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Der unersetzbare Impf-Ratgeber für Eltern – wissenschaftlich fundiert, von einem deranerkanntesten US-Kinderärzte Ein sanfter, evidenzbasierter Impfplan: jeweils höchstens eine aluminiumhaltige Impfdosis erforderlich Aufklärung über die größten Risiken von Impfstoffen und die in ihnen enthaltenen Giftstoffe Die umfangreiche Begleitung für Familien – von der Schwangerschaft bis zum 10. Lebensjahr des Kindes Einfache Tipps und Tricks für eine gesunde Ernährung und ein
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Seitenzahl: 752
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Dr. Paul Thomas& Dr. Jennifer Margulis
Überlegtimpfen
Entscheidungshilfe für effektive undtoxinfreie Impfungen
Für Jennifers Tochter Athena und
Pauls zehn Kinder sowie
für alle Kinder, die tapfer Krankheiten
ertragen, für die sie selbst nichts können,
und ihre heldenhaften Eltern,
die alles tun, damit sie wieder gesund werden.
Einleitung
1 Überall lauern Toxine: Gesunde Kinder in einer vergifteten Welt großziehen
Meine größte Sorge gilt dem Gehirn Ihres Babys
Was wir nicht wissen … kann uns trotzdem schaden
2 „Die Schwangerschaft ist entscheidend“ Schützen Sie Ihr Kind schon vor der Geburt
Die Gesundheit Ihres Babys beginnt im Uterus
Für zwei essen
Für zwei trinken
Jetzt geht’s um die Nährstoffe
Impfungen während der Schwangerschaft
Eine natürliche vaginale Geburt ist für Ihr Baby das Beste
3 Willkommen in der Welt, Baby: Die ersten Lebensstunden
Weg mit der Eile, nicht mit der Nabelschnur
Krebs durch Viren: Hepatitis B
Die Bedeutung von Vitamin K
Fallen Sie nicht auf die Anti-Still-Tricks rein!
Keine Panik bei Neugeborenengelbsucht
Was, wenn die Mutter Gruppe-B-Streptokokken hat?
Nur ein einfacher Schnitt? Warum ich von der Beschneidung abrate
Bitte nicht rauchen
Die Neugeborenen-Intensivstation
4 Die ersten beiden Lebenswochen
Die Vorsorgeuntersuchung nach drei bis fünf Tagen
Die Vorsorgeuntersuchung nach zwei Wochen
Richtige Nabelschnurpflege
„Mein Baby hört sich an wie ein Rhinozeros“ – wenn Neugeborene lautstark atmen
Babys erstes Bad
Rückenschläfer
Quengelnde Babys
Die Familie organisieren
Kinderbetreuung für Ihr Baby
Deprimiert?
Auch Geschwister brauchen Gewöhnungszeit
Vorausschauen: Über Impfungen nachdenken und mit dem Arzt sprechen
5 Die Vorsorgeuntersuchung im zweiten Lebensmonat: Babys erste Impfungen
Das Stillen Ihres zwei Monate alten Babys
Betörendes Baby-Aa und Pipi
„Plattköpfe“
Vitamin D
Autismus im Blick – sogar jetzt schon
Von den CDC empfohlenes Impfschema für zwei Monate alte Säuglinge
6 Die Gesundheit Ihres Babys in den ersten neun Monaten
Stillen ist auch noch für vier, sechs und neun Monate alte Babys das Beste
Essensregeln: Das Wie und Wann der festen Nahrung
Erstes Essen
Ihr Baby entwickelt sich normal, wenn es sich in seinem eigenen Tempo entwickelt
Impfungen bei der Vorsorgeuntersuchung im Alter von vier, sechs und neun Monaten
7 Ihr einjähriges Kind
Was sollte Ihr einjähriges Kind essen?
Was sollte Ihr einjähriges Kind trinken?
Schlafe süß, mein Schatz
Sie genießen es nicht, Eltern zu sein?
Blutuntersuchungen bei Einjährigen
Impfungen bei der Vorsorgeuntersuchung mit einem Jahr
8 Kleinkind- und Vorschuljahre
Und dann werden sie drei
Der Zahn, der ganze Zahn und nichts als der Zahn
Die kleine Miss Daisy und ihr Chauffeur
Sicherheit beim Schwimmen
Ein Hund ist der beste Freund eines Kindes – mit Ausnahmen
Aufmerksamkeit macht Freude, Lob tut weh
Darwin benutzte keine Lernkarten: Die Wichtigkeit des Spiels
Das Töpfchen dient nicht nur als Hut
Wie verhält es sich mit dem Mittagsschlaf?
Hatschi! Was Sie über grippale Infekte wissen müssen
Warum hat mein Kind ein rotes Auge?
Warum schmerzt das Ohr meines Kindes?
Dieses Jucken verrät Ihnen etwas (über Krätze)
Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Die fünfte Krankheit: Ringelröteln
Roseola
Wenn nun das eigene Kind Autismus hat?
Die MMR-Impfung für Dreijährige
9 Das Baby geht jetzt in die Schule? Allgemeine Krankheiten, häufige Beschwerden und Sinn oder Unsinn von Impfungen für Ihr schulpflichtiges Kind
Wenn Sally Angst hat, in die Schule zu gehen
„Aua, aua, aua, mein ___ tut weh.“
„Mama, mein Kopf tut weh“
„Papa, mein Bauch tut weh“
„Oma, ich habe Halsschmerzen“
„Opa, alles tut weh“
Ringelflechte
Über Allergien
„Ich mache mir Sorgen, dass mein Kind zu fett ist“
„Ich mache mir Sorgen, dass mein Kind ein Autist ist“
Impfungen und schulpflichtige Kinder
Ein gesundes Immunsystem ist der Schlüssel zur Vermeidung von Infektionen
10 „Du bist schuld, dass ich bei der Führerscheinprüfung durchgefallen bin, Mom!“ Wie wir auf die Gesundheit von Vorpubertierenden und Teenagern achten können, ohne den Verstand zu verlieren
Gewichtige Angelegenheiten
Stressige Angelegenheiten
„Dreh deinen Kopf und huste“
Worüber sprechen Ärzte eigentlich mit Teenagern, wenn die Eltern nicht dabei sind?
Von Bienen und Blumen: Teenager aufklären
Ihr Teenager auf der Suche nach einer Identität
Der Schlüssel zu Geheimnissen liegt im Zuhören
Angry Birds – die zornigen Vögel
Teenager verbringen zu viel Zeit im Internet
Folge meinen Taten, nicht meinen Worten
Pickel stehen im Zusammenhang mit Ernährung und Stress
Autofahrer aufgepasst: Mein Kind sitzt jetzt hinter dem Steuer
Befassen wir uns jetzt mit den Impfungen
11 Die besten Maßnahmen zur Unterstützung des Immunsystems Ihres Kindes: Dr. Pauls Spickzettel
Ein gesundes Kind dank eines gesunden, robusten Immunsystems
12 Wie geht es nun weiter?
Dank
Anhang
Anhang A: Literaturempfehlungen
Anhang B: CDC-Impfpläne von 1983 und 2016
Anhang C: Zehn Fragen, die Sie Ihrem Kinderarzt zunächst stellen sollten
Anhang D: Liste der Impfstoffbestandteile, aufgegliedert nach Impfstoffen
Anhang E: Klinische Daten aus Dr. Pauls Praxis
Anhang F: Was bei einer starken Impfreaktion zu tun ist: Meldung an das VAERS
Anhang G: Wichtige wissenschaftliche Informationen für Eltern
Anhang H: Stellungnahme der FDA zur Sicherheit von injiziertem Aluminium
Anhang I: Dr. Pauls Impfplan auf einen Blick
Stimmen zu Überlegt impfen
Referenzen
Index
Geboren wurde ich zwar in den USA, aufgewachsen bin ich jedoch in den 1960er Jahren in Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Meine Eltern waren junge Missionare der United Methodist Church, und meine Familie zog nach Afrika, als ich gerade fünf und meine Schwester Mary vier war. Meine Mutter war schwanger. Mein kleiner Bruder Bruce und meine kleine Schwester Jean wurden in Rhodesien geboren. Unsere erste Unterkunft im Dorf Arnoldine bestand aus sonnengetrockneten Lehmziegeln. Wir hatten kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine Glasfenster. Es war überfüllt, liebevoll und chaotisch. Ich liebte es.
Meine Mutter hatte an der Vanderbilt University studiert und war examinierte Krankenschwester, weshalb unser Haus schnell zu einer Gesundheitsstation für das ganze Dorf wurde. Eltern kamen mit ihren Kindern im Schlepptau und hofften, dass wir ihnen helfen konnten.
Wir blieben fünfzehn Jahre in Afrika. Bis zum Teenageralter hatte ich mehr Tote gesehen, als die meisten US-Amerikaner und vielleicht sogar viele meiner Kollegen jemals sehen werden. Nicht selten starben in unserem Dorf Mütter und ihre Babys bei der Geburt. Neugeborene erlagen Infektionskrankheiten, insbesondere, wenn die Mütter unterernährt waren. Autounfälle, Malaria und Infektionen, die auf keine Behandlung ansprachen, waren weitere Gründe für viel zu viele Todesfälle. Jahre später brachte meine kongolesische Freundin Odette es mitleidvoll und kopfschüttelnd auf den Punkt: „Afrikaner sterben jung.“
Doch ein Todesfall traf mich härter als alle anderen: mein Spielkamerad Taurai, der erst drei Jahre alt gewesen war. Eines Tages bekam Taurai plötzlich sehr hohes Fieber. Das Weiße im Auge wurde rot, er wurde lethargisch und aß nicht mehr. Sein Körper war von Ausschlägen übersät. Seine Mutter brachte ihn ins Krankenhaus in der Hauptstadt, wo die Ärzte ihr sagten, Taurai hätte Masern. Als meine Mutter davon hörte, machte sie sich anfangs keine Sorgen: Masern waren in ihrer Generation so alltäglich, dass die Mütter ihre Kinder bewusst mit infizierten Kindern in Kontakt brachten. Sie selbst hatte auch als Kind Masern gehabt und als Krankenschwester viele Fälle gesehen.
Taurai starb am nächsten Tag.
