Tiffany Pure Lust Band 9 - Lauren Hawkeye - E-Book

Tiffany Pure Lust Band 9 E-Book

Lauren Hawkeye

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Beschreibung

HERZRASEN IN DEINER NÄHE von LAUREN HAWKEYE Ungezähmt und wild will Beth das Leben genießen – da lernt sie den attraktiven Ford Lassiter kennen. Der Business-Tycoon ist das Gegenteil von ihr: Diszipliniert hat er stets sich und alles unter Kontrolle. Was sollen ein Mann wie er und ein Freigeist wie Beth schon miteinander anfangen? ZUGEKNÖPFT WAR GESTERN von CHRISTY MCKELLEN Juno will Expertin in Sachen Männer werden – dummerweise ist sie noch Jungfrau. Deshalb sucht sie sich den perfekten Lehrer: Playboy Alessandro Ricci. Doch nach den ersten erotischen Lektionen wird ihr klar, dass dieses Arrangement nicht lange gut gehen kann ...

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Lauren Hawkeye, Christy McKellen

TIFFANY PURE LUST BAND 9

IMPRESSUM

TIFFANY PURE LUST erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Katja Berger, Jürgen WelteLeitung:Miran Bilic (v. i. S. d. P.)Produktion:Christina SeegerGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

Neuauflage 2023 in der Reihe TIFFANY PURE LUST, Band 9

© 2018 by Lauren Hawkeye Originaltitel: „Playing Dirty“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Ivonne Senn Deutsche Erstveröffentlichung als E-Book 2020 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg,in der Reihe CLUB

© 2019 by Christy McKellen Originaltitel: „Good Girl“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Johannes Heitmann Deutsche Erstveröffentlichung als E-Book 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg,in der Reihe CLUB

Abbildungen: gschroer, Kataros / Getty Images, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2023 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783751523639

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL

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1. KAPITEL

Damals

Das konnte nicht richtig sein.

Ford Lassiter riss seinen Blick von dem kastenförmigen braunen Haus los, das auf dem großen, von grünen Laubbäumen beschatteten Grundstück stand, und sah auf die Navigationsapp seines Handys. Das blinkende Symbol verriet ihm, dass er sein Ziel erreicht hatte.

„Na super.“ Er hatte viel Geld für die beste Technologie ausgegeben, und jetzt, wo er sein Navi wirklich brauchte, führte es ihn zu einem heruntergekommenen Anwesen im South End anstatt zu der Werkstatt, um seinen Wagen reparieren zu lassen, der ein sehr ominöses Rattern von sich gab.

Das Meeting außerhalb der Stadt würde er nun verpassen. Daran ließ sich nichts mehr ändern. Trotzdem, war er es nicht gewohnt, dass nicht alles nach Plan lief, und das nervte ihn.

„Verdammt!“ Er schlug mit der Hand aufs Lenkrad und erschrak, weil er aus Versehen die Hupe getroffen hatte.

„Du kannst ohne Hilfe ein kleines Imperium leiten“, sagte er und rieb sich mit der Hand über die Augen. „Aber deinen Wagen bekommst du nicht alleine repariert.“ Für einen Moment lehnte er sich auf seinem Ledersitz zurück.

Der Gedanke verletzte seinen Stolz. Er hatte immerhin einen Uni-Abschluss, um Himmels willen. Er war ein sehr intelligenter, sehr reicher Mann.

Er würde doch wohl noch sein Auto ohne Babysitter hinbekommen.

Stirnrunzelnd gab er noch einmal den Namen der Werkstatt ein, die ihm der alte Mann an der Tankstelle empfohlen hatte: Marchande Motors.

Sie haben Ihr Ziel erreicht.

„Na gut.“ Entweder würde er den Entwickler von Google Maps umbringen müssen, oder er übersah hier etwas.

Er stieg aus dem tief liegenden silbernen Porsche Turbo und sah sich um. Er stand in einer ruhigen Straße in einem alteingesessenen Viertel, das wirkte, als hätte es schon bessere Tage gesehen.

Ältere Einfamilienhäuser wechselten sich mit neueren Gebäuden ab, die vermutlich erbaut worden waren, nachdem man die noch älteren Häuser abgerissen hatte, weil sie den Elementen keinen weiteren Tag standgehalten hätten. Dazwischen lagen kleine Häuschen, die kaum mehr als Hütten waren. Bei dem Gebäude, in dem sich angeblich die Werkstatt befinden sollte, und dem nebenan handelte es sich um stattliche, alte Anwesen, obwohl das Nachbarhaus sich in einem wesentlich besseren Zustand befand als das, vor dem er gerade stand.

Auf den Grundstücken der netteren Anwesen parkten Autos, und die ärmlicher aussehenden Behausungen waren mit Blumenkästen voll bunter Blumen auf den Fensterbänken verziert. Nichts davon ergab für Ford irgendeinen Sinn. Für jemanden, der etwas schrulliger war als er, mochte diese Gegend einen gewissen Charme ausstrahlen, er allerdings sah nur Chaos.

Auf dem Weg zu seinem Treffen in einem Vorort im Süden der Stadt hatte sein Wagen mit einem Mal angefangen, seltsame Geräusche von sich zu geben. Ford war noch nie hier im South End gewesen, und als er sich weiter umschaute, wusste er auch, warum.

Er ging über den Bürgersteig auf das Gebäude zu, das ihm sein Navi genannt hatte.

Die alten, knorrigen Bäume hatten verdeckt, dass es sich um ein Eckgrundstück handelte. Sobald Ford um die Ecke gebogen war, sah er eine Auffahrt, auf der mehrere Autos standen.

Er hörte, dass Leben im Haus war. Laute Musik plärrte ihm entgegen, die zunahm, als er sich durch die üppige grüne Vegetation schob. Die Büsche dienten offenbar als Schallschutz. Er zuckte zusammen, weil der Bass drohte, ihm die Trommelfelle platzen zu lassen.

Ein Plastikschild mit schiefen Buchstaben, das ihm verriet, dass er wirklich dort war, wo er hinwollte, steckte an einem Holzpflock mitten im Rasen, und er vermutete, dass die Buchstaben einst rot gewesen waren, aber jetzt hatten sie eher die Farbe von drei Tage altem Lachs.

„Auf keinen Fall werde ich mein Auto hierlassen.“ Ford wusste, dass er ein kleiner Snob war. Er arbeitete hart, um dem Familiennamen alle Ehre zu machen – sogar härter, als sein Vater je gearbeitet hatte. Was machte es da schon, dass er die Vorzüge genoss, die mit dem Reichtum einhergingen?

„Wollen Sie Ihre Schlüssel abgeben, oder lieber den ganzen Tag dort stehen bleiben?“, rief ihm eine weibliche Stimme aus den tiefen Schatten der Garage zu. Er hatte gar nicht gesehen, dass jemand dort war. Ford blinzelte gegen die helle Mittagssonne, konnte die Sprecherin aber immer noch nicht sehen.

Er war es nicht gewohnt, in Verlegenheit gebracht zu werden, und schätzte diese Erfahrung überhaupt nicht.

„Mir scheint, ich bin am falschen Ort“, gab er zurück. Eine Werkstatt neben einem heruntergekommenen Haus, ohrenbetäubende Musik, eine Frau, die ihn anbrüllte, anstatt ihn anzulächeln, wie er es gewohnt war … nein. Einfach nein.

Mit geradem Rücken drehte Ford sich auf dem Absatz um und trat den Rückzug an.

„Wenn Sie eine andere Werkstatt suchen – ich weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass Jimmy ausgebucht ist. Er hat mir den Auftrag geschickt, an dem ich gerade arbeite, weil er überbucht ist.“

Mist. Er drehte sich wieder um, holte sein Handy raus und tippte eine Nachricht an seinen Assistenten, auch wenn er den Anruf gut und gerne selber hätte tätigen können. Jeremy antwortete innerhalb einer Minute.

Das wird dir nicht gefallen, aber ich bin nur der Bote. Ein Abschleppwagen kann in frühestens zwölf Stunden da sein. Es hat einen großen Unfall am Hafen gegeben, und alle Abschlepper sind vor Ort, um das Chaos zu beseitigen.

Ford biss die Zähne zusammen.

In welcher Werkstatt bist du? Könntest du den Porsche dort lassen, und ich schicke dir einen Wagen, um dich abzuholen?

