Von der Founders Plaza (Dallas, Texas) zu den Fountains of Bellagio (Las Vegas, Nevada) - Karin Heiermann - E-Book

Von der Founders Plaza (Dallas, Texas) zu den Fountains of Bellagio (Las Vegas, Nevada) E-Book

Karin Heiermann

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Beschreibung

Zwei Wochen unterwegs im Südwesten der USA, von Dallas in Texas nach Las Vegas in Nevada. Rund 4.000 Kilometer von Ost nach West, mit Zwischenstopps z.B. in Houston, San Antonio, dem Big Bend National Park, Albuquerque und einigen anderen Orten - eine eindrucksvolle Reise. Dieses Buch ist kein Reiseführer im eigentlichen Sinne. In Form eines Tagebuches werden die Stationen, Sehenswürdigkeiten, die unzähligen Eindrücke sowie die kleinen und großen Ereignisse, Anekdoten und Erlebnisse bei der Begegnung mit Land und Leuten geschildert. Wer schon einmal dort war, wird vieles wiedererkennen, Wer eine Reise plant, wird vielleicht animiert und inspiriert, sich bald auf den Weg zu machen. Im Anhang des Buches finden sich dazu einige nützliche Tipps für USA-Reisen.

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Danksagung

Herzlichen Dank an meine beiden Reisebegleiter, ohne die es nur halb so schön gewesen wäre, diese Reise zu machen. Nur für uns gemeinsam konnte diese Reise zu dem werden, was sie geworden ist. Wieder einmal würde es ohne euch dieses Buch nicht geben.

Ein weiterer Dank geht an die Erfinder der Standortbestimmung im Mobiltelefon, an alle Autoren von Nachschlagewerken, alle Hersteller von Straßenkarten und Stadtplänen sowie alle Verfasser und Herausgeber von Info-Flyern über die von uns besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten. Das genaue Erinnern und das Schreiben des Buches haben sie mir definitiv erleichtert.

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Anreise

Dallas/Texas

Dinosaur Park

Austin/Texas

Houston/Texas

San Antonio/Texas

Fort Stockton u. Big Bend National Park

Carlsbad / Carlsbad Caverns National Park

Roswell/New Mexico

Albuquerque / Petroglyph National Monument

Gallup/New Mexico

Petrified Forest National Park

Flagstaff/Arizona

Williams/Arizona

Las Vegas/Nevada

Rückreise

Anhang:

Infos und Tipps für USA-Reisen

VORWORT

Wer meine bisherigen vier Bücher gelesen und sich nun auch für den Erwerb dieses Buches entschieden hat (herzlichen Dank dafür!), weiß, dass ich bereits mit dem letzten Buch „Von der Freiheitsglocke zum Freiheitspfad“ in 2021 von der ursprünglich geplanten chronologischen Reihenfolge abgewichen bin.

Auch mit diesem Buch durchbreche ich die ursprüngliche Chronologie und schildere darin die jüngste Tour, die wir im Oktober 2022 unternommen haben. Sie ist noch sehr frisch in Erinnerung und die Informationen für die Leser sind aktuell.

Somit hoffe ich, den einen oder anderen aus dem geschätzten Leserkreis vielleicht dazu zu verleiten, es nachzumachen. Ich kann sagen, es lohnt sich.

Für alle Interessierten sei erwähnt, dass wir auch diese Reise wieder komplett selbst zusammengestellt und gebucht haben, ohne Inanspruchnahme eines Reisebüros, einzig mit Unterstützung von Buchungsplattformen - und einigem Aufwand, Preise genau zu vergleichen. Aber das war es wert.

Lassen Sie uns nun starten, kommen Sie mit nach Dallas, Houston, San Antonio, Albuquerque und Las Vegas, um nur einige Stationen der Reise zu nennen.

Wer genau wissen will, wo wir waren und was wir dort erlebt haben, sollte einfach weiterlesen.

