Vermögen geerbt, was nun? - Finanzplaner zum Vermögensaufbau - Ihr Ratgeber für die Kapitalanlage von Erbe und Nachlass - Manuel Heckel - E-Book

Vermögen geerbt, was nun? - Finanzplaner zum Vermögensaufbau - Ihr Ratgeber für die Kapitalanlage von Erbe und Nachlass E-Book

Manuel Heckel

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Beschreibung

Ob Aktien, Immobilien oder Festgeld - Geldanlage planen, Steuern sparen "Ist das wirklich mein Konto?!" – Es gibt Menschen, die gelangen unerwartet zu einem Vermögen. Allein durch Erbschaften wechselten hierzulande in den letzten zehn Jahren über 855 Milliarden Euro den Besitzer. Ebenso groß wie die Freude über den plötzlichen Geldsegen ist auch die Frage: "Was tun mit so viel Geld?" 100 000 Euro könnten sich innerhalb von 20 Jahren verdoppeln oder in der Kaufkraft um fast ein Drittel abnehmen – die richtige Anlagestrategie spielt also eine große Rolle. Dieses Handbuch zeigt, wie Sie souverän mit dem neuen Reichtum umgehen und Ihr Vermögen klug investieren, damit es möglichst lang erhalten bleibt – im Idealfall auch für die nächste Generation. Im Buch erfahren Sie, wie Sie abhängig von der Summe, Ihrem Anlagehorizont und Ihrer Lebenssituation einen individuellen Plan erstellen, um finanzielle Ziele und Träume zu verwirklichen. Investieren Sie in Wertpapiere, so können Sie sich zum Beispiel über einen ETF-Entnahmeplan einen monatlichen Zuschuss von Ihrer Anlage auszahlen lassen. Ob Haus, Eigentumswohnung oder Ferienhaus, vom Aktienhandel über den Immobilienkauf bis zur Sofortrente stellt der Leitfaden verschiedene Optionen vor und zeigt auf, was es bei der Budgetplanung zu beachten gilt. Mit diesem Heft profitieren Sie von den Ratschlägen und Untersuchungen der Finanztest Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest und können das Beste aus Ihrem Kapital machen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 223

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VERMÖGENGEERBT,WAS NUN?

Manuel Heckel • Jan Wittenbrink

Das eigene Häuschen

Plötzlich rückt etwas in greifbare Nähe, das vor einem Jahr noch undenkbar war: Ein eigenes Häuschen, die Eigentumswohnung oder das Ferienhaus. Wir zeigen Ihnen, was es bei der Budgetplanung zu beachten gilt.

Vom Vermögen leben

Darf es etwas mehr sein? Sie können sich von Ihrem Vermögen einen monatlichen Zuschuss auszahlen lassen – zum Beispiel über einen ETF-Auszahlplan. Die Summe können Sie selbst festlegen und anpassen.

Aus viel soll mehr werden

100 000 Euro könnten sich innerhalb von 20 Jahren verdoppeln oder in der Kaufkraft um fast ein Drittel abnehmen – die richtige Anlagestrategie spielt eine große Rolle.

Inhalt

Ist das wirklich mein Vermögen?

Ja, das gehört jetzt Ihnen!

Ein Gefühl für das neue Vermögen

Ausgeruht zu den ersten Anlagestrategien

Was tun mit meinem Vermögen?

Von der Vision zur Vermögensstrategie

Finanzielle Bestandsaufnahme

Auswahl der Anlagestrategie

Vermögensziele anvisieren

Geldanlage für ein Leben ohne Sorgen

Finanzielle Selbstbestimmung

Das Finanztest Pantoffel-Portfolio

Renditebaustein

Sicherheitsbaustein

Pflege des Pantoffel-Portfolios

Ein Zuschuss für Alltag und Alter

Startschuss für die regelmäßige Zahlung

Rente über einen ETF-Auszahlplan

Alternative Zuschuss-Strategien

Sonderzahlung in die Rentenversicherung

Psychologische Auswirkungen

Endlich Eigenheim!

Der Traum vom Eigenheim

Was kann ich mir leisten?

Mieten oder kaufen?

Vermieter werden

Suche und Kaufprozess

Vorsicht bei riskanten Geldanlagen

Reiz und Risiko

Rohstoffe

Aktien kaufen

Bitcoin und Co.

Investieren in Start-ups

Was das Vermögen verändert

Vermögen verschenken und vererben

Geld spenden

Steuerliche Fragen

Service

Diese Welt-ETF sind „1. Wahl“

Stichwortverzeichnis

01

Ist das wirklich mein Vermögen?

Ja, das gehört jetzt Ihnen!

Ein Gefühl für das neue Vermögen

Ausgeruht zu den ersten Anlagestrategien

Ja, das gehört jetzt Ihnen!

