reinem Herzen. Es sind diejenigen, die das Gesetz nicht verstehen und trotzdem lehren wollen, die das Gute und Hilfreiche in unnützes Geschwätz verdrehen. Das Gesetz ist heilsame Lehre (V. 10) und ist deswegen nicht den Gerechten gegeben (wir wissen – niemand ist ohne Jesu Opfer gerecht vor Gott), sondern den Ungerechten.

„Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“

Markus 2,17

Dienstag, 16.

Göttliche Barmherzigkeit

1. Timotheus 1,12-20

Paulus erzählt Timotheus noch einmal von seiner eigenen Berufungsgeschichte. Er betont: So groß wie seine Sünde war, bevor er Jesus begegnet ist, so groß ist die Barmherzigkeit, die ihm widerfahren ist. Diese Erfahrung soll als ein Vorbild für andere dienen, die ebenfalls Gottes Barmherzigkeit erleben sollen. Die wichtigste Anweisung, die Paulus an Timotheus weitergibt, ist, festzuhalten, dass Gott der ewige König ist und ihm alle Ehre gebührt. Er sandte seinen Sohn, „die Sünder selig zu machen“. Den Glauben daran soll Timotheus unbedingt behalten, denn Paulus hat schon andere Gläubige gesehen, die „am Glauben Schiffbruch erlitten“ haben (V. 19), und er möchte nicht, dass das auch Timotheus passiert.

„Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.“

1. Timotheus 1,15

Mittwoch, 17.

Ein kleines Evangelium

1. Timotheus 2,1-7

In diesen Versen finden wir so etwas wie ein kleines Evangelium. Paulus erklärt, dass es Gottes Wille ist, dass alle Menschen gerettet werden. Die Gemeinde soll dafür beten, ein ruhiges und stilles Leben führen (V. 2) und Jesus Christus, der die Verbindung zwischen den Menschen und Gott schafft, verkündigen zu können. Dank ihm können wir Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung (V. 1) an Gott richten, denn Jesus Christus ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er ist es, „der sich selbst gegeben hat als Lösegeld für alle“ (V. 6). Christus ist nicht nur ein einfacher Name, sondern ein Titel, den Jesus innehat und der ihn als „Gesalbten“ von Gott auszeichnet.

„Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

1. Timotheus 2,3-4

Donnerstag, 18.

Ohne Zorn und Zweifel

1. Timotheus 2,8-15

Manchmal haben wir schon das Gefühl, dass es in unserem Alltag eine klare Linie gibt zwischen Heiligem und Profanem. Wir lesen morgens in der Bibel und schimpfen dann im Berufsverkehr über den Idioten, der seinen Führerschein im Lotto gewonnen hat. Paulus möchte nicht, dass wir so leben. Unser ganzes Leben soll davon bestimmt sein, dass wir die Hände heben und zu Gott beten, egal, ob wir in unserem Stille-Zeit-Sessel sitzen oder hinter dem Steuer. Und vor allem soll das Gebet ohne Zorn und Zweifel geschehen. Nicht der Ort, an dem wir uns befinden, bestimmt, wie „heilig“ unser Gebet ist, sondern die Einstellung, mit der wir unser Gebet an Gott richten.

„So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel.“

1. Timotheus 2,8

Freitag, 19.

Hohe Ansprüche

1. Timotheus 3,1-13

Puh! Die moralischen Ansprüche an geistliches Leitungspersonal sind hoch: moralische Integrität, ein großes Maß an Güte, keine Gier, emotionale Ausgeglichenheit und geregelte Familienverhältnisse. Dazu das geistliche Anforderungsprofil, die Gabe, zu predigen, kommunikativ und seelsorgerlich zu handeln. Auch wenn uns heute das Wort „Bischof“ eher ganz oben innerhalb der Kirchenleitung begegnet: Hier geht es um die Gemeindeebene. Auf heute übertragen: Pfarrer, Kirchengemeinderat, Diakone und Jugendreferenten. Nicht leicht, dieser Stellenbeschreibung gerecht zu werden. Doch steht neben Gottes Anspruch auch immer sein Zuspruch. Unser heutiger Text ermutigt mich, für unsere Leiter zu beten und Gott um Weisheit zu bitten, sodass auch junge Menschen für den herausfordernden und zugleich wichtigen Dienst der Leitung berufen werden.

„Und wir geben in nichts irgendeinen Anstoß, damit dieser Dienst nicht verlästert werde.“

2. Korinther 6,3

Samstag, 20.

