VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1) - Rosen Dimitrov - E-Book

VIRTUELLE REALITÄT (Zwischen den Welten - Band 1) E-Book

Rosen Dimitrov

1,0

Beschreibung

Marin Dimov, ein genialer Programmierer, hat eine künstliche Intelligenz geschaffen, mit der er in einer ebenfalls von ihm entwickelten virtuellen Realität interagiert. Er hält dieses Entwicklung jedoch geheim, weil er ihre möglichen Auswirkungen auf die Menschheit fürchtet. Das ändert sich, als er sich in die junge Marie verliebt, die dem Abbild seiner künstlichen Intelligenz erstaunlich ähnlich sieht, und diese nach einem schweren Verkehrsunfall ins Koma fällt. Innerhalb der künstlichen Realität könnte es Marie gelingen, zu genesen und ihre Forschungen zu Teleportationstechniken weiterzuführen. Doch ungeahnte Ereignisse und nicht zuletzt auch die Wirren menschlicher Gefühle katapultieren die jungen Menschen in Welten jenseits der unseren … Rosen Dimitrovs Dreiteiler »Zwischen den Welten« verbindet auf schwindelerregend spannende Weise die Themen künstliche Intelligenz, virtuelle Realitäten und Parallelwelten miteinander. Hier treffen Schwerter auf Bits und Bytes und Götter auf Programmierer. Eine großes Abenteuer zwischen Fantasie und Wirklichkeit.  

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 251

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
1,0 (1 Bewertung)
0
0
0
0
1
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Virtuelle Realität

Zwischen den Welten – Band 1

Rosen Dimitrov

Impressum

Deutsche Erstausgabe Copyright Gesamtausgabe © 2023 LUZIFER Verlag Cyprus Ltd. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Cover: Michael Schubert

Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2023) lektoriert.

ISBN E-Book: 978-3-95835-764-8

Sie lesen gern spannende Bücher? Dann folgen Sie dem LUZIFER Verlag aufFacebook | Twitter | Pinterest

Sollte es trotz sorgfältiger Erstellung bei diesem E-Book ein technisches Problem auf Ihrem Lesegerät geben, so freuen wir uns, wenn Sie uns dies per Mail an [email protected] melden und das Problem kurz schildern. Wir kümmern uns selbstverständlich umgehend um Ihr Anliegen.

Der LUZIFER Verlag verzichtet auf hartes DRM. Wir arbeiten mit einer modernen Wasserzeichen-Markierung in unseren digitalen Produkten, welche Ihnen keine technischen Hürden aufbürdet und ein bestmögliches Leseerlebnis erlaubt. Das illegale Kopieren dieses E-Books ist nicht erlaubt. Zuwiderhandlungen werden mithilfe der digitalen Signatur strafrechtlich verfolgt.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

Inhaltsverzeichnis

Deux ex Machina
Impressum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Über den Autor

Kapitel 1

Alle drei schlichen sie mit gezogenen Schwertern langsam und vorsichtig den schmalen Pfad entlang und sahen sich dabei nach allen Seiten um. Das Ziel ihres riskanten Unterfangens, nämlich die Höhle, in der das magische Amulett aufbewahrt wurde, war bereits ganz in ihrer Nähe. Doch die Waraga würden es bestimmt nicht zulassen, dass irgendjemand einfach so dorthin marschierte, um es sich zu holen. Die Fallen, die die drei bisher zu umgehen vermochten, waren wohl kaum der einzige Schutz gegen ungebetenen Besuch. Die Geräusche knackender Zweige in den Büschen links von ihnen und hin und wieder ein gedämpftes Knurren bestätigten ihre Vermutungen. Im nächsten Augenblick war das Zischen eines Pfeils zu vernehmen und Sebastian, der rotwangige Hüne, konnte gerade noch seinen Schild anheben. Der Pfeil prallte scheppernd an dem mit Metall verbrämten Schild ab und fiel zu Boden. Im nächsten Augenblick war die Luft vom Zischen unzähliger Pfeile erfüllt und dazu mit dem kriegerischen Geheul der Wilden. Hinter ihnen ertönte ein Kampfhorn. Ganz offensichtlich sollte es die anderen Gruppen herbeirufen, damit sie sich der Attacke anschlössen. Und die Antwort darauf erfolgte umgehend – aus unterschiedlichen Richtungen waren noch zwei weitere Hörner zu hören und Sekunden später meldete sich auch noch ein drittes.

