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Ungeschminkter Wahr-Sinn ist eine außergewöhnliche und tiefgründige Reise durch die Erkenntnisse und Erlebnisse einer Frau, die den Mut hat, hinter die Fassaden des Lebens zu blicken. Der Leser begleitet die Autorin durch spirituelle Zeremonien, tiefe Reflexionen und transformierende Begegnungen in einem faszinierenden Dschungelsetting. Ehrlich, kraftvoll und zugleich humorvoll schildert sie, wie sie ihre inneren Blockaden löst und die Essenz des wahren Glücks findet: Vertrauen, Mut und eine ungeahnte Stärke in sich selbst. Dieses Buch lädt ein, eigene innere Blockaden zu erkennen und den Mut zu finden, Veränderungen in Angriff zu nehmen. Eine inspirierende, ehrliche Auseinandersetzung mit dem, was es wirklich bedeutet, bei sich selbst anzukommen.
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Seitenzahl: 228
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Vorwort
Vorbereitung
Die erste Kontaktaufnahme
Das Warten und die Begegnungen
Der Aufbruch ins Ungewisse
Ankunft in Iquitos
Ankunft im Paradies und die ersten Begegnungen
Ankunft im Regenwald und innere Begegnungen
Die erste Ayahuasca-Zeremonie – Eine Reise durch Licht und Schatten
Zeit im Dschungel und die Vorbereitung auf die nächste Zeremonie
Vor der zweiten Ayahuasca-Zeremonie – Wenn ich das
Die zweite Ayahuasca-Zeremonie – Ein Höllenritt der anderen Art
Ein Licht in der Dunkelheit und die Botschaften des Körpers
Die reinigende Kraft der Natur und ein langer Abend
Ein Tag voller Einsichten, Gespräche und Stürme
Ein nächtliches Unwetter und die dritte Zeremonie
Die dritte Ayahuasca-Zeremonie – Die Geburt ins Licht
Die große Transformation – Der Schmetterling und die Befreiung aus dem Kokon
Eine Nacht des Vertrauens
Die sanfte, aber kraftvolle Heilung
Die Waschmaschine des Lebens – Ein Schleudergang der besonderen Art
Nächtliche Prüfungen und der ersehnte Klogang
Die Nacht der unsichtbaren Wellen
Zwischen Traum und Realität
Der Weg der Veränderung
Eine Nacht im Trubel von Tamshiyacu
Die Magie der Zahlen, stürmische Nacht, Tiefenentspannung und die nächste Zeremonie
Die Abend Zeremonie – Hammer, Meißel und ein Presslufthammer
Busse, Träume und Mystische Nächte – Der Wahnsinn Geht
Wenn die Seele fegt – Tiefenreinigung und weiteres Erwachen
Der Sturm vor der Stille – Meine 9. Zeremonie
Die letzte Nacht und ein Abschiedsritual voller Magie
Abschied in Stille, Ankunft im Leben
Im Rhythmus des Lebens – Tanzen mit dem Dorffest
Abschied am Boulevard – Ein letzter Blick auf den
Eine Lektion in Geduld und Gelassenheit
Ein Abschied, der alles in Bewegung setzt
Vorwort
"Close your eyes and you can better see." Oft erkennen wir erst, wenn wir die Augen schließen, wie klar unser inneres Bild wirklich ist. Das wahre Glück kommt nicht von außen, sondern aus dem tiefen Inneren. "Touch yourself." Berühre dein Inneres, spüre die Verbindung zu dir selbst, und du wirst den Frieden finden, der jenseits aller äußeren Umstände liegt. In der Ruhe liegt die Kraft, und wahre Freiheit erlangst du erst, wenn du all deine inneren Blockaden gelöst hast. Es geht nicht darum, das Leben zu kontrollieren oder gegen Herausforderungen zu kämpfen – sondern sie zu managen.
Diese Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, den Fluss des Lebens anzunehmen und meine innere Welt nicht zu bekämpfen, sondern zu führen. Das ist die wahre Freiheit.
Danksagung
Vorbereitung
Davor war ich 2018 in China bei den Shaolin Mönchen gewesen, was ebenfalls eine tiefgreifende Erfahrung war. Ich fühlte, dass ich mir eine Pause von all den intensiven Erlebnissen verdient hatte.
