Vom Umgang mit Drachen - Aljoscha Utermark - E-Book

Vom Umgang mit Drachen E-Book

Aljoscha Utermark

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Beschreibung

Immer mehr wächst die Welt zusammen und somit kommt es zu Kontakten zwischen den Weltkulturen. Die europäische Kultur deutscher Prägung trifft auf die lange abgeschlossene, chinesische Kultur und bei diesem Aufeinandertreffen von zwei distanten Kulturen bleiben Missverständnisse und Probleme nicht aus. Der Autor, ein in China lebender Staatswissenschaftler und ehemaliger Zeitsoldat, gibt auf satirische Art und Weise Auskunft über seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht in der VR China. Er überzeichnet bewusst, verliert aber nicht die Balance zwischen Toleranz und kritischer Bewertung aus den Augen. Die Welt ist bekanntlich nicht nur westlich, aber auch nicht nur chinesisch, sondern einfach nur grau. Ein kurzweiliges Buch eines Neuautors für deutsche Männer, das amüsant ist und gleichzeitig zum Nachdenken anregt.

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Seitenzahl: 138

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Das Buch

Das Buch beschäftigt sich mit dem „Kampf“ der Geschlechter aus zwei sehr verschiedenen Kulturen. Aus einer subjektiven, deutschen und sehr männlichen Sicht, werden Herausforderungen und Fallstricke basierend auf eigenen Erfahrungen mit einem teils ironischen, teils sarkastischen Augenzwinkern geschildert und so manche, nicht ganz ernst gemeinte Ratschläge gegeben, die zum Nachdenken und zum Nicht-Nachmachen anregen sollen.

Der Autor

Aljoscha Utermark, geb. 1974, ist ein ehemaliger Zeitsoldat (SaZ 12 mit Studium). Nach einem MBA in Internationalem Management an der ESB Reutlingen verbrachte der Staatswissenschaftler seit 2005 mehr als drei Jahre in Asien, vornehmlich in der VR China als Sprachstudent, als Existenzgründer und als Angestellter. Seit 2011 lehrt er an der Universität Ningbo, Provinz Zhejiang, Deutsch als Fremdsprache. Zusätzlich unterrichtet er Englisch als Fremdsprache an einer Grundschule und an einer Mittelschule.

Ihr Kontakt

Sie können den Autor erreichen unter [email protected]. Alternativ können Sie auch seinen Weblog auf http://chingchang-chinese.eu lesen oder den gelegentlichen Tweets (auf Englisch) von @ccchinese folgen.

Gewidmet allen vorhandenen und künftigen deutschchinesischen Scheidungs4-Opfern.i

Aljoscha Utermark

Vom Umgang mit Drachen

– Deutsche Männer und Chinesinnen –

Satirischer Leitfaden für China-Fremde, Bd. 1

www.tredition.de

© 2013 Aljoscha Utermark, 1. Aufl., korr. E-Book-Ausgabe 02.2014

Umschlaggestaltung, Illustration: Aljoscha Utermark, tredition GmbH

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-8495-7636-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Wort-Bild-Marke Ching Chang Chinese ist durch das deutsche Markenrecht geschützt. In diesem Medium genannte Marken- und Warenzeichen unterliegen uneingeschränkt den jeweils gültigen Bestimmungen des Kennzeichnungsrechtes und den Besitzrechten der jeweils eingetragenen Eigentümer. Allein aufgrund der Nennung ist nicht anzunehmen, ein rechtlicher Schutz fehle.

Der Inhalt dieses Buches wurde vom Autor sorgfältig erwogen und geprüft. Es kann keine Haftung für Personen-, Sach- und / oder Vermögensschäden übernommen werden.