»Jungs, es ist an der Zeit, den Spaziergang zu beenden und ein bisschen Spaß zu haben!« Bei diesen Worten drehte sich die rothaarige Fredi geschwind um und wich so dem auf ihre Brust gerichteten Speer aus. Dann stieß sie das Schwert tief in den Bauch ihres Bedrängers. »He, du Blödmann, hat man dir nicht beigebracht, wie man sich Damen gegenüber benimmt? Mit einer Damenbrust muss man zärtlich umgehen, du Volltrottel, mit Gefühl.« Fredi zog ihr Schwert mit einem Ruck zurück, bückte sich, um der Streitaxt eines anderen Angreifers auszuweichen, die ihr den Kopf vom Rumpf zu trennen drohte und versetzte deren Besitzer einen Tritt zwischen die Beine. An dessen stark verzerrtem Gesicht war die Wirkung dieses Fußtrittes zu erkennen und der Angreifer sank langsam auf die Knie. Noch ein Schwung mit dem Schwert und sein Kopf rollte beiseite. Ein neuerliches Drehen und Beugen unter der pfeifenden Waffe des nächsten Gegners und Fredi stieß ihr Schwert schräg auf seinen Körper zu. Sie traf ihn an der Schulter, wo es stecken blieb. Genau in diesem Moment packte ein riesiger Feind Fredi bei den Haaren und warf sie mit einem kraftvollen Ruck auf den Rücken. Der Wilde hob seine Keule, die seiner Körpergröße entsprach, und richtete sie mit unglaublicher Kraft auf die rothaarige Schöne. Kurz vor dem Ziel schweifte ihre Bahn jedoch durch eine eher nachlässige Berührung von Mark ab, dem dritten Mitglied der Gruppe, der den Riesen unter Ausnutzung dessen eigener Kraft aus dem Gleichgewicht brachte, indem er dessen Arm im Kreis drehte und darunter durchlief, ohne ihn loszulassen. Und unmittelbar darauf folgten ein Knacken von Knochen und ein lauter Schrei aus Überraschung und Schmerz. Mark ergriff die fallende Keule und ließ sie mit einer kreisenden Bewegung um seine eigene Achse auf den Kopf des Waragas niedersausen.

»So nicht, Freundchen. Fredi ist meine beste Freundin, und wenn du mit ihr spielen willst, frage gefälligst erst mal mich!«

»Mark!«, rief Fredi voller Empörung. »Der gehörte mir! Nächstes Mal lass mich doch bitte meinen Nachtisch selbst essen!«

»Wie wäre es, wenn ihr beiden mal mit dem Flirten aufhört und stattdessen lieber mir helft?« Sebastians Stimme klang, als sei er etwas außer Atem. Kein Wunder, parierte er doch gerade mit seinen beiden Schwertern die Angriffe von fünf Gegnern, und zwei weitere lagen bereits auf dem Boden.

»Aber, aber! Keine Lust, ein bisschen Sport zu treiben? Seit wann sind denn fünf Wilde ein Problem für dich? Oder hast du etwa Angst, ein paar Pfunde abzuspecken?«, spottete Mark.

»In spätestens fünf Minuten wimmelt es hier nur so von lauter Wilden, du Schlauberger, und wie sollen wir dann bis zur Höhle gelangen?«

»Er hat recht, Mark, da sind schon die nächsten«, rief Fredi, während sie den Bogen vom Rücken nahm. In knapp fünfzig Metern Entfernung kamen ihnen bereits ein Dutzend Waragamit gezückten Waffen auf dem Pfad entgegengelaufen. »Nummer eins!« Der Pfeil zischte und dem ersten knickten die Knien ein. Er legte sich der Länge nach hin. »Nummer zwei!« Der nächste schaffte es keine drei bis vier Meter weiter. »Und Nummer drei!«

»Du handhabst den Bogen wirklich gut, Süße, das steht außer Frage, aber überlass mir auch noch was, will schließlich auch meinen Spaß haben«. Mark hatte ebenfalls seinen Bogen abgenommen und spannte bereits die Sehne.

»Habe ich schon mal erwähnt, dass ich bei der Olympiade in Peking Siegerin im Bogenschießen war?«, warf Fredi selbstgefällig ein, während sie den nächsten Pfeil aus dem Köcher zog.

»Ich glaube nicht, du Champion, jedenfalls nicht sehr häufig, höchstens ein paar hundertmal!«, neckte Mark sie und streckte den nächsten Gegner nieder.

Von dem Dutzend waren nun nur noch drei übriggeblieben, allerdings auch nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Fredi verpasste dem ersten einen Tritt gegen die Brust, packte ihn beim Schopf und stieß ihm den Pfeil mit der Hand in den Hals. Mark wandte erneut seinen Lieblingstrick an – trat seitlich an den zweiten Angreifer heran, griff nach dessen Arm mit der Waffe, drehte sich unter diesem hindurch und schlug ihm den Kopf ab. Noch eine Drehung und auch der dritte war um einen Kopf kürzer.

»So, und nun schnellstens zur Höhle, ich habe keine Lust, mich den ganzen Tag mit diesen Neandertalern herumzuschlagen.« Ohne sich umzusehen, stürmte Basti bereits vorwärts.