Mit dem neuen Geld kommen viele Gedanken: Was können, wollen, müssen Sie mit einem geerbten Vermögen machen – das Ihre finanzielle Situation auf einen Schlag verändert?

Das Geld ist da – unversehens gehört Ihnen ein Vermögen. Alle eventuell anfallenden Steuern und Abgaben sind entrichtet, und eine nie dagewesene Menge Geldes ist plötzlich verfügbar. Die erste Botschaft, die Ihnen dieses Buch mit auf den Weg gibt: Sie kriegen das hin!

Vielleicht fühlt es sich zu Beginn nicht so an. Wenn sich die emotionale Belastung und das Durcheinander rund um einen Erbfall langsam legen, die atemlose Organisation rund um Tod, Beerdigung und Nachlass ein vorsichtiges Ende findet, wenn die Trauer wieder etwas mehr Raum für einen vorsichtigen Alltag lässt – dann ist da das Vermögen. Ihr Vermögen.

Eine größere Geldsumme, ein gefülltes Konto, Wertpapiere, eine Immobilie, ein Grundstück, teurer Schmuck. All das, was Ihnen nahestehende Personen nach dem Tod hinterlassen haben. Oder Verwandte oder Freunde haben Ihnen etwas als vorgezogenes Erbe – also eine Schenkung – zukommen lassen. Ein Betrag, der Ihre bisherige finanzielle Situation unter Umständen auf den Kopf stellt. Schätzungen von Forschern nach werden in Deutschland jährlich 300 bis 400 Milliarden Euro vererbt.

In vielen Fällen ist ein derart erhaltenes Kapital der größte direkte Vermögenszuwachs, den ein Mensch in seinem Leben erfährt. Eine erfolgreiche Karriere mit regelmäßigen Gehaltssteigerungen sorgt im besten Fall über die Jahre für einen stetig anwachsenden Kontostand. Beim Erbe oder der Schenkung hingegen vermehrt sich das eigene Vermögen schlagartig.

Klingt gut – oder? Mit einem Mal ist es möglich, über Anschaffungen und Investitionen nachzudenken, von denen Sie bislang nur geträumt haben. Und dabei geht es nicht um Millionärsklischees: teure Autos, schicke Segeljachten, Penthouses in den Metropolen dieser Welt.

Es geht für viele Menschen um ganz andere Dinge, die das dazugewonnene Geld ermöglichen kann: die finanzielle Sicherheit, sich und seine Familie heute oder im Alter versorgt zu wissen. Die Chance, einen zehrenden Job ohne finanzielle Einbußen zu reduzieren. Die Arbeit für eine Weile zu unterbrechen – oder in eine Weiterbildung zu investieren. Und die Gelegenheit, sich eine Wohnung oder ein Haus in der Wunschregion leisten zu können – obwohl solche Kalkulationen trotz guter Gehälter und eigener Ersparnisse bislang nie aufgingen.

Emotionen sortieren

Das Vermögen, das nun oder bald auf Ihrem Konto landet, stellt eine Chance dar. Warum aber kann sich die Summe stattdessen als eine Last anfühlen?

Zum einen ist das Geld häufig eng verbunden mit dem Ableben einer vertrauten Person. In die Trauer mischt sich eventuell die Dankbarkeit, eine solche Summe erhalten zu haben. Doch auch andere Emotionen suchen sich ihren Platz: das Gefühl beispielsweise, das Vermögen nicht verdient zu haben – weder wortwörtlich noch im übertragenen Sinne. Oder ein vages Ungerechtigkeitsgefühl: Warum habe ich so viel erhalten, während mein Partner, meine Freundin, weite Teile der Gesellschaft leer ausgehen – obwohl diese das Geld dringender bräuchten?

Zum anderen kommt das Kapital in manchen Fällen mit ein paar unausgesprochenen, dafür gefühlten Verpflichtungen: Wenn die Erblasser etwa das Vermögen über Jahrzehnte eiserner Disziplin angehäuft haben, wenn sie stets klug kalkuliert und mit dem Geld gewirtschaftet haben. Dann kann bei den Erben das Gefühl entstehen, ebenso verantwortungsbewusst und vorausschauend mit dem Nachlass umgehen zu müssen. Das gilt ebenso für Schenkungen, die Ihnen bereits zu Lebzeiten von einem Verwandten oder Bekannten gemacht werden – sodass er oder sie beobachtet, wie Sie als Beschenkte oder Beschenkter mit dem neuen Vermögen umgehen.

Reaktionen aus dem Umfeld sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Neidische Freunde wenden sich möglicherweise ab, weil Sie sich durch das Erbe plötzlich Dinge leisten können, die anderen verwehrt bleiben. Lange verschollene Bekannte tauchen auf, die urplötzlich um Geld für ein vielversprechendes Investmentprojekt bitten – Sie haben es jetzt doch! Arbeitskollegen frotzeln: Warum kommen Sie – mit dem Vermögen! – überhaupt noch zur Arbeit?