Das Geheimnis des Glaubens: Christus

1. Timotheus 3,14-16

Paulus kommt zum Höhepunkt seines Briefes. Und wie es sich gehört, wird dieser als Hymnus kunstvoll in Szene gesetzt: „das Geheimnis des Glaubens“ (V. 16). Es ist das wunderbare Geschenk, das uns Gott mit seinem Sohn Jesus Christus, dessen Sterben, Auferstehen und seiner Himmelfahrt gemacht hat und das wir durch seinen Heiligen Geist erkennen dürfen. Oft wird heute vernachlässigt, dass Gottes Wort den „Heiden“ gepredigt und weitergesagt werden muss. Das ist die Aufgabe der Gemeinde, die den lebendigen Gott (V. 15) bezeugt. Deshalb ist es ein Grund, Gott dafür zu danken, dass wir das Geheimnis erkannt haben und glauben dürfen – und zugleich Motivation, dass wir anderen von unserem Glauben weitererzählen und Jesus Christus bezeugen.

„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Johannes 1,14

Wochenspruch

Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lukas 13,29

Sonntag, 21.

Aus der Tiefe nach Gott rufen

Psalm 86

Der Beter streckt sich nach Gott aus. Würde Gott sein Rufen nicht hören, wäre alles verloren und er könnte nicht leben. So bittet er auch nicht um dieses oder jenes, sondern um Gottes Weggemeinschaft. „Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit“ (V. 11). Von selbst finde ich diesen Weg nicht. Er ist nicht in mir vorgegeben, sodass ich nur auf die Stimmen in mir hören müsste. Gott muss mir den Weg zeigen. Wo ich aber Gottes Weg gehe, da werde ich in seine Wahrheit geführt. Gottes Wahrheit erschließt sich im Gehen, sie wird zum Lebensraum, der mich gestaltet. Nicht ich gestalte die Wahrheit – das Leben in der Wahrheit gestaltet mich und mein Verhältnis zu ihr. Solches Leben aber wird nicht aus vollen, ungehemmten Kräften gelebt. Sondern dieses Leben erwächst aus der Fürsorge Gottes und wird erhalten in seiner Treue.

„Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

Matthäus 15,22

Montag, 22.

Von Gott und vom Danken

1. Timotheus 4,1-11

Irrlehren in Ephesus! „Als Christ darfst du nicht …“, das muss damals oft zu hören gewesen sein, gerade bei der Frage von reinen und unreinen Speisen. Paulus schiebt dem einen Riegel vor (V. 4): Was von Gott kommt, das ist gut. Ein guter Gott kann eben nur Gutes schaffen – auch wenn wir vom Weg abkommen und Dinge falsch gebrauchen. Welche Reaktion ist angemessen, wenn wir Gottes Gaben empfangen? Es ist die Dankbarkeit, die weiß, dass nichts selbstverständlich ist und alles ein Geschenk Gottes darstellt. Kein kurzes „Danke“, sondern ein Lebensstil. Wer dankt, der bekennt, dass er abhängig ist und es nicht aus eigener Kraft schafft. Wo brauche ich neue Gewissheit, dass nicht mein Tun, sondern Gottes Gnade, seine Gabe, alles bewirkt?

„Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.“

Jakobus 1,17

Dienstag, 23.

Im geistlichen Leben dranbleiben

1. Timotheus 4,12–5,2

Wie leicht geraten unsere guten Vorsätze und Pläne durcheinander, wenn wir unter Druck stehen! Die Stille Zeit fällt aus, das klärende Gespräch findet nicht statt, der Gottesdienst wird nicht besucht. Timotheus wird von Paulus ermutigt, weiterzumachen: „mit Vorlesen, mit Ermahnen, mit Lehren“ (V. 13). Anders gesagt: Timotheus soll auf sich aufpassen, sein geistliches Leben pflegen und sich nicht von anderen irritieren lassen (V. 12). Gott ist es, der im Leben von Timotheus wirkt – und das zählt. Unser geistliches Leben ist dabei kein Werk, sondern eine Hilfe, um uns auf Gott auszurichten.

Wo bin ich gefragt, in meinem geistlichen Leben dranzubleiben? Welches Buch will ich in den nächsten Wochen lesen, um mich geistlich weiterzubilden?

„Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: ‚Ich bin zu jung‘, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.“

Jeremia 1,7

Mittwoch, 24.