Die verschiedenen Flugrouten und Umsteigeverbindungen verwirrten mich und ich fühlte mich überwältigt von den vielen Optionen.
Zunächst erhielt ich Besuch von einer langjährigen Freundin, die ich schon lange vor meinem Mann kennenlernen durfte.
Sie brachte ihren lustigen Ehemann mit und es war eine wahre Freude, Zeit mit ihnen zu verbringen. Wir lachten viel und erzählten unzählige Geschichten.
Diese herzerfrischende Begegnung ließ mich die nächste Reise für einen Moment vergessen und mich ganz im Hier und Jetzt verlieren.
Dann war da noch die Freundin aus dem Leistungssport, mit der ich jahrelang den Kontakt verloren hatte. Unser Wiedersehen war großartig und genauso herzerfrischend wie die anderen Begegnungen. All diese Begegnungen waren für mich besonders bedeutsam, da sie mich daran erinnerten, wie wichtig es ist, die Menschen in meinem Leben zu schätzen und die Verbindungen zu pflegen, die uns wirklich am Herzen liegen.
Zu guter Letzt erhielt ich Besuch von wunderbaren Freunden aus Mecklenburg. Ihre Tochter fühlte sich seit Jahren so wohl bei uns, dass sie sogar ihren 12. Geburtstag Anfang des Jahres in unserem Hotel feierte.
Ja, in solchen Momenten zu spüren und zu sehen, wer bei einem steht, ist beruhigend.
Der Aufbruch ins Ungewisse
Nun war es soweit: Mein Rucksack musste gepackt werden.
Die Sachen hatte ich schon Tage zuvor sorgfältig bereitgelegt.
Statt mit meinem üblichen Koffer zu reisen, entschied ich mich diesmal für einen Trekking-Rucksack. Als ich das Video von meinem Schamanen und dem kleinen Boot sah, das mich über den Amazonas bringen würde, wusste ich, dass dieser Rucksack die bessere Wahl war. Und tatsächlich, später sollte sich herausstellen, wie nützlich diese Entscheidung war.
Der Morgen begann mit einem schönen Frühstück draußen im Garten. Die Sonne schien sanft auf mein Gesicht, als ob sie mir noch einmal ihre Wärme mit auf den Weg geben wollte.
Wir standen da, Arm in Arm, während die Welt um uns herum weiterzog.
Mein Flug hatte gleich zu Beginn eine Stunde Verspätung - und das am Vollmond und Portaltag! Ich dachte mir nur: Na, wenn das kein Zeichen ist, dann weiß ich auch nicht.
Diese Reise musste einfach fantastisch werden. In Madrid landete ich gut und ich staunte, wie riesig dieser Flughafen war. Sogar eine Zugfahrt war nötig, um zum nächsten Gate zu kommen. Zum Glück hatte ich genügend Zeit und die Verspätung brachte mich nicht aus der Ruhe.
Auf dem Weg zum nächsten Flug nach Lima fühlte ich mich von all den lieben Nachrichten und guten Wünschen begleitet, die mich noch während der Autofahrt nach Berlin erreicht hatten.
Freunde und Familie dachten an mich und es war schön zu wissen, dass ich ihre guten Gedanken mit auf die Reise nahm.
Während der Fahrt schrieb ich auch mit meinem Meister Joven. Sein Cousin würde mich abholen, da Joven selbst noch mit den Vorbereitungen beschäftigt war. Auf meine Frage, wie viele Teilnehmer es bei dieser Reise denn nun sein würden, kam die Antwort: Nur ich. Oha, dachte ich mir, was hat das Universum sich dabei wohl gedacht? Doch bekanntlich gibt es ja keine Zufälle. Joven beruhigte mich und schrieb, dass wir wie eine kleine Familie sein würden.
Der lange Flug von Madrid nach Lima dauerte 11 Stunden und 54 Minuten. Ich hatte einen Fensterplatz und verließ ich meinen Platz nicht ein einziges Mal.
