Visionen der Anna Katharina Emmerick - Karl Erhard Schmöger - E-Book

Visionen der Anna Katharina Emmerick E-Book

Karl Erhard Schmöger

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Beschreibung

Anna Katharina Emmerick besaß die Gabe, mit Reliquien von Heiligen einen Blick in das frühere Leben tun zu dürfen. So erzählt sie ihrem Besucher Karl E. Schmöger, wie sie die Christenverfolgungen selbst sehen und erleben kann. Heute erscheint dies weit entfernt von allen Realitäten, doch die Geschichten wurden überliefert und von Anna Katharina Emmerick als wirklich erkannt.

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Inhaltsverzeichnis
Einführung
Vorwort
Vorbemerkungen
1.BILDER UNGENANNTER MÄRTYRER
2.PERPETUA UND FELICITAS
3.DIE HEILIGE URSULA
4.DIE HEILIGE KATHARINA
5.DIE HEILIGE AGATHA
6.DIE HEILIGE CÄCILIA
7.DIE HEILIGE AGNES
8.DIE HEILIGE SUSANNA
9.DER HEILIGE LAURENTIUS
10.JUSTINA UND ZYPRIAN.
11.DIE HEILIGEN MÄRTYRER PASCHALIS UND ZYPRIAN
12.DER HEILIGE NIKOSTRATUS
13.DIE HEILIGE APOLLONIA
14.DIE HEILIGE EULALIA
15.DIE HEILIGE DOROTHEA
16.DER HEILIGE HIPPOLYTUS
17.DER HEILIGE MARCELLUS
18.DER HEILIGE DIONYSIUS AREOPAGITA
19.DER HEILIGE ENGELBERT
20.DER HEILIGE BONIFAZIUS
21.DER HEILIGE PLACIDUS
22.VERSCHIEDENE HEILIGE MÄRTYRER
IMPRESSUM

 

 

 

 

Karl Erhard Schmöger

 

Visionen der Anna Katharina Emmerick

herausgegeben von Alois Bockhorst

 

 

Herausgeber: Alois Bockhorst

 

Cover, Design, Layout und Satz aischab

ISBN 978-3-946182-39-9

 

© Copyright aischab Münster 2017

1. Neuauflage Münster 2014 (PRINT ISBN 978-3-943312-46-1) im Verlag EMPIRE, Erstausgabe erschienen in der Bonifatius-Druckerei Paderborn 1874 unter dem Titel „Bilder der heiligen Martyrer geschaut in der Vision von der gottseligen Anna Katharina Emmerich“. Der Name Emmerich ist eine alte Bezeichnung und wird heute unter Emmerick geführt.

 

 

 

http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de

Einführung

 

Warum ein solches Buch in unserer Zeit?

Sie handeln von Martern, sprich Märtyrern aus den frühesten Jahrhunderten, die in Verbindung mit der Christenverfolgung geschahen. Sie sind aus unserer heutigen Sicht grausame Foltermethoden, die alle mit dem Tod endeten und Ausdruck von Machtbedürfnissen sind. Auch heute wird gefoltert, gemordet. Damals waren die Heiden und ihre Götzen die Herrscher, die dazu befohlen haben. Heute sind es andere religiöse, politische Strömungen, die den Tod der anderen befehlen.

13 Jahre nach der Seligsprechung von Anna Katharina Emmerick ist es durchaus gerechtfertigt, ihre Visionen in Kurzform mit zu veröffentlichen. Alle Geschichten wurden überliefert und sie hat mit ihren bildhaft traumatischen Gedanken diese Geschichten in die damalige Wirklichkeit gehoben. Heute erscheinen sie weit entfernt von allen Realitäten. Anlass dazu waren ihre eigenen Reliquien, von denen sie geleitet wurde. Ihr Ansinnen bestand vor allem darin, Reliquien besondere Wirkungen zu zuschreiben und nicht unerwähnt zu lassen. Dies wird von Seiten der katholischen Kirche geteilt, die immer noch eine überaus große Bedeutung darin sieht, dass von Reliquien Heilwirkungen ausgehen.

Einen Nachweis gibt es nicht dafür.