Ein Blick für die Übersehenen

1. Timotheus 5,3-16

Paulus regelt in diesem Abschnitt, wer Anspruch auf finanzielle Unterstützung aus der Gemeindekasse erheben kann. Die Gemeinde soll sich darauf konzentrieren, die zu versorgen, die sonst ohne Beistand wären – also die alten Witwen, die keine Familie haben und auch nicht wieder heiraten können. Sie fallen in der damaligen Gesellschaft, in der sich Kinder und Enkel um die greisen Eltern kümmern, durch das soziale Netz. Und damit die Gemeinde möglichst viele dieser Schwächsten unterstützen kann, erinnert Paulus die Gemeindeglieder an ihre Pflichten in ihren Familien und Häusern. Denn je mehr Bedürftige in den eigenen Familien versorgt werden, desto mehr wirklich Einsame kann die Gemeinde versorgen. Auch heute fallen Menschen durchs soziale Netz. Wie können wir persönlich und in unseren Gemeinden für die völlig Hilflosen und Vergessenen unserer Gesellschaft da sein?

„Ehre die Witwen, die allein sind.“

1. Timotheus 5,3

Donnerstag, 25.

Accountability Partners

1. Timotheus 5,17-25

Paulus spricht sich hier dafür aus, dass Leitende nicht nur von der Gemeinde versorgt, sondern auch vor rufschädigenden und falschen Anklagen geschützt werden. Gleichzeitig sind sie angehalten, für die Gemeinde eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Kommt es tatsächlich zu Fehlverhalten, muss dies daher offen angesprochen und ausgeräumt werden.

Nicht nur für Leitende in der Gemeinde ist es gesund, regelmäßig gegenüber Vertrauten Rechenschaft über ihre Leitung und ihren Lebensstil abzulegen. Sogenannte Accountability Partners bewahren uns vor Selbstgerechtigkeit und Machtmissbrauch. Denn im Blick auf unsere eigenen Fehler werden wir schnell betriebsblind. Wer ist berechtigt, mich in meinem Leben auf Sünde hinzuweisen? Und wem kann ich einen unangenehmen, aber heilsamen Blick von außen anbieten?

„Die da sündigen, die weise zurecht vor allen, damit sich auch die andern fürchten.“

1. Timotheus 5,20

Freitag, 26.

Glaube vs. Geldgier

1. Timotheus 6,1-10

Im Fokus der Mahnungen und Ratschläge dieses Abschnittes steht das Geld. Einige Verse zuvor hatte Paulus noch darauf verwiesen, dass die Gemeindeleitung Anspruch auf finanzielle Versorgung hat. Hier warnt er nun davor, sich aus falschen Motiven mit Theologie und den Fragen des Glaubens zu beschäftigen: Wer versucht, aus seinem vermeintlich vorbildlichen Lebenswandel, seiner Lehrtätigkeit oder Leitungsfunktion finanziellen Profit zu schlagen, hat nicht verstanden, worum es geht. Wo Menschen aber in Beziehung zu Gott leben, weicht die Sehnsucht nach Sicherheit der Gewissheit, von Gott versorgt und begleitet zu werden. Und die Sehnsucht wird gestillt von der Entdeckung, ein geliebtes, angenommenes und gebrauchtes Ebenbild des Schöpfers zu sein.

Welche Sehnsucht bestimmt aktuell mein Herz? Und welche Antwort hat der Glaube auf diese Sehnsucht?

„Ein großer Gewinn aber ist die Frömmigkeit zusammen mit Genügsamkeit.“

1. Timotheus 6,6

Samstag, 27.

Der gute Kampf des Glaubens

1. Timotheus 6,11-21

Paulus gebraucht für das Leben im Glauben das Bild des Kampfes. Selbstverständlich ist und bleibt der Glaube ein Geschenk aus Gnade allein. Mündiges, lebendiges Christsein hat aber durchaus etwas mit bewussten Entscheidungen und auch Anstrengungen zu tun. Wir können uns aktiv dafür entscheiden, „der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut“ (V. 11) nachzujagen. Der Heilige Geist lässt diese Früchte in uns wachsen. Er tut das aber nicht an unserem Willen vorbei, sondern nimmt ihn in Gebrauch. Wer sich aktiv auf Liebe, Sanftmut etc. ausrichten möchte, muss daher keine Sorge haben, in etwaige Werkgerechtigkeit zu verfallen. Denn selbst den Wunsch, den „guten Kampf des Glaubens“ (V. 12) zu kämpfen, wirkt Gott in uns. Bin ich dafür offen?

„Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.“

1. Timotheus 6,12

Wochenspruch

Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jesaja 60,2

Sonntag, 28.

