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Das mit dem Landleben in der Eifel hat sich Jo Frings einfacher vorgestellt. Entflohene Kühe, ein undichtes Dach und die kleinen Streitereien mit seiner Freundin Christa lassen ihn manchmal wehmütig an sein früheres, ungebundenes Leben zurückdenken. Ein schreckliches Ereignis bringt ihn allerdings ganz unerwartet auf andere Gedanken: Die amerikanische Künstlerin Lorna, die in der Abgeschiedenheit der alten Sägemühle neue Inspiration sucht, verschwindet plötzlich spurlos. Erst kürzlich hat sie Jo gegenüber einen mysteriösen Fund im Wald erwähnt und damit seine Neugier geweckt. Lornas Verschwinden ist nur der Auftakt einer Reihe schrecklicher Geschehnisse. Ohne es zu ahnen, gerät Jo bei der Suche nach den Hintergründen in ein Netz von tragischen Verstrickungen, das vor vielen Jahren scheinbar unbemerkt geknüpft wurde.
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Seitenzahl: 296
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Ralf Kramp
Totholz
Vom Autor bisher bei KBV erschienen:
Tief unterm Laub
Spinner
Rabenschwarz
Der neunte Tod
Still und starr
… denn sterben muss David!
Kurz vor Schluss (Kriminalgeschichten)
Malerische Morde
Hart an der Grenze
Ein Viertelpfund Mord (Kriminalgeschichten)
Ein kaltes Haus
Totentänzer
Nacht zusammen (Kriminalgeschichten)
Stimmen im Wald
Voll ins Schwarze (Kriminalgeschichten)
Starker Abgang (Kriminalgeschichten)
Mord und Totlach (Kriminalgeschichten)
Ralf Kramp, geboren 1963 in Euskirchen, lebt und arbeitet als Krimiautor, Karikaturist und Veranstalter von Krimi-Erlebniswochenenden in der Eifel. Für sein Debüt »Tief unterm Laub« erhielt er 1996 den Eifel-Literatur-Förderpreis. Seither erschienen zahlreiche weitere Bücher bei KBV, unter anderem sechs schwarzhumorige Kurzkrimisammlungen und die bisher sechsteilige Romanreihe um den kauzigen Helden Herbie Feldmann.
Im Jahr 2002 erhielt er den Kulturpreis des Kreises Euskirchen. Seit 2007 führt er mit seiner Frau Monika in Hillesheim das »Kriminalhaus« mit dem »Deutschen Krimi-Archiv« mit 30.000 Bänden, dem Krimi-Café »Café Sherlock« und der »Buchhandlung Lesezeichen«.
www.ralfkramp.de, www.kriminalhaus.de
Ralf Kramp
Originalausgabe
© 2015 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim
www.kbv-verlag.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0 65 93 - 998 96-0
Fax: 0 65 93 - 998 96-20
Umschlaggestaltung: Ralf Kramp
unter Verwendung von:
© Friedberg, © den-belitsky, © awfoto – www.fotolia.de
Redaktion: Volker Maria Neumann, Köln
Print-ISBN 978-3-942446-44-0
E-Book-ISBN 978-3-95441-109-2
Für Monika.
Für die Flestener.
Und für meine Eifel-Gängster Manni und Günter.
Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
»Little white flowerswill never awaken you,not where the black coachof sorrow has taken you«
»Kleine weiße BlumenWerden dich niemals aufweckenNicht dort wo der schwarze WagenDer Trauer dich hinfortgenommen hat«
Gloomy SundayMusik: Rezső Seress
Text: Sam M. Lewis
Er hätte es gerne brutal gemacht, voller Hass. Er hätte gerne all die aufgestaute Wut in diese einzige, fatale Bewegung hineingelegt. Hätte gerne geschlagen, gekratzt, gepackt, gequetscht.
Er wollte Schmerzen verursachen, etwas zurückgeben für die Wunden, die er selbst zugefügt bekommen hatte … aber es ging nicht.
Die Bewegung wurde, ohne dass er das wollte, zu einem Streicheln, zu einer sanften, fast gütigen Geste. Die Muskeln der Hand entspannten sich, die Finger legten sich zitternd aneinander, formten eine geschlossene Fläche und senkten sich allmählich hinab. Sie fanden ihr Ziel im Halbdunkel und legten sich darauf. Unerbittlich und fest zwar, aber doch mit großer Milde.
