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Was ist geistlicher Missbrauch? Wie geraten Menschen in toxische Gemeinschaften? Und warum ist es für Betroffene so schwer, sich daraus zu befreien? Fundiert und verständlich führt Stephanie Butenkemper in das Thema ein und stellt die Ergebnisse einer Studie mit Betroffenen vor. Dabei macht sie klar: Missbräuchliche Strukturen sind kein Monopol der Kirche. Es kann sie auch in Sportvereinen oder sogar Klimaschutzorganisationen geben. Zugleich legt die systemische Therapeutin erstmals ein Konzept für die Beratungspraxis vor, das die Phasen auf dem Weg der Loslösung, Verarbeitung und Heilung aufzeigt. Überdies gibt sie wichtige praktische Hinweise für Beraterinnen und andere Personen, die Betroffene begleiten. Ein Grundlagenwerk und ein Meilenstein für Betroffene von geistlichem Missbrauch, für die Arbeit mit Betroffenen und allen, denen dieses wichtige Thema ein Anliegen ist.
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Stephanie Butenkemper
Toxische Gemeinschaften
Geistlichen und emotionalen Missbrauch erkennen, verhindern und heilen
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2023
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Sabine Hanel, Gestaltungssaal
Umschlagmotiv: © Phatthanit / shutterstock, © Sopelkin / shutterstock, © W. Phokin / shutterstock
E-Book-Konvertierung: Daniel Förster, Belgern
ISBN Print 978-3-451-39378-5
ISBN E-Book (EPUB) 978-3-451-82946-8
ISBN E-Book (PDF) 978-3-451-82947-5
Vorwort
1. Ein Wort zu Beginn
2. Geistlichen Missbrauch verstehen
Gefährliche Seelenführer – kein neues Phänomen
Was ist geistlicher Missbrauch?
Die vier Charakteristika geistlichen Missbrauchs
Abgrenzung: Was geistlicher Missbrauch nicht ist
3. Wege und Verharren in toxischen Gemeinschaften – eine Studie
Betroffene hören
Erzählungen auswerten
Fragen stellen
Wie geraten Menschen in religiös missbräuchliche Situationen?
Wie kommt es, dass Menschen längere Zeit in missbräuchlichen Strukturen verharren?
Antworten finden
Gemeinschaft als Familienersatz
Sehnsucht nach haltgebender Beziehung und Lebenssinn
Existenzielle Verlustangst
Zusammenfassung
4. Bewusstseinskontrolle im missbräuchlichen System
Acht Schritte zur mentalen Manipulation
Subtile Täuschung
Alles unter Kontrolle
5. Exkurs: Emotionaler Machtmissbrauch – kein Monopol der Kirche
Machtfeld Pädagogik – die Odenwaldschule
Machtfeld Leistungssport
Machtfeld Klimaschutz – die Letzte Generation
Fazit: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
6. Folgen geistlichen Missbrauchs
Geistliche Folgen
Psychische und emotionale Folgen
Exkurs: Wo ist denn da das Trauma?
Physische Folgen
Soziale Folgen
7. Psychologie der Täter
Motivation und Absicht
Die unsicheren und überforderten Täter
Die narzisstischen Täter
8. Beratung für Betroffene
Die psychologische Brille
Stabilisierung
Distanzierung
Entschleierung
Entgiftung
Kampf
Biografische Aufarbeitung
Akzeptanz
Die seelsorgerische Brille
Die persönliche religiöse Lerngeschichte
Krank machende und heilende Gottesbilder
9. Prävention: Wie kann geistlicher Missbrauch verhindert werden?
Ein Schritt zurück – bevor wir von Prävention sprechen
Wie können wir Menschen vor geistlichem Missbrauch schützen?
Wie können wir vor Tätern und Täterorganisationen schützen?
10. Ein Wort zum Schluss: Heilsame statt toxische Gemeinschaften
Danksagung
Weiterführende Literatur
Hilfreiche Links
Über die Autorin
Vor einigen Tagen hörte ich, wie ein alter, sympathischer Bauer auf einer Führung durch sein altes, denkmalgeschütztes Holzhaus in der Nähe von Waging am See sagte: »Früher glaubten die Leut’ ja noch an Dämonen. Aber die gibt es heute ja nicht mehr.« Das machte mich nachdenklich. Nachdenklich, weil allein in dieser kurzen Aussage in absoluter Selbstverständlichkeit mit zweierlei Maß gemessen wurde: Mit »Glauben« im ersten und mit »Wissen« im zweiten Satz. Das fand ich sehr interessant. Zumal ein ehemaliger Klient von mir auf meine Frage: »Aber warum haben Sie all das denn einfach so ungeprüft geglaubt«? geantwortet hatte: »Ich habe mich halt eines Tages dazu entschlossen, das glauben zu wollen.« Er wollte Teil einer religiös-spirituellen Gemeinschaft werden und traf seine Entscheidung. Eine Willens-, keine Glaubensentscheidung. Ihm war damals weniger wichtig, ob es »wahr« ist oder ob es sich nur »wahr« anfühlt. Glauben hat eben oft auch mit einer Art Geborgenheit im Nicht-wissen-Wollen zu tun. Das ist zutiefst menschlich und fühlt sich oft auch ganz richtig an. (Als mein Klient und ich uns begegneten, hatte ihn übrigens eine ähnlich motivierte Entscheidung auch wieder zum Verlassen seiner Gemeinschaft bewegt.)
