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Nur wer kommunistische Revolutionen versteht, ist auf das vorbereitet, was auf uns zukommt.
Die alten Regeln gelten nicht mehr. Die alte Ordnung ist Geschichte. Anschuldigungen gelten als Beweise. Aktivismus bedeutet Intoleranz und Hass. Kriminelle dürfen frei herumlaufen. Bürger werden eingesperrt. Es herrschen zügellose Rachegelüste - um Andersdenkende auszuschließen, zu enteignen und zu zerstören. Das sind die täglichen Nachrichten, und nichts davon ist neu. Muster aus der Vergangenheit ergeben für unsere Gegenwart einen Sinn. Und diese Muster prophezeien eine schreckliche Zukunft, die wir womöglich zu ertragen bestimmt sind.
Seit fast 250 Jahren folgen Aufstände der extremen Linken demselben Schlachtplan - vom ersten Ruf nach Veränderung bis zur Exekution der letzten Unschuldigen, von der Leugnung einer Revolution bis zur Verkündung der neuen Ordnung. Unmenschen nimmt die Leser mit auf eine schockierende, umfassende und anschauliche Reise durch die Vergangenheit und offenbart die unerzählten Geschichten radikaler Machtergreifungen, die die Lehrbücher Ihnen verschweigen.
Und es gibt nur eine Schlussfolgerung aus all dem: Genau jetzt befinden wir uns mitten in einer neuen Revolution.
Aber dies ist kein Buch über Ideologien oder Politik. Unmenschen enthüllt, dass Kommunismus, Sozialismus, Marxismus und alle anderen Radikalismen keine Philosophien sind, sondern Taktiken - Taktiken, die darauf abzielen, ganz normale Menschen mithilfe von Terror zu schikanieren und ihnen das Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum zu nehmen. Sie sind die Streitkräfte der Unmenschlichkeit. Und genau das ist es, was sie tun. Jedes. Einzelne. Mal. Unmenschen nimmt ihnen ihren Schlachtplan, zerlegt ihre Strategien Stück für Stück und zeigt anhand von Beispielen aus der realen Welt, wie man sich wehren - und gewinnen - kann.
Unmenschen ist eine Pflichtlektüre für jeden besorgten Bürger. Wir müssen das, was da auf uns zukommt, aufhalten - jetzt!
»Früher marschierten Kommunisten mit roten Fahnen durch die Straßen. Heute marschieren sie durch Personalabteilungen, Universitätsgelände und Gerichtssäle, um gegen gute, ehrliche Menschen vorzugehen. In Unmenschen enthüllen Jack Posobiec und Joshua Lisec deren Pläne und zeigen uns, wie wir uns wehren können.« J. D. Vance
»Jack Posobiec sieht das große Ganze und hat keine Angst, es zu beschreiben. Dafür wurde er bestraft, aber genau das macht ihn zu einem der wenigen Menschen, denen es sich lohnt, zuzuhören.« Tucker Carlson
»Die extreme Linke hat im 20. Jahrhundert 100 Millionen Menschen ermordet und wiederholt gezeigt, dass sie vor nichts haltmacht, um ihre totalitären Ziele zu erreichen. Sie hat zahllose Gesellschaften mithilfe eines ausgeklügelten Propagandahandbuches zerstört. Die einzige Möglichkeit, sie in Zukunft aufzuhalten, besteht darin, ihr eigenes subversives Handbuch gegen sie einzusetzen. Unmenschen enthüllt dieses Handbuch und lehrt uns, wie wir es sofort einsetzen können, um den Westen zu retten.« Donald Trump Jr.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Dieses Buch ist dem Gedenken all jener gewidmet, die gegen den Kommunismus gekämpft haben.
»Dort leben die Tyrannen, die die Menschen wie Tiere behandeln.«
PJOTR WRANGEL, ALWAYS WITH HONOR
Vorwort
VON STEPHEN K. BANNON
Über ein geheimes Treffen zwischen US-Minister Henry Kissinger und Zhou Enlai im Juli 1971 in Peking erzählt man sich eine bedeutsame und apokryphe Geschichte. Zhou Enlai war eine führende Persönlichkeit der Kommunistischen Partei Chinas, Diplomat und von 1949 bis zu seinem Tod 1976 erster Premierminister der Volksrepublik China. Er spielte in der Chinesischen Revolution eine tragende Rolle. Wie Kissinger sich in seinem Buch erinnert, fragte er Zhou Enlai, was er über den Erfolg der Französischen Revolution denke. »Es ist zu früh, darüber etwas zu sagen«, antwortete Enlai.
Obwohl der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte angezweifelt wird, ist die Botschaft doch klar: Die Geschichte der Menschheit ist kein Sprint. Sie ist ein Marathon, dessen Erfolg regelmäßig herausgefordert wird und dessen Dauer nicht garantiert ist.
In Unmenschen konzentrieren sich die Autoren auf die entscheidende Frage, was uns eigentlich zu Menschen macht. Sie sind der Überzeugung, dass »Menschlichkeit« nur in echten Zivilisationen möglich ist – unter den Grundsätzen der Höflichkeit, den Regeln für Recht und Ordnung und dem Respekt vor den grundlegenden Menschenrechten. Große Zivilisationen haben sich immer aus diesen Merkmalen heraus organisiert und weiterentwickelt, von der Antike über das Römische Reich bis zum heutigen Westen.
Die Autoren behaupten, dass die Menschlichkeit selbst derzeit in Gefahr ist. Sie erzählen die Geschichte des Kommunismus, einer entmenschlichenden Philosophie der Unterdrückung, des Entzugs von Menschenrechten und des Nihilismus. Sie führen ihre Leser rund um die Welt und enthüllen die Geschichten und Hintergründe, die die Mainstream-Presse nicht thematisiert … von Kambodscha, Nicaragua, Chile, Afghanistan und der Sowjetunion bis zur Apartheid in Südafrika. Sie bringen uns direkt zu Präsident Donald Trump und dem 6. Januar 2021 – einem Tag, den sie zu Recht »Amerikas umgekehrte Bastille« nennen.
Jack Posobiec ist Absolvent der Temple University und ehemaliger Offizier des Marine-Nachrichtendienstes. Er war 2012 10 Monate lang auf dem Marinestützpunkt Guantánamo eingesetzt und spricht fließend Mandarin.
Joshua Lisec ist ein Autor, aus dessen Feder mehr als achtzig Bücher stammen. Zusammen erzählen Jack und Joshua eine schillernde und zugleich düstere Geschichte über die Auswirkungen des Kommunismus auf die Menschheit überall auf dem Globus. Von der Russischen Revolution bis zur wahren Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs beschreiben und erörtern sie das Aufkommen des Kulturmarxismus in den Vereinigten Staaten in den 1950er-Jahren und sein gegenwärtiges Wiederaufflammen.
Mit »Unmenschen« sind schlicht und einfach jene Exemplare des Homo sapiens gemeint, die – aus Missgunst, Armseligkeit und Nihilismus – nichts anderes als die Zerstörung der menschlichen Gesellschaft anstreben. Zweifelsohne befinden wir uns in einer Zeit des Aufstiegs dieser Unmenschen.
Unmenschen ist ein Weckruf für alle amerikanischen Bürger. Halten Sie die Augen offen! Allzu oft werden die schlimmsten und bedeutendsten Momente der Geschichte erst im Nachhinein erkannt, wenn die Zivilisationen bereits besiegt oder zu zerrüttet sind, um weiterzumachen.
Wenn Sie dieses Land lieben, dann lesen Sie dieses Buch. Studieren Sie es. Empfehlen Sie es weiter. Und erkennen Sie, dass das Überleben der amerikanischen Republik jetzt auf den Schultern eines jeden Amerikaners liegt.
EINFÜHRUNG
Kleinliche Ressentiments und Grausamkeit
Kommunismus ist, wenn hässlich deformierte Freaks Normalität für illegal erklären und dann alle erfolgreichen Menschen aus kleinlichen Ressentiments und Grausamkeit ausrauben und/oder umbringen. Die Ideologie ist nichts als Schönfärberei.