All das macht es schwer, unbefangen über die finanzielle Situation und die damit verbundenen Pläne zu sprechen. Natürlich ist es ein Luxusproblem, über ein Vermögen zu verfügen. Das macht es jedoch nicht weniger relevant, sich gut über Chancen und Risiken rund um die Verwendung des Geldes zu informieren.

Stattdessen wird das vermeintliche Geschenk schnell als Belastung wahrgenommen. Das gilt insbesondere, wenn Erben sich zuvor wenig mit Finanzthemen auseinandergesetzt haben. Das Gehalt kommt bislang aufs Girokonto, übriges Guthaben geht aufs Sparbuch, die Miete wird monatlich abgebucht? Von nun an sind mehrere Nullen vor dem Komma des Kontostandes dazugekommen.

Es kann – und darf – einige Zeit dauern, bis Sie Ihre eigene Gefühlswelt rund um das Geld sortiert haben. Ein erheblicher Vermögenszuwachs muss verarbeitet werden. Darin unterscheidet sich dieser Finanzschock nicht von Zeiten, in denen Sie sich zunächst an eine neue Arbeitsstelle, eine andere Wohnung oder eine frische Beziehung gewöhnen müssen.

Kein Aktionismus – aber einen Plan machen

Nehmen Sie sich die Zeit. Denn die Zahl, die Sie aktuell auf Ihrem Konto sehen – die ist echt. Die Bank hat sich nicht vertan. Die Überweisungen haben nicht fälschlicherweise zwei oder drei Nullen zu viel. Es handelt sich um Ihr Vermögen. Und egal, wie es Ihnen beim Blick auf diese Summe gerade geht, wie lange Sie benötigen, um sich an den Kapitalzuwachs zu gewöhnen, wie konkret oder vage Ihre Visionen für das Vermögen in diesem Moment auch sind: Sie schaffen das!

Wichtig ist zudem: Verfallen Sie nicht in blinden Aktionismus. Ihr Geld muss nicht unmittelbar einem angedachten, wie auch immer gearteten Zweck zugeführt werden. Es kann und darf auch erst einmal einige Zeit auf dem Girokonto herumliegen.

Sollten Sie sich – etwa angesichts höherer Inflation – bei dem Gedanken unwohl fühlen, weil die Kaufkraft Ihres Vermögens dahinschmilzt, können Sie es auch zunächst auf einem Tagesgeldkonto oder einem kurz laufenden Festgeldangebot parken. Lesen Sie dazu die entsprechenden Abschnitte „Tagesgeld“ (S. 63) sowie „Festgeld“ (S. 66).

Was dieses Buch bietet

Vielleicht erkennen Sie sich in einigen dieser skizzierten Punkte wieder. Vielleicht sind Sie ratlos, was Sie mit Ihrem Vermögen nun anstellen können, wollen oder sollen. Dieses Buch ist ein Begleiter, der Sie insbesondere mit den finanziellen Möglichkeiten und Risiken des dazugewonnenen Kapitals vertraut macht.

Erstens geht es darum, ein Gefühl für das Geld und mögliche Vermögensziele zu bekommen. Zweitens: Finden Sie konkrete Erklärungen, welche Finanz- und Anlageinstrumente für Sie Sinn ergeben könnten – und welche nicht. Drittens hilft das Buch dabei, die Auswirkungen, die Ihre neue finanzielle Situation mit sich bringt, in den Blick zu nehmen.

Die gute Nachricht ist: Mit größeren Summen auf dem Konto werden Anlagen nicht automatisch komplexer. Ihnen stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung, Ihre Investitionen haben nun einen größeren Hebel. Doch die grundlegenden Regeln der Geldanlage bleiben gleich.

Jede Erbschaft und jede Schenkung ist zwar eine individuelle Angelegenheit. Selbiges gilt für Ihre Pläne. Die sind abhängig von der finanziellen Ausgangslage, von der persönlichen Lebenssituation, von den Erwartungen an die Zukunft. Doch seien Sie beruhigt: Für jedes Vermögensziel, das Sie anstreben, gibt es bereits ein passendes Finanzprodukt.

Dieses Buch hilft, sich mit den wichtigsten Fragen auseinanderzusetzen, die ein zusätzliches Vermögen mit sich bringt. So können Sie selbst tätig werden. Wenn Sie sich Hilfe wünschen, finden Sie diese bei Dienstleistern oder Beratern. Doch reifliche Überlegungen, gesunder Menschenverstand und ein grundlegendes Verständnis für die Geldanlage machen es möglich, das Vermögen passend zu Ihren Zielen anzulegen. All das will Ihnen dieses Buch vermitteln.