Michael Luger schrieb in seinem Buch mit dem Titel Die Notwendigkeit zu glauben und die Begabung zu irren 2011: »Im Akt des Glaubens verbirgt sich auch die Offenheit zum Unbestimmten. Wenn wir lernen, das Glauben als Glauben zu erkennen, finden wir Freiheiten im Unbestimmten.« – Ein wunderbarer Gedanke. Eine Chance zum Aufbruch in die Freiheit. Leider wird und wurde in Gemeinschaften, die als bedenklich – weil totalitär und manipulativ – definiert werden, genau solchen Überlegungen keinen Raum gegeben. Ganz im Gegenteil. Hier dominiert der Wunsch nach einfachen Antworten auf komplexe Fragen, nach Vereinfachung und Reduzierung in Form von monokausalen Erklärungen und Gewissheiten. In gut – schlecht, richtig – falsch, schwarz – weiß. Durch solch ein verabsolutiertes, dichotomes Denken wird unsere Welt zwar schnell und leicht erklär- und damit subjektiv auch kontrollierba, der Zauber der Vielfalt, der Toleranz, der Neugier, der Widersprüche, der Multikausalität unseres Lebens in unserer Welt geht dabei jedoch leider verloren. Die einstige Deutungs- und Interpretationshoheit über alle Belange des Lebens wird abgegeben.
Das ist der hohe Preis, den zu zahlen viele erst einmal bereit sind. Denn es lockt der Lohn in Form von Lebenssinn und Gemeinschaft. – Bis zu dem Tag, an dem die eigenen Zweifel an dieser einstigen Lebensentscheidung unerträglich werden: »Wie soll ich denn noch glauben, was du sagst – wenn ich jetzt sehe, was du tust?« Und schließlich nach vielen inneren Kämpfen und Selbstzweifeln zu einem Ausstieg führen.
Barfuß und auf Zehenspitzen, vorsichtig, still und leise muss dann eine Annäherung und endlich auch Begegnung in Form einer ehrlichen Auseinandersetzung mit dem äußerst komplexen Themenbereich des geistigen, geistlichen und emotionalen Missbrauchs stattfinden. Vorsichtig, still und leise besonders deshalb, weil diese Missbrauchsformen oft im Verborgenen, meist versteckt, subtil und oft gänzlich ohne Worte vollzogen wurden und werden. Ihre Wirkung allerdings ist für die Betreffenden immer schmerzhaft und überaus deutlich spürbar.
Seit nun mehr 40 Jahren begleite ich ausschließlich sogenannte Sekten- und Kultaussteiger*innen auf ihrem Weg in ihre persönliche Unabhängigkeit und Freiheit. In dieser Zeit begegneten mir zahllose wunderbare Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten Biografien. Was sie allerdings alle gemein hatten, war eine schmerzhafte und irritierende Erfahrung von Täuschung, Fremdbestimmung, Entwertung, Unterordnung, Gehorsamkeit und Demütigung. Und dies meist im Rahmen eines religiös-spirituellen Settings. Meist in der einstigen Geborgenheit einer vermeintlich geistigen Heimat. Missbrauch hat in diesem Kontext viele Facetten, ist dort allerdings noch nicht wirklich sicht-, hör- oder greif- und dadurch schließlich bewusst wahrnehmbar. Es fehlen der Person schlichtweg noch alle Worte und Begrifflichkeiten für das dort so subtil Geschehene und Erlebte.
Zuerst dominieren Gefühle von Schuld, Angst, Trauer, Einsamkeit, Wut, Misstrauen, Orientierungslosigkeit etc. Das Gefühl, sich im freien Fall zu befinden, einsam und nirgends mehr zugehörig zu sein. Die noch als lähmend und betäubend empfundene eigene Sprachlosigkeit muss zuerst langsam und behutsam durchbrochen werden. Erst wenn Erklärungen, Begrifflichkeiten und Worte zur Verfügung stehen, kann ein eigenes Verstehen einsetzen und ein Prozess der Auf- und Verarbeitung des erlebten Missbrauchs stattfinden.