»Okay, du Riese, wir kommen!« Die anderen beiden rannten hinter ihm her, beobachteten dabei jedoch die Büsche, um Überraschungen aus dem Wege gehen zu können.

Bald wurde der Pfad breiter, die Bäume lichteten sich und die Gegend wurde steinig. Noch zwei Wegbiegungen, dann war der Wald zu Ende, und vor den dreien lag ein Bild des Schreckens – zu beiden Seiten des Weges ragten zahlreiche Pfähle mit aufgespießten Köpfen empor. Der Weg endete am Fuße einer hohen senkrechten Felswand, aus der bis hin zum Höhleneingang in immer gleichen Abständen voneinander entfernt Stangen herausragten.

»Na los Jungs, kommt ihr nun oder sollen eure Köpfe ebenfalls die Landschaft hier schmücken?«, drängte Fredi.

»Warum hat uns denn keiner gesagt, dass wir klettern müssen?«, knurrte Basti unzufrieden. Das 1,90 m große Muskelpaket mit einem Gewicht von 120 kg hatte sich mit zwei Schwertern, einer Keule, einem Schild und zwei kleinen Kriegsbeilen behängt und dazu noch mit diversen Messern und dergleichen Spielsachen, und war so gar nicht angetan von dem Gedanken, etwa hundert Meter die steile Felswand hochklettern zu müssen.

»Überraschung, alter Freund, stell dir einfach vor, wie langweilig doch das Leben ohne Überraschungen wäre.« Mark hatte seine Waffen bereits am Körper befestigt und steuerte die erste Stange an.

»Gerade jetzt würde ich viel lieber vor lauter Langeweile sterben, als hier Eichhörnchen zu spielen.«

»Ha-ha-ha, ein so dickes Eichhörnchen habe ich mein ganzes Leben lang noch nicht gesehen!« Mark und Fredi krümmten sich vor Lachen bei dem Vergleich des Riesen mit einem winzigen hüpfenden Eichhörnchen.

»Keine Beleidigungen bitte«, schnaufte Basti ganz außer Atem, während er von einer Stange auf die nächste stieg, »das sind alles reine Muskeln. Wo seht ihr denn da Speckfalten?«

»Basti, bitte hör auf, vor lauter Lachen verfehle ich noch eine Stange!« Doch entgegen ihren Worten bewegte sich Fredi vollkommen sicher nach oben.

Da zischte ein Pfeil heran und brach nur eine Handbreit von Sebastians Schulter entfernt entzwei.

»Wir haben Besuch, Freunde. Beeilt euch!«, forderte Mark sie auf. »In dieser Höhe haben die Pfeile noch immer genug Kraft, jemanden anzukratzen.«

Sie waren bereits 50 - 60 Meter über dem Erdboden, aber immer noch in Reichweite der Pfeile. Zum Glück schienen die Wilden keine besonders guten Schützen zu sein, denn die meisten Pfeile schlugen scheppernd gegen den Felsen und fielen runter. Ein einziger schaffte es, bis zu Basti zu gelangen, traf jedoch glücklicherweise nur den auf seinem Rücken befestigten Schild. Der Aufstieg schien kein Ende zu nehmen, die Pfeile konnten sie zwar nicht mehr erreichen, dafür waren die drei aber auch am Ende ihrer Kräfte, als sich ihnen schließlich der Rand der Höhle zeigte.

»Und was nun?«, Fredi hatte sich der Länge nach auf den Rücken fallen lassen, um die von der Kletterei angestrengten Muskeln zu lockern. »Vielleicht sollte einer von uns hier draußen bleiben, um diejenigen abzuwehren, die es wagen, uns hinterher zu klettern.«

»Keiner wird hier heraufkommen, Süße, die Höhle ist für die Waraga tabu, nur ihr Schamane hat das Recht, hierherzukommen, und das auch nur am Tage der Sommersonnenwende. Und so sollten wir ein wenig Kraft sammeln und dann sehen, welche Überraschungen uns hier noch erwarten.«

»O-o-o-h nein, es reicht jetzt mit den Überraschungen – wir sollten den Talisman an uns nehmen und uns verdrücken.« Basti atmete immer noch schwer, war aber schon wieder in der Lage zu nörgeln, ein gutes Zeichen dafür, dass es weitergehen konnte.

Vorsichtig gingen sie hinein, doch nur wenige Meter weiter wurde es stockdunkel, man konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Mark holte aus einer seiner Taschen einen runden Gegenstand und klopfte leicht mit dem Griff seines Messers darauf. Es stellte sich heraus, dass der Gegenstand eine durchsichtige Kugel war, in deren Mitte ein Flämmchen, das sich Sekunden später zu einem hellen Lichtschein ausbreitete, der alles ringsum erleuchtete. Die Höhlendecke spannte ihren Bogen in etwa drei Metern Höhe über ihnen, die Breite erlaubte es, dass zwei Leute gerade noch nebeneinander hergehen konnten. Mark stieß die Kugel leicht nach vorn, sodass sie ungefähr in der Höhe seines Kopfes in der Luft schwebte.

