Vergesst Kant!. Was war und ist Aufklärung wirklich? [Was bedeutet das alles?] - Tina Hartmann - E-Book

Vergesst Kant!. Was war und ist Aufklärung wirklich? [Was bedeutet das alles?] E-Book

Tina Hartmann

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Beschreibung

Die Philosophie der Aufklärung wird oft für ihren Rassismus und ihre Frauenfeindlichkeit kritisiert – allerdings beziehen sich die meisten Vorwürfe auf Kant und Rousseau. In Wahrheit umfasst die Aufklärung aber viel mehr als nur das Werk dieser beiden Denker – und was etwa Olympe de Gouges über Frauenrechte oder Anton Wilhelm Amo über Rassismus dachte, bringt auch heutige Debatten in Schwung.

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Tina Hartmann

Vergesst Kant!

Reclam

E-Book-Leseproben von einigen der beliebtesten Bände unserer Reihe [Was bedeutet das alles?] finden Sie hier zum kostenlosen Download.

 

 

RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK Nr. 962327

2024 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: Cornelia Feyll, Friedrich Forssman

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2024

RECLAM, UNIVERSAL-BIBLIOTHEK und RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-962327-6

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-014590-6

www.reclam.de

Inhalt

1. Aufklärung heute?

2. Vergesst Kant?

3. Wie lässt sich Rousseau vergessen?

4. Theodor Gottlieb Hippel wider die patriarchale Ordnung

5. Von der Sklavin zur Bürgerin

6. Erziehung der Frau oder weibliche Erziehung?

7. Sklavinnen und Kolonialismus

8. Wer sind die »Wilden«, oder: Hat die Aufklärung wirklich den Rassismus erfunden?

9. Die Aufklärung der Juden

10. Und die sexuelle Befreiung?

11. Christian Wolffs Völkerrecht

12. Nonbinärer Universalismus

Anmerkungen

Zur Autorin

1. Aufklärung heute?

Kaum etwas scheint zu Immanuel Kants 300. Geburtstag ferner zu liegen als das Zeitalter der Aufklärung. Im Schatten der Covid-19-Pandemie haben weltweit die Gewalt und Ausbeutung von Frauen und Mädchen zugenommen, in Osteuropa überzieht ein Diktator sein Nachbarland mit Kriegsverbrechen, und seit dem Überfall der Hamas auf Israel schlagen Wellen des Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus über uns zusammen. Es ist just der aufgeklärte, als ›woke‹ bezeichnete oder verunglimpfte Teil der Welt, der zwischen Israels Recht auf Selbstverteidigung und der Solidarität mit der Zivilbevölkerung in Gaza zerrissen wird. Längst haben rechte Kräfte, wie der Trumpismus in den USA oder AfD und CDU/CSU in Deutschland, die Chance ergriffen, unter dem Deckmantel von Philosemitismus und Israelfreundschaft gegen linke Bürgerrechts- und Umweltgruppierungen und eine postkolonial orientierte Wissenschaft zu Felde zu ziehen, die die westlichen Gesellschaften einem überfälligen Antirassismustraining unterziehen.

Was rechte und reaktionäre Kräfte antreibt, ist aber keineswegs die Liebe zu einem demokratischen Israel oder zu jüdischen Menschen. Neben der ungehinderten Zerstörung der Umwelt streben sie den Rückbau der liberal-demokratischen Gesellschaft an. Rechte Gruppierungen haben ungeachtet ihrer jeweiligen säkularen oder theologischen Oberfläche global betrachtet erschreckend einheitliche Ziele: Sie setzen sich ein für die patriarchale Vorherrschaft, gegen das Recht der Frau auf Schwangerschaftsabbruch, gegen weibliche Selbstbestimmung, Transmenschen und gleichgeschlechtliche Sexualität, sie fordern Straffreiheit für Vergewaltigung und Femizid, eine theokratische Orientierung des Staates und dessen Abschottung gegen Migration bis hin zu den wahnsinnigen Gedankenspielen einer mit dem Euphemismus ›Remigration‹ verbrämten Deportation von Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Vor allem in Deutschland besteht die reaktionäre Strategie darin, die großen Ziele in kleine Aktionen zu verpacken, die medienwirksam als »Bürgernähe« und als Einspruch gegen die angebliche Bevormundung linker akademischer »Eliten« ausgeflaggt werden. Als Deckmäntelchen für die von rechten Kräften im Umfeld diverser Lebensschutzvereine und der Werte-Union der CDU angestrebte Einschränkung von Reproduktionsrechten fungiert der Protest gegen das sogenannte Gendern. Beginnend mit Sachsen haben seit Mai 2023 rechtskonservativ regierte Kommunen und Bundesländer gendergerechte Sprache in Behörden sowie Schulen untersagt und streben deren Verbot an Hochschulen und in den Medien an. Angeblich, um nachrückenden Generationen die Rechtschreibung zu erleichtern. Tatsächlich ist die Benutzung von Genderzeichen kinderleicht im Vergleich zu vielen anderen Rechtschreibregeln der deutschen Sprache. Die Genderverbote in Schulen und Medien zielen daher nicht auf die schulische Entlastung junger Menschen, sondern darauf, dass in deren Welt allein das Männliche das Sagen hat.