Dieser Prozess findet oft in einem Zustand von: »Nicht mehr – noch nicht« statt. Die alte Wertewelt hat sich als Täuschung und Illusion erwiesen. Die neue Wertewelt ist aber auch noch nicht wirklich bewusst betreten worden. Die Person fühlt sich in dieser Welt wie eine Art Alien. Fremd und nirgendwo zugehörig. Vorübergehend heimat- und sinnlos. Vorübergehend deshalb, weil nun durch behutsames Erklären und Begleiten der Aussteiger*in eine Reise weg vom einstigen, alles dominierenden Dogma und dem Kollektivbewusstsein der Gemeinschaft hin zu einer realistischen Selbstwahrnehmung erfolgen kann. Ein deutlich empfundenes »Nein« zur Gruppe (Wir) und ein noch vages und zaghaftes »Ja« zu sich selbst (Ich) und zu den eigenen Entscheidungen, Gedanken und Gefühlen.
Das Glauben an sich war und ist ja nicht das eigentliche Problem, sondern wie und von wem der Glaube formuliert, definiert und interpretiert wird. Das Problem ist also weniger was und wie muss, soll, darf ich glauben, sondern vielmehr was möchte ich eigentlich glauben. Unser persönlicher Umgang mit dem Glauben entscheidet, ob wir durch ihn zu neuen und guten Erkenntnissen gelangen und dadurch persönliche Freiheiten gewinnen oder ob wir uns durch den Glauben verbiegen und beschneiden lassen, immer kleiner werden und schließlich Schaden nehmen. Das gilt für fast alle Lebensbereiche, egal ob wir religiös, spirituell, atheistisch oder in anderer Weise orientiert sind. Wir Menschen glauben ja schon immer an alles Mögliche und auch Unmögliche. Warum nicht auch zur Abwechslung einmal an uns selbst, die eigenen Gedanken und Visionen, Wünsche und Träume? Einfach so. Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Ein Versuch ist es allemal wert ...
Stephanie Butenkemper hat mit dem vorliegenden Buch einen hohen Leuchtturm auf eine Klippe gesetzt, der seine Wirkung in der Arbeit und Begleitung von Missbrauchsopfern aus sogenannten toxischen Gemeinschaften auch im Nebel weit sichtbar machen wird. Sie hat dabei dem immens wichtigen Thema der Bewusstseinskontrolle in und durch missbräuchliche Systeme ebenso ausführlich Raum gegeben wie der realistischen Erkenntnis, dass emotionaler Missbrauch eben nicht nur ein Monopol der Kirchen ist. All das kann ich nur unterstreichen und bin überaus dankbar, dass Frau Butenkemper dieses Buch geschrieben hat.
Danke!
Im Januar 2023
Dieter RohmannDiplom-Psychologe (Univ.), http://www.kulte.de
Ein Mann sitzt mir gegenüber am Tisch und weint. Er ist um die 50 Jahre alt und erzählt mir von der Erfahrung geistlichen Missbrauchs, die er gemacht hat. Seine Erlebnisse liegen inzwischen mehr als 25 Jahre zurück, doch sie beschäftigen ihn nach wie vor: »Ich weine jeden Tag darüber.« Dieser Satz des Mannes geht mir nicht aus dem Kopf. Niemand hat ihn sexuell missbraucht und es wurde ihm auch kein körperlicher, äußerlich sichtbarer Schaden zugefügt. Doch die seelische Wunde ist groß, sie klafft offen und findet keine Heilung und der Schmerz darüber hält bis heute an. Der geistliche Missbrauch in der katholischen Kirche ist ein wichtiges Thema, über das, wie ich finde, noch viel zu wenig gesprochen wird und das für viele noch immer unter die Rubrik »böhmische Dörfer« fällt. Mit diesem Buch möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass sich das ein wenig ändert. Zum einen richte ich mich dabei an Menschen, die selbst von geistlichem Missbrauch betroffen sind und die etwas mehr verstehen wollen von dem, was sie erleben oder erlebt haben. In gleicher Weise wende ich mich an Familienangehörige oder Freunde, die vielleicht in Sorge sind und sich informieren wollen, sowie an alle »Professionellen«, die Betroffene von geistlichem Missbrauch begleiten, seien es Berater, Therapeutinnen oder geistliche Begleiter.