Der Turbo war sein Baby. Seine erste große Anschaffung, nachdem er angefangen hatte, richtig gutes Geld zu verdienen. Nein, auf keinen Fall würde er ihn über Nacht hierlassen.

„Wo habe ich nur meine Schlüssel?“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren angespannt, als er sich erneut umdrehte und auf die Werkstatt zuging. Er trat durch die offene Tür ein und ließ den Blick über haarsträubend unorganisierte Regale gleiten, wobei der den schweren Duft von Motoröl und Benzin einatmete.

Trotzdem sah er die Person nicht, die vorhin gesprochen hatte. Unglaublich.

„Lassen Sie die Schlüssel einfach auf der Werkbank da vorne liegen.“ Die Stimme kam von unten. Erschrocken blickte er hinab und sah ein Paar dreckiger Arbeitsstiefel unter einem rostigen alten Ford Contour herausschauen – die geheimnisvolle Stimme.

„Könnten Sie bitte da rauskommen, damit ich einen Moment mit Ihnen sprechen kann?“ Ford war es nicht gewohnt, um so etwas bitten zu müssen. Wenn er das Hochhaus in Boston betrat, das die Hauptzentrale seines Hotelkonglomerats bildete, nahmen die Mitarbeiter sofort Haltung an. Der Sicherheitsmann winkte ihn lächelnd durch. Menschen hielten den Fahrstuhl für ihn auf. Auf seiner Etage reichte ihm eine Assistentin eine Tasse perfekt gebrühten schwarzen Kaffee, und auf seinem Tablet war der Tagesplan bereits für seine Absegnung geöffnet.

„Wenn ich rauskomme, um mit Ihnen zu sprechen, muss ich die Arbeit an diesem Wagen unterbrechen. Dadurch komme ich mit der nächsten Reparatur in Verzug und so weiter und so fort. Das betrifft dann am Ende auch Ihr Auto.“ Die eigentlich ganz süße Stimme troff vor Sarkasmus. „Und ich schätze, Sie sind der Typ, der es höchst eilig hat, von hier wieder wegzukommen, also nein, ich werde erst rauskommen, wenn ich fertig bin. Lassen Sie Ihre Schlüssel auf der Werkbank, füllen Sie das Formular aus, und kommen Sie in drei Stunden wieder. Oder lassen Sie Ihren Wagen zur North Side abschleppen.“

Jeremy hatte gesagt, dass Abschleppen keine Option sei. Die ganze Situation war vollkommen inakzeptabel.

„Drei Stunden?“, fragte er indigniert. „Das geht nicht. Ich bezahle dafür, in der Schlange vorzurücken, aber ich erwarte, dass mein Wagen so schnell wie möglich fertig ist.“

Das sagte er in dem Ton, den er normalerweise auf dem Schlachtfeld der Vorstandssitzungen benutzte – dem Ton, der ihm immer zu dem gewünschten Ergebnis verhalf.

Die Füße, die im Takt der Musik gewippt hatten, hielten inne. Ein Hauch von Honig-Vanille stieg Ford in die Nase, nur Sekunden, bevor die Frau unter dem Contour hervorrollte.

Er erhaschte einen kurzen Blick auf dunkle Haare und unglaublich blaue Augen, dann sprang die in einen blauen Overall gekleidete Gestalt auch schon auf und funkelte ihn nicht nur an, sondern stieß ihm auch ihren Finger in die Brust.

Er war ein wenig erstaunt, dass der Mechaniker eine Frau war – er hatte angenommen, die Stimme gehöre zu einer Empfangsdame oder Sekretärin.

„Moment mal …“ Er würde sich diese Behandlung durch einen Dienstleister nicht gefallen lassen, egal, ob sie eine Frau war.

Doch er kam nicht dazu, ihr das zu sagen.

„‚So schnell wie möglich‘ wird sein, wenn ich diesen Wagen und den danach fertig habe. Hier verhalten wir uns fair. Und fair ist es, wenn Sie abwarten, bis Sie dran sind.“

„Ich bin nicht sicher, ob Sie verstehen, wie viel Geld ich zu zahlen gewillt bin …“, setzte Ford an, doch die verdammte Frau stach ihm schon wieder mit dem Finger in die Brust.

„Was für ein Mensch beugt für Geld die Regeln?“ Schnaubend warf sie ihren langen dunklen Zopf über die Schulter, und Ford stieg wieder dieser faszinierende Vanille-Duft in die Nase. Der Geruch war hier so fehl am Platz; er überlagerte das Motoröl und ließ Ford an Cupcakes denken.

„Sie meinen also, ich kann nichts tun, um den Prozess zu beschleunigen?“ Besonders nervtötend fand er, dass er diese seltsame Gestalt, die die Frechheit besaß, ihn anzuschreien, nicht sehen konnte – weder ihre Figur unter dem formlosen Overall noch ihre Haut unter der dicken Schicht Motoröl. Sie sah aus, als hätte sie in einer Kohlemine gearbeitet.

Die Frau lächelte süß, aber Ford bemerkte, dass ihre Augen – der einzige wirklich sichtbare Teil von ihr – immer noch funkelten.

„Wie gesagt.“ Sie zeigte auf die Werkbank. „Sie haben mich bereits in Verzug gebracht. Also um Himmels willen, wenn Sie wollen, dass ich Ihren verdammten Wagen repariere, legen Sie Ihre Schlüssel dorthin und füllen Sie das Formular aus.“

„Ich fasse es nicht, dass ich hier festsitze“, murmelte Ford und drehte sich um, um den Anweisungen der Frau Folge zu leisten.

„Ehrlich gesagt, werden Sie im Café am Ende der Straße festsitzen.“ Sie sah ihn spöttisch an. „Ich habe kein Wartezimmer.“

Mit der fließenden Bewegung eines Menschen, der sehr viel Übung darin hat, legte die seltsame Person sich wieder auf das komische Rollding und verschwand unter dem Ford Contour.

Ford suchte nach einem schlagfertigen Kommentar, um diese unmögliche Frau in die Schranken zu weisen.

Doch ihm fiel nichts ein. Zumindest nichts, was diesem ölverschmierten Zwerg die Hochachtung entringen würde, die ihm normalerweise entgegengebracht wurde.

Mit wütender Miene ging er zur Werkbank und warf seine Schlüssel auf die unbehandelte Holzplatte. Dann nahm er den Bleistiftstummel und das Formular in die Hand, schüttelte jedoch kurz den Kopf und holte stattdessen eine Visitenkarte heraus, auf der alle relevanten Informationen standen, und klemmte sie an das Formular.

Marchande Motors

Inhaberin: Beth Marchande

Sie war also nicht nur Mechanikerin, sondern ihr gehörte die Werkstatt. Die Frau passte in keine der Schubladen, die er zur Klassifizierung der weiblichen Spezies angelegt hatte. Und er musste sie klassifizieren – er musste alles klassifizieren.

Was wäre das für ein Leben, ohne Ordnung?

Wie es aussah, würde diese seltsame, nach Vanille riechende Frau ihn zwingen, das herauszufinden.

2. KAPITEL

Beth beeilte sich nicht mit der Reparatur des Ford Contour. Oder der des großen alten Trucks, der danach dran war. Wenn sie sich beeilte, machte sie Fehler, und Fehler schadeten ihrem Ruf und damit ihrem Geschäft.

Ein verlorener Kunde bedeutete verlorenes Geld. Und das konnten sie und ihre Schwestern und ihre Mamesie sich nicht leisten. Sie alle bemühten sich, ihr Zuhause zu bewahren, und manchmal bedeutete das, Autos von Arschlöchern zu reparieren, die sie lieber vom Hof gejagt hätte.

Es war schon spät am Nachmittag, als sie sich endlich das Öl von Armen und Gesicht schrubbte und sich die Schlüssel schnappte, die der Kerl vorhin auf ihre Werkbank geworfen hatte – und zwar mit kaum verhohlener Wut, was ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Von Natur aus war sie ein sehr geduldiger Mensch, aber wenn jemand ihr Verständnis von richtig und falsch bedrohte, neigte sie dazu, die Kontrolle zu verlieren. Und auch, dass der Fremde so umwerfend attraktiv war, zählte angesichts seiner Vergehen für sie nicht.