Inhalt

Vorwort

Teil 1 – Gruß aus China

Deine „Mission“ im RdM 2.0

Deine Entscheidung

Teil 2 – Dein Erfolgsrezept

Deine Ausgangssituation

Dein Vorteil Nr. 1 – Dein Hm

Dein Vorteil Nr. 2 – Ihre Bedürfnisse

Dein Vorteil Nr. 3 – Deine Erfahrungen

Dein Vorteil Nr. 4 – Deine Haare

Dein Vorteil Nr. 5 – Deine Bescheidenheit

Hilfreiche Regeln

Regel Nr. 1 – Keine Besserwisserei

Regel Nr. 2 – Lokal Inländer, global Ausländer

Regel Nr. 3 – Ruhender Berg

Regel Nr. 4 – Keine Überanpassung

Regel Nr. 5 – Barbar sein

Regel Nr. 6 – Keine Zauberei

Deine Vergütung

Lehrergehalt

Zusatzleistungen

Unwägbarkeiten

Teil 3 – Rahmenbedingungen: ihre Kultur, Dein Verhängnis

Zur Abschreckung: die Kranken Chinas

Chinesische Axiome

Naturgesetz Nr. 1: Grundgesetz über Barbaren

Naturgesetz Nr. 2: über Harmonie

Naturgesetz Nr. 3: vom Nutzen von Barbaren

Naturgesetz Nr. 4: Kopiergebot

Exkurs – Kann der noch Deutsch?

Folgen der Naturgesetze

Chinesifizierte Inlands-Barbaren

Chinesifizierte Auslands-Barbaren

Umweltbedingungen

Frauenmangel

Ausländermangel

Glücksbehinderung und Heiratsgebot

Scheidungsrecht

Etwas Stress, viel Ärger

Deine Pflichten / Ihre Freuden

Pflicht Nr. 1 – Handtasche tragen

Pflicht Nr. 2 – Fahrradfahren

Pflicht Nr. 3 – Permanente Erreichbarkeit

Pflicht Nr. 4 – Männchen sein

Exkurs – Mein privates Stalingrad

Teil 4 – Deine Gegner, ihre Freunde

Die Chinesen

Das chinesische Essen

Die Bande der Vier – Konfuzius, Sun, Mao und Deng

Dein schwierigster Gegner: Du selbst!

Teil 5 – Eure Problemgebiete

Problem Nr. 1 – Küss’ mich!

Problem Nr. 2 – Kaufe mir!

Problem Nr. 3 – Ich weiß nicht!

Problem Nr. 4 – Bekocht oder bemuttert?

Problem Nr. 5 – Sprich mit mir!

Problem Nr. 6 – Geschenke kaufen

Problem Nr. 7 – Dogma der Wohnung

Problem Nr. 8 – Dogma der Harmonie

Teil 6 – Chinesisch-deutsche Fallen

Falle Nr. 1 – Naive Bewunderung / Faszination

Falle Nr. 2 – China nicht verstehen dürfen

Falle Nr. 3 – Emotionale Bindung an RdM 2.0

Falle Nr. 4 – Deutsch-chinesisches Bündnis

Teil 7 – Deine Methoden

Deine Vorbereitung in Deutschland

Deine Absicherung im RdM 2.0

Generelles und Ideelles

Materielle Vorsorge

Deine Herkunft: Dein Erfolgsgeheimnis

Nützliche Formeln / Hilfsmittel

Hilfsmittel Nr. 1 – Lebenserfahrungsformel

Hilfsmittel Nr. 2 – Muster-Lebenslauf

Hilfsmittel Nr. 3 – Zahlenschlüssel

Hilfsmittel Nr. 4 – Beziehungspolygon

Hilfsmittel Nr. 5 – Deine Ideen

Lösungsmöglichkeit: Lebenshilfe leisten

Merkworte für Barbaren

Teil 8 – Deine Wahl: Herrenwahl

Wichtige Hinweise

Hinweis Nr. 1 – Unterlippentest

Hinweis Nr. 2 – Hände weg von Sar… K…!

Meine Vorschläge

Vorschlag Nr. 1 – Deine Zielgruppe

Vorschlag Nr. 2 – Spaß für eine Nacht

Vorschlag Nr. 3 – Enthaltsamkeit

Vorschlag Nr. 4 – Ausweg für Minuten

Teil 9 – Schlusspfiff

Version Nr.