Dabei schreibe ich aus zwei Perspektiven: Die eine Perspektive ist eine wissenschaftliche, analytische. Meine feste Überzeugung ist, dass wir jede Form des Missbrauchs, auch den geistlichen Missbrauch, nur dann verstehen können, wenn wir mit den Betroffenen sprechen und ihnen aufmerksam zuhören. Nur sie können uns authentisch berichten, was genau sie erlebt haben, unter welchen Folgen sie leiden oder was sie als hilfreich erleben auf dem Weg der Heilung. Aus diesem Grund habe ich eine qualitative Studie durchgeführt, mit der ich der Frage auf den Grund gehe, wie Menschen in Strukturen geistlichen Missbrauchs geraten und wie es kommt, dass sie häufig über einen längeren Zeitraum darin verharren. Mit acht Betroffenen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz habe ich ausführliche Interviews geführt, in denen sie mir ihre persönlichen Geschichten erzählten. Sie alle haben den geistlichen Missbrauch in acht unterschiedlichen neuen geistlichen Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche erlebt. Was mich persönlich fasziniert, ist, wie sehr sich die Erfahrungen ähneln, obwohl sich die Personen nicht kennen und die Gemeinschaften untereinander nicht strategisch verbunden sind. Die Ergebnisse der Studie stelle ich in diesem Buch vor, gerahmt von grundlegenden Erkenntnissen des aktuellen Wissenstands zum Thema geistlicher und geistiger Missbrauch sowie einigen praktischen Beispielen aus den Erfahrungsberichten, die selbstverständlich anonymisiert wurden.
Zwar fokussiere ich mich mit den neuen geistlichen Gemeinschaften gewissermaßen auf spezielle und meiner Meinung nach besonders anfällige Systeme innerhalb der katholischen Kirche. Allerdings lassen sich die grundsätzlichen Strukturen, die hier deutlich werden, durchaus übertragen. Denn geistlicher Missbrauch findet natürlich gleichermaßen in Klöstern, Gemeinden oder seelsorgerischen Einzelbeziehungen wie geistlicher Begleitung oder Beichte und nicht zuletzt auch in Familien statt. Dass sich diese missbräuchlichen Strukturen nicht allein auf Kirche und Religion begrenzen lassen, zeige ich in einem Exkurs in die Gesellschaft. Hier werden wir uns einige ausgewählte »geschlossene Systeme« anschauen, die interessanterweise ganz ähnliche Mechanismen anwenden, um Menschen in Abhängigkeit zu bringen und für die Umsetzung eigener Interessen und Ziele zu manipulieren.
Die zweite Brille, durch die ich bei dieser Thematik schaue, ist die der eigenen Erfahrung. Viele Jahre war ich Mitglied einer neuen geistlichen Gemeinschaft und habe dort selbst erfahren, was es bedeutet, zunächst von einer anfänglichen Euphorie geblendet zu werden und schleichend, ja fast unmerklich, in eine immer größer werdende Abhängigkeit zu geraten. Der Weg zum Ausstieg aus diesem machtvollen System war nicht nur äußerst steinig, ich fühlte mich dabei auch völlig mir selbst überlassen. Viele Betroffene berichten von der Erfahrung, dass ihre Suche nach professioneller Hilfe häufig ins Leere läuft oder sie mehrere Anläufe benötigten, bis sie einen kompetenten Ansprechpartner fanden. Andere geben schon früher frustriert auf und bleiben allein mit ihren Wunden. Tatsächlich glaube ich, dass es für Außenstehende äußerst herausfordernd ist zu verstehen, was es denn eigentlich bedeutet, geistlich missbraucht zu werden, wenn sie die Strukturen nicht selbst kennengelernt haben. Andererseits müssen Betroffene auch erst sprachfähig werden, um ihre Erfahrungen in Worte fassen und sich verständlich machen zu können. Beides ist nicht leicht.
Vor dem Hintergrund meiner Forschungserkenntnisse habe ich daher ein Beratungskonzept entwickelt, das eine Orientierung bietet für Beraterinnen und Therapeuten, Seelsorgerinnen, Angehörige oder Betroffene auf dem Weg der inneren Heilung. Es soll dabei helfen, das Geschehene einzuordnen, zu benennen und ihm eine Sprache zu geben. Dabei werden vor allem die psychologische, aber auch die seelsorgerische Dimension des geistlichen Missbrauchs berücksichtigt. Wenn wir von Heilung sprechen, so bedeutet das selbstverständlich nicht, dass ich hier ein »Heilmittel« gegen geistlichen Missbrauch anbiete. Es geht mir vielmehr und in erster Linie darum, Wege aufzuzeigen, wie wir uns den schmerzenden Wunden zuwenden können, und Hoffnung zu vermitteln, dass eine Integration der schlimmen Erfahrungen durchaus möglich ist. Dabei sieht jeder Heilungsweg anders aus. Jede Verletzung ist individuell, ebenso wie die persönlichen Ressourcen, die dem Einzelnen zur Verfügung stehen. Und es kann sein, dass sich der Weg der einen etwas länger oder schmerzhafter gestaltet als der des anderen. Manchmal ist es auch zu Beginn erst einmal wichtig, nur zu hören, dass es sich bei den missbräuchlichen Erlebnissen um ein Phänomen handelt. Andere Personen haben in anderen Kontexten die gleichen Erfahrungen gemacht. Das kann für Betroffene sehr entlastend sein, insbesondere wenn sie sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen, zu übertreiben, sich in etwas »hineinzusteigern«, zu empfindlich zu sein oder etwas »nur falsch verstanden« zu haben.