„War ja klar“, schnaubte sie, als ihr das Porsche-Logo am Schlüsselanhänger auffiel. Pfeifend ging sie um die Ecke und sah den schnittigen silbernen Turbo auf der ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße stehen.

Der schnieke Kerl war nicht nur sexy … er war auch stinkreich. Das hatte sie von Anfang an gewusst. Etwas an ihm hat förmlich „North Side“ geschrien. Was zum Teufel tat er hier im South End?

Und was machte er mit einem zehn Jahre alten Porsche? Sie war sich ziemlich sicher, dass er sich einen neuen leisten konnte. Trotzdem, ein Turbo war ein Turbo, und sie konnte die Aufregung nicht ganz unterdrücken, als sie die Wagentür öffnete. Sie saß schon halb drin, als ihr auffiel, dass sie sich zwar Hände und Gesicht gewaschen hatte, ihr Overall aber immer noch von Öl durchtränkt war. Und sie würde wetten, dass Mr. Angespannt etwas dagegen hätte, wenn sie seine butterweichen Ledersitze beschmutzte.

Also zog sie den Overall aus, rollte ihn zusammen und warf ihn auf den Beifahrersitz. Nur in weißem Tank-Top und pinkfarbener Yoga-Shorts setzte sie sich schließlich hinter das Lenkrad.

Ein Stöhnen entfuhr ihr, als sie mit den Händen über das Lenkrad strich. Ihre Freude darüber, in so einem Auto zu sitzen, hatte beinahe etwas Sexuelles, so gut fühlte es sich an.

Sie grinste, als sie kurz überlegte, sich einen kleinen Handjob auf dem Fahrersitz zu gönnen, und sich das Gesicht des Besitzers vorstellte, wenn sie ihm danach davon erzählte.

Verführerisch, aber nicht professionell, ermahnte sie sich. Also startete sie stattdessen den Motor und fuhr langsam vorwärts, wobei sie zusammenzuckte, als sie das tödliche Rasseln hörte.

„Getriebe.“ Sie musste gar nicht nachsehen, denn sie war eine verdammt gute Mechanikerin, und dieses Geräusch hatte sie schon mal gehört. Doch sie wollte den Turbo gründlich überprüfen, also öffnete sie, nachdem sie ihn in die Werkstatt gefahren hatte, die Motorhaube und seufzte ein wenig, als diese sich mit einem leisen Zischen automatisch anhob.

Ohne sich die Mühe zu machen, ihren Overall wieder anzuziehen, fing sie an, die einzelnen Teile dieser wundervollen Maschine zu untersuchen.

Und war von dem, was sie sah, mehr als nur ein wenig angeekelt.

Das Hauptproblem war das Getriebe, das wusste sie. Das Filtersystem war verstopft, die Gummis verhärtet und die Getriebeflüssigkeit vernachlässigt worden. Der Turbo benötigte ein komplettes neues Ersatzteil.

Abnutzung gehörte zu einem Auto dazu. Aber in Kombination mit dem Schlamm, der hier für Öl durchging, dem Rost im Kühlsystem, den verstopften Einspritzdüsen …

Sie wettete, dass dieser Mann … wie hieß er noch mal? Sie griff nach dem Formular und hinterließ schwarze Schmutzspuren auf dem weißen Papier.

Ford Lassiter. Natürlich. Ein schnieker Name für einen schnieken Mann. Und diese ganzen Collegeabschlüsse, die unter seinem Namen standen. Wie auch immer, sie könnte wetten, dass Ford Lassiter sein Auto in den zehn Jahren, die er es besaß, gerade ein dutzend Mal in die Inspektion gegeben hatte. Vorausgesetzt, er war der Erstbesitzer, wovon sie aber ausging.

Unverantwortlich.

„Ist er fertig?“

Beth drehte sich um und sah den fraglichen Mann am Eingang ihrer Werkstatt stehen. Seine Silhouette zeichnete sich vor dem Licht der Nachmittagssonne ab. Er war groß, vermutlich zwanzig Zentimeter größer als ihre eins siebenundsechzig. Seine Haare hatten eine sandige Farbe, die sie an einen Löwen denken ließ und das überraschende Schokoladenbraun seiner stechenden Augen hervorhob.

Er war schlank, der Anzug war gut geschnitten und eindeutig teuer, und er brachte seinen Körper sehr gut zur Geltung.

„Er ist definitiv noch nicht fertig.“ Trotz ihrer Genervtheit verspürte sie ein leichtes Flattern im Magen, als sie ihn ansah. Sie müsste schon tot sein, um bei dem Anblick nichts zu empfinden.

„Was meinen Sie damit, er ist noch nicht fertig?“ Das attraktive Gesicht verzog sich zu einem missbilligenden Stirnrunzeln.

Sexy oder nicht, er zollte ihr besser etwas Respekt, wenn sie ihm die Neuigkeiten überbrachte.

„Wann haben Sie den Wagen das letzte Mal in der Inspektion gehabt?“, fragte sie und bedeutete Ford, näher zu treten, um einen Blick unter die Motorhaube zu werfen. Er zögerte, und ihr entging nicht, wie sein Blick an ihrem Körper hinabwanderte.

Interessant. Beth hatte Menschen schon immer gut lesen können. Diese Gabe verriet ihr, dass Ford Lassiter ein Mann war, der in seiner Welt alles unter Kontrolle hatte.

Wenn sie Geld hätte, würde sie darauf wetten, dass er eine Frau niemals so mustern würde, wenn nicht ein Teil von ihm wollte, dass die Frau es mitbekam.

Er hatte sich nicht gerührt, sondern betrachtete sie immer noch eindringlich.

Grinsend lockte Beth ihn erneut mit dem Finger und wiegte sich absichtlich in den Hüften, als sie sich über den offenen Motorraum beugte.

Sie konnte nicht leugnen, dass sie ein leichtes Kribbeln im Magen spürte, als ihre Blicke sich trafen.

Chemie. Die konnte man nicht vortäuschen. Sie war entweder da oder nicht … und wie es aussah, herrschte zwischen ihr und Mr. Ford Lassiter eine ausreichende Menge davon.

Er lehnte sich mit der Hüfte neben ihr an den Porsche und betrachtete sie mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen. Oh ja, er spürte es auch … und wenn sie nicht ganz danebenlag, fand er es unterhaltsam, sich von einer Frau wie ihr angezogen zu fühlen.

Beth hatte schon vor langer Zeit aufgegeben, sich Gedanken darüber zu machen, was andere Menschen von ihr dachten, aber es versetzte ihr trotzdem einen Stich, wenn jemand sie ansah, als wäre sie eines der wilden Marchande-Mädchen von der falschen Seite der Stadt. Tja, leck mich. Sie würde ihn dazu bringen, sie so sehr zu wollen, dass ihm der Kopf rauchte … und dann würde sie ihn nach Hause schicken.

„Sie erinnern sich nicht? Trotz all dieser tollen Buchstaben hinter ihrem Namen?“ Sie neigte den Kopf und sah wartend zu ihm auf, während er über ihre Frage nachdachte.

„Ich erinnere mich wirklich nicht.“ Er hatte noch nicht mal den Anstand, beschämt auszusehen, obwohl ihr auffiel, dass er sich ein wenig anspannte. „Ich bin ein vielbeschäftigter Mann.“

„Ich würde meinen, ein vielbeschäftigter Mann wie Sie hat Leute, die sich um so unwichtige kleine Details wie die Inspektion seines Wagens kümmern. Die meisten Menschen in diesem Viertel müssten fünf Jahre arbeiten, um sich eine so feine Maschine wie diese hier leisten zu können.“

Sie wollte gar nicht erst daran denken, was sie und ihre Schwestern mit so einer Summe anstellen könnten. Die Heizung ersetzen, die jeden Winter drohte, den Geist aufzugeben. Das Loch im Dach reparieren, durch das der Regen ins Haus kam. „Einige dieser Leute würden vermutlich denken, dass man sich um so etwas wie diesen Wagen gut kümmert. Verantwortung übernimmt.“

„Sie haben recht.“ Da, endlich der Beweis, dass er doch ein Mensch war.

Vermutlich hatte er nie darüber nachgedacht, wie lange andere Leute dafür arbeiten mussten, um sich eines seiner Spielzeuge leisten zu können.