Version Nr.

Was nun mit diesem Buch?

Anhang

Danksagung

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Quellenangaben

Hörenswertes

Lesenswertes

Sehenswertes

Leseempfehlungen „deutsche Kultur“

Anmerkungen

Sachregister

„Schreiben ist die Bewältigung der Welt durch Sprache.“ Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller (1921-1990)

Vorwort

Die VR China ist in aller Munde. Sie begegnet uns nicht nur täglich in den Nachrichten, sondern auch im Supermarkt und in Kaufhäusern. Fast alles kommt schon aus diesem fernen „Land“, und wir bemerken es fast gar nicht mehr. Überall ist China drin, auch schon in unserem Kopf?

Keine Angst ich mache jetzt hier keine Gehirnwäsche nach einem der folgenden Mottos:

„China ist so gut!“ oder

„China ist so böse!“.

Denken müssen Sie selber, das kann Ihnen niemand abnehmen! Aus diesem Grund und wegen der Fülle von Ratgebernii zu China habe ich mir gedacht, dieses Land einmal ganz anders darzustellen. Diese Ratgeber-Literatur ist nach meiner Ansicht meistens zu trocken und sie lässt zwei wichtige Dinge außer Acht:

Es gibt keine interkulturelle Kommunikation, sondern nur Kommunikation zwischen Personeniii

Die deutsche Kulturiv wird vergessen.

Beide Dinge sollten aber in einem Ratgeber zum Leben und Arbeiten mit Chinesen berücksichtigt werden.

Keine Anpassung an die fremde Kultur sollte das Ziel für einen gelungenen Auslandsaufenthalt sein, sondern, wenn möglich und wenn gewollt, Integration.v Dies verlangt aber gerade nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität.vi

Das erste Buch aus der neuen Reihe „Satirischer Leitfaden für China-Fremde“ widmet sich einem Thema, dass jeden Mann irgendwann beschäftigt und in vielen Büchern über China vergessen zu werden scheint: Frauen!

Somit wissen Sie jetzt auch an wen sich dieses nicht ganz ernst gemeinte Buch richtet. Es ist geschrieben worden für:

deutsche Männer zwischen 18 und 40 Jahren und

männliche Jugendliche (ab 16 Jahre), die auch irgendwann nach China wollen.

Falls Sie zum anderen Geschlecht gehören, dann sind sie trotzdem eingeladen, weiter zu lesen. Meine Sprache ist aber eher für Männer gedacht. Also bitte jetzt nicht die populäre Sexismus-Keule herausholen und bitte auch keine Diskriminierung von Machos. Danke!

Als Textform habe ich eine Stachelschrift gewählt. Mittels Ironie, Sarkasmus, Übertreibungen und Zuspitzungen versuche ich Ihnen dieses interkulturelle Problemfeld auf eine satirische Art und Weise näher zu bringen. Somit ist Alles, was Sie ab dieser Seite bis einschließlich Teil 8 vorfinden, als eine Satire zu verstehen. Die Thesen und Meinungen werden jedoch durch Erläuterungen mit Verweisen auf Onlinequellen und gedruckte Medien ergänzt.

Bei der Arbeit am Text hat sich herausgestellt, dass die Anrede „kumpelhaftes Du“ gut geeignet ist, um den Inhalt in Dialogform niederzuschreiben. Ich bleibe jedoch ansonsten ein strikter Vertreter der sinnvollen, deutschen Unterscheidung zwischen formellem „Sie“ und informellem „Du“.vii

Ob es mir gelungen ist, Sie durch diese Textform, durch die gewählte Sprache, durch die Anrede und letztendlich durch das gewählte Thema anzusprechen, müssen Sie beurteilen. Falls Ihnen meine Wahl der Anrede- und Textform schon jetzt nicht zusagt, dann lesen Sie bitte trotzdem weiter und teilen Sie mir Ihre Meinung mit. Ich brauche Ihre Kritik! Vielen Dank im Voraus.