»Die Kugel wird uns bis zum Talisman führen. Ihr braucht mir nur zu folgen, und seht zu, dass ihr unterwegs nicht verloren geht. Sie kann wohl magische Gegenstände aufspüren, aber keine verschwundenen Halbstarken.«

»Mach dir um uns nur keine Sorgen, mein Lieber«, meinte Fredi lachend, »pass du lieber auf, dass du nicht in irgendein Loch plumpst …«

Wider Erwarten taten sich unterwegs keinerlei Fallen auf und bald darauf wurde der Tunnel auf einmal breiter und ging in einen riesigen Saal über. Mitten darin stand ein steinerner Altar, von dem ein Bündel hellen Lichtes ausgestrahlt wurde und mitten in diesem Licht schwebte der Talisman.

»Und das war schon alles?«, brummte Basti enttäuscht und trat einen Schritt vor. »Wo bleiben denn nun eure Überraschungen?«

Gleichsam als Antwort auf seine Frage war ein dumpfes Grollen zu vernehmen und ein riesiger Felsbrocken rollte bis vor den Tunnelausgang und schnitt ihnen den Rückweg ab. Das Leuchten um den Talisman verstärkte sich so sehr, dass es unangenehm für die Augen wurde und darin nahm undeutlich eine Figur Gestalt an. Nur wenige Sekunden später fingen die anfangs undeutlichen Umrisse an, einem gewaltigen Drachen zu gleichen, der sich im nächsten Augenblick auf dem Altar materialisierte und Feuer spie.

Der Drache beäugte die Ankömmlinge furchterregend, streckte seinen Kopf in die Höhe, breitete seine Flügel aus und stieß erneut einen Feuerstrahl aus – dieses Mal direkt auf sie gerichtet. Mark sprang zu einer Seite, Fredi und Basti zur anderen, und die Flammen sprengten den Felsen, auf dem sie gerade noch gestanden hatten.

»Hat jemand eine Idee?«, schrie Mark und brachte einen gefahrlosen Abstand zwischen sich und das Ungeheuer.

»Wenn wir darauf gekommen wären, etwas frisches Fleisch mitzunehmen, hätten wir jetzt einen herrlichen Braten!« Wie immer gewann Fredi selbst den gefährlichsten Situationen ihre komische Seite ab.

»Wenn wir uns nicht schnell etwas einfallen lassen, sind wir der Braten.« Wie gewöhnlich hob Basti das Negative der ohnehin schon negativen Situation noch mehr hervor.

Der Drache drehte den Kopf erst zu Basti und Fredi, danach auch zu Mark und sprang dann ungewöhnlich behände und abermals Feuer speiend auf das Paar zu. Dieses Mal sprangen Basti und Fredi in verschiedene Richtungen. Im Laufen riss Fredi den Bogen vom Rücken und bereitete einen Pfeil vor. Dann schoss der Pfeil auch schon auf den Kopf des Drachen zu, prallte jedoch an den panzerartigen Schuppen ab. Als Erwiderung drehte sich der Drache rasch um und versetzte der Rothaarigen mit dem Schwanz einen Hieb. Fredi flog zwei bis drei Meter weit und stieß sich schmerzhaft am Felsen. Um die Aufmerksamkeit des Drachen von Fredi abzulenken, schrie Basti laut auf und schwang sein Schwert gegen dessen Kopf, bemühte sich aber immerhin, einen gehörigen Abstand einzuhalten. Währenddessen versuchte Mark das entstandene Durcheinander auszunutzen und sprang mit einem kurzen Anlauf auf den schuppigen Rücken des Drachens. Mit einer Hand umfasste er dessen linken Flügel, während er mit der anderen das Schwert gegen den Drachenhals schwang. Doch trotz des enormen Schwungs prallte das Schwert zurück, ohne auch nur einen Kratzer auf den Schuppen zu hinterlassen. Wieder drehte sich der Drache abrupt um und Mark kullerte hilflos am Boden.

»Jungs«, rief Fredi, während sie wieder auf die Beine kam, »ich habe eine Idee, aber seht zu, dass ihr seine Aufmerksamkeit kurz ablenkt.«

»Nichts leichter als das, meine Liebe, er sieht sowieso immer nur zu mir her«, entgegnete Basti sarkastisch und sprang rasch beiseite, um dem nächsten Feuerstoß zu entgehen.