Am 19. Juli 1820 teilte Anna Katharina Emmerick dem Pilger mit: „Ich wurde auch unterrichtet, dass die Gabe der Reliquienerkenntnis nie ein Mensch in dem Maße gehabt habe, wie sie Gott mir verliehen. Und dieses sei, weil diese Sache so arg verfallen sei und wieder erweckt werden müsse.“

Der Herausgeber

 

Vorwort

 

Das auf dem Titelblatt erwähnte Schmögersche Werk hat seitens der Kritik – und das mit vollem Rechte – eine sehr günstige Beurteilung gefunden, und es ist nur zu wünschen, dass dasselbe eine immer größere Verbreitung finden möge.

Es ist indes nicht jeder in der Lage, sich in den Besitz des zwei- repsektive dreibändigen Werkes zu setzen. Auch hat nicht jeder die Muße, es durchzulesen, während wieder anderen die zur gedeihlichen Lektüre des ganzen Werkes nötigen Vorkenntnisse abgehen. Dazu kommt, dass gewisse Partien in demselben ein besonderes Interesse nur für den Theologen gehalten sind.

Mit Rücksicht hierauf glaubte der Herausgeber nichts unnötiges zu unternehmen, wenn er aus dem reichen Stoffe, den das Werk darbietet, einen Gegenstand auswählte, für welchen alle das gleiche Interesse und auch das nötige Verständnis besitzen. Durch die von der Begnadigten in der Vision geschauten und vom Pilger (Clemens Brentano) gezeichneten Bilder der Heiligen geht ein Hauch himmlischer Sammlung, der das Herz wundersam bewegt, es tröstet und stärkt. Aus diesen Bildern nun wurden die der heiligen Märtyrer eigens ausgewählt, weil diese besonders geeignet sind, das katholische Volk in unserer so prüfungs- und leidensreichen Zeit zu erbauen und zu erheben.

Um dem Dekrete Urbans VIII. nachzukommen, bemerke ich schließlich hinsichtlich alles und jedes „Übernatürlichen und Wunderbaren“, von welchem in vorliegenden Blättern die Rede ist, dass demselben, insofern es nicht von der heiligen Kirche selbst als solches bestätigt ist, nur eine rein menschliche Glaubwürdigkeit zukommt.

Karl E. Schmöger

Vorbemerkungen

 

Neben ihren außerordentlichen Gaben hatte die gottesfürchtige A. K. Emmerick auch die Fähigkeit empfangen, alles Heilige, Geweihte vom Profanen, Ungeweihten zu unterscheiden. So besaß sie eine ganz erstaunliche Reliquienkenntnis, die in dem Grade, wie die Begnadigte sich derselben erfreute, wohl einzig in ihrer Art da steht.

Am 19. Juli 1820 teilte sie dem Pilger mit: „Ich wurde auch unterrichtet, dass die Gabe der Reliquienerkenntnis nie ein Mensch in dem Maße gehabt habe, wie sie Gott mir verliehen. Und dieses sei, weil diese Sache so arg verfallen sei und wieder erweckt werden müsse.“

Sie erkannte die Gebeine der Heiligen durch Geruchssinn, durch das Auge oder durch Gefühl beim Berühren. Sie sah dabei Gestalt, Form, Kleidung, das Wesen und die Geschichte der betreffenden Heiligen. Mehrere derselben erblickte sie mit einer bunten Lichtflorie und durch und durch leuchtend. Diesen Glanz sah sie verschiedenfarbig. So kam ihr der Schein der heiligen Märtyrer rotglänzend, der der Jungfrauen und Jünglinge schneeweiß vor, auch erschienen ihr dieselben oft mit Lilien in der Hand.

„Ich fühlte“, so äußert sie sich irgendwo, „einen Drang nach den Gebeinen zu schauen, ich sehnte mich danach. Sie zogen mich an. Das Erkennen ist dann leicht, sie haben ein verschiedenes Licht. Ich sehe kleine Bilder wie die Gesichter der verschiedenen Personen, denen sie gehören. Aus den Beinchen ziehen sich die Lichtfäden in diese Bilder. Ich kann das nicht aussprechen, es ist ein wunderbarer Zustand. Es ist, als sei etwas in Einem eingesperrt, dass herausdränge, es ermüdet sehr und man sinkt zuletzt ganz zusammen.“

Hören wir noch, wie die Begnadigte sich über ihre Visionen und namentlich auch über die von ihr geschauten Heiligenbilder äußert:

„Ich sah diese Visionen“, so lauten ihre Worte, „wie ein Kind, das Bilder betrachtet und sie sich auf seine Weise auslegt... Weil ich nun öfter die gewöhnlichen Heiligen Bilder oder Darstellungen aus der biblischen Geschichte bald so anders dieselben Gegenstände vorstellen sah, ohne dass dies eine Änderung in meinem Glauben gemacht hätte, so dachte ich, die Visionen, die ich habe, sind mein Bilderbuch und ich betrachtete dies in allem Frieden und machte immer die gute Meinung dazu: Alles zur größeren Ehre Gottes!