@MYSTERYGROVE
Dies ist kein Buch über die kommunistische Ideologie. Solche haben Sie bestimmt schon gelesen. Dies ist ein Buch über die Realität des Kommunismus – und woran Sie erkennen, dass er in eine Gesellschaft in Ihrer Nähe eindringt.
Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Solange es Schönheit und Wahrheit, Liebe und Leben gibt, gibt es auch die bösartigen Lügner, die hassen und töten. Das ist der Lauf der Dinge, in allen Bereichen. Es gibt Licht, und es gibt Dunkelheit. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Eine Zivilisation ist der auf Recht und Ordnung errichtete Überbau, der die Kleinlichen, die Missgünstigen und die Grausamen vom Rest von uns fernhält. Einige Gesellschaften sind darin besser als andere. Jene, die es nicht schaffen, das Abscheuliche abzuwehren, stürzen in die Unmenschlichkeit – in einen Zustand, in dem menschliches Gedeihen unmöglich und ein Überleben unwahrscheinlich ist.
Es ist egal, wie man diese Leute der Antizivilisation nennt. Sie ändern ihren Namen, ihre Gestalt und Form je nach Bedarf und zu ihrem persönlichen Vorteil in ihrer Zeit und an ihrem Ort. Seit ein paar Jahrhunderten kennen wir sie als Kommunisten. Sozialisten mit ein paar zusätzlichen Stufen. Und natürlich als Linke. Oder als Radikale und Revolutionäre. Vor 100 Jahren waren es Marxisten-Leninisten, dann Kulturmarxisten. Sogar als »Progressive« wurden sie bezeichnet, ganz ohne Ironie und nicht im Spaß. Wir nennen sie Unmenschen. Dies ist ein Buch über Unmenschen, und das ist es, was sie tun: Mit Macht zerstören die Unmenschen die Zivilisation selbst. Sie zerstören die Ordnung. Sie zerstören die grundlegenden Bande der Gesellschaft, die Gemeinschaften und Nationen ermöglichen. Sie zerstören die Menschenrechte auf Leben, Freiheit und Eigentum – und zerstören dabei ihre eigene Menschlichkeit, indem sie sich voll und ganz dem Nihilismus, dem Zynismus und dem Neid hingeben.
»Unmenschen« – ist das nicht sehr hart? Ja, ist es, und der Begriff trifft auch zu. Weil sie vom Nihilismus aufgezehrt werden, stellen sich Unmenschen gegen alles, was die Menschlichkeit ausmacht. Da sie sich gegen die Menschlichkeit positionieren, platzieren sie sich selbst außerhalb dieser Kategorie und in einer völlig neuen, von Armseligkeit bestimmten Unterkategorie, der Unmenschlichkeit. Die Menschenrechte anderer weisen sie ausdrücklich zurück. Wenn sie also ihren Willen durchsetzen, werden sie auch Sie entmenschlichen. Sie bekehren andere, und diejenigen, die sie nicht bekehren können, zerstören sie. Und dieses Böse bezeichnen sie als gut.
Aber so fängt es nicht an. Alles beginnt mit einem Keil zwischen zwei erkennbaren Gruppen in einer bestimmten Gesellschaft: den Besitzenden und den Besitzlosen, die sie lieber Unterdrücker und Unterdrückte nennen. Viele Besitzlose streben nach mehr, und sie verdienen jedes bisschen davon. Aber einige von ihnen hören zu träumen auf. Manche träumen gar nicht erst. Und das Problem ist, dass diese Männer und Frauen einander finden. Sie haben gemeinsame Sorgen, ob reale oder eingebildete. Und dann … tun sie sich zusammen. Es kommt zu Paraden und Protesten. Dann die Macht: Plötzlich gehört sie ihnen, nur ihnen. Dann rauben sie und töten sie. Jede Ideologie, die auf diesem Weg gepredigt wird, ist nur Schönfärberei.
Sie glauben nicht an das, was sie sagen. Es geht ihnen nicht darum, Debatten zu gewinnen. Sie wollen nicht einmal Gleichberechtigung. Sie wollen nur eine Rechtfertigung dafür, dass sie alles zerstören. Sie wollen eine Rechtfertigung dafür, Sie zu zerstören.
Das ist es also, was sie tun.
Und dieses Buch handelt davon, wie sie aufzuhalten sind.
KAPITEL 1
Sie denken also, Sie würden den Kommunismus kennen
Die erste Regel der politischen Tugend sollte sein … die Feinde des Volkes durch Terror zu beherrschen.
MAXIMILIEN ROBESPIERRE
Denken Sie an Ihre Kindheit. Hatten Sie jemals einen bösen Traum? Die meisten Kinder haben mal böse Träume. Vielleicht können Sie sich sogar daran erinnern, worum es in Ihrem Traum ging. Wenn man klein ist, laufen die meisten Albträume nach demselben Muster ab:
Am Anfang ist alles gut. Dann plötzlich nicht mehr.
Etwas ist hinter dir her. Es ist groß. Es ist unheimlich.
Und es sieht dich.
Du willst davonlaufen und dich verstecken.
Aber deine Beine fühlen sich an, als seien sie festgeklebt. Jede Bewegung ist langsam und schwer.
Es holt dich ein.
Du hast Panik. Dein Hals ist trocken. Du kannst es nicht aufhalten.
Du biegst um die Ecke. Du befindest dich in einem Korridor. Du rennst. Rennst immer weiter.
Da ist eine Tür.
Aber – es hat dich aufgespürt.
Es schnauft, würgt, knurrt. Es ist wütend. Rote Augen.
Du öffnest die Tür – nein. Du schaffst es nicht.
Die Tür ist abgesperrt.
Du klopfst an.
Niemand hört dich. Niemand kommt. Du kannst nirgendwohin.
Da kommt es.
Du erstarrst.
…
Und dann wachst du auf.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Der häufigste Albtraum von uns allen handelt davon, verfolgt zu werden. Doch es ist mehr als nur ein Traum. Es ist auch eines der schlimmsten Szenarien, die wir im echten Leben erleben können. Drohendes Unheil, das leibhaftige Grauen, und es gibt keinen Ausweg. Man rennt und rennt, allein und in die Enge getrieben, gefangen. Kein Wunder, dass einen das panische Herzklopfen aufweckt. Es ist verstörend. Ganz gleich, ob man den Traum mit 5 oder 55 Jahren hat – noch Stunden später fühlt man sich verfolgt.
Und das aus gutem Grund. Da war dieser Jäger. Er fühlte sich so real an. Aber er war schlimmer als ein hungriges Raubtier. Weil er wusste, was er tat. Er hat Sie gesehen. Er spürte Ihre Angst. Je mehr er die Angst spürte, desto größer wurde er, und desto langsamer rannten Sie. Ein kleines Kind fühlt sich in diesem Traum hilflos. Und der Jäger? Glücklich.
Das Böse lebt hauptsächlich von einem Gefühl: Terror.
Und was das Schlimmste ist: Die anderen wollen, dass Sie diesen Terror, diesen Schrecken fühlen. Weil es, wenn Sie ihn spüren, zu spät ist, irgendetwas dagegen zu unternehmen.
Die erste Strategie des Unmenschen ist la terreur, der Schrecken, der Terror, wie Robespierre an seine linken Gesinnungsgenossen schrieb. 1 Die protokommunistische Französische Revolution forderte 30 000 Tote allein durch die Guillotine. Aber vorher spürten alle den Schrecken und sahen ihr Verhängnis kommen. Die Guillotine. Sie wurden gezwungen, dort hinaufzugehen, die Hände so fest gefesselt, dass die Handgelenke bluteten. Sie hörten die Beifallsrufe wie in einem Stadion. Umgeben von Hass. Niemand würde kommen, um sie zu retten. Sie wussten es. Aber sie konnten nicht aufwachen.