Schließlich geht es auch darum, etwas mehr zu verstehen von dem Zusammenspiel der individuellen soziologischen, psychologischen und lebensgeschichtlichen Hintergründe und den jeweiligen Lock- und Kontrollmethoden der Täter. Nur so können betroffene oder bedrohte Menschen wirkungsvoll begleitet, unterstützt oder vor weiteren Missbrauchserfahrungen geschützt werden. Dabei sind die Betroffenen mit ihren persönlichen Erfahrungen die wichtigsten Ressourcen und Erkenntnisquellen für all diejenigen, die das Phänomen ergründen wollen. Wir müssen ihnen achtsam zuhören, wenn wir etwas verstehen und verändern wollen.
Was hat es nun mit dem Phänomen des geistlichen Missbrauchs auf sich? Handelt es sich um eine völlig neuartige Erkenntnis oder wird hier nur eine lang vertraute, dunkle Seite des Glaubens in neue Begrifflichkeiten gepackt? Tatsächlich ist das Thema des geistlichen Missbrauchs im weiten Kontext von Glauben und Spiritualität ganz und gar nicht neu. Schon im Alten Testament wird die Problematik der ungenügenden Leitungsverantwortung angesprochen (vgl. Ez 34) und im Neuen Testament lässt sich vielfach nachlesen, wie Jesus in die Auseinandersetzung mit der damaligen geistlichen Führungsschicht geht (vgl. Mt 23). Auch in der katholischen Tradition gibt es zahlreiche Texte, die sich immer wieder mit schädlichen Formen der Seelenführung und des Gehorsams befassen und davor warnen. In erstaunlich aktuellen Worten äußern sich dazu bedeutende Persönlichkeiten wie Franz von Assisi, Johannes vom Kreuz, Teresa von Ávila oder Ignatius von Loyola.
So beschreibt Ende des 16. Jahrhunderts der spanische Karmelit Johannes vom Kreuz mit prägnanten Worten, was in geistlicher Begleitung schieflaufen kann: »Es mögen doch jene, die Seelen führen, beachten und bedenken, dass der Haupthandelnde und Führer und Beweger der Seelen bei diesem Unternehmen nicht sie sind, sondern der Heilige Geist. […] Doch diese spirituellen Leute wollen nicht, dass die Seele rastet oder ausruht, sondern dass sie immerfort arbeitet und derart wirkt, dass sie Gott keine Gelegenheit zum Wirken gibt. Allerdings irren diese vielleicht im Eifer des Gefechts, weil ihr Wissen nicht weiter reicht. Doch sind sie deswegen für die Ratschläge, die sie vermessen erteilen, ohne zuvor den Weg und Geist der Menschenseele zu verstehen, nicht entschuldigt, und ebenso wenig dafür, dass sie, wenn sie sie schon nicht verstehen, mit ihrer groben Hand in etwas hineinpfuschen, das sie nicht verstehen, statt sie einem anderen zu überlassen, der sie versteht. Es ist nämlich keine Sache von geringer Bedeutung und Schuld, eine Menschenseele unschätzbare Güter verlieren zu lassen und sie manchmal sogar wegen ihres vermessenen Rates geradezu verwüstet zurückzulassen.«1 In wenigen Zeilen spricht Johannes vom Kreuz wichtige Punkte an, die wir heute als geistlich missbräuchlich bezeichnen würden: Seine eigenen Gedanken mit der Stimme des Heiligen Geistes verwechseln, religiösen Leistungsdruck aufbauen, der das Wirken Gottes regelrecht ausbremst, sowie Unwissenheit und mangelnde geistliche Bildung des Seelenführers. Auch das ungeheure Ausmaß der Bedeutung, der Schuld und der Folgen für die betroffene Person bringt er auf den Punkt.
