2,99 €
„Verschlossen: Die rote Rose“ ist ein stilvoller SM-Kurzroman rund um das Thema Keuschheit und Dominanz. 7.200 Wörter Die unscheinbare Maria ist Dauersingle. Sie leidet unter einem schweren Trauma aus ihrer Jugend und geht sexuellen Beziehungen seither aus dem Weg. Eines Tages lernt sie Jan kennen, der ihr Herz mit seiner liebevollen Art im Sturm erobert. Doch ihre Psychose stellt jede Intimität zwischen den beiden auf eine harte Probe. Mit einem Keuschheitsgürtel für Jan scheint sie die Lösung ihrer Probleme zu finden. Er vermittelt ihr das Gefühl von Sicherheit und lässt sie erstmals die intimen Momente genießen. Gleichzeitig hält sie mit dem Schlüssel eine ungeahnte Macht über ihren Partner in den Händen, deren Umgang sie erst erlernen muss. Doch Jan leidet unter der Keuschheit… Stimmen zum Buch: K. C. „Danke für diese fantasievolle Kurzgeschichte, die unsere Beziehung bereichert hat. Ein absolutes Muss für alle Keuschheits-Begeisterten.“ Fabio G. „Mir gefällt der Erzählstil aus der Perspektive von Maria. Die unterschwellige Erotik der Geschichte verursacht ein ständiges Prickeln.“
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Endlich Mittagspause! Wie jeden Tag schlenderte ich durch die Straßen und saugte das turbulente Stadtleben in mich auf. Ließ mich von den Menschen treiben. Erkundete Schaufenster. Die frische Luft des sonnigen Oktobertages wehte mir um die Nase und blies meinen Kopf frei.
Ich erreichte das kleine Blumengeschäft, das mich immer wieder seinen hübschen Dekorationen bezauberte. In der Auslage präsentierte sich eine einzelne, rote Rose auf einem antiken, silbernen Tablett. Schlicht, aber unglaublich romantisch. Obwohl mich die Scheibe von der edlen Blüte trennte, erschien es mir, als stiege der Duft in meine Nase. Ein wohliges und zufriedenes Gefühl durchzog meinen Körper.
Ich betrachtete mein Spiegelbild im Fenster und sah eine kleine, graue Maus, Anfang 30. Unauffällig und langweilig. Bekleidet mit einem grauen Kostüm und schwarzen Ballerinas. Mit meinen 1,65 m hob ich mich nicht gerade aus der Masse hervor. Ansonsten hatte ich eine ganz ansehnliche Figur. Ich war relativ schlank, litt jedoch unter meinen übergroßen Brüsten. Ich versteckte sie gerne hinter weiten Blusen, weil ich es hasste, dass mich die Männer ständig angestarrten, sich aber nie an mein Gesicht erinnerten.
»Na toll, Maria«, sagte ich zu mir selbst und schüttelte den Kopf. »So wirst du nie einen Freund abbekommen.«
Ich war Dauersingle. In Sachen Liebe hatte ich einfach kein Glück. Ich war auf der Suche nach meinem Traumprinzen, der auf seinem weißen Pferd vorbei ritt und seine kleine Prinzessin aufsammelte. So war ich nun mal. Eine Träumerin. Leider kamen keine Prinzen, sondern nur komische Männer, alte Männer und gestörte Männer. Meine Dates entwickelten sich allesamt zu Desastern. Alle Typen hatten eines gemeinsam. Sie wollten die graue Maus so schnell wie möglich ins Bett zerren und ihren Samen verspritzen. Unglaublich egoistisch. Meine Wünsche und Gefühle, meine Bedürfnisse und Träume spielten für sie keine Rolle.
Leider war ich auch nicht ganz einfach. Ich litt unter einer traumatischen Erfahrung aus meiner Jugend, die mein Leben noch immer stark belastete. Mit 13 Jahren wurde ich vergewaltigt und hatte seitdem ein gestörtes Verhältnis zu Männern. Vor allem, wenn es um Sex ging. Ich konnte mich nie durchringen, mit jemandem intim zu werden.