Der kommunistische Aufstand lebt vor allem von einem Gefühl. Wenn man es spürt, ist es schon zu spät, etwas dagegen zu tun.
Wachen Sie auf. Wehren Sie sich.
Wenn Sie die kommunistischen Revolutionen nicht verstehen, fehlt Ihnen auch das Verständnis für die Zeit, in der wir heute leben. Und wenn Sie sie verstehen, wissen Sie, dass es Zeit zum Handeln ist. Niemand wird kommen, um uns zu retten. Es liegt an uns.
Während wir dies schreiben, sind Recht und Ordnung bereits aufgehoben. Die herrschende Ordnung ist in Unordnung geraten. Tatsächlich ist sie grundsätzlich gestört. Im Amerika des 21. Jahrhunderts sind Anschuldigungen Beweise, und Leugnen ist Schuld. Aktivismus bedeutet offene Bigotterie und echten Hass – solange er sich gegen bestimmte unliebsame Menschen und »privilegierte« Gruppen richtet. Aussagen werden aus dem Kontext gerissen und mit Absicht verdreht. Die Nuance ist der Feind. Normalität ist ein Problem, und Probleme werden normalisiert. Verbrechen werden weder mit Geld- noch mit Haftstrafen geahndet. Wer Bedenken äußert, wird mit einem Rechtskrieg (lawfare), bedroht – das bedeutet den finanziellen Tod durch Hunderte böswillige Klagen. Wer lauter spricht, bekommt die Rache zu spüren – er wird »gecancelt«, seine Familie enteignet und sein guter Ruf zerstört. Keine Aussicht auf Arbeit, Bankkonten werden gesperrt oder beschlagnahmt, der Ruf ist ruiniert. Das ist es, was sie tun.
Für den unvoreingenommenen Beobachter sind dies kanzeröse Taktiken, das ist offensichtlich. Und doch ist es keine Überraschung. Die Nachrichten dokumentieren all diesen Irrsinn und diese Verlogenheit, und nichts davon ist neu. Muster aus der Vergangenheit ergeben für unsere Gegenwart einen Sinn. Und diese Muster prophezeien eine schreckliche Zukunft, die wir vielleicht zu ertragen bestimmt sind. Schließlich »sind diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, dazu verdammt, sie zu wiederholen«, wie der vorausahnende Philosoph George Santayana 1905 schrieb. 2
Seit fast 250 Jahren folgen linksextreme gesellschaftspolitische Aufstände immer demselben Schlachtplan: vom ersten Ruf nach Veränderung bis zur Hinrichtung des letzten Unschuldigen, von der Leugnung des Überkochens der Revolution bis zur Verkündung der neuen Ordnung.
Moment mal, unterbrechen Sie uns jetzt vielleicht. Haben wir nicht alle in der Schule etwasüber die kommunistische Geschichte gelernt? Über Stalin, den Kalten Krieg,die Jakobiner, irgendwas über Angola … all das Zeug?
Sie denken vielleicht, sie würden den Kommunismus kennen. Das tun Sie aber nicht.
Lassen Sie uns raten: Sie haben in letzter Zeit vermutlich nicht über die CPUSA nachgedacht, oder? (Zu Ihrer Information: Das ist die Communist Party USA, die Kommunistische Partei der Vereinigten Staaten.) Vielleicht haben Sie gerade zum ersten Mal davon gehört beziehungsweise gelesen. Ja, die CPUSA ist eine reale politische Partei, gegründet im Jahr 1919. Nein, sie hat im modernen Amerika keinen erwähnenswerten Einfluss. Wenn es also das ist, was Sie mit »Kommunismus« assoziieren, sollten Sie Ihre Meinung über die Roten überdenken. Die kommunistische Sache war schon immer ein Chamäleon und wird es immer bleiben. Rot hat viele Schattierungen. Es passt zu jedem, der die Macht hat, eine Gesellschaft in wütende Fraktionen zu spalten, in getrennte, aber gleichgeschaltete Gruppierungen, vereint durch das »Wir gegen die anderen«. Zum Zeitpunkt, als wir dies schreiben, ist die CPUSA unsere geringste Sorge. Der Kommunismus ist immer wieder neu benannt worden. Das ist eine der vielen Verheimlichungstaktiken der roten Revolutionäre, die dieses Buch aufdeckt. Und diese Verwandlung ist der eigentliche Grund dafür, dass gute, kluge Menschen schockiert – wirklich schockiert! – sind, wenn die Revolution in ihrer Nachbarschaft Einzug hält. Das ist das richtige Wort: schockiert. Am Anfang ist alles gut. Dann plötzlich nicht mehr. Etwas ist hinter dir her.
Roter Terror. Die Opfer haben ihn nie kommen sehen. Weil wir dieses Buch schreiben, können Sie ihn kommen sehen. Dies ist die unerzählte Geschichte, wie diejenigen, für die die Welt unterteilt ist in jene Gruppen, die Macht haben, und die anderen Gruppen, die keine Macht haben, eine Kultur, ein Land und eine Zivilisation zu Fall bringen – und zwar durch eine kommunistische Revolution, ob sie es nun so oder auch anders nennen.
Dieses Buch ist auch die Geschichte eines Schlachtplans. Eines Schlachtplans, dem jeder linksextreme Aufstand, jede Auflehnung und jede widerrechtliche Aneignung von Ordnung, Wohlwollen und Freiheit folgt, und zwar genau in der Reihenfolge, die es vorschreibt, und darüber, was getan wird, um sich zu wehren. Häufig gewinnen die Unmenschen; schließlich hat die extreme Linke bereits 100 Millionen Todesopfer zu verantworten. Aber sie gewinnen nicht immer. Und dieses Mal auch nicht. Ja, das Potenzial für eine rote Revolution ist in jeder demokratischen Gesellschaft vorhanden. Ihr Erfolg ist aber nicht vorgegeben.
Vermutlich ist dies nicht das erste Buch über den Kommunismus, das Sie zur Hand nehmen. Aber es könnte das erste sein, das Sie bis zum Ende lesen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Während akademische Bücher und Nachschlagewerke die Motive und die Agenda von allgemein bekannten Anführern bei jedem linken Umbruch ergründen, liefert dieses Buch grundsätzliche Darstellungen dessen, wie es wirklich ist, kommunistische Kräfte des Wandels zu erleben (und zu bekämpfen). Wir haben die Geschichte des Kommunismus als Geschichten von Einzelpersonen gegen Einzelpersonen, von realen Menschen, neu erzählt, um aufzuzeigen, wie und warum sich Nachbarn gegen Nachbarn wenden. Vielleicht sind ja sogar Ihre eigenen Nachbarn gegen Sie. Wir werden Ihnen die bekannten Namen der Geschichte neu vorstellen, auf eine Art und Weise, wie Sie sie noch nie gesehen haben – wir werden ihre wahren Geschichten erzählen.
Und im Gegensatz zu einigen populären konservativen Kommentatoren – die in ihren Erzählungen über die Geschichte der politischen Linken unverhohlen reaktionär und übertrieben defätistisch sind – schlägt dieses Buch einen gemäßigten Ton an. Wir nehmen das Thema so ernst, wie es das verdient hat. Und in diesem Prozess wird dieses Buch Sie und alle, die Sie lieben, davor bewahren, jemals auf revolutionäre Ideen hereinzufallen, die das Ende von allem beschleunigen. Immer wieder werden wir Ihnen vorschlagen, was man dagegen tun kann. Jeder von uns. Die Unmenschen haben ihren Schlachtplan; nun verraten wir Ihnen den unseren. Sie können gleich zu den Kapiteln über das konterrevolutionäre System (Kapitel 12 und 13) weiterblättern, aber wir glauben nicht, dass Sie die Grundlagen verpassen möchten, die dem vorangestellt sind. Das größte Problem, wenn sich Menschen mit Politik beschäftigen, ist, dass sie denken: »Was kann ich schon tun? Ich kann doch nichts bewirken.« Wenn auch Sie das denken, können wir Sie eines Besseren belehren.