Irgendwann ging ich, um meine Ausbildung zu beenden, in die USA zurück und studierte an der Geisel School of Medicine, der medizinischen Fakultät des Dartmouth College. Dort lernten wir alles über die Geschichte der Impfung, die siegreiche Ausrottung der Pocken und die Eliminierung von Polio auf dem amerikanischen Doppelkontinent und den meisten anderen Ländern. Aus erster Hand wusste ich, wie wichtig Impfungen waren, denn wäre Taurai gegen Masern geimpft gewesen, wäre er wahrscheinlich nicht gestorben.
Nach vier Jahren Medizinstudium beginnen Ärzte in den USA ihre dreibis fünfjährige Facharztausbildung. Ich wollte unbedingt Kinderarzt werden. Ich war jedes Mal froh, wenn ich ein Kind impfte oder mit den Eltern über die empfohlenen Impfungen sprach. Denn schließlich würden diese den Familien helfen, um deren Sicherheit und Gesundheit ich mich sorgte.
Ich war noch in der Facharztausbildung, als die Hib-Impfung eingeführt wurde. Haemophilus influenzae Typ b ist ein Bakterienstamm, der schwere Infektionen wie Meningitis hervorrufen oder sogar zum Tod führen kann, insbesondere bei kleinen Kindern. Die richtige Diagnose zu stellen, ist bei Meningitis schwer, denn die Symptome ähneln denen der Grippe, die durch verschiedene Influenzaviren hervorgerufen wird. Die einzige zuverlässige Diagnosemöglichkeit ist eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit mittels Lumbalpunktion: Im Bereich der Lendenwirbel wird eine winzige Nadel bis in den mit Flüssigkeit gefüllten Duralsack, der das Rückenmark umgibt, eingeführt. Ist die Flüssigkeit klar wie Wasser, hat das Kind keine Meningitis. Ist die Flüssigkeit jedoch trüb, kann das ein Hinweis auf Meningitis sein. Dann wird die Probe zur weiteren Untersuchung eingeschickt und innerhalb weniger Stunden bekommt man vom Labor das Ergebnis der Rückenmarksflüssigkeit.
Damals, während meiner Facharztausbildung, gab es in den Kinderkliniken immer viele Fälle von Meningitis. 1987, im ersten Jahr der Einführung der verbesserten Hib-Impfung, sanken in unserer Klinik die Zahlen von Meningitis bei Kindern um die Hälfte. Vor der Hib-Impfung bekamen jedes Jahr rund zwanzigtausend Kinder unter fünf Jahren lebensbedrohliche Infektionen durch Haemophilus influenzae Typ b. Ungefähr tausend Kinder starben daran. Mittlerweile gibt es pro Jahr weniger als fünfundzwanzig Hib-Erkrankungen und keine Todesfälle mehr.
Impfungen retten Kindern das Leben und sorgen für die Sicherheit von Familien. Dank Impfungen konnte ich ein besserer Arzt sein – damals hätte ich mir keinen einzigen Grund vorstellen können, nicht jede Impfung wie von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC, eine Bundesbehörde des US-Gesundheitsministeriums*) und der American Academy of Pediatrics (AAP, eine US-Organisation beruflicher Vertreter der Pädiatrie) vorgeschrieben zu verabreichen. In diesen beiden Organisationen arbeiten viele sehr fleißige, bestens ausgebildete, um das Wohl der Allgemeinheit bekümmerte, kluge Wissenschaftler und Ärzte. Diese haben Richtlinien für die Impfungen im Kindesalter aufgestellt, die Kindern halfen und Leben retteten – was ich mit eigenen Augen beobachten konnte.
Ausgestattet mit großem Wissen, Hoffnung, Enthusiasmus und noch vielen braunen Haaren auf dem Kopf fing ich im Herbst 1988 an, am Emanuel Children’s Hospital in Portland, Oregon, als Arzt zu praktizieren. Als frisch gebackener Kinderarzt machte ich mich voller Begeisterung daran, alles dafür zu tun, dass es meinen kleinen Patienten gut ging und sie ein gesundes Leben führen konnten.
Doch etwas bereitete mir im Laufe der Jahre langsam Sorgen.
Die Kinder in unserer Praxis, die sich an unsere Ratschläge hielten, waren nicht so gesund, wie sie sein sollten. Stattdessen waren sie immer häufiger krank. Daisy hatte einen starken Ausschlag, der immer schlimmer wurde. Jorge fiel in der Schule durch Aufmerksamkeits- und Lernprobleme auf und seine Mutter berichtete unter Tränen, wie schwer er es hatte. Der Urin von Luke wies so hohe Blutzuckerwerte auf, dass ich, als ich die Ergebnisse erhielt, sofort seine Mutter auf dem Handy anrief, damit sie unverzüglich mit ihm in die Notaufnahme fuhr. Luke hatte juvenilen Typ 1 Diabetes und es bestand die Gefahr, an Hyperglykämie und Enzephalopathie zu sterben. Er war erst vier Jahre alt. Ein kleines Mädchen namens Julia entwickelte eine so starke Erdnussallergie, dass sie einen anaphylaktischen Schock bekam, weil sie im Kindergarten einen kleinen Klecks Erdnussbutter gegessen hatte. Ende der 1990er Jahre bis zum Anfang dieses Jahrtausends wurden nach und nach alle Kinderärzte in den USA mit der gleichen Erkenntnis konfrontiert: Bei unseren Kindern kam es zu einem explosionsartigen Anstieg chronischer Erkrankungen und anderer Krankheiten, darunter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen, Angst, Asthma, Depressionen, Ekzeme, Reflux, Kopfschmerzen, Ohrenentzündungen, neurologische Störungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Infekte der Lunge, wie zum Beispiel Lungenentzündung, oder Harnwegs- und Halsentzündungen. Und das ist nur ein Teil der Krankheiten.
Viele dieser Erkrankungen sind darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem unserer Kinder immer stärker beeinträchtigt wird. Die moderne Ernährungsweise, bei der zum Frühstück süßes Teiggebäck im Toaster aufgewärmt und mit zuckerhaltigen Getränken hinuntergespült wird, es mittags eingeschweißte Wurst und Kartoffelchips und zum Abendessen Spaghetti aus der Dose oder Fastfood gibt, enthält kaum nährstoffreiches Gemüse, dafür aber jede Menge giftige Zusatzstoffe (zum Beispiel Mittel, die das Wachstum von Schimmelpilzen in Brot verhindern, und aus Erdöl gewonnene Farbstoffe in so gut wie jedem speziell für Kinder gedachten Lebensmittel, von gesüßtem Joghurt bis hin zu eingelegtem Gemüse).
Neben dieser ungesunden Ernährung machen die meisten Kinder nicht genug Sport und spielen kaum im Freien. Sie leiden häufig unter Vitamin-D-Mangel, chronischem Schlafmangel und oftmals zu großem Stress. All diese Faktoren schaffen schon die Grundlage für ein geschwächtes Immunsystem und somit für eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten. Wenn dann noch all die Giftstoffe in der Luft, dem Boden und im Wasser, aber auch in den Möbelstücken, auf denen wir sitzen und schlafen, den Reinigungsmitteln unter dem Waschbecken und den Plastikbehältern, die langsam Chemikalien an unsere Lebensmittel abgeben, hinzukommen, hat man alle Zutaten für eine beeinträchtigte Gesundheit. Und damit nicht genug: Wir Ärzte verschlimmern diese Situation noch, indem wir zu häufig Antibiotika verschreiben und zu schnell zu einschneidenden Therapien und Medikamenten raten, ohne uns selbst sowie Eltern und Patienten ausreichend über die Nebenwirkungen zu informieren.
Und dann gibt es noch den enormen Anstieg der Autismusfälle.
Jack war ein aktiver Junge mit blonden Haaren, lauter Sommersprossen und himmelblauen Augen. Voller Energie kam er zu seiner Einjahresuntersuchung in die Praxis, kletterte vom Schoß seiner Mutter und versuchte interessiert, die Schubladen neben der Untersuchungsliege zu öffnen. Durch dieses Verhalten und die Unterhaltung mit seiner Mutter wusste ich, dass Jack ein gesundes, aktives, sich normal entwickelndes Kind war.
Das nächste Mal sah ich Jack im Alter von zwei Jahren. Er war inzwischen mit 18 Monaten zur Früherkennungsuntersuchung bei meinem Krankenpfleger gewesen und hatte die entsprechenden Impfungen bekommen. Ehe ich die Tür zum Behandlungszimmer öffnete, ging ich schnell Jacks Akte durch: Seine Entwicklung war normal gewesen und er hatte alle Entwicklungsschritte erreicht. Doch als ich diesmal ins Behandlungszimmer kam, sah ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Statt aktiv den Raum zu erkunden, saß der zweijährige Jack still in seinem Kinderwagen neben seiner Mutter, wackelte mit dem Kopf vor und zurück, ohne irgendwo richtig hinzuschauen. Er war vollkommen in seiner eigenen Welt. Seine Mutter berichtete, Jack hätte sogar das Interesse an Essen verloren. Stundenlang saß er da und stellte seine Spielzeugeisenbahn in einer Reihe auf. Sie erläuterte, er hätte irgendwann zwischen dem Alter von achtzehn Monaten und diesem Besuch aufgehört, Blickkontakt herzustellen. Manchmal warf er seinen Kopf gegen das Gitter seines Kinderbettchens, als ob er Schmerzen hätte. Und obwohl er mit zwölf Monaten ein paar Worte hatte sprechen können, konnte seine Mutter die Laute, die er jetzt machte, nicht mehr verstehen.
Ich konnte keine definitive Diagnose stellen, denn dafür musste ich die Familie in ein spezielles medizinisches Zentrum schicken, aber ich vermutete, dass der teilnahmslos vor mir sitzende, nicht lächelnde Junge unter Autismus litt.
Wie konnte es sein, dass ein von mir behandeltes Kind, das im Alter von einem Jahr vollkommen normal gewesen war, mit zwei Jahren so stark entwicklungsverzögert und neurologisch eingeschränkt war?
Jack war kein Einzelfall.