Da war jetzt nichts mehr um ihn herum. Nichts mehr außer dem, was seine Hand tat. Die lauten Töne aus den vielen Kehlen, von den Geräten, die grellen Lichter und hektischen Bewegungen, all das verschwamm zu einem zuckenden, flackernden, sich unablässig um ihn drehenden Nebel.
Da waren nur noch die Hand und das Leben, das unter ihr langsam aber stetig erlosch. Die Hand spürte alles: die zaghaften, immer schwächer werdenden Bewegungen, die heißen Atemstöße, die zwischen den Fingern durchdrangen, immer kürzer werdend und mit immer größeren Abständen. Kürzer … kürzer …
Dann fühlte die Hand nichts mehr.
Als er sie vorsichtig wegnahm, ergriff augenblicklich Kälte Besitz von ihr. Eine Kälte, die sie nie wieder loslassen würde. Eine Kälte, die seinen Körper langsam erobern und unweigerlich sein Herz erreichen würde.
Eine Kälte, die immer in ihm sein würde.
Bis irgendwann das Feuer der Hölle ihn wieder wärmte.
Quirin Leitges hätte seinen müden, alten Knochen gerne einen kurzen Moment der Ruhe gegönnt, aber die Stimme, die um die Hausecke drang, verhieß nichts Gutes.
»Bist du da?«
Er musste nur bis vier zählen, bis ihre kleine, vornübergebeugte Gestalt auf dem Plattenweg zwischen dem üppigen Grün der Forsythien auftauchte.
Natürlich war er da, das wusste sie doch. Zilla Fischenich wusste jederzeit, wer sich wo in Schlehborn aufhielt. Und sie wusste natürlich auch, mit wem und warum.
Sie hatte die spitze Nase weit vorgestreckt, wie um Witterung aufzunehmen. Wäre es nicht anatomisch ein Ding der Unmöglichkeit, wäre die Nase von Zilla Fischenich ihrer Besitzerin stets fünf Schritte voraus gewesen.
»Ah, da bist du ja.«
»Weißt du doch, Zilla«, sagte Leitges mit einem ergebenen Seufzer und drückte mit den schwieligen Fingern die filterlose Zigarette in einem Blumentopf aus. »Du hast doch vorhin gesehen, wie ich den Anhänger vom Schuppen rübergezogen habe.«
Er hatte in der Abendsonne eine kleine Pause vom Holzspalten gemacht. Es war der erste richtig heiße Tag dieses Sommers. Er liebte es, die üppig wuchernden Sträucher des Sommerflieders zu betrachten, in denen unzählige Insekten herumschwirrten. Schmetterlinge drehten ihre flatternden Runden und landeten immer wieder auf den gelblichen Blütendolden.
Zilla ließ sich ungefragt auf einem der alten Holzstühle nieder. Sie trug ihre Gummistiefel und eine zerschlissene, dunkelgrüne Arbeitsweste. Das graue Haar hatte sie mit einem Tuch zurückgebunden. Ihre vollen Wangen leuchteten wie zwei reife Tomaten. »Ich brauche mal deine Heckenschere, Quirin. Meine ist verrostet. Hat im Regen gelegen.«
»Ist doch nicht die richtige Zeit für die Hecke«, grunzte er. »Da sind doch Vogelnester drin. Warte bis zum Herbst.«
»Die wuchert. Ich will ja nur die oberen Spitzen abschneiden. Man kann kaum noch drübergucken.«
»Oh, das geht natürlich nicht.« Er kicherte leise, während er sich erhob, um in den Schuppen zu gehen. »Drübergucken muss man schon können.«
»Genau. Wo ich doch gerade die Fenster blitzblank geputzt habe.« Zilla reckte den Kopf und erhob ihre Stimme. »Wer hat denn Holz bestellt?«, fragte sie unverblümt.
»Geht dich nix an, Zilla.« Er verschwand in den Verschlag, der an sein altes Fachwerkhäuschen grenzte, und ein paar Augenblicke lang war nichts anderes zu hören als Scheppern und Gepolter. Dann kehrte er mit der blank glänzenden Heckenschere zurück.
»Hier, für deine freie Sicht.«
Sie nahm sie mit beiden Händen entgegen, machte aber keinerlei Anstalten, sich zu verabschieden. »Ist für den Doktor Frings, das Holz, hab ich gehört.«
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