Wir haben an diesem Thema ein persönliches Interesse. Wir beide, Ihre bescheidenen Autoren, Jack Posobiec und Joshua Lisec, sind Väter. Ehemänner. Geschäftsmänner. Investoren in die Zukunft. Wir glauben an Schönheit, Wahrheit, Recht und Ordnung. Wir glauben an den gottgewollten Willen des menschlichen Geistes, eine größere, bessere Welt zu schaffen als die, in der wir uns befinden. Und diese Welt ist bereits verschwunden. Die Zivilisation, in die wir beide hineingeboren wurden, existiert nicht mehr. Es gibt nur eine einzige Kraft, die stark genug ist, um uns an diesen Punkt und darüber hinaus zu bringen: die Kraft der Antizivilisation. Unmenschlichkeit. Wir setzen uns bis zum Ende zur Wehr. In der Geschichte wie in der Vorgeschichte hat es viele solche Kräfte gegeben. Aber diejenigen, die am effektivsten alles vernichtet haben, was rechtschaffenen Menschen lieb und teuer war – jene, die im Rauben und Töten die »Besten« waren –, das waren immer Kommunisten.
Begleiten Sie uns also auf eine weite, wenn auch kurz gefasste Reise durch die Geschichte, um die bislang unerzählten Geschichten radikaler Machtübernahmen kennenzulernen, die von Lehrern, Lehrbüchern und TV-Dokumentationen nicht erzählt werden. Von den Ebenen Spaniens bis zu den Regenwäldern Südostasiens, vom kommunistischen Aufstand, der Amerikas ersten Verbündeten stürzte und seine rechtschaffene Revolution zum Gespött machte, bis zum Ende unserer eigenen konstitutionellen Republik werden wir aufdecken, wie ein globaler Todeskult neue Mitglieder rekrutiert, unterschiedlichste Sprachen spricht und auf verschiedenen Kontinenten auftaucht – doch er hat immer das gleiche Ziel: jeden, der ihm im Weg steht, zu entmenschlichen. Wir werden beschreiben, wie und durch wen dies geschah und was zu den Zeiten und an den Orten, die Sie zu kennen glauben, aber vielleicht eben nicht kennen, unternommen wurde (oder hätte versucht werden sollen), um ihn aufzuhalten. Wir widmen uns also …
der Französischen und der Haitianischen Revolution,
der Russischen Revolution und dem Russischen Bürgerkrieg,
dem Spanischen Bürgerkrieg,
dem Chinesischen Bürgerkrieg und der Chinesischen Kulturrevolution,
Amerikas Revolution und Kulturkrieg in den 1960er-Jahren
vielem mehr.
Vor uns liegt die geheime Geschichte der linksradikalen Aufstände, der Rebellionen der Gekränkten. Es ist eine Warnung vor den Unmenschen aus der Vergangenheit an die Zukunft. Ihre Geschichte ist über 2000 Jahre alt, und viele Episoden sind noch ungesehen und ungehört. Dies ist die unerzählte Geschichte der kommunistischen Revolutionen – und wie man die nächste aufhalten kann.
Wir werden erklären, dass der Kommunismus, ebenso wie der Linksradikalismus, keine Ideologie ist. Er ist eine Taktik der Kriegsführung. Der Kommunismus ist eine Taktik, um die Macht an sich zu reißen, wo immer er angewandt wird, und ausschließlich das ist sein Ziel. Sie starten Mikrorevolutionen gegen ihre Ziele. Sie wenden irreguläre Kriegsmethoden an. In der Kriegsführung der fünften Generation operieren sie in der Grauzone. Wir werden das erklären.
Um sich zu wehren, müssen Konservative, Gemäßigte und sogar gute Liberale sich mit etwas befassen, was sie nie in Betracht gezogen haben: mit der exakten Wechselseitigkeit. Was vom Kommunismus und vom Regime getan wird, müssen auch sie tun. Dazu gehören auch Rechtskriege. Dazu gehört öffentliches Anprangern. Und Boykotts. All das und noch mehr. Die Unmenschen werden nicht aufhören, bis sie aufgehalten werden. Und wir müssen sie aufhalten.
KAPITEL 2
Die Unmenschen kommen
Wer dich dazu bringt, Absurditäten zu glauben, kann dich auch dazu bringen, Gräueltaten zu begehen.
FRANÇOIS-MARIE AROUET DE VOLTAIRE
Konservative Autoren und Experten schreiben seit über 40 Jahren über die Linke. Und seit über 40 Jahren haben sich die Vereinigten Staaten und in der Folge der gesamte Westen nach links bewegt. Warum ist das so? Unsere These ist, dass es der konservativen (erhaltenden) Bewegung nicht gelungen ist, irgendetwas zu erhalten, was es wert gewesen wäre, erhalten zu werden. Deshalb befinden wir uns in der derzeitigen Situation, und sie ist in der Tat ein Zustand erlernter Hilflosigkeit.
Konservative, Zentristen und der rechte Flügel verlieren gegen die Linke, weil sie die Linke nicht wirklich verstehen. Dieses Buch soll ein Software-Upgrade für alle Leser sein. Der Kulturmarxist weiß, dass der Konservative ihn öffentlich kritisieren wird. Er wird mit zornigen Tweets über Doppelmoral und Heuchelei auf ihn losgehen. Dem Kulturmarxisten ist das aber egal. Er betrachtet alle anderen entweder als unwissend, was das Ziel der Revolution anbetrifft, als weniger wert als er selbst oder als Hindernis, das ihm im Weg steht und beseitigt werden muss. Für den Revolutionär zählt nur die Revolution. Die Konservativen haben über Jahre hinweg an Boden verloren, weil sie davon besessen sind, über »Fakten und Logik« zu diskutieren, statt die Drecksarbeit in Angriff zu nehmen und in Institutionen einzudringen und sie von innen heraus neu zu gestalten. Die Revolutionäre sind ihnen diesbezüglich um eine Generation voraus. Die Konservativen müssen diesen Rückstand aufholen, und die Zeit rennt ihnen davon. Schlussendlich ist es den Revolutionären einerlei, was die Konservativen über sie sagen. Sie handeln nicht in guter Absicht. Dies sind nicht die unbeabsichtigten Folgen guter Absichten. Die Konservativen müssen aufwachen, und zwar jetzt. Dies ist ein Schlachtplan, den es schon länger als die Vereinigten Staaten selbst gibt. Und die Endphase steht kurz bevor.
Aber wie sind wir so weit gekommen? Lassen Sie uns zurückblicken, wie eine kommunistische Revolution anfängt. Sie beginnt mit Unmut, mit Ressentiments. Ressentiment ist ein Gefühl, das jene entwickeln, die in der Lotterie des Lebens verlieren. Das ist nicht gerecht, so wie das Leben nie gerecht ist. Aber es sollte gerecht zugehen, oder nicht? Diejenigen, die mehr abbekommen haben, ob mit Glück oder durch Arbeit, sollten weniger haben. Das ist nur gerecht. Oder?
Sicher hatten Sie auch schon einmal solche Gedanken. Die hat jeder mal. Aber vermutlich haben Sie nie gedacht, dass Sie die Menschen, die mehr als Sie haben, umbringen sollten. Dass Sie sie und ihre Familien und alles, was sie sich aufgebaut haben, zerstören sollten. Natürlich spüren Sie hier und da Neid, aber sie unterdrücken ihn. Sie sind ja schließlich ein Mensch. Sie haben nie nach Ihrem Neid gehandelt. Und Sie haben sicherlich nie eine Gruppe Gleichgesinnter gegründet, um diese Gedanken in die Tat umzusetzen. So etwas wäre kriminell. Es wäre in höchstem Maße antizivilisatorisch. Es würde bedeuten, die Menschlichkeit selbst zu leugnen. Es wäre, in einem Wort, unmenschlich.