Man konnte den Anstieg von Autismus nicht ignorieren. Es hatte ihn einfach nicht gegeben, als ich 1981 bis 1985 in Dartmouth Medizin studierte. Nur während meiner Facharztausbildung in den Jahren 1985 bis 1988 sah ich ein paar leichte Fälle von Autismus bei Kindern. Doch als ich Ende der 1990er, Anfang der 2000er-Jahre als Kinderarzt bei Westside Pediatrics tätig war, schickte ich fast jeden Monat ein Kind wegen des Verdachts auf eine neurologische Erkrankung zu einem Spezialisten.
Was war da los?
Warum wurden so viele Kinder in meiner Praxis, die sich an meine Ratschläge hielten, krank?
Die meisten konventionell ausgebildeten Ärzte, so wie ich einer bin, werden Ihnen erklären, dass niemand die Gründe für Autismus kennt. Außerdem werden sie Ihnen sagen, dass es sich um eine Erkrankung handelt, für die es weder Hoffnung noch Heilung gibt.
Und im selben Atemzug machen sie womöglich Sie dafür verantwortlich, dass Ihr Kind unter Autismus leidet. Möglicherweise schieben sie es auf Ihre Gene oder führen eine andere genetische Begründung an. Vielleicht erwähnen die Ärzte die 2014 veröffentlichte Studie im Psychiatry Journal der American Medical Association, in der steht, dass bei Kindern, deren Väter älter als fünfundvierzig1 sind, das Autismusrisiko dreieinhalbmal so hoch ist wie bei Kindern, deren Väter in den Zwanzigern sind. Oder die 2014 im Journal of Perinatology veröffentlichte Studie, die zeigte, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft fettleibig waren2, ein höheres Autismusrisiko hatten.
Ich habe immerzu mit meinen Kollegen über den Anstieg der Autismusfälle gesprochen. Zwar glaube ich, dass sie genauso besorgt waren wie ich, aber leider war es für viele einfacher, mit den Schultern zu zucken, am Stethoskop um ihren Hals zu nesteln und die Fakten zu verneinen. „Wir haben mittlerweile einfach nur mehr Möglichkeiten, solche Fälle zu erkennen.“ Mit dieser Antwort wollten sie sich selbst überzeugen, wenn ich ihnen von den ungewöhnlichen Krankengeschichten von Jack und meinen anderen Patienten berichtete.
Ich kam immer stärker zu der Erkenntnis, dass bestimmte Umweltfaktoren oder eine Kombination mehrerer Faktoren die Gesundheit der Kinder in meiner Praxis negativ beeinträchtigten und zu einem vermehrten Auftreten vieler vager, aber dennoch erschreckender Symptome führten: Migräne, Panikattacken, Magen-Darm-Störungen, ungewöhnlich früher Ausbruch von Allergien. Ebenfalls zeigte sich immer häufiger, dass manche Kinder irgendwie vergiftet waren oder eine Autoimmunreaktion ausgelöst worden war und ihr eigenes Immunsystem ihr Gehirn angriff – oder beides.
Blei ist ein äußerst nützliches und vielseitiges Metall, das früher ein Hauptbestandteil in so gut wie allem war – von Gesichtspuder bis hin zu Farben. Jeder in meinem Alter (ich wurde 1957 geboren) kann sich wahrscheinlich noch daran erinnern, dass Blei auch in unserem Benzin war. Blei war allgegenwärtig und wurde schon seit der Antike verwendet. Doch erst in den letzten dreißig Jahren des 20. Jahrhunderts begriffen die Menschen langsam, wie schädlich es für die menschliche Gesundheit ist.
Nach jahrzehntelanger Forschung und andauernden Kontroversen akzeptierten die US-Amerikaner schließlich die unbequemen wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass eine zu hohe Bleibelastung bei unseren Kindern Gehirn, IQ und Entwicklung beeinträchtigt. Wir nennen die Bleiexposition mittlerweile sogar Bleivergiftung.
Eine kleine Menge Blei ist normalerweise nicht gefährlich. Aber je stärker ein Kind Blei ausgesetzt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine neurologische Schädigung. Nicht jedes Kind, das hohen Bleiwerten ausgesetzt ist, wird unwiderruflich vergiftet, doch je mehr das Thema Blei untersucht wurde, desto mehr Wissenschaftler sind der Auffassung, dass es eine negative kumulative Auswirkung auf die wachsenden Gehirne von Kindern hat und dass die Menge und der Zeitpunkt der Bleiexposition einen großen Einfluss auf die Schwere der Symptome und das Beschwerdebild haben.
Während meiner Facharztausbildung erzählte man uns, die Menge Blei, die ein Kind im Blut haben könnte, betrüge bis zu 20 Mikrogramm pro Deziliter. Im Laufe der Jahre wurde die empfohlene Menge verringert, sodass ich Mitte der 1990er den Eltern sagte, die Bleimenge im Blutkreislauf eines Kindes solle 10 Mikrogramm pro Deziliter nicht übersteigen – das war die Hälfte dessen, was zuvor als sicher angesehen worden war. Heute haben wir bei der Sicherheit von Blei einen neuen Standard: Die Ärzte halten keine Bleimenge für sicher, und wir sagen Eltern, dass sogar 5 Mikrogramm pro Deziliter ein Grund zur Beunruhigung sind. Was bedeutet das? Dass wir mehr als zwanzig Jahre lang Eltern erzählt haben, sie bräuchten sich keine Sorgen um eine giftige Substanz machen, die in Wahrheit schädlich für die sich entwickelnden Gehirne der Kinder ist.
Dann gibt es auch noch die Antibiotika. Obwohl manche bakteriellen Infektionen von alleine besser werden können, sind Antibiotika eins der Wunder der modernen Medizin. Zu den besten Dingen, die meine Mutter nach Arnoldine brachte, gehörten antibiotische Salben und oral einzunehmende Antibiotika. Manche Krankheiten, die früher für Tausende anfällige Menschen, insbesondere Kinder, tödlich verliefen, sind heutzutage praktisch nicht mehr existent, was größtenteils auf die Entdeckung der Antibiotika zurückzuführen ist.
In den letzten Jahren hat allerdings die Überverschreibung von Antibiotika zur Entwicklung sogenannter „Superkeime“ geführt – zu antibiotikaresistenten Bakterien, wie MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), die katastrophal für die menschliche Gesundheit sind. Ein kürzlich erstellter Bericht der britischen Regierung prognostiziert, dass dieses weltweite Problem zu mindestens achtzigtausend Toten führen wird und kleine chirurgische Eingriffe und Routineoperationen möglicherweise hochriskante Eingriffe sein werden. Seit über zwanzig Jahren sprechen wir Ärzte über das Problem der Überverschreibung von Antibiotika, doch obwohl sie sich des Problems bewusst sind, sind die Verschreibungen der Ärzte weiterhin in mehr als 50 Prozent der Fälle unnötig.
Ich habe Jahre gebraucht, um etwas zu erkennen, von dem ich wünschte, es wäre nicht wahr. Doch wenn man heutzutage in den USA ein gesundes Baby haben möchte, darf man Folgendes nicht ignorieren: Unsere Regierungsvertreter und eine Handvoll gut aufgestellter Doktoren der Medizin, die diesen beratend zur Seite stehen, haben einige der wichtigsten durch Kollegen begutachtete Studien und einen großen Teil relevanter wissenschaftlicher Informationen zum Thema Immunität und Gesundheit während der Schwangerschaft und in der Kindheit schlichtweg ignoriert. Einige der heutzutage ausgesprochenen Empfehlungen sind sinnlos, wenn man sich die Wissenschaft betrachtet – beziehungsweise den Mangel an wissenschaftlichen Erkenntnissen in dem Bereich. Manches, wozu wir den Eltern raten, richtet mehr Schaden an, als dass es nutzen würde.
Ein Baby namens Jimmy wurde mit einer schwach ausgebildeten Anthelix bei beiden Ohren geboren (die Anthelix ist die Wulst in der Mitte der Ohrmuschel, die dafür sorgt, dass die Ohren seitlich am Kopf anliegen). Deshalb standen seine Ohren ab, so wie bei Neil Patrick Harris in der Fernsehserie „Doogie Howser, M. D.“. Harris unterzog sich später einer Ohrenoperation und Jimmys Eltern wünschten sich dasselbe für ihren Sohn, um ihm Hänseleien in der Schule zu ersparen. Ihr Kinderarzt meinte, es sei einfacher, die Ohren zu korrigieren, solange Jimmy noch ein Baby war, und überwies ihn an einen plastischen Chirurgen. Dieser besprach mit der Familie die Vorteile und Risiken der Operation. Unter anderem erklärte er, dass bei jeder Vollnarkose bei Kindern3 das Risiko seltener Komplikationen bestünde, darunter schwere allergische Reaktionen (davon betroffen ist rund 1 von 10.000 Kindern) und sogar Tod. Um seine Sorgfaltspflicht zu erfüllen, sagte er, dass die geringe4 – sehr geringe – Möglichkeit bestünde, dass Jimmy nicht mehr aus der Narkose erwachte.
Als Jimmys Mutter dies hörte, änderte sie ihre Meinung über die Operation. Sie schaute ihr Kind an und beschloss, seine Ohren zu lassen, wie sie waren, denn ein kosmetischer Eingriff sei das Risiko nicht wert, dass ihr Baby starb. Ihre Schwiegereltern waren anderer Meinung und drängten sie noch jahrelang „etwas gegen diese Ohren zu unternehmen“.
So wie die Operation zur Korrektur von Jimmys Segelohren ist jeder medizinische Eingriff mit Risiken verbunden. Vor jeder Operation müssen wir zwischen den möglichen Komplikationen und dem Risiko, nichts zu unternehmen, abwägen – und auch den Vorteilen des Eingriffs, sofern er erfolgreich ist.
Hätte Jimmy ein ernsthaftes medizinisches Problem gehabt, aufgrund dessen eine Vollnarkose nötig gewesen wäre – beispielsweise eine Blinddarmentzündung – wären seine Eltern und die Ärzte viel eher bereit gewesen, das kleine Risiko von Komplikationen durch eine Vollnarkose auf sich zu nehmen. Ich finde, dass Jimmys Eltern in diesem Fall die beste, sicherste und am stärksten evidenzbasierte Entscheidung getroffen haben. Kürzlich durgeführte Tests bei jungen Primaten und anderen Tieren bestätigen, dass Jimmys Mutter sich richtig entschieden hat. Wir wissen, dass bei einer Narkose Hirnzellen absterben können5 und sie sich negativ auf Gedächtnis und Lernfähigkeit auswirkt und zu Verhaltensproblemen führen kann.