Um sich nicht in Details zu verlieren, werden einige Faktoren vereinfacht. Dieses Buch begleitet Sie ab dem Zeitpunkt, an dem Sie über eine stattliche Summe verfügen können. Mussten Sie zuvor eine geerbte Immobilie verkaufen oder geschenkten Schmuck versilbern? Diese Schritte deckt das Buch nicht ab.

Das heißt: Im Prinzip ist es für den Umgang mit diesem Buch egal, aus welcher Quelle Ihr Vermögen stammt. Rein statistisch kommen Erbe und Schenkung am häufigsten vor. Doch Sie finden hier auch hilfreiche Tipps, falls Sie ein glücklicher Lottogewinner sind oder völlig überraschend einen außergewöhnlich hohen Bonus erhalten.

Was eine stattliche Summe ausmacht, ist wiederum eine sehr individuelle Einschätzung. In den meisten Beispielfällen kalkuliert dieses Buch mit einer hohen fünfstelligen oder niedrigen sechsstelligen Summe. Solange keine ausdrücklichen Einschränkungen beschrieben sind, lassen sich diese Zahlen abhängig von Ihrem Vermögen leicht hoch- oder herunterrechnen.

Erbschaften und Schenkungen

Die obere Grafik zeigt die Anzahl steuerpflichtiger Erbschaften und Schenkungen von 2010 bis 2023 in Deutschland. 2023 betraf das gut 133 000 Erbschaften und 42 000 Schenkungen. Unten ist die Verteilung dargestellt: ein Viertel der Deutschen erbt (wenn überhaupt) bis zu 25 000 Euro. 15 Prozent können mit bis zu 500 000 Euro rechnen.

Quelle: Statistisches Bundesamt; Stand: Juli 2024

Quelle: Statistisches Bundesamt; Deutsche Bundesbank; empirica; SOEP; gif e.V.; Stand: September 2015

Ein Gefühl für das neue Vermögen

Wie viel ist viel? Wie vermögend sind Sie nun wirklich? Rund um die Erbschaft gibt es mehr Mythen als verlässliche Fakten. Eine vorsichtige Annäherung.

Im Schnitt sind Sie als Erbe zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Sie sind Einzelkind oder haben maximal noch einen Bruder oder eine Schwester. Wahrscheinlich sind Sie im Eigenheim aufgewachsen. Und je wohlhabender Sie bereits heute sind, desto höher fällt Ihr Erbe aus.

So weit die Statistik, so weit der Durchschnitt. Über Ihre persönliche Situation sagt das wenig aus. Formal hinterlassen alle Verstorbenen irgendeine Art von Erbe – etwa eine Million Menschen sterben pro Jahr in Deutschland. Doch eine übergreifende Bilanz, eine saubere Differenz aus hinterlassenem Vermögen und vererbten Schulden existiert nicht.

Stattdessen gibt es nur Näherungswerte, die nichts über den Einzelfall aussagen. Im Jahr 2023 haben die deutschen Finanzämter beispielsweise ein vererbtes und verschenktes Vermögen von 121,5 Milliarden Euro festgestellt – ein neuer Rekordwert. In diese Summe gehen jedoch nur die Vorgänge ein, welche die Freibeträge bei der Vermögensübertragung überschreiten. Wer 30 000 Euro von einer guten Freundin erhält, taucht in diesen Zahlen auf. Wer als Einzelkind eine Immobilie im Wert von 350 000 Euro von seiner Mutter erbt, hingegen nicht (siehe S. 142, „Erbschafts- und Schenkungssteuer“).

Immer wieder bemühen sich Forscherinnen und Forscher, dem Mythos Erbschaft auf die Schliche zu kommen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kam dabei im Jahr 2021 zu dem Schluss, dass in Deutschland pro Jahr bis zu 400 Milliarden Euro vererbt oder verschenkt werden. Im Durchschnittsfall der Jahre 2002 bis 2017 wurde dabei ein Vermögen von fast 89 000 Euro transferiert – im Vergleich zu gut 74 000 Euro im Zeitraum 1986 bis 2001.

Hier kommt aber ein weiteres Problem ins Spiel: Der mathematische Durchschnitt ist gerade beim Thema Erbschaft stark verzerrt. DIW-Forscher gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der Deutschen gar nichts vererbt. Auf der anderen Seite dieser Skala stehen Unternehmerfamilien, die Milliardensummen an Töchter oder Söhne übertragen – etwa die Hälfte des vererbten Vermögens fließt nach der Schätzung der Wissenschaftler an gerade einmal 10 Prozent der Bevölkerung.

Im Durchschnitt steigt das vererbte Vermögen

Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen pro Person in Deutschland liegt aktuell bei knapp über 50 000 Euro. Schon eine Erbschaft oder Schenkung im mittleren fünfstelligen Bereich bedeutet so eine erhebliche Entlastung für Erbinnen und Erben. Doch einige Argumente sprechen dafür, dass in immer mehr Fällen deutlich höhere Summen übertragen werden.