Nicht ans Ende kommen mit dem Lob Gottes

Psalm 135

„Herr, dein Name sei erhöht. Herr, wir singen dir zur Ehre.“ Ja, das steht uns zu, das ist die Aufgabe des Lebens: Gott loben, seine Taten preisen, seine Ehre mehren. Persönlich gesprochen: Wie viel Grund habe ich dazu, der ich ein schüchternes, unsicheres Kind war und heute ein zögerlicher alter Mann bin, der am liebsten für sich ist? Und allgemeiner: Wie viel Grund haben wir, gesegnet mit Kindern und Enkeln? Wir dürfen sein Lob singen, dafür, dass wir arbeiten können, dass wir Zugang gewährt bekommen zu Menschen in ihrer Freude und in ihrem Schmerz. Wir dürfen in den Vorhöfen Gottes stehen. Wir dürfen seine Taten preisen. Wie wunderbar, dass Gott uns Frieden und Freiheit gewährt hat. Es ist eine große Gnade, die guten Spuren Gottes im eigenen Leben anschauen zu können und dafür danken zu dürfen.

„Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!“

1. Korinther 1,31

Montag, 29.

Ist Glaube vererbbar?

2. Timotheus 1,1-12

Glaube lässt sich nicht vererben. Eine fromme Großmutter nützt wenig, wenn man nicht selbst an Gott glaubt. Oder doch? Mir fallen einige Bemerkungen des Paulus ins Auge, welche die anfängliche Behauptung hinterfragen. Einmal erwähnt er seine Vorfahren, die schon Gott dienten. Dann nennt er namentlich Großmutter und Mutter des Timotheus, die ebenfalls mit Gott leben. Was für ein Glück, „aus frommem Hause“ zu sein! Es kann uns eine Prägung mitgeben. Wem es so geht, der muss das nicht gering schätzen, sondern darf dankbar sein! Andererseits bezeichnet Paulus den Timotheus als seinen Sohn, auch wenn er es im biologischen Sinn nicht ist. Gläubige Vorfahren sind ein Segen. Für Gott aber spielt die biologische Herkunft nur eine Nebenrolle. Unabhängig von der Herkunft steht jedem die Tür zu ihm offen.

„Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“

Markus 3,35

Dienstag, 30.

Halt dich fest!

2. Timotheus 1,13-18

Woran halte ich mich fest? Unter anderem sind es Vorbilder, die mir Orientierung geben – Menschen, deren Glaube bleibenden Eindruck hinterlässt. Einen Mann namens Onesiphorus würdigt Paulus hier besonders ausführlich. Er ist ihm Freund und Glaubensbruder, besonders in harten Zeiten, gewesen. Dass Menschen auch enttäuschen können, erfährt Paulus leider ebenso. Dafür nennt er stellvertretend zwei weitere Namen, Phygelus und Hermogenes. Wer sich an Menschen ausrichtet, muss wissen: Niemand ist ohne Fehl und Tadel. Große Personen der Bibel wie David oder Petrus erinnern daran. Doch was sie weitergeben, ist ein großer Schatz: das Evangelium von Gottes Gnade und Barmherzigkeit, das durch Jesus sichtbar und erfahrbar wird. Das will Paulus auch dem Timotheus mitgeben. Wer daran festhält, wird auch dann gehalten, wenn Menschen enttäuschen.

„Halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!“

Offenbarung 3,11

Mittwoch, 31.

Jesus zuerst

2. Timotheus 2,1-13

Jesus ist meine Nummer eins! Das sagt sich leicht, wenn um seinetwillen nichts auszustehen ist. Ganz anders ist die Lage von Paulus, Timotheus und vielen seither. Viele Gläubige geraten wegen ihrer Jesustreue ins Visier von Verfolgern und müssen um ihr Leben fürchten. Paulus legt die Karten auf den Tisch. Er verhehlt seinem jungen Mitarbeiter nicht, was ihn um Jesu willen erwarten kann: ein Leben voll Gefahr, Kampf und Leiden. Da geht es an die Substanz und um Konzentration auf das Wesentliche. Doch das ist eben nicht alles. Durch alle dunklen Wolken der Bedrängnis leuchtet Jesus, das Licht der Welt! Wen der Mut verlässt, den verlässt Jesus trotzdem nicht. Wer sein Leben um Jesu willen verliert, der wird es finden (Mt 10,39).

„Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“

Römer 8,32

Donnerstag, 1.

Bei der Sache bleiben

2. Timotheus 2,14-21