Am Ende des Buches befindet sich zudem ein Anhang mit (hoffentlich) nützlichen allgemeinen Tipps für einen Urlaub in den USA.

Unsere Route

1. Tag: Freitag, 30. September 2022:

Schon die Anreise mit dem Auto nach Frankfurt ist etwas holprig. Angewiesen auf die Schulferienzeit buchten wir unsere Reise in den Südwesten der USA mit Abflug ab Frankfurt/Main am 01.10.2022, Rückflugtermin 14.10.2022.

Der Hinflug nach Dallas startet vormittags um 10:10 Uhr. Da zu befürchten ist, dass es am Check-in sowie bei der Sicherheitskontrolle lange Wartezeiten geben könnte, haben wir uns für „Sleep, Park and Fly“ in einem Frankfurter Hotel entschieden. Das ist für einen günstigen Tarif in zahlreichen Frankfurter Hotels möglich. Man schläft dort eine Nacht, parkt für die gesamte Reisezeit sein Auto und wird mit dem Shuttle zum Flughafen gebracht und nach der Rückkehr auch wieder abgeholt. So haben wir es schon einige Male zuvor gemacht und waren stets zufrieden, konnten wir doch recht entspannt unsere Urlaubsreise antreten.

So machen wir uns, diesmal in der Kombination „2 Frauen im reiferen Alter und ein Teenager“, leider erst am späteren Nachmittag, mit dem Auto auf den Weg von Dortmund nach Frankfurt. Da uns nicht nur der Feierabend- und Ferienreiseverkehr aufhält, sondern auch die „Brü-Lü-Lü“ (Brückenlücke Lüdenscheid), die Unterbrechung der A45 bei Lüdenscheid, dafür sorgt, dass wir einen erheblichen Umweg über Köln fahren müssen, kommen wir erst ziemlich spät am Frankfurter Flughafen an, um den Late-Night-Check-in zu nutzen und unser Gepäck für den Flug aufzugeben. Doch es klappt dank der Unterstützung einer sehr netten Lufthansa-Mitarbeiterin. Schnell sind wir selbst eingecheckt und das Gepäck verschwindet auf dem Rollband aus unserem Blick.

Entspannt geht es auf das letzte Stück der Fahrt zum Hotel, das zu einer renommierten Kette gehört und bei der reibungslosen Buchung via Internet einen guten Eindruck gemacht hat. Wir konnten bei der Buchung auch bereits die gewünschten Shuttle-Zeiten angeben. Den kompletten Preis für das hier von uns gebuchte Arrangement hatten wir bereits im Vorfeld gezahlt.

Nach einer kurzen Unterbrechung für ein schnelles Abendessen (zur Eingewöhnung für den Aufenthalt in den USA in einem Fastfood-Restaurant) treffen wir schließlich gegen 21:30 Uhr in dem Hotel ein. Allerdings findet sich im zugehörigen Parkhaus kein freier Platz, so lassen wir unseren Wagen zunächst am Straßenrand stehen. Wir checken ein und fragen nach einem Parkplatz für unser Auto. Man weist uns an, diesen auf dem Parkplatz vor dem Hotel abzustellen, ein Mitarbeiter würde ihn dann umsetzen, sobald im Parkhaus ein Platz frei wäre. Das ist zwar nicht optimal, doch wir stimmen zu. Dann fragen wir die nette Dame an der Rezeption, ob der von uns angegebene Shuttle-Termin am nächsten Morgen entsprechend vermerkt sei. Sie nimmt die Buchungsliste und erklärt höflich lächelnd, dass wir dort nicht aufgeführt seien und für die von uns gewählte Uhrzeit der Shuttle bereits voll gebucht sei. Man würde aber für uns ein Taxi bestellen, das dann unseren Transport übernähme. Das ist uns natürlich auch recht, genau so lange, bis wir dann von ihr erfahren, dass wir das Taxi selbst zahlen müssten. Es ergibt sich ein Disput, an dessen Ende wir uns jedoch geschlagen geben müssen. Das sei so, da könne sie nichts machen. Warum wir nicht auf der Liste stünden, wisse sie nicht.