Aljoscha Utermark

Ningbo, Provinz Zhejiang, VR China im April 2013.

„Ave, Caesar, morituri te salutant.“ Begrüßungsformel bei Schaukämpfen für den römischen Kaiser

Teil 1 – Gruß aus China

Ihr armen Schweine! Wollt ihr wirklich in das „Reich der Mitte 2.0“?viii Falls Euch Eure Chefin oder Euer Chef dorthin schickt, dann fragt bitte noch einmal höflich nach, ob Sie oder Er es ernst gemeint haben. – Oh, ich merke gerade, dass ich jetzt nur einen Leser vor mir habe. Also kann ich auch in der Anrede zur Einzahl wechseln und Du schreiben.

Falls Du selber auf die bescheuerte Idee gekommen bist, dann kann ich Dir nicht weiterhelfen. Im fremdgesteuerten Fall habe ich jedoch eine Lösung für Dich: Werde ein Ching-Chang-Chinese.

Abbildung 1: Logo von Chingchang-Chinese.

Was das ist, fragst Du Dich jetzt? Das Markenzeichen von meinem Netztagebuch. Was ist nun ein Ching-Chang-Chinese?

Ganz einfach: ein Mann,

der selbstbewusst nach China geht,

seine Werte dort verteidigt,

Spaß hat und

als gereifter Nicht-Chinese zurückkommt. Was Du dafür tun musst?

Dieses Büchlein lesen. Das kostet Dich nicht mehr als 60 Minuten. Versprochen! Und ich verspreche Dir, dass ich das Buch nicht nur in 60 Minuten herunter geschrieben habe. Möchtest Du weiterlesen?

Gut! Du hast Dich also zum Weiterlesen entschlossen. Danke schön! Nun mache ich Dir erst einmal einen Vorschlag zu dem, was Du für Dich und hoffentlich auch für Dein Land nach der Ankunft im Reich der Mitte 2.0 machen solltest.

Deine „Mission“ im RdM 2.0

Verteidige Deutschland und unsere westliche Kultur in China und damit Dich selber!

Deine Entscheidung

Nimmst Du diese Mission an?

Falls Du Dich jetzt fragst, worin der Zusammenhang zwischen Entsendung, Lokalvertrag, Studienaufenthalt, Praktikum oder Sprachkurs auf der einen Seite und Kultur auf der anderen Seite besteht, dann lege das Büchlein aus der Hand und denke in Ruhe darüber nach. Das Büchlein rennt Dir ja nicht weg.

„Erfolgreich sind wir nur, wo wir nützen, nicht wo wir ausnützen.“ Emil Oesch, Schweizer Schriftsteller und Verleger (1894-1974)

Teil 2 – Dein Erfolgsrezept

Und? Hast Du den Zusammenhang feststellen können? Du hast keinen unmöglichen Auftrag, aber auch keinen ganz einfachen, Yin und Yang eben. Ich erkläre Dir nun, wie ich es hier im RdM 2.0 ausgehalten habe, und wie ich vielleicht die Mädels gehandhabt habe.

Deine Ausgangssituation

Dein Vorteil Nr. 1 – Dein Hm

Du bist meistens länger und zu Deiner Freude auch der Besitzer eines dicken Hm. Entschuldigung, ich wollte eigentlich niveauvoll bleiben, aber es muss eben mal gesagt werden.

Chinesische Männer denken, dass sie kleine Hm haben.ix Ich kann und will das nicht nachprüfen. Ich weiß auch nicht, wer ihnen das eingeredet hat.

Kondome gibt es in der europäischen Standardgröße, also 52 mm Durchmesser. Das größere Kaliber 56 kannst Du im RdM 2.0 in internationalen Supermärkten auch besorgen. Vorsicht bei chinesischen Kondomen mit „Chili“. Das brennt bei beiden!