Ist der medizinische Eingriff allerdings notwendig und die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er erfolgreich ist, ist es das Risiko allerdings meist wert.
Wenn es darum geht, ob Sie einer Operation, einem Antibiotikum oder einer Impfung im Kindesalter zustimmen, ist es viel einfacher, das zu tun, was der Arzt „anordnet“, als für sich selbst zu entscheiden. Die Aura der Autorität wirkt beruhigend. Das gleiche gilt für den Arzt: Für den Arzt ist es viel einfacher, sich an das zu halten, was die Gesundheitsbehörde empfiehlt und was der Staat verlangt, als seine eigenen unabhängigen Forschungen anzustellen und das Für und Wider abzuwägen.
Woher ich das weiß? Weil ich genau so ein Arzt war.
Doch dreißig Jahre in der Pädiatrie haben mir gezeigt, dass wir endlich dieser „Einheitsmedizin“ und insbesondere dem Glauben, dass immer alle Impfungen gegeben werden müssen, abschwören und stattdessen nuancierter und skeptischer vorgehen müssen. In meiner Praxis impfe ich jeden Tag jemanden. Aber ich weiß auch, dass wir umsichtig impfen müssen und dass möglicherweise nicht alle Impfungen des Impfschemas der CDC jederzeit für alle Kinder geeignet sind. Bei meinem Ansatz übernehmen die Eltern das Steuer, damit ihre Kinder nach dem für sie besten und sichersten Plan geimpft werden und gleichzeitig Veränderungen im Lebensstil eingeführt werden, die für ein gutes Immunsystem, geringere toxische Belastung und für bestmögliche Gesundheit sorgen. Wir Ärzte dürfen nicht vergessen, dass es sich bei Impfungen um Präventivmedizin handelt. Sie heilen keine Krankheiten – sie kurbeln ein bereits gesundes Immunsystem so an, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass der Körper in der Zukunft diese Krankheit bekommt. Ich würde behaupten, dass es deshalb umso wichtiger ist, Beweise zu haben, die belegen, dass die von uns empfohlenen Impfungen sowohl notwendig als auch sicher sind.
Ärzte sind Heiler. Der Großteil von uns würde niemals einen Patienten wissentlich einer Gefahr aussetzen. Wenn einer unserer Patienten eine Impfreaktion zeigt – oder eine Behandlung anderweitig schlecht ausgeht – fällt es uns sehr schwer, das zuzugeben.
Es fühlt sich persönlich an.
„Als ich begriff, dass Impfschäden6 tatsächlich eintreten können, litt ich über ein Jahr lang unter Depressionen“, bekannte mein Kollege, der verstorbene Dr. John Hicks, ein Kinderarzt mit eigener Praxis in Los Gatos, Kalifornien, der sich auf Kinder mit Autismus und Autoimmunerkrankungen spezialisiert hatte.
Die gleiche Erfahrung machte ich 2003, als ich von den Fakten übermannt wurde. Während ich auf einer medizinischen Konferenz mehreren Präsentationen über Autismus folgte, realisierte ich, dass wir eine ganze Generation Kinder mit einem quecksilberhaltigen Konservierungsmittel namens Thiomersal vergiftet hatten, das in den meisten Impfstoffen für Kinder vorkommt. Da immer nur die Sicherheit der einzelnen Impfungen getestet wird, hat bei den CDC nie jemand die gesamte Quecksilbermenge, die im Impfschema für Kinder enthalten ist, berechnet. In einigen E-Mails vom 29. Juni 1999, auf die später aufgrund eines Antrags nach dem Gesetz über die Informationsfreiheit (Freedom of Information Act) der US-Kongress und die Öffentlichkeit aufmerksam wurden, schrieb Dr. Peter Patriarca, damaliger Director der Abteilung für antivirale Produkte beim Center for Biologics Evaluation der FDA (der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel) seinen Kollegen, es sei keine „Raketentechnologie“, die Gesamtmenge von Quecksilber in den Impfstoffen zusammenzurechnen. „Den prozentualen Anteil7 von Thiomersal in tatsächliche Mikrogramm Quecksilber umzurechnen, ist Mathe der neunten Klasse“, meinte er. „Warum hat die FDA so lange für die Berechnungen gebraucht? Warum haben die CDC und die Beratungsgremien das nicht ausgerechnet, als sie die Impfpläne für Kinder so schnell erweiterten?“
Mittlerweile wurde Thiomersal aus vielen Impfstoffen entfernt8, ist aber als Konservierungsmittel noch immer in Mehrfachdosen von Grippeimpfstoffen und einem Meningokokken-Impfstoff enthalten. Außerdem findet man aufgrund des Herstellungsverfahrens Restmengen davon in manchen Tetanus-Diphtherie- und DTaP-Impfungen. Später sollte ich herausfinden, dass wir den gleichen Fehler mit großen Mengen Aluminium machen, das aktuell in vielen Impfstoffen für Kinder enthalten ist. Sie werden im Laufe dieses Buches noch erfahren, dass im Impfplan für Kinder, wie er aktuell von den CDC empfohlen wird, die toxischen Grenzwerte der sicheren Aluminiumexposition überschritten werden.
Dieses Buch ist ein umfassender Ratgeber zu Gesundheit und Wohlbefinden im Kindesalter. Eltern werden nicht nur ausgewogen über Impfungen informiert, sondern auch über alles andere, was sie für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Kinder wissen müssen. Das Buch ist chronologisch aufgebaut und führt Sie durch die Früherkennungsuntersuchungen für Babys und die medizinischen Interventionen und Impfungen, die Ihr Kind von der Geburt bis zum Ende der Teenagerzeit erhalten wird. Sie bekommen ausgewogene Informationen nicht nur aus meiner eigenen Erfahrung, sondern auch von anderen glaubwürdigen, erfahrenen und bekannten Ärzten, sodass Sie durchdachte und evidenzbasierte Entscheidungen darüber treffen können, welche Impfungen Ihr Kind benötigt und zu welchem Zeitpunkt diese erfolgen sollten.
Außerdem untersucht dieses Buch, inwiefern wir bei Impfungen die gleichen Fehler machen wie zuvor bei Antibiotika. Möglicherweise übergebrauchen wir eine medizinische Intervention so drastisch, dass die Heilmethode in manchen Fällen gefährlicher ist als die eigentliche Krankheit. 1983 empfahlen die CDC insgesamt elf Impfdosen9 für Kinder. Diese sollten im Alter von zwei Monaten bis sechzehn Jahren verabreicht werden und als Schutz gegen sieben Krankheiten dienen. 2015 empfahlen die CDC mindestens fünfzig Impfdosen10, mit denen bereits in den ersten Lebensstunden begonnen werden sollte und die bis zum Alter von sechzehn Jahren verabreicht werden sollten. Diese Impfungen sollten vor sechzehn Krankheiten schützen. Das bedeutet, dass unsere Kinder heutzutage mehr als viermal so viele Impfungen erhalten wie vor dreißig Jahren, und den Großteil davon in den ersten achtzehn Lebensmonaten. Weiterhin befinden sich aktuell fast 300 weitere Impfstoffe11 in der Entwicklung – 170 gegen Infektionskrankheiten, 102 gegen verschiedene Krebsarten und 8 gegen neurologische Erkrankungen.
Inwieweit trägt die Überimpfung zum Anstieg chronischer Krankheiten und anderer gesundheitlicher Probleme bei US-amerikanischen Kindern bei? Inwieweit ist Überimpfung ein Auslöser für Autismus? Haben wir aus einer zweifellos guten Vorgehensweise (der Impfung von Kindern) etwas gemacht, das in Wahrheit schädlich ist?
Allein sich diese Fragen zu stellen, ist für einen eigentlich impfbefürwortenden Arzt, wie ich es einer bin, sowie für eine impfbefürwortende Mutter und Wissenschaftlerin wie meine Mitautorin Jennifer Margulis eine kontroverse Angelegenheit. Trotzdem müssen wir diese Fragen dringend stellen und beantworten und einen sichereren und saubereren Impfplan aufstellen, um unsere Kinder sowohl vor Infektionen als auch chronischen Krankheiten zu schützen.
Wir möchten nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und halten auch nicht alle Impfungen per se für problematisch. Wenn Sie ein Anti-Impfbuch suchen, sollten Sie dieses wieder ins Regal zurückstellen. Wir sind davon überzeugt, dass Impfungen unzählige Leben gerettet haben und einen sehr wichtigen Platz in der modernen Medizin einnehmen. Sorge macht uns allerdings, dass manche Impfungen für manche Kinder nicht sicher sind und dass das aktuelle Impfschema der CDC möglicherweise mehr Kindern schadet als die medizinischen Fachkräfte und Vertreter der Gesundheitsbehörden zugeben möchten.
Dieses Buch beginnt mit einer wichtigen Grundüberzeugung: Wir sind davon überzeugt, dass die Eltern – und nicht die Gesundheitsbehörden, nicht die Regierung und nicht einmal die Ärzte – am besten in der Lage sind, gesundheitliche Entscheidungen für ihre Kinder zu treffen. Außerdem meinen wir, dass Eltern alle verfügbaren Informationen bekommen müssen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
2008 eröffnete ich meine eigene Praxis, „Integrative Pediatrics“. Ein Jahr später gründete ich eine Akutklinik für Kinder, damit Familien außerhalb der Sprechstunden und am Wochenende medizinisch gut versorgt werden. In den vergangenen sieben Jahren habe ich ein Impfprotokoll erstellt, bei dem ich hervorragende Ergebnisse beobachten konnte – und das die Kinder sowohl vor Infektionskrankheiten als auch den Immunerkrankungen und Hirnleistungsstörungen schützte, die heutzutage so viele Kinder in den USA quälen. In meiner Praxis in Portland sind momentan mehr als elftausend Kinder – über zweitausend davon schon seit ihrer Geburt. Die, die meinen Impfplan befolgen, gehören zu den weltweit gesündesten Kindern. Mein Plan, den ich als „überlegten Impfplan“ bezeichne, umfasst manche Impfungen und liefert Eltern wissenschaftlich bewiesene und vernünftige Methoden zur Stärkung des Immunsystems der Kinder. Ich bin ein impfbedachter Arzt. Mit diesem Ausdruck bezeichne ich Ärzte, welche die Eltern nicht wegschicken, wenn sie sich gegen manche oder auch alle Impfungen entscheiden, und die wissen, wie wichtig es ist, dass zwischen den Impfungen ausreichend Zeit ist und dass bei der ärztlichen Betreuung immer der Patient im Mittelpunkt stehen muss.
