Unplugged - Tina Müller - E-Book

Unplugged E-Book

Tina Müller

5,0

Beschreibung

Die Short Stories in "Unplugged" beschreiben Momentaufnahmen aus dem Leben verschiedener Menschen, Blickwinkel und Situationen. In den 14 genreübergreifenden Kurzgeschichten gelingt es Tina Müller ihre Leser bildhaft zu unterhalten und auch für überraschende Lese-Momente zu sorgen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 52

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
5,0 (16 Bewertungen)
16
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für meine beiden Liebsten!

Vielen Dank für eure Liebe, euer Sein und eure Unterstützung!

Einer für alle, alle für einen!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

01 Schreiben ist Fühlen in Worten

02 Schattenwand

03 Ein Moment an der Algarve

04 Das Haarmassaker

05 Stiefmütterchen

06 Flammende Liebe

07 Zahn um Zahn

08 Der Busfahrer

09 Kein Tag wie gestern

10 Der Mann, der zu viel wusste

11 Die Nacht zum Tag

12 Kindheitsträume

13 Elfenbein

14 Seelentröster

Danksagung

Über die Autorin

Weitere Bücher

Gedicht Stufen von Hermann Hesse

Vorwort

Liebe Leser,

ihr fragt euch sicher, warum hat die liebe Tina ihr Buch wohl „Unplugged“ genannt? Ein Buch ist schließlich kein Musikstück und ich bin auch sicher nicht Eric Clapton (ihr erinnert euch sicher an sein bekanntes Musikalbum mit eben diesem Titel wie meine Kurzgeschichtensammlung).

Unplugged gespielte Musik habe ich früher bei MTV schätzen und lieben gelernt. Dort wurden regelmäßig bekannte Bands eingeladen, ihre Musik nur mit akustischen Instrumenten zu spielen, quasi „ohne Stecker“ und elektronischen Firlefanz, also unplugged.

Für mich bedeutet „unplugged“ schreiben, gefühlsmäßig einfach mal die Hosen runterlassen und sich alles, was einen belastet, was man beobachtet hat, was einen beschäftigt, von der Seele zu schreiben.

Und da das Schreiben mich schon sehr lange begleitet (dies könnt ihr ganz gut in meiner ersten Geschichte „Warum ich schreibe“ ab Seite 10 nachlesen) ließ ich nach einer Lebenskrise alles ungebremst und unbewertet zu Papier fließen. Ich schrieb, als gäbe es kein Morgen, schrieb mir „unplugged“ meine Seele frei – ohne Netz und doppelten Boden.

Die 14 Geschichten sind alle während meines Schreibstudiums in den Jahren 2010-2012 entstanden und wurden von mir noch einmal bearbeitet und fein geschliffen.

Nun wünsche ich euch von Herzen viel Freude beim Lesen und Eintauchen in meine Schreibwelt, seid herzlich willkommen!

Habt herrliche Lese-Momente,

herzliche Grüße,

Tina

„Schreiben heißt, sich selber lesen.“

Max Frisch

01 Schreiben ist Fühlen mit Worten

Lesen und Schreiben kann ich bereits seit meinem fünften Lebensjahr. Damals liebte ich es, neben meinem älteren Bruder zu sitzen und zuzuschauen, wie er Lesen und Schreiben übte und sich arg plagte. Mir fiel es leicht, ich lernte es, in dem ich einfach alles in mir aufsog, was meine Mutter ihm beizubringen versuchte.

Schwieriger war es, einen Schreibanlass, ein stimmiges Motiv und auch einen guten Einstieg zu finden. Wie schreibe ich eine lebendige Geschichte, mit der ich andere begeistere? Wie schaffe ich es, mit Worten zu verzaubern? Meine Gefühle so in Worte zu kleiden, dass sie der Leser regelrecht spüren kann? Trotz diverser Anläufe fiel mir das private Schreiben nicht immer leicht. Beruflich schreibe ich viel, flüssig und schnell: Pressetexte, Onlinetexte, Klappentexte, Vorschautexte, Blog-Artikel, Gast-Beiträge, Konzepte, Berichte etc. Kollegen, Verlage, Autoren und Freunde lieben es, meine blumigen E-Mails und Briefe (ja, die gibt es noch) zu lesen.