Dein Vorteil Nr. 2 – Ihre Bedürfnisse

Nun zu den Bedürfnissen des angeblich so schwachen Geschlechtes im RdM 2.0. Ein US-Amerikaner brachte es in Ningbox auf den Punkt: „The Chinese girls just want to have, once in their life, a big d*.“xi Naja, da sollte es ja für Dich nicht so schwer sein, den Mädels das zu geben, was sie möchten / brauchen, oder? Pass’ aber auf, dass Du nicht nur der nicht-gelbe Dildo bist.

Dein Vorteil Nr. 3 – Deine Erfahrungen

Wenn Du nicht aussiehst wie Casanova oder einfach nur etwas schüchtern bist, ist das im neuen Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch kein Problem. Es geht hier auch ohne Flirt-Kurse!

Du bist im Vorteil gegenüber den chinesischen Männern. Die haben meistens noch weniger Erfahrung als Angehörige eines katholischen Priesterseminars (Hoffentlich hat das jetzt unser Ex-Papst nicht gehört.). Die chinesischen Männer „poppen“ meistens erst in der Hochzeitsnacht und bevorzugen dann ein blutiges Bettlaken, weil sie mit sexuell erfahrenen und selbstbewussten Frauen der Marke „Ich will das und nicht das.“ nicht klarkommen.xii

Ich denke, das ist auch der Grund warum viele chinesische Männer so weiblich aussehen. Ich sage einfach nur: Tofu-Gesichter! Keine Falten und natürlich auch keine Mimik. Wenig unterscheidet sie von Schaufensterpuppen im Nicht-RdM 2.0.

Wer trägt denn als wahrer Mann eine Handtasche? Oder wer möchte denn als Nicht-Tänzer Beine wie ein französisches Mannequin haben?

Von den langen Fingernägeln ganz zu schweigen. Upps, jetzt habe ich doch gerade vergessen, dass das im RdM 2.0 ein Zeichen von sozialem Aufstieg ist.xiii Aber egal!

Dein Vorteil Nr. 4 – Deine Haare

Das bringt mich gleich noch auf einen weiteren Vorteil, den Du, vielleicht nicht jetzt, aber bald wieder, vorzuweisen hast: Brustbehaarung und Haare an den Beinen.

Viele Chinesinnen sind ganz schön verrückt nach Haaren am Körper! Falls Du auf eine Ausnahme von der Regel stößt (im wahrsten Sinne des Wortes), dann einfach zur Nächsten gehen. Es ist wie bei den Löwen: Das aktive, kapitale Männchen mit der größten Mähne bekommt die Weibchen. Die anderen Männchen verschwinden dann von selber.

Im Vergleich zu Deiner Heimat musst Du also nicht viel Geld für Enthaarungscreme ausgeben, nur weil die Mädels das von Dir erwarten. Du kannst im RdM 2.0 noch ganz Mann sein. Folge Deiner Natur!

Dein Vorteil Nr. 5 – Deine Bescheidenheit

Bei Dir fehlt die Neigung, aus angeblicher Liebe, zur illegalen Zweit- und / oder Drittfrau.

Damit ich nicht immer nur über das fast banale Körperliche schreibe, musste ich das auch noch erwähnen. Romantisch, oder?

Natürlich nicht, aber wahr. Die chinesischen Jungs tendieren ab einem gewissen Alter und mit einem gewissen Einkommen zum außerehelichen Dauer-Techtelmechtel,xiv das natürlich die Mädels im RdM 2.0 nicht gerne sehen. Scheiden lassen sie sich meistens aber trotzdem nicht. Warum?

Das erkläre ich Dir in Teil 3 unter Umweltbedingungen.

Hilfreiche Regeln

Regel Nr. 1 – Keine Besserwisserei

Bitte hebe nicht andauernd in China den moralischen oder besserwisserischen Zeigefinger.

Du bist doch nicht ein Vertreter unserer Regierung, die das machen muss oder machen sollte (?!). Das „Kritisieren“ lenkt nur ab und macht Dir im RdM 2.0 das Leben schwer. Es bringt auch nichts.

Chinesen leben in einer anderen Zeit, die eher Mittelalter und Barock gepaart mit Industrialisierung ist als eine Zeit für bürgerliche Revolutionen. Sie leben aber auch noch in einem anderen Zeituniversum!