Der Flug ging über Nacht und durch die Zeitverschiebung von sieben Stunden blieb es lange dunkel. Die Dunkelheit hüllte mich in eine gemütliche Stille, die mich beruhigte und entspannte. So flog ich in die Nacht hinein, begleitet von den stillen Sternen am Himmel, die wie treue Begleiter über mir wachten.
Irgendwie schaffte ich es, mein Gepäck zu finden und neu einzuchecken. Die Sprache war wie immer eine Herausforderung für mich, aber ich ließ mich davon nicht entmutigen. Mit meinem Mut und einem Lächeln kam ich schließlich ans Ziel.
Der Flug nach Iquitos hatte etwas Verspätung, aber alles verlief weiter ohne Schwierigkeiten. Als ich schließlich in Iquitos landete, spürte ich, wie mein Herz vor Aufregung schneller schlug. Ich war endlich da! Draußen, gleich am Ausgang, sah ich schon den Cousin von meinem Schamanen. Er stand dort mit einem großen Schild, auf dem in dicken, freundlichen Buchstaben „Welcome Katja Schlottke“ geschrieben stand. Ein sehr freundlicher Herr mit einem breiten Lächeln und einem einladenden Winken begrüßte mich.
Mein Abenteuer begann direkt mit einer Fahrt in einem dieser lustigen Taxen, die man hier „Tuk Tuks“ nennt. Es war eine abenteuerliche Fahrt durch die lebhaften Straßen von Iquitos - bunt, laut und voller Leben.
Die Szenerie erinnerte mich an Indien, doch irgendwie schien hier alles etwas entspannter und weniger chaotisch. Wir fuhren noch gemeinsam, um eine SIM-Karte für mein Handy zu kaufen.
Das entpuppte sich als kleine Odyssee: neun Verkäufer standen herum, aber nur zwei arbeiteten am Schalter. Die Anderen waren mit ihren Handys beschäftigt. Eine SIM-Karte hier zu kaufen, war ein ganz ähnliches Unterfangen wie in Indien – nicht einfach! Ich musste eine Nummer ziehen und einige warteten schon vor mir.
Mit Ausweis und etlichen Formularen, die ausgefüllt werden mussten, klappte es schließlich dank der Hilfe meines Fahrers.
Zurück im Hotel hatte ich endlich Zeit für mich. Ich genoss eine erfrischende Dusche und zog mir etwas Lockeres an. Die warmen Temperaturen umhüllten mich wie eine sanfte Umarmung und ich fühlte mich sofort wohler. Neugierig begab ich mich auf eine kleine Erkundungstour durch die Stadt. Iquitos hatte einen ganz besonderen Charme, mit seinen alten Gebäuden, dem geschäftigen Treiben und der fröhlichen Stimmung, die in der Luft lag.
Die Tropfen prasselten wie aus Kübeln herab und ich musste noch eine Weile ausharren. Doch es war so schön dort oben, dass ich es mir mit einem Cappuccino und einem zweiten Cocktail gemütlich machte. Die Welt um mich herum verschwamm ein wenig und ich dachte: Bin ich wirklich hier in Peru?
Eine meiner drei großen Reisen ist nun auch wieder Wirklichkeit geworden. Ich in Peru, bei den Schamanen – was für ein überwältigendes Gefühl!
Nach dem Regen schlenderte ich noch ein wenig durch die Stadt, ließ den Abend auf mich wirken und tauschte noch etwas Geld um. Der Gedanke an eine wohltuende Massage kam mir plötzlich in den Sinn. Nach dem langen Flug sehnte sich mein Körper nach etwas Entspannung. Und siehe da, kaum gedacht, schon war eine Massage gefunden! Eine Stunde pure Entspannung für 80 Soles – etwa 19,19 Euro. Immer diese verrückten Zahlenkombinationen, die mir immer wieder begegneten!
Zurück im Zimmer bereitete ich mich mit einer kurzen Meditation auf die Nachtruhe vor. Die Erlebnisse des Tages zogen noch einmal wie ein bunter Film an meinem inneren Auge vorbei. Ich fühlte eine tiefe Dankbarkeit in mir aufsteigen - für diesen Moment, diese Reise und das Abenteuer, das vor mir lag. Morgen würde ein neuer, spannender Tag beginnen und ich war bereit, mich voll und ganz auf alles einzulassen - vollkommen.