All die Jahre verspürte ich einen inneren Drang und Wunsch, das Schreiben nie komplett aufzugeben. Ich verschlang alle Bücher, die auch nur annähernd mit diesem Thema zu tun hatten. Schrieb, wann immer ich konnte. Leider zu selten und nichts, was mir gefiel. Erst ein Schicksalsschlag brachte mich meinem Wunsch wieder näher: Seit einer Lebenskrise ist das Schreiben wieder Thema. Ich schreibe Tagebuch wie früher, notiere Gedanken, Emotionen, Alltagssituationen, Impulse, meine kleinen Schritte nach vorne.

Auch jedes Wort und jede Geste meines inzwischen zwei Jahre alten Sohnes möchte ich für die Ewigkeit festhalten. Schreiben ist heilsamer Helfer in der Not und Tröster in der Einsamkeit. Schreiben bringt mich mir selbst wieder näher und fügt mich wieder zusammen. Schreiben schmerzt jedoch auch, vor allem, wenn es um das eigene Ich geht. Lange Zeit hatte ich mich selbst verloren, im Schreiben habe ich mich wieder gefunden.

Mein Sohn lehrte mich, die Welt in vielen bunten Bildern zu sehen. Denn das wahre und authentische Glück liegt im Detail: der Schmetterling, der auf einer Blume sitzt und aus dem Blütenkelch trinkt; Steine, die auf dem Weg in einem bestimmten Muster liegen; Eichhörnchen, die uns begrüßen und uns vermeintlich zuzwinkern; in Kies gemalte Sonnen, die nur für uns scheinen usw.

Als ich klein war, habe ich gerne auf allen möglichen Materialien herum gekritzelt. Mit der Zunge zwischen den Zähnen malte ich hoch konzentriert nur für mich verständliche Zeichen auf liniertes Papier. Stundenlang.

So entstand mein erstes Buch, das ich meiner Tante in Berlin zum Geburtstag schenkte. Es war in Feensprache geschrieben, die natürlich nur ich lesen konnte. Also rief ich meine Tante und las ihr das Buch vor. Mit fünf Jahren schrieb ich auch mein erstes Kinderbuch mit dem Titel „Fred, die Libelle“. Darum ging es um Vorurteile, wenn jemand anders ist und eine andere Meinung als die Masse hat. Wohlgemerkt, ich schrieb das Kinderbuch mit 11 Jahren.

Gerade schaue ich meinem kleinen Sohn beim Malen zu. Er liebt linierte Blätter und kritzelt eifrig – wie ich schon damals – die Zeilen voller "Buchstaben" (sagt er). Dann legt er den Stift weg, blickt mich aus seinen großen grün-braun-goldenen Augen an und sagt voller Inbrunst: „Mama, ich bin ein Kikiter (Kritiker)”. Ich blicke ihn erstaunt an und frage, was denn so ein Kritiker mache. Er rollt mit den Augen und sagt: „Ich lese!”.

Lesen und schreiben macht mich sehr glücklich, ich bin im Flow und darf einfach für den Moment SEIN. Diese beiden Tätigkeiten sind meine treusten und innigsten Begleiter.

Ich lese und schreibe, wo ich nur kann, trage immer ein Buch bzw. mehrere Notizbücher bei mir, neben meinem Bett liegt ein Block. Ich möchte schreiben, schreiben und einfach nur schreiben. Vielleicht werde ich eines Tages ein Buch publizieren.*

Vielleicht auch mehrere. Vielleicht auch in verschiedenen Genres, – je nachdem, wo mein Schreibflow und meine inneren Impulse mich hintreiben. Gerade jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, spüre ich wieder dieses aufregende Ziehen im Bauch, diese Energie, die aus mir heraus fließen will. Glück durchströmt mich und für den Moment weiß ich, das Richtige zu tun.

*Die Geschichte ist 2010 entstanden. Und heute, – 2017 bzw. die aktuelle Neuauflage von 2022 – lest ihr mein erstes Buch!

02 Schattenwand

D