Da wir nach dem anstrengenden langen Tag entsprechend müde sind, akzeptieren wir mit ziemlicher Wut im Bauch und beschließen, die Sachlage nach unserer Reise mit der zuständigen Geschäftsleitung zu klären. Ich darf hier vorwegnehmen, dass wir auch nach Rückkehr aus dem USA-Urlaub für die Rückfahrt zu diesem Hotel keinen Shuttle bekommen und erneut auf eigene Kosten mit einem Taxi fahren müssen. Unsere späteren intensiven Bemühungen, hierfür die Kosten vom Hotel erstattet zu bekommen, schlugen fehl.

Aus diesem Grund weigere ich mich, hier den Namen dieses Hotels zu nennen, denn Werbung kann man für diese Unterkunft unter diesen Umständen wahrlich nicht machen.

2. Tag: Samstag, 01. Oktober 2022

Nach einer recht kurzen Nacht steht das Taxi pünktlich vor der Hoteltür und bringt uns zum Abflugterminal des Frankfurter Flughafens. Wir haben die drei Stunden Karenzzeit bis zum Abflug eingerechnet und sind bereits kurz nach 7 Uhr früh im Gebäude. Doch überraschenderweise ist es bei der Sicherheitskontrolle derart leer, dass wir diese sehr zügig hinter uns bringen und unerwartet viel Zeit bis zum Abflug nach Dallas/Texas haben. So genießen wir zunächst ein entspanntes Frühstück und bummeln anschließend durch die verschiedenen Geschäfte, bis es schließlich Zeit wird, zum Gate zu gehen. Der Einstieg verläuft reibungslos und auch der Start des Fliegers LH 438 erfolgt pünktlich um 10:10 Uhr.

So beginnt unsere Reise.

Dallas/Texas liegt bei der Landung um 14:15 Uhr in strahlendem Sonnenschein. Die leichte Bekleidung der zahlreichen, auf dem Vorfeld tätigen Flughafenmitarbeiter, die wir aus dem Bordfenster sehen können, lässt darauf schließen, dass auch die Temperaturen, anders als im schon leicht herbstlichen Deutschland, sehr angenehm sind.

Doch wir müssen noch eine ganze Weile darauf warten, die ersten Atemzüge in der warmen Außenluft von Texas zu machen. Nach dem Ausstieg geht es zunächst über lange Gänge und Rolltreppen zur „Immigration Control“.

Eigentlich sind wir auf eine zügige Abwicklung eingestellt, doch als wir den riesigen Raum mit den ungefähr zwanzig Kontrollstellen betreten, werden wir eines besseren belehrt. Die Halle ist brechend voll, hunderte Menschen stehen in sich windenden Schlangen vor den Schaltern. Der Flughafen Dallas dient auch als Drehkreuz für Flüge nach Mittel- und Südamerika und alle ankommenden Passagiere müssen die Kontrolle durchlaufen. Da zudem nicht alle Kontrollstellen besetzt sind, dauert es gut 30 Minuten, bis wir endlich an der Reihe sind. Ich lege der netten Dame meinen Pass vor, wir plaudern entspannt über die Reise und dass ich nicht zum ersten Mal in den USA bin. Dann bittet sie mich um die obligatorischen Fingerabdrücke - und wieder einmal funktioniert es nicht. Obwohl ich mir die Finger zuvor noch leicht eingefettet hatte, ist die Haut wohl zu trocken, so dass der Scanner die Abdrücke nicht erfassen kann. Doch die Dame kennt offensichtlich ihre Pappenheimer. Sie reicht mir eine Tube Creme und putzt zudem noch die Oberfläche des Scanners. Augenzwinkernd meint sie, dass wohl schon zu viele Leute an diesem Tag ihre Abdrücke hinterlassen hätten, doch weder sie noch ihre Kollegen der Frühschicht daran gedacht hätten, die Scanfläche zwischendurch mal sauber zu machen. Siehe da, es klappt. Ich darf einreisen, jedoch nicht, ohne zuvor mit herzlichen Worten von der Dame verabschiedet zu werden.