„Kann ich das schriftlich bekommen? Ich schätze, das ist etwas, das Sie nicht oft sagen.“ Ford blinzelte sie verwirrt an, bevor er in lautes Lachen ausbrach.

Es war ein volles Lachen, das sie nicht von ihm erwartet hätte. Und es riss sie von den Füßen. Für sie gab es nichts Attraktiveres als einen Mann, der über sich selbst lachen konnte.

„Gewöhnen Sie sich besser nicht daran. Es wird vermutlich nicht wieder vorkommen.“ Als hätte er gemerkt, dass er die Kontrolle kurz losgelassen hatte, verwandelte sich Fords Lächeln schnell wieder in eine ernste Miene. „Nun mal im Ernst. Jetzt, wo wir festgestellt haben, dass ich mich nicht gut um meinen Wagen kümmere: Was ist mit ihm los? Haben Sie das Teil, das ich brauche?“

Beth konnte das sarkastische Schnauben nicht unterdrückten, das ihr entwich. „Tja, das wäre ein Anfang, aber nein. Normalerweise habe ich keine Ersatzteile für solche Autos herumliegen. Sie werden hier nicht oft nachgefragt.“

Es fiel ihr schwer, nicht die Augen zu verdrehen. Dieser Mann und sie lebten definitiv in komplett verschiedenen Welten. Sie rieb sich mit der Hand über die Wange – und sein Grinsen verriet ihr, dass diese Geste vermutlich wieder einen Ölfleck auf ihrer frisch gewaschenen Haut hinterlassen hatte. Aber das war ihr egal.

„Ihr Getriebe ist hin und muss ersetzt werden. Ich kann das Ersatzteil bis morgen früh liefern lassen, weil ich annehme, dass sie gewillt sind, für eine Expresslieferung zu zahlen. Aber es auszutauschen dauert einen ganzen Tag.“ Sie hob eine Hand, als er den Mund öffnete – ohne Zweifel, um ihr zu widersprechen. „Aber wenn Sie Ihren Wagen weiterhin so behandeln, schlage ich vor, dass Sie mich alles reparieren lassen, was damit nicht stimmt. Ich meine, jetzt, wo er schon mal in der Werkstatt ist. Ihre Einspritzanlage und die Kühlung brauchen ein wenig Zuwendung, außerdem gibt es erste Roststellen … Und Sie benötigen einen Ölwechsel.“

„Ich verstehe.“ Ford sah sie ruhig und mit unlesbarer Miene an. Dann deutete er mit den Händen in die Luft. „Was hören Sie da?“

„Sitar-Musik.“ Sie liebte diese Playlist genauso sehr wie die Heavy-Metal-Musik, die sie vorhin gespielt hatte.

„Aha.“ Das war es also, was ihn aus der Bahn warf – die Musik von ihrem Handy.

Beth stockte der Atem, als Ford die Hand ausstreckte und mit den Fingerspitzen über das Ende ihres geflochtenen Zopfs strich. Beim Ausatmen schoben sich ihre Brüste nach vorn, und Ford sah sie wieder mit diesem hungrigen Blick an.

Beth glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick … aber ganz sicher glaubte sie an Lust auf den ersten Blick.

„Sitar-Musik. Heavy Metal. Rote Strähnen im Haar und der Duft von Vanille und Motoröl auf Ihrer Haut.“ Er klang verwundert. „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie eine ziemlich einzigartige Frau sind?“

„Das höre ich ständig.“ Sie war ziemlich sicher, dass es eine schlechte Idee war, aber die Art, wie dieser seltsame Mann sie ansah, machte sie sehr, sehr heiß. „Aber Sie haben erst an der Oberfläche gekratzt. Ich habe viel mehr zu bieten als bunte Haare.“

„Das kann ich mir vorstellen.“ Er musterte sie eindringlich.

„Sind Sie immer so forsch?“

Sie trat einen Schritt von der Motorhaube zurück, über die sie beide immer noch gebeugt standen, verschränkte die Hände und neigte den Kopf. „Aber manchmal mag ich es auch, wenn man mir sagt, was ich tun soll.“

Ihr Herz hämmerte bei diesem Geständnis. Sie nahm sich wirklich meistens, was sie wollte, und schämte sich dafür nicht. Aber normalerweise fühlte sie diese subtile Chemie, die zwischen ihr und Ford herrschte, nur, wenn die Dynamik genau richtig war – was bedeutete, dass der andere die Kontrolle haben und Beth sie abgeben wollte.

„Ich …“ Ford trat einen Schritt zurück und betrachtete sie noch einmal von oben bis unten, und ihre Haut brannte überall dort, wo sein Blick sie berührte.

„Ich sage Ihnen, was ich will.“ Ein Blinzeln von ihr, und der ernste Geschäftsmann war wieder zurück. Verschwunden war jeglicher Anflug von Leidenschaft, den sie eben noch gesehen hatte. „Bestellen Sie das Ersatzteil. Reparieren Sie den Wagen. Und rufen Sie mich an, wenn ich ihn wieder abholen kann.“

Beth verspürte den gleichen Anflug von Kälte wie in dem Moment, als sie erkannt hatte, dass er sich mit dem, was auch immer da zwischen ihnen war, unbehaglich fühlte.

Sie bat ihn nicht um einen Ring – sie wollte nur ihre Leidenschaften und Bedürfnisse ausleben.

„Sie haben gar nicht gefragt, wie teuer das alles wird.“ In Beth stieg schlechte Laune auf, also knallte sie die Motorhaube so hart zu, dass die meisten Menschen sich umgedreht hätten, um zu sehen, ob sie mit einem Golfschläger draufgeschlagen hatte.

Er hingegen drehte sich nicht um, schaute nicht zurück – weder zum Auto noch zu ihr.

„Wie Sie vorhin schon festgestellt haben – ich kann es mir leisten, egal, was es kostet.“

Na dann. Ganz eindeutig wollte er die Unterschiede zwischen ihnen beiden hervorheben. Beth neigte den Kopf und sah ihm nach, wie er über die Einfahrt ging und in Richtung Café verschwand, vermutlich, um sich nach Übernachtungsmöglichkeiten zu erkundigen. Sie hätte ihm sagen können, dass es davon hier nicht viele gab. Er würde nicht weit kommen.

Sein Gang war leichtfüßig, wie der eines Mannes, der wusste, dass ihm die Welt zu Füßen lag. Wie von ihrem Blick angezogen, wandte er schließlich doch noch einmal den Kopf.

Die Intensität der Verbindung, als ihre Blicke sich trafen, zwang Beth beinahe in die Knie. Ja, die Anziehung war da, und sie brannte heller, als sie es je zuvor erlebt hatte.

Sex sollte leicht sein. Spaß bringen.

Wenn es Ford Lassiter unangenehm war, dass er sich von ihr angezogen fühlte, war das sein Problem. Beth war mit sich selbst ziemlich zufrieden. Trotzdem ist es eine verdammte Schande, dass er so ein Spielverderber ist, dachte sie und lächelte.

Ein Mann, der angezogen so gut aussah, würde ausgezogen bestimmt noch besser aussehen.

3. KAPITEL

Der Tresen war klebrig unter seinen Händen, als Ford das Whiskyglas abstellte. Es war sein zweites an diesem Abend, und er hatte das Gefühl, mindestens noch ein weiteres zu brauchen, einfach nur, um seinen Kopf wieder klar zu kriegen.

Seit dem Intermezzo mit einer gewissen kleinen Mechanikerin am Nachmittag fühlte er sich aus dem Gleichgewicht gebracht.

„Noch einen?“ Selbst in der heruntergekommenen Bar, die zu dem genauso heruntergekommenen Motel gehörte, in dem er ein Zimmer hatte buchen müssen, war die Barkeeperin, die sich ihm gerade näherte, noch eher sein Typ als die Frau, die ihm am Nachmittag Vorhaltungen über Verantwortung gemacht hatte. Groß und schlank, mit eisblonden Haaren und einer ärmellosen Bluse ähnelte sie den Frauen, mit denen er in der Stadt ausging.

Hübsch. Anständig. Nett.

Einen Moment lang überlegte er, ob er seinen Frust in einem Flirt mit der Blondine abreagieren sollte. Vielleicht würde das zu einem netten Abendessen und genauso nettem Sex führen.

