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»In jedem Menschen steckt ein König. Sprich zu ihm, und er tritt hervor.« Bernhard Moestl Das neue, liebevoll gestaltetes Buch vom bekannten Bestseller-Autor und Business-Coach: Bernhard Moestl zeigt uns Wege, zum eigenen Ich zu stehen in einer sich verändernden Welt. Die Krise ist fast vorbei, doch du bist dir fremd geworden? Bist mit dir unzufrieden und weißt nicht, welches Ich hinter Maske und Bildschirm-Person in dir steckt? Dieses wahre Ich kannst du finden. Bestseller-Autor und Business-Coach Bernhard Moestl zeigt Wege auf zu dem Menschen tief in dir. Wie aber macht man das - sich selbst finden? Selbstfindung erfordert jedoch kein Kopfzerbrechen oder großen Ernst. Bernhard Moestl zeigt hier verschiedene Wege auf, die uns unserem wahren Ich näher bringen: Wie aber streift man durchs Leben? Wie eine Tänzerin, unbeschwert und mit Leichtigkeit? Oder von materiellen Dingen unbelastetet wie ein wandernder Mönch? Verpackt in einfach zugängliche Geschichten, macht uns der Bestseller-Autor Mut. Er nimmt uns Bernhard Moestl mit auf eine Entdeckungsreise, die zu uns selbst führt. Er zeigte Wege zur Selbstfindung auf, die unserem eigenen Ich entsprechen. Seine profunde Kenntnis asiatischer Lebensweisheit befähigt ihn darüber hinaus, uns das Herz zu öffnen und uns Mut zu machen, loszugehen auf diesem ureigenen Weg zum wahren Ich.
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Seitenzahl: 91
Bernhard Moestl
7 Wege zum wahren Ich
Knaur eBooks
Wie ich zu mir selbst finde – und zu meinem persönlichen Glück
Du bist in einer Lebensphase, in der du dir fremd geworden bist? Du bist mit dir unzufrieden und möchtest gerne herausfinden, was dein wahres Ich ist?
Bestseller-Autor und Coach Bernhard Moestl zeigt Wege auf zu dem Menschen, der tief in uns steckt. Verpackt in einfach zugängliche Geschichten, nimmt er uns mit auf eine Entdeckungsreise, die inspiriert ist durch die unbeschwerte Lebenshaltung wandernder buddhistischer Mönche.
Bernhard Moestls profunde Kenntnis asiatischer Lebensweisheit befähigt ihn, uns das Herz zu öffnen und uns Mut zu machen, damit wir uns auf einen ureigenen Streifzug begeben zum wahren Ich.
Widmung
Motto
Einleitung
1. Der Weg des Anfängers
2. Der Weg des Kaufmanns
3. Der Weg der Tänzerin
4. Der Weg des Zen-Meisters
5. Der Weg der Kriegerin
6. Der Weg des Wandermönchs
7. Der Weg des Heimkehrenden
Epilog
Wem ich Danke sagen möchte
Für Irene
Glücklich sein kommt von innen. Es kann nicht von außen kommen.
Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.
(Buddha)
Zuerst einmal herzlich willkommen. Schön, dass du da bist, um gemeinsam mit mir zu entdecken, wie viel mehr in dir steckt, als dir wohl bewusst ist, und welches Glück sich dahinter verbirgt. Wahrscheinlich geht es dir gerade so, wie es auch mir viele Jahre lang ergangen ist. Schon in meiner Kindheit hatte ich das Problem, dass ich mich selbst ganz anders wahrgenommen habe, als das in meinem Umfeld der Fall war. Ob meine Eltern, meine Lehrer oder meine Freunde: Jeder hatte seine eigene Meinung über mein Wesen, meine Fähigkeiten und meinen Charakter. Aber diese Einschätzungen widersprachen sich nicht nur teilweise, sondern sie stimmten vielmehr nur äußerst selten mit dem überein, was ich selbst über mich dachte.
Doch wem sollte ich nun glauben? Jenen, die meinten, mich gut zu kennen, konnte ich nicht vertrauen. Dazu gingen unsere Meinungen viel zu weit auseinander. Musste denn jemand, der glaubte, mich beurteilen zu können, nicht zumindest zu einem annähernd ähnlichen Ergebnis kommen wie ich selbst?
Diejenigen, die mich nur oberflächlich kannten, schieden aber auch aus. Was wollten sie denn schon groß über mich wissen? Also blieb nur noch ich selbst. Wenn ich aber umgekehrt so unfehlbar in meiner Einschätzung war, so überlegte ich, warum sahen die Menschen in meinem Umfeld etwas derart anderes in mir als ich?
Erst Jahre später habe ich verstanden, dass alle gleichermaßen recht hatten. Unser wahres Ich ist die Summe dessen, was unsere Mitmenschen in uns sehen, und dessen, was wir selbst in uns erkennen. Doch dann ist da noch so vieles mehr, was den meisten Menschen aber für immer verborgen bleibt.