Gemeinsam begeben wir uns zum Gepäckband, wo unterdessen unsere Koffer wohl schon einige Runden gedreht haben. Wir heben die Koffer vom Band, passieren unbehelligt die Zollkontrolle und verlassen zügig das Terminal. Es ist tatsächlich so warm wie vermutet, so entledigen wir uns erst einmal unserer Jacken. Wir begeben uns zum Abfahrtpunkt des Mietwagen-Shuttles und hier finde ich auch, was ich sehnlichst gesucht habe: Einen Platz zum Rauchen! Die erste Zigarette nach der langen Zeit ist ein Hochgenuss…

Mit dem Shuttlebus geht es zur Mietwagenfirma; diesmal haben wir uns für einen Wagen von Avis entschieden, die für diese Reise die besten Konditionen geboten hatten. Leider dauert es auch hier eine ganze Weile, bis wir endlich vor dem Mietwagen stehen, diesen beladen und losfahren können. Wir haben ein Kia-Modell ähnlich des Sportage gewählt. Das Auto ist für drei Personen groß genug, allerdings ist der Kofferraum recht knapp bemessen. Da werden wir uns mit unseren Einkäufen einschränken müssen…

Wir verlassen das Mietwagengelände und halten an einer ruhigen Stelle am Straßenrand an, um unser mitgebrachtes Navi zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Die Adressen aller schon vorab von uns gebuchten Hotels haben wir bereits vor der Abreise eingegeben. Nach kurzer Anlaufzeit findet das Gerät den Satelliten und wir starten zum La Quinta Inn Dallas Uptown, 4440 North Central Expressway, wo wir die erste Nacht dieser Reise verbringen werden. Das Zimmer ist okay, sauber und ausreichend groß für drei Personen. Nach einer kurzen Erholungszeit und einer erfrischenden Dusche machen wir uns wieder auf den Weg und besorgen uns in einem nahegelegenen Supermarkt einen Wasservorrat für die ersten Tage der Reise. Da es bereits Abend ist und wir sowohl Müdigkeit als auch Hunger verspüren beschließen wir, noch etwas zu essen und uns dann im Hotel zur Ruhe zu begeben. Die Suche im Navi nach einem Restaurant zeigt uns schließlich, dass sich in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel ein Denny’s befindet, so fällt die Wahl nicht schwer. Hier entscheiden wir uns für Burger, die wir selbst zusammenstellen können, dazu die obligatorischen Pommes frites und ein Kaltgetränk.

Nach einem abschließenden kurzen Spaziergang und einer letzten Gute-Nacht-Zigarette für mich fallen wir todmüde ins Bett und schlafen dem nächsten Tag entgegen.

3. Tag: Sonntag, 02. Oktober 2022

Den neuen Tag will ich nach dem Duschen mit einer Zigarette vor der Zimmertür beginnen - und schrecke erst einmal zurück. Direkt vor unserem Zimmer steht der Pick-Up-Truck eines Verkäufers von Rinderschädeln. Das besagt nicht nur die Aufschrift auf dem Truck, es ist auch erkennbar an den Schädeln, mit denen er sein Fahrzeug dekoriert hat. Nun ist es unverkennbar: Wir sind in Texas.

Rinderschädel am frühen Morgen

Beim Frühstück, das im Übernachtungspreis enthalten ist, wird erneut deutlich, dass wir uns im „Lone Star State“ befinden, denn die Frühstückswaffeln haben die Form von Texas. Klar, dass wir mehrere davon verzehren.

Leckere Texas-Waffel

Derart gut gestärkt packen wir unseren Wagen und machen uns bereits um 8:30 Uhr auf zur nächsten Station unserer Reise, nach Houston. Natürlich nicht, ohne zuvor Downtown Dallas zu erkunden.