Wladimir Iljitsch Lenin gründete 1912 die Kommunistische Partei Russlands und 10 Jahre später die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR). Er war – unter anderem – ein Meister der Überredungskunst. Seine Reden unter freiem Himmel und seine weitverbreiteten Schriften trieften vor Ressentiments. Lenins Hass auf die russischen Aristokraten war deutlich zu spüren. Er hasste die christlichen russischen Zaren, die Herren der vielen Nationalitäten, die das Reich umfasste. Und seine Reden waren natürlich sehr überzeugend. Für wen? Für diejenigen, die am unteren Ende der Gesellschaft standen: Landstreicher, Diebe, Gewaltverbrecher, Minderheiten und alle Erfolglosen. Lenin arbeitete daran, direkt auf der alten Gesellschaft eine neue aufzubauen, mit den Leichen der russischen Zaren als Bausteinen. Lenin ergänzte den Marxismus um etwas Neues. Der kommunistische Philosoph Karl Marx war der Meinung gewesen, die Arbeiterschaft würde sich schließlich selbst erheben. Lenin beschloss, dass die Dinge mithilfe einer revolutionären Avantgarde beschleunigt werden müssten. Das wurde die Grundlage des Leninismus.
Die Bolschewiken waren seine ersten Gefolgsleute. Bolschewiki bedeutet im Russischen »Mehrheit«. Tatsächlich fühlen sich viele Menschen heute wie damals im besten Fall vom Leben übergangen, im schlimmsten Fall betrogen und ausgenutzt. Niemand hat jemals behauptet, das Leben sei gerecht. Das ist es nicht. So funktioniert es nicht. Es wird immer Gewinner und Verlierer geben. Das ist eine schlichte Tatsache. Aber wenn diese Tatsache in eine Bewegung umgewandelt wird, die aus Wut und Rache geboren wird, ist die Gewalt nie weit entfernt. Die Unmenschen bringen sie ins Spiel.
Wladimir Lenin war der führende Unmensch seiner Zeit. Millionen Menschen starben unter seiner Revolution und später unter seinem Regime. Für die Bolschewiki war das gut. Gerecht. Den Besitzenden wurde alles genommen: Leben, Freiheit, Eigentum. Es herrschten Neid und Rachsucht. Eine zerbrochene Welt wurde nicht repariert, sondern, um einen Lieblingsbegriff der Linken zu verwenden, »demontiert«. Aber das bedeutete nicht, dass in Russland Besitzlose ihre Gerechtigkeit oder gar Gleichheit bekamen. Lenin brachte keine großen Reformen, um Lasten zu erleichtern oder Leiden zu lindern (oder zu vermeiden). Nein, die kommunistischen Bolschewiki raubten und töteten jeden, der der Sache nicht die Treue schwor oder ihr sich gar in den Weg stellte. Und viele, die dies nicht taten, wurden trotzdem umgebracht. Das ist es, was sie tun.
Was die Konservativen noch immer nicht begreifen, ist Folgendes:
Unmenschen unterstützen den Kommunismus nach wie vor, obwohl er im 20. Jahrhundert 100 Millionen Menschen tötete. Es stört sie nicht, dass der Kommunismus 100 Millionen Menschen umgebracht hat. Sie denken sogar, dass 100 Millionen Tote ein guter Anfang seien. Diejenigen, die vollkommen von Ressentiments besessen sind, wollen diese Zahl verzehnfachen. Im Grunde streben die Unmenschen den Tod der Erfolgreichen und die Schändung der Schönen an. Sie wollen die Zivilisation zerschlagen. Und wann immer und wo immer sie Macht erlangen, tun sie das auch. Und dennoch jammern die Konservativen lieber über die Gleichbehandlung, während die Unmenschen sie in frisch ausgehobene Gräber werfen.
Sobald sie Macht erlangt haben, leben Unmenschen dafür, die Normalen zu schikanieren. Jeder, der sie zur Rede stellt, weil ihre Machenschaften entdeckt wurden, wird zu einer »Kampfsitzung« verdonnert. Er wird gedemütigt und zur Unperson erklärt. So werden Opfer der extremen Linken selbst zu Unmenschen und auf eine Ebene mit den Missgünstigen gebracht. Das Ziel eines Systems ist das, was es bewirkt. Radikale schüchtern die Mitte, die Normalen, ein, und bringen sie zum Schweigen, denn jedem könnte alles genommen werden, wenn er den Mund aufmacht. Und das tun sie auch. Das ist nur gerecht, sagen sie.
In diesem Buch wird immer wieder von der hartnäckigen, immerwährenden Besessenheit der Unmenschen von klischeehaften gesellschaftspolitischen Zielen wie »Gerechtigkeit« und »Gleichheit« die Rede sein. Ich bin dir gleich, sagen die Besitzlosen ständig zu den Besitzenden. Aber sie meinen damit nicht das, was die Gründerväter im Hinblick auf die Gleichheit vor dem Gesetz im Sinn hatten. Friedrich Nietzsche hat das verstanden. Er wird mit den Worten zitiert: »Niemand ist minderwertiger als diejenigen, die darauf bestehen, gleich zu sein.« Die Unmenschen wollen keine bessere Welt als die alte mit ihren sehr realen und auch fingierten Problemen aufbauen, sondern alle individuellen Leistungen und kulturellen Errungenschaften schmälern und zunichte machen, damit die Welt so elend ist wie sie selbst.
Wo immer sie auftauchen, fangen die Unmenschen damit an, eine Gefolgschaft zusammenzutrommeln. Die Programmierung der Massenmedien ist der Schlüssel zur Beherrschung, zur mentalen Konditionierung, dass ihr Weg der beste, der einzige, der gerechte Weg ist. So wurde übrigens der relativistische Multikulturalismus in die westliche Psyche eingepflanzt, dieser allgegenwärtige Glaube, dass keine Kultur oder Gesellschaft besser ist als eine andere und wir deshalb nicht gut miteinander auskommen können. Doch kein Land und kein Volk hat jemals auf natürliche Weise so gelebt. Wenn die Massenmigration eine gemeinsame Kultur verwässert und aus dem Gleichgewicht bringt, ist nur eine Kraft stark genug, um alles zusammenzuhalten: ein allmächtiger Staat im Zentrum. Nur große Weltreiche haben mehrere ethnische Gruppen gleichzeitig innerhalb ihrer Grenzen leben lassen, und die unnachgiebige Hand des Herrschers hielt alles mit überwältigender Macht in Schach. Das waren keine Republiken mit bürgerlichen Freiheiten und gleichem Status aller Klassen. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Republik unter solchen Bedingungen existieren könnte. Seid vorsichtig, was ihr euch wünscht, Konservative.