Ich habe nie etwas in geistlichen Dingen geglaubt, als was Gott der Herr offenbart hat und durch die heilige Kirche zu glauben vorstellt, es sei ausdrücklich geschrieben oder nicht. Und nie habe ich das, was ich in Visionen gesehen, ebenso geglaubt. Ich sah diese an, wie ich hier und da verschiedene Weihnachtskrippchen andächtig betrachte, ohne in der einen durch die Verschiedenheit der anderen gestört zu werden.“

Wir führen nunmehr in folgendem die von uns aus dem Schmögerschen Werke gesammelten und geordneten Bilder der heiligen Märtyrer an. Die Reihenfolge richtet sich nach dem reicheren oder minder reichen Inhalte der einzelnen Bilder. Wir bringen zunächst unter Nr. 1 in zwei Abteilungen Bilder ungenannter Märtyrer, worin die Gottselige eine höchst anschauliche Mark und Bein durchdringende Schilderung des Martyriums entwirft, weshalb diese erste Nummer als Einleitung zum Nachfolgenden betrachtet werden kann.

1.BILDER UNGENANNTER MÄRTYRER

 

A.

„Ich befand mich auf einmal in einer ganz wunderbaren fremden Stadt und stand auf dem oberen flachen Rande eines Kriegsgebäudes, das den runden Platz umschloss. Ich war über dem Eingang, von welchem links und rechts im Innern Treppen auf die Höhe führten, auf der ich stand. Die eine Seite enthielt Gefängnisse, aus welchen Türen nach dem runden Platze führten. Die andere Seite enthielt Räume mit den wilden Tieren.

Hinter diesen waren Winkel, wohin die Henkersknechte schlüpften, wenn sie die Bestien herausließen. Dem Eingang gegenüber, nahe an der Mauer, war auf dem Platze ein hoher Steinsitz, zu welchem von beiden Seiten Stufen führten. Hier saß die Frau des bösen Kaisers, und bei ihr waren zwei, die sehr tyrannisch waren. Gerade hinter dieser Bühne oben auf der Fläche saß ein Mann wie einer, der was zu befehlen hat. Er gestikulierte bald hier, bald dorthin, als ordne er an.

Zuerst wurde eine Türe vor den Bestien losgemacht, und es kam ein Tier heraus wie eine große Katze und gefleckt. Die Henkersknechte aber standen hinter den Türen und flüchteten in die Löcher, um sicher zu sein. Dann liefen sie die Treppen hinauf auf den Rand. Zugleich hatten zwei andere Knechte eine Jungfrau aus der gegenüberstehenden Kerkertüre heraus-geschleppt und ihr das weiße Oberkleid abgerissen. Sie leuchtete aber, wie alle Märtyrer, und stand ruhig mit empor gewandten Blicken und vor der Brust gekreuzten Händen in der Mitte des Platzes ohne die mindeste Angst.

Das Tier tat ihr nichts, sondern demütigte sich vor ihr und stürzte auf die Knechte, welche es mit Steinwürfen und Geschrei zu reizen suchten. Als es aber nicht angreifen wollte, wurde es zurückgerufen, und das Tier, ich weiß nicht wie, ging auch zurück.

Die Jungfrau aber wurde nach einem anderen Marterplatz in der Nähe geführt, um den nur Schranken waren. Sie wurde auf einem Steine, an dem ein Pfahl war, an den Händen rückwärts gebunden und enthauptet. Sie tat sich Hände selbst zurück. Die Haare waren geflochten, sie war so lieblich und keine Spur von Angst war an ihr.

Nun wurde ein Mann in den Tierplatz gebracht. Ihm ward auch der Mantel abgerissen. Er hatte nur ein Unterkleid bis zum Knie. Die Tiere taten ihm nichts. Er wurde enthauptet. Er wurde, wie vor ihm die Jungfrau, hin und her und mit spitzen Eisenstäben gestoßen. Diese Martern sind so betrübend und doch so fröhlich, sie sind so groß und doch so erweckend, dass man nur trauern kann, nicht dabei zu sein. Die Peiniger werden oft so wunderbar durch die Herrlichkeit der Märtyrer ergriffen, dass sie zu ihnen hineilen, Jesum laut bekennen und oft gleich mit gemartert werden.