Mark war ebenfalls wieder auf den Beinen und schleuderte aus sicherer Entfernung einen faustgroßen Stein auf den Flügel des Ungeheuers. Das Ungetüm brüllte vor Schmerz, denn seine Flügel waren offensichtlich nicht so gut geschützt wie sein Körper. Dann wandte er sich Mark zu. Inzwischen rannte Fredi auf den Altar zu und griff zum Amulett, zog jedoch in einer Art Vorahnung von Gefahr die Hand ganz schnell wieder zurück. Sie zog einen ihrer Pfeile heraus und steckte ihn in das Lichtbündel, auf dessen Spitze nach wie vor das Amulett schaukelte. Der Pfeil flammte auf und zerfiel in Windeseile zu Asche.

»Gute Idee, meine Liebe, hast du erstmal das Amulett, wird sich der Drache dir unterwerfen.« Mark und Basti rannten immer noch in verschiedenen Richtungen um den Drachen herum, allerdings bereits sichtlich außer Atem.

»Und wie soll ich das anstellen, ohne selbst zur Fackel zu werden?«

»Woher sollen wir das denn wissen, schließlich bist du doch unsere schlaue Füchsin, denk dir eben was aus!«

»Tja, so ist das nun mal, Jungs, ihr Männer seid wirklich zu nichts nutze, wenn ihr keine Frau an eurer Seite habt, die für euch mitdenkt und euch im Leben anleitet.« Fredi betrachtete aufmerksam das Amulett und das dieses schützende Lichtbündel, wobei sie versuchte, auch den Drachen nicht aus den Augen zu verlieren. Das Amulett schwebte etwa 2,5 Meter über dem Altar, und das Licht darum herum hatte ca. einen Meter Durchmesser. Oberhalb des Amulettes gab es keinerlei Schutz, nur, wie sollte sie dahin gelangen?

»Jungs, ich habe eine Idee!«

»Das haben wir schon gehört, Fredi, mach bloß schneller, meine Sachen fangen bereits an zu rauchen!« Der eine Ärmel von Mark qualmte tatsächlich, er hatte es nämlich nicht geschafft, einem der Feuerstöße zu entgehen.

»Seht zu, dass ihr das Kätzchen an den Altar schafft, Mark, so nahe wie möglich an den Altar!«, rief Fredi und entfernte sich einige Meter.

»Nichts leichter als das«, entgegnete Basti, warf zwei Steine auf den Drachen und rannte dann zum Altar. Der Drache folgte ihm mit wütendem Gebrüll, das die ganze Höhle zum Erzittern brachte. Als Basti bis zum Altar gelangt war, änderte er abrupt die Richtung und wendete sich seitwärts. Dem Ungetüm gelang es nicht, seine gewaltige Masse rechtzeitig zum Stehen zu bringen, und so rammte es schwer den Altar. Zur Überraschung der anderen nahm Fredi einen Anlauf und sprang auf den Rücken des Drachens, machte dann einen Luftsprung und drehte sich mit einem eleganten Salto bis über das Amulett. Während ihres Flugs konnte sie es in die Hand bekommen, und kam schließlich wieder auf die Beine. Das Lichtbündel erlosch, und nur Marks Kugel leuchtete noch. Der Drache neigte den Kopf vor Fredi und fragte völlig überraschend: »Wie lauten Ihre Befehle, Herrin?«

Mark und Basti sahen ganz verdattert drein, orientierten sich aber recht schnell in der Situation und Mark warf fröhlich ein: »Na, Fredi, da hast du ja endlich einen netten Verehrer gefunden!«

»Hm, lass mich mal nachdenken«, entgegnete Fredi neckend. »Ob wir nicht erstmal diese undankbaren Geschöpfe da ein wenig über dem Feuer rösten sollten?«

Der Drache wandte bereitwillig den Kopf zu Mark und Basti, doch Fredi beeilte sich, ihn zu stoppen: »Ich hab's mir anders überlegt, tu‘s nicht, es könnte nämlich sein, dass ich sie später noch brauche. Jetzt bring uns einfach von hier weg.«

»Wie Sie wünschen, Herrin!« Die Umrisse des Ungeheuers lösten sich auf. Es verwandelte sich in gleißendes Licht und wurde eins mit dem Amulett. Nun leuchtete das Amulett auf, das Leuchten umhüllte alles ringsum und …

Die drei fanden sich auf dem Rücken liegend in den Spezialsesseln in Marks Game-Zimmer wieder. Das Zimmer glich eher einem kleinen Saal, vollgestopft mit allen möglichen Geräten, von denen die meisten mit seiner Lieblingsbeschäftigung zusammenhingen – den Computerspielen.