Was hat das mit der historischen Aufklärung zu tun? Die Erkenntnis, dass die androzentrische, also auf das Männliche zentrierte Welt maßgeblich vom generischen Maskulinum gesichert wird, formulierten Autorinnen bereits im 18. Jahrhundert. Sie, nicht erst die Feministinnen der 1980er Jahre, erfanden das Gendern.

Das Patriarchat ist undenkbar ohne Binarität, also das Denken in zwei gegensätzlichen geschlechtlichen Kategorien. Unsere von der (rosa oder himmelblau dekorierten) Wiege bis zur Bahre zweigeteilte Produktwelt verdeckt, dass die Aufteilung der meisten – bei weitem nicht aller – Lebewesen in mehr oder minder zwei Geschlechter nur bei Schwangerschaft und Geburt eine Rolle spielt, aber weder beim Sex noch im Sozialleben. Die aktuelle Paläontologie, Archäologie und Ethnologie zeigen, dass Menschen während etwa 90 Prozent der belegbaren kulturellen Menschheitsgeschichte der vergangenen 40 000 Jahre ohne diese Binarität auskamen, dass überdies in steinzeitlichen Gesellschaften alle Geschlechter jagten und dieselbe Nahrung zu sich nahmen. Erst mit der neolithischen Revolution, der Sesshaftwerdung, Viehzucht und Staatenbildung begann diese Egalität sehr langsam zu kippen. Über einen Zeitraum von 2500 Jahren entstand die Herrschaft eines Geschlechts über das andere, die sich schließlich auch sprachlich artikulierte. Das in indoeuropäischen Sprachen ab ca. 2000 v. Chr. entwickelte Femininum verortet weibliche Wesen als Halbmenschen zwischen Maskulinum (Mann) und Neutrum (Ding). Der herrschende Mann beansprucht in vielen Sprachen der Welt den Begriff ›Mensch‹ für sich allein; das gilt etwa für man/men im Englischen oder homme im Französischen. Beim lateinischen homo lässt sich sogar beobachten, wie es über die Jahrhunderte seine geschlechtsübergreifende Bedeutung verlor. Heute gibt es in den meisten europäischen Sprachen kein »Tertium« wie das deutsche ›Mensch‹ mehr.

Das antike Athen zementierte die Trennung der Geschlechter philosophisch. Nach Platon und Aristoteles steht die Frau als ›Physis‹, als körperliches Prinzip, den männlichen Prinzipien von Geist und Gesetz diametral gegenüber. Der patriarchale Gebärneid definierte die lebendigen weiblichen Werke als minderwertig, weil sterblich, und setzte dagegen das Konzept eines männlichen geistigen Gebärens, das Unsterbliches schaffe. Vielleicht verzichteten Autorinnen und Autoren der Aufklärung deshalb darauf, Frauen körperlich aufzuwerten. Stattdessen setzten sie auf das Konzept einer sozialen, geistigen und emotionalen Nonbinarität. Auch wenn dieser Begriff im 18. Jahrhundert nicht verwendet wurde, lassen sich ihre Überlegungen auf aktuelle Diskussionen um das Verhältnis von biologischen, psychologischen und gesellschaftlichen Komponenten der Nonbinarität übertragen.

Die Abwertung des Weiblichen liefert die Grundformel für alle folgenden Abwertungen von Menschengruppen, sogar, wenn sie Männer einschließen. Antijudaismus, Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus sprechen gemischtgeschlechtlichen Gruppen, die sie abwerten, stets angeblich weibliche Eigenschaften zu, indem sie ihnen etwa mangelnden Geist, dafür gesteigerte Körperlichkeit und Sexualität unterstellen. Mittelalterliche Quellen lassen jüdische Männer menstruieren, Hexenhammer und antijüdische Hetzschriften schrieben voneinander ab, bis zu Otto Weiningers Geschlecht und Charakter (1903), dem traurigen Höhepunkt einer internalisierten gemeinsamen Abwertung von Weiblichkeit und Jüdischsein. Dieser gigantische philosophisch-pseudonaturwissenschaftliche Aufwand diente und dient einem relativ simplen Zweck: Nur der weiße Mann ist im Vollbesitz menschlicher geistiger Potenz. Da der Geist über den Körper herrschen soll, kommt nur er in den Genuss von Rechten, alle anderen Menschen bleiben unmündig.