Ich sehe einen Märtyrer im Tierplatz. Eine Löwin stürzt sich auf ihn, schleudert ihn hin und her und zerreißt ihn gleich. Ich sehe auch viele auf einem Theater verbrannt werden und einen, bei dem sich die Flammen auf die Peiniger werfen und viele von Ihnen verzehren.

Einem Priester, der viel heimlich getröstet, sehe ich von unten auf Glied für Glied abschneiden und sie ihm vorlegen, ob er widerrufen wolle. Aber der Rumpf lebt noch fröhlich und Gott lobend, bis ihm der Kopf abgeschnitten wird.

Ich kam auch in die Katakomben und sah vor einem Tische mit Lichtern viele Leute, Männer und Frauen, knien und beten. Ein Priester betete vor und einer räucherte aus einer Schale. Alle schienen in eine auf dem Tisch stehenden Schale etwas zu opfern. Die Gebete waren eine Vorbereitung auf die bevorstehenden Martern.

Dann sah ich eine edle Frau mit drei Töchtern von 16-20 Jahren in dem Tierplatze ausgestellt. Der oben sitzende Richter ist ein anderer. Es werden viele Bestien auf sie losgelassen. Aber sie tun ihnen nichts, sie lecken die jüngste sogar freundlich. Dann werden sie vor den Richter und von diesem auf den kleinen Kampfplatz geführt. Die älteste Tochter wird zuerst mit schwarzen Fackeln an den Wangen, Brüsten und unter den Armen gebracht, dann mit Zangen am ganzen Leibe gezwickt, dann wider zum Richter gebracht. Sie sieht ihn jedoch nicht an, sondern blickt immer auf die währenddessen gemarterte Schwester zurück. Als nun allen dasselbe geschehen war, wurden sie sitzend enthauptet und die Mutter zuletzt, welche ungemeines Leid über die armen Töchter hatte.

Ich sehe auch einen heiligen Papst verraten, aus den Katakomben gezogen und gemartert. Einer der wütendsten Römer stürzt reumütig zu den Christen und stirbt den Martertod. Ich empfang eine solche Begierde nach dem Martertode, dass ich laut danach verlangte. Es wird mir aber gesagt: ein jeder hat seinen Weg. Wir trugen es auf einmal, du aber wirst beständig gemartert. Wir hatten einen Feind, du aber hast viele.“

 

B.

„Ich war im Gebet. Da kamen zwei unbekannte Männer zu mir, welche mich einluden, ihnen auf den Marterplatz nach Rom zu folgen, es sei heute ein großer Kampf und es seien Verwandte von ihnen dabei, welche sie den Tod für Jesus wollten sterben sehen. Ich fragte sie, warum sie sich denn der Gefahr aussetzten?

Sie sagten mir, dass sie heimliche Christen seien, man kenne sie nicht und weil sie Verwandte wären, dürften sie in einen eigenen Raum gehen, damit sie durch die Strafen abgeschreckt würden. Sie gingen aber hin, sich durch den Tod der Ihrigen zu stärken und so diese auch durch ihre Gegenwart zu ermutigen. So führten sie mich in das Amphitheater.

Über dem inneren Raume, dem Eingang gegenüber, war zur Rechten des Sitzes des Richters in dem runden Umfang eine Türe zwischen zwei Fenstern. Wir traten hier in eine reinliche, große Stube, in welcher etwa dreißig gute Leute, Alt und Jung, Männer, Weiber und Jünglinge und Mädchen sich befanden. Sie waren alle heimliche Christen und zu demselben Zwecke hier versammelt.

Der Richter, ein alter tyrannischer Mann, winkte mit einem Stabe hin und wieder, und nach seinem Winken taten die unten in dem Kreise schon versammelten Henkersknechte das Ihrige: es waren etwa zwölf.

Zur Linken in der Runde unseren Fenstern gegenüber sah ich etwas wie ein Götzenbild. Ich weiß nicht, was es war, es machte mir nur einen gräulichen Eindruck. Auf dieser Seite waren auch die Kerker. Man riss die Märtyrer paarweise heraus, man stieß sie mit spitzen Eisen vor sich her. Sie wurden erst vor den Richter gebracht und nach wenigen Reden gemartert. Die ganze Höhe des runden Gebäudes war auf übereinander steigenden Stufen mit Zuschauern angefüllt, welche lärmten und tobten.