Regel Nr. 2 – Lokal Inländer, global Ausländer

Wir, Du und ich, sind an mehr Orten auf der Welt Ausländer als Einheimische.

Regel Nr. 3 – Ruhender Berg

China ist der Berg, der sich nicht bewegt.

Regel Nr. 4 – Keine Überanpassung

Bitte keine Überanpassungxv an Chinesen und an die chinesischen Verhältnisse.

Es geht bei Deinem Besuch im RdM 2.0 nur um irgendeine Form der Integration in eine fremde Kultur. Bitte lächele nicht immer, das kann eine Krankheit sein, trage auch keine 50 Stück 100,- RMBxvi-Banknoten im Portemonnaie und lass’ die chinesischen Kleidungsstücke in Deinem Schrank.

Regel Nr. 5 – Barbar sein

Du bist und bleibst ein Barbar.

Falls Du über eine gute Bildung und / oder eine gute Ausbildung verfügst, dann kannst Du in die Gruppe der gebildeten Außenbarbaren aufsteigen! Wenn Du es dann irgendwann in die Königsklasse dieser Gruppe von Barbaren geschafft hast, winken nicht nur Titel wie „Foreign Expert“, sondern vielleicht auch ein Fahrer, eine hübsche Dolmetscherin und ein besonderer chinesischer Aufenthaltstitel.

Auch als wenig Gebildeter, was ich aber jetzt zur frühen Stunde in Deinem Fall nicht annehme, wirst Du immer ein nützlicher Barbar sein,

der fleißig alles glaubt, was er sieht,

der überteuert kauft, was ihm angeboten wird,

der das RdM 2.0 nicht zu verstehen glaubt und

den man gegen andere Barbaren nutzen kann.

Diese vier Punkte gelten aber leider auch, mit nur geringen Einschränkungen, für die angeblich höhere Klasse von gebildeten Außenbarbaren. Die sind eben auch verblendet und bleiben erst Recht für die Einheimischen besonders nützlich.

Ich kann Dir aber schon jetzt verraten, dass es sich als Barbar gut leben lässt. Du kannst so manchen Chinesen, der stolz auf seine mehrfache Gehirnwäsche ist, innerlich zur Weißglut bringen, wenn Du einfach ein freiheitliches und selbstbestimmtes Individuum bleibst. Die meisten Festland-Chinesen verstehen das sowieso noch (?) nicht, denn dies scheint seit Tausenden von Jahren nicht Teil ihrer Kultur zu sein.

Regel Nr. 6 – Keine Zauberei

Das RdM 2.0 ist nicht so schwer zu verstehen, denn es hat sich seit 2.000 Jahren wenig verändert!

Erzählt Dir Deine Freundin etwas Anderes, dann ist das nur eine nette Form der Täuschung. Jeder Normalsterbliche kann dieses Land verstehen durch Akzeptanz

des Widersprüchlichen,

des Unberechenbaren und

des Chaotischen.

Mehr nicht und auch nicht weniger! So einfach, kann es sein.

Deine Vergütung

Lehrergehalt

Wenn Du Dir erfolgreich eine chinesische Freundin zugelegt hast, dann wartet leider kein Schatz auf Dich, sondern es sind eher Alimente. Du wirst Dich in einem interkulturellen Labyrinth von Herausforderungen wiederfinden, das leicht zu einem Minenfeld oder sogar zu einem Irrweg in Deinem Leben werden kann!

Eure Beziehung wird nicht nur durch die üblichen Mann-Frau-Missverständnisse gekennzeichnet sein, sondern von einem „Kampf der Kulturen“.xvii Den Letzteren wirst Du am Anfang nicht bemerken, denn die 30- Sekunden-Falle und Deine Hormone werden Dein Denken benebeln.

Im Laufe der Zeit wirst Du Dich aber bestimmt an meine unwichtigen Worte erinnern. Den Kampf der Kulturen wirst Du meistens auch verlieren. Leider!