Doch bevor er bewusst eine Entscheidung treffen konnte, legte sich seine Hand wie von selbst auf das Glas, und er sagte: „Im Moment nicht, danke.“

Kurz flackerte Enttäuschung in den Augen der Barkeeperin auf, dann nickte sie und ging wieder. Ford verfluchte sich. Das war eine Frau, von der er sich angezogen fühlen sollte.

Kurvige Mechanikerinnen mit regenbogenfarbenen Tattoos auf blasser Haut gehörten nicht in sein Leben. Nicht einmal für eine Nacht.

Er lehnte sich auf dem Barhocker zurück, blendete die dröhnende Musik aus der alten Jukebox aus und gestattete sich, ihr Bild vor seinem inneren Auge aufzurufen – das Bild von Beth Marchande.

Nichts an ihr ergab einen Sinn.

Sie bewegte sich, als würde sie nichts auf der Welt interessieren. Sie war unglaublich selbstbewusst und schien ihren kurvigen Körper auf eine Weise zu besitzen, die den dünnen Frauen aus der Stadt nicht zu gelingen schien.

Ihre Haare, dieser lange, dicke Zopf, waren oben mitternachtsschwarz und hatten darunter knallviolette Strähnen. Violett … Was für eine Frau hatte violette Haare?

Und doch konnte er nicht aufhören, sich vorzustellen, wie er diese Haare um seine Faust wand, während er in sie hineinstieß.

Meine Güte. Er musste sich zusammenreißen, sonst würde es mitten in dieser Spelunke zu einer peinlichen Szene kommen.

Er hatte weniger als eine Stunde in ihrer Gegenwart verbracht, und doch wusste er, dass er sie niemals würde vergessen können. Sie war zu lebendig, um je ausradiert zu werden.

„Vergiss sie.“ Er hatte es am Nachmittag vermasselt, weil er sich wie ein Arschloch verhalten hatte. Das wusste er. Es wäre am besten, die süße Barkeeperin heranzuwinken und sich noch einen Drink zu bestellen, um Beth Marchande von Marchande Motors aus seinen Gedanken zu vertreiben.

Aber verdammt … wie sie da gestanden hatte, die Hände unterwürfig verschränkt? Als sie die Einladung ausgesprochen hatte, als sie gesagt hatte, dass sie es mochte, wenn man ihr sagte, was sie tun sollte, hatte er gerade so das Piercing in ihrem rechten Nippel erkennen können, das sich gegen den dünnen Stoff ihres Tank-Tops drückte.

Viele Männer in seiner Position, mit seiner Macht, gönnten sich alle möglichen Vergnügungen, und er verurteilte sie dafür nicht.

Soweit es Ford betraf, verspürten nette Männer nicht das Bedürfnis, eine Frau zu fesseln. Fühlten kein Kribbeln in den Händen, wenn sie an rote Striemen auf weißer Haut dachten; daran, ihr Zeichen als Meister zu hinterlassen.

Die tätowierte kleine Mechanikerin hatte jedes einzelne dieser latenten Bedürfnisse zum Leben erweckt. Aber das konnte er nicht zulassen.

Und doch saß er hier. Er war nicht gewillt gewesen, sich zu weit von seinem Porsche zu entfernen, aber das war nicht der einzige Grund, warum er, anstatt sich einen Wagen zu rufen, der ihn abholte, sich ein Zimmer in dem einzigen kleinen Motel genommen hatte, das er in der Nähe der Werkstatt hatte finden können.

Die Frau fesselte ihn. Er war an ihr interessiert, auch wenn er es nicht sein wollte.

Schlechte Idee, Ford. Ganz schlechte Idee.

„Entschuldigung?“ Fort hob den Kopf und winkte der Barkeeperin. Er würde sich diesen dritten Drink genehmigen und dann eine lange, kalte Dusche nehmen. Bis sein Auto fertig war, würde er aus dem Hotelzimmer heraus arbeiten, und dann so schnell und weit von hier verschwinden, wie er nur konnte.

Außer Reichweite der Versuchung.

Beim nächsten Lied stieg die Lautstärke der Musik. Es war ein langsamer, schwülstiger Song, den er nicht kannte. Am anderen Ende der Bar stolperte ein großer junger Mann in Arbeitsstiefeln auf einen Hocker zu und warf einen Fünf-Dollar-Schein auf den Tresen. „Ich brauche ein Bier, Sallie, und zwar sofort. Da drüben läuft eine heiße Show, und ich habe Durst.“

„Kommt sofort, Ned.“ Ford beobachtete, wie Sallie – die kühle Blondine – dem Mann eine Flasche Bier über die Theke schob. Dann lehnte sie sich an den Tresen und schaute in die Richtung, aus der der Mann gekommen war.

Ford folgte ihren Blicken, und sofort traf ihn der Blitz der Lust direkt in den Magen.

Seine kleine, sexy Mechanikerin war auf der Tanzfläche, und sie ließ es ordentlich krachen.

Ihre abgeschnittenen, zerrissenen Jeansshorts bedeckten kaum ihren prallen Po, der wie dafür gemacht schien, dass ein Mann ihn mit den Händen packte. Ein weißes Spitzentop ließ verlockend Haut aufblitzen, und der schwarze BH darunter schnürte ihre vollen Brüste hoch.

Schwarze Lederstiefel mit spitzen Absätzen schmiegten sich an ihren Waden entlang bis über ihre Knie. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sie nichts als diese Stiefel trug und sich mit den Händen am Kopfteil des Bettes festklammerte, während er sich hart und schnell zwischen ihren gespreizten Schenkeln bewegte.

Sie war umwerfend. Überhaupt nicht sein Typ, mit den verrückten Haaren und den Tattoos, die sich über ihr Schlüsselbein und ihre Arme zogen. Aber zu ihr passte es. Unbehaglich verlagerte er das Gewicht und bemerkte, dass es zu ihm auch gut passen würde.

„Verdammt.“ Ford konnte das Stöhnen nicht unterdrücken, als Beth in den Lichtkegel trat und er sah, dass sie nicht alleine war. Sie schmiegte sich von vorne an eine Frau, während ein Mann sich von hinten an sie presste, und sie hatte die Augen geschlossen. Mit verträumter Miene wiegte sie sich zwischen den beiden Körpern, und jede ihrer Bewegungen war unglaublich sinnlich und selbstbewusst.

Der Mann hinter ihr war dunkelhaarig und dunkelhäutig, und Ford wäre vielleicht eifersüchtig gewesen, hätte es ihn nicht so fasziniert, wie der Mann Beths Haare mit der Faust packte und ihren Kopf zurückzog. Was er heute von ihr gesehen hatte, hatte ihm verraten, dass sie protestieren würde, sollte jemand etwas gegen ihren Willen tun. Doch jetzt öffneten sich ihre rot schimmernden Lippen mit einem Stöhnen, das er zwar nicht hören konnte, das aber trotzdem durch seinen Kopf hallte.

Die Frau vor ihr, eine Rothaarige in einem engen Kleid, rieb ihre Brüste an denen von Beth. Fords Schwanz wurde hart, als die Frau den Kopf senkte und langsam an Beths Hals entlangleckte.

Verdammt.

Als hätte er das Wort laut ausgesprochen, öffneten sich Beths Lider flatternd. Sie hob den Kopf, sah quer durch die Bar zu ihm … und ihm direkt in die Augen.

Vorhin hatten ihre Augen die Farbe des nachmittäglichen Himmels gehabt, aber jetzt waren sie wie brennende Saphire, deren Flammen über seine Haut leckten. Sein Magen zog sich zusammen, als Beth träge lächelte und sich dann langsam und sinnlich von den anderen beiden löste.

Hinter ihr fuhr das Pärchen fort, zu tanzen, aber das war Ford egal – sein Blick lag auf der Frau, die nun mit wiegenden Hüften durch den Raum auf ihn zukam.

„Interessant, Sie hier zu treffen, Sir Lassiter.“ Sie blieb viel zu nah vor ihm stehen, und der Vanille-Duft ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen.

„Sir?“ Er zog eine Augenbraue hoch und bemühte sich sehr, nicht das zu tun, was er wollte, nämlich seine Hände an ihre Taille zu legen, ihr Shirt hochzuschieben und die Wärme ihrer Haut darunter zu spüren.