Dieses Buch beruht nicht nur auf meiner umfangreichen Erfahrung als praktizierender Kinderarzt, der Routine-Kinderkrankheiten ebenso wie kinderärztliche Notfälle behandelt, sondern auch auf Informationen, die meine Mitautorin und ich im ganzen Land bei impfbedachten Ärzten gesammelt haben, die genau wie ich ihre Patienten ohne viel Aufhebens auf individuellerer Basis behandeln. Und das mit großem Erfolg.
Wir geben Ihnen die aktuellsten Informationen zu bekannten Risiken und Nutzen von Impfungen, sodass Sie fundierte Entscheidungen für Ihre Familie treffen können. Wir möchten, dass die US-amerikanischen Kinder auf sichere Art und Weise geimpft werden und wir gleichzeitig eine ausreichende Herdenimmunität gegen Infektionskrankheiten aufbauen, sodass jeder in unserer Gesellschaft geschützt ist.
Es war noch viel zu früh am Morgen, als das Telefon klingelte. Schlaftrunken nahm ich den Anruf entgegen, bei dem ich dachte, es handelte sich um einen Notfallpatienten. Die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte etwas, das mein Gehirn nicht begreifen konnte: Tsitsi, meine afrikanische Schwester, war an einem schweren Herzinfarkt gestorben. Tsitsi war Taurais Schwester gewesen. Nach Taurais Tod wuchsen Tsitsi und ich zusammen in Rhodesien auf. Sehr gut ausgebildet, aber ohne Aussicht auf Arbeit in Simbabwe zogen Tsitsi und ihr Mann Weston letztlich nach New Hampshire. Weston starb im Alter von nur achtunddreißig an Darmkrebs und Tsitsi war seither alleinerziehende Mutter von vier kleinen Kindern gewesen. Jetzt war auch Tsitsi gestorben.
„Ich glaube, wir sollten uns um die Kinder kümmern“, sagte ich zu meiner Frau Maiya, nachdem ich aufgelegt hatte.
„Ich bin dabei“, antwortete sie ohne zu zögern.
An dem Abend sprachen wir mit unseren zwei Töchtern, Natalie und Aja, und unseren drei Söhnen Noah, Tucker und Luke. Obwohl Maiya und ich uns häufig schon davon überfordert fühlten, uns um fünf Kinder zu kümmern und beide Vollzeit zu arbeiten, wollten wir nicht, dass Tsitsis Kinder getrennt würden und zu Pflegeeltern in New Hampshire kamen. Wir adoptierten sie als unsere eigenen Kinder und ziehen sie seitdem auf.
Nur die Älteste, Rufaro, konnten wir aufgrund ihres Alters nicht rechtmäßig adoptieren. Schon als kleines Mädchen wollte Rufaro Ärztin werden. Eigentlich hatte sie in der Woche, in der ihre Mutter starb, die Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium machen sollen. Eine Zeit lang blieb Rufaro bei uns in den USA, doch als ihre Aufenthaltsgenehmigung auslief, musste sie nach Kanada reisen, wo sie als Bürgerin Simbabwes den Flüchtlingsstatus bekommen konnte. Seit dem Tod ihrer Mutter wurde Rufaro zweimal zum Medizinstudium zugelassen. Aber wir haben es gerade so geschafft, uns um die anderen Kinder zu kümmern, und Rufaro hatte niemals das Geld dafür. Bis zu diesem Jahr! Sie ist jetzt einunddreißig und hat ein Stipendium der kanadischen Regierung für ein Medizinstudium erhalten. Im Sommer vor Studienbeginn arbeitete sie als medizinische Forscherin in meiner Praxis und wohnte bei uns. Morgens fuhren wir gemeinsam zur Arbeit und sprachen darüber, was es bedeutet, Arzt zu sein, und wie man sich am besten um andere kümmern kann. Wir sprachen über den ersten und wichtigsten Grundsatz, den jeder Arzt lernt: Primum non nocere; erstens nicht schaden. Rufaro liegt besonders die Gesundheit von Frauen weltweit am Herzen und sie möchte zu Ärzte ohne Grenzen gehen. Sie möchte Frauen und Kindern dabei helfen, ein besseres, gesünderes Leben zu führen. Sie möchte etwas bewegen, um damit ihre Eltern zu ehren, sowohl die lebenden als auch die verstorbenen.
Zwar ist dieses Buch in erster Linie für Eltern gedacht, doch wir hoffen, dass auch alle angehenden (wie Rufaro) und praktizierenden Ärzte, unabhängig davon, ob sie schon lange dabei sind oder ihre Karriere gerade erst beginnen, es lesen werden. Überlegt Impfen ist nicht nur eine Anleitung, um weise zu entscheiden, welche Impfungen für die Gesundheit Ihrer Familie nötig sind, sondern bietet auch einen umfassenden Überblick über die Faktoren, die die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder beeinflussen.
Die Informationen in diesem Buch sind jetzt nötiger denn je. Die Gesundheit unserer Kinder steht auf dem Spiel.
* In Deutschland entwickelt die STIKO die Impfempfehlungen. Die hier beschriebenen Impfempfehlungen und Impfstoffzusammensetzungen beziehen sich auf die USA.
Als Brayen Perez neun Jahre alt war, lief er in die Küche, schnappte sich vom Tisch eine Flasche, in der er Limonade vermutete, und kippte den Inhalt hinunter. Es brannte im Mund und Hals und Brayen schrie vor Schmerzen. Er hatte nicht gewusst, dass sein Vater, weil das Spülbecken verstopft war, von einem Nachbarn einen Abflussreiniger bekommen und diesen in die Limonadenflasche gefüllt hatte. Brayen verbrachte die nächsten zweiunddreißig Tage12 auf der Intensivstation und konnte weder schlucken noch sprechen. Ernährt wurde er über eine Magensonde. Mittlerweile geht es ihm besser, aber sein Vater hat sich selbst noch nicht verziehen.
Kinder in den USA haben sich auch mit Scheibenwischwasser13 (das für ein Kindergetränk gehalten wurde) und Lampenöl14 (das für Apfelsaft gehalten wurde) vergiftet. Manche erholen sich. Andere haben kein so großes Glück. Obwohl er sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, starb in Oklahoma der kleine Jhonethyn Bumpas15 nur drei Stunden nach einem solchen Missverständnis.
Eltern verstehen problemlos, dass Chemikalien in Abflussreinigern sehr giftig sind und sie sie unbedingt außer Reichweite ihrer Kinder aufbewahren müssen. Allerdings fällt es ihnen weitaus schwerer, zu begreifen, dass schon kleinste Mengen alltäglicher Chemikalien, die zwar nicht sofort giftig wirken, verheerend für unsere Kinder und insbesondere deren sich entwickelnden Gehirne sein können.
Bei Giftstoffen erkläre ich den Eltern, dass eins und eins nicht zwei ergibt: Es könnte zehn oder sogar einhundert ergeben! Wenn wir geringe Mengen giftiger Chemikalien miteinander vermengen, kann ihre Wirkung weitaus schädlicher sein, als wenn jemand die Giftstoffe jeweils einzeln zu sich nimmt. Möglicherweise kommt Ihr Kind mit der wiederholten Gabe einer schädlichen Substanz gut zurecht, aber die Giftstoffe sammeln sich dennoch im Körper und können somit im Laufe der Zeit zu Schäden führen (so wie Zigarettenrauch oder Röntgenstrahlen). Die Menge, der Eintrittspfad, die Dauer der Exposition, die individuelle Empfindlichkeit gegenüber dem chemischen Stoff sowie das Vorhandensein anderer Giftstoffe im Körper sind alles wichtige Aspekte der Toxizität. Sich entwickelnde Föten und Neugeborene sind am stärksten gefährdet.
Die CDC schätzen aktuell, dass eins von fünfundvierzig US-amerikanischen Kindern16 an einer Autismus-Spektrum-Störung leidet. Für Deutschland liegen keine Zahlen vor, jedoch wird weltweit von einer Prävalenz von 0,6 bis 1 Prozent ausgegangen.
Neben Autismus konnten wir bei Kindern auch einen exponentiellen Anstieg anderer Erkrankungen des Gehirns beobachten, darunter Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Ängste und Depressionen.
Zwar spielen auch genetische Faktoren eine Rolle, aber ich bin davon überzeugt, dass wir die Gehirne unsere Kinder vergiften, indem wir sie sowohl nicht-getesteten Chemikalien als auch bekannten Neurotoxinen aussetzen – und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem sie am verletzlichsten sind und sich sehr schnell entwickeln. Autismus ist eine Umwelterkrankung, eine Epidemie, die wir verursacht haben, weil wir keine evidenzbasierte Medizin angewandt haben. Das sage ich nicht, weil ich Ihnen Angst machen möchte, sondern weil ich Ihnen zu mehr Handlungsfähigkeit verhelfen möchte. Sie müssen wissen, welche Umweltgifte neurologische Entwicklungsstörungen verursachen und somit wahrscheinlich zur Autismus-Epidemie und anderen Entwicklungsstörungen und psychischen Erkrankungen beitragen. Dann können Sie nämlich alles tun, um diese Stoffe zu vermeiden und ein gesundes Baby zu haben.
