Von Manchmal-Engeln und anderen Wundern - Gisela Krämer - E-Book

Von Manchmal-Engeln und anderen Wundern E-Book

Gisela Krämer

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Beschreibung

Gedanken über den siebten Himmel und wie es danach weitergeht, einem Streit der Elemente im Sandkasten, das Ende von Träumen oder wie man den Schatz am Beginn des Regenbogens wirklich entdeckt. 12 Geschichten und Metaphern zum Lesen, Nachdenken, Lachen und Lernen. Ungewöhnliche und liebevolle Sichten über das Leben und die Welt laden Sie ein mit Fragen und pädagogischen Zielen für Eltern, Erzieher, Lehrende und Nachdenker - ein Vergnügen und ein Arbeitsbuch.

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Seitenzahl: 84

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Für Peter und die vielen glücklichen Tage.

Und allen Menschen, die mich eine kleine Weile begleitet haben oder es noch tun. Danke für euer Sein und eure Ermutigung und Begeisterung beim Lesen oder Hören meiner Geschichten und die vielen positiven Rückmeldungen.

Seid bereit, es geht weiter.

Danke. Gisela

Ich wünsche allen Lesern und Vorlesern und Nutzern dieses Buches viel Freude daran. Es wird nicht möglich sein, das Buch in einem Zug zu lesen, dafür ist es zu dicht und jede Geschichte für sich ein einzigartiges Gedankengut. Wenn sie berühren, wenn es ein Lachen bringt oder auch eine Träne, dann habe ich alles richtig gemacht.

Begleiten Sie mich… Nachdenken… Lachen... Diskutieren... Freuen...

Vorwort:

Es freut mich, dass Sie den Weg zu diesem Buch gefunden haben und wünsche Ihnen als Leser, Vorleser und Zuhörer Freude und berührende wie auch lächelnde Momente.

Eine kleine augenzwinkernde Handlungsanweisung zum Lesen:

1. Sie fangen vorne an und hören am Ende auf.

2. Finden Sie einen spannenden Titel oder eine interessante Kurzerklärung und lesen die dazugehörige Geschichte.

4. Sie suchen gezielt nach den pädagogischen und passenden Zielen der Metaphern und Geschichten in der Liste am Buchanfang oder am Anfang einer jeden Erzählung - und lesen.

5. … ich bin sicher! Sie lesen.

Aufbau: Am Anfang eines jeden Abenteuers finden Sie

eine kurze Inhaltsangabe,

mögliche Ziele der Geschichte, mit der Sie arbeiten können,

Ideen für den Einsatz in Alltag, Arbeit und Pädagogik.

Am Ende einer jeden Geschichte finden Sie

einige denkbare Fragen, die Sie miteinander diskutieren oder besprechen können.

Inhalt

Eins. Die Null

Zwei. Der siebte Himmel

Drei. Linneas Traum

Vier. Blaukäppchen

Fünf. Der Manchmal-Engel

Sechs. Der Schatz am Ende des Regenbogens

Sieben. Der organisierte Himmel

Acht. Picknick im Sandkasten

Neun. Ferkel Ringellos

Zehn. Der Tag, als die Sonne streikte

Elf. Die Wetteruhr

Zwölf. Der Träumer

Damit Sie es etwas leichter haben beim Auffinden der passenden Metapher:

Schwerpunkt

Titel

Absichten hinter Handlungen

Blaukäppchen

Anders sein

Linneas Traum

Anders sein

Ferkel Ringellos

Aufgabenteilung

Die Wetteruhr

Bedeutung und Auslegung von Werten, Wünschen und Hoffnungen

Der Schatz am Ende des Regenbogens

Bedürfnisse und Interessen

Die Wetteruhr

Bewährtes und Veränderbares

Blaukäppchen

Bewertungen

Picknick im Sandkasten

Defizitorientierung ./. Ressourcenorientierung

Der organisierte Himmel

Eigene Antriebe

Der Träumer

Eigene Rollen finden

Der Tag, als die Sonne streikte

Eigene Wege finden

Die Null

Eigene Wege gehen

Der Träumer

Ergänzung und Individualität

Die Null

Erwachsen werden

Der Schatz am Ende des Regenbogens

Erworbene Rechte und Rangfolgen

Picknick im Sandkasten

Folgen von Überforderung

Der Tag, als die Sonne streikte

Führung

Der organisierte Himmel

Für andere Da-sein und das eigene Dasein

Der Manchmal-Engel

Gebraucht werden

Der Tag, als die Sonne streikte

Gemeinsame Projekte

Picknick im Sandkasten

Glück und andere Bedürfnisse

Der siebte Himmel

Grenzen erfahren

Der siebte Himmel

Gut und Böse

Blaukäppchen

Innere Verbindungen

Der Schatz am Ende des Regenbogens

Kommunikation

Der Tag, als die Sonne streikte

Kommunikation

Die Wetteruhr

Konflikte klären

Die Null

Konkurrenz

Picknick im Sandkasten

Konsequenzen

Blaukäppchen

Lernen

Der Schatz am Ende des Regenbogens

Liebe

Der Manchmal-Engel

Lösung von Problemen Makel, Tabus

Der organisierte Himmel Ferkel Ringellos

Mobbing und Ausgrenzung

Die Null

Motivation

Blaukäppchen

Offenheit und Funktionieren

Der Träumer

Ratschläge und Sichtweisen

Ferkel Ringellos

Reihenfolgen

Die Null

Rollen

Die Null

Rollen

Der organisierte Himmel

Teamarbeit

Der organisierte Himmel

Trauerarbeit

Der Manchmal-Engel

Träume und Visionen

Der Träumer

Umgang mit Ängsten

Der siebte Himmel

Umgang mit Behinderungen und besonderen Talenten

Linneas Traum

Umgang mit Konflikten

Der Tag, als die Sonne streikte

Umgang mit Misserfolgen

Die Wetteruhr

Umgang mit starken Gefühlen

Die Wetteruhr

Die Null

Eine kurze Inhaltsangabe:

Eine Null sucht ihren Platz zwischen, vor und nach anderen Zahlen. Gemeinsamkeiten werden gesucht, Unterschiede gefunden.

Mögliche Ziele der Geschichte, Ideen für den Einsatz in Alltag, Arbeit und Pädagogik:

Rollen

Ergänzung und Individualität

Reihenfolgen

Werte

Mobbing und Ausgrenzung

Eigene Wege finden

Konflikte klären

Der Ortsteil Mischmasch war heute stark bevölkert wegen des Volksfestes, zu dem alle Bewohner und viele Verwandte und Freunde mit Kind und Kegel gekommen waren.

An einem Tisch waren die Buchstaben versammelt und an einem anderen Tisch saßen die geometrischen Formen. Ein Tisch war im Augenblick ganz leer, was daran lag, dass sich sämtliche Rechenzeichen und die mathematischen Sonderzeichen gerade auf der Tanzfläche tummelten.

Das Geschrei war schon von ferne zu hören. Da hockte die Familie der Zahlen an einem weiteren langen Tisch auf einer langen Bank und von dort kam auch der Lärm.

Es hätten eigentlich alle hingepasst, das war für einen Beobachter sofort zu erkennen, weil an einem Ende der Bank noch jede Menge Sitzplätze waren, aber auf der anderen Seite standen zwei Zahlen und gifteten sich an.

„Du gehörst ans andere Ende, verschwinde du Null! Ich bin die Eins und ich gehöre hier an das Tischende, das ist der mir gebührende Platz!“. Eine Eins stand dort, die Hände in die Hüften gestemmt und fixierte mit blitzenden Augen die Zahl 0, eine rundliche Figur mit großen Augen, die gerade ziemlich ratlos und verlegen dreischauten.

„Aber die Null ist kleiner als die Eins und mein Tischkärtchen steht doch auch hier“, versuchte sie die Peinlichkeit zu überspielen.

„Richtig“, konterte die Eins und blickte sich um nach Anhängern suchend. „Du bist kleiner als ich, also such‘ dir einen anderen, dir gebührenden Platz.“

Damit nahm die Eins Platz und fegte das Tischkärtchen zu Boden und wandte sich der Zwei zu, die jetzt zu ihrer Rechten saß und grinste. „Und, was sagst du dazu Nr. 2?“.

„Ganz deiner Meinung, jeder von uns hat seinen Platz und es gehört sich nicht, ihn einfach so zu verlassen!“

Die Nummer 3 in der Reihe war eine weich gefederte Zahl mit zwei symmetrischen ausgleichenden Bögen. Die Drei rutschte ein wenig verlegen hin- und her. Sie mochte die rundliche Null und wusste jetzt nicht so recht, was tun. Den eigenen Platz verlassen wollte sie nicht, ihr war klar, dass sie nach der zwei und vor der vier kam. Die Nummer drei war außerdem als Springer tätig, wenn es darauf ankam, ging sie als E durch und konnte in der Abteilung Buchstaben jederzeit aushelfen, weil dort ständig irgendwo ein E fehlte und das E sowieso schon dicht vor der Arbeitsüberlastung stand.