„Hmmm. Sie wirken wie ein Sir.“ Beth lächelte und kam noch näher. Sie trat direkt zwischen seine Oberschenkel. Er spürte, wie seine Miene sich verfinsterte – diese Frau wusste genau, was sie tat und worum sie bat.

„Wieso sagen Sie das?“ Sein Instinkt riet ihm, sie so fest an sich zu ziehen, dass sie genau spürte, was sie mit ihm anstellte.

Er unterließ es.

„Sie wirken so anständig und nobel – wie ein Aristokrat. Ein Ritter. Sir Lassiter.“ Beth kam noch ein wenig näher, und er spürte, wie ihr Hüftknochen sich gegen seinen Oberschenkel drückte.

Sein Mund wurde ganz trocken.

„Als bemühten Sie sich sehr, das in Ihren Augen Richtige zu tun. Aber verraten Sie mir eines.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihm suchend in die Augen. „Warum versagen Sie sich etwas, das Sie wollen? Das wir beide wollen. Ich weiß, dass Sie es auch fühlen.“

Die offene Frage überrumpelte ihn. Er war mit Milliardären in einem Raum gewesen, mit Scheichs, mit Haien, und er hatte sie alle besiegt.

Doch diese kleine Frau, die nach Cupcakes roch, zwang ihn in die Knie.

„Ich …“, setzte er zu einer Erklärung an, doch sie unterbrach ihn, indem sie zurücktrat und den Bann damit brach.

„Ich verstehe.“ Sie kniff die Lippen zu einem spöttischen Lächeln zusammen. „Ich bin nicht die Art Frau, auf die Sie sich einlassen wollen, richtig? Nicht einmal für eine Nacht. Seien Sie versichert, das ist allein Ihr Schaden.“

„Warten Sie eine verdammte Minute.“ Als Beth sich zum Gehen wandte, tat Ford das, was er sich vorhin vorgestellt hatte: Er packte sie an der Taille und zog sie zurück in das V zwischen seinen Schenkeln. Dieses Mal stieß ihre Hüfte gegen seine stählerne Erektion, und er genoss, dass Beth scharf einatmete. „Was meinen Sie damit?“

„Ich denke, das ist ziemlich selbsterklärend“, erwiderte Beth und musterte ihn kühl, ohne sich jedoch zurückzuziehen. „Meine Haare, meine Tätowierungen … Ich bin viel zu wild für Sie.“

„Ach, glauben Sie wirklich?“

Sie glaubte, sie würde ihn nicht anmachen, weil sie nicht sein üblicher Typ war? Tja, er konnte nicht leugnen, dass sie nicht den Frauen entsprach, von denen er sich normalerweise angezogen fühlte, und dass sie es dennoch tat, verwirrte ihn mehr als nur ein bisschen.

„Ihre Haarfarbe oder die Tinte auf Ihrer Haut könnten mir nicht egaler sein, verstanden? Ich kenne Sie nicht, und doch lassen sie mich Dinge wollen, die zu wollen mir unangenehm sind. Sie lassen mich Dinge fühlen, die ich nicht fühlen sollte.“ Er drückte ihre Taille fest, und genoss, dass Beth erschauerte.

„Warum sollte es Ihnen unangenehm sein, etwas zu wollen, wenn Sie damit niemand anderem wehtun? Oder glauben Sie, dass Sie damit jemanden verletzen?“

Sein Blick war wie gebannt auf ihr Gesicht gerichtet. Etwas sagte ihm, dass Beth Marchande von den Wünschen, die er an sie hatte, nicht angeekelt wäre.

„Ein wenig Schmerz kann manchmal gut sein, Sir Lassiter … Vor allem, wenn ich Sie darum bitte.“

„Fuck.“ Er ließ die Hände an ihrem Brustkorb nach oben gleiten, bis er die Schwellung ihrer Brüste erreichte. Dann packte er Beth an den Schultern und zog sie an sich, um seine Lippen fest auf ihre zu pressen und das Grinsen darauf auszulöschen.

Anstatt eines Kusses, der süß wie Vanille war, stöhnte sie unter dem Druck auf und öffnete ihren Mund. Ihre Zunge schoss hervor und wand sich um seine.

Ford legte eine Hand an ihren Hinterkopf und ballte seine Faust um die lange, schwarz-violette Mähne. Grob zog er ihren Kopf zur Seite und strich mit den Lippen über ihre Kehle. An ihrem Pulsschlag hielt er inne und grub seine Zähne in ihre Haut.

„Nun, was soll es sein, Sir Lassiter?“, fragte Beth atemlos. Sie erbebte, als seine Zähne ihre Haut markierten. „Werden Sie artig sein? Oder werden Sie unartig sein? Was glauben Sie?“

Allein in Beths Nähe zu sein, war berauschend. Im Aufstehen schob Ford sein Glas zur Seite und stellte sicher, dass sein Körper dabei an ihrem entlangstrich.

In ihren Augen funkelte das gleiche Bedürfnis, das er empfand, als er schnell einen Fünfziger aus dem Portemonnaie zog und auf den Tresen warf.

Er packte ihre Hand und zog sie an seine Lippen. „Ich glaube, wir gehen jetzt sofort in mein Zimmer. Und dort werde ich etwas Besseres finden, um diesen vorlauten Mund zu beschäftigen.“

4. KAPITEL

Was mache ich hier?

Diese Frau war anders. Exotisch. Wild. Wie keine, von der er sich bisher angezogen gefühlt hatte. Er stand nicht auf Exotik, er wollte nichts Wildes.

Und doch, als er eine Hand an ihren Rücken legte, um sie aus der überheizten Bar zu führen, verspürte er beinahe einen körperlichen Schock von der Berührung ihrer nackten Haut.

Der Porsche war seine erste Anschaffung auf dem Weg zum Erfolg gewesen. Er behielt ihn, weil sich nichts je wieder so gut angefühlt hatte wie diese erste Errungenschaft. Dieses erste Zeichen des Erfolgs, das er aus eigener Kraft verdient hatte.

In den zehn Jahren seit dem Kauf hatte er andere Autos, Gebäude und Investments erstanden und verkauft. Er hatte einige der interessantesten und schönsten Frauen der Welt verfolgt. Er hatte seine kleine Hotelkette zu einem international anerkannten Konzern hochgezogen.

Nichts war dieser Aufregung, diesem Wissen, dass er etwas erreicht hatte, je nahegekommen.

Bis jetzt.

Beth sagte etwas zu dem hünenhaften Mann, der an der Tür stand, was diesen zum Lachen brachte. Dann waren sie draußen in der frischen Luft des beginnenden Herbstes in Massachusetts, die nach der biergeschwängerten, stickigen Luft in der Kneipe so erfrischend war wie ein Bad im See an einem heißen Sommertag.

Ford sah zu, wie Beth ihre langen, welligen Haare über die Schultern warf. Die violetten Strähnen wirkten im schwindenden Licht beinahe geheimnisvoll.

Was war nur mit ihm los? Violette Haare waren nicht sexy. Komplett tätowierte Arme waren nicht sexy.

Außer an ihr.

Er schob die Hände in die Hosentaschen, während Beth ihn von Kopf bis Fuß musterte. Diese blauen Augen schienen beinahe zu leuchten und vor sündigen Absichten zu funkeln, während sie sich Zeit ließ, ihn ausgiebig zu betrachten.

Sein Körper reagierte sofort. Die dunkle Begierde regte sich in seinen Lenden. Er hatte keine Ahnung, warum er diese Frau so dringend wollte, aber er wollte sie mit einer Sehnsucht, die beinahe animalisch war.

„Ich würde dich ja zu mir nach Hause einladen, aber ich habe heute Vormittag gemerkt, dass das nicht ganz deine Welt ist.“ Sie schenkte ihm ein kleines, wissendes Lächeln. Sie provozierte ihn absichtlich.

Die Unterhaltung, die sie vorhin in der Werkstatt geführt hatten. Die Dynamik zwischen ihnen. Wenn er das nicht vollkommen falsch interpretiert hatte, wollte sie genau das, von dem er sich bemühte, es nicht anzubieten.

„Ganz eindeutig hast du mir nicht geglaubt, dass ich es ernst meinte, als ich sagte, dass ich etwas Besseres finde, um deinen vorlauten Mund zu beschäftigen.“

Ihr scharfes Einatmen war Bestätigung genug. Ein ziehender Schmerz breitete sich in seinem Unterleib aus.