»Hey, Mark, das war umwerfend! Immerzu hatte ich das Gefühl, dass alles ganz real ist. Ich habe die Nässe des Wassers gespürt, die Härte der Steine, die Ermüdung, fast so wie im realen Leben!« Sebastian war begeistert von dem, was er soeben erlebt hatte. »Dieses Spiel ist dem Besten, was man derzeit auf dem Markt finden kann, um Generationen voraus.«

Auch an Fredis Funken sprühenden Augen war zu erkennen, wie beeindruckt sie war … »Im Grunde das Beste und Neueste auf dem Markt, die Hologrammspiele, sind im Vergleich zu deiner … ich weiß gar nicht, wie ich es nennen soll - sagen wir Ausarbeitung wie ein altertümlicher Speer neben einer Atombombe! Damit wirst du Millionen machen, sobald du es in den Verkauf bringst, was sage ich da, Milliarden wirst du verdienen, das vollständige Monopol über sämtliche Spiele wirst du damit haben, denn alle anderen sind Lichtjahre davon entfernt.«

Fredi hatte völlig recht. Die besten Spiele waren derzeit die dreidimensionalen Hologrammspiele, die einem das visuelle Empfinden für Realität gaben und dennoch Spiele blieben, während das soeben Erlebte in jeder Beziehung das Gefühl für Realität vermittelte, denn das Bewusstsein der Spieler wurde in den Computer übertragen und sie waren einfach mittendrin im Spiel. Erreicht wurde das durch einen Helm, der auf den Kopf gesetzt wurde und über elektromagnetische Ausstrahlungen mit einer bestimmten Frequenz auf die unterschiedlichen Gehirnzentren einwirkte, und das Gehirn nahm die Information als reales Bild wahr. Eine derartige Errungenschaft war nicht nur allen übrigen Spielen um Lichtjahre voraus, das war eine ganz neue Dimension.

»Mark, damit kannst du sogar den Nobelpreis gewinnen, das ist einfach fantastisch. Wie hast du es denn überhaupt geschafft, das allein zu bewerkstelligen? Jedes große Unternehmen verfügt über einen Haufen Profis, die selbst dann, wenn ihnen eine Idee unterkommt, noch jahrelange Arbeit verrichten müssen, um bis hierher zu gelangen!«

»Eigentlich ist alles viel einfacher, als es euch vorkommt.« Mark streckte sich mit einem Lächeln auf seinem Sessel aus und schickte sich an, das Ganze zu erklären. »Wie ihr ja wisst, ist das Spiel selbst Eigentum des Unternehmens International Hologame. An der Erschaffung des Spiels habe ich keinerlei Anteil. Im Grunde hatte ich nicht mal eine Ahnung, wie sich das Spiel entwickeln würde, noch was geschehen könnte. Wesentlich ist hierbei, eine Verbindung herzustellen zwischen dem Gehirn und dem Programm, und zwar eine, durch die das Programm direkt an das Gehirn weitergegeben wird. Indem es auf die verschiedenen Sektoren einwirkt, soll es ein Realitätsempfinden hervorrufen. Dazu strahlen die Helme elektromagnetische Hochfrequenzwellen aus, die die Signale eurer Sinnesorgane ersetzen, also das Sehen, Riechen, Hören, Empfinden …«

»Und dennoch würde es eine Menge Fachleute, seien es Physiker, Biochemiker oder wer weiß sonst noch – zur Lösung dieser Frage mindestens an die zehn Jahre harter Arbeit kosten und eine gewaltige Finanzierung. Dabei hast du doch erst letztes Jahr fallen lassen, dass du eine großartige Idee hast, oder haben wir da was falsch verstanden?«

»Nein, nein, genau so war es, wenn ich die Idee selbst auch schon länger mit mir herumgetragen habe, mit ihrer Verwirklichung habe ich doch erst vor etwas über einem Jahr begonnen. Das Verdienst um die Ausarbeitung gehört eigentlich vor allem Nora – meiner geheimen Erfindung auf dem Gebiet der Wissenschaft.«

Basti und Fredi sahen Mark verständnislos an – wer war denn diese Nora und wieso hatten sie bislang noch nichts von ihr gehört? Alle drei waren seit Jahren befreundet, waren beinahe tagtäglich zusammen und wussten fast alles übereinander. Auf den ersten Blick waren die drei recht verschieden – der süße Wildfang Fredi war Musiklehrerin und eine ungewöhnlich gute Saxophonistin und Sängerin, Sebastian – Hochschullehrer für Sozialpädagogik an der hiesigen Universität und Mark – Computerprogrammierer. Einige grundlegende Dinge verbanden sie allerdings, nämlich das Training in den Kampfsportarten, ihre Liebe zu Computerspielen und ihr Unvermögen, länger anhaltende Beziehungen zum anderen Geschlecht aufzubauen. So kam es denn, dass sie alle drei regelmäßig zusammenkamen, sowohl in der Sporthalle als auch in Marks netter, eher einer Ausstellung für Computer und Computerspiele gleichenden Wohnung oder auch im Universitätscafé, wo Fredi freitags und samstags mit ihrer Band spielte. Mark wartete einige Sekunden ab, um sich an ihrem Erstaunen zu weiden, und fuhr fort: »Nora ist meine Busenfreundin, meine große Liebe, die einzige Frau, die mich niemals verlassen wird. Fredi, mein Schatz, sei nicht böse, du bist mir auch lieb und teuer, für dich wird immer Platz sein in meinem Herzen!«

»Du mir auch, Mark«, sagte Fredi lachend, »so viele Männer ich auch wechsle, du bist und bleibst mir der liebste!«

»Und was nun, bleibe denn nur ich auf dem Trocknen?«, brummte Basti und tat so, als sei er unzufrieden.