Was genau formt aber dieses Selbst, das jeden Menschen so besonders macht? Handelt es sich dabei um etwas, mit dem wir geboren werden und das uns unverändert bis ans Ende unseres Lebens begleitet? Oder können wir in einem gewissen Maße vielmehr selbst nicht nur bestimmen, wer wir sein wollen, sondern auch, wer wir sind?
Auf meiner Suche stieß ich auf einen Satz von Siddhartha Gautama Buddha, der mein Leben verändern sollte.
»Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.«
Grundsätzlich schien mir das alles durchaus verständlich. Schließlich hatte ich schon lange verstanden, dass meine Wahrnehmung der Dinge immer davon beeinflusst wurde, was ich über einen Menschen oder einen Vorgang dachte. Aber wie sollte das bei mir selbst funktionieren? Reichten die Gedanken, die ich mir über mich und mein Selbst machte, tatsächlich aus, um auch im Leben dorthin zu kommen, wo ich sein wollte?
Bei Siddhartha Gautama Buddha klang es jedenfalls recht einfach. Ich musste nur richtig denken, und schon konnte ich werden, wer immer ich sein wollte. Wie aber, so fragte ich mich, sah dieses konkrete Denken in der Praxis aus? Welche Möglichkeiten gab es vor allem, um zu verstehen, wohin ich überhaupt wollte?
Die Antwort sollte ich erst viele Jahre später bei meinem ersten Aufenthalt im legendären Kloster von Shaolin erhalten. In einem Gespräch wollte ich von meinem Meister wissen, worin eigentlich das Ziel eines Menschen besteht, der auf der Suche nach der Erleuchtung ist.
»Jemand, der das Bodhi erfahren hat«, so höre ich Meister Shi De Cheng noch heute sagen, »ist zum Kostbarsten erwacht, das jedem von uns gegeben ist: zu seinem wahren Ich.«
Es war der Moment, in dem ich begriff:
Nur wer erkennt, dass wir das Glück unseres Lebens allein in dem finden können, was wir sind, der ist wirklich frei.
Weder ist so jemand auf Lob von außen angewiesen, noch wirft ihn Tadel aus der Bahn. Dennoch erreicht diesen Zustand nur, wer bereit ist, sich auch dort mit seinem innersten Selbst auseinanderzusetzen, wo es ihm schwerfällt. Auch wenn wir nicht alles an uns mögen, sind auch die ungeliebten Wesenszüge ein Teil von uns, dessen wir uns nicht einfach entledigen können. Daher gibt es aber auch keine Möglichkeit, unser Selbst zu finden, solange wir unseren Blick nach außen richten.
Ein Umstand, den der japanische Zen-Meister Sawaki Kodo einmal umschrieben hat: »Das Problem, um das es gehen muss, bist du selbst. Es ist dein Problem, und um dieses Problem muss sich dein Leben drehen.«
Nun scheint vielen die Idee, zu sich selbst zu stehen, genauso faszinierend, wie sie befremdlich wirkt. Schließlich leben wir schon seit Langem vor allem dafür, unseren Mitmenschen zu gefallen. Denke nur einmal an die mächtigen Könige in alter Zeit, die nichts und niemanden zu fürchten brauchten! Selbst sie befahlen ihren Hofmalern, wegzulassen, was einem vermeintlich perfekten Porträt im Wege stand. Schon vor Hunderten von Jahren wurden Nasen und Ohren kleiner gemalt und die kleinwüchsigen Herrscher größer, als sie in Wirklichkeit waren. Die Hauptsache war, dass sie gut dastanden. Auch bei diesen vermeintlich so mächtigen Menschen ging es nicht in erster Linie um eine möglichst realistische Darstellung der Person, sondern vielmehr um die Anpassung an vorgeblich vorhandene äußere Ideale.
Bis heute neigen wir fast schon reflexartig dazu, unser wahres Ich zu verstecken, wobei uns eine immer ausgereiftere Technik behilflich ist. Kaum noch jemand zeigt sich auf einem Foto so, wie er wirklich ist. Mit allen uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen verändern wir die Aufnahme so lange, bis wir uns selbst fast nicht mehr auf dem Bild erkennen. Ein Verhalten, das mittlerweile schon Auswirkungen auf unser tägliches Leben hat. So höre ich immer öfter von Menschen, die sich regelrecht davor fürchten, ihrem ungeschminkten, unretuschierten Spiegelbild gegenüberzutreten. Aber einmal ganz ehrlich:
Macht es uns eigentlich glücklich, unser wahres Ich ständig zu verstecken?
Je mehr wir im Äußeren scheinen wollen, desto mehr verlernen wir gleichzeitig, im Inneren zu sein.
Wer immer nur auf den Eindruck schielt, den ein anderer von ihm haben könnte, der bringt sich dadurch um das Glück, er selbst zu sein.
Du kannst dir das vorstellen, als führte dich ein Spaziergang zu einem See. Begeistert hältst du an und beobachtest, wie sich der blaue Himmel auf der Wasseroberfläche spiegelt. Noch nie, so denkst du, hast du ein derart schönes Gewässer gesehen! Beeindruckt eilst du weiter. Was aber weißt du eigentlich über die wahre Schönheit dieses Sees? Schließlich hast du doch einzig seine Oberfläche gesehen! Solange du nicht bereit bist, einzutauchen und bis zum Grund vorzudringen, so lange wirst du nie erfahren, wie viel mehr in ihm verborgen ist.
Ganz ähnlich verhält es sich aber auch bei dir selbst. Du erfreust dich so sehr an Äußerlichkeiten, dass du darüber den Blick in die Tiefe vergisst, ins Innere, dahin, wo die wahren Wunder auf dich warten.
Nun klingt ein Tauchgang in die Untiefen des eigenen Ich zuerst einmal nach einem gefährlichen Wagnis, auf das man sich nur ungerne einlassen möchte. Wer weiß, was sich dort alles findet, das wir vor uns selbst lieber im Dunkeln lassen wollen! Werden wir überhaupt Antworten finden, wenn wir uns einmal völlig unbefangen die wirklich wichtigen Fragen stellen? Und entdecken wir in dem, was wir sind, am Ende wirklich das große Glück?
Gerne möchte ich dich bei dieser Erkundung mit dem vorliegenden Buch unterstützen. Auf sieben Wegen werde ich dich zu vielen Aspekten deines Ich begleiten. Manche von ihnen wirst du wie auch im wirklichen Leben mit Leichtigkeit meistern, während du andere wohl als herausfordernd empfinden wirst. Einige wirst du nur einmal beschreiten, während du zu anderen wieder und wieder zurückkehren wirst, um sie noch einmal zu gehen.
Obwohl die Wege zu einem großen Teil parallel verlaufen, wirst du das eine oder andere Mal feststellen, dass sie sich kreuzen. Dadurch wirst du auch jene Einsichten vertiefen, die dir bereits begegnet sind. Schließlich führen alle sieben Wege zu einem gemeinsamen Ziel: zu deinem ganz persönlichen Glück.
Unterwegs werde ich dich immer wieder darum ersuchen, deine Antworten auf meine Fragen schriftlich zu notieren. Gleichgültig, ob du die Notizen in ein Heft, auf ein Blatt Papier oder sonst wo hinschreibst, nimm dir bitte immer vor dem Weiterlesen die Zeit, es auch wirklich zu tun. Gleiches gilt für die Übungen, die du am Ende jedes Kapitels finden wirst. Es ist eine der grundlegenden Einsichten des Zen, dass auch der beste Meister seine Schüler allein durch Fragen unterweisen kann, weil die Antworten auf diese bereits in jedem von uns vorhanden sind.
Nun fragst du dich vielleicht, wie lange es dauern wird, bis du in der Lage sein wirst, dich als den Menschen zu erkennen und zu lieben, der du tatsächlich bist. Auch wenn es vielleicht seltsam klingt: Es dauert genau den Augenblick, den du für die Entscheidung brauchst, es zu tun.
Auch wenn es uns nur selten bewusst wird, ist das Wesen jeder Veränderung allein die Entscheidung, etwas von nun an anders zu tun.
So erzählt man sich, dass Gudo, der Lehrer des Kaisers seinerzeit, die Gewohnheit hatte, allein als wandernder Bettelmönch herumzureisen. Eines Abends näherte er sich einem kleinen Dorf namens Takenaka. Ein heftiger Regen stürzte hernieder, und Gudo war durch und durch nass. Seine Strohsandalen waren aufgelöst. Da sah er im Fenster eines Ladens nahe dem Dorf mehrere Paar Sandalen und beschloss, sich trockene zu kaufen. Die Frau, die ihm die Schuhe vorlegte, sah, wie nass er war, und so lud sie ihn ein, über Nacht in ihrem Hause zu bleiben. Dankend nahm Gudo die Einladung an.
Als er eintrat, bemerkte er, dass die Familie bedrückt war. Gudo fragte nach dem Grund. »Mein Mann ist ein Spieler und ein Trunkenbold«, sagte die Frau. »Wenn er gewinnt, trinkt er und wird unflätig. Wenn er verliert, so leiht er Geld von den anderen. Manchmal, wenn er sich völlig betrunken hat, kommt er nicht einmal nach Hause. Was kann ich nur tun?« – »Ich will ihm helfen«, sagte Gudo. »Hier ist etwas Geld. Beschaffe mir eine Gallone guten Weines und etwas zu essen. Dann ziehe dich für die Nacht zurück. Ich werde vor dem Schrein meditieren.«