Wenn wir darüber hinaus in den Verlauf der Kirchengeschichte schauen, kommen uns weitere missbräuchliche Entwicklungen entgegen wie die Kreuzzüge, die Ablasslehre, die Hexenverfolgung oder der mit Gewalt ausgeführte Exorzismus an vermeintlich Besessenen (der nicht selten zum Tod der betroffenen Personen führte). Auch hier wurde der Glaube für die Ausübung von Macht und zur Durchsetzung persönlicher, institutioneller oder politischer Ziele missbraucht. Nachdem in den 1990er-Jahren der Skandal des sexuellen Missbrauchs anfing die katholische Kirche weltweit zu erschüttern und spätestens 20102 auch in der deutschen Kirche offengelegt wurde, ist die Sensibilität für missbräuchliche Strukturen innerhalb des religiösen Lebens gewachsen – und damit auch für den geistlichen Missbrauch. In evangelikalen Kreisen setzt man sich mit diesem Thema hingegen schon länger auseinander. Erste Publikationen dazu gab es Anfang der 1990er-Jahre von drei langjährigen amerikanischen Pastoren: 1991 von David Johnson und Jeff VanVonderen sowie 1993 von Ken Blue. Inge Tempelmann, die ebenfalls aus einem freikirchlichen Kontext kommt, veröffentlichte 2007 erstmals in deutscher Sprache ein umfassendes Grundlagenwerk zur Thematik.
Nun ist das Thema auch in der katholischen Kirche angekommen. Zunächst angestoßen wurde es sicherlich durch die viel beachteten, teils autobiografischen Herausgaben von Doris Reisinger, geb. Wagner, 2014 und 2019. Im November 2020 fand schließlich in Leipzig die Fachtagung »Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch« statt und bot erstmals eine umfangreiche Plattform zur Auseinandersetzung mit der Problematik. Sie wurde organisiert von der katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Landesärztekammer Sachsen. An zwei Tagen nahmen Experten aus Medizin, Psychologie, Theologie und Rechtswissenschaft das Phänomen des geistlichen Missbrauchs in den Fokus ihrer Überlegungen und erreichten damit etwa 400 digital zugeschaltete Interessierte. Zum Abschluss der Tagung zog der Mitveranstalter und Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, ein deutliches Fazit: »Die geistliche Begleitung von Menschen ist zu wichtig für uns als Religionsgemeinschaft, als dass wir auf einen Reflexionsprozess warten können, der uns von außen angetragen wird. Es geht nicht um den Schutz der Institution, denn: Der Schutz der Würde des Einzelnen ist zu wichtig, als dass wir geistlichen Missbrauch im Raum unserer Kirche unreflektiert lassen könnten. ›Ja‹ zur schmerzhaften Realität. [...] Wir sind am Beginn eines Marathons.«3
Womöglich ermutigt von der im Zuge der Tagung angeregten intensiven und selbstkritischen Analyse, Hinterfragung und Diskussion, richteten sich im Februar 2021 Betroffene mit einem offenen Brief an die DBK. Darin machen sie auf ihre leidvollen Erfahrungen in hauptsächlich neuen geistlichen Gemeinschaften aufmerksam und beklagen eine mangelnde Empathie sowie fehlende Verantwortungsübernahme seitens der Kirchenleitung. Sie fordern die präzise Analyse der Mechanismen und Umstände sowie die Aufarbeitung und Wiedergutmachung geistlicher Missbrauchsfälle. Die DBK beschloss daraufhin in ihrer Frühjahrsvollversammlung im Februar 2021, dass die jeweiligen (Erz-)Bistümer erste Ansprechpartner in diesem Gebiet sein sollen, und beauftragte gleichzeitig eine Arbeitsgruppe damit, eine Definition und Kriterien für geistlichen Missbrauch zu erarbeiten sowie Empfehlungen zur Qualifikation zukünftiger diözesaner Ansprechpersonen zu formulieren. Darüber hinaus haben einige Bistümer bereits eigene Arbeitsgruppen eingerichtet, um sich mit der Problematik auseinanderzusetzen, ein bistumseigenes Vorgehen bei Fallmeldungen zu planen und präventive Maßnahmen in den Blick zu nehmen. Sind all das nur öffentlichkeitswirksame Schritte zur Beruhigung der Gläubigen und der Gesellschaft? Oder ist hier vielleicht auch ein Hoffnungsschimmer zu erkennen?