Der Konservative versteht nicht, dass Freiheit im gesellschaftspolitischen Sinn nicht ohne eine gemeinsame Kultur und gemeinsame Wertesysteme existieren kann, die darin übereinstimmen, was Freiheit ist und woher (oder von wem) sie kommt. Ohne eine gemeinsame Kultur kann nur jene allmächtige Regierung vielfältige Bevölkerungen vor ethnischen, religiösen und anderen Konflikten bewahren – das heißt, bis sie genug Zeit hatten, um sich anzupassen. Denken Sie daran, wie sich im 19. Jahrhundert in amerikanischen Städten Iren, Italiener, Deutsche, Polen und andere europäisch-amerikanische Gruppen bekämpften. Doch heute sind sie alle einfach »weiße Amerikaner«. Im kolonialen Amerika verlief die Spaltung meist entlang religiöser Grenzen. Jetzt herrscht Frieden zwischen ihnen. Warum? Wegen der gemeinsamen Kultur – der von westlichen Zivilisationen abgeleiteten amerikanischen Kultur. Keine Nation und keine Stadt kann aus einer zufälligen Ansammlung von Menschen oder in einem zufälligen Zeitraum gebildet werden, ohne dass eine Assimilation in eine neue Metagruppe erfolgt, zu der alle Gruppen gehören, etwa »Amerikaner«, »irische Amerikaner«, »italienische Amerikaner« etc. Tatsächlich hatten es in der Geschichte die meisten Städte, die entweder schon bei der Gründung oder später Siedler aufnahmen, mit kriegerischen Lagern zu tun, in der Regel aus Menschen mit Besitzlosen-Status. Aber Unmenschen sehen Massenmigrationen anders. Für sie sind sie kein Problem, sondern eine Chance. Aristoteles schrieb über Tyrannen: »Auch ist es ihr Amt, mehr die Fremden als die Bürger zu Tischgenossen und zum Umgang zu haben, weil Letztere als feindselig gelten, während jene ihnen nicht entgegentreten.« 1
Beachten Sie die klare Zuweisung der Rollen von Besitzenden und Besitzlosen im Kontext der nicht assimilierten Massenmigration in bestehende Kulturen. Bürger sind die Unterdrücker; sie haben Rechte, Pflichten und mehr. Und jene, die in ihr Territorium kommen, ob legal oder illegal, sind sofort die Unterdrückten, weil sie diese Rechte und Pflichten nicht besitzen. Sie bleiben am Rand der Gesellschaft und haben keinen Zugang zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben im Land. Und selbst diese Gruppe wird noch weiter unterteilt in jene, die weniger unterdrückt werden, und jene, die am meisten unterdrückt werden. Legale Immigranten gelten als wohlhabender als illegale Migranten und werden deshalb grausamen und außergewöhnlichen legalen Qualen ausgesetzt. Fragen Sie irgendjemanden, der versucht hat, einen legalen Einwandererstatus, geschweige denn die Staatsbürgerschaft in den Vereinigten Staaten zu erlangen, und Sie werden ungläubig, wenn nicht gar weinend den Kopf schütteln. Das derzeitige Einwanderungssystem der USA ist eine Form der Anarcho-Tyrannei. Das Ziel eines Systems ist das, was es bewirkt. Und das Ziel des US-amerikanischen Einwanderungsgesetzes ist es, auf Kosten aller anderen den Besitzlosen zu nützen. Es ist ungerecht, dass sich nicht jeder einen Einwanderungsanwalt leisten kann. Somit bekommen alle, die das nicht können oder wollen, einen Sonderstatus: den der Unterdrückten.
Unmenschen, die über einen politischen Apparat befehlen, sei es ein Einwanderungssystem, eine Strafjustiz oder etwas anderes, frönen der Anarcho-Tyrannei. Das erklärt vieles über die Immigration, die – neben anderen Problemen – Weltreiche und Republiken einst und jetzt aus Gründen, die Aristoteles erläuterte, plagt.
Was ist diese Anarcho-Tyrannei? Anarcho-Tyrannei ist die selektive überstrenge Vollstreckung von Gesetzen gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe bei gleichzeitiger selektiver Nichtvollstreckung von Gesetzen gegen eine andere Bevölkerungsgruppe. Das ist der Fall in den Vereinigten Staaten von heute und in allen Gesellschaften, die auf eine radikale Machtübernahme und gewalttätige Revolution vorbereitet werden. Die vielleicht berühmteste Illustration für eine Anarcho-Tyrannei in der realen Welt wird Alexander Solschenizyn, Autor von Der Archipel Gulag und Chronist zahlreicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus der Zeit Lenins und Josef Stalins, zugeschrieben:
»Für ihn war das Messertragen bloßes Fehlverhalten, Tradition, er wusste es nicht besser. Aber für dich war es ›Terrorismus‹.«
Es sind die Unterdrückten, die aufgrund ihres bloßen Fehlverhaltens, ihrer Traditionen oder ihres mangelnden Wissens entlastet werden. Das ist nur gerecht. Und was die Unterdrücker betrifft: Sie hätten es besser wissen müssen. Sie werden in vollem Umfang bestraft werden. Werden die Konservativen das jemals begreifen, oder werden sie weiterhin ohnmächtig auf die Doppelmoral hinweisen? Nur Taten und Wechselseitigkeit werden das Verhalten der Revolutionäre ändern.
Damals wie heute sind Unmenschen dafür bekannt, dass sie die Selbstverteidigung kriminalisieren und Kriminelle verteidigen. Ein weiteres Zitat von Solschenizyn:
»Im Strafgesetzbuch von 1926 gab es einen absurden Artikel 139 – ›über die Grenzen der Notwehr‹ –, nach dem man sein Messer erst dann aus der Scheide ziehen durfte, wenn bereits das Messer des Verbrechers über einem schwebt.
Und man durfte erst zustechen, nachdem er zugestochen hatte. Anderenfalls wäre man selbst derjenige, der vor Gericht gestellt wird. (Und es gab in unserer Gesetzgebung keinen Artikel, der besagte, dass derjenige, der einen Schwächeren angreift, der größere Verbrecher ist.)
Diese Angst, das Maß der Notwehr zu überschreiten, führte zu völliger Rückgratlosigkeit als nationalem Charakteristikum.
Einst begann ein Ganove vor einem Klub, den Rotarmisten Alexander Sacharow zu verprügeln. Sacharow zückte ein Klappmesser und tötete den Ganoven. Und dafür bekam er 10 Jahre wegen Mordes! ›Und was hätte ich tun sollen?‹, fragte er erstaunt. Staatsanwalt Artsischewski antwortete: ›Sie hätten davonlaufen sollen!‹« 2
Unmenschen leben in einer finsteren Alternativrealität, in der »sollen« ein Argument ist, das jedes kritische Denken außer Kraft setzt. Wenn man nicht tut, was man »hätte tun sollen«, und wenn Kriminelle tun, was sie nicht tun »sollten«, wird es lediglich gesetzestreuen Bürgern schlecht ergehen.
Die Vergangenheit trifft auf die Gegenwart. Diese Umkehrung von Recht und Ordnung haben wir im Sommer 2020 in einem karikaturhaften Ausmaß erlebt. Am 25. Mai 2020 hielten Polizisten in Minneapolis, Minnesota, den achtfach verurteilten Kriminellen George Floyd an, weil er im Verdacht stand, eine gefälschte Banknote in Umlauf gebracht zu haben. Das, was in den Minuten danach geschah, zog weltweit mehr Aufmerksamkeit auf sich als die Covid-19-Pandemie in jenem Jahr. 3 Officer Derek Chauvin bändigte den in Handschellen am Boden liegenden Floyd, der bekanntlich sagte: »I can’t breathe« (»Ich bekomme keine Luft«). Tatsächlich sagte er das schon, als er noch gar nicht am Boden war. Floyds Tod wurde später vom leitenden Gerichtsmediziner des Bezirks als Mord eingestuft, und Chauvin wurde wegen Mordes zu 22 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Was in der internationalen Empörung und den Forderungen nach Chauvins Kopf unterging, waren andere Tatsachen, zum Beispiel:
Floyd hatte zum Zeitpunkt seines Todes Fentanyl und Methamphetamin im Körper. 4 Genauer gesagt hatte er 11 ng/ml Fentanyl im Körper. 5 »Blutkonzentrationen von 7 ng/ml oder darüber werden mit Todesfällen in Verbindung gebracht, bei denen der Konsum mehrerer Substanzen beteiligt war.« 6
»Wenn er allein tot zu Hause aufgefunden worden wäre und es keine andere augenscheinliche Ursache gäbe, könnte man das zu Recht als Überdosis bezeichnen«, schrieb derselbe Gerichtsmediziner, der privat offenbar eine andere Geschichte erzählt als in der Öffentlichkeit. 7 »Das ist unter normalen Umständen eine tödliche Menge an Fentanyl«, schrieb er an anderer Stelle. 8
Im März 2020, 2 Monate vor der Auseinandersetzung mit der Polizei in Minneapolis, war Floyd aufgrund einer Überdosis ins Krankenhaus gekommen. 9
Im April hatte sich Floyd mit Covid-19 angesteckt. Bei der Autopsie wurde er positiv auf das Coronavirus getestet. 10
In der Autopsie steht: »Keine lebensbedrohlichen Verletzungen festgestellt.« 11
Floyd hatte Vorerkrankungen, darunter eine Herzerkrankung mit einer zu 75 Prozent blockierten Arterie. 1213
Trotz all dieser Beweise konnte nur ein Schuldspruch erfolgen. Warum? Die öffentliche Meinung in den USA hatte sich bereits das Bild vom Unterdrücker und Unterdrückten zu eigen gemacht. Und in diesem Kontext war der Weiße Chauvin der Unterdrücker und der Schwarze Floyd der Unterdrückte. Deshalb wurden alle möglichen, wenn nicht sogar wahrscheinlichen Ursachen für Floyds Tod, die nicht von der Polizei zu verantworten waren, von der Bevölkerung, den Geschworenen und den Behörden verworfen. (Einer der Geschworenen, die Chauvin schuldig sprachen, log den Richter offensichtlich an, als er behauptete, zuvor nichts von Floyds Tod gewusst zu haben, obwohl er öffentlich über dessen Antipolizeiaktivismus berichtet und in den Monaten nach der Nachricht an George-Floyd-Kundgebungen teilgenommen hatte. 14 )
Um die Geschichte im Kontext von Unterdrückern und Unterdrückten zusammenzufassen, kann man sagen, dass Floyd »es nicht besser wusste« – er konnte unmöglich an etwas anderem als an vorsätzlichem Mord sterben. Denkweisen haben Konsequenzen.