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) blickte in einer Untersuchung bereits aus dem Jahr 2015 auf das angehäufte Privatvermögen der deutschen Haushalte – von dem ein Großteil über kurz oder lang an die nächste Generation weitergegeben werden dürfte. Nach den damaligen Auswertungen des Instituts geht es demnach in 44 Prozent der Erbfälle um ein Vermögen von mehr als 100 000 Euro.

Seitdem hat sich einiges getan. Nach Angaben der Bundesbank steigt das Vermögen vieler Haushalte an. Erstens haben sich die Börsenkurse weltweit deutlich nach oben entwickelt. Zweitens sind die Immobilienpreise in Deutschland stark gestiegen – wenn auch mit regionalen Unterschieden. Drittens wirkt sich der demografische Wandel aus: Das Vermögen der Nachkriegsgeneration wird in diesen Jahrzehnten weitergegeben an deren Nachkommen. Ab den 1970er-Jahren (und bis hinein in die 2010er-Jahre) sank die durchschnittliche Geburtenzahl einer Frau in Deutschland. Grob vereinfacht bedeutet das: Viel Geld wird auf weniger Menschen verteilt. Denn bei einem Nachlass macht die Zahl der erbenden Personen natürlich einen großen Unterschied.

Das kann erklären, warum Sie die Höhe der Erbschaft erschreckt – obwohl Sie ein grobes Gefühl für das Familienvermögen zu haben glaubten. Schnell gehen bei der Auflistung des eigenen Vermögens einzelne Werte unter, hinter denen signifikante Summen stecken können. Die Studentenbude in der süddeutschen Großstadt, die Ihre Mutter in den 1990er-Jahren einmal als Kapitalanlage gekauft hat, hat sich vermutlich allein in den letzten zehn Jahren im Wert verdoppelt. Und die lange vergessenen Belegschaftsaktien, die Ihr Großvater als Angestellter eines deutschen Großkonzerns erhalten hat, haben sich über die Jahrzehnte im Wert verzehn- oder verzwanzigfacht.

So vermögend sind Sie

Mithilfe der altersspezifischen Verteilung der Haushaltsnettovermögen können Sie besser einschätzen, zu welchem Perzentil Sie gehören – hier beispielhaft für 45 – 49-Jährige (gelb) und 55 – 59-Jährige (blau) dargestellt. Eine 45-jährige Person mit einem Vermögen von 350 000 Euro gehört etwa zu den reichsten 20 Prozent.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2018

Wenn Sie mit 55 Jahren ca. 400 000 € besitzen, gehören Sie zu den Top 20.

Eine 75-Jährige gehört mit einem Vermögen von 350 000 € noch immer zu den obersten 20%.

Haushaltsmitglieder haben im Durchschnitt mehr Vermögen, je älter sie sind. Die Spitze ist bei 55-59 Jahren erreicht, danach sinkt der Wert leicht.

Ungefähr 30% aller Personen über 55 besitzen ein Vermögen von 300 000 € oder mehr.

Für einen 30-Jährigen reichen hingegen bereits gut 200 000 € für die Top 20.

Einordnung des geerbten Vermögens

Die Definition eines Vermögens ist ohnehin eine individuelle Angelegenheit. Den konservativen Sparer können 10 000 zusätzliche Euro stressen. Umgekehrt mag eine investitionsfreudige Unternehmerin bei 200 000 Euro genau wissen, was sie mit dem Geld anfängt.

Gerade wenn es um Geld geht, herrscht häufig eine große Diskrepanz zwischen Gefühlen und tatsächlichen Gegebenheiten. Um zu verstehen, welches Potenzial in der nun geerbten Summe steckt, hilft es, die eigene finanzielle Situation einzuordnen.

Ein Weg dafür ist der Blick auf das Haushaltsnettovermögen. Dabei geht es zunächst nicht darum, wie viel Sie im Monat verdienen, sondern welche Vermögenswerte Sie besitzen. Dafür addieren Sie Ihr Barvermögen, den Wert einer Immobilie, falls vorhanden, sowie alle Arten von Spar- und Kapitalanlagen. Von dieser Summe ziehen Sie alle Schulden ab – hier ist vor allem eine mögliche Hypothek relevant. Leben Sie nicht allein, führen Sie dieselbe Rechnung für Partnerinnen oder Partner durch.

Unterm Strich sehen Sie dann schwarz auf weiß Ihr Vermögen. Zu diesem können Sie nun Ihr erhaltenes Erbe oder die Schenkung addieren.

Je nach Lebenssituation – und vor allem Alter – kann eine Erbschaft Sie schnell in Richtung der vermögendsten Haushaltsschichten bringen. In der Spanne zwischen 30 und 34 Jahren gehören Sie beispielsweise schon mit einem Vermögen über 200 000 Euro zu den zehn Prozent der Haushalte mit dem größten Vermögen. Mit Mitte 40 sind es knapp 520 000 Euro, die Sie in diese Gruppe katapultieren. Mit einer Summe von 477 200 Euro zählte ein Haushalt im Jahr 2018 in Deutschland zu den 10 Prozent der Haushalte mit dem größten Vermögen.