Damit fiel ich natürlich auf die Nase. Mein erster Freund Daniel nutzte mich nur aus und ging ständig fremd, weil ich ihm nicht das geben konnte, was er brauchte. Bis ich ihn mit einer rothaarigen Tussi in meinem eigenen Bett erwischte. Sie merkten noch nicht einmal, dass ich hereingekommen war, so heftig vögelten sie. Dieses Erlebnis hatte mir einen tiefen Stich in mein empfindliches Herz versetzt, von dem ich mich letztlich niemals erholt habe. Seitdem ging ich Männern aus dem Weg und zog mich auch sonst zurück. Ich gewöhnte mich daran, als Einzelgängerin durchs Leben zu ziehen.
Meine Mittagspause näherte sich langsam ihrem Ende, und ich musste ins Büro zurückkehren. Ich arbeitete als Sachbearbeiterin in einer Versicherungsagentur.
Mühsam stieg ich die Treppen des Firmengebäudes hinauf und erinnerte mich daran, dass ich mehr Sport machen wollte. Ich betrat den Büroraum, den ich mir mit drei weiteren Kolleginnen teilte, allesamt ziemlich durchgeknallt. Ich ließ den Blick über die Tischgruppe schweifen. Petra saß links von mir. Sie war 41 Jahre alt, hatte kurze schwarze Haare und eine große Klappe. Sie stand ebenfalls auf Kriegsfuß mit Männern und schwor auf platonische Liebe.
Bettina war mit ihren süßen 24 unser Nesthäkchen und chattete den ganzen Tag im Internet. Sie lebte praktisch in ihrem Computer. Dabei war sie ein hübsches Mädchen. Lange, blonde Haare und wunderschöne Augen. Grün, wie funkelnde Smaragde.
Vanessa war so alt wie ich, aber ansonsten grundverschieden. Sie trug derart kurze Röcke, dass sie kaum ihren Hintern bedeckten. Und dazu diese mörderisch hohen Ansätze. Sie genoss es, jeden Tag von einem anderen Typen abgeschleppt zu werden. Und wir mussten uns alle schmutzigen Details über ihre Liebesabenteuer anhören.
»Hallo Schätzchen«, sagte Petra. »Hast du wieder die Straßen unsicher gemacht?«
»Ja. Ich bin spazieren gegangen«, antwortete ich.
Vanessa blickte auf. »Die Mittagspause ist die besten Gelegenheit, erfolgreiche Männer kennenzulernen. Sie sind überall. Du hast praktisch freie Auswahl.«»Für mich interessieren sie sich nicht.«»Ich bitte dich! Du hast Körbchengröße 85 E. Damit kannst du dir jeden Mann dieser Welt angeln. Zieh dir einen kurzen Rock und ein enges T-Shirt an, und sie laufen dir in Scharen hinterher.«»Wer will schon sabbernde Typen, die einem unentwegt auf die Brüste starren?«, sprang mir Petra zur Hilfe.
»Du solltest deine Reize sinnvoll einsetzen«, erwiderte Vanessa und betrachtete ihre langen, manikürten Fingernägel. »Wenn deine Brüste eines Tages am Bauch hängen, dann ist es zu spät.«
Sie warf mir einen mitleidigen Blick zu.
»Ich weiß nicht«, erwiderte ich nachdenklich. »Mit Männern komme ich einfach nicht zurecht.«
»Vielleicht sind ja Frauen eher etwas für dich«, stichelte Vanessa. Jetzt blickte auch Bettina interessiert von ihrem Smartphone auf.
»Nein!«, protestierte ich und lief rot an. »Mit Frauen kann ich erst recht nichts anfangen. Ich meine, ihr wisst schon, wie ich das meine.«
Vanessa grinste.
»Du solltest dir einen Partner suchen, der bereit ist, auf Sex zu verzichten. Das Bett zerstört alles. Nur platonische Liebe ist wahre Liebe.«