Tief aus meiner Seele - Hannes Stiegler - E-Book

Tief aus meiner Seele E-Book

Hannes Stiegler

0,0
5,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Hannes Stiegler (Autor der Bücher "Der Hauch der Gewesenen", "ChronoLogisches", beide erschienen 2014 bei BoD, unternimmt in diesem Gedichtband einen Ausflug in die Gedankenwelt des Salzburger Poeten Georg Trakl (1887 -1914). Anhand von 51 eigenständigen Gedichten lässt Hannes Stiegler sich thematisch und stilistisch von Trakls Lyrikwelt inspirieren. Ein anspruchsvolles Experiment.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 35

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Umschlaggestaltung: Hannes Stiegler

Das Foto zeigt die holzgeschnitzte Arbeit „Vogelmaske“ (2007) der Künstlerin Marina Stiegler, Graz

Alle 18 Fotos im Textteil wurden vom Autor aufgenommen und sind urheberrechtlich geschützt. Alle Fotomotive (bis auf das Foto auf Seite 36 – Friedhof in Oskorus, Nordistrien) stammen aus der Stadt Salzburg und Umgebung

Einleitung

Gibt es eine intensivere Beschäftigung mit Lyrik als sich dem Meister hinzugeben, ihn aufzusaugen und dann wieder auszuspeien in eigenes Werk?

Georg Trakl, der Salzburger Lyrik Besessene aus der Jahrhundertwende, dessen Todestag sich im Jahr des Erscheinens dieses Büchleins zum hundertsten Male wiederholt, hat mich bereits als Studiosus der Sprachen an der Universität Salzburg gefesselt. Zu viel Tod, Trübsinn, Melancholie, Träume, Metaphern, Symbolik etc. hatte ich mir wahrscheinlich damals gedacht. Verstaubte Kunst eines Trübsinnigen? Aber doch unglaublich wortstark. Solche Gedichtkunst zu erreichen, war damals ein unerreichbarer Jugendtraum.

Ich unternahm trotzdem, und gar nicht von Trakl beeinflusst, ab 1967 meine ersten Gehversuche im Bereich der Poesie mit unzähligen dadaistischen Stücken und machte weiter mit einfachen Liebesgedichten, Reflexionen, Sprüchen und Erzählungen. Daraus sind zwei Bücher entstanden, die ich erst im Jahre 2014 veröffentlicht habe (s. Literaturangaben im Anhang).

Eine neuerliche Beschäftigung mit Georg Trakl begann bei mir nach einem sogenannten Literaturfrühstück zum Thema „Trakl Echo“1 im Salzburger Traklhaus Anfang Februar 2014. Ich beschloss, unter dem Eindruck der Veranstaltung und nach neuerlicher eingehender Lektüre Trakls gesamter Werke, 50 ausgewählte Gedichte Trakls genauer zu erforschen und diese in eigener Sprache dichterisch neu zu interpretieren. Grundsätzlich versuchte ich dabei vor allem die Stimmung der einzelnen Dichtungen wiederzugeben. Lexik und Syntax wurden völlig neu gestaltet. Metrik und Reimschemata wurden nicht sklavisch nachgebaut. Viele Gedichte und Passagen habe ich dabei völlig eigenständig (Trakls Lyrik „nachempfunden“) geschrieben.

Innerhalb von knapp vier Monaten entstand dann die nachfolgende Sammlung von insgesamt 51 Gedichten.

Kein leichtes Unterfangen, angesichts der poetischen Kraft meines Vorbildes. Ich überlasse es meinen werten Lesern, abzuschätzen, inwiefern es mir gelungen ist, dem Wesen und Wirken Georg Trakls mit meinen eigenen Interpretationen nahe zu kommen. Ich bin für konstruktives Feedback und Anregungen sehr dankbar. (Meine Email Adresse befindet sich am Ende des Buches).

Hannes Stiegler, im Juni 2014

1 dazu: Weichselbaum, Hans, Hrsg., Trakl-Echo: Poetische Trakl-Spuren aus 100 Jahren, Innsbruck 2013

Inhaltsverzeichnis

An Georg Trakl

Rotes Laub

Musik Im Dunklen

Ein Spätsommer Abend

Dämmerung

Rondell

Weite Plätze

Frauen

Blick aus dem Zimmer

An den Knaben

Die Vögel

Verschmähte Liebe

Graue Nacht

Greyish Night

Abendsturm

Arcadia

Böse Fratzen

Abschied

Der Wanderer

Mittag am Bauernhof

Im Gedenken an die Verstorbenen

Schwermütig

Das Schweigen der Seelen

Herbst

Der Waldfriedhof

Landschaft im Winter

Tiefgang

Transformation

Concerto Grosso

Kämpferschicksal

Ein Sommertag

Tief aus meiner Seele

Blühender Wahnsinn

Krankheit

Neuer Mut

Die taumelnde Stadt

Im Hinterhof

Visionen

Der Tod der frommen Nonne

Angebetete

Die Kraft des Todes

Der Todesengel

Hochsommer

Frühlingsluft

Im Schatten der Stadt

Schwüler Abend

Eiserne Stadt

Verkommene Heimat

Tod des Freundes

Regen in der Stadt

Gewitter über dem Untersberg

Literaturverzeichnis

Anhang – Konkordanzen

An Georg Trakl 2

Profunde Stärke du erreichst

Wenn ergraute Wunden rinnen

Grausam die Seele du beschleichst

Schiebst sie munter aus den Sinnen

Deine Worte Adern schlitzen

Wenn Raben keifen feist

Stürme nachts vor Wollust blitzen

Und die Äste brechen dreist

Unwirsch an dem Tor sie hämmern

Morsches Gebälk im Nu zerstäubt

Plage spukt aus krankem Dämmern

Im Schlafe trunken und betäubt

2 © Hannes Stiegler, Februar 2014 – Eigenschöpfung, inspiriert von Georg Trakls Lyrik

Rotes Laub 3

Mit wehender Mähne das Mädchen steht

Vor rotem Geäst am wackeligen Karren

Wolken leuchtend am Zaune verharren

Ranke Sonnenblume am Gatter weht

Stumpf verklingt Gestöhne der Gatten

In tief-dunkler Ruhe zur Nacht

Waisen zirpen Lieder ganz sacht

Fliegendünste verschwinden im Schatten

Die Sonne rollt breit über den Bach

Tücher zürnend im Winde flattern

Ich höre junge Mädchen schnattern

Und schon werde ich wieder schwach

Graue Vögel fallen trunken vom Himmel

In triste Höhlen voll ekligem Gestank

Die Darbenden trotzig genesen mit Dank

Bei herb duftenden Broten mit Schimmel

3