Ich werde häufig von Familien mit autistischen oder anderweitig neurologisch kranken Kindern aufgesucht, weil ich den Ruf habe, diesen Kindern mit integrativer Medizin und Vorgehensweisen zu helfen, die ihre eigene natürliche Biochemie fördern, um somit bestmöglich zu heilen und sich zu erholen. Ich habe keine spezielle Heilmethode für Autismus; das hat leider niemand. Aber ich bin ein offener Arzt und informiere mich über Heilmethoden, die funktionieren, damit ich meine Vorgehensweise individuell anpassen und das Kind als Ganzes betrachten kann. Ich höre den Eltern zu. Mein Ansatz stößt auch bei vielen Fachärzten für funktionelle Medizin und naturheilkundlichen Medizinern (Ärzten, die sowohl in westlicher als auch alternativer Medizin ausgebildet sind) sowie Ärzten für integrative Medizin, wie ich einer bin, auf Zustimmung. Wir versuchen, die eigentliche Ursache der von uns behandelten Krankheiten zu finden. Wir machen Tests auf genetische Schwachstellen. Wir heilen, indem wir die Biochemie wiederherstellen und die körpereigene Fähigkeit, Giftstoffe auszuscheiden, fördern. Außerdem nutzen wir neben Medikamenten auch die Ernährung zur Wiederherstellung der Gesundheit.
Woher weiß ich, dass wir Ärzte zu Autismus beitragen? Weil es bei den mehr als eintausend Kindern, die ich seit 2008 seit ihrer Geburt begleite und deren Eltern sich an meinen Impfplan hielten, keinen einzigen neuen Fall von Autismus gab.
Und ich bin nicht alleine. Meine landesweiten Kollegen, die ähnliche impfbedachte Konzepte verfolgen und die Impfgaben bei Kleinkindern zeitlich besser verteilen sowie Impfungen in Familien mit einem Autismusrisiko gänzlich vermeiden, sehen ebenfalls hervorragende Resultate.
Zahl der Kinder mit diagnostiziertem Autismus, deren Eltern sich vermutlich an den Rat durchschnittlicher US-amerikanischer Kinderärzte hielten: eins von fünfundvierzig.
Zahl der Kinder mit diagnostiziertem Autismus, deren Eltern sich an meinen Impfplan hielten: null.
Ich kenne einen Arzt, der jahrelang dabei zusah, wie sein Sohn tagtäglich Stunden lang Spielzeugautos nebeneinander aufreihte, ohne auf die Idee zu kommen, dass möglicherweise mit seinem Gehirn etwas nicht in Ordnung sein könnte. „Er ist halt durch und durch ein Junge“, war die Erklärung des Vaters. Auch seine Frau war dieser Meinung. Sein Sohn lernte im Kindergarten nicht das ABC und verfügte über so gut wie kein Erinnerungsvermögen. Die Schule fiel ihm sehr schwer. Doch erst als er in der dritten Klasse eines Tages nach Hause kam und zu seinem Vater sagte: „Papa, ich bin das dümmste Kind der Klasse“, gestanden sich die Eltern ein, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
Tests ergaben, dass der Körper des kleinen Jungen sehr stark mit Schwermetallen belastet war und er einen MTHFR-Defekt hatte. Dabei handelt es sich um eine Mutation im genetischen Code, die eine Stoffwechselstörung hervorruft und die Ausscheidung von Giftstoffen erschwert. (Mehr über MTHFR-Defekte erfahren Sie in Kapitel 2.)
Bevor sie begriffen, wie schwerwiegend die Erkrankung ihres Sohnes war, hatte sich die Familie keinerlei Gedanken darüber gemacht, ob man verarbeitete Lebensmittel vermeiden und stattdessen Biolebensmittel essen, Wasser filtern oder Giftstoffe jeglicher Art vermeiden sollte. Ein Arzt, der mit einer Krankenschwester verheiratet war – sie hatten natürlich niemals den Zeitpunkt oder die Notwendigkeit einer jeden Impfung oder anderer medizinischer Maßnahmen infrage gestellt. Doch ihr Sohn war im Laufe der Zeit immer stärker durch schädigende Umwelteinflüsse vergiftet worden.
Anamnese
GIFTSTOFFE, DIE MÖGLICHERWEISE AN ADHS, ADS, ANGST, AUTISMUS UND ANDEREN ENTWICKLUNGSVERZÖGERUNGEN BETEILIGT17 SIND
Aluminium, ein Metall, das als Adjuvans in Impfstoffen und anderen Arzneimitteln enthalten ist; wird auch als verunreinigende Substanz in intravenös verabreichter Nahrung gefunden.
Aspartam (Canderel, NutraSweet, auch bekannt als E951), ein künstliches Süßungsmittel, das als Zuckerersatz in verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken verwendet wird.
Endokrine Disruptoren18, alle chemischen Substanzen, die das menschliche endokrine System (Hormonsystem) beeinflussen, darunter Pestizide, Unkrautvernichtungsmittel, chemische Weichmacher in Plastik, Feuerschutzmittel und Chemikalien in Landwirtschaft, Seuchenbekämpfung, Herstellung und industrieller Verarbeitung. Zu den bekannten endokrinen Disruptoren gehören BPA, DDT, DEHP, DES, Dioxin, PCB und PCBE.
Fluorid, ein chemischer Stoff, der dem Trinkwasser19 hinzugefügt wird und in Zahnpasta, Pestiziden, Teflonpfannen sowie verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken zu finden ist.
Methanol, ein chemischer Stoff, der in Zigarettenrauch20, Lebensmitteln in Dosen und Gläsern, geräuchertem Fisch und Fleisch sowie allen aspartamhaltigen Lebensmitteln zu finden ist
Paracetamol21, ein Schmerzmittel, das in mehr als sechshundert frei verkäuflichen und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln enthalten ist, darunter Wick Medinait, Tylenol, Dextromethorphan-Hustenstiller und das in vielen Ländern erhältliche Sudafed.
Quecksilber, ein chemisches Element, das in Thiomersal22 (ein quecksilberhaltiger Konservierungsstoff, der bis 2001 sehr häufig in Impfstoffen für Kinder enthalten war und auch heute noch in manchen Grippe-, DTaP-, DT- und Meningokokken-Impfstoffen enthalten ist), Dentalamalgam (Zahnfüllungen), Fisch, Meeresfrüchten und fischfressenden Tieren zu finden ist, wird von kohleverbrennenden Fabriken und Aluminiumhütten in die Luft freigesetzt.
Natürlich machte sich mein Bekannter große Vorwürfe. „Wir sind daran schuld“, meinte er immer wieder verzweifelt. „Meine Frau hat in der Schwangerschaft Diät-Limos getrunken. Und bei jedem Wehwehchen hat sie Paracetamol geschluckt und außerdem den ganzen Ultraschalluntersuchungen zugestimmt.“
War es ihre Schuld? War es die Schuld der Kinderärzte? Die der Regierung? Oder waren die Pharmaunternehmen schuld? Das spielt keine Rolle. Wichtig ist allerdings, dass die Hirnfunktionsstörungen und Lernprobleme ihres Sohnes vermieden hätten werden können. Ihre Geschichte könnte genauso gut jedermanns Geschichte sein.
Unsere Kinder wissen, dass wir sie lieben und dass wir ihnen niemals absichtlich Leid zufügen. Aber ich bitte Sie, bewusst vorzugehen, sich zu informieren und sich genau jetzt dafür zu entscheiden, kleine, aber entscheidende Veränderungen vorzunehmen, die jeden Aspekt der Gesundheit Ihres Kindes verändern können.
Aspirin war bis Anfang der 1980er in den USA das Schmerzmittel der Wahl. Dann gab es immer mehr Hinweise darauf, dass Aspirin zum Reye-Syndrom führen könnte, einer sehr seltenen, aber potenziell tödlichen Erkrankung, die sich durch Schwellungen von Hirn und Leber äußert. Mitte der 1980er war es dann so, dass aufgrund der Bedenken, dass kleine Kinder am Reye-Syndrom erkranken könnten, sowie durch sehr erfolgreiche Werbung von Johnson & Johnson Paracetamol Aspirin als primäre Behandlung von Fieber und Schmerzen bei Schwangeren und kleinen Kindern abgelöst hatte. Paracetamol ist der Hauptwirkstoff in Tylenol, einem in den USA häufig verwendeten Medikament, und ist in mehr als sechshundert frei verkäuflichen und verschreibungspflichtigen23 Medikamenten enthalten (in Deutschland u. a. in Benuron, Buscopan, Grippostat C, Thomapyrin oder Paracetamol ratiopharm).
Doch 2008 veröffentlichte ein Team von fünf Wissenschaftlern unter der Leitung von Stephen Schultz an der University of California, San Diego, eine wichtige Studie, die dreiundachtzig Fälle von Kindern mit Autismus mit achtzig Kontrollpersonen verglich. Die Studie fand heraus, dass Kinder, die nach der Masern-, Mumps- und Rötelnimpfung Tylenol bekommen hatten24, deutlich eher an Autismus erkrankten, als Kinder, die das Medikament nicht bekommen hatten. Zwar hatte die Studie einige Schwachstellen – der Stichprobenumfang war recht gering, sie verließ sich auf die Erinnerungen der Eltern und es gab keine Überprüfung der Krankenakte, um die Autismusdiagnose oder die Gabe von Paracetamol zu bestätigen – aber dennoch waren die Ergebnisse bedeutsam. Bei Kindern, die im Alter von zwölf bis achtzehn Monaten Paracetamol erhalten hatten, war die Wahrscheinlichkeit von Autismus acht- bis zwanzigmal größer als bei Kindern, die Ibuprofen oder gar kein Schmerzmittel erhalten hatten. Eltern von Kindern, die autistisch waren, berichteten ebenfalls über mehr Nebenwirkungen nach der MMR-Impfung, darunter Fieber, Ausschlag, Durchfall, Reizbarkeit und Anfälle, als Eltern von Kindern, die nicht an Autismus erkrankt waren.
