9,99 €
Wer kennt schon ein Zaubertier? Ein tüpfelstarkes Vorlesebuch für abenteuerlustige Kinder ab 4
Als Tilli Tüpfel im Garten ein Eichhörnchen mit einer genauso tüpfeligen Nase wie ihrer eigenen trifft, weiß sie gleich: Dieses Hörnchen muss ein ziemlich zahmes Zaubertier sein. Und dass dies der Beginn einer ganz besonderen Freundschaft ist. Denn plötzlich ist Tilli winzig klein gezaubert, kann die Sprache der Tiere verstehen und gerät zusammen mit dem Zauber-Eichhörnchen – schwuppdiwupp – mitten in ein riesengroßes Abenteuer!
Zauberhaft-lustige Geschichten von einer kleinen Heldin, die plötzlich mit den Tieren sprechen kann – dank einem echten Zaubertier. Wunderbar geeignet für lustige und gemütliche Schmöker- und Vorlesestunden für Kinder ab 4 Jahren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 71
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
© 2022 Penguin JUNIOR in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenText: Eva HierteisIllustrationen: Daniela KunkelUmschlaggestaltung: Maria Proctor, WürzburgRS · Herstellung: AJReproduktion: Lorenz+Zeller GmbH, Inning a. A.ISBN 978-3-641-27621-8V001
www.penguin-junior.de
Inhalt
1. Kapitel
In dem ein Eichhörnchen vom Himmel fällt und es Pflaumen regnet
2. Kapitel
In dem das ziemlich zahme Zaubertier loszaubert und Tilli merkt, dass klein sein auch sehr fein sein kann
3. Kapitel
In dem Tilli ein Himmelsfloß bekommt und Eierdiebe am Werk sind
4. Kapitel
In dem Tilli klettert wie ein Eichhörnchen und Frau Kuckuck das schönste Nest der Welt bekommt
5. Kapitel
In dem Fluffi mit viel Gefauch auf Reisen geht und Tilli ein zauberhaftes Konzert hört
6. Kapitel
In dem eine Rose rülpst und Tilli und Tüpfel mit dem Maulwurf im Dunkeln munkeln
7. Kapitel
In dem Wiedersehen keine Freude macht und Tilli und Tüpfel einen verwegenen Plan schmieden
8. Kapitel
In dem Tilli und Tüpfel zu Dieben werden, aber zu ganz lieben Dieben
9. Kapitel
In dem zwei in den Kampf ziehen und einer den Kürzeren zieht
10. Kapitel
In dem sich ein Ei als echte Überraschung entpuppt und Tilli sich gewaltig aufplustert
11. Kapitel
In dem Tilli hoch hinaus will und genau richtig ist für ein kleines Abenteuer
In dem ein Eichhörnchen vom Himmel fällt und es Pflaumen regnet
Alles begann mit einer Nuss.
Obwohl – eigentlich begann es schon früher, nämlich mit einer wild schaukelnden Hängematte, einer übellaunigen Katze und einem ganz besonderen Eichhörnchen.
Also fangen wir am besten ganz von vorne an, mit der Hängematte.
Darin lag Tilli Tüpfel und schaukelte wild.
Über ihr strahlte die Sonne, doch sie macht ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Um sie herum zwitscherten fröhlich die Vögel, doch sie gab nur hin und wieder ein grantiges »Grmpf« von sich.
Tilli war wütend.
Ständig bekam sie von allen zu hören, dass sie zu klein war. Zu klein für dies, zu klein für das. Es war doof, immerzu die Kleinste zu sein. Mama war größer, Papa war größer, ihre Schwester Ella war größer. Nur die zwei Schildkröten waren kleiner. Aber die zählten nicht so richtig, denn sogar die waren vier Jahre älter als Tilli, und eine war sowieso ausgebüxt.
Wenn man klein war, hackten alle auf einem rum und nichts durfte man. Nicht einmal zusammen mit Ella im Baumhaus übernachten durfte Tilli!
Na gut, das Baumhaus war auch ziemlich weit oben. Die Strickleiter, die hinaufführte, wirkte ziemlich wackelig und nachts war es da oben bestimmt ziemlich dunkel.
Wenn Tilli ganz ehrlich war, war sie sogar ein bisschen froh, dass Papa es verboten hatte. Aber eben nur ein bisschen. Wütend war sie trotzdem.
Und jetzt hatte sie sich auch noch mit Mama gestritten, die wollte, dass sie ihr Zimmer aufräumte.
Tilli hatte nur gesagt: »Dazu bin ich noch zu klein.«
Da war Mama sauer geworden. »Das kannst du wohl schon sehr gut«, hatte sie gesagt. »Dafür bist du ganz genau richtig. Ab in dein Zimmer!«
Tilli aber schlüpfte fix in den Garten. Doch selbst dort hatte sie keine Ruhe. Sogar Herr Schnabel, der Hahn, hackte heute auf ihr rum oder besser gesagt: hackte nach ihr. Genau genommen hackte er ständig nach allen, die den Hühnern zu nahe kamen. Manchmal flatterte er sogar ein Stück hoch und dann waren Tilli und er plötzlich Auge in Auge und das hasste sie. Wenn sie nur daran dachte, wurde sie gleich noch viel wütender. Missmutig schnaubte sie in ihrer Hängematte.
Doch plötzlich wurde Tillis unwilliges Schnauben von anderen Lauten übertönt, sehr lauten Lauten sogar: einem Fiepsen und Fauchen!
Tilli reckte den Kopf.