„Kommst du?“ Mit hochgezogener Augenbraue sah Beth ihn an, dann drehte sie sich um und ging in Richtung des Motels. Selbst wenn Ford gewollt hätte, hätte er sich nicht davon abhalten können, ihr zu folgen.

Der kleine, rechteckige Parkplatz war an drei Seiten von Zimmern umgeben. Ford war Zimmer zwölf zugewiesen worden, und als er sich vorhin darin umgeschaut hatte, war er von dem billigen, mit Blumen bedruckten Bettüberwurf, dem rauen grünen Teppich und den veralteten Lampen nicht sonderlich beeindruckt gewesen. Aber zumindest war das Zimmer sauber. Jetzt hatte er keinen Blick für seine Umgebung übrig, als Beth die Tür hinter ihnen mit dem Fuß zutrat, sich auf die Bettkante setzte und ihn mit leicht spöttischem Blick aus diesen unglaublich blauen Augen ansah.

Er wollte seine Finger in ihrer langen Mähne vergraben und ihre Lippen erneut schmecken. Er wollte sie berühren, bis sie atemlos war. Er wollte sie umdrehen und sich tief in ihr vergraben.

Er musste sich in den Griff kriegen, die Kontrolle zurückgewinnen. Bisher hatte sie nur angedeutet, was sie wollte, und dabei fest das Ruder in der Hand gehabt.

Doch damit war jetzt Schluss.

„Magst du Wein?“ Vorhin hatte er eine Flasche Chardonnay kalt gestellt.

„Verbringst du viel Zeit hier?“

„Ja, ich bin schon mal hier gewesen“, sagte Beth und nahm ihm eines der Gläser ab. „Und sehr wahrscheinlich genau aus den Gründen, die du vermutest. Stört dich das?“

Ihm war die Vorstellung egal, dass andere Männer sie berührt hatten, denn sein Schwanz schmerzte vor Sehnsucht danach, sich zwischen ihren weichen Schenkeln zu vergraben.

„Trink den Wein.“ Er beantwortete ihre Frage absichtlich nicht, sondern beobachtete, wie sie einen Schluck trank. Ihre Miene danach verwirrte ihn.

„Was ist los?“

„Ich bin mehr eine Biertrinkerin“, gestand sie und setzte lächelnd das Glas ab. Dann krabbelte sie aufs Bett und kniete sich hin, sodass sie mit Ford fast auf Augenhöhe war, schlang ihre Arme um seinen Hals und leckte sich mit der Zunge über ihre Lippen. „Aber ich bin ohnehin nicht wegen der Getränke hier.“

„Wofür dann?“

„Nun, Sir Lassiter, ich denke, wir haben festgestellt, dass zwischen uns eine gewisse Chemie herrscht. Ich bin hier, um zu sehen, was du deswegen unternehmen willst.“

Bei diesen Worten riss der letzte Faden seiner Kontrolle. Er wollte nicht analysieren, warum er sie wollte – oder warum er sie nicht wollen sollte. Er wollte sich nicht zurückhalten.

„Ich …“ Trotzdem blieben ihm die Worte im Halse stecken, während er mit den Händen über ihre Oberarme strich, über ihren Rücken, an ihrer Wirbelsäule hinab.

„Ich dachte, du hättest für meinen spöttischen Mund etwas zu tun.“ Wie eine Katze in der Sonne bog sie sich seinen Berührungen entgegen, packte den Saum ihres Oberteils und zog es sich mit einer fließenden Bewegung über den Kopf. Ford ließ sie gerade lange genug los, damit sie das Shirt auf den Boden werfen konnte. Er stöhnte, als er sah, was sich darunter verborgen hatte.

Ihre Brüste waren perfekt. Etwas mehr als eine Handvoll; weiche Kugeln, die hoch an ihrem schmalen Oberkörper saßen. Ihr BH bestand aus schwarzer Spitze, durch die er den Umriss ihrer vollen, rosigen Nippel sehen konnte. In einem steckte ein kleiner silberner Stecker, und der Anblick dieses unanständigen kleinen Schmuckstücks, das sich gegen die Spitze drückte, war verdammt sexy.

Er wollte seinen Schwanz zwischen diese süßen Kurven pressen und einfach loslassen.

Aber echte Männer taten so etwas nicht.

Beth schien sein Zögern zu spüren. Mit einem Geräusch, das halb Summen, halb Seufzen war, legte sie ihre Hände an seine Wangen und zwang ihn, sie direkt anzusehen.

„Hör mal“, sagte sie. „Ich bin hier, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass wir beide das Gleiche wollen: unglaublich heißen Sex. Schmutzigen Sex. Warum hörst du also nicht auf, so angestrengt nachzudenken, und lässt dich einfach gehen?“

Sie hatte deutlich gemacht, dass sie das hier wollte. Was könnte es schaden, sich dem eine Nacht lang hinzugeben?

Er senkte den Kopf, strich mit den Lippen über ihren Mund, vertiefte den Kuss. Als seine Zunge ihre Lippen berührten, öffnete sie sich ihm freiwillig und stöhnte vor Zustimmung. „Ich glaube, ich hatte etwas damit vor.“

„Ja, das glaube ich auch“, stimmte sie zu und legte ihre Hände flach auf seine Brustmuskeln. Sie drückte ein wenig zu, kratzte ihn leicht mit ihren Fingernägeln, während sie die Hände tiefer gleiten ließ. Sie strich über seinen Bauch und hakte die Finger dann in den Bund seiner Anzughose.

„Hmm.“ Ihre Hand berührte die Spitze seines Schwanzes, der sich voll erigiert hervorschob. „Ja, ich denke, wir wollen wirklich das Gleiche. Außer, du freust dich wegen etwas anderem so.“

„Ich wäre glücklicher, wenn du tust, was ich dir sage.“

Beth lächelte nur sündig.

Seine Bauchmuskeln zitterten, als sie den Knopf an seiner Hose öffnete und dann den Reißverschluss nach unten zog.

Er schob seine Hose über die Hüften nach unten. Sein Schwanz sprang hervor, und aus einem Instinkt heraus nahm Ford ihn in die Hand.

„Die Pose steht Ihnen gut, Sir Lassiter.“ Mit einem sanften Schubs gegen seine Hüften schob Beth ihn vom Bett und glitt zu Boden. Dort ging sie auf die Knie und legte ihre Hände an seine Oberschenkel. „Ich wette, an mir sieht sie auch gut aus.“

Die Lust breitete sich wie ein körperlicher Schmerz in seinen Lenden aus. Wann hatte das letzte Mal eine Frau vor ihm gekniet, nur, um seinen Schwanz zu lutschen? Vermutlich in der Highschool. Er genoss es, einen Blowjob zu bekommen, aber er hatte nie verlangt, dass eine Frau dafür vor ihm auf die Knie ging. Das war eines dieser Dinge, die er so sehr wollte, dass er es nicht wagte, darum zu bitten. Er war immer davon ausgegangen, dass eine Frau das nur tat, um ihm Vergnügen zu bereiten, aber nicht, weil sie selbst etwas davon hatte.

Als er jetzt den Blick senkte und Beth vor sich knien sah, die Lippen feucht und bereit, wusste er, dass sie es ebenso genoss wie er.

Ihre Blicke trafen sich, als er eine Hand in ihre Haare gleiten ließ. Während er ihre Kopfhaut leicht massierte, führte er ihren Kopf nach vorne, bis ihre Lippen seine Eichel berührten.

Sie erschauerten beide. Bevor Ford den nächsten Atemzug nehmen konnte, legte sie ihre Finger um seine und umfasste seine Erektion.

Dann schlossen sich ihre Lippen um ihn. Eine heiße, feuchte Umarmung. Sie saugte ihn in ihren Mund, und beinahe wäre er vor Lust ohnmächtig geworden.

Es fühlte sich so verdammt gut an.

„Du bist gut“, stieß er rau hervor. Beth sah zu ihm hoch, und er sah es in ihren Augen funkeln. Er konnte nicht anders, als es zu erwidern. „Natürlich, so frech wie du bist, bin ich vermutlich nicht der Erste, der diesen Mund beschäftigt wissen wollte.“

Als hätte er eine Herausforderung ausgesprochen, ließ sie ihre Finger über seine Länge gleiten und schob seine Hand beiseite. Dann bearbeitete sie ihn mit festem Griff, während sie ihn immer tiefer in die seidige Höhle ihres Mundes saugte.