Mit entsprechend harten Bandagen wurde und wird um die Frage gerungen, ob alle Menschen gleichermaßen in der Lage sind, geistige Fähigkeiten auszubilden, und folglich in den Genuss gleicher Chancen und Rechte kommen müssen. Der Schlüssel zur Gleichheit aller Menschen ist für das 18. Jahrhundert weder Herkunft noch – das ist heute schwer vorstellbar – ein demokratisches politisches System. Er ist die Bildung. Sie ist der zentrale Begriff, dem die Aufklärung mit fast religiösem Pathos huldigte. Die Epoche produzierte Reformpädagogiken und Bildungsexperimente in Serie, auf Papier wie in der Realität. Darunter waren auch pragmatische Ansätze wie der der Francke’schen Stiftungen in Halle, die Waisenkindern beiderlei Geschlechts eine Grund- und Berufsausbildung verschafften.

Auch wenn die Bildungsfähigkeit der Frau im Zentrum der Aufklärungsdebatten steht, das schillerndste Beispiel einer intellektuellen Karriere liefert zweifellos das Leben des ersten afrodeutschen Universitätsdozenten Anton Wilhelm Amo. Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg – übrigens ein vielgelesener Romanschriftsteller – und sein ebenfalls der Aufklärung zuneigender Sohn August Wilhelm erhielten den Jungen aus dem heutigen Ghana 1707 im Alter von etwa fünf Jahren ›geschenkt‹. Doch statt ihn – wie zeitgenössisch üblich – als exotischen schwarzen Kinderdiener zu missbrauchen, ließen sie ihm die beste Ausbildung zukommen, die im deutschen Sprachraum zu haben war. Dahinter stand kein »menschenverachtende[s] Experiment[…]«,1 sondern das genaue Gegenteil: der erfolgreiche Beweis, dass jeder schwarze Sklave bei entsprechender Förderung mit den hellsten Köpfen des Landes und bald des deutschen Sprachraumes mithalten konnte. Dass Amo kein afrodeutscher Kant wurde, lag weder an einem Mangel an originellen Ideen – auch Kant verfasste seine kanonischen Schriften erst aus der Sicherheit einer Professur heraus – noch am deutschen Rassismus um 1750. Seine beiden Förderer verstarben vielmehr ohne Nachkommen – August Wilhelm bevorzugte ziemlich offen Männer –, ehe Amo eine gesicherte berufliche und/oder familiäre Position erreichen konnte.

Erst Kant formte die Philosophie zu einer akademischen Disziplin. Bis dahin war sie eine Art Studium generale gewesen, untrennbar mit der Literatur verbunden. Platons Schriften lassen sich wahlweise als Traktate oder Poesie lesen, und in dieser Tradition verhandelte die Aufklärung ihre Themen vorzugsweise in Dialogformen wie dem Brief oder Gespräch, wobei im Idealfall beide Seiten so kluge Argumente vorbringen, dass die Lesenden bis zum Schluss intellektuell gefordert sind bei der Entscheidung, welcher Seite sie zustimmen. Als Literatur stand Philosophie damit, in Gotthold Ephraim Lessings Worten, dem »denkenden Kopf« offen. Dass ein solcher auch auf einem weiblichen Körper sitzen konnte – über körperlich nonbinäre Menschen im 18. Jahrhundert wissen wir leider sehr wenig –, reflektierten viele Autoren, und Autorinnen bewegten sich zunehmend selbstbewusst im Feld der philosophischen Literatur. Das Projekt der Aufklärung war keine reine Männersache, sondern Frauen trugen in nie dagewesenem Maß dazu bei.

Sie und egalitär denkende Männer formulierten dabei Ideen einer anderen Aufklärung. Warum diese heute fast nur Expert:innen bekannt ist, wird im Folgenden ebenso zu fragen sein wie, wodurch sie sich auszeichnet. Auch wenn Stellung und Rechte weiblicher Menschen eine zentrale Rolle spielen, greift der Begriff ›feministische Aufklärung‹ zu kurz, ganz unabhängig davon, ob die im 18. Jahrhundert vorgelegten Konzepte heutigen Positionen im Feminismus entsprechen. Auf berückende Weise aber erkennen sie die Verbindung von misogyner, kolonialistischer, antijüdischer und rassistischer Unterdrückung und entwerfen dagegen die Forderung universaler Rechte. Daher bietet sich sowohl der Begriff der ›nonbinären‹ wie der der ›egalitären‹ Aufklärung an, und beide werden im Folgenden wechselweise gebraucht.