»Ach du, du Frauenheld«, riefen beide wie aus einem Munde. »Die Studentinnen kleben doch förmlich an dir wie im Herbst die Blätter an den Pflastersteinen, und du scheinst sie ja nicht gerade mit Absagen kränken zu wollen!«

»Das stimmt nicht, ist alles nur dummes Geschwätz, höchst selten wechsle ich mehr als zwei Frauen pro Woche …«

Die drei brachen erneut in schallendes Gelächter aus. Basti war bekannt dafür, dass er sich schnell verliebte und dass er sich noch schneller wieder entliebte. Aber seinem Wesen nach – groß, muskelbepackt, Stärke ausstrahlend und zugleich ein sehr weiches Herz – war er wie ein Magnet für seine Studentinnen und auch für jede andere Frau, die ihn näher kennenlernte.

»Lasst uns nicht vom Thema abweichen«, nahm Fredi den Faden wieder auf. »Wer ist diese Nora, wo und wann habt ihr euch kennengelernt, wie tief gehen die Beziehungen und warum hast du sie uns immer noch nicht vorgestellt?«

»Fredi, selbst wenn ich nicht wüsste, dass du zur Hälfte Französin bist, schon wegen deiner Neugier würde ich sofort darauf kommen.« Friederikes Mutter war Französin, und Mark konnte es nicht lassen, immer wieder darüber zu lästern.

»Nun, dann will ich euch erstmal miteinander bekanntmachen – Nora, mein Schatz, würdest du bitte unsere Gäste begrüßen?«

Sebastian und Fredi sprangen überrascht auf, als am Tisch vor ihnen wie aus dem Nichts eine hübsche junge Frau mit kastanienbraunem Haar und einem berückenden Lächeln im Lotossitz auftauchte.

»Seid gegrüßt, liebe Freunde, ich freue mich, euch kennenzulernen.« Ihre Stimme hatte einen ungewöhnlichen Klang und schmeichelte dem Ohr.

Basti streckte die Hand aus und versuchte, sie zu berühren, doch seine Hand glitt durch sie hindurch.

»Die Gestalt, die ihr da seht, ist ein ganz gewöhnliches dreidimensionales Hologramm, und ich habe es durch Erforschung der Gehirnreaktion von Mark bei der Wahrnehmung unterschiedlicher Frauentypen erstellt«, erklang erneut Noras Stimme. »Auf diese Weise habe ich die Gestalt einer idealen Frau entsprechend dem Verständnis von Mark geschaffen. Ich selbst bin ein von Mark geschriebenes Programm, und ich kenne euch im Grunde seit langem, denn über einen kleinen Chip, der vor einigen Monaten in sein Gehirn implantiert wurde, stehe ich ununterbrochen mit ihm in Verbindung und sehe und höre alles, was er sieht und hört.«

Sebastian und Fredi blickten immer noch überrascht und mit offenen Mündern drein, während Mark zufrieden griente.

»Wenn ich den Nobelpreis verdient habe, dann nur wegen Nora, die ist nämlich meine große Erfindung – das beste und derzeit vermutlich das einzige intelligente Programm, das fähig ist, selbstständig zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Ich habe es so programmieren können, dass es bei einem gesteckten Ziel von allein anfängt, Lösungen zu suchen, diese zu nutzen und aus den Ergebnissen Erfahrung zu sammeln, d. h. genau das tut, was jeder von uns auch macht. Der Unterschied besteht darin, dass Nora tausendmal schneller ist als wir, ihr Gedächtnis ist phänomenal und sie verliert keine Zeit mit Schlafen, Essen und Spaziergängen. Nachdem ich Nora geschaffen hatte, war der Rest ein Kinderspiel – ich sage ihr, was ich haben will, sie sucht die entsprechende Information im Netz und schlägt mir Lösungen vor. Uns beiden ist sehr wohl bewusst, dass ich nicht viel von Physik und Biochemie verstehe. Ich selbst habe nur eine ungefähre Vorstellung davon, wie die Helme arbeiten. Auf meine Bitte hin hat Nora alle neuen Erfindungen und Theorien durchforstet, hat sie in Zusammenhang gebracht mit der ihr gestellten Aufgabe und dann mehrere Lösungen vorgelegt. Im Augenblick arbeiten wir an der Frage mit den realen Empfindungen im Spiel, wie Schmerz, Hunger, Durst und Ermüdung. In der jetzigen Variante erscheint die Ermüdung in der Verzögerung eurer Funktionen – ihr werdet langsamer und schwächer, spürt allerdings keine Müdigkeit. Wenn ihr euch stoßt oder jemand euch verwundet, ist die Wirkung dieselbe wie bei Ermüdung, doch auch dann verspürt ihr keinen Schmerz. Ich möchte gern ein Verhältnis von eins zu eins zur Realität erreichen.«