Links, auf Seite 12, sehen Sie, wie das Vermögen in Deutschland – wiederum im arithmetischen Mittel – verteilt ist und zu welcher Kategorie Sie ab jetzt gehören. Das ist ein Realitätscheck, der Sie vor einem weit verbreiteten Phänomen schützen soll: Menschen tendieren dazu, ihre eigenen Vermögensverhältnisse im Vergleich zu gering einzuschätzen. Schnell fallen einem die Bekannten mit dem größeren Haus, dem protzigeren Auto ein – die zahlreichen Menschen mit kleinerem Vermögen werden vergessen. Denn klar ist: nach einer Erbschaft liegen Sie höchstwahrscheinlich über dem Durchschnitt. Sie gehören nun wahrscheinlich einer – mehr oder weniger deutlich ausgeprägten – Schicht Vermögender an.

Ausgeruht zu den ersten Anlageideen

Noch liegt das Geld unangetastet auf dem Konto. Das ist in Ordnung. Gehen Sie das Vorhaben Vermögen zunächst in aller Ruhe und Stille an – und haben Sie auch mit sich selbst Geduld.

Unvermittelt meldet sich ein Anwalt aus den USA: Ein unbekannter Großonkel ist verstorben – und hat Ihnen eine Millionensumme hinterlassen. Ein Szenario, das in Filmen häufiger vorkommt als in der Realität. Es mag Sie nicht völlig überrascht haben, irgendwann einmal zu erben. Und trotzdem kann die Summe dann überwältigen.

Die oberste Prämisse ist daher: Gehen Sie alle Schritte rund um die Geldanlage entspannt an – und haben Sie mit sich selbst Geduld. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, das Vermögen rasch auszugeben oder anzulegen.

Hilfreich für diese Phase sind Tipps, die Lottogesellschaften für frisch gebackene Millionäre parat halten – mehr als 150 Menschen pro Jahr gewinnen in Deutschland eine solche Summe. Ihr dazugewonnenes Vermögen mag deutlich kleiner sein. Doch die folgenden Strategien treffen auch auf Sie zu.

Durchatmen

Mittelfristig ergibt es Sinn, das Geld anzulegen. Doch im ersten Moment können Sie es sich leisten, nichts zu tun. Solange der Kopf voll ist mit anderen Gedanken, vielleicht noch mit Aufgaben rund um den Abschied des Erblassers oder der Erblasserin, darf das Kapital auch einfach nur da sein.

Diese Gewöhnungsphase hilft, ein besseres Gefühl zu bekommen: Stört es Sie nachhaltig, dass das Geld einfach so herumliegt – oder vergessen Sie es nach einer Weile? Träumen Sie manchmal von der großen, aber lange Zeit unbezahlbaren Anschaffung? Oder schlafen Sie einfach besser, weil sich finanzielle Sorgen vorerst erledigt haben? Wenn Sie diese Gedankenfäden aufnehmen, führt Sie das näher zu einer konkreten Idee, was mit dem Vermögen passieren soll.

Stillhalten

Der Vermögenszuwachs beschäftigt Sie – ob positiv oder negativ. Wählen Sie gut aus, mit wem Sie zu welchem Zeitpunkt über das Geld sprechen. Es ist sinnvoll, den Kreis an Mitwissern klein zu halten. Das gelingt, indem Sie zunächst nur mit den Menschen darüber reden, die zu Ihrem engsten Lebensbereich gehören. Und es gelingt, indem Sie zunächst auf Anschaffungen verzichten, die außerhalb Ihres bisherigen Budgets liegen.

Wer mit der Luxusuhr auf der Familienfeier auftaucht oder den Sportwagen auf dem Firmenparkplatz abstellt, sorgt für Stirnrunzeln, Neugier und Nachfragen. In der erweiterten Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz sorgen schon vage Informationen über konkrete Summen schnell für Tuscheleien, Neid oder Fehlinterpretationen: Wer so viel Geld hat, der wird doch etwas verleihen können, uns häufiger einladen oder die anstehende Beförderung nicht anstreben!

Der Ratschlag schließt jedoch nicht aus, dass Sie Beistand suchen dürfen. Tauschen Sie sich mit ausgewählten Vertrauten über sinnvolle Strategien aus. Das können zum einen Dienstleister sein – die Steuerberaterin, der Anwalt, die Immobilienmaklerin. Zum anderen vertrauenswürdige Freunde und Verwandte, mit denen Sie Ideen und Szenarien und Kalkulationen durchspielen wollen – und die im Idealfall schon Erfahrung mit der gewünschten Anlageform haben.