Nach Houston und San Antonio ist Dallas, gegründet 1841, die drittgrößte Stadt in Texas. 1,3 Millionen Einwohner leben hier. Bedingt durch die günstige Lage an mehreren Eisenbahnlinien war Dallas in den Anfängen ein bedeutendes Zentrum der Ölund Baumwollindustrie. Heute stehen wirtschaftlich die Computerbranche, Finanzdienstleister und Transportunternehmen im Vordergrund.

1930 wurde 160 km östlich von Dallas Öl entdeckt, was die Stadt nicht nur zu einem Zentrum der Ölindustrie in Texas, sondern in der Folge viele Jahre später auch weltweit bekannt machte durch die Fernsehserie Dallas, in der J.R. Ewing seine fiesen Intrigen spann. Die Ranch, die in der Serie als Wohnsitz der Ewing-Familie diente, liegt außerhalb der Stadt und ist bis heute ein beliebtes Touristenziel, jedoch heute nicht für uns.

Wir parken unseren Wagen auf einem Parkplatz zwischen Pacific Avenue und Elm Street, in der Nähe des Dallas County Courthouse, in dem sich auch die Tourist Information befindet, die zu dieser frühen Tageszeit aber leider noch geschlossen ist. So erkunden wir diesen Bereich der Stadt entlang der Elm Street.

Natürlich fallen zahlreiche hohe Gebäude in der Innenstadt sofort ins Auge. Das höchste Gebäude der Stadt ist das in den 90er Jahren gebaute und 281 Meter hohe Bank of America Plaza. Auch der 171 Meter hohe Aussichtsturm Reunion Tower prägt die Skyline der Stadt.

Doch wir interessieren uns eher für niedrigere Bauten oder auch Plätze. Einer davon ist die Founders Plaza, ein großer quadratischer, von vielen Bäumen beschatteter Platz zwischen Elm Street und Main Street. Hier steht unter anderem die Hütte von John Neely Bryan, des Gründers von Dallas. Die kleine unscheinbare Holzhütte kann schnell übersehen werden, obwohl sie doch so bedeutend für die Stadt ist, schließlich handelt es sich quasi um die Wiege der Stadt.

Wir schlendern weiter und erreichen nach wenigen Metern die John Fitzgerald Kennedy Memorial Plaza an, die sich direkt gegenüber an der Main Street befindet.

Sicher ist den meisten Lesern bekannt, dass der damalige US-Präsident John F. Kennedy in Dallas erschossen wurde und das hier errichtete Denkmal erinnert sowohl an den Präsidenten als auch an das Attentat, dessen Umstände noch immer merkwürdig erscheinen.

Das John Fitzgerald Kennedy Memorial wurde 1970 errichtet und befindet sich etwa 200 Meter östlich von Dealey Plaza, wo Kennedy ermordet wurde. Wenn man es zum ersten Mal sieht, wirkt das Denkmal einfallslos, besteht es doch augenscheinlich nur aus kahlen Betonwänden. Doch wie wir bei einer spontanen Internetrecherche erfahren, hat diese Struktur durchaus ihren (Hinter-)Sinn.

Die Fertigbetonwände bilden einen gut 9 Meter hohen quadratischen, dachlosen Raum von 15 x 15 Metern mit zwei schmalen Öffnungen nach Norden und Süden. Die Wände bestehen aus 72 weißen Betonsäulen, von denen die meisten 74 cm über der Erde enden. Acht Säulen (zwei in jeder Ecke) erstrecken sich bis zum Boden und dienen als Beine, die das Denkmal stützen. Jede Säule endet in einer Leuchte. Die Ecken und die beiden Öffnungen dieses dachlosen Raums sind mit Reihen aus Betonkreisen dekoriert, die jeweils identisch und perfekt ausgerichtet sind. Die Gestaltung wird als Cenotaph bezeichnet, was leeres Grab bedeutet. Zwei dunkle Granitquader befinden sich auf dem Platz um das Denkmal, jeweils 15 m von den schmalen Eingängen zum Cenotaph entfernt. Beide tragen jeweils die gleiche Inschrift, die lautet:

The joy and excitement of

John Fitzgerald Kennedy's life belonged to all men.