Ankunft im Paradies und die ersten Begegnungen
Um 7 Uhr stand ich schließlich auf. Ich fühlte mich erfrischt und bereit für den Tag. Das Frühstück im Hotelgarten war ein Traum -tropische Früchte, frische Luft und das leise Zirpen der Insekten, das mich daran erinnerte, dass ich wirklich hier war, inmitten von Peru. Um 9 Uhr war es dann soweit: Es ging los zum Boot. Die Sonne war schon warm und ich spürte ein Kribbeln der Aufregung in mir.
Der Einstieg ins Boot war ein kleines Abenteuer für sich. Die schwankenden Planken, das Wackeln und Schaukeln – hier zeigte sich, dass der Rucksack die absolut beste Entscheidung gewesen war. Kein Koffer hätte diese Herausforderung gemeistert! Ich war die einzige Frau in dem Boot und ich konnte nicht umhin, mich ein wenig besonders zu fühlen.
Die Männer sahen mich neugierig an, doch ich genoss den Wind, der durch meine Haare wehte und die Aussicht auf den weiten, majestätischen Amazonas.
Eine Stunde dauerte die Überfahrt. Das Wasser glitzerte in der Sonne und links und rechts zog der Dschungel an uns vorbei.
„Wann soll ich aussteigen?“, fragte ich mich mehrmals und beobachtete die wenigen Haltepunkte am Ufer. Doch dann entdeckte ich Joven, meinen Schamanen, der am Ufer auf mich wartete. Angekommen im Dorf Tamshiyacu, lächelte er mir entgegen und nannte mich gleich „Kattiii“ – so herzlich und vertraut, als wären wir alte Freunde.
Die Überfahrt auf dem Amazonas
Tamshiyacu
Es war ein warmes Willkommen, das mir sofort das Gefühl gab, hier richtig zu sein.
Joven zeigte mir sein Wohnhaus und wir fuhren mit einem Tuk Tuk durch das Dorf. Überall winkten uns Menschen zu und ich konnte spüren, dass hier eine besondere Gemeinschaft lebte.
Schließlich kamen wir bei meinem „Hotel“ an – naja, Hotel ist vielleicht etwas übertrieben, aber es war ein gemütlicher Ort und ich freute mich über die einfache Unterkunft. Hier sollte ich noch eine Nacht bleiben, da am Tag zuvor noch gefeiert wurde. Es tat gut, die Gelegenheit zu haben, mich in Ruhe einzugewöhnen.
Ich war erst einmal alleine und nutzte die Zeit, um das kleine Dorf zu erkunden. Der Dorfplatz, den sie hier „Boulevard“ nennen, war wunderschön. Musik schallte durch die Luft und die Menschen lachten und plauderten miteinander. Ich fühlte mich ganz beseelt und zugleich neugierig, was wohl noch alles auf mich zukommen würde. Die Zeit verging hier unglaublich langsam, fast als hätte jemand die Uhr angehalten. Es war herrlich!
Zurück im Hotel zog ich mich noch etwas in mein Zimmer zurück. Während ich mich ausruhte, hatte ich eine seltsame, fast magische Erfahrung: Mein Körper fühlte sich plötzlich schwebend an, leicht wie eine Feder. Es war so ganz ganz leicht und ich spürte mich wie getragen. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment der völligen Losgelöstheit, bevor ich mich wieder auf den Weg machte.
Um 16 Uhr ging ich zu Jovens Haus, das direkt um die Ecke vom Hotel lag. Dort lernte ich seine Frau und seinen kleinen Sohn kennen. Der Zweijährige war einfach bezaubernd – ein kleiner Wirbelwind, der mit seinen großen Augen neugierig die Welt entdeckte. Ich bekam sofort etwas Leckeres zu essen und wir setzten uns gemeinsam an den Tisch.
Es war eine warme, familiäre Atmosphäre, die mich sofort in ihren Bann zog.
Mit einer weiteren Frau aus dem Dorf, machten wir uns mit dem Tuk Tuk auf den Weg.