Die Vier hockte gemütlich auf der Bank, kerzengerade, sie war die Tänzerin und meist stand sie auf einem Bein irgendwo herum, wo man sie hinstellte. Die Fünf war die Cousine der Zwei, nur der Bogen war ein wenig anders, da war mal irgendwann eine geometrische Figur unter den Vorfahren gewesen.

Die Sechs war die Zwillingsschwester der Neun. Man konnte nie sicher sein, ob einem gerade die 9 oder die 6 gegenüber saß oder ob einer gerade kopfstand, um die anderen zu foppen.

Die Sieben stand wie die 4 auf einem Bein, aber bei weitem nicht so elegant wie diese und daher in der Reihung auch weiter hinten. Mit ihrem Glauben eines höheren Wertes jedoch machte sie dies wett und schaute oft fast gelangweilt in die Welt.

Die Acht sah ein wenig aus wie zwei Dreien, die man gegeneinandergestellt hatte oder zwei kleinere Nullen. Verwandt fühlte sie sich am ehesten der Null und blickte arg perplex angesichts dessen, was da gerade los war. Soweit zur Reihenfolge.

Was machte die Null? Sie fühlte sich mehr als ignoriert, war sauer bis zum Anschlag und peinlich berührt, weil alle anderen Familien ja auch herüber schauten.

Sie überlegte, ob sie ihre Körpermasse einsetzen und die Eins einfach von der Bank schubsen sollte. Dann müsste sie alle anderen aber auch mitbewegen und das war wohl zu schwer. Also entschied sie sich gute Miene zum Spiel zu machen und ging an das andere Ende der Bank und wollte sich hinsetzen.

Da saß die 9 oder die 6 und erklärte ihr, dass es jetzt zum Auftakt des Festes einfach seine Ordnung haben müsse und nach der Neun käme nun mal keinesfalls die Null, sondern immer erst die Zehn, also zuerst die Eins.

Wenn sie, die Null, die Eins mitbrächte, könnte sie sich gerne hinsetzen. „Aber ansonsten geht das halt nicht, muss doch alles richtig sein und wie sieht das denn aus, wenn plötzlich die Null neben der Neun sitzt? Nein und Nein. Gehe auf deinen Platz!“

Die Null grübelte: „Also zuerst kommt an diesem Ende die Eins und dann ich… ok, dann so herum.“

Wieder marschierte und rollte sie an den anderen Zahlen vorbei zurück zur Eins und setzte sich nicht vor sie, sondern hinter sie, also zwischen die Eins und die Zwei.

Jetzt tobte der Bär. Die Eins und die Zwei, die sich bis eben unterhalten hatten, schwiegen kurz, dann erhoben sie lautstark Protest gegen diese Herausnahme von Positionen. „Das gehört sich nicht!“, brüllte die Eins.

Die Zwei fiel ein: „Immer das gleiche, du Null, du Versagerin, du bist noch nicht mal eine richtige Zahl, du hast keinen Wert! Du bist nichts und gar nichts wert! Was willst du eigentlich hier? Verschwinde! Es kann dich sowieso keiner leiden!“

Dann gab sie der Null einen Schubs und diese fiel rücklings von der Bank. Das sah nichts besonders elegant aus, außerdem kollerte sie noch einmal um die eigene Achse, bevor sie etwas derangiert hocken blieb. Tränen standen ihr in den Augen. „Aber… aber…..“

„Aber, aber. Was denn?“, äffte jemand aus der Gruppe, ich weiß nicht mehr wer. Wer sich hier einen Platz herausnimmt, der ihm nicht gehört, muss eben gehen.“

Die Null stand auf und sah sich um. Die Zahlen ignorierten sie geflissentlich, die Buchstaben und Figuren schauten herüber und schüttelten den Kopf über die Unvernunft dieser kleinen Gruppe, die sich nicht benehmen konnte. Sogar die Musik hatte kurz aufgehört zu spielen. Das war zu viel. Die Null nahm Reißaus.

Sie rannte mit wehendem Gewand quer über das Mischmasch-Gelände, überrannte das Q, das sich einmal um die Achse drehte, im Matsch landete und lautstark hinter ihr her schimpfte.