Nachdem 2020 die »Katholische Integrierte Gemeinde« und 2021 die Gemeinschaft »Totus Tuus« von den jeweils zuständigen Bischöfen aufgelöst wurden, scheint dies durchaus ein Anzeichen zu sein, dass das Bewusstsein für geistlichen Missbrauch tatsächlich wächst und die Erfahrungen Betroffener ernst genommen werden. Und ein weiterer Hoffnungsschimmer tut sich am Horizont auf. Im Dezember 2022 gaben die Bistümer Münster und Osnabrück bekannt, in Kooperation mit der Bischofskonferenz und den Thuiner Franziskanerinnen ein unabhängiges Forschungsprojekt zum Thema geistlicher Missbrauch in Auftrag gegeben zu haben. Wissenschaftler der Universität Münster sollen auf der Grundlage von Erfahrungsberichten Betroffener, Interviews mit Zeitzeugen und einer Aktenanalyse die grundlegenden Faktoren erforschen, die geistlichen Missbrauch begünstigen. Davon ausgehend sollen Täterstrategien entlarvt und Präventionsmöglichkeiten entwickelt werden. In dem Projekt, das Anfang 2023 beginnt und auf drei Jahre angelegt ist, werden vor allem geistliche Gemeinschaften aus den Bistümern Münster und Osnabrück in den Fokus genommen. Mit zunehmendem Interesse der Öffentlichkeit wächst auch die Sensibilisierung, Aufklärung und Enttabuisierung des Themas. Damit bekommt der geistliche Missbrauch auch für die psychologischen Beratungsstellen eine besondere Bedeutung. Es ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil der kirchlich sozialisierten Betroffenen bevorzugt eine Beratungsstelle in kirchlicher Trägerschaft aufsucht, in der Hoffnung, dass die kirchlich-religiösen Strukturen hier bekannt sind und sie somit besser verstanden werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass einige Betroffene von geistlichem Missbrauch durchaus den Wunsch haben, sich in der Kirche wieder beheimatet zu fühlen und sich auf die Suche nach einer gesunden Spiritualität zu machen. Mit dem Wunsch nach einem lebendig gelebten Glauben haben sie sich einst auf den Weg gemacht – dass ihnen genau diese Ressource zerstört oder zumindest beschädigt wurde, ist ein tiefer Schmerz. In diesem Sinne haben manche Betroffene durchaus auch theologische und seelsorgerische Fragen, deren Antworten sie womöglich von und in der Kirche suchen. Darauf sollten auch die kirchlichen Beratungsstellen vorbereitet sein.
Anders als die vorausgegangenen Titel beleuchte ich das Thema »geistlicher Missbrauch« nicht aus einer theologischen, philosophischen oder autobiografischen Perspektive, sondern aus der Perspektive einer systemischen Beraterin und Therapeutin. Dabei ist es mir wichtig, mich der Thematik von verschiedenen Blickwinkeln her zu nähern. Als Systemikerin denke ich dabei an Betroffene, Täterinnen, geistliche Gemeinschaften, die Kirche als verantwortliche Institution und ihre Amtsträger, Beraterinnen und Therapeuten, Familienangehörige und Freunde. Gleichzeitig versuche ich, durch verschiedene Brillen auf das Phänomen des geistlichen Missbrauchs zu schauen: mit einer psychologisch-beraterischen, einer theologisch-seelsorgerischen, einer kirchenrechtlich-historischen und – ganz wichtig – mit einer Betroffenen-Brille. Das Brillensortiment lässt sich vermutlich noch erweitern, ebenso wie das der involvierten Systeme.
Ganz grundlegend ist für mich dabei die wissenschaftliche Annäherung durch mein qualitatives Forschungsprojekt. Der kostbare Erfahrungsschatz persönlich betroffener Menschen wird dadurch von einer rein subjektiven Ebene auf ein theoretisches Fundament gehoben, mit dem wir arbeiten können. Von hier aus habe ich Hypothesen erarbeitet und ein Beratungskonzept entwickelt. Von hier aus versuche ich zu verstehen, was Täterinnen motiviert. Von hier aus möchte ich anregen, über Prävention nachzudenken. Mein Leitsatz lautet daher: Wir können geistlichen Missbrauch nur verstehen, wenn wir Betroffene und ihre Geschichten anhören, sie verstehen wollen, sie ernst nehmen und unser Handeln davon leiten lassen.
Der Missbrauch einer Sache setzt voraus, dass es auch einen guten, gesunden oder maßvollen Gebrauch derselben gibt. Geistliches Leben kann eine echte Ressource für den Menschen darstellen und ihn zu größerer Freiheit, Ausgeglichenheit und innerem Wachstum führen. Es kann Halt, Orientierung und Beheimatung bieten und eine Kraftquelle in schweren Zeiten und Krisensituationen sein. Dabei betrifft und prägt Spiritualität alle Dimensionen des Menschseins: sein Denken, Fühlen, Handeln, Glauben, Beten und Leben in Gemeinschaft. Gleichzeitig kann all das, was christliches Glaubensleben ausmacht, aber auch dazu benutzt werden, Macht auszuüben und Menschen abhängig zu machen.