»Mark, das ist wirklich großartig, aber meinst du nicht, dass es auch sehr gefährlich ist? Du weißt doch, dass sich auch ein eingebildeter Schmerz, der vom Gehirn als real empfunden wird, physisch auf den Körper auswirkt?«

Diese Gefahr bestand tatsächlich. Bei der Erforschung des Gehirns haben die Wissenschaftler nämlich Folgendes festgestellt: Wenn man beispielsweise jemandem unter Hypnose sagt, dass man ihn mit einer brennenden Zigarette berührt, aber eigentlich einen Kugelschreiber auf die Haut setzt, rötet sich die berührte Stelle genau so wie bei einer Verbrennung. Bekannt war auch der Fall mit einem schlechten Scherz mehrerer Studenten im 19. Jahrhundert, der ein schlimmes Ende nahm. Sie hatten einen für sie sehr unangenehmen Professor entführt, hatten seinen Kopf auf einen Holzklotz gedrückt und ihm gesagt, dass sie ihn köpfen würden. Einer der Studenten erhob das Beil, um den Schreck zu verstärken, doch stattdessen schlug ihm ein anderer mit einem Stock auf den Hals. Alle waren äußerst erstaunt, als sie feststellten, dass der Professor tatsächlich tot war – sein Gehirn hatte die Drohung als unausweichliche Realität aufgenommen und das Herz angehalten …

»Genau das ist das Problem, an dem Nora und ich arbeiten – einerseits sollen die Empfindungen real sein, andererseits soll sich der Schmerz in Grenzen halten, denn immerhin möchte ich bei einem Stich mit dem Schwert oder dem Fallen aus großer Höhe nicht den vollen Schmerz spüren, und die Folgen von diesen Empfindungen dürfen sich nicht physisch auf den Körper auswirken. Bald wollen wir die ersten Versuche machen, doch leider bin ich das einzige Versuchskaninchen, baue aber auf die Genauigkeit von Noras Berechnungen.«

»Großartig, alter Freund, bald haben wir also einen Nobelpreisträger unter uns, und einen Milliardär und Monopolisten bei den Computerspielen!«

»Falsch gedacht, Basti, all das wird nicht einmal dieses Zimmer hier verlassen. Ich habe nämlich nicht die Absicht, auch nur die kleinste Kleinigkeit davon zu veröffentlichen und noch weniger mit den Computerspielen ins Geschäft zu kommen. Und euch möchte ich bitten, das Geheimnis zu wahren. Gern nehme ich eure Hilfe in Anspruch beim Testen anderer Spiele, denn jede Woche verplempern wir ja sowieso unsere Zeit hier mit Spielen, aber all das muss unter uns bleiben.«

Die anderen beiden blickten ihn wiederum verständnislos und mit offenem Munde an: »Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Man, das ist so genial, das muss veröffentlicht werden! Von den Milliarden, die du damit verdienen wirst, ganz zu schweigen – du wirst im Geld schwimmen!«

»Schon wieder das Geld! Ihr kennt mich doch gut, Freunde, habt ihr schon mal bemerkt, dass ich auf Geld aus bin?«

Das stimmte. Mark verdiente zwar gut als Programmierer, führte aber kein Luxusleben. Die einzigen teuren Sachen, in denen er sein Geld anlegte, waren die neuesten und leistungsfähigsten Computer, die auf dem Markt zu haben waren, und in die immer umfangreicher werdende Sammlung alter Waffen – Schwerter, Schilde, Armbrüste, Speere und dergleichen mehr …

»Hierbei geht es gar nicht um Geld, Mark, sondern um viel Geld, um sehr, sehr viel Geld. Es geht um Macht, um ein Monopol. Du wirst mitbestimmen, wie sich die Welt weiter entwickeln soll. Du wirst das Schicksal von Milliarden Menschen in deinen Händen halten!«

»Und dann Mark, wenn du keine Milliarden brauchst, verdiene sie wenigstens und gib sie einfach uns«, warf Fredi fröhlich ein.

»Freunde, wenn ich genug von einer Sache habe, wozu zum Teufel brauche ich dann noch mehr davon, ganz gleich, ob die Rede von Geld, Gegenständen oder sonst was ist?«