Er vergrub auch seine zweite Hand in ihren Haaren und half ihr, ihre Bewegungen zu steuern. Die Lust baute sich in seinem unteren Rücken auf, und bald fing er an, seine Hüften zu bewegen.

Er musste sie aufhalten, bevor er in ihrem Mund kam. Erst musste er für ihr Vergnügen sorgen. Er wollte sie kommen lassen, bevor er sie nahm; er wollte sie schwach und ausgelaugt durch das, was er mit ihr machte.

Nie hätte er damit gerechnet, dass sie seine Hoden in die Hand nehmen und sanft massieren würde. Ihre Fingernägel zogen eine leichte Spur über die empfindliche Haut. So etwas hatte noch nie jemand bei ihm getan, und er sah Sterne.

„Beth. Beth!“ Er versuchte, ihren Kopf zurückzuziehen, doch sie bearbeitete seinen Schwanz weiter summend mit ihrem Mund, und die Vibrationen breiteten sich in seinem gesamten Körper aus, während ihre Fingernägel weiter sanft über seine Eier strichen. „Oh, fuck!“

Die Erlösung kam aus seinem tiefsten Inneren. Er entleerte sich pulsierend in ihrem Mund, doch anstatt abgestoßen zu sein, presste sie ihre Lippen fester um ihn und schluckte alles hinunter. Wie gebannt sah er den Bewegungen ihres Halses zu.

Wer zum Teufel war diese überirdische Kreatur? Und wo hatte sie sich sein ganzes Leben lang versteckt?

Sie leckte ihn weiter, während er sich langsam an ihrer Zunge entspannte und weicher wurde, bis er ihr schließlich aus dem Mund glitt. Nach ihrer Hitze war die Luft im Zimmer kalt.

Keuchend sah er sie einen Moment lang nur an, suchte in ihren Gesichtszügen nach irgendeinem Anzeichen dafür, dass sie sich unwohl fühlte.

Doch sie lächelte ihn nur strahlend an und kletterte wieder aufs Bett. Dort setzte sie sich mit dem Rücken zu ihm auf ihre Fersen, warf ihm einen Blick über die Schulter zu und zog den BH aus.

„Jetzt bin ich dran.“

5. KAPITEL

Der Mann war wie ein gefangenes Tier, das an den Käfigstäben rüttelte. Beth verstand nicht, warum er nach all den Versicherungen, die sie ihm gegeben hatte, immer noch glaubte, sich zurückhalten zu müssen.

Sie atmete überrascht aus, als er den BH auffing, den sie gerade beiseitegeworfen hatte.

„Der gefällt mir.“ Er ließ den BH zu Boden fallen und zog dann mit einer überraschenden Bewegung, die sie nicht hatte kommen sehen, an Beths Füßen, sodass sie mit dem Gesicht zuerst aufs Bett fiel. Dann drehte er sie auf den Rücken und setzte sich auf ihre Hüften.

Sein Schwanz erhob sich rot und feucht zwischen ihnen. Ihr Blick glitt zwischen ihm und Fords Fingern hin und her, die gerade sein Hemd aufknöpften und mit jedem Knopf ein Stück mehr seines steinharten Oberkörpers freilegten.

Er hatte einen verdammt heißen Körper unter diesem Anzug versteckt.

Sein Blick, mit dem er sie betrachtete, war so intensiv, dass Beth beinahe das Bedürfnis verspürte, ihre Brüste zu bedecken. Das Piercing in ihrem rechten Nippel. Doch sie tat es nicht, sondern wartete darauf, was er tun würde. Wartete, ob sie ihm einen Schubs geben müsste oder er freiwillig losließ.

Mit einem sündigen Lächeln schob er eine Hand unter sie und packte ihren Po unter dem kurzen Saum ihrer Shorts. Er drückte zu, und sie presste ihre nackte Haut in seine Handfläche.

Langsam ließ er seine Hand nach vorne zu ihrer Hüfte gleiten. Er strich über den seidigen Stoff des Tangas, den sie zu diesem Outfit angezogen hatte, und Beth stöhnte zitternd auf.

„Heb die Hüften.“ Die Shorts glitten leicht über ihre Hüften, als er sie bis zur Mitte ihrer Oberschenkel hinunterzog. Dann setzte er sich auf die Fersen und nahm sich Zeit, sie von oben bis unten zu betrachten.

Beth spürte, wie sie überall dort errötete, wo sein Blick hinwanderte – ihre Brüste, ihr Bauch, ihre Hüften, ihre Oberschenkel. Ihre Mitte.

Sie wollte ihre Schenkel spreizen, sein Gewicht zwischen ihnen spüren, aber die Shorts hielten sie gefangen. „Du wirkst wie ein Mann, der seinen Freundinnen komplette Dessous-Sets schickt: mit Strapshaltern, Strümpfen und allem.“

„Oh ja, das ist eine schreckliche Angewohnheit“, stimmte er zu und machte sich daran, ihr die Shorts komplett auszuziehen. Beth stützte sich auf die Ellbogen und griff nach dem Reißverschluss an ihrem Stiefel, doch Ford hielt sie zurück.

„Die Stiefel bleiben an.“ Er schob die Shorts über das Leder, das sich bis über ihre Knie zog. „Aber der Slip muss weg.“

„Natürlich“, hauchte sie, während er den kleinen Fetzen Stoff hinunterschob und über ihre Stiefel zog. Nachdem er den Tanga auf den Boden hatte fallen lassen, überraschte Ford sie, indem er sie quer über das Bett zog, bis ihr Hintern am Rand der Matratze lag.

Oh ja. Ihre Schenkel zitterten bei dem Gedanken daran, was jetzt kommen würde. Das würde gut werden.

Einige Männer mochten es nicht, für eine Frau auf die Knie zu gehen, aber Ford tat es so, wie er alles tat: mit Selbstbewusstsein. Verdammt, obwohl sie wusste, dass er sich zurückhielt, wirklich in seine dominante Seite einzutauchen, die immer wieder einmal aufblitzte, bewegte er sich mit Leichtigkeit und wie ein Mann, der sich seines Platzes in der Welt sicher war.

Sie bog den Rücken durch, legte den Kopf in den Nacken und genoss das Gefühl ihrer Haare auf ihrem erhitzten Rücken. Dann ließ sie sich wieder auf die Matratze fallen. Als Ford seine großen Hände an die Innenseite ihrer Oberschenkel legte, atmete Beth scharf ein und schloss die Augen.

„Lass die Augen offen.“ Seine Fingerspitzen gruben sich in ihre Haut. Beth tat, wie geheißen, und schaute an ihrem nackten Körper zu ihm hinunter. Er hatte seine Hose wieder hochgezogen, aber offen gelassen. Durch den Schlitz in seiner Boxershorts sah sie die Spitze seines Schwanzes, der dabei war, wieder hart zu werden.

Sie schmeckte ihn noch auf ihrer Zunge, und ihr wurde der Mund wässrig. Sie wollte alles, was er ihr anbieten konnte.

„Augen auf“, ermahnte er sie scharf, als ihre Lider wieder zuflatterten. „Ich will diese Augen auf mich gerichtet. Ich will, dass du mich ansiehst, wenn du kommst, dass du dir bewusst bist, wer es ist, der dich so gut fühlen lässt.“

„Das werde ich wohl kaum vergessen.“ Ihr zittriges Lachen wurde schnell zu einem Stöhnen, als er ihr einen Klaps auf den Oberschenkel gab.

Sie hätte gedacht, er würde weiterreden, doch stattdessen drückte er ihre Schenkel weiter auseinander und legte sich ihr Bein über seine Schulter.

Bebend wartete Beth auf die erste Berührung seiner Zunge. Sein Atem glitt heiß und feucht über ihre Mitte. Sie fing Fords Blick auf, kurz bevor er den Kopf senkte, und die Intensität in diesen sturmumtosten Augen raubte ihr den Atem.

Er konnte es leugnen, so viel er wollte, doch diese herrische Art stand ihm. Und wenn er sie mit beiden Händen ergreifen würde, könnte er sie beide in ungeahnte Sphären schießen.