Beim geistlichen Missbrauch handelt es sich um eine Form emotionalen Machtmissbrauchs, der überall dort stattfinden kann, wo sich Menschen in einer gewissen Abhängigkeitsbeziehung zu geistlichen Autoritäten befinden. Das kann jegliches spirituelles Setting betreffen: religiöse Gemeinschaften, Pfarrgemeinden, individuelle Seelsorge oder streng gläubige Familien. Geistlicher Missbrauch geschieht dann, wenn innerhalb asymmetrischer Beziehungen4 der Glaube, christliche Lehren und Werte benutzt werden, um die sich anvertrauende oder abhängige Person nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu manipulieren, auszunutzen oder zu unterdrücken. Dieser Prozess geschieht häufig sehr subtil, schleichend und meist ohne vorsätzlich böse Absicht, da die geistliche Autorität des Täters oder der Täterin mit der »Stimme Gottes« gleichgesetzt und als solche legitimiert wird. Auf diese Weise stülpt der Täter der betroffenen Person sein eigenes Gottesverständnis oder das einer Gruppierung über, kontrolliert sie und nimmt Einfluss auf wichtige Lebensentscheidungen sowie ihr Denken, Fühlen und Handeln. Die Folgen können derart dramatisch sein, dass viele Betroffene sich auf lange Zeit und in allen Bereichen ihres Lebens beeinträchtigt, blockiert und beschädigt fühlen, wie später noch gezeigt werden wird.
Der Begriff des geistlichen Missbrauchs stammt ursprünglich aus dem Bereich der evangelikalen Gemeinden in den USA, die sich zuerst intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Die englische Bezeichnung spiritual abuse wird im Deutschen entweder mit geistlichem, spirituellem oder religiösem Missbrauch übersetzt. Weitere inhaltliche sowie begriffliche Überschneidungen gibt es zudem mit geistigem, emotionalem und psychischem Missbrauch. Darüber hinaus gibt es vielfältige Schnittmengen mit sexuellem Missbrauch. Zahlreiche Betroffene schildern, wie geistlicher Missbrauch sexuellen Übergriffen häufig vorausging und dabei die vertrauliche, vom Glauben geprägte Beziehung ausgenutzt wurde. Dabei denke ich insbesondere an die Fälle von sexuellem Missbrauch an erwachsenen Personen. Behaupten die Täter, die sexuellen Handlungen hätten einvernehmlich stattgefunden, haben die betroffenen Personen kaum eine Chance, das Gegenteil zu beweisen. In der Regel wurden sie in solchen Fällen nicht unter massiver Gewaltanwendung körperlich überfallen und vergewaltigt, sondern über längere Zeit schleichend in eine emotionale Abhängigkeit gebracht, manipuliert und verführt, sodass sie im Moment des sexuellen Missbrauchs wie gelähmt waren und sich nicht mehr in der Lage sahen, sich zu wehren oder eine eigene Entscheidung zu treffen. Bei der Auseinandersetzung mit der Thematik geht es also ein Stück weit auch darum, den sexuellen Missbrauch mit im Blick zu haben, der häufig durch vorherigen geistigen oder geistlichen Missbrauch angebahnt wird und durch eine entsprechende Sensibilisierung mit verhindert werden kann. Blandine de Dinechin und Xavier Léger bringen dieses Phänomen in ein treffendes Bild: »Spiritueller Missbrauch in der Kirche führt nicht immer zu sexuellem Missbrauch, aber er ist das Vorzimmer dazu.«5
Um das Phänomen näher zu beschreiben, möchte ich einige anonymisierte Fallbeispiele anführen. Dabei ordne ich sie jeweils vier Grunddimensionen zu, zwischen denen sich das komplexe Geschehen des geistlichen Missbrauchs aufspannt: Grenzverletzung und Eingrenzung sowie Idealisierung und Entwertung. Die Psychologin Katharina Kluitmann hat diese vier Charakteristika im Bild eines Fadenkreuzes mit jeweils gegenüberliegenden Polen dargestellt.6 Diese Dimensionen sind nicht nur spezifisch für geistlichen Missbrauch, sondern auch aus der Sektenforschung bekannt. Darüber hinaus finden sie sich ebenfalls in der toxischen Dynamik gesellschaftlicher Systeme wieder, wie wir später noch sehen werden.
Vielleicht mag der Vergleich mit Sekten an dieser Stelle irritieren. Doch selbst wenn der äußere Anschein einer katholischen geistlichen Gemeinschaft einen »rechtmäßigen« Eindruck erweckt oder gar eine kirchliche Anerkennung vorliegt, können ihre Strukturen im Fall von geistlichem Missbrauch durchaus als sektenähnlich bezeichnet werden. Die französische Bischofskonferenz bezeichnet das Phänomen des geistlichen Missbrauchs sogar sehr konkret als »dérives sectaires dans des communautés catholiques«7, was so viel bedeutet wie »sektiererisches Abdriften innerhalb katholischer Gemeinschaften«.