Mit großen Sprüngen flitzte ein sehr rotes Eichhörnchen über die Wiese, gefolgt von einer großen, flauschigen weißen Katze.
Die Katze kannte Tilli. Fluffi hieß sie und wohnte nebenan, hielt aber alle Gärten hier für ihr Revier.
Mit Fluffi war nicht zu spaßen. Sie pirschte sich an Vögel an, schlich um Ellas Schildkrötengehege herum und bohrte mit der Pfote durch die Maschen, angelte am Bach nach Fischen oder Fröschen und erschreckte die Hühner. Nicht einmal vor Menschen machte sie halt. Manchmal strich sie einem um die Beine, bevor sie im nächsten Moment die Krallen ausfuhr, wenn man sie streicheln wollte.
Und diesmal hatte sie es also auf ein Eichhörnchen abgesehen.
Zum Glück war es schnell. Es hopste über die Maulwurfshaufen und rannte im Zickzack zwischen den Johannisbeersträuchern durch.
Doch Fluffi kam ihm immer näher. Und näher. Noch näher.
Das Eichhörnchen erreichte den Holunderbusch und tauchte ins Gewirr der Zweige ein, hangelte sich hindurch und sprang von dort aus weiter auf den Pflaumenbaum und dann auf den Apfelbaum.
Fluffi hatte währenddessen den Holunder umrundet, ließ sich aber nicht abhängen, sondern nahm Anlauf, schlug die Krallen in die Rinde des Apfelbaums und rannte so den Stamm geradezu hinauf.
Schon turnten die beiden über Tilli durchs Geäst.
Atemlos verfolgte Tilli die wilde Jagd.
Durch die dunkelgrünen Blätter blitzte ab und zu rostrotes Fell auf, dann wieder weißes.
Das Eichhörnchen sprang durch die ganze Baumkrone und floh auf einen langen dünnen Ast. Gehetzt sah es sich um und flüchtete ans äußerste Ende.
Der Ast schwankte bedenklich.
Einen Moment lang verharrte Fluffi in geduckter Haltung, dann hechtete sie hinterher.
Das Eichhörnchen fiepte und Tilli quiekte. »Fluffi, nicht!«, rief sie.
Doch Fluffi war nicht zu bremsen.
Dann ging alles ganz schnell. Kracks!, machte der Ast und brach.
Alles purzelte. Blätter segelten an Tilli vorüber, unreife Äpfel bollerten herunter und ein dickes weißes Fellknäuel und ein kleines rotes fielen nach unten.
Mit einem fetten FUMP! landete Fluffi im hohen Gras.
Mit einem leisen Fump! landete das Eichhörnchen auf Tillis Bauch.
Einen Augenblick lang guckten die beiden sich an. Huch, schoss es dem Eichhörnchen durch den Kopf. Und dann noch: Sieht nett aus, das Mädchen mit den eichhörnchenroten Haaren.
Huch, schoss es Tilli durch den Kopf. Sieht süß aus, das Eichhörnchen. Die goldenen Tüpfel um die Schnauze herum sehen fast aus wie meine Sommersprossen.
Doch der schöne Moment endete jäh.
»Chrrrr«, fuhr ein fieses Fauchen dazwischen und riss die beiden aus ihren Gedanken. Fluffi schüttelte sich, machte einen Buckel und setzte zum Sprung an.
Das Eichhörnchen reagierte schnell wie der Blitz und sauste flott wie der Flitz wieder einen Baumstamm hinauf.
Keine Sekunde zu früh, denn dort, wo es gerade noch gesessen hatte, thronte nun Fluffi in der Hängematte.
Tilli fuhr hoch. »Kschhh!«, machte sie, aber Fluffi wich kein Stück zurück.
Plötzlich zischte ein Geschoss von oben herab. Es war klein und hart und grün. Und noch eins und noch eins.
Als Tilli hinaufguckte, traute sie ihren Augen kaum.
Da saß doch tatsächlich das Eichhörnchen und bombardierte die Katze mit unreifen Pflaumen!
»Mau!«, kreischte Fluffi und: »Mi-AU!«, als eine sie am Po traf. Zisch, plisch!, schlugen die Pflaumen rund um die Katze ein.
Das Eichhörnchen konnte gut werfen. Tilli traf keine einzige, dafür erwischte eine die Katze genau zwischen den Ohren.
»Ab mit dir!«, schimpfte Tilli noch einmal und schob an Fluffis Hinterteil.
Endlich gab die Katze auf, sprang aus der Hängematte und trollte sich.
Tilli sah ihr einen Moment lang nach, ehe ihr Blick wieder nach oben zu dem Eichhörnchen zwischen den Zweigen wanderte.
Auf seinem Gesicht lag ein sonderbar zufriedener Ausdruck. Tilli glaubte sogar, es würde grinsen.
Dann machte es eine kleine Bewegung mit der Pfote, als wolle es ihr winken, sprang in ein Brombeergestrüpp und war verschwunden. Nur noch ein paar Ranken schwankten sacht.
Tilli lächelte. Eigentlich war es doch ein ganz guter Tag geworden, denn Eichhörnchen fielen schließlich nicht jeden Tag vom Himmel und einem direkt auf den Bauch.
Abends im Bett musste Tilli immer noch lächeln, wenn sie an das Eichhörnchen dachte. Sie presste ihre Augen fest zusammen, die eigentlich immer noch was sehen und erleben wollten, auch wenn es schon dunkel war. Hätte Tilli aber kurz vor dem Einschlafen ihre Augen doch noch einmal geöffnet, hätten sie wirklich etwas Tolles zu sehen bekommen: