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Eine Reise durch den Westen der USA - wer träumt nicht davon? Fast 10.000 Kilometer ging es von San Francisco nach Seattle, über die kanadische Grenze nach Vancouver, durch die Rocky Mountains und den Yellowstone Nationalpark; Salt Lake City, Reno, Sacramento und Las Vegas sind einige weitere Stationen dieser Reise. Dies ist kein Reiseführer im klassischen Sinne; in Form eines Tagebuches werden die Eindrücke, Stationen, aber auch die kleinen Anekdoten am Rande dieser Reise beschrieben. Vielleicht ein Anreiz für alle, die auch gern einmal den Sprung über den 'großen Teich' wagen wollen - und vielleicht ein Wiedererkennen für alle, die schon einmal dort waren.
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Seitenzahl: 117
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Für meine Eltern und Familie, die mich stets darin bestärkt und unterstützt haben, meinLeben nach meinen Vorstellungen zu leben.
Für all meine Freunde, von denen mich viele bereits einen großen Teil dieses Lebens begleiten.
Vor allem aber für Heike, Helga und Reinhard, die nicht zögerten, diese Reise mit mir zu machen.
Und für alle, die noch träumen können und die fest daran glauben, dass Träume auch wahr werden!!
Vorwort
1. Tag: Dortmund - Amsterdam - San Francisco
2. Tag: San Francisco
3. Tag: San Francisco - Mendocino - Fort Bragg
4. Tag: Fort Bragg - Crescent City
5. Tag: Crescent City - Redwood National Park - Portland
6. Tag: Portland - Mt. St. Helens - Mt. Rainier National Park - Seattle
7. Tag: Seattle - Vancouver
8. Tag: Vancouver
9. Tag: Vancouver - Kamloops
10. Tag: Kamloops - Jasper
11. Tag: Jasper National Park - Lake Louise - Banff National Park - Banff
12. Tag: Banff - Kalispell
13. Tag: Kalispell - Glacier National Park - Missoula
14. Tag: Missoula - West Yellowstone
15. Tag: Yellowstone National Park
16. Tag: West Yellowstone - Grand Teton National Park - Jackson
17. Tag: Jackson - Salt Lake City
18. Tag: Salt Lake City - Elko
19. Tag: Elko - Reno - Lake Tahoe
20. Tag: Lake Tahoe - Sacramento - San Francisco
21. Tag: San Francisco - Las Vegas
22. - 25. Tag: Las Vegas
26. Tag: Las Vegas - Amsterdam - Dortmund
27. Tag: Dortmund
Die USA - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten!
Ein Land mit wunderschönen, endlosen Landschaften, mit riesigen Städten voller Lärm und Hektik und dann wieder mit kleinen verträumten Orten, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
Ein Land mit vielen netten und freundlichen Menschen - aber auch ein Land mit extremen sozialen Gegensätzen.
Ein Land, das von schrecklichen Terroranschlägen getroffen wurde, die bis heute nachwirken - und ein Land, das auf Grund seiner gegenwärtigen Politik nicht unbedingt nur Freunde in der übrigen Welt hat.
Aber trotz oder vielleicht auch gerade wegen der schrecklichen Ereignisse des 11. September 2001 und danach soll das nachfolgende Reisetagebuch all jenen, die sich bisher nicht zu dem 'Sprung über den Atlantik' entschließen konnten, ihn gerne aber einmal wagen würden, einen Eindruck von der Faszination dieses Landes, seiner Landschaften, Städte, aber auch seiner ganz normalen Bürger vermitteln.
Dieses kleine Tagebuch beschreibt eine Rundreise, die wir im Sommer des Jahres 2000 unternommen haben.
Im Juli 2000 sind wir 'über den großen Teich' geflogen!
Es ging von Dortmund über Amsterdam nach San Francisco und von dort mit einem Leihwagen entlang der Westküste nach Norden bis Kanada. Dort in Richtung Osten und durch die Rocky Mountains zurück nach Süden, durch den Yellowstone und andere Nationalparks, bis wir schließlich nach gut 3 Wochen in Las Vegas ankamen, wo wir noch 5 Tage verbrachten.
Unsere Route
Bis auf den Aufenthalt in Las Vegas, den wir auf eigene Faust anhängten, haben wir die Rundreise als fertiges Paket über einen Reiseveranstalter gebucht.
Alle Zielorte, auch die jeweiligen Hotels, lagen von vornherein fest, was uns zugegebenermaßen manchmal angesichts der einzelnen zurückzulegenden Strecken einigen Stress verursacht hat.
Dennoch war es ein toller Urlaub mit vielen phantastischen Eindrücken.
Darüber berichtet das nachfolgende Reisetagebuch und ist so vielleicht von Nutzen für alle, die es uns nachmachen oder auch nur ein paar Anregungen für eigene Touren finden wollen!
Es geht los!
Morgens um 7:15 Uhr fliegen wir von Dortmund mit 'Eurowings' nach Amsterdam. Von dort bringt uns ein 'Jumbo' der 'KLM' auf direktem Wege über den Atlantik nach San Francisco, wo wir gegen 14:3o Uhr Ortszeit, etwas müde zwar, aber voller Erwartung, landen.
Nach längerem Warten auf unser Gepäck und einer etwas umständlichen und zeitraubenden Einreiseprozedur geht es zum Mietwagendienst, wo unser Fahrzeug, ein (jetzt noch) schneeweißer Dodge Intrepid, schon für uns bereit steht, es müssen nur noch ein paar Formalitäten erledigt werden.
Beim Warten kann ich (als einzige Raucherin unter uns) endlich die während des langen Fluges so schmerzlich vermisste Zigarette rauchen.
Zwar ist in Amerika, speziell in Kalifornien, das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden und auch in vielen Restaurants und Gaststätten verboten, doch vor dem Gebäude des Mietwagenunternehmens ist es erlaubt, hier steht ein großer Aschenbecher - und der ist umlagert von Dutzenden Flugpassagieren, denen es wohl ähnlich ergangen ist wie mir.
Die Zeit reicht auch noch für eine zweite hastig gerauchte Zigarette, doch dann bekommen wir die Schlüssel für den Wagen: Das Abenteuer beginnt!
An das Fahrzeug und die Fahrweise in den USA gewöhnt man sich schnell. Schon nach wenigen Meilen auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel in der Stadt fühlen wir uns wie echte Amerikaner.
Unser Hotel ist das 'Ramada Plaza International' auf der Market Street mitten in San Francisco. Laut Straßenkarte ist die Fahrt dorthin auch sehr einfach, doch leider verpassen wir dann doch die Straßenkreuzung, an der wir abbiegen sollten und so wird unsere Fahrt doch ein wenig länger als geplant.
Zum Glück ist das Straßensystem in San Francisco (und auch in vielen anderen Großstädten der USA) so ausgelegt, dass die Straßen im Raster als Einbahnstraßen verlaufen. Fährt man z.B. auf einer Straße in Nord-Süd-Richtung, so ist die erste Querstraße eine Einbahnstraße in West-Ost-Richtung, die nächste Querstraße verläuft als Einbahnstraße in Ost-West-Richtung.
Hat man also verpasst, an der richtigen Stelle abzubiegen, fährt man quasi 'noch einmal ums Karree' und gelangt wieder an den Ausgangspunkt.
Nach dem Einchecken und einer kurzen Ruhepause im Hotel geht es gleich auf kurze Entdeckungstour. Da natürlich auch im Hotel nicht geraucht werden darf, brennt der erste Glimmstängel bereits, als wir gerade aus der Tür auf den Bürgersteig hinausgetreten sind.
Es steht zu befürchten, dass ich als leidenschaftliche Raucherin auf unserer Reise durch dieses Land noch ein paar Probleme bekommen werde. Doch mit Sicherheit bekomme ich sehr viel 'frische Luft', denn so wie es aussieht, werde ich stets nur im Freien rauchen dürfen!
Angesichts der zum Teil sehr langen Fahrtstrecken, die vor uns liegen, ist es für mich auch selbstverständlich, dass im Auto nicht geraucht wird. Vielleicht könnte ich es mir ja auch während der Reise abgewöhnen, mal sehen ...
Nun also erst einmal ein beschwingter Bummel, die Market Street auf und ab, so haben wir uns das vorgestellt.
Aber wir werden gleich von der Wirklichkeit eingeholt, denn wir müssen erschreckt feststellen, dass hier in den USA die Gegensätze zwischen arm und reich gewaltig sind.
Zwar gehört die Market Street nicht gerade zu den noblen Einkaufsstraßen von San Francisco, doch dass die Bettler gleich in Scharen in diesem Stadtviertel in den Geschäftseingängen, auf den Bürgersteigen und Plätzen in Pappkartons hausen, das hatten wir so krass dennoch nicht erwartet.
Wir machen unseren ersten Spaziergang dann entsprechend doch in etwas gedämpfter und nachdenklicher Stimmung.
Das ist also der erste Eindruck vom 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten'.
Schließlich nehmen wir noch schnell eine kleine Mahlzeit ein (Fast Food gibt's an jeder Ecke) und dann geht es zurück zum Hotel, ins Bett und schlafen - denn der Zeitunterschied macht sich jetzt doch bemerkbar.
San Francisco gehört uns! Früh aufstehen und los geht's!
Der erste Weg führt uns zu den Cable Cars, eine der Attraktionen der Stadt.
Wir fahren damit durch Chinatown hinunter zum Pier 39, wo erst einmal kräftig gefrühstückt wird.
Selbstverständlich nehmen wir ein echt amerikanisches Frühstück zu uns, mit Pfannkuchen, Erdbeeren mit Schlagsahne, aber auch heißen kleinen Bratwürstchen, Eiern mit Speck und natürlich Hash Browns, aus Kartoffelteig gebackenen kleinen Plätzchen, die ein wenig an unsere deutschen Reibekuchen erinnern.
Am Pier 39
Nach dieser Stärkung spazieren wir am Meer entlang,
Natürlich fällt der Blick von hier unwillkürlich sofort auf Alcatraz, die berühmte Zuchthausinsel, die so nah vor der Küste liegt, dass man erst einmal erstaunt ist, dass nie einem Gefangenen die Flucht gelungen ist.
Doch man erkennt auch die starke Strömung und den hohen Wellengang rund um die Insel, die eine Flucht eben doch unmöglich machten.
Leider passt die uns zur Verfügung stehende Zeit nicht mit dem Fahrplan der kleinen Fähren zusammen, so dass wir nicht zur Insel fahren und das Gefängnis besichtigen können.
Schade, denn es wäre sicher spannend gewesen, sich (probehalber) in eine der Zellen sperren zu lassen.
Dann endlich erblicken wir draußen am 'Eingang' der Bucht die Golden Gate Bridge, das Wahrzeichen von San Francisco! Natürlich liegt sie wieder halb im Nebel. Aber wir werden ja noch darüber fahren, das wird uns garantiert entschädigen.
Wir machen einen ausgiebigen Bummel durch die vielen kleinen Geschäfte und Einkaufszentren hier am Wasser, wo wir sogar Seelöwen aus nächster Nähe beobachten können, und anschließend geht's zu einem Abstecher zum Ghirardelli Square, wo sich nun in einer alten Schokoladenfabrik ein Einkaufszentrum befindet.
Schließlich nehmen wir wieder ein Cable Car zurück nach Chinatown, wo wir aussteigen und uns mitten ins Gewühl stürzen. Hier 'tobt das Leben'!
Man glaubt tatsächlich, sich in Asien zu befinden, überall chinesische Schriftzeichen, fast alle unterhalten sich in chinesischer Sprache, die Luft ist erfüllt mit exotischen Gerüchen - eine völlig andere Welt.
Wir stöbern begeistert durch die vielen kleinen Läden, die natürlich sehr viel 'Touristen-Ramsch' anbieten, aber auch manche Kostbarkeit.
Hier könnte man viele Tage verbringen und würde doch an jeder Ecke wieder etwas Neues entdecken.
Doch leider ist unsere Zeit begrenzt, aber für ein echt chinesisches Essen reicht es, und auch für den Kauf von Souvenirs, von denen im Verlauf der Reise wohl noch viele in unseren Koffern landen werden.
Wenn das Cable Car nicht mehr kann dann muss es halt angeschoben werden!
Von Chinatown zurück zu unserem Hotel in der Market Street bummeln wir zu Fuß, durch das Finanzviertel mit seinen hoch in den Himmel hinaufragenden Bürohochhäusern.
Hier gibt es viele, auch recht exklusive Geschäfte und Kaufhäuser, die alle einen Besuch lohnen.
Vor allem, da man sich ungestört umsehen kann und auch nicht 'dumm angesehen' wird, wenn man das Geschäft wieder verlässt, ohne etwas gekauft zu haben.
So geht es immer weiter durch die Stadt; wir schauen hier und dort mal in kleine Seitenstraßen, ab und zu ruhen wir uns für ein paar Minuten auf einer Bank aus, stöbern durch kleine Souvenirläden - natürlich nicht ohne Beute zu machen - und lernen so einen Teil dieser Stadt kennen.
Nachdem wir den ganzen Tag auf den Beinen waren, fallen wir am Abend, nach einem schnellen Imbiss im Fast Food Laden 'um die Ecke', müde in unser Bett.
Voller Vorfreude auf unsere am nächsten Tag beginnende Rundreise durch den Nordwesten der USA und einen Teil des Südwestens von Kanada schlafen wir sehr schnell ein.
Schon früh um 7:oo Uhr machen wir uns auf den Weg. Noch einmal führt unsere Fahrt quer durch die halbe Stadt.
Dann geht es über die Golden Gate Bridge (ein absolutes Erlebnis!) in nördlicher Richtung auf den Highway No. 1 nach Mendocino bzw. Fort Bragg, unserem heutigen Etappenziel.
Gleich fahren wir über die Golden Gate Bridge!
Schon kurz hinter San Francisco ist nichts mehr davon zu merken, dass wir soeben eine Weltstadt hinter uns gelassen haben - hier gibt es nur noch Landschaft pur!
Der Highway schlängelt sich in zum Teil sehr engen Serpentinen die Hügel hinauf und wieder hinunter. Dabei fällt zur Linken der Blick immer wieder auf den manchmal ziemlich wild tosenden Pazifik.
Rechts dagegen finden sich dicht wuchernde Bäume und Sträucher, so dass man fast glaubt, einen tropischen Regenwald vor sich zu haben.
Am Pazifik, nördlich von San Francisco
Dies ist eine phantastische Strecke für Naturliebhaber.
Aber auch Film- und Fernsehfreaks kommen nicht zu kurz.
In Bodega z.B. befinden sich das Schulhaus und die Kirche, die Alfred Hitchcock als Kulissen für seinen Film 'Die Vögel' verwendete.
Der Weg führt vorbei an Fort Ross, das die Russen vor fast 200 Jahren als Vorposten für ihre Siedlungen in Alaska bauten.
Weiter geht es über Pt. Arena mit einer fantastischen Steilküste und malerischen, kunterbunten Holzhäusern nach Mendocino, das uns zumindest dem Namen nach aus einem alten deutschen Schlager gut bekannt ist.
Auch dieser Ort ist sehr malerisch, und, obwohl wir mit Sicherheit noch nie zuvor dort waren, kommt er uns doch merkwürdig bekannt vor.
Wir rätseln zunächst eine Weile herum, woran dieses 'Déjà-vu-Empfinden' liegen könnte.
Schließlich schlagen wir in unseren diversen Reiseführern nach und werden fündig:
Hier in Mendocino wurden die Außenaufnahmen für die Fernsehserie 'Mord ist ihr Hobby' gedreht! Und da wir ausgemachte Krimi-Fans sind, ist es wirklich nicht weiter verwunderlich, dass wir diesen Ort zu kennen glauben.
An unserem Zielort Fort Bragg übernachten wir diesmal in einem Motel, dem 'Pine Beach Inn'.
Als besonderen Clou bietet diese Anlage für ihre Gäste den direkten Zugang zu einer kleinen Privatbucht mit feinem Sandstrand.
Nur leider lädt das kühle Wetter nicht zu einem Bad ein und wir belassen es bei einem Spaziergang am Pazifikstrand.
Unsere 'Privatbucht'
Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang durch Fort Bragg, das ein beschauliches kleines Örtchen ist, allerdings keine nennenswerten Attraktionen zu bieten hat.
Schließlich lassen wir dann den Tag gemütlich auf der Terrasse unseres Zimmers sitzend ausklingen.
Vor uns liegen ca. 380 km Fahrt bis nach Crescent City. Also machen wir uns wiederum früh auf den Weg immer Richtung Norden auf dem Highway No. 1.
Zunächst geht es wieder nur am Pazifik entlang, doch ab Rockport führt die Straße landeinwärts, da hier die Lost Coast beginnt, eine Küstengegend, die so zerklüftet ist, dass es unmöglich war, eine Straße direkt am Ufer zu bauen.
Durchs Gebirge geht es über Leggett auf die US 101, dann über Garberville auf die Avenue of the Giants, die 'Straße der Riesen'.
Diese ist gesäumt von zum Teil schon uralten Redwood-Bäumen, die durchaus Höhen von 100 m und mehr erreichen können.
Die Aufnahmen für die berühmte Verfolgungsjagd im Wald von Endor in einem seiner 'Star Wars'-Filme machte George Lucas hier in den Redwoods.