Abwägen

Der Vermögenszuwachs ist bereits ein einschneidendes Ereignis. Der nächste große Einschnitt in einem anderen Lebensbereich muss nicht sofort folgen.

Das bedeutet ganz konkret: Kündigen Sie nicht sofort Ihren Job, verlassen Sie nicht Ihren Partner, kaufen Sie keine Villa – nur weil plötzlich Geld da ist.

Hier gilt abermals: Nehmen Sie sich Zeit, um ein Gefühl für das Leben mit dem Vermögen zu entwickeln. In dieser Bedenkzeit kommen Ihnen automatisch viele Fragen in den Kopf, die Sie vor Fehlentscheidungen bewahren: Welche mittel- und langfristigen Konsequenzen hat die angestrebte Anlageentscheidung? Welche finanziellen wie emotionalen Folgekosten bringt sie mit sich? Und: Brauche ich diese Anschaffung in diesem Moment wirklich, um glücklicher zu sein?

02

Was tun mit meinem Vermögen?

Von der Vision zur Vermögensstrategie

Finanzielle Bestandsaufnahme

Auswahl der Anlagestrategie

Vermögensziele anvisieren

Von der Vision zur Vermögensstrategie

Eine größere Geldsumme verschafft viele Freiheiten – bedarf aber Aufmerksamkeit. Doch die wichtigsten Spielregeln sind einfach zu durchdringen. Nähern Sie sich den Grundlagen der Geldanlage vorsichtig.

Haben sich Augen und Geist langsam an die große Zahl gewöhnt, die inzwischen auf Ihrem Konto steht? Gut. Viel Geld mag viele unruhige Gedanken, vielleicht sogar einige schlaflose Nächte mit sich bringen. Vergessen Sie aber nicht: Der plötzliche Vermögenszuwachs erfordert zwar einiges an Überlegungen, einiges an Organisation.

Das Kapital ermöglicht es jedoch, mit etwas ganz und gar Irrationalem zu beginnen: Träumen Sie drauflos! Welchen kostspieligen Wunsch, ob Reise, Fahrzeug, Immobilie oder berufliche Auszeit, wollten Sie sich immer schon erfüllen? Wie könnte ein Leben aussehen, wenn Sie nicht (komplett) auf das monatliche Einkommen Ihrer bisherigen Erwerbsarbeit angewiesen wären?

Beispiel: Claudia, 40 Jahre. Claudia arbeitet als Kundenbetreuerin bei den Stadtwerken. Nach dem Tod ihrer Großeltern wird das Erbe unter den Enkeln verteilt. Claudia erhält daraus nach Steuern 150 000 Euro. Gemeinsam mit ihrem Mann zahlt sie ein Reihenhaus ab. Dabei kommt das Paar mit seinen Gehältern gut aus. Von dem Erbe wollen sich die beiden ein neues Elektro-Familienauto für etwa 50 000 Euro gönnen. Ein Teil fließt in die jährliche Sondertilgung des Immobilienkredits. Der Rest wird angelegt – als Finanzpolster für ihre beiden kleinen Kinder.

Beispiel: Stefan, 54 Jahre. Stefan ist Lehrer. Von entfernten Verwandten erbt er überraschend zwei Eigentumswohnungen im Münchener Umland, die er sofort verkaufen kann. Nachdem er die Erbschaftssteuern gezahlt hat, landet immer noch eine Million Euro auf seinem Konto. Das Geld würde Stefan gern nutzen, um seinen Beruf sofort an den Nagel zu hängen – und sich nur noch seinen Hobbys und Ehrenämtern zu widmen. Als Beamter erhält er im Ruhestand eine gute Pension.

Beispiel: Maria, 29 Jahre. Maria arbeitet seit ihrem Studienabschluss in einer Unternehmensberatung. Nach einem besonders erfolgreich abgeschlossenen Projekt erhält sie zusätzlich zu ihrem Gehalt einen Bonus über 50 000 Euro. Das Geld will sie so anlegen, dass es einiges an Rendite über die kommenden Jahre schafft. Dann soll die angewachsene Summe entweder als Startkapital für eine eigene Unternehmensgründung dienen – oder beim Kauf einer eigenen Immobilie helfen.

Auch wenn Ihr Traum anders aussieht: Um Visionen tatsächlich verwirklichen zu können, ergibt es Sinn, die Augen wieder vorsichtig zu öffnen – und noch einmal ganz rational nachzurechnen: Wie viel Geld steht Ihnen insgesamt ganz konkret zur Verfügung? Welche finanziellen Verpflichtungen haben Sie? Wie lange soll, muss, kann das Kapital reichen? Wenn Ihnen klar ist, welche finanziellen Mittel heute und morgen zur Verfügung stehen, welche Auswirkungen jetzige Käufe oder Verkäufe haben, dann können Sie damit beginnen, Ihre Vorstellungen in die Tat umzusetzen.

