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J.M.W. Turner wurde 1775 in Covent Garden als Sohn eines Barbiers geboren und starb 1851 in Chelsea. Es bedarf der Erfahrung eines Spezialisten, Gemälde auszusuchen,um ein Werk über diesen Maler zu verfassen, denn mit einem Gesamtwerk von über 19000 Gemälden und Zeichnungen kann Turner als ein äußerst produktiver Maler bezeichnet werden. Sein Name wird einerseits mit einer gewissen Vorstellung der Romantik in den Landschaften und einer bewundernswerten Gewandtheit in der Ausführung seiner Seegemälde verbunden. Andererseits erinnert er aber auch an einen Vorreiter im Umgang mit Farben: an Goethes Theorie der Farben. Man braucht das Talent des großen englischen Kritikers John Ruskin, um Turners Malerei zu interpretieren. Mit Gemälden wie dem Brand des Ober- und Unterhauses, seiner ergreifenden Sicht des Schlachtfeldes von Waterloo und vielen anderen gibt Turner aber auch einen Zeitzeugenbericht ab. Seine Werke werden in zahlreichen Museen ausgestellt, z.B. im British Museum in London sowie in New York, Washington und Los Angeles.
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Seitenzahl: 27
Autor: Eric Shanes
© Parkstone Press International, New York, USA
© Confidential Concepts, worldwide, USA
ISBN:978-1-78160-736-7
Weltweit alle Rechte vorbehalten
Eric Shanes
INHALT
1. Die St.-Anselms-Kapelle, mit einem Teil von Thomas Becketts Krone, Kathedrale von Canterbury, RA 1794
2. Selbstporträt, um 1798
3. Der Palast des Erzbischofs, Lambeth, RA 1790
Aquarell, 51,7 x 37,4 cm.
Whitworth Art Gallery, Manche ster, UK.
Von der Dunkelheit ins Licht: Vielleicht hat kein Maler in der Geschichte der westlichen Kunst eine größere visuelle Spannbreite abgedeckt als Turner.
Wenn man eines seiner ersten ausgestellten Meisterwerke wie das recht zurückhaltendeDie St.-Anselms-Kapelle,Kathedrale von Canterburyvon 1794 mit einem lebhaft hellen Bild aus den 1840er Jahren wieDer Wasserfall des Clydevergleicht, mag man kaum glauben, dass sie von derselben Hand gemalt wurden.
Die sofort ins Auge fallenden Unterschiede können jedoch leicht die große Kontinuität in Turners Kunst verschleiern, ebenso wie die blendenden Farben, die gesamte Farbkomposition und die schemenhaften Formen der späten Bilder den Eindruck erwecken, dass Turner die Ziele der französischen Impressionisten geteilt habe oder gar so etwas wie ein abstrakter Maler sein wollte. Beide Ansichten wären jedoch völlig falsch.
Die Kontinuität demonstriert vielmehr, wie energisch Turner seine früh gesteckten Ziele verfolgte und in wie großartiger Weise er sie schließlich erreichte.
Joseph Mallord William Turner wurde am 23. April 1775 geboren, er war Sohn eines Barbiers. 1789 begann er das Studium an der einzigen regulären Kunstschule in ganz Großbritannien, der Royal Academy. Malerei wurde hier jedoch nicht unterrichtet, sondern die Schüler lernten lediglich Zeichnen, anhand von Gipsabgüssen antiker Statuen und an Aktmodellen.
Diese Ausbildung ergänzte der junge Turner mit der Arbeit für den Architekten, fen und AquarellistenThomas Malton jr. (1748-1804).
In einem kurzen Zeitraum war er 1791-92 als Kulissenmaler am Pantheon Opera House in der Oxford Street tätig. Im Jahr 1791 unternahm Turner die erste seiner jährlichen Skizzenreisen, während deren er topografische Studien für seine Bilder anfertigte. Am Ende seines Lebens waren es mehr als 50 Reisen durch England und Europa.
Im Jahr 1793 zeichnete die Royal Society den 17-jährigen Turner mit ihrem Greater Silver Pallet-Preis für Landschaftsmalerei aus. Da die damalige Zeit noch keine Stipendien für Studenten kannte, musste sich Turner von Anfang an seinen Lebensunterhalt selber verdienen. Einige Monate nach seiner Zulassung zur Royal Academy zeigte er in einer dortigen Ausstellung 1790 ein Aquarell,Der Palast des Erzbischofs, Lambeth.
Bis 1795 stellte er dort nur Aquarelle aus, aber 1796 präsentierte er sein erstes Ölgemälde,Fischer aufSee, das demonstriert, wie vollkommen er die Wellenbildung, die Spiegelung und die unterschwellige Bewegung des Meeres durchdrungen
Öl auf Leinwand, 74,5 x 58,5 cm.
Turner Bequest, Tate Britain, London.