Dieser Hintergrund ist wichtig, um die polizeifreien Zonen in Seattle im Bundesstaat Washington und in Portland, Oregon, zu verstehen. Nach Floyds Tod und Chauvins Inhaftierung gab es in über 40 Prozent aller Bezirke in den USA über 7750 Demonstrationen, an denen insgesamt mehr als 26 Millionen Amerikaner teilnahmen. 151617 Einige Demonstranten blieben nach den Märschen und Krawallen in der Gegend. Das war auch der Fall in Seattle und Portland, wo Zeltstädte aufgebaut und die Polizei abgezogen wurde. In Seattle wurde die »Capitol Hill Autonomous Zone« (CHAZ) ausgerufen, die kurz darauf in Portland nachgeahmt wurde. Seattles CHAZ begann, wie viele Proteste und Unruhen in jenem Sommer, als organisierter Aufstand der sogenannten Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker – speziell der schwarzen Community gegen die Polizei. In Seattle waren natürlich die meisten auf beiden Seiten weißer Hautfarbe. Die Stadtpolizei von Seattle gab ihr Gebäude im East Precinct auf, als es dort nachts von Demonstranten wimmelte; Polizei und Personal sahen darin ein Sicherheitsrisiko und zogen sich zu ihrem eigenen Schutz zurück. Die Demonstranten begannen umgehend damit, ein kommunistisches Mini-Utopia aufzubauen, dessen Anführer das Gebiet als unabhängig von allen anerkannten Autoritäten erklärten. Es wäre höchst amüsant, wenn es nicht gesetzeswidrig gewesen wäre – und bald sogar tödlich.
Seattles Bürgermeisterin Jenny Durkan billigte die Aktion in jeder Hinsicht. Sie stellte die Anarchie der CHAZ als einen Versuch dar, die »Interaktionen« zwischen Demonstranten und Polizei zu »deeskalieren«, da die Spannungen nach dem zum Politikum gewordenen Tod von Floyd hoch waren. 18 Die Rufe der über 1000 Gegendemonstranten nach Durkans Rücktritt blieben ungehört. 19 Ohne jegliche Polizeipräsenz sah die CHAZ genauso aus, wie man es erwarten würde: mit allen Elementen eines Hippiefestivals, aber mit Plünderungen und Gewalt gegen Ladenbesitzer und Anwohner des Capitol-Hill-Viertels. Es gab zahlreiche Massenschießereien und einige Morde, von denen keiner offiziell aufgeklärt wurde. Niemand kam, um den Anwohnern beizustehen; sie waren Geiseln in ihrem eigenen Zuhause. Einige entkamen und wurden von der Polizei daran gehindert, zurückzugehen, um Wertsachen zu holen oder das Haus zu sichern. In der CHAZ kam es zu sexuellen Übergriffen (wie das schon bei den berüchtigten »Occupy Wall Street«-Protesten der Fall war, die die CHAZ inspiriert hatten) und auch zu Brandstiftungen – all das war von der Stadt sanktioniert. 20 Anarcho-Tyrannei. Das ist es, was sie tun. (All dies, einschließlich Erfahrungen in der CHAZ aus erster Hand, wird in Posobiecs Buch The Antifa: Stories from inside the Black Bloc von 2021 näher beschrieben.)
Was fühlen Sie gerade? Empörung. Gerechte Wut. Ihre Gedanken wandern … zu der Frage, was Sie tun würden, wenn es eine CHAZ in Ihrer Nähe gäbe. Wenn es illegal wäre, Ihre Freiheit und Ihren Besitz zu verteidigen, aber legal, ihn zu beschlagnahmen und zu zerstören. Die CHAZ in Seattle dauerte 24 Tage an, jene in Portland 5 Stunden. Schon in 5 Minuten kann viel passieren, wenn der Mob vor Ihrer Tür steht. Sind Sie wirklich sicher?
Diese Gedanken jedoch verdammen Sie, wenn es nach den Unmenschen geht. Nur ein Unterdrücker kümmert sich um Dinge, die er durch ein systematisch rassistisches, kapitalistisches System erworben hat. Das ist nicht gerecht. Warum sollte man Ihnen nicht Ihr ganzes Zeug wegnehmen? Der Unterdrückte raubt den Unterdrücker aus und bringt ihn um. Das ist gerecht. Lenin wäre stolz.
Das ist die Denkweise – oder in manchen Fällen das Doppeldenk dieser Leute. Und das ist der Grund, warum bestimmte Menschen und Gruppierungen alle Vorteile bekommen und andere Menschen und Gruppierungen gar keine. Warum Weiß als schuldig gilt und Schwarz als unschuldig. Warum Besitzende von ihrer eigenen Regierung gezwungen werden, sich dem Willen eines bewaffneten Mobs zu unterwerfen. Warum Floyd eine staatliche königliche Begräbnisparade erhielt und wegen des Verbots großer Versammlungen gleichzeitig Millionen von leidenden Angehörigen von ihren Liebsten ferngehalten wurden. Warum progressive Stimmen die Brandstiftung, Plünderung und Zerstörung von Städten loben, die gleichen Aktionen aber verurteilen, wenn ihre eigene Nachbarschaft betroffen ist. 21 Warum Mobs aus Hunderten von Menschen, die in Privatanwesen eindringen, als unschuldig gelten und die Hausbesitzer, die ihr Eigentum mit Schusswaffen schützen wollen, verhaftet, angeklagt, mit Geldstrafen belegt werden und ihnen die Waffen abgenommen werden – so geschehen in dem surrealen Fall von Mark und Patricia McCloskey aus dem Sommer 2020. 22 Das ist es, was sie tun.
Die ganze Situation ist absurd, und sie ist real. Wie konnten wir an diesen Punkt kommen, ohne dass Millionen guter, intelligenter Menschen es bemerkt haben? Etwas dagegen unternommen haben? Für den Schutz ihrer eigenen Rechte eingetreten sind? Was geht da vor sich?
Warum haben die Konservativen nichts davon bemerkt?
Damit die Konservativen ihr Software-Update bekommen und verstehen, was wirklich in der Welt vor sich geht, müssen sie zuerst den Unterdrücker-Unterdrückte-Filter verstehen, durch den alle Nachrichten, alle Unterhaltung, alle Informationen und sogar Recht und Politik gequetscht werden, bevor sie sie erreichen. Das wird Zeit brauchen, aber wir hoffen, dass am Ende dieses Buches ein neuer Filter und ein neues Gedankenmodell zum Verständnis der Welt stehen.