Finanzielle Bestandsaufnahme

Auch wenn es schwerfällt: Streichen Sie das neue Vermögen kurz aus Ihrem Kopf – und blicken Sie auf Ihre bisherige Bilanz. Das verschafft Sicherheit für die folgenden Schritte.

Mit großen Schlagzeilen und bunten Bildern zelebrieren Boulevardmedien die Schicksale von Lottogewinnern, die ihr Vermögen in wenigen Monaten oder Jahren verprassen. Sicher wollen Sie ein solches Schicksal vermeiden. Die gute Nachricht: Das wird Ihnen einfach gelingen.

Ein hilfreicher Schritt ist dabei der Blick zurück: Gerade ein solcher finanzieller Schockmoment – so positiv er sein mag – ist ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Ignorieren Sie die neu dazugekommene Geldsumme erst einmal, so schwer das auch fallen mag.

Denn das Gute ist: Ihnen steht zwar überraschend eine größere Summe Geldes zur Verfügung. Die Grundlagen der Geldanlage verändern sich aber nicht, nur weil auf Ihrem Konto die eine oder andere Null mehr vor dem Komma steht.

Ein Gefühl für Ihre Vermögenslage haben Sie bereits bekommen. Jetzt geht es um die alltäglichen Einnahmen und Ausgaben. Was geben Sie aus? Was steht Ihnen monatlich zur Verfügung? Und was haben Sie vor? Für diese Aufgabe genügen ein leeres Blatt Papier, ein Dokument in einem Tabellenkalkulationsprogramm oder eine App.

Ihre bisherigen Einnahmen

Verschaffen Sie sich eine Übersicht, was alles an Geld reinkommt: Mit welcher Summe können Sie monatlich und jährlich an Einnahmen rechnen, etwa an Gehalt aus einem Angestellten- oder Beamtenverhältnis, einer selbstständigen Tätigkeit, Zinszahlungen von bereits angelegtem Kapital oder Mieteinnahmen?

Bedenken Sie zudem: Was erwartet Sie finanziell im Ruhestand? Wer in die Deutsche Rentenversicherung einzahlt, erhält einmal jährlich eine Renteninformation. In der steht, ab wann Sie Ihre gesetzliche Rente erhalten. Außerdem sehen Sie, wie hoch Ihre Rente wäre, wenn Sie ab sofort nichts mehr einzahlten – und mit welcher Summe Sie zum Rentenbeginn rechnen dürfen, wenn Sie mit demselben Einkommen weiter einzahlen.

Wer das aktuelle Schreiben nicht findet, kann es bei der Deutschen Rentenversicherung jederzeit kostenlos online anfordern auf der Webseite www.eservice-drv.de/SelfServiceWeb/).

Als Beamtin oder Beamter können Sie bei Ihrem Dienstherrn eine Versorgungsauskunft beantragen. Zusätzlich haben Sie vielleicht noch eine private Rentenzusatzversicherung, deren Erträge im Alter dazukommen.

Ausgaben

Zu den wichtigsten Ausgabeposten gehören Miete oder Kredit, Verbrauchskosten für Energie, Versicherungen, Ausgaben rund um Fahrzeug oder Mobilität sowie die Kosten für Lebensmittel, Kleidung und Co. Werfen Sie zusätzlich einen Blick in die Zukunft: Wie könnten sich einige Posten in den kommenden Jahren verändern – weil etwa das Studium der Kinder oder die Pflege der Eltern (mit)finanziert werden oder weil ein Immobilienkredit bald ausläuft und nicht mehr bedient werden muss.

Sollten Sie Schulden haben, egal ob bei Bekannten oder einer Bank – ist es in vielen Fällen sinnvoll, diese Verpflichtungen mit dem frisch erworbenen Vermögen so schnell wie möglich zurückzuzahlen oder zu verringern, wenn die Verträge das erlauben.

So müssen Sie sich zum einen keine Sorgen mehr um diese Kredite machen. Zum anderen sparen Sie sich die Zinsen, die Sie in den kommenden Jahren noch zahlen müssten. Das rechnet sich bei Raten- oder Autokrediten meist, sogar wenn sich Banken eine verfrühte Rückzahlung über sogenannte Vorfälligkeitsentschädigungen vergüten lassen.

Ausnahmen kann es allerdings bei sehr günstig abgeschlossenen Immobilienkrediten aus den Niedrigzinsphasen der vergangenen Jahren geben.

Bilanz und Notfallpolster

Ziehen Sie Ihre Ausgaben von Ihren Einnahmen ab, erhalten Sie unterm Strich eine Bilanz – und Klarheit: Sie wissen, wie viel Geld Ihnen heute monatlich und jährlich zur Verfügung steht. Zudem haben Sie einen Überblick darüber, welche finanziellen Stellschrauben sich in den kommenden Jahren eventuell ändern könnten – und in welche Richtung.