Für sich allein genommen ist diese Studie möglicherweise nicht ausreichend, damit medizinische Fachkräfte und Eltern den Kindern kein Paracetamol mehr geben, denn schließlich ist es für viele ein effektives Schmerzmittel. Aber zusammen mit anderen veröffentlichten Studien und Laborforschungen sollte die Studie von Schultz, die Paracetamol mit Autismus in Verbindung bringt, ein deutliches Warnsignal sein. Durch Forschungen an Laborratten25 aus den 1980ern sowie Studien mit anderen Säugetieren in den 1990ern wissen wir, dass Paracetamol – insbesondere im Zusammenhang mit Testosteron – katastrophale Auswirkungen auf lebende Zellen26 haben und zu mitochondrialen Störungen und Glutathion-Mangel führen kann. Meinen Patienten erkläre ich, dass Glutathion so was wie der Wischmopp der Natur ist – eine wichtige biochemische Substanz, die der Körper braucht, um Giftstoffe zu binden und aus dem Körper hinauszubefördern. Aus nicht geklärten Gründen haben autistische Kinder einen niedrigeren Glutathionspiegel27. Bekommen Kinder, die sowieso schon anfällig sind, Tylenol28 oder andere paracetamolhaltige Medikamente, insbesondere in Kombination mit einem bekannten Neurotoxin (Aluminium, das beispielsweise intramuskulär in Form einer Impfung verabreicht wird), könnte dies ihren Gehirnen den Rest geben.
Eine kürzlich von Forschern der University of Massachusetts durchgeführte Studie zeigte, dass Autismus bei beschnittenen Jungen häufiger ist als bei unbeschnittenen. Die Forscher sind nicht der Ansicht, dass die Beschneidung29 selbst zu Autismus führt, verdächtigen aber das Schmerzmittel, das die kleinen Jungen währenddessen erhalten, und schlussfolgern, dass es immer mehr experimentelle und klinische Beweise für einen Zusammenhang zwischen dem Paracetamolstoffwechsel und Autismus und ähnlichen Entwicklungsstörungen gibt. Am möglicherweise besorgniserregendsten ist eine dänische Studie mit über 64.000 Müttern und Kindern, die im April 2014 im Journal JAMA Pediatrics veröffentlicht wurde. Diese Studie fand heraus, dass die Einnahme von Paracetamol (jedoch nicht von Ibuprofen) während der Schwangerschaft zu einem deutlich höheren Risiko von Aufmerksamkeitsdefizitstörungen30 beim Nachwuchs führt. Je mehr Paracetamol die Mutter während der Schwangerschaft genommen hatte, desto wahrscheinlicher war es, dass das Kind unter einer schweren Aufmerksamkeitsdefizitstörung und Hyperaktivität litt.
Während meines Medizinstudiums Anfang der 1980er wurde uns gesagt, die Gabe von Aspirin an Säuglinge und Kleinkinder sei aufgrund des Risikos des Reye-Syndroms gefährlich. Leider muss ich zugeben, dass ich aktiv zur Paracetamol-Revolution beigetragen habe. Junge, dynamische, optimistische Pharmavertreter von Johnson & Johnson kamen ins Krankenhaus, brachten uns zur Spätschicht Donuts mit, ließen ein paar kostenlose Proben da, druckten uns die neuesten Informationen über die Gefahren von Aspirin und die Vorteile von Tylenol aus, damit wir diese unseren Patienten geben konnten. Ohne es zu hinterfragen, gaben wir Kindern Tylenol, ehe wir sie impften, und rieten auch den Eltern, es den Kindern direkt nach der Impfung zu verabreichen, insbesondere beim Ganzkeimimpfstoff gegen Keuchhusten, der dafür bekannt war, zu alarmierend hohem Fieber und Krampfanfällen zu führen. (Mittlerweile wurde er vom Markt genommen.) Klinisch konnten wir beobachten, dass die Verabreichung von Paracetamol die Häufigkeit von Krampfanfällen nach Impfungen reduzierte, weshalb wir Eltern zur Gabe drängten. Wir hatten keine Ahnung, dass unsere Empfehlungen zur explosionsartigen Ausbreitung neurologischer Schäden, Entwicklungsverzögerungen und immunologischen Störungen bei Kindern führten.
Der Zusammenhang zwischen Aspirin und dem Reye-Syndrom wurde seitdem infrage gestellt. Ein umfangreicher Review aus dem Jahre 2007 schlussfolgerte: „Die Annahme einer definierten Ursache-Wirkungs31-Beziehung zwischen der Einnahme von Aspirin und dem Reye-Syndrom bei Kindern wird nicht durch ausreichende Tatsachen unterstützt“ (Hervorhebung stammt von mir). Doch trotz der ständig wachsenden Zahl der Beweise, die gegen die pränatale und pädiatrische Gabe von Paracetamol sprechen, wird Paracetamol weiterhin verschrieben.
Es gibt auch noch weitere Punkte, die gegen Paracetamol sprechen. Es ist die Hauptursache für akutes Leberversagen32 in den USA; mindestens eine Metaanalyse und eine sorgsam konzipierte, randomisierte Studie fanden heraus, dass es in Wahrheit kein sehr wirksames Schmerzmittel33 ist; und anscheinend führt es auch in der richtigen Dosierung zu Lebererkrankungen. Weil der Wirkstoff in so vielen verschiedenen Produkten enthalten ist und Eltern die Inhaltsstoffe der Medikamente meist nicht lesen, wird dem Kind leicht eine toxische Menge verabreicht.
Bis zum Vorliegen weiterer Informationen halte ich es für unverantwortlich, ja sogar gefährlich, wenn Ärzte paracetamolhaltige34 Produkte für Schwangere oder kleine Kinder empfehlen. Dr. William Parker, außerordentlicher Professor an der Duke University Medical School, der sich seit über zehn Jahren mit Immundefekten beschäftigt, ist einer der Wissenschaftler, die der Ansicht sind, dass es zu einem gewaltigen und sofortigen Rückgang der Autismuszahlen führt, wenn wir aufhören, Paracetamol in der Schwangerschaft und frühen Kindheit zu verschreiben. Um die Gehirne und Körper unserer Kinder besser zu schützen, erkläre ich meinen Patienten, dass es am besten ist, wenn man in der Schwangerschaft und frühen Kindheit überhaupt kein Paracetamol mehr nimmt. Außerdem rate ich Schwangeren und Eltern von kleinen Kindern, auch mit Ibuprofen vorsichtig zu sein. Zwar ist dieses Schmerzmittel weniger toxisch als Paracetamol, doch diese Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) kann Geschwüre, Blutungen und Löcher in Magen und Darmwand und möglicherweise Darmdurchlässigkeit und Zöliakie verursachen. Die meisten Ärzte würden Ihnen nicht sagen, dass Nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen für mehr als 100.000 Krankenhausaufenthalte und 16.000 Todesfälle35 jährlich verantwortlich sind.
Zum Glück gibt es viele wirksame, nicht toxische Möglichkeiten, wenn Sie oder Ihr Kind etwas gegen Schmerzen benötigen. Kopfschmerzen und kleinere Wehwehchen in der Schwangerschaft (und auch bei kleinen Kindern) sind häufig durch Dehydrierung, starke Müdigkeit und Stress verursacht. Es kann schon viel ausmachen, wenn man die zugrunde liegenden Symptome mit Massagen, besseren Schlafgewohnheiten, wirksamen Techniken zum Stressmanagement und besserer Flüssigkeitszufuhr angeht. Schwangere und Kinder berichten auch, dass es ihnen hilft, wenn sie sich einen kalten Waschlappen mit ein paar Tropfen Lavendelöl auf die Stirn legen. Dies empfiehlt auch Dr. Aviva Romm, eine Ärztin für integrative Medizin in West Stockbridge, Massachusetts, die in Yale studiert hat. Ein häufiger Grund für Kopfschmerzen36 ist auch Magnesiummangel, weshalb Bäder mit Epsom-Salz Linderung bringen können (das Salz ist reich an Magnesium, das somit über die Haut aufgenommen wird). Auch der Verzehr magnesiumreicher Nahrungsmittel (dunkles Blattgemüse, Nüsse, Kerne, Bohnen und Fisch, der unten in der Nahrungskette steht) ist eine sichere und effektive Methode, den Körper mit diesem heilsamen Element zu versorgen, ohne sich über Nebenwirkungen Gedanken machen zu müssen (es sei denn, Sie mögen Fischgeruch nicht). Auch Kurkuma, ein Gewürz aus einer ingwerähnlichen Wurzel37, das besonders in der indischen Küche beliebt ist, ist ein kraftvoller Entzündungshemmer.
Ein schnelles Kopfschmerzmittel für Erwachsene und Kinder ist Wasser mit Kurkuma. (In ein Glas mit rund 230 ml Wasser geben Sie für Kinder unter fünf Jahren einen viertel Teelöffel Kurkuma, für fünf- bis zehnjährige Kinder einen halben Teelöffel und einen ganzen Teelöffel bei älteren Kindern und Erwachsenen.) Es ist praktisch, immer einige leere Gelatinekapseln im Haus zu haben (die kann man online oder im Reformhaus kaufen), diese mit gemahlener Kurkuma zu füllen und statt Paracetamol oder Ibuprofen einzunehmen.
Aspartam, den künstlichen Süßstoff in Diätgetränken, Kaugummi und Süßwaren, gibt es in den USA seit 1981 und in Deutschland seit 1990. Er ist in unzähligen, alltäglichen Supermarktprodukten enthalten und wird oftmals voller Stolz als kalorienarme Alternative zu Zucker angepriesen. Aspartam ist für niemanden gesund, daran besteht kein Zweifel. Insbesondere Schwangeren, Stillenden und jungen Kindern rate ich, einen großen Bogen um Aspartam zu machen. Es wird im menschlichen Körper zu Methanol zerlegt und anschließend in Formaldehyd umgewandelt.
Ja, Formaldehyd, die gleiche Substanz, die auch zum Einbalsamieren von Toten verwendet wird, damit sie nicht verrotten. Formaldehyd ist ein bekanntes Karzinogen38 (eine Substanz, die Krebs verursacht). Manche Wissenschaftler sind außerdem der Auffassung, dass Formaldehyd eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Multipler Sklerose39 und Autismus40 spielt.
Als klebriges Molekül, das sich an fast jedes Molekül im Körper binden kann, beeinflusst Formaldehyd das Immunsystem so, dass der Körper sein eigenes Gewebe zerstört.
Das geschieht wie folgt: Nachdem man Aspartam aufgenommen hat, wird es zu Methanol (Holzalkohol) und die beiden Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure aufgespalten. Aufgrund ihrer geringen Größe können die Methanolmoleküle die Blut-Hirn-Schranke passieren, werden in Formaldehyd umgewandelt und schädigen dann das Myelin, die Membran aus Proteinen, die die Nervenzellen ummantelt. Über diese Myelinschicht werden Informationen41 durch unser Nervensystem geschickt.