Im Großen und Ganzen verstehen klassische Liberale, Konservative und sogar Gemäßigte nicht, was in einem Sozialsystem vor sich geht, in dem die wichtigsten Institutionen der Konsensbildung von Radikalen kontrolliert und von Unmenschen infiltriert werden. Auf dem Höhepunkt der Rassenpanik von 2020 antwortete der Durchschnittsbürger auf der Straße auf die Frage, wie viele unbewaffnete schwarze Männer jedes Jahr von der Polizei getötet würden, mit ungeheuerlichen Zahlen, die die gewalttätigen Antipolizeiproteste zu rechtfertigen schienen, die landesweit die Städte heimsuchten und ganze Viertel in Schutt und Asche legten. Das ist keine Spekulation. Von den tatsächlich befragten progressiven Amerikanern waren mehr als die Hälfte der Meinung, dass jedes Jahr mehr als 1000 Schwarze von der Polizei getötet werden. Auch die Hälfte der befragten Konservativen antwortete falsch. 23
Die korrekte Zahl ist dreizehn – laut den umfassendsten verfügbaren Berichten, die ausgerechnet von der Washington Post zusammengestellt wurden. 24 Hinzu kommt, dass »Fälle von polizeilicher Gewaltanwendung nach wie vor äußerst selten sind und dass die Zahl der tödlichen Schießereien mit Beteiligung von Beamten in den letzten 10 Jahren … im Allgemeinen niedriger ist als in den vergangenen Jahrzehnten«. 25
Diese verzerrte Wahrnehmung der Realität haben wir den von Unmenschen besetzten Medien zu verdanken, allen voran der Washington Post (WaPo). Und sogar die tatsächliche Anzahl – dreizehn im Jahr 2019 – könnte irreführend hoch sein. Die eigene Datenbank der WaPo beginnt mit der verlogenen Darstellung von Michael Brown als »unbewaffnetem Schwarzen«. 26 Dem offiziellen Bericht des Justizministeriums nach griff Brown jedoch einen Polizeibeamten – Darren Wilson – an und versuchte, ihm seine Waffe zu entreißen und ihn zu töten. Brown, der viel größer als Wilson war, schien seine eigene Waffe zu ziehen. Darren Wilson handelte in Notwehr. Und doch beweist dieses Beispiel, dass die Unmenschen das ignorieren, was »unbewaffnete schwarze Männer« getan haben, bevor sie erschossen wurden. Bei George Floyd und Derek Chauvin ist dieselbe Verdrehung der Tatsachen zu erkennen. Das ist es, was sie tun.
Ein aktueller Bericht des Manhattan Institute fand einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen irreführender Überbetonung der wenigen jährlichen tödlichen Schießereien mit Polizeibeteiligung in der schwarzen Gemeinschaft und der negativen rassistischen Voreingenommenheit in der öffentlichen Wahrnehmung der Polizei. 27 Und eine empirische Studie der Harvard University stellte keine statistischen Unterschiede zwischen Polizeischüssen auf schwarze und weiße Tatverdächtige fest. 28
Menschen, die dieses und ähnliche Narrative akzeptieren, werden als »Normalos« bezeichnet, die auch »NPR-Amerikaner« genannt werden könnten, weil sie den »offiziellen« Quellen Glauben schenken. [NPR, National Public Radio, ist ein Zusammenschluss nicht kommerzieller Rundfunksender in den USA; Anm. des Verlags] Sie haben über zwei oder drei Generationen hinweg die soziale Konditionierung durch das Bildungssystem, die Massenmedien und Hollywood über sich ergehen lassen müssen, um sich ein verzerrtes Bild von der Welt zu machen, sodass die Fälschung zur Realität und die Realität zur rassistischen Verschwörungstheorie wird.
Das ist das, was der Bestsellerautor und Überzeugungsexperte Scott Adams als das Phänomen der »zwei Filme auf demselben Bildschirm« bezeichnet. 29 Wenn Menschen ihr Gedankenmodell aus irreführenden Informationen beziehen, die von Institutionen kommen, die dem Wohlergehen der amerikanischen Bürger entgegenstehen, machen sie sich ein völlig falsches Bild von der Welt, die sie umgibt, und interpretieren Fakten und Informationen durch diese falsche Brille. Das ist der Grund, warum zum Beispiel eine Person des öffentlichen Lebens, die sich über den systemischen Rassismus beschwert, der das Weiterkommen der schwarzen Amerikaner behindert, auf die Frage nach einem Beispiel dafür ihre Sichtweise präsentiert. Ihre Meinung. Wie es sich anfühlt. Ungerecht. Wir brauchen nicht einmal ein so umstrittenes Beispiel wie den Tod von George Floyd, um das zu erkennen. Die völlig falsche Vorstellung davon, wie unsere Welt funktioniert, lässt sich auf andere gesellschaftspolitische Fragen übertragen, die über Polizeigewalt hinausgehen.
Ein weiteres Beispiel für das »Zwei Filme auf demselben Bildschirm«-Phänomen war die Entrüstung über das Nick-Sandmann-Video, in dem ein Jugendlicher auf den Stufen des Lincoln Memorial steht, Auge in Auge mit einem indianischen Sänger. Das Video ging im Internet unter Linken viral und wurde als Beispiel für die Bedrängung durch weiße Nationalisten bezeichnet. Da waren ein Besitzender und ein Besitzloser, ein Unterdrücker und ein Unterdrückter. Die Washington Post und zahlreiche andere Medien griffen es auf. Doch das Video zeigt keinen Rassismus, keinen Fanatismus oder irgendetwas in dieser Richtung. Der Schüler stand einfach nur unbehaglich lächelnd still da und sagte gar nichts zu dem Indianer. Warum berichteten die Medien dann darüber als offensichtliches Beispiel für den erstarkten weißen Nationalismus unter Präsident Donald J. Trump? Warum »erkannten« alle, die den Clip empört teilten, darin Rassismus, obwohl es keine Worte oder Gesten gab, die darauf hingewiesen hätten? Das ist auf die Codierung zurückzuführen. Wenn man jahrelang von Hollywoodinhalten, progressiver Ausbildung und den Massenmedien darauf codiert (programmiert) wird, in einem männlichen Weißen mit »Make America Great Again«-Mütze einen rassistischen Unterdrücker und in allen, wirklich allen amerikanischen Ureinwohnern unterdrückte Opfer zu sehen, dann sieht man in jeder Situation genau das, auch wenn es keinerlei Hinweise darauf gibt. Wie sich herausstellte, war es tatsächlich der indianische Sänger, der Sandmann und seine Klassenkameraden bedrängte, die einfach nur bei einem Ausflug nach Washington, D.C., das Lincoln Memorial besuchten.
Der Schlüssel, um das zu verstehen, ist die Kraft der Überzeugung. Wenn die Institutionen, die das Denkmodell unserer Gesellschaft prägen, von Radikalen infiltriert werden, die diejenigen, die sie als Unterdrücker bezeichnen, hassen, dann ist die öffentliche Wahrnehmung schon im Voraus beschlossene Sache. Millionen von Menschen – einschließlich weißer Amerikaner, konservative Republikaner und sogar Trump-Anhänger – schauten sich ein Video an und »erkannten« einen sturen weißen Nationalisten, der ein tapferes indianisches Opfer unterdrückte. Das war ein großes Problem, und die Konservativen wehrten sich mindestens 24 Stunden lang nicht gegen dieses Narrativ.
In diesem Kampf befinden wir uns heute. Propaganda wirkt, und die westliche Welt ist seit Jahrzehnten damit übersättigt. Aufgrund ihres gebratenen Gehirns sind die Normalos der Meinung, dass sie helfen, wenn sie ein Video teilen, in dem zur Verhaftung und Bestrafung eines im Übrigen unschuldigen Teenagers aufgerufen wird.
Der Skandal war fingiert, die Berichterstattung war fingiert, aber die Emotionen waren echt. Und wenn diese Emotionen zu politischen und kinetischen Aktionen hochgepeitscht werden, können die Unmenschen die Macht übernehmen. Das ist es, was sie tun.