Zurück im Dorf, wurde ich wieder ins Haus eingeladen und mir wurde eine Hängematte aufgehängt. Es war herrlich dort zu liegen und einfach nur die Atmosphäre in mich aufzunehmen.
Sie zeigte mir Fotos vom Camp und die Vorfreude mischte sich mit einem leichten „Ohje“ – Was würde mich dort erwarten? Aber auch das gehörte zum Abenteuer.
Morgen würde es ins Camp gehen und ich konnte kaum erwarten, endlich anzukommen. Zum Abschluss drehte ich noch eine kleine Runde durchs Dort, ließ die Eindrücke des Tages Revue passieren. Mein Learning heute: immer mit der Ruhe und Vertrauen, dass alles Wichtige zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Geduld ist manchmal nicht so ganz meine Stärke, doch hier fühlte ich mich ganz im Vertrauen.
Mit diesen Gedanken kehrte ich ins Hotel zurück, wo ich mich durch eine kurze Meditation auf die Nacht vorbereitete. Es war eine unglaubliche Reise, die hier für mich begonnen hatte und ich war bereit, mich vollkommen darauf einzulassen – mit offenem Herzen und einem Lächeln auf den Lippen. Egal was kommt. Ich bin hier, um tatsächlich noch tiefer zu lernen, im vollsten Vertrauen.
War es das, was mir hier begegnen sollte? Antworten auf Fragen, die ich vielleicht noch gar nicht wirklich gestellt hatte?
Oder ging es einfach darum, alles loszulassen und nur im Hier und Jetzt und Heute zu sein?
Als wir endlich im Camp ankamen, war ich erschöpft. Ich wurde zu meiner Hütte geführt – mitten im Regenwald, auf Stelzen gebaut, mit “zwei Zimmern”, die nur von Moskitonetzen umgeben waren. Es fühlte sich alles so roh und unverfälscht an, als wäre ich in eine andere Welt eingetreten.
Entspannung in der Hängematte Mein Bett Meine Hütte
Ich bekam sofort Wasser mit frischen Limetten, die direkt vom Baum gepflückt wurden. Und Ananas, die so süß schmeckte, als hätte sie die gesamte Sonne des Regenwaldes eingefangen.
Nach einer erfrischenden Dusche legte ich mich in meine Hängematte und schloss die Augen. Ich fühlte mich leicht und schwer zugleich. Als ich meine Augen öffnete, schien die Hängematte sich für einen Moment noch zu bewegen, obwohl sie still hing. Es war faszinierend, was der Geist sich alles vorstellen konnte.
Es gab eine kurze Einweisung. Alles fühlte sich so surreal an.
Bin ich tatsächlich hier? Alleine? Meinen tiefen Traum in Erfüllung gebracht? Heute Abend würde die erste Ayahuasca-Zeremonie stattfinden. Ich sollte mich noch etwas ausruhen, um nicht zu müde zu sein. Wieder lag ich in der Hängematte, um mich zu entspannen. Doch meine Gedanken überschlugen sich.
Die Hängematte schaukelte in meinem Kopf, mein Geist wanderte rastlos umher, als ich immer wieder die Augen schloss und öffnete. Nichts war still und doch war alles ruhig.
Plötzlich wurde ich zum Essen gerufen. Ich bemerkte, dass ich tatsächlich noch ein wenig eingeschlafen war. Hier schien die Zeit sich wirklich zu dehnen – jede Minute fühlte sich endlos an.
Es war, als ob die Uhr im Dschungel einen anderen Takt schlug.
Das Essen bestand aus frischem Fisch aus dem Amazonas, Reis, Gurken, Salat und Zwiebeln. Es war köstlich, doch den Reis ließ ich liegen – ich war noch nie ein großer Fan davon.
Dazu gab es einen Tee aus der Rinde der Ananas mit etwas Zimt. Ein Geschmackserlebnis, das ich mir sofort für zu Hause notierte.
Während des Essens führte ich mit Joven ein Gespräch über die Lage in der Welt, über Deutschland und die vielen Unsicherheiten, die unsere Zeit prägten. Erstaunlich, wie wach die Menschen hier waren. Wie klar ihr Blick auf das große Ganze ist. „Vieles ist eine große Lüge“ sagte Joven und seine Worte hallten in mir nach.