Zentraler Gedanke ist, dass für das 18. Jahrhundert zwischen die Bedürfnisse weiblicher, schwarzer, indigener und jüdischer Menschen kein Blatt passte. Dies und die netzwerkartigen Verbindungen zwischen deren Schriften und Ideen aufzuzeigen, ist das Ziel der folgenden Seiten. Aus diesem Ziel ergibt sich eine Gliederung thematischer Knoten, die in der Chronologie vor- und zurückspringt und dabei versucht, in deutscher, englischer und französischer Sprache formulierte Texte halbwegs paritätisch zu berücksichtigen. Eine auch nur annähernd umfassende Darstellung ist angesichts des geradezu überbordenden Reichtums des teilweise erst jüngst wiederentdeckten oder noch unerschlossenen Materials unmöglich. Stichpunktartig werden daher philosophische, literarische und beides verbindende Texte vorgestellt, die einen Einblick geben in die oft unfassbar heutigen Vorschläge, ihre Originalität, Eloquenz und sprachlich-gedankliche Schönheit. Es ist oft berührend zu lesen, wie Autorinnen und Autoren bereits vor 250–300 Jahren gegen jene mehrfache Unterdrückung nach Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft etc. kämpften, für die Kimberlé Williams Crenshaw Ende der 1980er Jahre den Begriff der Intersektionalität prägte und die uns bis heute herausfordert. Ihre Werke zeigen, dass die Idee der Gerechtigkeit, um die wir auch in diesen Tagen ringen, keine moderne Eintagsfliege ist, sondern eine lange und reiche Kulturgeschichte hat.

Und die Juden? Diesen Titel trug die deutsche Übersetzung von David Baddiels provokantem Buch (im Original: Jews don’t count = ›Juden zählen nicht‹) über Antisemitismus aus linken und postkolonialen Richtungen in westlichen Gesellschaften. Was sich bei Erscheinen 2021 als Serie fast unglaublicher Vorfälle las, ist seit dem Überfall der Hamas im Oktober 2023 weltweit zu beobachten, leider nicht nur in sozialen Netzwerken, sondern auch in intellektuell reflektierten Kreisen. Dabei werden die Angriffe der Hamas auf Zivilist:innen und die gezielte misogyne, sexuelle und femizidale Gewalt zum ›normalen‹ militärischen Akt umgedeutet und als ›Gegenschlag‹ gegen eine als »kolonialistisch« kritisierte Landnahme seitens Israels legitimiert. Ganz gleich, wie unhaltbar der Vorwurf des Kolonialismus und gar Genozids an palästinensischen Menschen ist, er zündet offenbar so sehr, dass das von der Hamas und vielen sie unterstützenden Staaten benannte Ziel der Auslöschung Israels und jüdischer Menschen dagegen kein Gewicht zu haben scheint. Vollständig unbegreiflich ist dabei, dass trotz der stattdessen angestrebten islamistisch-patriarchalen Gesellschaftsordnung und erwiesen femizidalen Praxis des 7. Oktober selbst erklärte Feministinnen die Hamas unterstützen. Kann der Blick auf die historische Aufklärung und ihre Rezeption dazu beitragen, dieses Paradoxon zu verstehen?

Die historische Aufklärung hat de facto seit dem 19. und unter Intellektuellen seit dem 20. Jahrhundert einen schweren Stand. Postcolonial und Identity Studies beschreiben immer wieder in breiter, öffentlichkeitswirksam geführter Debatte beispielsweise durch Nikita Dhawan und Maria do Mar Castro Varela mit Immanuel Kant die gesamte Epoche der Aufklärung als weiß, männlich sowie eurozentrisch und machen sie für den Kolonialismus und die Ausbeutung fast der gesamten Welt verantwortlich. Immer wieder wird behauptet, das Konzept des Universalismus sei nicht nur von Weißen aus einem eurozentrischen Blickwinkel erdacht worden, sondern habe auch ursächlich zur kolonialistischen Ausbeutung beigetragen. Dass beides falsch ist, wird sich zeigen. Doch selbst Antijudaismus- und Antisemitismusforscherinnen wie Shulamit Volkov (Deutschland aus jüdischer Sicht) und Karin Stögner (Antisemitismus und Sexismus) kritisieren die Aufklärung als antisemitisch, wo diese tatsächlich egalitär argumentiert.

Kants langer Schatten ist hauptverantwortlich für den wohl fatalsten Irrtum bezüglich der Aufklärung – ihre angebliche Apotheose von Ratio und technischem Fortschritt. Sogar Verfechter einer kontinuierlichen Aufklärung wie Steven Pinker (Aufklärung jetzt