So did the pain and sorrow of his death.

When he died on November 22, 1963, shock and

agony touched human conscience throughout the world.

In Dallas, Texas, there was a special sorrow.

The young President died in Dallas. The death

bullets were fired 200 yards west of this site.

This memorial, designed by Philip Johnson,

was erected by the people of Dallas. Thousands of

citizens contributed support, money and effort.

It is not a memorial to the pain and sorrow

of death, but stands as a permanent tribute to the joy

and excitement of one man's life.

John Fitzgerald Kennedy's life.

Übersetzt:

Die Freude und Aufregung

von John Fitzgerald Kennedys Leben gehörte allen Menschen.

So auch der Schmerz und die Trauer seines Todes.

Als er am 22. November 1963 starb, berührten Schock und

Qual das menschliche Gewissen auf der ganzen Welt.

In Dallas, Texas, gab es eine besondere Trauer.

Der junge Präsident starb in Dallas. Die Todeskugeln

wurden 200 Meter westlich von diesem Standort abgefeuert.

Dieses Denkmal, entworfen von Philip Johnson,

wurde von den Menschen in Dallas errichtet. Tausende

Bürger trugen Unterstützung, Geld und Mühe bei.

Es ist kein Denkmal für den Schmerz und die Trauer

des Todes, steht aber als dauerhafte Hommage an die Freude

und Aufregung des Lebens eines Mannes.

John Fitzgerald Kennedys Leben.

Wir streifen noch einige Zeit durch die Straßen, dann führt unser Weg zurück zum County Courthouse, wo wir jedoch erneut vor geschlossenen Türen stehen. Also setzen wir unseren Spaziergang fort, überqueren die North Houston Street und gelangen wieder auf die Elm Street, wo wir nach wenigen Schritten die Dealy Plaza erreichen. Hier führt unser erster Weg zum Grassy Knoll. Dies ist die kleine leicht hügelige Grünanlage, die am oberen Ende von einer halbrunden durchbrochenen Mauer umschlossen ist. Diese Stelle erlangte 1963 traurige Berühmtheit, als Präsident Kennedy im offenen Wagen die Elm Street befuhr und auf Höhe dieses Parks erschossen wurde. Fast 60 Jahre später hier zu stehen erweckt ein eigenartiges Gefühl und die Bilder der damaligen Ereignisse tauchen unweigerlich wieder vor meinem geistigen Auge auf. Schräg links hinter uns befindet sich das damals als Schulbuchlager genutzte Gebäude, das heute ein Museum ist, welches wir anschließend natürlich auch noch besuchen werden.

Betrachtet man die örtlichen Gegebenheiten, so erlaube ich mir, hier meine ganz persönliche Meinung zu äußern: Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass es Lee Harvey Oswald mit einem einfachen Gewehr gelungen sein soll, von seinem Standort im 6. Stock des Gebäudes die tödlichen Schüsse auf Kennedy abzugeben.

Vielleicht wird eines Tages doch noch zweifelsfrei offenbart, was damals tatsächlich geschah und wer verantwortlich war….

Dealy Plaza, links das Sixth Floor Museum

Nachdenklich gehen wir dann den kurzen Weg zum Sixth Floor Museum at Dealy Plaza.

Der Eingang im vorderen Bereich führt zur Kasse, wo wir für jeweils 21 Dollar (Erwachsener) bzw. 17 Dollar (Jugendlicher) unsere Eintrittskarten erwerben, wobei in diesen Preisen auch jeweils ein Audio-Guide, auch in deutscher Sprache, enthalten ist.

Die Karten gelten immer für bestimmte Eintritts-Slots, so dass wir noch knapp 20 Minuten warten müssen, bevor wir an der Reihe sind.