Die für Menschen tödliche Dosis Methanol beträgt 0,3 bis 1,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das bedeutet, ein einjähriges Kind42 mit einem Gewicht von 10 Kilo könnte nach dem Konsum von gerade einmal 3 Gramm Methanol sterben. Im Vergleich dazu beträgt die tödliche Dosis von Ethanol (dem berauschenden Bestandteil von Alkohol) 7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das gleiche, 10 Kilogramm schwere, einjährige Kind müsste für eine tödliche Dosis also mehr als 70 Gramm Ethanol43 trinken.
Die CDC warnen, dass Methanol „bei Menschen zu angeborenen Fehlern des zentralen44 Nervensystems führen kann“ und ein mutmaßliches Entwicklungsgift ist. Zahlreiche Studien an Tieren haben gezeigt, dass Methanol das Nervensystem45 von Föten schädigt. Das bedeutet, dass nur geringe Mengen Formaldehyd nötig sind, um einen Fötus ernsthaft zu schädigen. Man hat herausgefunden, dass Formaldehyd bei Mäuseembryonen46 bereits in einer tausendmal niedrigeren Konzentration als Methanol tödlich wirkt. Auch Phenylalanin und Aspartamsäure, die Aminosäuren, in die der Körper Aspartam umwandelt, haben bei empfindlichen Personen eine nachweislich neurotoxische Wirkung – und in ausreichend hoher Dosis sogar bei allen Menschen. Das Unheil ist also vorprogrammiert.
Falls Sie noch immer nicht davon überzeugt sind, dass man von Aspartam die Finger lassen sollte: Eine neue Studie zum Aspartamkonsum, die 550 Mütter, deren Kinder nicht an Autismus litten, mit 161 Müttern verglich, deren Kinder später die Diagnose Autismus erhielten, fand heraus, dass die Mütter von autistischen Kindern im Durchschnitt mindestens zweimal mehr Methanol konsumierten als die Mütter von neurotypischen Kindern (142 Milligramm zu 67 Milligramm). Zwar handelt es sich dabei erst um eine Vorstudie, sie lässt aber auf einen engen Zusammenhang47 zwischen höherem Methanolkonsum und anschließenden Gehirnanomalien schließen.
In der Peer-Review-Fachzeitschrift48Medical Hypotheses erklären die beiden Wissenschaftler Dr. Woodrow Monte, ein Lebensmittelwissenschaftler und emeritierter Professor für Ernährung an der Arizona State University, und Ralph Walton, warum die Toxizität von Methanol bei Menschen in den vergangenen fünfzig Jahren nicht beachtet wurde. Sie argumentieren, dass alle Studien zur Toxizität an Säugetieren durchgeführt wurden (Primaten, Hasen, Ratten, Mäuse und Schweine), die ein Enzym namens Katalase besitzen, das Formaldehyd leicht aufbricht, sodass es nicht giftig ist. Menschen verfügen allerdings nicht über die gleiche Art der Katalase wie alle anderen Säugetiere. Darum kann hoch reaktives Formaldehyd in ihren Gehirnen produziert werden und sich an Proteine DNA und RNA binden, wodurch das Immunsystem auf gefährliche Art und Weise aktiviert wird.
Die Quintessenz ist ziemlich simpel: Ich rate meinen Patienten, überhaupt keine Getränke mit Aspartam, so wie das Crystal Light, das die Frau meines Freundes so gern trank, zu konsumieren. Da Methanol auch in Obst und Gemüse aus Konservendosen, Gläsern, Tüten etc. enthalten ist, sollten Sie frisch gepressten Saft trinken und frisches bzw. tiefgefrorenes Obst und Gemüse essen. Klingt doch einfach, oder?
2003 nahm ich in Portland, Oregon, an einer Konferenz des Autism Research Institute teil, die den Titel „Defeat Autism Now!“ (auf Deutsch so viel wie „Autismus jetzt bekämpfen!“) trug. Es war eine Erfahrung, die mein Leben veränderte. Auf der Konferenz präsentierte eine Gruppe medizinischer Wissenschaftler und anderer Experten eine gewaltige Menge wissenschaftlicher Daten zur Neurotoxizität von Quecksilber. Zu der Zeit war Thiomersal, ein quecksilberhaltiges Konservierungsmittel, Bestandteil von Mehrfachdosis-Impfstoffen für Kinder, um das Wachstum von Bakterien und Pilzen zu verhindern. Bis zu jenem Wochenende hatte ich wenig über die Bestandteile von Impfstoffen gewusst, obwohl ich sie tagtäglich Kinder verabreichte.
Während des Medizinstudiums lernen wir, welche Wunder Impfungen vollbringen, aber nichts darüber, was genau sie enthalten. Nach dem Studium schauen sich die neuen Ärzte nach Jobs um, lernen, wie man eine Praxis führt, hetzen von einem Patienten zum nächsten und zahlen viele Jahre lang enorme Schulden ab. Zwar versuchte ich als junger Arzt, mir die Zeit zu nehmen, um in Fachzeitschriften so viel wie möglich zur aktuellen Forschung zu lesen, doch meistens las ich von der Industrie finanzierte Studien und schenkte die größte Aufmerksamkeit den Regierungsflyern, die wir unseren Patienten aushändigen sollten. Es ist bequemer (und zeit- und kosteneffektiver) sich an das zu halten, was Ärzte als „Behandlungsstandard“ bezeichnen und – ohne es jemals infrage zu stellen – genau das zu praktizieren, was unsere Kollegen praktizieren. Alles andere hieße, mit dem eigenen Berufsstand zu brechen. Das ist der Grund, warum so viele von uns neue Erkenntnisse darüber, wie die medizinische Tätigkeit besser und sicherer ausgeübt werden könnte, nicht nur ignorieren, sondern häufig sogar ablehnen.
Quecksilber ist zytotoxisch (die Zellen schädigend), neurotoxisch (das Nervensystem schädigend), immunotoxisch (das Immunsystem schädigend) und nephrotoxisch (die Nieren schädigend). Weil es die Blut-Hirn-Schranke passieren kann, ist es besonders schädlich für das Hirngewebe. Eine Quecksilbervergiftung kann zu Stimmungs-, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen sowie Kopfschmerzen, Erschöpfung und Problemen mit der Bewegungskoordination führen.
Die Zeiten, in denen Kinder mit den kleinen Kügelchen aus einem zerbrochenen Thermometer spielten, die über den Fußboden kullerten und flüssig und fest zugleich erschienen, sind lange vorbei. Heute weiß jeder, dass Quecksilber giftig ist. Doch trotz unseres kollektiven Verständnisses49 für die Gefahren durch Quecksilber und dutzender wissenschaftlicher Studien, die bestätigen, wie sehr und warum es schädlich ist, enthalten noch immer ein paar Hundert frei verkäufliche sowie verschreibungspflichtige Medikamente, darunter Augentropfen und Nasensprays, Quecksilber.
Statt dass diese schädlichen Medikamente vom Markt genommen werden, drückt die FDA lieber ein Auge zu.
Möglicherweise noch beunruhigender ist, dass die US-amerikanische Regierung alles daran gesetzt hat, zu leugnen, dass das Kleinkindern verabreichte Quecksilber schädlich sein kann. Sie hat sich geweigert anzuordnen, dass Impfstoffe in Zukunft völlig quecksilberfrei sein müssen.
Schütteln Sie gerade ungläubig den Kopf? Sollten Sie.
Schon eine minimale Menge Quecksilber ist giftig. Es gibt keine für Babys und kleine Kinder sichere Quecksilbermenge.
Während meiner Fachausbildung zum Kinderarzt 1988 enthielten viele Impfstoffe Thiomersal. Als das Impfschema um noch mehr Impfungen im Kindesalter erweitert wurde, erhöhten die CDC unabsichtlich auch die Quecksilbermenge.
2000 stellte das National Research Council (NRC) fest50, dass die maximale sichere Quecksilberdosis wahrscheinlich 1 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht beträgt. Das NRC baute einen Sicherheitsspielraum ein und teilte diese Zahl durch 10, um auf die empfohlene Maximaldosis von 0,1 Mikrogramm Methylquecksilber pro Kilogramm Körpergewicht am Tag zu kommen.
Die CDC erlaubten eine höhere Quecksilberbelastung und berechneten eine Sicherheitsgrenze von 0,3 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Die FDA war sogar noch großzügiger51 und legte eine Grenze von 0,4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag fest.
Als ich 2003 in jenem Konferenzraum saß und nachrechnete, war ich erschrocken über meine eigene Ignoranz. Wir verabreichten zwei Monate alten Babys, die vielleicht gerade einmal fünf Kilogramm wogen, 62,5 Mikrogramm Quecksilber – das entsprach 125 Mal dem sicheren Grenzwert52gemäß den Richtlinien der EPA, 42 Mal der Sicherheitsmarge laut CDC und 31 Mal dem Wert, den die FDA festgelegt hatte. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, die Impfungen enthielten viel zu viel Quecksilber.
Darüber hinaus hatte man sich für die Sicherheitsstudien die aufgenommene Menge Quecksilber angeschaut. Doch wenn man einen chemischen Stoff spritzt, ist er viel giftiger, als wenn man ihn isst, denn beim Spritzen umgeht man die normalerweise ablaufende Entgiftung durch die Leber und den enterohepatischen Kreislauf, bei dem Giftstoffe von der Leber zum Darm zirkulieren und dort ausgeschieden werden.
Was taten wir unseren Kindern an? Hatten wir versehentlich eine ganze Generation vergiftet?
Es dauerte fünf Jahre, bis das Quecksilber aus den Impfstoffen für Kinder entfernt wurde, was aber nicht aufgrund einer Regierungsverordnung geschah. Im gleichen Zeitraum gab es die neue Empfehlung für Schwangere und Kleinkinder von sechs Monaten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Dieser Impfstoff enthält ebenfalls Quecksilber.
Hersteller von Impfstoffen entschieden sich freiwillig, Thiomersal auslaufen zu lassen.